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Abenddämmerung

Die Ostsee verschluckte
die Sonne am Abend,
als auf Rügen ich stand am Strand,
rot färbte sie die Insel
durch ihren Feuerball,
vor dem ich schützte
meine Augen mit der Hand.

Der säuselnde Wind
mit den Wellen spielte,
davon kamen nun immer mehr,
am Horizont, noch ein Schiff
sich schob am Himmel entlang,
ganz langsam, träge und schwer.

Die Möwen
sie schrieen in einem Klageton,
ich hörte dieses allzu gerne,
manche flogen aufs Meer,
Richtung Abendrot,
wo dann verstummte ihr Geschrei
in der Ferne.


Rügenstille

Kalter Hauch
umgibt mich in der Morgenstund,
ich stehe auf Rügen am Strand,
die Sonne ist schwach noch am Horizont,
der Wind spielt bei den Dünen im Sand.

Bin gern hier allein
wenn der Tag erwacht,
kann meine Seele dann richtig verwöhnen,
gehe langsam entlang an der Wasserkant
und lausche der Ostsee ihr Stöhnen.

Nagt an mir wieder der Alltagsstreß,
was zu ertragen ist nur mit Mühe,
sehne ich mich immer
an den Strand zurück,
wenn er leer noch – in aller Frühe.


Sehnsuchtsträume

Mit meinen Gedanken Liebste,
ich fliege leise durch die Nacht.
Schaue durch dein Fenster dann,
hab den Schlaf dir mitgebracht.

Wenn kühl der Regen fällt,
wo dann rauschen die Bäume,
schmieg ich mich ans Fensterglas
und schick dir meine Träume.

Oft sind sie der Grund-
das du dich wälzt hin und her,
entflieht ein Seufzer dir noch,
wird mir mein Herz so schwer.

Ich ziehe mich zurück,
steht’s wenn der Morgen erwacht,
und warte in der Ferne,
auf das sie kommt die neue Nacht.


Zu lang allein.

Der Tag erwacht –
ich kann nicht mehr schlafen,
die Sehnsucht weckt meine Träume,
such die Liebe so lang schon,
zieh oft einsam umher,
gleich dem Wind im Geäst der Bäume.

Sag mir du Licht dort am Horizont,
wie oft wird es so wohl noch sein,
wann find ich den einen
der mich will wie ich bin
und mich liebt, nur mich ganz allein.

Die Tage vergehen, sie sammeln sich,
zu einem Monat, dann zu einem Jahr,
muß manchmal daran denken
früh im Dämmerlicht,
schau ich durchs Fenster,
wenn ich kämm mir das Haar.


Nur eine Liebelei

Das Blümlein klein im hohen Gras,
es wurd vom Licht geweckt,
ein Käfer, der die Schöne fand,
hat sie sogleich geneckt.

Weil ihr dann auch gefiel das Spiel,
hat sie es doll getrieben,
der Käfer jeden Tag nun kam,
doch ist er nie geblieben.

Dann irgendwann er kam nicht mehr,
wie Käfer eben sind,
das Blümlein oft noch von ihm träumte,
wenn es sich wog im Wind.


Herbst Melancholie

Die Stare am Himmel sich sammeln,
um gen Süden vor dem Winter zu flieh’n,
mein Herz versingt in Schwermut,
ach könnt ich doch mit ihnen zieh’n.

Wollte suchen mir dort einen Liebsten,
wie ich ihn bisher niemals fand,
hab geglaubt oft an Liebe und Treue,
aber baute immer wieder auf Sand.

Nun der Herbstwind läßt mich träumen,
dieser kühl aus dem Norden kommt,
ich schaue den Vögeln nach,
bis sie fort sind am Horizont.


Warten

Kein Laut ist zu hören
in der Strasse wo ich wohne,
es ist spät und die Luft wird schon kalt,
eine Laterne erhellt diese lange Gasse,
in ihrem Licht - glänzt schwach der Asphalt.

Ich warte auf den Liebsten
der das Verlangen mir stillt
und zähle vor Sehnsucht die Sterne,
mein Herz zieht sich zusammen
und es tut so weh,
ja, ich habe ihn wirklich gerne.

Feuchter Dunst
kriecht nun um die Häuserecken,
jetzt wo die Nacht beginnt,
manchmal glaub ich
meinem Schatz seine Stimme zu hören,
doch - dann war es wieder nur der Wind.


Einsame Frau

Ich geh allein durch die Straßen,
es herrscht nächtliche Ruhe,
der Wind mir leise flüstert,
du bist schön Mon’Amour.
Komm lass dich begleiten,
nur ein kurzes Stück,
sind wir doch beide einsam
und suchen das Glück.

Dann streift er mir zärtlich
seuselnd durchs Haar,
küßt meinen Hals
auch mein Augenpaar.
Ja, er versteht es
eine Frau zu verwöhnen
und entlockt mir immer wieder
ein leises Stöhnen.

Doch mich fröstelt es nun,
bekomme Gänsehaut,
drum gehe ich nach Hause-zurück .
Der Wind mich umarmt
noch ein letztes Mal,
dann - sucht er weiter
in den Straßen sein Glück.
Der Engelsbote

Spät abends war es,
in der heiligen Nacht,
da hab ich es gesehen,
ein Englein hoch im Tannenbaum,
mit einem Stern dort stehen.

Es schaute auf zum Himmel
und sang mit weichem Ton,
ein Lied vom heiligen Vater
und Jesus, seinem Sohn.

In Ehrfurcht
blieb erstarrt ich stehen,
fiel auf die Knie dann im Schnee,
wollt nun erst sprechen ein Gebet -
bevor ich weiter geh.

Der Engel kam zu mir herüber -
um zu schweben über meinem Haupt,
und sein goldenes Haar berührte mich,
auch wenn es niemand glaubt.

Mit einem Lächeln dann
verschwand das Wesen,
irgendwie in einem Licht,
warum es nicht geblieben,
nun ja, das weiss ich nicht.

Ganz heiß
ward mir mein Herz im Bangen,
als all das geschah,
doch mit Freude denk ich dran zurück,
es war so wunderbar.

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Tag der Veröffentlichung: 09.03.2009

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