Cover

Vorwort

In diesem Buch wird die immer wieder gleiche und gleich dämliche Geschichte auf unterschiedliche Weisen erzählt. Die Geschichte stammt aus meinem Buch "Schreibratgeber – Wie man einen schlechten Roman schreibt" und diente als Beispiel für eine schlechte Geschichte.

 

Die Urfassung der Geschichte erschien erstmals hier:

https://belletristica.com/de/books/20647-schreibratgeber-wie-man-einen-schlechten-roman-schreibt/chapter/88155-satzbau

 

Wie zu erwarten ist die Geschichte selbst sowohl inhaltlich als auch stilistisch ziemlich schlecht. Die Nachahmung eines dieser Stile in einem kompletten Roman ist nicht zu empfehlen, jedoch kann durch Kombination verschiedener Stile vielleicht sogar etwas Vernünftiges herauskommen.

Original

 

Gertrud war ein fünfzehnjähriges Mädchen, das seine Ferien in diesem Jahr in Island verbrachte, weil ihre Eltern sie dazu gezwungen hatten, was sie doof fand, jedoch, weil sie kein Geld für einen Mallorcaurlaub hatte, weil sie minderjährig war und noch zur Schule ging und deshalb von ihren Eltern abhängig war, trotzdem ins Flugzeug stieg.

Dann flogen sie nach Island.

Dann stiegen sie aus dem Flugzeug.

Dann fuhren sie in ihr Hotel.

Dann gingen Gertruds Eltern einkaufen und Gertrud spazierte in der Stadt herum.

Dann traf sie einen Jungen.

Dann ging sie mit diesem Jungen auf einen Vulkan.

Dann fand sie Island gar nicht mehr doof, sondern spannend.

Dann küsste sie den Jungen.

Dann kam ein Troll und entführte sie.

Dann setzte er sie in einen Kochtopf.

Dann schrie sie.

Dann erschien ein tapferer Elf.

Dann rettete er sie.

Dann schlugen sie den Troll k.o.

Dann warfen sie den Troll in einen Vulkan.

Dann bedankte sich Gertrud bei dem Elf.

Dann verwandelte er sich.

Dann erkannte Gertrud, dass es der Junge war, den sie geküsst hatte.

Dann erzählte er ihr, dass er in Wirklichkeit ein Elf war.

Dann zog Gertrud zu ihm ins Elfenland.

Dann stellte er ihr seine Familie vor.

Dann kamen Gertruds Eltern zu Besuch.

Dann heirateten Gertrud und der Junge, der ein Elf war.

Dann lebten sie glücklich.

 

Ende.

 

Dann-Stil

 

Diese Version ist ähnlich wie das Original, aber hier werden konsequent nur einfache, kurze "Dann"-Sätze verwendet.

 

Dann war Gertrud ein fünfzehnjähriges Mädchen.

Dann war sie minderjährig.

Dann ging sie noch zur Schule.

Dann war sie von ihren Eltern abhängig.

Dann wollte sie Urlaub auf Mallorca machen.

Dann wollten ihre Eltern das nicht.

Dann wollten ihre Eltern nach Island.

Dann bezahlten sie ihr den Mallorcaurlaub nicht.

Dann fand Gertrud das doof.

Dann stieg Gertrud widerwillig ins Flugzeug nach Island.

Dann flogen sie nach Island.

Dann stiegen sie aus dem Flugzeug.

Dann fuhren sie in ihr Hotel.

Dann gingen Gertruds Eltern einkaufen.

Dann spazierte Gertrud in der Stadt herum.

Dann traf sie einen Jungen.

Dann ging sie mit diesem Jungen auf einen Vulkan.

Dann fand sie Island gar nicht mehr doof.

Dann fand sie Island spannend.

Dann küsste sie den Jungen.

Dann kam ein Troll.

Dann entführte er sie.

Dann setzte er sie in einen Kochtopf.

Dann schrie sie.

