Cover

VORWORT

 

Achtung, in diesem Buch befinden sich 3 Teile eines Bandes.

Das Buch ist nicht vor dem 8. Lebensjahr empfohlen.

 

Die 3 Geschichten hängen zusammen. Sie spielen alle im Mittelalter.

Es geht um einen jungen Prinzen und einen Dieb.

Eines Tages treffen sich die beiden auf dem Marktplatz. Dem Prinz geht es nicht so gut und der Dieb gibt ihm etwas geklautes zu essen.

Als der Dieb dann wenig später im Kerker landet, hilft ihm der Prinz dort wieder raus.

So kommt es, dass sie Freunde werden.

Im ersten Teil müssen der Prinz, der Dieb und jemand aus der Wache, mit Namen Ugo, fast das gesamte Reich von Verrätern befreien.

Im zweiten Teil wird es für den Dieb nicht einfach, der nun bei dem Prinzen lebt und arbeitet. Er muss machtlos mit ansehen wie alle Diebe außer ihm sterben.

Im dritten Teil wird der Prinz schwer krank. Es muss ein Arzt aus einem anderen Reich geholt werden. Dieser hat einen Freund – den Vater des Prinzen.

Zum Autor

Ich bin Hobby Autor und weiß nur wenig über das Mittelalter. Die ganze Geschichte besteht aus reiner Fantasie. Das ist auch ein Grund, werum die genaue Jahreszahl nicht festgelegt ist, in der die Geschichte spielt.

Alle Leser sind dazu aufgefordert ihre Fantasie zu benutzen.

 


 

Der Prinz wird krank

 


 

WIE GEHT ES WEITER?

- Prinz Leopold von Kampf -

Es zog sich noch einige Monate in die Länge bis der Prinz wieder aufstand um sich in den Hof zu setzen. Er wurde nicht mehr so stark wie er vor seiner Krankheit war, und bleib bis zu seinem Lebensende leicht geschwächt. Er bekam keine Kinder und überlegte lange ob dieses Reich einen weiteren Thronfolger bräuchte. Sein Immunsystem war auch angegriffener durch seine lange Pause, blieb stabil. Er starb in einer Sommernacht. Der Vollmond schien, die Sterne funkelten und er starb als er eine Sternschnuppe sah.

- König Fridolin von Kampf -

Der König beschloss den Rest seines Lebens bei seinem Sohn zu bleiben. Er zog in eine freie Kammer im Schloss ein und sah mit sehr viel Freude wie sein Sohn regierte. Fridolin sagte er habe in dessen Alter strengere Gesetze gehabt.

  • Die Diener -

Es waren rund 10 Diener.

Als der älteste zu dem Prinz sagte, dass er gerne ins Dorf gehen möchte und nicht mehr im Schloss wohnen will wurde es ihm gewährt.

Und an seine Stelle trat ein Junge, gerade einmal 10 Jahre, er wurde von Vater und Sohn für Botengänge ins Dorf bestimmt. Und sonst durfte er nichts machen.

Der Prinz meinte, der Junge wäre noch zu jung zum arbeiten.

 

 

 

3

TEIL 1

 

 

 

 

 

 

 

Totes Auge, Totes Ohr und Toter Mund

TREFFEN ZWISCHEN DEM PRINZ UND EINEM DIEB

Auf dem Dorfplatz. Der Dorfplatz ist mit Steinen gepflastert. In der Mitte befindet sich ein Brunnen mit Strohdach und einem hölzernen Eimer. Ein Dieb – gekennzeichnet mit einem Tuch das sich über sein Gesicht spannt. Eines seiner Augen ist verdeckt.

Ein Junge in meinem alter torkelt vorbei. Ich sehe ihn entsetzt an. Der Junge hat blonde kurze Haare und einen dazu passenden Bart. »Jetzt bin ich dran.« denke ich. 

Aber, oh Wunder! Der Junge torkelt weiter. Ich bleibe erstaunt stehen. Der Junge sieht aus als wäre er nicht ganz auf der Höhe. Ich nehme eine Zitronenkugel aus meinem Beutel. Ich bin nicht Herzlos. Ich gehe ihm hinterher und halte sie ihm hin. Der Junge sieht mich lange an. Dann nimmt er sie und steckt sie sich in den Mund. Er setzt auf den Brunnenrand. Ich erschrecke; ich wollte ihn nicht umbringen. 

Doch dann, oh zweites Wunder, steht der Junge auf. Er sieht mich wieder an und dankt mir. Ich mache eine Geste – sie bedeutet, dass ich gerne helfe. Der Junge geht in Richtung Schloss. Ich gehe auch. Aber nicht zum Schloss.

 

In einer schmalen Gasse befindet sich eine hohe grüne Hecke. Vor dieser Hecke steht der Dieb Juzza. Fast sein ganzes Gesicht ist von einem Tuch verdeckt, nur sein linkes Auge ist zu sehen.

So sehe ich auch aus.

Als ich nun komme, hebt Juzza seine rechte Hand. „Hattest du Erfolg?“ fragt er mich. Ich zeige ihm die Zitronenkugeln und gebe ihm zu verstehen, dass ich die Kugeln verstecken werde.

„Geh mal nach hinten zum Brunnen, der Linke hat neue Ware.“ sagt Juzza.

 

Der „Linke“ das ist ein Händler der auch mit Dieben handelt. Er tauscht dann mit ihnen.

Ich danke für die Auskunft und gehe. Bevor ich zum Brunnen gehe verstecke ich die Kugeln in einem Himbeerstrauch.

Es ist Gesetz, dass sich Diebe ein Tuch vor das Gesicht binden müssen. Verdeckt von dem Tuch sind Nase-Mundbereich, beide Ohren und ein Auge. Wer dieses Gesetz erfunden hat, weiß niemand.

 

FREIHEIT

 Das Schloss. Der Junge ist im Schloss angekommen und geht jetzt durch die breiten, langen Gänge. Dort gibt es viele Türen und breite Treppen. Auf den Treppen liegen rote Teppiche.

Im Schloss angekommen, werde ich sofort in mein Bett gesteckt.

 

Sein Bett ist groß. Sein Gemach ist bis auf das Bett, ein Schrank und einige Kleinigkeiten leer und geräumig. Von der Tür zu seinem Bett führt ein grüner Teppich. Als der Prinz zwölf war, tauschte er die roten Teppiche in den Gemächern gegen grüne Teppiche aus.

„Prinz, Ihr seid noch krank. Ihr müsst Euch schonen!“ Der Leibarzt meines Vaters ist der festen Meinung, dass ich noch krank sei. Dabei wurde ich soeben geheilt. Aber das weiß der Leibarzt noch nicht.

Der Hauptmann kommt. „Prinz! Wir haben so eben einen Dieb gefangen.“ „Macht die Tür auf! Ich will ihn mir ansehen.“ Befehle ich. „Aber Prinz, der Gefangene könnte entfliehen!“ Voller Entsetzen sieht mich der Hauptmann an. Ich gebe dem Arzt einen Wink, dass dieser sich entfernen soll. „Dann umstellt in guter Entfernung alle Fluchtwege und macht dann die Tür auf! Aber so, dass er es nicht merkt.“

 

Der Kerker ist ein aus Pflastersteinen gebautes Gewölbe mit vielen kleinen Kammern. Die Türen sind aus Gitterstäben. Vor den Türen hängen schwere, große Eisenschlösser mit Ketten. Den Schlüssel hat der Hauptmann. In einer Kammer steht nun ein Dieb.

Ich stehe vor der Tür des Gefangenen. Ich sehe ihn an, sage jedoch kein Wort. Ich wickele dem Dieb das Tuch ab. Erstaunt erkenne ich, dass es der Dieb ist der mir geholfen hat. Der Dieb sieht mich an. „Ich danke dir.“ sage ich. Der Dieb sieht mich an ohne etwas zu sagen.

„Ich bin gnädig, weil du mir das Leben gerettet hast. Ich helfe dir aus diesem Kerker zu entfliehen.“ flüstere ich ihm zu. „Aber wie wollt Ihr das anstellen?“ flüstert er zurück. Er zeigt keine Ehrfurcht, oder ähnliches.

„Pass auf! Im Schloss denken immer noch alle, ich sei krank. Daher mein Vorschlag: Ich werde jetzt so tun als sei ich zusammen gebrochen ...“

Voller Spannung hört der Dieb zu. „Ich mache mit.“ flüstert er.

 

Der Prinz liegt am Boden. Seine Augen sind geschlossen, sein Mund ist leicht geöffnet.

„Hilfe! Hilfe!“ ruft der Dieb. Laut polternde Schritte hallen durch die Gänge. „Was ist los?! Was hast du wieder angestellt?“ Das ist die Stimme des Hauptmannes. „Ich kann nichts dafür! Er ist auf einmal zusammen gebrochen.“ antwortet der Dieb. Ich halte die Luft an. „Schnell! Holt den Leibarzt!“ der Hauptmann rennt weg.

Ich rappele mich auf und nehme sein Tuch in die Hand. „So. Jetzt binde ich dir dein Tuch.“ Ich binde das Tuch flink. Nun sieht der Dieb nicht aus wie ein Dieb sondern wie mein Onkel. Nur, dass er noch immer hinter Gittern steht.

„Jetzt siehst du wie mein Onkel aus. Du kommst mit in mein Gemach ...“ weiter komme ich nicht. Wieder hallen Schritte durch die Gänge und ich lege mich schnell wieder auf den Boden.

Der Leibarzt befühlt mich. „Wir müssen ihn nach oben bringen.“ „Darf ich nun hier hinaus?“ fragt der verkleidete Dieb. „Wie kommen Sie denn hinter die Gitter?“ fragt der Hauptmann. „Ich wusste nicht, dass Diebe in diesem Land Tücher über dem Gesicht haben. Lasst Ihr mich jetzt hier hinaus?! Ich mache mir Sorgen um meinen Neffen!“ Schlüssel klappern und ich werde hoch gehoben, in mein Gemach gebracht und in mein Bett gelegt. Der Leibarzt untersucht mich noch etwas, dann geht er.

Jemand betritt das Gemach. "Prinz, Ihr dürft nicht sterben. Ich will nicht, dass der Hauptmann Euch ersetzt. Bitte, sterbt nicht!" Ich kenne diese Stimme. Es ist Ugos.

 

 

„An alle Dorfbewohner! Der Prinz ist gestorben. Morgen müssen alle auf dem Marktplatz antreten. Wer nicht kommt, wird in den Kerker gesperrt.“

Ich habe mich als Dieb verkleidet unter das Volk gemischt. Vor mir steht der Dieb. Ich tippe ihn an seiner Schulter an. Er dreht sich zu mir um und erkennt mich sofort. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht tot bin.“ Ich lächele ihn freundlich an.

„Was?“ fragt er. Jetzt wird er neugierig. „Ugo, dass ist jemand aus der Wache. Er ist zu mir gekommen und hat darum gebeten, dass ich nicht sterben soll, weil er befürchtet der Hauptmann würde mich ersetzen wollen. Du verstehst doch was das bedeutet.“

Der Dieb nickt. „Erkläre mir was genau du vorhast.“ „Wir geben uns zur Tarnung andere Namen. Ich bin Totes Auge und du bist Totes Ohr. So kann mich niemand erkennen. Versuch du doch bitte mal Ugo hier her zu bitten. Ich habe eine Idee, die sich zu dritt leichter ausführen lässt.“

 

VERRÄTER GESUCHT

 

Auf dem Marktplatz. Überall laufen Wachen des Schlosses mit Trompeten und Trommeln, auf Pferden und zu Fuß herum. In der Menge befindet sich der Dieb. Er hat sein Tuch wieder richtig gebunden. 

„An alle Dorfbewohner! Der Prinz ist gestorben. Morgen müssen alle auf dem Marktplatz erscheinen. Wer nicht kommt, wird in den Kerker gesperrt.“

Jemand tippt mich an meiner Schulter. Ich drehe mich nach hinten um und erkenne ihn sofort. „Ich wollte dir nur sagen, dass ich nicht tot bin.“ Der Prinz lächelt mich freundlich an.

„Ugo, dass ist jemand aus der Wache. Er ist zu mir gekommen und hat darum gebeten, dass ich nicht sterben soll, weil er befürchtet der Hauptmann würde mich ersetzen wollen. Du verstehst doch was das bedeutet.“

Ich nicke. „Erkläre mir was genau du vorhast.“ „Wir geben uns zur Tarnung andere Namen. Ich bin Totes Auge und du bist Totes Ohr. So kann uns niemand erkennen. Versuch du doch bitte mal Ugo hier her zu bitten. Ich habe eine Idee, die sich zu dritt leichter ausführen lässt.“

 

Im Schloss, nahe dem Innenhof läuft der Dieb durch die Gänge. Die Gänge sind hier enger als im Rest des Schlosses. Auch liegen hier keine roten Teppiche.

Im Schloss rufe ich leise „Ugo, Ugo! Bist du hier?“

Von etwas weiter hinten kommt ein junger Mann auf mich zu. Er ist kaum jünger als ich. „Was willst du? Wer bist du.?“ fragt der junge Mann. Er sieht mich herausfordernd an. „Kommt bitte mit nach draußen. Ich muss dringend mit Euch reden.“

Ugo sieht mich skeptisch an. Ich schaffe es irgendwie Ugo aus dem Schloss zu bringen.

 

Auf dem Marktplatz in einer abgelegenen Ecke.

 „Ugo, ich bin nicht tod. Ich bin am Leben. Ich habe den Hauptmann in eine Falle gelockt.“ Ugo sieht den Prinzen ungläübig an.

