Cover

Und mittendrin bist du XXL Leseprobe

 

Sven Krüdenscheidt

Und mittendrin bist du

 

Queer

 

E-Book, erschienen 2020

Copyright © 2020 MAIN Verlag, Eutiner Straße 24,
18109 Rostock

www.main-verlag.de
www.facebook.com/MAIN.Verlag
order@main-verlag.de

Text © Sven Krüdenscheidt

ISBN: 978-3-95949-374-1

1. Auflage

Umschlaggestaltung: © Marta Jakubowska, MAIN Verlag
Umschlagmotiv: © shutterstock 324322634


Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.


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Printausgabe, erschienen 2020
1. Auflage

ISBN: 978-3-95949-375-8

Copyright © 2020 MAIN Verlag, Eutiner Straße 24,
18109 Rostock

www.main-verlag.de
www.facebook.com/MAIN.Verlag
order@main-verlag.de

Text © Sven Krüdenscheidt

Umschlaggestaltung: © Marta Jakubowska, MAIN Verlag
Umschlagmotiv: © shutterstock 324322634

Druck: Eisermann Media GmbH

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über
http://dnb.d-nb.de abrufbar.

 

 

 

 

Dieses Buch ist für meine Familie. Ihr steht immer hinter mir und gebt mir Kraft. Ich bin unendlich froh euch zu haben.

 

Inhalt

 

#Vorwort

 

Gleich geht’s los, versprochen! Aber gebt mir bitte noch ein paar Worte, um euch zu erzählen, wie es zu diesem Buch kam. Ich selbst war vor vielen Jahren als Animateur in eben diesem Hotel beschäftigt und das Team und deren Persönlichkeiten entsprechen den wahren Teammitgliedern, mit denen ich bis heute noch Kontakt habe. An dieser Stelle ein Danke an Nellinger, Krisinger, Veringer und Michinger für einen aufregenden Sommer 2006 im Club Aristoteles-Beach-Hotel. Was es mit den »ingern« auf sich hat? Wir fanden unsere normalen Namen langweilig, daher haben wir sie etwas abgewandelt. Wenn man »Animateur« hört, denkt man an Party, Strand und Meer. Aber Leute, es ist ein richtiger Knochenjob, der weit über einen regulären Arbeitstag hinausgeht. Das nur nebenbei. Auch gewisse Szenen haben tatsächlich so stattgefunden und sind nicht erfunden. Welche das sind? Sage ich euch natürlich nicht, sonst würde ich ja mein eigenes Buch spoilern. Aber nun taucht selbst in die Geschichte ein und genießt die Reise nach Griechenland. Ganz viel Spaß dabei!

 

»Und mittendrin bist du«

Höre auf dein Herz, denn nur so hast du die Chance, glücklich zu werden.

 

#Die letzten Meter bis zum Ziel

 

»Was ist los, wird das heute noch was?«, hörte ich meinen besten Freund Flo von der Haustür her rufen. Wir sind zusammen aufgewachsen und er war für mich wie der Bruder, den ich nie hatte.

»Alter, mach mal keinen Stress. Mein Spicker ist wie vom Erdboden verschluckt. Verfluchte Scheiße!« Ich ließ meine Schultern nach vorne fallen in der Erwartung, so die Anspannung, die sich in meinem Körper gesammelt hatte, zu lösen. Aber das würde sie wohl nicht, bevor die herannahende Mathe-Abi-Klausur hinter mir lag. Mit den ganzen Zahlen und Formeln hatte ich noch nie etwas anfangen können. Unermüdlich kreisten sie in meinem Kopf herum, ohne dass irgendetwas einen Sinn ergeben hätte. Aus diesem Grund war auch der Spickzettel unbedingt nötig. Noch hatte ich keinen Plan, wie ich diesen ausgedruckten Handzettel mit der viel zu kleinen Schriftgröße unbemerkt auf den Tisch kriegen sollte, aber es gab mir etwas Sicherheit, wenigstens einen Teil der Aufgaben lösen zu können.

Vor einem Monat war ich achtzehn Jahre alt geworden und heilfroh darüber, dass mir meine Eltern nichts mehr sagen konnten. Leider interessierte das die beiden reichlich wenig. Sie hielten sich an den bei Kids meistgehassten Satz der Welt: »Solange deine Füße unter unserem Tisch stehen, wirst du tun, was wir dir sagen.«

Ja, verdammt, ich war von ihnen abhängig. Leider verdiente ich kein eigenes Geld und war auf ihre Hilfe angewiesen. Jedes Mal, wenn ich mir einen Aushilfsjob suchen wollte, blockten sie kategorisch ab. Ich sollte mich ausschließlich auf die Schule konzentrieren, fanden sie.