Dann erschien ein tapferer Elf.

Dann rettete er sie.

Dann schlugen sie den Troll k.o.

Dann warfen sie den Troll in den Vulkan.

Dann bedankte sich Gertrud bei dem Elf.

Dann verwandelte er sich.

Dann war es plötzlich der Junge von vorher.

Dann erkannte Gertrud das.

Dann bestätigte er das.

Dann zog Gertrud zu ihm ins Elfenland.

Dann stellte er ihr seine Familie vor.

Dann kamen Gertruds Eltern zu Besuch.

Dann heirateten Gertrud und der Junge/Elf.

Dann lebten sie glücklich.

 

Dann war die Geschichte zu Ende.

 

Ein-Wort-Stil

 

Eine sehr elegante Variante ist es, den Plot bereits in die Bezeichnung der Geschichte zu packen:

 

 

Gertrud-trifft-in-Island-einen-heißen-Jungen-der-sich-als-Elf-entpuppt-und-sie-vor-einem-Troll-rettet-Story

Schachtelsatz-Stil

 

Ein Buch ist ein Geschenk. Jeder einzelne Satz ist ein Geschenk an den Leser und ebenso wie jedes gute Geschenk sollte auch jeder Satz so gut verpackt sein, dass man ihn erst langsam auspacken muss, damit man sich möglichst lange darauf freuen kann. Verpackung ist ein hohes Gut, das Ziel jeder Verpackung ist es, dass sie den Inhalt so gut wie möglich schützt – am besten so gut, dass der Kunde – oder in unserem Fall der Leser – den Inhalt nie erreicht.

 

(Hinweis: Man kann auch nur die fett hervorgehobenen Teile lesen.)

 

 

Nachdem die fünfzehnjährige Gertrud, die von ihren Eltern dazu gezwungen worden war, mit nach Island zu kommen, obwohl sie lieber nach Mallorca geflogen wäre, was jedoch nicht möglich war, weil sie kein Geld hatte, da sie noch minderjährig war, noch zur Schule ging und somit von ihren Eltern abhängig war, einen Jungen getroffen hatte, nachdem sie aus dem Flugzeug ausgestiegen und in der Stadt herumgelaufen war, während ihre Eltern einkaufen waren, mit dem sie auf einen Vulkan gestiegen war und den sie sehr nett fand, was sie dazu gebracht hatte, ihn zu küssen und Island gar nicht mehr doof, sondern spannend zu finden, wurde sie, ehe sie von einem Elf gerettet wurde, der, wie sie erkannte, als er sich nach der Rettung verwandelte, der Junge, den sie zuvor geküsst hatte, war, was er sogleich bestätigte, indem er ihr erzählte, dass er in Wirklichkeit ein Elf war, ehe sie gemeinsam ins Elfenland gingen, wo er ihr seine Familie vorstellte und sie, nachdem auch ihre Eltern zu Besuch gekommen waren, heirateten, bevor sie in alle Ewigkeit glücklich lebten, von einem Troll entführt, was sie dazu veranlasste, laut zu schreien, da dieser sie in einen Kochtopf setzte.

Passiv-Stil

 Gertrud wurde dazu gezwungen, mit ihren Eltern in Island Urlaub zu machen. In Island wurde das Flugzeug von ihnen verlassen. Von ihren Eltern wurden Einkäufe erledigt, von Gertrud wurde in der Zeit die Stadt besichtigt. Dabei wurde ein Junge von ihr gesehen und sie wurde von diesem Jungen gesehen. Von ihm wurde sie auf einen Vulkan eingeladen und dort wurde der Junge von ihr geküsst. Unglücklicherweise wurde Gertrud jedoch gleich darauf von einem Troll entführt und in einen Kochtopf gesetzt. Der Troll wurde von Gertrud angeschrien. Gertrud wurde kurze Zeit später von einem Elfen gerettet und der Troll wurde von Gertrud und dem Elfen k. o. geschlagen und in einen Vulkan geworfen. Dann wurde von Gertrud festgestellt, dass der Elf der Junge vom Vulkan war. Dies wurde ihr von dem Elfen bestätigt und sie wurde von ihm ins Elfenreich eingeladen. Dort wurde Gertrud seiner Familie vorgestellt, Gertruds Eltern wurden zu Besuch eingeladen und es wurde Hochzeit gefeiert. Die Geschichte wurde mit einem Happy End beendet.