Dieser erklärt seinen Plan. „Ich bin Totes Auge, du bist Totes Ohr und du Ugo, bist Toter Mund. So nennen wir uns zur Tanrung.“ Er sieht uns beide an. Dann erklärt er uns, dass wir alle gefangen nehmen müssen die etwas gegen den Prinzen haben. Alle die ihn töten wollen werden von dem Prinzen getötet.

„Ich übernehme das Schloss.“ Erklärt Ugo sich bereit. Der Prinz wendet sich mir zu. „Du hörst dich im Volk um und versuchst Botengänge zu erledigen.“ Ich sehe ihn kurz an. „Was machst du?“ „Ich versuche mich unauffällig unter das Volk zu mischen.“

 

 Einen Tag später. Auf dem Marktlatz befinden sich Marktstände. Die Verkäufer rufen um die Wette..

Ich läufe zu der Marktfrau mit den Melonen. „Scher dich weg, du Dieb!“ keift sie mich an.

„Ich will nicht klauen, ich will Ihnen nur eine Frage stellen. Sie können mich auch fesseln um sicher zu gehen.“ „Entja, könntest du diesen Dieb bitte im Auge behalten?“ fragt die Frau mit den Melonen eine andere Frau die neben ihr Gemüse verkauft. Die andere Frau nickt. „Wissen Sie welche Leute den König nicht mögen?“ frage ich. „Du weißt es wohl nicht. Der König ist im Ausland und hat seinen Sohn hier gelassen. Der muss dessen Befehle ausführen. Aber niemand weiß, wie er wirklich ist.“ „Und der König?“ frage ich. „Wenn du mir versprichst eine Woche nichts zu stehlen, dann verrate ich sie dir.“ Ich muss schlucken. „Also gut. Aber ... können Sie mir die Namen ... aufschreiben?“ Sie nickt. „Dann stiehlst du 2 Wochen nicht.“ Ich nicke.

DER FEIND WIRD IN DIE ENGE GETRIEBEN

 Wie vereinbart stehe ich an dem Treffpunkt den der Prinz, Ugo und ich ausgemacht haben.

„Endlich!“ Ich laufe ihnen entgegen. „Und? Hattet ihr Erfolg?“ „Ja. Ich habe gelernt wie sich das Volk benimmt.“ Ich sehe Toter Mund an. „Und du? Was hast du heraus gefunden?“ „Nun ja ... Ich würde sagen es ist fast die gesamte Wache.“ Toter Mund und Totes Auge machen enttäuschte Gesichter.

„Wir sollten heraus finden wo wir die Gefangenen verstecken und wie wir vorgehen.“ Ugo und ich nicken. Unsere Gesichter haben ernste Mienen. Wir müssen nach System vorgehen. In der Zeit in der die Schichten vor dem Brunnen im Schloss gewechselt werden, werden bis auf Einer alle heimlich gefangen und gefesselt. Dann werden wir auf dem Marktplatz einige Stände verbieten; und die Leute denen die Stände gehören werden auch gefesselt.

 

Fast die ganze Wache wurde umgebracht. Deshalb waren die nächsten Wochen und Monate die schlimmste Zeit für den Prinzen und Ugo.

Die meisten aus der Wache hassten sowohl den König, als auch den Prinzen. Sie waren froh als der Prinz scheinbar tot war. Sie wollten unbedingt, dass der Hauptmann die Führung des gesamten Reiches übernimmt.

Ugo verlor um den einen oder anderen Toten eine Träne.

Aber was will man erwarten? Stellt euch vor ihr müsstet eure besten Freunde umbringen damit auf der Welt alle in Frieden leben können.

 

Auf dem Marktplatz ist das gesamte Volk versammelt. Alle sind gekommen um sich anzuhören, was der Leibarzt und der Hauptmann zu sagen haben.

„Ich ... Hat ... Wer von euch ...“ stottert der Hauptmann.

Der Leibarzt stupst ihn mit seinem Ellenbogen an und ergreift das Wort. „Der Hauptmann und ich haben entschieden wer den Platz auf dem Thron ein nimmt. Der Hauptmann wird jetzt vorübergehend ...“ weiter kommt er nicht. Laute Protestrufe dringen aus dem Volk. „RUHE!“ ruft der Hauptmann.

Ugo drängeld sich durch die Protestrufe in die Mitte. Sofort hören diese auf. Alle Augen sehen auf den jungen Wachmann. „Hauptmann, ich trete aus der Wache aus. Sie können mir keine Befehle mehr erteilen.“ Ugo spricht mit fester, überzeugender Stimme. „Sie sind machtlos. Das wissen Sie ganz genau. Aus der Wache ist fast niemand mehr übrig geblieben. Nur noch Ihr und dieser Leibarzt, der einen Toten nicht von einem Lebenden unterscheiden kann.“ Ein älterer Herr neben dem Prinzen lächelt.

Der Hauptmann zieht sein Schwert und rennt auf Ugo los. Dieser steht völlig unbewaffnet da, doch dann packe ich den Hauptmann von hinten.

Ich sehe in Ugos Augen. Sie sind traurig.

Das Schwert fliegt durch die Luft und landet genau vor den Füßen des Prinzen. Er nimmt es an sich und tritt vor. Langsam tritt er seinem Feind entgegen. „Was?“ Der Prinz hält ihm die Schwertspitze direkt vor sein Gesicht. „Ihr scheint sehr viel Angst zu haben. Warum habt Ihr sonst Eure Rüstung an?“ „Prinz?“ fragt mein Gefangener ungläubig. Er will sich wehren, aber durch meinen geübten Griff ist das unmöglich. Dann wirbelt der Prinz das Schwert durch die Luft. Ugo rennt weg.

Ich lasse den Hauptmann los und renne Ugo hinterher. „Ugo! Ugo! Ugo, wo bist du?“ keine Antwort. „Ugo!“ Er antwortet immer noch nicht. Ich höre eine Kiste zu Boden fallen und renne sofort dorthin.

 

In einer Sackgasse steht ein Lehmhaus. Davor sind Holzkisten gestapelt.

Dort steht Ugo. Er hatte seine Rüstung an und ein Messer in der Hand, auf dem Rücken ist ein Köcher mit vielen Pfeilen und einem Bogen.

Ich renne schnell weg.

 

„Hallo? Bist du das?“ Ein flüsternder Ruf ist zu hören. Ich flüsterte zurück. „Wer ist da?“ „Der Prinz.“ Der Prinz also. „Können wir uns woanders treffen?“ frage ich. Schritte entfernten sich. Der Prinz ist weg.

„Warum wolltest du mich woanders treffen?“ Der Prinz sieht mich fragend an. „Ich habe U... Toter Mund gesehen. Er hat den Arzt umgebracht.“ Jetzt ist es raus.

„Nanu, du lachst?“ „Ich bin froh, dass er auch weg ist. Aber er war von meinem Vater gewählt worden. Was der wohl dazu sagen wird ...“


 

 

UND SO HÖRT ES AUF

 Ich habe durch den Dieb und Ugo eine Abstimmung durch das gesamte Volk durchgeführt. Selbst die Allerkleinsten durften abstimmen, sofern sie das überhaupt konnten.

Einige wollten am liebsten frei leben. Aber ich sagte, zur Abmilderung könnte ich vielleicht einige Gesetze ändern.

Jetzt sitzte ich also auf dem Thron, unterhalte mich mit dem Volk, gehe einmal die Woche durch mein kleines reich bevölkertes Reich und an die Landesgrenzen um zu sehen wie es dort abläuft.

Der Dieb hat nach zwei Jahren zu mir gesagt, dass ich gemocht werde. Ich habe die volle Verantwortung und bin der beste Herrscher der bis jetzt regiert hat.

 

TEIL 2

 

 

 

 

 

 

 

Die Diebe gehen

DER ZWEITE ANFANG

 

Es ist jetzt viele Jahre her, dass ich den Prinzen kennengelernt habe. Ich war ein junger Straßenräuber der vermummt herum gezogen ist und anderen Leuten Essen, Geld und anderes Zeug geklaut hat. Es war aber niemals böse gemeint. Ich habe einfach nur getan was ich am besten konnte. Und dann kam der Tag der alles verändern sollte.

Ein Junge ungefähr in meinem Alter torkelte auf mich zu. Ich habe ihm geholfen wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Später sahen wir uns wieder. Dieses Mal war ich gerade frisch im Kerker gelandet.

Und jetzt sind wir Freunde; Gute Freunde. Wir sind mehr als gute Freunde.

Der Prinz hat mich ganz offiziell gefragt: „Sag mal; Hast du Lust bei mir zu bleiben? Ugo bleibt auch.“ Ich sollte einen Tag Bedenkzeit bekommen. „Ich mache es. Aber, wenn ich keine Lust mehr habe, gehe ich.“ Der Prinz hat es mir gewährt.

Nun bin ich schon fünf Jahre hier, vielleicht zehn oder 20, nein, nein so viele sind es doch nicht.

 

 

 

 

EIN GESETZ WIRD GEÄNDERT

 

Vor dem Thron liegt ein langer, grüner Teppich. Dieser reicht bis zu der großen Tür gegenüber des Thrones.

Ich sitze auf meinem Thron und sehe aus dem Fenster.

Außer mir befindet sich noch ein Diener in dem Thronsaal.

Einer der Wachen betritt den Thronsaal. „Majestät! Ein Bauer hat wieder gegen das Gesetz verstoßen.“ „Bringt ihn her.“ befehle ich gelangweilt. Das ist jetzt schon der dritte Bauer in diesem Jahr.

„Kiesel! Wo steckst du? Kiesel!“ Kiesel, das ist der Dieb. Er will mir seinen Namen nicht verraten also rufe ich ihn immer Kiesel. „Prinz.“ Er ist der Einzige hier der mich fast immer so nennt.

Die Wachen kommen. Sie haben eine kleine Gestalt mitgebracht. „Wer ist das?" frage ich. "Ich kann ihn nicht erkennen.“ „Mit Verlaub, das ist der kleine Bauer von der Ecke. Er verkauft Kartoffeln und weigert sich seine Steuern zu zahlen.“ Dabei ist das noch nicht mal viel.

„Was war los?“ frage ich den Bauern. Dieser verneigt sich. „Den halben Kartoffelacker verlangt Ihr pro Steuerabgabe! Das ist zu viel. Ich habe fünf Kinder. Jeden Monat kommen zwei Diebe und klauen mir zehn meiner prächtigsten Kartoffeln. Und wenn ich dann die Eure Hälfte Ihren Steuereintreibern gebe, heißt es, es sei nicht die ganze Hälfte. Schon seit zwei Jahren habe ich aufgegeben mich zur Wehr setzen.“ „Gibt es noch mehr Bauern die das selbe Problem haben wie Sie?“ Ich fange an, mich für diesen Fall zu interessieren. Der Bauer macht keine Anstalten mir zu antworten. Ich lehne mich zurück und warte auf seine Antwort.

Der Wachmann der den Bauern hält, hat wohl keine Geduld. „Was ist?“ frage ich ihn leicht verärgert. Der Wachmann sieht zu mir und verneigt sich. Es ist ihm wohl unangenehm darüber zu sprechen. „Ich … Prinz, das … ich brauch einen Busch.“ „Hol er sich den Busch und Freispruch für diese restliche Verhandlung.“ sage ich zu ihm. Der Wachmann lächelt und flieht.

Dann endlich macht der Bauer seinen Mund auf. „Ja Herr.“ Ich beuge mich zu Kiesel, welcher links neben dem Thron steht. „Lass dir eine Liste mit den Namen geben. Dann komm wieder.“ Kiesel nickt und spricht kurz mit dem Bauern. Der Bauer nickt. Kiesel geht zu der großen Tür und wartet dort.

„Gut, können Sie schreiben und lesen?“ Der Bauer sieht verlegen zu seinen Schuhspitzen. „Es gibt keine falsche Antwort auf diese Frage, wenn diese Antwort die Wahrheit ist. Deshalb werden Sie noch nicht gehängt.“ „Ja. Ich kann schreiben. Nur lesen kann ich nicht gut.“ Ich nicke und beuge mich zu dem Diener rechts neben dem Thron. „Fragt ob Jemand einen Hocker, ein großes Brett, Feder, Tinte und Pergament hat. Wir brauchen hier welches.“ Der Diener verneigt sich leicht, dann geht er zu der großen Tür am Ende des Thronsaales und verlässt diesen zusammen mit Kiesel.

Ich wende mich dem Bauern zu: „Passen Sie auf: Wenn die Tinte, die Feder und das Pergament hier sind, werden Sie schreiben was ich Ihnen sage. Das machen Sie damit Sie sich das auch gut merken. Danach werde ich mein Siegel darunter setzen.“

Fünf Minuten später kommen Kiesel und der Diener mit den angeforderten Schreibuntensilien zurück und ich sage dem Bauern was er zu schreiben hat. Dabei gehe ich ruhig um den Bauern herum. „Der Bauer ..." ich halte kurz inne. „Setzen Sie bitte Ihren Namen ein. … hat eine Klage erhoben. Punkt. Monatlich werden etwa je zehn prächtige Kartoffeln aus dem Besitz des Bauern ...“ ich flüstere „Name“ dann fahre ich fort. „entwendet. Punkt. Er wird weiterhin die Ackerhälfte zahlen. Soviele Kartoffeln wie dort sind. Die andere Hälfte ist amtlicher Besitz des Bauern ...“ Dieses Mal unterbricht der Bauer. „Majestät sollten wir nicht lieber ein Zeichen vereinbaren welches bedeutet, dass ich meinen Namen schreiben soll? Dann müsst Ihr nicht immer unterbrechen.“ „So sei es.“ Ich stelle mich neben den Bauern und tippe ihn an der Schulter. „Ja?“ fragt dieser und dreht seinen Kopf zu mir. „Das ist das Zeichen.“ „Ach.“ „Also wo waren wir?“ „Besitz des Bauern ...“ antwortet der Bauer. „... ist sein eigener und er darf ihn behalten.“ Ich diktiere noch ungefähr eine halbe Stunde weiter.