Meine Eltern versuchten sich meine Liebe zu erkaufen. Das war es aber nicht, was ich brauchte. Viel hatte ich ohnehin nicht gewollt. Aber es wäre ganz nett gewesen, wenn sie mich an einem Samstagnachmittag vom Spielfeldrand aus angefeuert hätten. Ich weiß nicht, wann die beiden einmal ein Fußballspiel von mir gesehen hatten. Zumindest konnte ich mich an kein Ereignis dieser Art erinnern. Sie waren streng, konservativ, engstirnig und hielten an den bayerischen Tugenden fest. Ein Grund mehr, mein Leben selbst in die Hand zu nehmen.

»Da bist du ja endlich! Ich habe keinen Bock, deinetwegen zu spät zu kommen«, fuhr mich mein Freund mit hochgezogenen Augenbrauen an. Eigentlich war Flo, der einen Monat älter war als ich, in jeder Hinsicht tiefenentspannt, aber auch er hatte großen Schiss vor der Prüfung und das, obwohl Flo der Streber von uns beiden war.

Mit dem Kinn deutete ich in Richtung meines Wagens. »Quatsch mich nicht voll und steig ins Auto. Dann kommen wir schon nicht zu spät.«

Flo nahm auf dem Beifahrersitz meines mattschwarzen Mini-Coopers Platz und wedelte wegen der Hitze hektisch mit der Hand vor seinem Gesicht. »Wäre es zu viel verlangt, wenn du dich anschnallst?« Schnaubend rollte Flo die Augen. Sein nörgelnder Tonfall gefiel mir nicht besonders, er erinnerte mich viel zu sehr an den meiner Mutter.

Als wir vor der roten Ampel neben dem Supermarkt standen, lächelte er mich sarkastisch von der Seite an. »Ich glaube, du hast was vergessen.«

Der Spicker lag in meiner Hosentasche und einen Kugelschreiber konnte ich mir bestimmt bei jemandem ausborgen. »Was denn?«

»Deine Freundin«, antwortete Flo locker.

»Fuck!« Mit der Handfläche schlug ich auf das Lenkrad, obwohl ich genau wusste, dass es nichts dafürkonnte. »Jetzt müssen wir wieder umdrehen. Wir kommen wirklich nicht rechtzeitig an.« Meine Gedanken waren so sehr auf die Klausur fixiert, dass ich ganz vergessen hatte meine Freundin Sarah abzuholen. Schon spürte ich das Smartphone in der Tasche vibrieren. Kurzerhand entschied ich mich meine Aufmerksamkeit lieber dem Verkehr zu widmen, da ich mit ziemlicher Sicherheit sagen konnte, von wem der Anruf kam.

Vor Sarahs Haus schaute mich Flo mitleidig an. »Oh, ich würde sagen, du hast die Arschkarte gezogen. Sarah scheint nicht besonders gut gelaunt zu sein.«

Reumütig blinzelte ich meine Freundin durch die Scheibe hindurch an. »Das habe ich mir wohl selbst eingebrockt.« Noch hoffte ich, ich würde ihrem Zorn entkommen.

Doch zu früh gefreut. Sarah riss die Autotür auf und ich guckte in ihre vor Wut weit aufgerissenen braunen Augen. »Es ist unglaublich mit dir! Kannst du nicht einmal pünktlich sein?« Sie schmetterte ihre gefakte Gucci-Handtasche, die gerade mal für einen Kuli und einen Schmierblock ausreichte, auf die Rückbank, stieg ein und knallte die Tür hinter sich zu.

»Sorry, Babe. Bin mit den Gedanken woanders«, entschuldigte ich mich. Flo konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. »Hör auf so blöd zu lachen«, wies ich ihn zurecht. Sarah zog es vor, gar nicht erst mit mir zu sprechen, und schmollte die restliche Fahrt über. Wie so oft hatte ich es verbockt.