Nominalstil Version 1

 

Zur Erzeugung eines professionellen Eindrucks kann auch der Einsatz des Nominalstils von Vorteil sein. Zugunsten eines besseren Verständnisses dieses Stils erfolgt nun die Illustration in Form eines im Nominalstil verfassten Textes. Die durch Fettschrift oder Unterstreichung hervorgehobenen Textteile dienen der besseren Orientierung für den Leser.

 

 

Während eines ihr von ihren Erziehungsberechtigten aufgezwungenen Islandurlaubs, der anstelle des von ihr gewünschten Mallorcaurlaubs stattfand, wurde die fünfzehnjährige, nicht erwerbstätige und daher nicht über ein eigenes Einkommen verfügende, minderjährige und somit sowohl finanziell als auch juristisch von ihren Erziehungsberechtigten, die zugleich die Rolle der Erzeuger innehatten, abhängige Gertrud nach Besuch eines Vulkans in Begleitung eines jungen, möglicherweise ebenfalls noch minderjährigen, nach Gertruds Meinung über ein sehr ansprechendes Äußeres sowie einen sehr sympathischen Charakter verfügenden Mannes nach Abschließen einer gegenseitigen Zuneigungsbekundung in Form eines zwischen den beiden stattfindenden direkten Lippenkontakts von einem menschenähnlichen, in der Höhe deutlich Raum einnehmenden Wesen unerlaubt und vermutlich unter Einwirkung von Gewalt in Gewahrsam genommen und lose in einem Kochtopf fixiert, was ein Schreien vonseiten Gertruds bewirkte, das jedoch zum Abbruch kam, als die Rettung besagter Getrud durch zuvor erwähnten jungen Mann, der sich nun in Gestalt eines ebenfalls menschenähnlichen, jedoch in der Höhe weniger Raum einnehmenden, athletischen und über an den Enden leicht zugespitzte Ohren verfügenden Wesens, das auch unter der Bezeichnung "Elf" geläufig ist, befand, in Form der K.O.-Schlagung des sich der Straftat schuldig gemachten menschenähnlichen Wesen erfolgte. Dieser Rettungstat durch K.O.-Schlagung des Täters folgte eine Entsorgung desselbigen mittels Werfen in einen Vulkan. Im Anschluss daran unterzog sich die sich um die Rettung Gertruds verdient gemacht habende Person einer erneuten Verwandlung zurück in die vorherige, Gertruds bereits bekannte Gestalt eines menschlichen jungen Mannes, was bei Gertrud zu der Erkenntnis führte, dass der sie auf den Vulkan-begleitet-habende Junge und der sie gerettet-habende Elf dieselbe Person in jeweils unterschiedlicher Erscheinungsform waren. Diese Theorie erfuhr durch die Aussage besagter Person Bestätigung. Nachdem der gelegentlich als menschlicher junger Mann verwandelte Elf Gertrud mit den zu ihm genetisch und emotional in enger Beziehung stehenden Personen bekannt gemacht hatte und die bereits am Anfang erwähnten Erziehungsberechtigen Gertruds, bei denen es sich zugleich um die genetischen Erzeuger Getruds handelte, deren Beziehung zu Gertrud trotz diverser Differenzen im Allgemeinen gegenseitig von einer tiefen Sympathie geprägt war, ebenfalls mit den zuvor erwähnten Personen Bekanntschaft geschlossen hatten, kamen Gertrud und der Elf, dessen bürgerlicher Name der Autorin leider nicht vorliegt, weshalb hier notwendigerweise wiederholt die Umschreibung durch komplizierte und im Allgemeinen vermutlich als unverständlich erachtete Konstruktionen erfolgen muss, zu der einvernehmlichen Übereinkunft, Gertruds Wohnsitz an den Wohnsitz des zuvor erwähnten Elfen zu verlegen und offiziell die Eheschließung zu vollziehen, welche in Form eines groß angelegten feierlichen Aktes stattfand und welcher ein für Gertrud und den Elfen, der infolge dieser Eheschließung nun ihr Ehemann war und daher nun leichter benannt werden kann, zufriedenstellendes Leben folgte.