Dann nehme ich mir die grüne Kerze und lasse das Wachs auf das Pergament tropfen. Ich drücke mein Siegel in das Wachs. Nun ist der Siegelabdruck zu sehen. Es ist ein Bauer, darunter ein Tuch und ein Speer.

 

DAS GEHEIMNIS DES PRINZEN

 

Der Prinz und ich sind gute Freunde; wir essen sogar gemeinsam. Nur wenn ich im Schloss etwas zu tun habe, dann bin ich den Dienern gleichgestellt. Aber etwas finde ich seltsam. Jedes mal wenn irgendjemand eine Beschwerde einreicht lässt der Prinz den Kläger schreiben, wenn dieser es kann. Oder er sagt: „Wenn Jemand fragt, schick ihn zu mir.“

Jetzt wird es Zeit, dass er mir verrät warum er das tut. Aber zuerst muss ich meinen Freund finden. Ich laufe zu einem Wachposten am großen Tor.

 

Das große Tor wird deshalb so genannt, weil es wirklich groß ist. Es ist aus Holz und hat große Eisenscharniere.

Vor dem Tor ist eine Zugbrücke. Diese wird jedoch kaum hochgezogen, weshalb die Ketten in jedem Frühjahr von Rost befreit werden müssen, oder es muss ein Kettenglied ausgetauscht werden ...

Das große Tor ist weit geöffnet.

Zwei Wachen stehen in dem Bogen, hinter dem das Tor sich befindet, wenn es geschlossen ist.

„Haben Sie den Prinz gesehen?“ frage ich die Beiden. „Du meinst unseren Majestät? Ja, das letzte Mal hab ich ihn heute gesehen. Das war ... als er den Bauern vor das Tor gebracht hat.“ antwortet mir einer der Beiden. „Wissen Sie auch wohin er dann gelaufen ist?“ frage ich weiter. „Tut mir Leid Bursche das weiß ich nicht. Ich wurde abgelenkt. Aber frag doch drinnen nach.“

„Danke.“ Ich gehe wieder zurück ins Schloss und frage alle Palastwachen ab, aber jedesmal wenn ich eine Spur habe, ist der Prinz weg. »Jetzt wird es mir aber zu blöd.« denke ich.

Ich gehe auf die Mauer hoch.

 

Die Mauer ist lang und aus Stein gebaut. Die Zinnen sind jedoch gerade mal einen und einen halben Meter hoch und  einen halben Meter breit.

„He du musst aufpassen, dass du nicht hinunter fällst. Das wäre nicht so gesund!“ ruft ein Wache in dünnem Kettenhemd, mit einem Bogen über der Schulter und einem Köcher auf dem Rücken. „Ich passe schon auf!“ rufe ich zurück. Diese Wachen wissen warum sie hier oben Stellung halten müssen. „Prinz! Prinz wo seid Ihr?“ Ich schreie über die Mauer hinweg.

»Der Junge ist tatsächlich weg.« denke ich. Ich gehe wieder nach unten und hole mein Tuch. Dann trete ich nach draußen. Der Wachposten hat es wohl immer noch nicht verstanden. Denn er schreit mich sofort an: „Wie kommst du in das Schloss? Mach, dass du weiter kommst bevor du im Kerker landest.“ Ich tue so als hätte ich einen Hut und grüße während ich vor der Wache davon laufe.

Ich bin im Dorf angekommen.

 

Viele der Dorfbewohner eilen die Wege entlang. Kinder spielen miteinander.

Während ich so durch die Gegend laufe und nach dem Prinz suche, höre ich wie die Leute über ihn sprechen. „Ach, ein neuer.“ „Na verstehst uns wohl nicht?“ „Ah, seht mal da kommt sein Anführer.“

»Was, mein Anführer?« denke ich. Ich sehe nach vorn und merke, dass ich fast einen Jungen in meinem Alter angerempelt hätte. „Totes Ohr bist du das?“ flüstere ich. Der Junge hat wohl auch nicht mitbekommen wo er entlang läuft, denn er bleibt plötzlich stehen. „Ja, wer bist du?“ „Totes Auge“ antworte ich ihm. „Komm wir gehen zurück zum Schloss.“ Jetzt habe ich schon mal den Prinz gefunden.

 

Der Prinz und Kiesel laufen gemeinsam den menschenleeren Weg zum Schloss hoch.

Kurz vor dem Schloss nehme ich den Prinzen an der Schulter. „Warte, wir sollten erst die Tücher abnehmen. Der Wachposten wollte mich vorhin in den Kerker werfen, weil ich aus dem Schloss gegangen bin. Das hat ihn gewundert, weil er mich natürlich nicht gesehen hat als ich rein gegangen bin.“

Wir nehmen unsere Tücher ab und gehen zusammen weiter. „Wie kommt Ihr denn aus dem Schloss?“ Der Wachposten ist überrascht. „Durch das große Tor.“ antworte ich.

Ich führe meinen Freund zu unserem gemeinsamen Gemach. „Jetzt will ich endlich wissen warum du immer die anderen schreiben lässt.“ Der Prinz kann erst mal gar nichts sagen. Er sieht mich überrascht an und ich ihn ernst. „Ich kann nicht schreiben.“ Jetzt bin ich es der überrascht ist. „Du kannst was nicht?“ Ich hatte gedacht, der Prinz würde laut los brüllen und es so dem ganzen Schloss vermitteln, oder er würde anfangen zu lachen. Aber weit gefehlt. Der sagt es leise und langsam. Das erstaunt mich. „Ich kann auch nicht schreiben, aber bei dir wundert mich das. Schließlich bin ich in einer ärmeren Familie aufgewachsen als du.“ „Das kann sein, aber mein Vater ist sehr früh ausgewandert und ich musste die Thronfolge antreten. In diesen Jahren war ich noch so jung, dass es sich noch nicht gelohnt hätte mir lesen und schreiben beizubringen. Das haben die Diener und alle anderen für mich erledigt. So wurde es dann vergessen.“

Der Prinz und ich schweigen lange; so lange bis Jemand klopft und fragt ob wir schon schlafen.

 

EIN TREFFEN ZWISCHEN ZWEI ALTEN FREUNDEN

 

Es ist jetzt ein paar Tage her, dass ich mit dem Prinz gesprochen habe.

Ich gehe gerade spazieren.

Der Prinz ist noch im Schloss beschäftigt.

Ich habe wieder mein Tuch um und sehe mich im Dorf um.

Doch dann höre ich einen Schrei und noch Jemanden. „Au! Hilfe!“ Dann etwas leiser: „Was ist? Hast du dich verletzt? Hallo! So antworte doch. Hilfe, Hilfe, hier liegt ein verletzter junger Mann!“ Einige andere Dorfbewohner haben das Geschrei auch gehört. „Ist wohl wieder ein Dieb.“ „Lasst den Kerl doch in Ruhe!“ Ich renne zu den beiden Stimmen, die um Hilfe gerufen haben.

 

Kiesel ist hinter einer von vielen Strohhütten angekommen. Hinter der Strohhütte liegt ein Dieb. Sein Gesicht ist verdeckt von einem Tuch. Neben dem Dieb kniet ein alter Mann.

Als er mich sieht, brüllt er mich sofort an. „Hau bloß ab! Du hast ihn doch so zugerichtet, damit ihr nicht miteinander teilen müsst.“ »Ich werde in letzter Zeit ziemlich oft angeschrien.« denke ich. „Nein, ich wollte helfen kommen.“ Der Dieb flüstert dem Mann etwas zu. Dieser wendet sich wieder mir zu. „Gut. Komm her. Er meint, dass er die Stimme kennt und dir vertrauen kann.“

Ich nähere mich den beiden. Dann sehe ich mich um, ob jemand in der Nähe ist. Nein, sonst ist hier niemand.

Ich trete näher an den Jungen heran und nehme ihm vorsichtig das Tuch ab. Ich sehe mir sein Gesicht an und merke wie sich meine Augen mit Tränen füllen. „Tony?“ flüstere ich. Dieser lächelt. „Ihr kennt euch?“ Der alte Mann scheint erstaunt. »Ja.« denke ich, sage es aber nicht.

„Können Sie ihm helfen?“ frage ich den alten Mann. Der Mann nickt und verschwindet in seiner Hütte. „Wie geht es dir?“ fragt Tony. „Gut, danke. Das selbe könnte ich dich auch fragen.“

Tony stöhnt. „Tony!“ In diesem Augenblick kommt der alte Mann mit einer großen Tasche aus Leder. „Sie sind sehr kräftig, für Ihr alter.“ „Ich wohne in einem Dorf, wo ungefähr ein Drittel der Einwohner Diebe sind.“ antwortet der alte Mann auf meine Bemerkung hin.

Es dämmert bereits als ich zum Schloss gehe. Dort angekommen, werde ich von den Wachen wieder fort geschickt. Sie halten mich für einen Betteljungen.

Wenig später gehe ich wieder hoch. Dieses mal erkennen sie mich und lassen mich ein.

Der Prinz fragt mich, ob ich etwas essen möchte. Ich verneine und gehe schlafen.

 

 

ATTACKE

 

In dem Gemach des Prinzen. Der Prinz steht an einem Fenster und sieht nach draußen.

Auf seinem Bett liegt eine rote Überdecke. Daneben steht ein einfacher Holzstuhl. Auf diesem liegt sein Nachtgewand.

An einer Wand neben einem anderen Fenster hängt ein Spiegel. Unter diesem Spiegel steht eine Kommode. Auf dieser steht eine weiße, mit Wasser gefüllte Schüssel.

Es klopft.

Ich verlasse das Fenster und öffne die Tür. Vor der Tür steht ein Läufer. (Das ist kein Teppich, so wird der Bote genannt.) „Vor dem Tor stehen ein alter Mann und ein junger Dieb.“ sagt er. Ich seufze. „Haben sie eine Beschwerde?“ Der Läufer zuckt mit den Schultern. Ich nicke und gehe in den Thronsaal.

 

Der Prinz hat sich auf dem Thron niedergelassen.

Gegenüber von ihm und links und rechts neben der Tür stehen jeweils zwei Wachen.

 Wenig später kommen die beiden. „Guten Tag, Eure Majestät!“ der alte Mann verbeugt sich. Der junge Dieb bleibt stehen. „Was ist Euer Anliegen?“ frage ich den alten Mann. Es wird ein langer Bericht. Mitten in diesem Bericht unterbreche ich den alten Mann und frage ob dieser sich kurz fassen kann. Dieser schüttelt den Kopf. „Was ist mit Eurem Gefährten?“ frage ich weiter. Dieser bleibt stumm.

„Dann eben nicht.“ murmele ich leise. »Moment, hatte er nicht Kiesel erwähnt?« Ich merke auf. „Wartet hier!“ Ich springe auf. „Passt auf, dass diese beiden nicht weglaufen.“ sage ich zu den Wachen im Thronsaal. Ich finde Kiesel in der Küche.

 

Die Küche ist sauber und aufgeräumt. An einigen Stellen gibt es Feuerstellen. Über diesen befinden sich Luken, durch welche der Rauch abziehen kann. Momentan sind sie geschlossen.

Kiesel sitzt an einem kleinen Holztisch und unterhält sich mit dem Koch.

„Brauchst du mich doch?“ fragt Kiesel als er mich sieht. Ich sehe ihn an. „Nur wenn du möchtest.“ Kiesel nickt. „Im Thronsaal stehen ein alter Mann  und ein junger Dieb. Der alte Mann sagt, dass ein Dieb verletzt wurde. Weißt du etwas darüber?“ „Darf ich sie mir durch das Schlüsselloch ansehen?“ fragt Kiesel und folgt mir.

 

In dem Flur vor dem Thronsaal. Vor der Tür zu dem Thronsaal stehen zwei Wachposten.

Kiesel sieht durch das Schlüsselloch. „Ja ich kenne die beiden. Was willst du wissen?“ Er sieht mich an. „Die Kurzfassung.“ antworte ich. „Vor ein paar Tagen wurde der Dieb neben dem alten Mann ernsthaft verletzt. Aber zum Glück war der alte Mann in der Nähe. Mit seiner Hilfe konnte ich ihn wieder auf die Beine bringen. Der Dieb wollte uns nicht erzählen was passiert ist. Aber das muss er.“ Damit endete er und ging wieder.

Ich gehe in den Thronsaal und erlöse die Wachen dort. „Ich habe verstanden.“ sage ich zu den beiden. „Könnte der Dieb nicht erzählen was passiert ist?“ Der alte Mann zuckt mit den Schultern und der Dieb bricht zusammen.

 

Der alte Mann und der Prinz haben sich über den Dieb gebeugt.