Sie war eine Stufe unter mir und hatte demnach noch nicht den geballten Lernstress, den ich durchleben musste. Seit einem Jahr waren wir zusammen. Obwohl wir uns schon die gesamte Schulzeit über kannten, waren wir lange Zeit nur Freunde, bis sie den ersten Schritt auf mich zu machte, indem sie mich eines Tages nach der Schule selbstbewusst auf den Mund küsste. Da unsere Clique zuschaute, konnte ich sie schlecht von mir stoßen. Aber genau das hätte ich am liebsten getan, denn ich fühlte mich von ihr überrumpelt. Zudem war die Lernerei nicht das Einzige, das mich derbe stresste. Wahrscheinlich lag es auch daran, dass meine Freundin zu meinem Freundeskreis gehörte und wir uns tagtäglich sahen. Jeden. Verdammten. Tag. Sie ließ mir nicht eine freie Minute. Sarah klebte an mir, um allen klarzumachen: Wir sind zusammen. Auf dieser Art von Anhänglichkeit stand ich nicht. Wenn irgendein Mädel mich anguckte, wurde sie grün vor Eifersucht und packte mich wie ein Insekt mit mehreren Armen und Beinen. Es wunderte mich, dass sie sich noch nicht in eine Gottesanbeterin verwandelt hatte und mich nach dem Sex auffraß.

Warum waren wir zusammen? Weil man es doch so macht. Oder? Wenn ich sie sah, spürte ich kein Bauchkribbeln, geschweige denn das Bedürfnis, ihr nah zu sein. Besser wäre es gewesen, ich hätte den Arsch in der Hose gehabt ihr zu sagen: »Ich bin nicht der passende Typ für dich.« Aber ich war zu feige. Und ich wollte sie nicht vor den Kopf stoßen. Sie kam mir ebenso unglücklich vor wie ich. Und wir wussten wohl beide nicht, was wir wirklich wollten. Vielleicht hatte ich auch die Hoffnung, ich würde mich auf den zweiten Blick in sie verlieben. Sarah hatte nämlich auch eine liebevolle Seite, auch wenn sie sie nach außen selten zeigte.

Mit ihren siebzehn Jahren war sie der Hingucker der Schule. Ihre blonden, naturgewellten Haare und das schmale Gesicht mit den verführerischen Augen machten die Jungs verrückt. Die in eng anliegenden Tops gut zur Geltung kommende Oberweite und die schlanke Taille ließen alle Mädels neidisch werden. Sarah wusste um ihr Aussehen und genoss es, damit zu prahlen. Vielleicht versteckte sie so auch ihre innere Unsicherheit.

***

In mich gekehrt fuhr ich mir nach der Prüfung durch die ins Gesicht hängenden, dunkelbraunen Haare. »So ein Mist, ich habe es bestimmt vermasselt.« Wäre es nach mir gegangen, hätte ich nach der mittleren Reife das Gymnasium verlassen und eine Ausbildung zum Kfz-Mechatroniker begonnen. Das Problem war nur: Meine Eltern teilten meine Zukunftsvorstellungen nicht. Deswegen musste ich das Abitur in Angriff nehmen und mich darauf einstellen, anschließend zu studieren. Irgendwann sollte ich ihre Anwaltskanzlei übernehmen. Allein der Gedanke daran, jeden Tag stocksteif mit einem Anzug bekleidet aus dem Haus gehen zu müssen, ließ mich schaudern.

Flo war weitaus besser gestimmt als ich. »Komm, so schlimm wird es schon nicht gelaufen sein. Es war doch easy.«

Bewusst rollte ich mit den Augen und massierte gleichmäßig meine Stirn. »Das freut mich für dich. Hauptsache, es ist endlich vorbei.« Erleichtert seufzte ich auf.

»Guck mal, wer da auf uns zukommt.« Selbst mein bester Freund war von Sarah fasziniert. Er stand total auf ihre dominante Erscheinung. Die beiden hätten viel besser zusammengepasst. Flo legte viel Wert auf sein Aussehen, ebenso wie Sarah. Was nicht heißen sollte, dass ich es nicht tat. Nur störte es mich nicht, wenn mein Haar mal nicht so wollte, wie es sollte. Ganz im Gegensatz zu Flo. Es gab keinen Tag, an dem seine schwarzen Haare nicht perfekt gestylt auf der Seite lagen. Dazu wirkten seine durchtrainierten Oberarme und

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Sven Krüdenscheidt
Bildmaterialien: shutterstock 324322634
Cover: Marta Jakubowska
Lektorat: Main Verlag
Korrektorat: Main Verlag
Satz: Main Verlag
Tag der Veröffentlichung: 09.07.2021
ISBN: 978-3-7487-8791-4

Alle Rechte vorbehalten

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