 

Hinweis und Warnung: Es wird noch eine andere Nominalstil-Version kommen, die ist noch schlimmer.

Drehbuch-Stil

 

G: Gertrud

M: Gertruds Mutter

V: Gertruds Vater

J: Junge

E: Elf

EipG: Elf in prachtvollem Gewand

 

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In einem Wohnzimmer. Gertrud und ihre Eltern.

 

G: Ich will aber nicht nach Island! (stampft mit dem Fuß auf)

M: Aber du kannst doch nicht allein hierbleiben! Du bist erst fünfzehn!

G: Ich will aber nach Mallorca! Alle meine Freunde fliegen nach Mallorca!

V: Wir fliegen aber dieses Jahr nach Island! Auf Mallorca waren wir doch schon so oft!

G: Dann fahr ich eben allein nach Mallorca!

V: Und wovon willst du das bezahlen?

G: Menno. (zieht Schnute)

 

 

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Auf einem Flughafen. Gertrud und ihre Eltern.

 

Gertrud und Eltern steigen aus dem Flugzeug, Gertrud guckt mürrisch.

V: Ist das nicht schön hier?

G: Total öde.

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In einem Taxi. Gertrud, ihre Eltern, der Taxifahrer (nur Statist)

Gertrud guckt finster. Eltern schauen begeistert aus dem Fenster.

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Hotelzimmer. Gertrud und ihre Eltern.

 

M: So, Schatz, wir gehen dann erstmal einkaufen. Kommst du mit?

G: Keinen Bock. Ich geh in die Stadt und guck, ob es hier irgendetwas halbwegs Interessantes gibt, mit dem ich mich ablenken kann.

 

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In einer Stadt. Gertrud (später Auftritt Junge)

 

Gertrud läuft durch die Stadt. Sie sieht einen Jungen. Sie starrt ihn an. Der Junge blickt zu ihr und lächelt. Gertrud wird rot. Der Junge kommt auf sie zu.

J: Hi. Bist du neu hier?

G: Ja. Ich muss hier Urlaub machen, weil meine Eltern unbedingt herwollten.

J: Und du findest es bestimmt total öde hier. Weißt du was, ich zeig dir mal einen Vulkan, damit du siehst, wie schön es hier ist. Hast du Lust?

G (begeistert): O ja.

 

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Gertrud und Junge auf einem Vulkan. (später Auftritt Troll)

Gertrud blickt verträumt.

J: Schön hier, oder?

G (strahlend): Ja. Total spannend hier.

Sie lächeln sich an, dann küssen sie sich.

Plötzliche Bewegung, eine große Gestalt hüpft durchs Bild, schnappt sich Gertrud und rennt weg. Gertrud schreit. Die große Gestalt kommt in einer Art Höhle an und setzt Gertrud in einen Kochtopf.

große Gestalt/Troll: Mh, lecker lecker Menschenfleisch.

Gertrud (schreiend): AAAAHHHHHHHHHHHHHHH! HIIIIILLLLFFFEEEEEEEEEEEE! AAAAHHHH!

Erneute Bewegung: Ein strahlend schöner Elf, der so ähnlich aussieht wie der Junge, nur noch schöner und mit spitzen Ohren, greift in den Kochtopf, hebt Gertrud heraus und setzt sie auf dem Boden ab.

