Gibt es eine Welt der Feen und Elfen? Oder entspringen solche Zauberwesen lediglich unserer Phantasie? Es scheint ja irgendetwas daran zu sein, denn sonst könnten wir uns all diese Geschichten möglicherweise gar nicht ausdenken! Jeden Menschen umgibt ein Hochfrequenzfeld. Jeder Mensch besitzt eine Aura. Wir können das heute mittels moderner Technik sogar sichtbar machen. Alles ist Energie, auch unsere Seele! Und unsere Gehirne arbeiten im Augenblick nur mit einem verschwindend geringen Teil ihrer gesamten Kapazitäten. Das hat die Medizin bereits festgestellt. Was vermögen wir wohl sonst noch alles? Es muss da draußen tatsächlich etwas existieren, dass wir mit unseren an das irdische Dasein gebundenen geistigen Möglichkeiten nicht fassen können. Oder vielleicht doch? Sind all die schönen Geschichten, die hier so liebevoll erzählt wurden, am Ende sogar wahr?
Käme zum Beispiel jetzt eine Fee als Lichtgestalt in einem gelben glitzernden Kleid, lieblich anzuschauen, mit blondgelocktem Haar und Tautropfen darin, welche wie Diamanten strahlen, hier in mein tristes Zimmer, setzte sich vor den PC und schaute mich lächelnd an, was würde ich zu ihr sagen? Wie würde ich sie begrüßen? Etwa:
„Hallo Fee, gut dass du da bist, bring mir doch bitte mal einen Kaffee!“ Oder:
„Wer bist denn du? Das glaub ich jetzt aber nicht!“ Oder eher:
„Na du, willst du mir dabei helfen, ein Buch über dich zu schreiben? Dann musst du aber auch dafür sorgen, dass es gewinnt! Sonst haben wir uns die Arbeit umsonst gemacht und niemand wird von dir Notiz nehmen, denn im Gegensatz zu den Feen und Elfen in den anderen hier eingereichten Geschichten, existierst du ja wirklich und müsstest natürlich ein Interesse daran haben, dass alle Welt auch von dir erfährt!“
Das wundervolle kleine Wesen würde mit dem Kopf nicken und mir sogleich antworten:
„Ja, natürlich, deswegen bin ich doch auch gekommen. Die Leute sollen wissen, dass es uns tatsächlich gibt, dass wir im Wald leben, dass wir uns unsichtbar machen können und dass wir kleine dienstbare Geister sind, die den Menschen helfen wollen, ihre Umwelt zu erhalten. Wenn ihr den Regenwald abholzt oder die Natur durch Gifte und Abgase schädigt, dann nehmt ihr auch uns unseren Lebensraum. Viele von uns würden krank werden und sterben. Wollt ihr Menschen das?“
Ich wäre betroffen, aber auch überwältigt von ihrem Liebreiz. Natürlich kann das keiner ernsthaft wollen! Aber was sollte ich als kleiner einfacher Mensch dagegen tun? Ich bin ein Nichts, ein Niemand. Vielleicht könnte der Bundespräsident etwas ändern oder der amerikanische Präsident, vielleicht auch die UNO? Aber ich bin nur ein unbedeutender Schreiberling, der hier lediglich an einem Wettbewerb über Feen und Elfen teilnimmt. Ich müsste dann antworten:
„Liebe kleine Fee, ich weiß gar nicht ob du einen Namen hast, aber ich kann dir leider nicht helfen! Es gibt Schriftsteller, die den Nobelpreis gewonnen haben. An die musst du dich wenden, die werden auch gehört und gelesen. Meine Meinung interessiert hier niemand. Aber ich kann vielleicht etwas ganz anderes für dich tun.
Ich kann ja in meinem eigenen Bereich dafür sorgen, dass kein Müll im Wald abgeladen wird und allen Unrat, Plastikbeutel, Coladosen wieder mit nach Hause nehmen. Ich lasse auch den Tieren ihren Lebensraum und störe sie nicht. Ich setze mich dafür ein, dass in Husum der Dockkoog nicht bebaut wird und uns dieses Kleinod landschaftlicher Einzigartigkeit und Schönheit erhalten bleibt, damit die Pflanzen und Tiere, die brütenden Seevögel, die Seehunde, die kleinen Krebse, Schnecken und Wattwürmer nicht gestört oder sogar zertreten werden.
Ich will ebenso mit den Umweltresourcen sparsamer umgehen, Heizung und Wasser nicht verschwenden, weniger Autofahren und mehr zu Fuß erledigen. Das täte obendrein meiner Gesundheit gut. Liebe Fee, ich weiß, es gibt euch auch in Krankenhäusern, in Altersheimen und ihr seid überall auf der ganzen Welt für die Kinder da. Ihr helft den Armen und Schwachen, wo ihr nur könnt. Ihr seid dann als Umweltaktivisten, Ärzte, Krankenschwestern, Nonnen und Sozialarbeiter verkleidet. Vielleicht könnten ja einige von euch auch mal in die Körper unserer Politiker schlüpfen und denen helfen, die richtigen Entscheidungen zum Wohle der Menschheit, der Umwelt, der Pflanzen und Tiere zu treffen!
Womöglich vermehrt ihr euch aber auch so zahlreich, dass ihr in uns alle eindringt und jeder von uns eine liebevolle hilfsbereite Fee, ein guter Geist, eine fleißige Elfe wird! Es gibt ja sicher bei euch auch Männer! Dann würde das Gute in der Welt nämlich erstarken und damit könnte es nicht nur uns, sondern natürlich auch euch viel besser gehen!“
Die kleine hübsche Fee hätte mir bis dahin freundlich und aufmerksam zugehört und darauf geantwortet.
„Du darfst mir gerne einen Namen geben, wenn du magst und ich will dafür sorgen, dass dein Buch und deine Worte tief in die Seelen der Menschen eindringen. Es ist ein Versuch wert. Du hast ja Recht. Wenn wir guten dienstbaren Geister so zahlreich würden, dass wir die Herzen aller Menschen erreichen könnten, würde es kaum noch Hass und Zwietracht geben, Kriege und Waffen würden endlich der Vergangenheit angehören, ja nicht einmal Gefängnisse bräuchte man mehr, denn jeder würde dem anderen helfen, anstatt ihn zu bestehlen. Es wäre eine Welt ganz nach meinem Geschmack.“
Ich würde sie anlächeln und mir meine gerade eben tatsächlich ja selbst erlebte Geschichte noch einmal durchlesen und eventuelle Rechtschreib– sowie Zeichensetzungsfehler zu korrigieren versuchen. Dann würde ich mein kleines Büchlein über die Welt der Feen und Elfen, ihre Sorgen und Wünsche in die Vorlage kopieren, zusammen mit meinem netten Besuch ein Cover aussuchen und vor ihren Augen absenden. Sind Feen und Elfen wirklich nur Zauberwesen, die allein unserer Phantasie entspringen? Ich wurde heute eines Besseren belehrt. Meine Fee habe ich Gabriella getauft und was meint ihr?
Texte: alle Rechte beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 11.10.2011
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
zum Wettbewerb:
Die Welt der Feen und Elfen
Ein Büchlein, das keinerlei Chance hat, in einem Wettbewerb erfolgreich zu sein, es aber dennoch wert ist, gelesen zu werden.