„Hallo? Hallo. Hörst du mich?“

Der Dieb sieht den alten Mann an. Dann sieht er mich vorsichtig an. „Mich hat jemand mit einer Armbrust angeschossen. Ich weiß wer es war, aber ich will es euch nicht sagen. Er hat mich am linken Oberarm in einer Hauptschlagader getroffen. Es blutete sehr stark. Ich habe mir den Pfeil raus gezogen und dann meine Wunde mit Flusswasser gewaschen. Wenige Stunden später hat mich ein anderer überfallen. Er hat mich gefragt ob ich etwas für ihn hätte. Ich habe gesagt, dass ich nichts mit habe. Und er hat mir gedroht, wenn ich nicht die Wahrheit sage, bringt er mich um. Ich dachte ich sage die Wahrheit. Aber er hatte es auf mein neues Armband abgesehen. Er sammelt Armbänder, hatte er mir gesagt. Woher sollte ich das denn wissen? Das habe ich ihn auch gefragt. Als Antwort hatte er mich zu einer verlassenen Ecke gezerrt und mir mit etwas großem eine runter gehauen. Ich bin nicht so schwach, ich hatte versucht mich mit ihm zu prügeln, aber durch meine Verletzung war ich der Unterlegene und hatte verloren. Deshalb hatte ich auch um Hilfe geschrien.“

Der alte Mann sieht mich an. „Darf ich ihn wieder mitnehmen?“ Ich winke einen Diener zu mir. Ich flüstert ihm etwas zu und der Diener eilt kurz darauf aus dem Thronsaal. „Ich schicke Ihnen noch zwei meiner Leute mit. Diese fallen im Dorf nicht auf.“ sage ich leise zu dem alten Mann.

 

DER ALTE MANN ERZÄHLT

Der alte Mann wollte mir, Tony und dem Prinz etwas über seine Frau erzählen. Deshalb sind der Prinz und ich auf dem Weg zu ihm.

Dort angekommen, müssen wir noch auf Tony warten. Dieser wollte mal kurz nach draußen. Der alte Mann hatte Tony eine alte Mönchskutte und einen Stock mitgegeben.

„Hallo.“ grüßt Tony als er zurück kommt. „Na, überlebt?“ frage ich ihn. Tony nickt kaum merklich.

 

In der Hütte des Alten hängen viele Kräuter. Er hat viele Waren. In einer Ecke steht ein Bett aus Stroh, welches mit einem Tuch überdeckt ist. Als Kissen hat er ein Bündel Lumpen. Dieses zeigt, dass er zu den Armen gehört.

Die vier Personen sitzen um einen kleinen Tisch herum. Der Prinz hat einen klapprigen Stuhl bekommen, der alte Mann sitzt auf einem kleinen Hocker und die beiden Diebe sitzen auf einem Tierfell.

„Ich glaube, dass meine Frau auf deinen Freund geschossen hat. Ich weiß jedoch leider nicht warum sie es tut.“ Der alte Mann hält inne und sieht zu Boden. Als er wieder aufsieht, lächelt er. „Sie ist eine ausgezeichnete Schützin.

„Soll das heißen, Sie mögen es, wenn Ihre Frau auf Fremde schießt?!“ frage ich aufgebracht. Der alte Mann scheint es zu mögen, wenn andere erschosen werden. „Nein, natürlich nicht Junge!“ „Dann müssen Sie uns jetzt erklären wie es dazu gekommen ist.“

Der alte Mann nickt. „Ja, das werde ich. Also hört zu: Wir sind vor einigen Jahren aus einem anderen Reich hierher gezogen. Dort kannten uns die Leute. Sie sperrten uns bei jeder unseeligen Tat die wir verrichteten, in den Kerker. Irgendwann wurden wir dann aus dem Reich verbannt. Wir sollten nicht wiederkommen bis zehn Jahre vergangen sind. Sie würden uns hängen wenn wir aus eigenem Willen vorher wiederkämen.“

„Ja so etwas gab es hier auch schon.“ bemerkt der Prinz. „Seht mich nicht so an. Ich wurde früh auf den Thron gesetzt – bevor ich überhaupt richtig denken konnte.“

„Wie dem auch sei“ sagt der alte Mann und fährt fort. „seitdem leben wir hier. Zu unserer eigenen Sicherheit haben wir uns an der Landesgrenze getrennt und sind in verschiedene Richtungen gegangen. Das war, damit wir uns nicht verraten konnten, weil wir nicht wissen wollten wo der andere wohnt. Jedes mal, wenn meine Frau an meiner Hütte vorbei gekommen ist, bin ich drin geblieben. Wir haben uns auf dem Marktplatz getroffen, ganz zufällig. Sie sagte sie wolle einen Sport erlernen damit – wie sie sagte – man sie nicht auf den ersten Blick erkennt, sollten Wachen aus dem anderen Reich kommen. So ist sie dazu gekommen mit Pfeil und Bogen, sowie mit der Armbrust zu schießen. Sie hatte sich anfangs zwei Köcher mit zwei verschieden Pfeilsorten gekauft, dann einen Bogen und eine Armbrust. Wir sind zusammen auf eine große Wiese gegangen, wo sie schießen üben wollte. Aber sie hatte wirklich keine Ahnung und hatte – wie sich später heraus stellte – den Pfeil falsch herum auf die Armbrust gelegt und den Bogen falsch herum gedreht. Als es nicht klappte, haben wir an einer Ausbildung für Armbrustschützen teilgenommen. Nun, ich habe mit aufgepasst und hinterher geprüft ob sie auch alles richtig macht. Am Anfang hat es noch nicht ganz perfekt funktioniert aber dann wurde sie immer besser und hatte schließlich die Ausbildung bestanden. Sie schoss besser als der beste Bogenschütze, hat sich aber schlechter angestellt als der beste Armbrustschütze.“

DER TOD EINES FREUNDES

Was der alte Mann uns heute Nachmittag erzählt hat, lässt mich jetzt denken. Der Prinz und ich liegen in unseren Betten. Wir haben auf dem Rückweg zum Schloss darüber geredet.

Vor dem Tor hat Ugo uns aufgehalten, den der Prinz gegen die andere Wache getauscht hatte. Er hat uns einen netten Vortrag gehalten. „Dass ihr beiden in das Dorf wollt, verstehe ich. Aber zu oft solltet ihr das nicht mehr tun. Irgendwann fliegt eure Deckung auf. Wenn ich euch das nächste Mal erwische hoffe ich, dass es erst genau in einem Monat ist.“

Mit diesen Worten hat er uns in das Schloss geschickt.

Nun kann ich erst zurück in das Dorf wenn wir Ausgang haben oder wenn genau ein Monat vergangen ist.

 

Ich renne aus dem Dorf zurück ins Schloss. Der Prinz, einige Wachen und die Dorfbewohner kommen mir entgegen. Die Dorfbewohner werden wohl aus Angst hier hoch gekommen sein. In jedes Haus wurde ein brennender Pfeil geschossen.

Doch was ich gesehen habe, übertrifft alles!

 

Der Abend ist bereits eingekehrt, als der Prinz und sein Gefolge zurück kehren.

 

In einem Raum mit einem großen, langen Tisch. Der Prinz und Kiesel sitzen sich an einem Ende gegenüber und essen.

„Was war denn los?“ fragt der Prinz und sieht mich an.

„Ich sage es dir, wenn wir unter uns sind.“

 

In dem gemeinsamen Gemach des Prinzen und Kiesel.

„Also, dann sag mal. Ich habe sogar abgeschlossen und gesagt, dass wir, bis die Unterarm-lange Sanduhr abgelaufen ist, allein sein wollen. Und warum hat Ugo dich nicht gesehen?“

„Er war nicht an der Zugbrücke.“

Der Prinz nickt.

Ich verstehe schon, dass mein Freund wissen möchte was los ist. Ich habe auch keine andere Wahl, als es ihm zu sagen. „Heute Mittag nach dem Essen bin ich in das Dorf runter gegangen. Da flogen schon die ersten Pfeile und die ersten Leute sind geflohen. Einer von ihnen hat mir auch zugerufen ich soll mich in Sicherheit bringen. Ich wollte zu dem alten Mann in die Hütte und mir einen Topfdeckel holen. Es war niemand da und ich habe etwas besseres als einen Topfdeckel gefunden. Ich musste wirklich aufpassen, dass mich kein Pfeil trifft.“

Bei diesen Worten sieht mich der Prinz von oben bis unten an.

„Ich bin noch eine Weile herum geirrt bis das Dorf leer war und auch die Pfeile aufgehört haben zu fliegen. Dann habe ich gesehen, dass außer mir noch jemand da geblieben ist. Ich bin hingegangen und habe ihn mir angesehen ...“ »Es war ein Dieb – es war Tony« „... ich habe ihn genommen und bin mit ihm zu einem geheimen Ort gegangen. Dieser Ort ist ein Geheimnis unter uns Dieben.“

„Was hat du dann getan?“ fragt der Prinz so leise, dass ich ihn kaum verstehe.

„Danach bin ich dort noch ein bischen sitzen geblieben, bevor ich wieder gegangen bin. Weisst du wen ich meine?“

Der Prinz formt stumm den Namen mit seinen Lippen. „Tony“

Draußen sind Schritte zu hören.

Ich flüstere „Er ist auf unserem Diebesfriedhof. Er ist Tod.“

 

DIE SUCHE NACH DEM BESITZER DER PFEILE

Kiesel hatte bei seinem letzten Satz keine Angst gezeigt, als er ihn aussprach. Dies finde ich tapfer.

 

Im Schlosshof. Es sind sehr viele Menschen versammelt. Unter ihnen auch der Prinz und Ugo.

Wir sind gerade dabei Suchtruppen, Verteidiger; bestimmte Wachposten an bestimmten Positionen - und in bestimmten Gruppen aufzustellen.

Unter ihnen befinden sich Jungen ab 16 Jahren und Männer zwischen 20 und 50 Jahren.

Ich bin heute gleich nach dem Frühstück ins Dorf gegangen und habe nach Freiwilligen gefragt, die nach dem Besitzer der Pfeile suchen.

„Majestät, wir sind fertig mit dem aufstellen der Gruppen.“ Ugo hat das Kommando übernommen.

Nun muss ich mir ansehen was dabei herausgekommen ist. „Die Aufstellung ist gut Ugo. Aber ich bin der Meinung wir sollten zwei Schichten aufstellen. Die erste Schicht geht von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Die zweite geht von Sonnenuntergang bis Sonnenaufgang. Die Ersten fangen also heute ab Sonnenuntergang an.“

Ugo spricht zu den Freiwilligen: „Ich habe mich mit dem Prinzen beratschlagt. Er ist einverstanden, mit eurer Einteilung. Es gibt jetzt also ...“

„Moment“ flüstere ich ihm zu.

Wir stehen vor den Gruppen.

„Was denn?“ Ugo mag es nicht wenn er unterbrochen wird.

„Zwei Dinge: Erstens; ist mir aufgefallen, dass einige gar nicht mit ihrer Aufteilung einverstanden sind. Zweitens; würde ich sagen, wir sagen noch nichts von den Tag-Nacht-Schichten.“

„Die Leute fangen an zu murren, Prinz ...“ unterbricht er mich.

„... die Frage, ob ihr alle mit eurer Einteilung einverstanden seid.“ Beende ich den Satz von Ugo.

Dieser sieht mich erstaunt an.

Als ich ihn dann aber anlächele, wird Ugo wieder ernst. „Nur Mut.“

Erst treten einige junge Männer vor. Dann fast die Hälfte.

„Wer will alles in die Suchtruppe?“

Es melden sich fast alle.

„Prinz, wo geht Ihr hin?“ Ugo hat überall seine Augen.

„Überlegen“ sage ich und gehe an eine gute Stelle, wo ich das Dorf im Blick habe. Ich sehe es mir lange an. Solange bis ich mich nicht mehr auf das Dorf konzentriere, sondern auf die Truppen. „Man müsste einen Wettbewerb machen, einen der nicht sehr viel Vorbereitungszeit benötigt ...“ denke ich laut.

„Majestät!“ Eine Stimme und ein fester Handgriff um meinem Arm reißen mich aus meinen Gedanken. Einer der Wachen hält mich und zieht mich zu sich hoch. „Ihr solltet wirklich besser aufpassen, wo Ihr entlang lauft.“ sagt er erleichtert.

„Danke“ antworte ich und gehe wieder hinunter in den Hof.

Im Hof scheint das geschehene auf der Mauer nicht unbemerkt geblieben zu sein.

Ugo sieht mich besorgt an.

Ich bin noch etwas benommen. „Mir geht es gut, danke.“

 

Der Prinz und Ugo haben einen Wettbewerb erfolgreich ausgeführt.

Alle sind aufgeteilt.

Es wurde auch schon die Frage gestellt, wer Nachtschicht und wer Tagschicht machen möchte. Dafür braucht es keine zweite Umfrage.

Die Sonne geht gerade unter. Auf dem Tor stehen 3 Personen auf dem Turm (dieser wurde zwei Jahre lang gebaut). Es sind der Prinz, eine Wache die alles im Auge behält und ein Trompetenbläser.

Als die Sonne fast hinter dem Horizont verschwunden ist, gibt die Wache dem Bläser ein Zeichen. Darauf hin bläst der Trompetenbläser eine bestimmte Melodie.

Nach dem dritten Mal nickt die Wache dem Prinzen zu. Der Prinz senkt die Trompete.

„Prinz, Ihr könnt doch gar nicht blasen.“

„So schlecht wie ich das mache, werdet ihr dann schon verstehen, das Schicht-Anfang ist.“ Er nimmt die Trompete und fängt an mit blasen. Wenig später setzt er die Trompete ab. „Reicht das?“

„Mehr als Ihr denkt. Ihr wart doppelt so laut und halb so lang wie unser bester Bläser. Kommt gehen wir schlafen.“

 

Irgendwann im Morgengrauen. Zwei Gruppen rennen einer flüchtenden Frau hinterher.