Gertrud hört auf zu schreien.

Der Elf schlägt den Troll k. o., Gertrud hilft ihm dabei.

Der Elf nimmt Gertrud an der Hand und klemmt den Troll unter den Arm. Sie verlassen die Hölle und werfen den Troll in den Vulkan.

G (erleichtert): Danke, du hast mir das Leben gerettet.

E: Für dich tue ich doch alles.

Er lächelt, Gertrud sieht ihm tief in die Augen.

G: Aber du bist ja ... erstauntes Augenaufreißen

Der Elf verwandelt sich unter dem Einsatz von Special Effects in den Jungen.

J/E: Ich bin ein Elf. Wenn ich unter Menschen gehe, verwandle ich mich, doch du hast nun meine wahre Gestalt gesehen. Kommst du mit mir in meine Heimat?

G: Ja.

 

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Im Elfenland. Gertrud, der Elf, viele weitere Elfen. (später Gertruds Eltern)

E: Gertrud, das ist meine Familie. Familie, das ist Gertrud.

G: Wie schön!

E: Und jetzt lass uns heiraten.

G: Nein, warte. Ich möchte noch meine Eltern einladen.

E: Das habe ich doch schon längst getan.

Stimmen aus dem Off: Gertrud!

Gertrud dreht sich um, sieht ihre Eltern und rennt ihnen entgegen.

G: Mama, Papa!

Gertrud und ihre Eltern umarmen sich. Dann ergreift Gertrud die Hand des Elfen.

G: Das ist mein Bräutigam.

Elf schüttelt Gertruds Eltern die Hand.

E: Freut mich, euch kennenzulernen.

M: Wir freuen uns auch sehr. Was für ein wunderbarer Schwiegersohn!

V: Ich freue mich, dass Gertrud so einen guten Mann gefunden hat.

Ein Elf in prachtvollem Gewand tritt vor.

Elf in prachtvollem Gewand: Lasst uns nun mit der Trauung beginnen. Willst du, Elf, die hier anwesende Gertrud heiraten?

E: Ja.

EipG: Willst du, Gertrud, den hier anwesenden Elf heiraten?

Gertrud: Ja.

EipG: Dann seid ihr jetzt Mann und Frau.

Gertrud und der Elf küssen sich, alle tanzen und lachen, romantische Musik und Abspann.

 

Ende

 

Reim-Stil

 

Die Gertrud, ja, die war so klein,

die durfte nicht alleine sein.

Sie war erst fünfzehn, oh wie dumm,

und kam nicht um den Urlaub rum.

Drum musste sie nach Island mit,

das fand sie einen großen Schitt.

So stieg sie in das Flugzeug ein

und blickte wirklich mürrisch drein.

Bald landeten sie und stiegen aus,

das war für Gertrud gar ein Graus.

Die Eltern taten Dinge kaufen

und Gertrud in der Stadt rumlaufen.

Da traf sie einen jungen Mann,

den schaute sie sehr lange an.

Sie fand ihn ausgesprochen heiß,

so hatt’ sich doch gelohnt die Reis’.

Auf einem Vulkan, da küsst’ sie ihn

und Island ihr nun spannend schien.

Doch plötzlich kam ein böser Troll,

der entführte Gertrud voll!

Er packte sie am Schopf

und setzte sie in ’nen Topf.

Die Gertrud fand das gar so fies,

dass sie nun kreischte wie am Spieß.

Da kam ein guter Held daher

und half der Gertrud wirklich sehr.

Er rett’ sie vor dem bösen Troll,

die Gertrud fand das total toll.

Zum Glück blieb so die Gertrud roh;

den Troll, den schlugen sie k. o.

In den Vulkan sie warfen ihn hinein,

das fanden sie wohl beide fein.

Die Gertrud sah den Elf genauer an

und sah, es war der junge Mann.

Sodann er nahm sie an der Hand

und führte sie ins Elfenland.

