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„Arg,schon wieder dieser scheiß Traum!“,fluchte ich verschlafen,als ich aufwachte.

„Willst du nicht doch lieber damit mal zum Arzt gehen?“,murrte mein Partner neben mir launisch und noch verschlafender als ich. „Nein,ich will aber nicht! Erstens ist es mir peinlich und Zweitens ist es doch nur ein Traum.“,entgegnete ich ihm bissig. Er setzte sich auf und schaute mich ernst an „Bitte,ich mache mir Sorgen. Dieser Traum quält dich schon seit Tagen. Ich kann es nicht ertragen,dich so am Boden zu sehen.“. Nachdem er das gesagt hatte,nahm er mich in den Arm und ich fing verzweifelt an zu weinen. Schluchzend versprach ich ihm,mich um einen baldigen Arzttermin zu kümmern. Doch allerdings bekam ich bei keinen bei meinem eigenen Arzt und so musste ich einen anderen suchen. Ich fand auch einen,sogar einen der sich auf Schlafprobleme spezialisiert hat. Aber die Praxis lag zwei Städte von uns entfernt. Dennoch machte ich dort einen Termin,da ich meinem Partner ja versprochen hatte,mich um eine baldige Therapie zu kümmern. Vier Tage und grausame Nächte später war es dann auch endlich so weit,hatte ich endlich meinen Termin. Kurz nach dem Mittagessen fuhr mich mein Partner zur Praxis. Ich hatte zwar nicht genau auf die Uhr gesehen,aber als wir ankamen wurde es schon dunkel,obwohl wir Sommer hatten und der Weg laut unserem Navigationsgerät gar nicht so weit gewesen sein sollte. Irgendwie fand ich die Praxis komisch... Fast schon unheimlich. Von Außen sah sie aus wie ein Einfamilienhaus und das Einzige was diesen Schein trübte war nur ,dass es mitten in einem Waldgebiet stand und schon etwas angemost war. Als wir reingingen saß an der Anmeldung eine alte,knochige Dame mit schlechter Laune. Ich ging zu ihr hin und stellte mich freundlich vor : „Hallo,ich bin Frau Thompson,ich hatte für heute einen Termin.“,sagte ich freundlich zu ihr. Doch die alte Frau schaute mich erst nur eine Weile an,bis sie zu mir sagte,dass sie nachgucken würde. Gefühlt vergingen einige Stunden und mein Partner so wie auch ich verloren langsam auch die Geduld. Bis die alte Dame zu mir sagte :“Ich habe Sie gefunden,ich werde sie gleich zum Wartezimmer begleiten. Allerdings Sie“,sie zeigte mit ihrem knochigen Finger auf meinen Partner,“müssen jetzt gehen. Hier sind keine Besucher gestattet.“.

Ich gebe ihm noch einen Abschiedskuss bevor er ging. Danach folgte ich der alten Dame einen lagen,kalten und schlecht beleuchteten Flur hinunter. Die Dame war erstaunlich schnell,dennoch kam mir der Weg wie eine Ewigkeit vor. Als wir endlich ein dem kleinen Raum,wo allerdings viele Stühle drin standen,mit ekeligen künstlichem,viel zu hellem Licht,ankamen,gab sie mir eine Art Beutel und sagte mit strengem Unterton :“Gucken Sie in den Beutel während Sie auf den Arzt warten. Sie werden die Sachen brauchen. Dort drin befindet sich ein weiterer Sack,dort tun Sie bitte Ihr Wertsachen rein und geben Sie den Beutel gleich,zusammen mit dem ausgefüllten Formular dem Arzt .“. Sie ließ mir keine Zeit um irgendwelche Fragen zu stellen oder sonstiges. Sie drehte sich einfach um und ging. Wie mir befohlen war fing ich an das Formular auszufüllen und mir den Beutel genauer anzuschauen. Dort drin war eigentlich nichts Besonderes,was mich verwunderte,war das die Sachen den Anschein machten,dass ich hier noch mehrere Nächte bleiben müsse,auch wenn ich nur einen Termin für eine Sitzung ausgemacht habe. Kurz nachdem ich meine Wertsachen verstaut hatte,kam auch schon der Arzt. Der Arzt war ein etwas ältere Mann,mit grauen Haare,einem Schnäuzer und einer Art Luftballonfigur. Er bat mich in sein Büro,dort angekommen sollte ich über meinen wiederkehrenden Traum berichten. Das tat ich auch. Ich erzählte,dass ich jede Nacht das Gleiche träumte.Ich fand mich gefesselt an einem alten Stuhl wieder. Gefesselt wurde ich mit ein paar Lederriemen,die stramm gezogen wurden. Der Raum war düster,kühl und nicht groß.