„Halt stehen bleiben!“ Vor einigen unkenntlichen Gestalten rennt Jemand mit einem Bogen und einer Armbrust.

„Bitte nehmt mich nicht fest.“

„Nehmt ihr die Pfeile aus dem Köcher!“

„Nein!“ Die Frau dreht sich ganz plötzlich um.

Damit hat Niemand gerechnet!

„Au!“

Wer war das jetzt?

Die Frau hält sich ihren Rücken und jemand anderes seinen Arm.

„Ihn bringt ihr zu einem Arzt und sie in den Kerker! Aber Vorsicht! Ich will keine durchlöcherten Rüstungen.“

Beide werden abgeführt.

 

WIEDERSEHEN ZWISCHEN ZWEI PERSONEN

WIEDERSEHEN ZWISCHEN ZWEI PERSONEN

Es hat ein paar Tage gebraucht. Aber schließlich wurde die Besitzerin der Pfeile gefunden. Es ist eine Frau, die ihr Gesicht nicht zeigen will. Sie hat Zeit bis zum nächsten Tag, dann hat sie keine andere Wahl.

 

An der Tür des alten Mannes.

Kiesel steht vor der Tür.

Der alte Mann steht in der Tür.

„Hallo. Der Prinz lädt sich zu einer Verhandlung ein.“

„Zu welcher Verhandlung?“

„Wir wissen wem die Pfeile gehören.“

Er nickt.

„Gut dann sehen wir uns heute nach dem Mittagessen.“

 

An einem langen Tisch. Der Prinz und Kiesel essen zu Mittag.

„Nun Kiesel, was unser Gast gesagt?“

„Er wird kommen.“

„Schön!“ Der Prinz hat richtig gute Laune.

 

Die Verhandlung wird bald beginnen.

Die Wachen nehmen der Frau ihre Sachen ab.

Kiesel wartet auf den alten Mann.

Im Dorf warten alle auf das Urteil des Prinzen.

Dieser redet auf seinen Freund ein. „Hörst du mir überhaupt zu?“

„Ich warte auf den alten Mann.“

>Der alte Mann kommt endlich. Jetzt kann ich den Wachen Bescheid geben.< Kiesel geht zu ihm hin. „Lassen Sie sich schon mal von dem Prinzen einleiten.“

Der alte Mann sieht ihn leicht verwirrt an und geht zu dem Prinzen.

 

In Thronsaal.

Hinter dem Prinz räuspert sich Jemand. Dann nochmal.

Der Prinz dreht sich nach hinten um.

Da stehen zwei Personen. Der alte Mann und eine Wache.

„Wer hat sich zuerst geräuspert?“ fragt der Prinz.

Die beiden sehen sich an. Dann zeigt der alte Mann auf die Wache.

Dieser dankt freundlich. „Majestät, der Junge der so alt ist wie sie...“

„Kiesel“

„Ja... also, der hat gemeint dass die Frau jetzt kommen kann. Stimmt das?“

„Nehmt sie schon mal mit. Wenn ihr an der Tür seid, wartet bitte auf meinen Einlass.“

„Jawohl, Majestät.“ Der Wachposten verneigt sich und geht.

Nun wendet sich der Prinz an den alten Mann. „Setzen Sie sich.“

 

Vor der Tür warten alle auf den Ruf des Prinzen.

Die Tür öffnet sich.

So hat Kiesel den Prinzen noch nie gesehen.

Der Prinz hat eine Krone auf, ein Zepter in der Hand und einen Umhang um der ihm viel zu lang ist. Dabei ist er gar nicht so kurz.

Jetzt darf Kiesel nicht fragen.

Ganz vorne an der Spitze laufen zwei Wachen, dahinter die immer noch verhüllte Frau rechts von ihr Kiesel und hinter ihnen noch mal zwei Wachen.

Der Prinz weist die Wachen zur Seite damit er die Frau besser sehen kann.

Kiesel verbeugt sich. Was sich hinter ihm abspielt weiß er nicht.

Der alte Mann sitzt vor ihnen auf einem Stuhl.

Der Prinz klopft einmal mit seinem Zepter auf den Boden.

Jemand tritt durch die Tür.

Als die Tür zu geht, dreht sich die Frau um.

Sofort dreht Kiesel ihren Kopf zu dem Prinzen, aber sie weigert sich.

Die Wachen merken es. Der linke vordere Wachposten bewegt sich und die Frau sieht wieder willig zu dem Prinzen.

Die Verhandlung beginnt.

Der Prinz steht auf, er hofft, dass Kiesel die Verhandlung durch hällt. Auch für ihn ist es die erste Verhandlung. Er nickt jemandem in der hintersten Reihe zu.

Dieser hält er eine lange Rede.

Der Prinz muss sich mühe geben, nicht im stehen einzuschlafen.

Die Rede hat ein Ende genommen.

Der Prinz ergreift dass Wort. „Sie werden angeklagt von dem ganzen Reich angeklagt, Pfeile verschossen zu haben!“

Die Frau zuckt mit den Schultern.

Kiesel zuckt zusammen.

Der Prinz und Kiesel haben diese Reaktion nicht erwartet.

„Nehmen Sie ihre Kapuze ab!“ fordert der Prinz die Frau auf.

Die Frau bewegt sich nicht.

Noch ist der Prinz so ruhig wie die meisten. „Nehmen Sie Ihre Kapuze ab!“ fordert er sie etwas lauter auf.

Er muss es noch einige Male versuchen, aber sie gehorcht nicht.

Schließlich sagt er mit ruhiger Stimme „Dann machen wir es jetzt!“ Er gibt einen Wink.

Kiesel will ihr die Kapuze abnehmen aber sie schlägt ihm auf die Hand.

Es scheint ihm weh getan zu haben.

Nach ihm versucht es jeder, aber keiner hat Glück.

Der Prinz geht selber zu ihr. Er versucht es auch aber sie hat einen so festen Handgriff, dass ihm fast die Tränen kommen.

Da lässt sie los.

Auf dem Weg zu seinem Thron, sagt er zu dem alten Mann „Versuchen Sie es doch bitte einmal. Uns lässt sie nicht.“

Dieser nickt und steht auf.

Der Prinz legt das Zepter ab. Als er wieder auf sieht, sieht er den alten Mann vor einer alten Frau steht.

Der alte Mann setzt sich wieder auf den Stuhl. Noch darf er nichts sagen.

Der zweite Mann von ganz hinten links schreibt, der neben Mann etwas weiter rechts fängt an zu reden. Auch das dauert.

Kiesel macht ein langweiliges, schmerzverzerrtes Gesicht.

Der Prinz redet wieder. „Ich erläutere nun den restlichen Ablauf: Sie werden ausgefragt, bis wir die Informationen von ihnen haben, die wir haben möchten. Der alte Mann vor mir wird mit ihnen über von uns ausgesuchte Themen sprechen. Sie dürfen sich nur zu Wort melden, wenn Sie dazu aufgefordert sind, zu sprechen.

Das ist Kiesel sein Einsatz. Er stellt sich genau hinter sie. „Wie lautet Ihr Name?“

„Anne Margarete Lenz.“

„Wann wurden Sie geboren?“

„1805 am 9. März, als die Sonne nicht mehr ganz oben stand.“

„Haben Sie Geschwister?“

„Nein.“

„Leben Ihre Eltern noch?“

„Nein.“

„Wurden Sie schon einmal als Hexe oder Kräutermischerin bezeichnet?“

„Nein.“

>Sie verneint aber viel.< denkt der Prinz.

„Kennen sie den alten Mann der dort sitzt?“

Die Frau bleibt still und der Prinz sieht sie interessiert an.

„Ja.“

Das überrascht nicht nur Kiesel sondern auch alle anderen, außer den alten Mann.

>Jetzt wird es spannend.< denkt der Prinz.

„Kennen Sie seinen Namen?“

„Nein.“

„Wissen Sie etwas über ihn?“

„Ja. Was wollen Sie wissen?“

Der Prinz nimmt den alten Mann und führt ihn vor die Tür.

Dieses Mal drehen sich alle um und sehen die Tür an.

Es vergeht viel Zeit und der Prinz kommt nicht.

Kiesel will gerade losgehen, als er aufgehalten wird.

„Warte!“ das erste Wort seid der Prinz vor die Tür gegangen ist.

Der alte Mann kommt herein und lässt die Tür auf.

„Wo ist der Prinz?“

„Er sitzt vor der Tür. Er sagte, dass wenigstens ich wiederkommen soll.“

So war es nicht geplant.

Der Prinz hört die Unruhe. Aber was er denkt ist zu furchtbar. Er weiß nicht was er tun soll.

Kiesel steht vor dem Prinzen und schickt ihn wütend wieder rein.

Dafür kommt der alte Mann heraus.

Der Prinz setzt sich auf den Thron.

Mit ihm setzen sich auch alle anderen vor Erleichterung.

Die alte Frau fängt mit erzählen an. Sie erzählt, wer der alte Mann ihrer Meinung nach ist.

Dann wird sie vor die Tür geschickt und der alte Mann kommt wieder.

Was er erzählt, ist schmerzhaft.

Um Schluss stehen alle. Jedoch nicht so lange wie es geplant war.

„Sie werden des Landes verwiesen! Die Wachen vor der Tür werden Sie begleiten. Das ist Ihre Strafe. Ihr Mann muss sein Versprechen halten. Das ist seine Strafe. Hiermit ist die Verhandlung beendet!“ Der Prinz hat sein Urteil gefällt.

WIE DER BAND ZU SEINEM NAMEN KOMMT

WIE DER BAND ZU SEINEM NAMEN KOMMT

Der Prinz und Kiesel haben sich sehr langsam von den ersten zwei Schockwellen erholt.

 

Nur einen Tag nachdem sie sich wieder erholt hatten, hatten sie Ausgang.

Die restlichen Tage waren entsetzlich.

Jeden Tag sagte Kiesel aufs Neue „Nein!“ Jeden Tag warf er einen toten Dieb in den Fluss. Bis er der letzte war.

- Leonardo

  • Vincent

  • Dualgo

  • Kamillo

  • Xaver

  • Quarto

  • Alex

  • Juza

  • Cito

  • Zeller

  • Tolino

  • Marl

  • Belg

  • Nora

  • Peg

  • Elgi

  • Funk

  • Gel

  • Hilda

  • Ino

Alle seine Freunde.

SO GEHT ES WEITER

Kiesel trauerte noch den Rest des Jahres.

Dann gingen er und der Prinz in die Dorfschule, damit sie nicht ganz Dumm blieben.

Die alte Frau wurde in dem Reich erhängt, aus dem sie vorher gekommen war.

Kiesel wurde von dem Prinzen als Thronfolger ausgewählt.

Kiesel hatte ich tapfer geschlagen.

Der Prinz wollte keine Frau. Aber er sollte sich eine besorgen, damit er mit ihr Kinder bekommen kann und dem Erstgeborenen, den Thron vererben kann.

Ugo wurde zum Hauptmann benannt. Er wollte erst gar nicht. Aber ist nicht drum herum gekommen.

Der alte Mann lebt noch immer obwohl er schon ein sehr hohes Alter erreicht hat.

 

SO GEHT ES WEITER

WIE DER BAND ZU SEINEM NAMEN KOMMT

Der Prinz und Kiesel haben sich sehr langsam von den ersten zwei Schockwellen erholt.

 

Nur einen Tag nachdem sie sich wieder erholt hatten, hatten sie Ausgang.

Die restlichen Tage waren entsetzlich.

Jeden Tag sagte Kiesel aufs Neue „Nein!“ Jeden Tag warf er einen toten Dieb in den Fluss. Bis er der letzte war.

- Leonardo

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Alle seine Freunde.

SO GEHT ES WEITER

Kiesel trauerte noch den Rest des Jahres.

Dann gingen er und der Prinz in die Dorfschule, damit sie nicht ganz Dumm blieben.

Die alte Frau wurde in dem Reich erhängt, aus dem sie vorher gekommen war.

Kiesel wurde von dem Prinzen als Thronfolger ausgewählt.

Kiesel hatte ich tapfer geschlagen.

Der Prinz wollte keine Frau. Aber er sollte sich eine besorgen, damit er mit ihr Kinder bekommen kann und dem Erstgeborenen, den Thron vererben kann.

Ugo wurde zum Hauptmann benannt. Er wollte erst gar nicht. Aber ist nicht drum herum gekommen.

Der alte Mann lebt noch immer obwohl er schon ein sehr hohes Alter erreicht hat.

 

TEIL 3

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Prinz wird Krank

4 JAHRE SPÄTER

Der Prinz hat sein 20. Lebensjahr erreicht. Inzwischen hatte er lesen und schreiben gelernt.

Er ist zusammen mit Kiesel in die Dorfschule gegangen.

Die Kinder fühlten sich geehrt mit dem Prinzen zu lernen.

Vor zwei Jahren hatte Kiesel zu dem Prinzen gesagt „Prinz Leopold, ich hoffe sehr dass ich Euch nicht kränke wenn ich zu Euch sage, dass ich gehen möchte. Ich will meine Eltern suchen. Ich möchte sicher sein, dass sie nicht auch schon tot sind.“

Der Prinz hörte sich alles genau an und schimpfte auch nicht. Er ließ Kiesel gehen. Seitdem lebt er ohne Kiesel weiter.