Die Gertrud lernte seine Familie kennen

und durfte auch schon bei ihm pennen.

Auch Gertruds Eltern kamen her,

da freute sich die Gertrud sehr.

So heiratete die Gertrud denn

den grandiosen Elfentypenn.

Da waren wirklich alle froh

und das ging noch lange weiter so.

Das Gedicht ist nun vorbei,

das ist auch keine Sauerei,

denn es war auch wirklich schlecht,

drum freut sich jetzt der Leser echt.

 

Tafelbild-Stil

 

Troll →Gertrud↔ Typ

Hochzeit!

Und-Stil

 

Dieser Schreibstil hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Ein-Wort-Stil, ist aber doch wieder anders.

 

 

Gertrud war ein fünfzehnjähriges Mädchen und war minderjährig und ging noch zur Schule und war von ihren Eltern abhängig und wollte nach Mallorca und durfte das nicht und musste nach Island und traf dort einen Jungen und ging mit dem auf einen Vulkan und küsste den Jungen und wurde von einem Troll entführt und schrie und wurde von einem Elfen gerettet und sie schlugen den Troll k. o. und warfen ihn in einen Vulkan und Gertrud bedankte sich bei dem Elfen und der Elf war der Junge und sie zogen ins Elfenland und Gertrud lernte seine Familie kennen und ihre Eltern kamen zu Besuch und Gertrud und der Elf heirateten und lebten für alle Zeiten glücklich und zufrieden und die Geschichte ist jetzt rum.

 

Subjekt-am-Anfang-Stil

 

Gertrud war ein fünfzehnjähriges Mädchen.

Sie war minderjährig.

Sie ging noch zur Schule.

Sie war von ihren Eltern abhängig.

Sie wollte Urlaub auf Mallorca machen.

Ihre Eltern wollten das nicht.

Sie wollten nach Island.

Sie bezahlten ihr den Mallorcaurlaub nicht.

Gertrud fand das doof.

Sie stieg widerwillig ins Flugzeug nach Island.

Sie flogen nach Island.

Sie stiegen aus dem Flugzeug.

Sie fuhren in ihr Hotel.

Gertruds Eltern gingen einkaufen.

Gertrud spazierte in der Stadt herum.

Sie traf einen Jungen.

Sie ging mit ihm auf einen Vulkan.

Sie fand Island jetzt gar nicht mehr doof.

Sie fand Island spannend.

Sie küsste den Jungen.

Ein Troll kam.

Er entführte sie.

Er setzte sie in einen Kochtopf.

Sie schrie.

Ein tapferer Elf erschien.

Er rettete sie.

Sie schlugen den Troll k. o.

Sie warfen den Troll in den Vulkan.

Gertrud bedankte sich bei dem Elfen.

Er verwandelte sich.

Er war der Junge von vorher.

Gertrud erkannte das.

Er bestätigte das.

Gertrud zog zu ihm ins Elfenland.

Er stellte ihr seine Familie vor.

Gertruds Eltern kamen zu Besuch.

Gertrud und der Junge/Elf heirateten.

Sie lebten glücklich.

Die Geschichte ist jetzt zu Ende.

 

Subjekt-bloß-nicht-am-Anfang-Stil

 

Ein fünfzehnjähriges Mädchen war Gertrud.

Minderjährig war sie.

Zur Schule ging sie noch.

Abhängig von ihren Eltern war sie.

Urlaub auf Mallorca machen wollte sie.

Das wollten ihre Eltern nicht.

Nach Island wollten ihre Eltern.

Den Mallorcaurlaub bezahlten sie ihr nicht.

Das fand Gertrud doof.

Ins Flugzeug stieg sie widerwillig.

Nach Island flogen sie.

In ihr Hotel fuhren sie.

Einkaufen gingen Gertruds Eltern.

In der Stadt spazierte Gertrud herum.

Einen Jungen traf sie.