Zudem gab es auch kein Fenster oder eine Tür. Aber von irgendeiner Stelle ging Licht aus,es gab aber keine Stelle,die Licht von sich gab. Wie ich also herein geraten war,war fraglich. Die Ecken des Zimmers waren unbeleuchtet und unübersichtlich,da sich der Stuhl in der Mitte befand. Es lag ein komischer Geruch in der Luft,es erinnerte mich an eine alte Abstellkammer,die nie gelüftet wurde oder einen Keller,der ewig leer stand und von Insekten übersät war. Langsam sah ich etwas aus dem Schatten der Ecken treten,es sah aus wie ein Stock oder ähnliches. Als es weiter aus dem Schatten trat,konnte ich die weiteren Umrisse erkennen. Ich sah aus den zwei Ecken,die ich im Blick hatte,rote Augen. Ich wusste aus diversen Horrorfilmen,dass rote Augen definitiv nichts Gutes waren. Sie hatten etwas mystisches an sich,was ich nie erklären konnte,sie waren sehr schwer zu beschreiben,es gelang mir nie. Sie traten sehr langsam aus den Ecken,was mir die Zeit gab,darüber nachzudenken,was zur Hölle das war. Auf ein Mal verschwanden die roten Augen. Ich bekam Panik und schaute mich hektisch um,soweit es mir der Stuhl ermöglichte. Auch hinter mir war nichts zu sehen. Für einen Moment dachte ich,es wäre alles gut,bis ich einen kalten Luftzug auf meiner Haut spürte,ich bekam sofort eine Gänsehaut,was wohl an der Situation lag,denn wann erlebt man so etwas? Einige Male durchzogen mich die Kältewellen des einen Luftzuges. Ich dachte es sei vielleicht hier vorbei. Doch plötzlich stand einen Meter vor mir eine riesige Spinne,die mir mit ihrer Vielzahl von Augen in meine Augen sah. Es versetzte mich in eine Art Schockstarre! Um die Spinne weiter im Blick zu haben,sah ich nur kurz wo anders hin. Überall um mich herum standen derartige Spinnen und kamen immer noch langsam auf mich zu. Auf ein Mal tropfte es von der Decke,ich wusste nicht was es war. Mir fiel ein,dass es noch einen Punkt gab,an dem ich noch nicht nachgesehen habe: die Decke... Langsam wendete ich meinen Kopf in Richtung Decke,ich hoffte derweil mir das nur eingebildet zu haben. Als ich meine Kopf so weit gedreht hatte,um zusehen,was sich dort befand,sah ich nur für den Bruchteil einer Sekunde den Umriss einer weiteren Spinne. Sie ließ sich fallen und traf direkt meinen Kopf. In dem Moment schrie ich hell auf und mir wurde Schwarz vor Augen. Kurz darauf wurde ich aus meinem Schlaf gerissen und fand ich mit sämtlichen Emotionen,wie,Angst,Wut,Verzweiflung,auf. Ich war schweißgebadet aber zugleich auch erleichtert,das alles ein Ende hatte. So viel zu meinem nächtlichen,immer wiederkehrenden Traum. Daraufhin bat er mich,mich für den Schlaf fertig zu machen und mich hinzulegen. Nachdem ich das getan hatte,wurde ich noch an ein Gerät angeschlossen,dass mein Gehirn im Schlaf beobachtet sollte. Ich schlief auch sofort ein,da der Tag anstrengend war. Ich hatte auch wieder diesen Traum. Doch allerdings wusste ich dieses Mal,dass es nur ein Traum ist und konnte mich auch frei bewegen. Ich glaube,so was nennt man Luzides Träumen oder so. Obwohl ich wusste,dass es nur ein Traum war,hatte ich tierische Angst,denn es fühlte sich so echt an. Ich hörte Spinnen auf mich zu krabbelten,ich spürte,wie die Spinnen an mir hoch liefen. Das war so ein widerwärtiges Gefühl,am liebsten würde ich die Spinnen von mir runter schütteln,doch es waren einfach zu viele und zu große! Sie gingen in meinen Mund,meine Ohren und alle anderen Körperöffnungen. Es fühlte sich einfach nur ekelhaft an und diese Stelle des Traumes kannte ich auch nicht,da ich immer sonst vorher aufwachte. Also versuchte ich auch jetzt panisch aufzuwachen,denn es ging mir immer schlechter,doch ich konnte nicht. Mir wurde es immer schwärzer vor Augen,als ich realisierte,dass dies kein Traum,sondern die Realität war.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 18.01.2017

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