Manchmal kommt ein Brief oder eine Nachricht von Kiesel.

EIN MÜDER THRONFOLGER

Der Prinz weiß nicht warum, aber irgendwie ist er nicht so wach wie sonst Morgens wenn er aufsteht. Vielleicht hilft es, wenn er sich heute mit kaltem Wasser wäscht.

„Prinz?“

„Ja?“

„Was macht Ihr da?“

„Ich versuche wach zu werden.“

„Darf ich?“

„Bitte“ der Prinz lässt den Diener an das Wasser.

Der Diener zieht ruckartig die Hand zurück. „Tut mir einen Gefallen und lasst das Wasser wenigstens ein bisschen wärmer werden.“

„Seid Ihr wach?“ der Prinz sieht den Diener an.

„So wach wie jeden Morgen, Prinz.“ Damit geht der Diener.

Der Prinz weiß zwar nicht, warum das Wasser wärmer sein soll, aber er erwärmt es. Nachdem er sich gewaschen hat fühlt er sich nicht wacher.

„Prinz, Ihr werdet erwartet!“ Der Prinz nickt und geht mit dem Diener.

Der Prinz sitzt auf dem Thron und kann einfach nicht gerade sitzen.

„Prinz, alles in Ordnung?“

Er nickt. „Ich bin nur ein bisschen müde.

Wenig später ist der Prinz eingeschlafen.

„Prinz! Prinz! Prinz, wacht auf!“

Er blinzelt, dann sieht er den Diener vor ihm an. Er schüttelt seinen Kopf und macht die Augen richtig auf. Da sieht er, dass noch mehr im Saal stehen und ihn ansehen.

„Prinz, habt Ihr heute Nacht nicht genug geschlafen?“

„Doch eigentlich schon!“ Den restlichen Vormittag ist er nur müde und schläft nicht nochmal ein. Beim Mittagessen ist er mit dem Kopf fast im Essen gelandet. Aber weil der Dampf so warm war, hat er es noch rechtzeitig gemerkt und ist trocken geblieben. Er hat sich ein bischen schlafen gelegt. Dann ist er wieder auf den Thron gegangen.

Der Diener war etwas aufgeregt weil er den Prinzen nicht in seinem Bett gefunden hatte, als er ihn wecken wollte. Als er dann gesehen hat, dass der Prinz auf dem Thron sitzt, hat er ihm erst einmal die Leviten gelesen.

Am Nachmittag haben sich alle Witze erzählt und jeder war wach.

Auch der Prinz. Er hat dann als er auf dem Weg zum Händewaschen war, hört er wie der Magen eines Dieners leise grummelt und lädt die hungrigen Diener zum Essen ein.

Diese waren etwas berührt davon und der Koch meinte, dass er dann wenigstens nicht so alleine essen müsse.

Nächster Morgen, neuer Tag.

Der Prinz ist hell wach!

„Guten Morgen, Prinz!“ sagt Jeder der ihm über den Weg läuft.

Er sagt dann „Schönen Tag!“

Dabei verbeugen sich beide Seiten voreinander.

Der Prinz weiß nicht wie lange er schon auf dem Thron sitzt, aber er weiß, dass es nach Mittag ist. So langsam wird er müde. Der Prinz schläft langsam ein.

Nach einer halben Stunde kommen einige Diener und sehen sich den Prinzen 2 Minuten an. Dann wecken sie ihn auf.

Der Prinz braucht einige Minuten bis er sieht wo er ist. Dann schüttelt er seinen Kopf und sieht die Diener an. „Was ist los?“

„Ihr habt geschlafen, Prinz.“

„So. Das ist schlecht.“ Mit diesen Worten geht er aus dem Saal.

Ein paar Diner zucken die Schultern gehen ihm hinterher.

In den folgenden Tagen schläft der Prinz immer öfter auf dem Thron ein. Es kommt auch zwei mal vor, dass er mit seinem Kopf im Essen landet.

Die Diener holen ihn dann wieder raus. Er wäscht sich und wird in sein Bett geschickt.

 

EINE PAUSE

 

Nach einer Woche geht ein Diener zu dem Prinzen. Der Diener und der Prinz ziehen sich eine volle Stunde lang in ein Raum zurück.

In dieser Stunde kommen einige Diener, 2 Wachposten tauschen ihre Plätze, ein Bote kommt mit einem Paket für den Prinzen und der Koch lässt das Mittagessen anbrennen.

„Nun Prinz, ich überlasse Euch die Entscheidung ob ihr sofort geht oder ob ihr wartet bis ihr wieder einschlaft.“

Der Prinz nickt und der Diener verlässt den Raum.

Der Diener und der Prinz haben sich über die Schläfrigkeit unterhalten.

Die Diener, Wachen und alle anderen Bediensteten haben abgestimmt. Sie sind der Meinung, dass der Prinz eine Pause bräuchte, weil er sich viel zu sehr auf seine Aufgaben konzentriert.

Der Prinz geht in sein Gemach, zieht sich dorrt um und geht dann zu Bett. >Wie lange habe ich geschlafen?< Der Prinz kann sich seine Frage nicht beantworten. Er weiß nur eines. Ihm ist schwindelig. Er steht auf und geht in die Küche.

Lachen.

 

In der Küche sind alle versammelt die zum Schloss gehören. Einige haben Becher in den Händen.

Der Prinz öffnet die Tür und sieht sie alle.

 

EIN GUTER ARZT

Der Prinz bricht zusammen. Er nimmt einen Topf mit sich und es scheppert laut.

Alle schauen auf.

Als erster reagiert der Koch. „Prinz? Prinz was ist mit Euch?“ Er schüttelt den Prinzen.

Es kommen noch weitere 5 Personen. Nach einiger Zeit erhebt sich eine Stimme „Jemand muss in das Dorf laufen und einen Arzt holen.

2 Wachen nicken.

 

In den Kammern der beiden Wachen sieht es fast gleich aus. Jeder hat eine Strohmatte in der Ecke, Waffen und ein bisschen was zu Anziehen.

Sie laufen zu ihren Kammern und rüsten sich aus. Im Dorf verteilen sie sich. Nick nimmt sich die rechte Seite vor und Nick die linke.

Beide klopfen an jede Tür.

In der zwischen Zeit haben sich alle Bediensteten im Schloss verteilt und versuchen den Prinzen wieder wach zu bekommen.

 

Im Gemach des Prinzen.

Der alte Mann und der Prinz sitzen sich gegenüber.

„Ich weiß auch nicht so recht. Es wird dass Beste sein wenn Ihr einen Boten in ein anderes Reich schickt. Der soll einen Arzt holen. Ihr hattet vor einiger Zeit einen in diesem Reich, aber wenn ich Euch daran erinnern dürfte, den hat jemand getötet.“

„Ja ich weiß. Haben Sie dennoch einen Rat für mich?“

Der alte Mann steht auf. Nach etwa 2 Minuten nickt er. „Den selben wie die Kräutermischer vor mir. Strengt Euch nicht so viel an.“

Der Prinz ruft einen Diener zu sich und beauftragt ihn damit, nach einem Boten zu suchen.

 

In einem anderen Gemach.

„Guten Tag Prinz!“ Mit einer Verbeugung sieht der Bote den Prinzen an.

Dieser begrüßt ihn. „Ihr seid Willkommen.“

„Wenn Ihr erlaubt... Ich habe wohl vernommen was Ihr von mir verlangt. Ich wüsste auch in welches Reich ich gehen könnte. Wenn Ihr mir noch ein Schreiben mit Eurem Siegel gebt so stehe ich Euch gern zu Diensten.“

„Ich danke Euch. Aber so sagt mir Euren Namen Herr!“

„Quer. Aber Prinz, Adelt mich nicht. Ich bin ein einfacher Bauer nichts weiter.“

Der Prinz lächelt.

 

ZWEI FREMDE

Der Bote macht sich sofort auf den Weg.

3 Grenzen weiter trifft er jemanden der mit dem Prinz verwandt ist und einen alten Freund des Boten. Die 3 reden eine ganze Weile miteinander. Der alte Freund des Boten und der Verwandte des Prinzen gehen in das Innere des Reiches und der Bote geht zurück zu dem Prinzen.

Nur wenige Tage nachdem der Bote zurück gekehrt ist kommen zwei Fremde in das Dorf.

Der eine hat schon ein paar weiße Härchen auf dem Kopf und klopft bei dem alten Mann an. Dieser umarmt den Fremden und bittet ihn in seine Hütte.

Der andere geht zum Schloss.

 

„Halt! Wer seid Ihr Fremder?“

Der Fremde verneigt sich vor den Wachen. „Ich komme von dem Königs-Reich. Mir wurde ein Bote zu gesandt. Euer Prinz sei krank und sucht einen guten Arzt.“

Die Wachen flüstern. „Gut es sei dir gewehrt das Schloss betreten zu betreten. Aber warte noch. Mein Genosse holt jemanden der dich begleiten wird.“

Der Fremde verneigt sich wieder.

„Folgt mir!“

Ugo ist gekommen und bringt den Fremden nun vor die Türen des Thronsaales.

Ugo klopft.

Ein Diener öffnet die Tür. „Ugo der Prinz ist...“ der Diener verneigt sich vor dem Fremden und gibt Erlaubnis zu dem Prinzen gehen zu dürfen.

Ugo geht mit dem Fremden vor die Türen hinter denen der Prinz liegt.

„Ugo, wer ist das?“

Ugo flüstert der anderen Wache etwas zu, dann stellt er sich wieder Ordnungsgemäß neben den Fremden.

Die eine Wache fragt den Fremden „Habt Ihr ein Schreiben mit?“

„Ja.“ der Fremde zeigt der Wache ein Schreiben mit einem Siegel.

„Das ist das Siegel des Prinzen!“

„Zeig mal.“ Ugo nimmt das Schreiben und sieht sich das Siegel genau an. „Falsch! Dieses hier ist blau! Der Prinz nimmt immer grünes Wachs!“

Zu gleich wird den beiden Wachen etwas klar. „Ihr dürft eintreten.“

Der Fremde klopft und tritt ein.

 

Der Prinz liegt in seinem Bett. Vor dem Spiegel steht ein Krug. Neben ihm steht auf einem Stuhl ein Becher mit Wasser.

„Schließt bitte die Tür.“

Der Fremde schließt die Tür.

„Was ist Euer Begehr?“ Der Prinz sieht den Fremden an.

„Darf ich näher kommen? Es lässt sich dann für Euch besser schreien Prinz Leopold.“

Der Prinz ist überrascht und nickt. Dann setzt er sich auf, um den Fremden besser sehen zu können. „Woher wisst Ihr meinen Namen?“

Der Prinz hört dem Fremden zu, bis dieser zu Ende gesprochen hat.

„Gut...“ der Prinz sieht den Fremden lange an.

Der Fremde ist ein Arzt aus einem gewissen Königs-Reich.

„Ich gebe Euch gerne ein Quartier, wenn Ihr noch keines habt oder im Dorf nichts findet.“

Der Fremde nickt.

Nur einen Tag später zieht sich der Prinz an und macht einen Spaziergang.

Als die Diener merken, dass der Prinz nicht mehr da ist, geraten sie in Panik. „Prinz! Prinz! Wo seid Ihr?!“

 

Irgendwo außerhalb des Schlosses.

Der Prinz hört Rufe und Pferde Hufe. >Es ist an zu nehmen, dass die Wachen für einen Notfall trainieren.<

Da ist der Schleichweg.

Den ist er mit Kiesel gegangen als sie im Dorf spioniert haben.

 

Wieder im Schloss, im Gemach des Prinzen.

Der Prinz hustet.

Es klopft. „Herein!“ >Was ist das? Ich höre mich selbst kaum.<

Die Tür geht auf.

Der Arzt tritt herein. Er hat eine Tasche in der Hand.

Neben ihm steht Jemand, in Lumpen gehüllt. Oder ist das ein Umhang mit bunten Flicken?

„Guten Morgen, Prinz! Ich hoffe wir haben Euch nicht geweckt.“

Dieser schüttelt den Kopf. >Warum sieht mich der andere bloß so an?<

„Wie geht es Euch?“

„Mein Hals, er tut etwas weh.“

Der Arzt öffnet zum ersten mal in der Gegenwart des Prinzen seine Tasche. „Darf ich?“

Der Prinz nickt.

„Dann, Mund auf. Gut. Jetzt sag mal A. Nicht so kurz Prinz. Länger. Ja, bis ich Euch Einhalt gebiete. So ist gut. Danke das reicht, Prinz. Ihr könnt Euren Mund schließen.

Ihr habt eine Entzündung soweit ich das sehen kann. Ich werde gleich in die Küche gehen und mit dem Koch sprechen.“

„Die Wachen sollen Sie begleiten.“

Der Arzt geht und der Fremde bleibt.

 

 

IST ER KRANK?

Der Prinz wirkte, als ob er sich irgendetwas eingefangen hätte. Er hustete, nieste und putzte sich eine Woche lang die Nase.

In dieser Woche kam der Arzt und verschrieb dem Prinzen einen ganz bestimmten Kräutertee.

Das Rezept kam von dem alten Mann.

Es hatte auch geholfen. Wie sich herausstellte ging es in den nächsten Wochen zunehmend besser und er durfte wieder spazieren gehen.

Nur schien in den nachfolgenden Wochen etwas seltsam.

Es sah aus als wäre der Prinz sehr müde. „Dabei hatte er selbst am Morgen zu einem Diener gesagt „Nein, ich habe sehr gut geschlafen.“ Der Diener hatte nämlich gefragt ob er vielleicht schlecht geschlafen hatte.