Auf einen Vulkan ging sie mit ihm.

Island fand sie jetzt gar nicht mehr doof.

Island fand sie spannend.

Den Jungen küsste sie.

Sie entführte ein Troll.

Sie setzte er in einen Kochtopf.

Einen Schrei stieß sie aus.

Sie rettete ein Elf.

Den Troll schlugen sie k. o.

Ihn warfen sie in den Vulkan.

Bei dem Elfen bedankte sich Gertrud.

In den Jungen von vorher verwandelte er sich.

Das erkannte Gertrud.

Das bestätigte er.

Ins Elfenland zog Gertrud mit ihm.

Seine Familie stellte er ihr vor.

Zu Besuch kamen Gertruds Eltern.

Hochzeit feierten sie.

Glücklich lebten sie.

Zu Ende war die Geschichte.

 

 

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Irgendwie erinnert das Ganze an ein Gebet oder Ähnliches (also jetzt rein vom Satzbau her). "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, deine Auferstehung preisen wir ..." "Unser tägliches Brot gib uns heute ..."

Gertrud-Stil

 

Gertrud war ein fünfzehnjähriges Mädchen.

Gertrud war minderjährig.

Gertrud ging noch zur Schule.

Gertrud war von ihren Eltern abhängig.

Gertrud wollte Urlaub auf Mallorca machen.

Gertruds Eltern wollten das nicht.

Gertruds Eltern wollten nach Island.

Gertrud bezahlten sie den Mallorcaurlaub nicht.

Gertrud fand das doof.

Gertrud stieg widerwillig ins Flugzeug nach Island.

Gertrud und ihre Eltern flogen nach Island.

Gertrud und ihre Eltern stiegen aus dem Flugzeug.

Gertrud und ihre Eltern fuhren in ihr Hotel.

Gertruds Eltern gingen einkaufen.

Gertrud spazierte in der Stadt herum.

Gertrud traf einen Jungen.

Gertrud ging mit diesem Jungen auf einen Vulkan.

Gertrud fand nun Island gar nicht mehr doof.

Gertrud fand Island spannend.

Gertrud küsste den Jungen.

Gertrud wurde von einem Troll entführt.

Gertrud setzte er in einen Kochtopf.

Gertrud schrie.

Gertrud wurde von einem tapferen Elfen gerettet.

Gertrud und der Elf schlugen den Troll k. o.

Gertrud und der Elf warfen den Troll in den Vulkan.

Gertrud bedankte sich bei dem Elfen.

Gertrud sah, dass er sich verwandelte.

Gertrud erkannte, dass es der Junge von vorher war.

Gertrud zog zu ihm ins Elfenland.

Gertrud lernte seine Familie kennen.

Gertruds Eltern kamen zu Besuch.

Gertrud und der Junge/Elf heirateten.

Gertrud und ihr Ehemann lebten glücklich bis ans Ende ihrer Tage.

Gertruds Geschichte ist damit zu Ende.

Rumpelstil

 

Gertrud schrie.

In ihrer Situation war das durchaus verständlich, denn sie saß in einem Kochtopf in irgendeiner Höhle auf Island und wurde gerade von einem Troll zum Essen zubereitet. Niemand hatte ihr beigebracht, wie man sich in solchen Situationen zu verhalten hatte, also tat sie das, was ihr intuitiv einfiel: Schreien. Den Troll schien das jedoch nicht zu beeindrucken; er summte fröhlich vor sich hin, während er mit verschiedenen Töpfen herumhantierte.

"Halt!", ertönte plötzlich eine Stimme. Gertrud drehte ruckartig den Kopf. Hatte tatsächlich jemand ihre Hilfeschreie gehört?

Eine wunderschöne Lichtgestalt stand im Eingang der Höhle. Zuerst dachte sie, es sei ein Engel, doch dann erkannte sie, dass es ein Elf sein musste, denn die Gestalt trug ein grünes Gewand und ihre Ohren waren an den Enden leicht spitz.