 

Vor einer Hütte im Dorf.

Plumps.

„Was war das?“ Eine Stimme ertönt in der Hütte. Die Tür öffnet sich und Jemand tritt heraus. Er sieht das Jemand vor seiner Tür liegt. Er läuft zurück in die Hütte.

„Was ist los?“ Aus dem Haus kommt eine andere Männerstimme.

„Entschuldigt. Aber ich wurde Angegriffen.“

Kurze Zeit später ertönt ein heller Ton.

 

Im Schloss.

„Also ich verstehe die Dorfbewohner nicht. Erst werden sie angegriffen und dann soll ein Arzt gerufen werden.“

„Lass das bloß nicht den Prinzen hören. Sonst wirft er dich aus der Armee.“

2 Wachen aus der Armee streiten sich. Sie warten auf den Moment darauf, dass der Hauptmann und der Rest der Truppe kommen.

„Ihr geht alleine zu dem alten Mann. Guten Marsch!“ Ugo hat seinen Befehl gegeben.

Die beiden gehen also zusammen ins Dorf und gehen an dem Quartier des Arztes vorbei um ihn mit zunehmen.

Dieser protestiert erst.

Dann ergreift einer der Wachen das Wort. „Jetzt hören Sie mir mal zu! Diese beiden Töne, der tiefe und der hohe bedeuten, dass jemand angegriffen wurde und dass Hilfe benötigt wird.“

Der Arzt gibt nach und zusammen gehen sie zu dem alten Mann.

 

Bei dem alten Mann.

„Du hast also 2 Rufe losgeschickt! Dann zeig uns mal deinen Angreifer.“

„Und den Notfall!“

„Hier“ der alte Mann zeigt auf den Boden. Genau vor seinen Füßen liegt Jemand.

„Ist das nicht der Prinz?“ fragt der Art.

Die eine Wache dreht ihn und nickt. Er schüttelt ihn.

Der Prinz öffnet langsam seine Augen. Er macht den Mund auf „Hallo“.

Der Mediziner sieht untersucht ihn genau. Als er fertig ist, erklärt er den Prinzen für krank.

 

 

 

HALLO

Der alte Mann und der Fremde unterhalten sich Tage lang.

Der Arzt geht alle zwei Tage ins Schloss und sieht nach dem Prinzen.

An jedem dritten Tag treffen sich der alte Mann und der Arzt.

„Ihm geht es nicht so gut. Ich kann ihn nicht nach draußen lassen. Ich finde es angemessen, wenn Ihr ihn mal besucht. Er würde sich bestimmt freuen wenn er Besuch von seinem Vater bekommt.“

Der Arzt unterhält sich mit dem Fremden. Sie sitzen auf einer Bank, am Rand des Dorfes.

„Sie könnten Recht haben, Leo. Was denken Sie wann soll ich zu ihm gehen?“

„Ich sage Ihnen Bescheid.“

Sie verabschieden sie sich und gehen ihrer Wege. Nur wenig später unterhalten sich der Fremde und der alte Mann in der Hütte des alten.

„Bitte, Fridolin gewährt mir dass ich gehe.“

„Ich verstehe Euch. Wenn ich Leopold gesehen habe, spreche ich mit ihm und dann können Sie gehen.“

 

Nicht mal 2 Wochen später tritt ein Fremder zu den Wachen an der Zugbrücke.

„Halt! Wer seid Ihr?“

„Ich gehöre zu dem Arzt, der hier seit einiger Zeit verkehrt.“

„Edle Worte für einen einfachen Bauern.“

Dieser verbeugt sich vor den Wachen.

„Ein Mann also. Wo wollt Ihr hin gehen?“

„Zu Eurem Prinzen.“

„Und was ist Euer Begehr?“

„Ich habe eine Bitte.“

„Der Prinz hat ausdrücklich gesagt, nur Notfälle dürfen zu ihm.“

„Was ist denn so ein Notfall?“

„Das wird nicht verraten. Sie könnten dann einfach schwindeln.“

„Ich sage aber die Wahrheit.“

Der eine Wache der noch kein einziges Wort gesagt hatte, flüstert dem anderen etwas zu.

Dieser nickt. „Mein Partner hat eine Idee. Der Prinz soll über Euch entscheiden. Folgt ihm.“

Der Fremde verbeugt sich wieder und folgt. Die andere Wache schließt das Tor und geht hinterher. Im Flur, in Richtung Thronsaal begegnen sie weiteren Wachposten.

„Warum seid ihr nicht an der Zugbrücke?“

„Wir haben Jemanden abzuliefern. Könntet ihr an die Zugbrücke?“

„Wird erledigt.“ Die beiden Wachen marschieren davon und die anderen beiden gehen mit dem Fremden weiter in das Innere des Schlosses. Dort begegnen sie noch einigen Wachposten.

Jede Wache vertritt den Platz einer anderen.

An der letzten bleiben sie wieder stehen.

„Ihr seid aber weit vorgedrungen. Uns könnt ihr nicht von hier wegschicken. Der Lärm ist schlecht zu überhören. Wir nehmen euren Bauern und ihr geht wieder zurück. Ihr werdet geholt.“

„Jawohl!“ Beide gehorchen und ziehen ab.

„Nun, Ihr wollt also zu dem Prinzen. Dann tretet ein.“ Die eine Wache öffnet die Tür und lässt den Fremden eintreten. Dann wird die Tür hinter ihm wieder geschlossen.

Der Prinz hat gehört wie die Tür geschlossen wurde und dreht seinen Kopf in Richtung Tür. Er hebt seine Hand und bedeutet ihm seine Kapuze abzunehmen. Er hat nicht wirklich daran geglaubt, dass der Fremde den Wink versteht, aber er versteht ihn.

Er nimmt seine Kapuze ab und verbeugt sich.

Der Prinz kann ihn nicht genau erkennen. Er sieht alles verschwommen.

Der Fremde macht eine Geste. Er möchte näher kommen.

Der Prinz zeigt ihm, dass er darf. >Er muss von Adel sein. Wie sollte er sonst meine Gesten verstehen und beantworten können.< „Wer seid Ihr?“ Er hört Bewunderung in seiner Stimme.

Der Fremde kniet vor ihm nieder. Er spricht langsam. „Leopold. Ich bin dein Vater Fridolin. Ich wollte dich sehen. Ein Bote kam zu uns. Er erzählte uns, dass es dir nicht gut geht. So bin ich mit dem Arzt gekommen.“

Leopold lächelt.

„Der alte Mann hat eine Bitte. Er möchte gehen. Ich habe ihn wieder gesehen. Gewähre ihm diese Bitte. Ich kann auf seine Hütte aufpassen, so lange du Leid verspürst.“

Langes Schweigen. Der Prinz lässt die Anspannung seines Körpers los und lässt sich in die Kissen sinken. Für einen Moment schließt er seine Augen. Dann zeigt er seinem Vater eine Geste. Sie bedeutet „Komm bei Sonnenuntergang zu mir, dann entscheide ich.“ Er hört dass die Tür wieder geschlossen wird.

Draußen wird es wieder laut. Es poltert, Stimmen... Es dauert fast so lange wie vorhin, bis wieder Stille einkehrt.

 

 

JA

Der Himmel färbt sich rot und die Sonne geht schon langsam unter. Erst als die Sonne nur noch halb zu sehen ist kommen Fridolin und der Alte.

Der Prinz hört Rufe. Im Schloss ist es so leise, dass er jedes laute Wort hören.

„Was willst du denn schon wieder? Der Prinz ist noch immer krank, also verschwinde!“ Das war einer der Wachen. „Sicher dass er das zu dir gesagt hat?“

Der Prinz ruft einen Wachen.

Er kommt hinein. „Was ist Prinz?“

„Könnt Ihr nachsehen wer vor der Tür steht?“

„Ein anderer Wache und ich.“

„Nein unten.“

„Der alte von heute Morgen.“

„Danke.“

„Kann ich wieder gehen?“

Der Prinz nickt und die Wache geht wieder. Stille.

>Ist er weg? Nein doch nicht. Dort unten wird es laut.<

„Halt dich raus Alter!“

Der Prinz steht leise auf und schwankt zum Fenster hin.

Dort unten stehen 4 Gestalten. 2 Wachen und zwei andere. Einer dieser beiden sieht zu ihm hinauf.

Die beiden Wachen nehmen ihre Aufgabe sehr ernst.

Der Prinz hätte den beiden sagen sollen, dass er noch jemanden erwartet.

Fridolin und der andere wollen gehen.

„Halt!“ brüllt Prinz Leopold nach unten.

Alle vier sehen nach oben.

Einer der Wachen brüllt zurück „Erwarten Sie jemanden Prinz?“

Dieser brüllt etwas leiser „Ja!“ dann bricht er zusammen.

Die Wachen von der Zugbrücke lassen Fridolin und den Alten rein.

Die beiden Wachen vor der Kammer des Prinzen wissen nicht was sie tun sollen und diskutieren wild.

Fidolin kommt eiligen Schrittes den Flur entlang. „Ich muss zu dem Prinzen!“

Die beiden Wachen sehen sich an und lassen Fridolin und den alten rein.

„Prinz!“ Der alte Mann läuft so schnell er kann zu dem Prinzen hin und Fridolin dreht sich um. „Holt den Arzt!“

Der eine Wachposten reagiert und läuft auf den Signalturm. Dort angekommen nimmt er eine Glocke und einen kleinen silbernen Stab und schlägt diesen einmal an der Glocke an. Dann hängt er die Glocke auf und legt den Stab wieder zur Seite.

Aus dem Dorf kommt eine Brieftaube.

Die Wache macht den Brief an der Taube auf und hängt ihr ein grünes Blatt an.

Die Brieftaube fliegt zurück und die Wache läuft zur Zugbrücke. Wenn der Arzt kommt, lasst ihn durch.“ Dann rennt er wieder zu Einer.

Einer, Fridolin und der Alte haben den Prinzen wieder in sein Bett gelegt.

Leo ist eingetroffen.

Die beiden Wachen stellen sich wieder vor die Tür und Leo kümmert sich um den Prinzen.

 

Der Prinz ist wieder zu sich gekommen.

Der Alte und sein Vater haben sich zwei Stühle geholt. Nun befinden sich 4 Personen im Raum.

Draußen wird es Dunkel. Drinnen machen sie Licht (mit Kerzen und Fackeln).

„Prinz, Ihr seid schwach. Ich würde Euch von diesen Unternehmungen abraten.“ Leo ist streng, aber er hat recht.

Der Prinz nickt.

„Prinz, ich will wieder nach hause.“ In der Stimme des alten liegt Trauer.

„Kommt her.“

Der Alte kommt und kniet vor dem Prinzen nieder. Er senkt seinen Kopf.

Der Prinz spricht nur ein Wort. (Das ist brauch.) Er sieht den alten Mann an. „Seht mir in die Augen.“

Der Alte hebt seinen Kopf und sieht dem Prinz genau in die Augen. Wir verweilen sehr lange so.

Die ersten Steine funkeln schon.

„Es sei dir gewehrt. Wie ist dein Name?“

„Habe ich ihn Euch nicht schon genannt?“

„Nein.“

„Schild.“ Das war Fridolin.

„Aber Herr...“

„Du wirst mit diesem Namen in dein Reich kommen. Mein Sohn hat dir deine Bitte gewehrt. Nun liegt es an ihm wie dein Einlass gestaltet wird.“

Der Alte verneigt sich. Dann dreht er sich zur Seite und verneigt sich vor Fridolin.

Doch dieser wehrt den Dank ab.

„Ich brauche den Schreiber.“

„Den nutzt Ihr doch gar nicht Prinz.“ wendet der Alte ein und der Prinz entgegnet ihm „Doch, Er wacht über die Schreibvorräte.

„Wache!“

Einer tritt ein. Er erwartet einen Befehl.

„Holt mir den Schreiber.“

Einer nimmt den Befehl an und geht.

Nur wenig später kommt der Schreiber. „Prinz?“

„Ich brauche die grüne Tinte, ein rotes Pergament und eine Feder.“

„Auch eine Unterlage?“

„Ja.“

„So sei es.“ Der Schreiber geht. Als der Schreiber wieder kommt, muss er vor der Tür warten.

Der Mond kommt und der Prinz schreibt mit zitternder Hand etwas auf Pergament. Dann macht die grüne Kerze an, tropft Wachs unter den Text und setzt sein Siegel. Dann schreibt er seine Unterschrift darunter und pustet seine Kerze aus. „Bitte Vater, lest. Ich brauche Euer Siegel.“

Fidolin liest das Geschriebene seines Sohnes. Manchmal muss er lachen, er kann die krakel Schrift seines Sohnes nicht sehr gut entschlüsseln. Dann nimmt er seine blaue Kerze, zündet diese an und tropft etwas Wachs auf das rote Pergament und setzt sein Siegel genau neben dass grüne. Er gibt den Text wieder seinem Sohn.

Der Prinz schreibt den Namen des Vaters unter dessen Siegel. Er sieht sich das Siegel noch einmal an und lächelt. Dann rollt er das Pergament zusammen und verschließt es mit seinem Siegel.. „Schreiber!“

„Prinz“

„Ich brauche eine Rolle.“ Der Prinz zeigt dem Schreiber das Pergament und der Schreiber holt eine Rolle.

Diese hat das Siegel des Prinzen am Boden und am Deckel schon geprägt.

Die Rolle wird geheim von Vater, Sohn und dem Schreiber verschlossen.