Gertrud sabberte.

Der Elf eilte sogleich zu ihr, hob sie ohne erkennbare Schwierigkeiten aus dem Kochtopf und setzte sie sanft daneben ab. Dann wandte er sich dem Troll zu und hob drohend die Hand, zweifellos, um ihn niederzuschlagen.

"Eh, warte mal!", rief der Troll und der Elf hielt in der Bewegung inne. "Du kriegst sie nur, wenn du meinen Namen errätst!"

"Oh", machte der Elf. Er sah etwas unglücklich aus. "Warte mal, du heißt bestimmt ... äh ..." Hilflos blickte er in der Höhle hin und her.

Da kam Gertrud eine – wie sie fand – geniale Idee. "Versuch mal Rumpelstil..."

Der Rest des Satzes ging im Wutgeheul des Trolls unter.

"Das hat dir der Teufel gesagt, das hat dir der Teufel gesagt!", schrie er und stieß mit dem rechten Fuß so tief in die Erde, dass sein ganzes Bein darin versank. Dann packte er den linken Fuß mit beiden Händen und riss sich selbst mitten entzwei. Der Elf, der darauf nicht vorbereitet gewesen war, wurde von einem Trollfetzen am Kopf getroffen und fiel hin, Gertrud dagegen konnte noch rechtzeitig hinter dem Kochtopf in Deckung gehen.

Als der Trollhagel langsam abebbte, kroch sie zu dem Elfen und strich vorsichtig über sein Gesicht. Seine Haut war so wunderbar glatt. Schade nur, dass die Beule an seinem Kopf die Ästhetik ein bisschen störte.

"He, Elf", sagte sie sanft. "Alles in Ordnung?"

Er stöhnte leise. "Schon gut. Hat ziemlich wehgetan, aber wir Elfen regenerieren schnell." Während er das sagte, ging die Beule bereits zurück.

"Was der Troll gesagt hat, stimmt nicht", erklärte Gertrud. "Es war nicht der Teufel, es war meine Mutter, die mir das gesagt hat. Sie hat mir das Märchen vorgelesen."

Der Elf kratzte sich am Kopf. "Stimmt, mein Lehrer hat mir auch gesagt, dass Trolle immer Rumpelstil heißen. Und die Kobolde heißen Rumpelstilzchen."

"Echt?", fragte Gertrud erstaunt.

Er nickte. "Mh. Hatte ich leider vergessen."

Nachdenklich blickte Gertrud auf die Trollreste. "Du hättest ihn ja auch einfach k. o. schlagen können. Oder geht das nicht, weil du so zart bist und er so groß und stark?"

"Doch. Aber weißt du, ich bin halt nicht so der Hellste. Das macht dir doch nichts aus, oder?"

Gertrud musterte ihn eingehend, dann schüttelte sie den Kopf. "Nein, dafür bist du ja wunderschön." Tatsächlich war jetzt von der Beule nichts mehr zu sehen.

Der Elf atmete erleichtert aus. "Dann ist ja alles gut. Ich wollte dir nämlich gerade erlauben, mich zu heiraten."

"Oh toll! Wenn du schon ein Elf bist, dann bist du doch sicher auch ein Prinz, oder?"

"Glaube schon. Jedenfalls bin ich auch der Junge von vorhin."

"Dann heirate ich dich gerne." Gertrud lächelte ihn an.

Wenige Tage später heirateten sie und lebten glücklich und zufrieden bis an ihr Ende.

Witzstil

 

Geht Gertrud nach Island. Trifft sie einen Jungen, findet sie toll. Plötzlich kommt 'n Troll und entführt sie. Kommt 'n Elf und rettet sie. Sagt Gertrud zu dem Elf: "Oh super, danke!" Sagt der Elf: "Ich bin der Typ von vorhin."

 

Ja, irgendwie fehlt die Pointe.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 23.09.2022

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Muss ich hier was reinschreiben?

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