Der Alte bekommt die Rolle und geht zur Grenze. Er hat noch ein Reiseschreiben von dem König bekommen.

Fridolin und der Arzt gehen zurück ins Dorf und lassen den Prinzen schlafen.

Die Wachen wechseln mit der anderen Hälfte und Paarungen werden teilweise geändert.

 

DER KÖNIG

Für die nächsten Tage verschrieb der Arzt dem Prinzen äußerste Bettruhe.

Alle 6 Stunden wechselten die Diener die direkt bei dem Prinzen wachten.

Nach etwa zwei Tagen weigerte sich der Prinz ein paar mal zu sagen was er brauchte und nach vier Tagen machte er ein gequältes Gesicht.

Die Diener die ihn an dem Tag hatten, wollten schon den Arzt holen aber der Prinz sagte er brauche keinen Arzt. Und wenn es jemand wagen sollte es doch zu tun, widersetzt er sich dem Befehl des Arztes und steht auf.

Das hatte gewirkt. Er wurde gefragt warum er so gequält aussah, aber die ersten die ihm diese Frage stellten wies er ab, dass heißt er sagte es ihnen nicht.

Doch dann kam ein junger Junge aus dem Dorf. Er hatte als zwei Monate altes Baby mit abgestimmt, dass der Prinz regieren sollte und nun wollte er einmal sehen für wen er gestimmt hatte. Jetzt steht er vor dem Prinzen und fragt ihn ganz direkt „Prinz, wie ist Euer Name?“

Der 'Diener der mit im Raum ist erschrickt. „Aber, das kannst du doch nicht fragen!“

Der Prinz hebt die Hand. „Schon gut. Leopold. Und du?“

„Marcus.“

Der Prinz lächelt und schließt die Augen.

„Prinz Leopold.“ wiederholt Marcus. Dann sieht er Leopold ins Gesicht. Er befühlt ihn neugierig.

Der Diener will etwas einwenden lässt es dann aber. „Tschüss... Leopold.“ sagt Marcus und geht.

Als Marcus schon längst im Dorf ist sagt Leopold „Tschüss Marcus.“

Der Arzt kommt ins Schloss und trifft auf 2 Diener diese wechseln gerade die 6 Stunden Schicht bei dem Prinz.

„Was macht Ihr denn hier? Ihr wolltet doch erst nachste Woche kommen.“

„Ich weiß. Wo ist der Prinz?“

„In seinem Bett. Wo sonst?“

Der Arzt antwortet nicht sondern geht zu dem Prinzen und schließt die Tür hinter sich ab.

Verdutzt sehen sich die beiden Diener an. „He, Moment, ich muss da rein.“ Ruft der eine Diener.

Keine Antwort.

Der Diener setzt sich auf einen Stuhl und dreht Däumchen.

Der Arzt macht die Tür wieder auf und kommt raus. „Der Prinz will niemand em zur Last fallen.“ sagt er und ohne auch nur über den Zustand des Prinzen zu sprechen geht er.

 

Im Dorf unterhält er sich lange mit Fridolin.

Fridolin steht zum dritten mal vor den Wachen der Zugbrücke. „Lasst mich rein und zieht die Brücke hoch. Wo ist der Thronsaal?“

Die Wachen ziehen die Brücke hoch und führen Fridolin in den Thronsaal.

„Holt alle her außer den Diener der gerade bei dem Prinzen ist.“

Die Wachen wollen nicht fragen. Wahrscheinlich denken sie, dass Fridolin eine Nachricht von dem Arzt hat und führen deshalb den Befehl aus.

Fast alle sind im Thronsaal versammelt. Nur zwei nicht.

Außer Fridolin sagt niemand etwas. „Ist hier noch jemand aus der Armee des Königs?“

„Es gibt einen König?“

Ugo und noch ein paar andere treten vor.

„Kennt ihr mich?“

„Ja, Herr!“ antworten alle vorgetretenen im Chor.

„Nun, dann will ich es den anderen auch verkünden.“

Murmeln geht von einigen Bediensteten aus.

„Ich bin König Fridolin von Kampf.“

„Er hat uns noch nie gesagt wie er heißt!“ entrüstet sich jemand.

„Dafür kann ich fast gar nichts.“

„Was heißt fast?“

„Seinen Adelsnamen habe ich ihm nicht verraten als ich ging.“

Dieses mal wirft niemand etwas ein.

„Ich habe ihm meine Armee, den Hauptmann und meinen Leibarzt gelassen. Aber wie ich hörte ist etwas vorgefallen weshalb diese nicht mehr da sind.“

„Ihr wisst nicht passiert ist?“

Der König schüttelt den Kopf.

„Wer sagt es ihm?“ fragt jemand.

Ein anderer ergreift das Wort. „Es war so... Der Prinz, hatte etwas Fieber und es ging ihm nicht so gut. Aber auf jeden Fall besser als jetzt. Ich war da noch im Dorf und...“ der Besitzer der Stimme wusste nicht was er sagen sollte.

Da mischte sich Ugo ein. „Ich weiß nicht ob Ihr wisst wann ich in die Armee eingetreten bin, aber ich hatte an einem Tag ein bisschen Frei weil der Prinz nicht wollte, dass ich den ganzen Tag über die Stellung halten soll. Na, ich habe aus dem Fenster unserer Kammer gesehen, dess der Prinz in das Dorf getorkelt ist. Ich wollte ihn aber nicht verraten und habe deshalb geschwiegen. Als er zurück gekommen ist, ist Euer Leibarzt gleich zu ihm geeilt und hat ihn in das Schloss gezerrt. Ich wurde zu meiner Schicht gerufen und auf dem Weg dorthin hörte ich wie der Leibarzt sagte sagte, dass der Prinz sofort zurück in sein Bett gehen sollte. Ich hatte Wache im Hof. Also konnte ich nicht wissen was an der Zugbrücke vor sich ging.“

„Aber ich.“

Ugo sieht sich um.

Einer sieht dem König direkt in dessen Gesicht und nickt Ugo zu.

Ugo lässt ihn reden.

„Andere Wachen“ Einer schluckt „andere Wachen haben einen Dieb festgenommen und ihn in den Kerker geschafft. Es lag an mir dem Prinzen Bescheid zu geben, dass jemand festgenommen wurde. Er gab mir den Befehl ein Täuschungsmanöver ein zuleiten. Ich stand etwa 50 große Schritte von dem Kerker weg. Der Prinz ist gekommen. Er redete mit dem Gefangenen wie ich vermute. Dann rief der Gefangene um Hilfe. Ich eilte hin. Die anderen standen außer Hörweite. Als ich sah, dass der Prinz da lag wies ich den Gefangenen zurecht und rief Euren Leibarzt. Als ich wiederkam war der Gefangene verschwunden aber der Onkel des Prinzen stand neben Eurem Sohn.“

Der König zeigte Verwunderung und Einer macht eine kleine Pause.

„Das kann nicht sein. Er ist von unserem Adel abgetreten und hatte jegliche Verbindung abgebrochen.“

„Dann wurdet Ihr getäuscht“ die erste Reihe blickt grimmig nach hinten.

Der König erfuhr aus einem ausführlichen Bericht was passiert was und warum er weder den Hauptmann noch seinen Leibarzt angetroffen hatte als er kam.

Zum Schluss stellte der König eine Frage. „Woher wisst Ihr so genau was passiert ist?“

„Herr, verzeiht. Aber einigen von uns ist es als schlimmer Alptraum hinter blieben, anderen als Schreck und für Ugo ist es ein Trauma. Er war der jüngste von uns.“

Bei diesen Worten blickte Ugo weg.

„Jetzt erinnere ich mich wieder. Ich bin gegangen als Ugo gerade einen Mondzyklus in der Armee war.“ entfuhr es dem König.

„Was ist nun mit dem Prinzen?“ fragt jemand.

 

 

EINE SEHR LANGE ZEIT

Der Prinz war ernsthaft krank.

Niemand sagte etwas über ihn.

Wenn jemand den Prinzen auch nur im Ansatz erwähnte, wurde er von den Leuten aus dem Schloss böse angesehen, von dem König und dem Arzt traurig angeblickt. Irgendwann hatte es jeder verstanden und niemand sagte etwas über ihn. Die Leute dachten aber jeden Abend an ihn und beteten manchmal im Stillen für ihn.

An manchen Tagen kam ein Bote zum Schloss und übergab den Wachen einen Brief von Kiesel.

Diese legten den Brief neben das Bett des Prinzen.

Der Prinz lag Anfangs nur still in seinem Bett und hatte die Augen geschlossen. Dann und wann hatte er einen kleinen Fieberschauer der sich über ein paar Tage zog. Dann lag er wieder still da und atmete ruhig.

 

Ich stehe an einer Trauerweide.

Sie berührt mich mit einem Ast und ihren Blättern.

Ich warte noch immer darauf, dass sie mir etwas sagt.

Die Trauerweide hat einen hellbraunen Stamm.

Ich sehe mich als Kind, blond, und wie ein einfacher Bauer.

Unter der Trauerweide ist grünes, weiches Gras, das als Hügel abgeht. Der Rest ist blau. Es ist alles verschwommen, aber ich kann nicht erkennen was es ist. Um mich herum weht stumm ein sanftes, unfühlbares Lüftchen.

 

BESUCH

Der Prinz liest gerade den dritten Brief von Kiesel als er Stimmen hört. Er sieht auf und versucht zu verstehen, worum es draußen geht. Aufstehen kann und will er noch nicht.

„... Ich muss aber zu ihm.“

„Das geht nicht.“

Lautes Fluchen ertönt und eine wilde, laute Diskussion entfacht sich.

Der Prinz hört noch ein bisschen zu und liest dann weiter.

Es klopft.

Leopold liest noch den Satz zu ende. „Ja?“

Die Tür geht auf und ein junger Bursche tritt ein, Er macht ein grimmiges Gesicht und sieht mich an.

Der Prinz sieht auch in an, aber mit einem sanften Blick. „Schließt bitte die Tür. Dann könnt ihr mir Eure Angelegenheit ungestört anvertrauen.“

Der junge Bursche nickt und schließt die Tür. Nach einer weile sagt er „Prinz Leopold, wir kennen uns.“ Er hat zwar immer noch eine grimmige Miene, aber seine Stimme ist sehr viel sanfter. „Ich bin es, Kiesel.“ Er sieht zu Boden.

„Kiesel? Ich habe dich gar nicht wieder erkannt. Was ist los?“

Kiesel sieht Leopold genau in die Augen. „Ich habe dir drei Briefe geschrieben. Immer wenn ich dem Boten einen neuen Brief gebe, will ich von ihm wissen was du gesagt hast. Aber er sagte jedes Mal, dass du nichts gesagt hast. Die Wachen hatten ihn abgefangen.“

Leopold lächelt. „Ich konnte nichts sagen. Mir ging es sehr schlecht. Ich bin in einen Fiebertraum verfallen – wie ihn der Arzt nennt.“

„Und du?“

„Was?“

„Wie nennst du deinen Traum?“

„Ich weiß nicht. Ich habe nur von einer Trauerweide geträumt und dass ich vor ihr stehe. Die ganze Zeit. Bis irgendwann ein Sturm aufgekommen ist. Er hat die Trauerweide aus dem Boden gerissen und weggeweht. Ich stand dann alleine da. Bis Nebelschwaden aufgezogen sind und ich endlich aufgewacht bin.“

Kiesel fällt auf die Knie. „Prinz, es tut mir so leid! Ich hatte falsch über dich gedacht. Ich habe gedacht du magst mich nicht mehr und wollte dir meine Meinung ins Gesicht schreien. Und dann wollte ich dich für immer verlassen.“

Der Prinz streichelt ihn leicht, dann legt er sich hin.

Kiesel sagt leise „Das ist fast so wie früher. Du hast mich retten wollen und dich vor mir nieder gelegt. Nur dieses Mal ist es ernst.“ Kiesel lächelt und geht.

 

WIE GEHT ES WEITER?

- Prinz Leopold von Kampf -

Es zog sich noch einige Monate in die Länge bis der Prinz wieder aufstand um sich in den Hof zu setzen. Er wurde nicht mehr so stark wie er vor seiner Krankheit war, und bleib bis zu seinem Lebensende leicht geschwächt. Er bekam keine Kinder und überlegte lange ob dieses Reich einen weiteren Thronfolger bräuchte. Sein Immunsystem war auch angegriffener durch seine lange Pause, blieb stabil. Er starb in einer Sommernacht. Der Vollmond schien, die Sterne funkelten und er starb als er eine Sternschnuppe sah.

- König Fridolin von Kampf -

Der König beschloss den Rest seines Lebens bei seinem Sohn zu bleiben. Er zog in eine freie Kammer im Schloss ein und sah mit sehr viel Freude wie sein Sohn regierte. Fridolin sagte er habe in dessen Alter strengere Gesetze gehabt.

  • Die Diener -

Es waren rund 10 Diener.

Als der älteste zu dem Prinz sagte, dass er gerne ins Dorf gehen möchte und nicht mehr im Schloss wohnen will wurde es ihm gewährt.

Und an seine Stelle trat ein Junge, gerade einmal 10 Jahre, er wurde von Vater und Sohn für Botengänge ins Dorf bestimmt. Und sonst durfte er nichts machen.

Der Prinz meinte, der Junge wäre noch zu jung zum arbeiten.

Impressum

Lektorat: A. B. H.
Tag der Veröffentlichung: 18.04.2014

Alle Rechte vorbehalten

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