Cover

Wenn die Triebe sprießen - (Gärtnern will gelernt sein) - JoAn Fox

 

 

 

Wenn die Triebe sprießen

 

 

Gärtnern will gelernt sein

 

 

 

 

 

 

 

Das kleine Tulpenmagnolien Bäumchen, dass ich vorhin gekauft habe, möchte ich zu Ehren meiner Granny pflanzen. Ist genau der richtige Zeitpunkt, sagte man mir in der Gärtnerei. Jetzt im Frühjahr, oder im Spätsommer kann man sie setzen, ich muss nur aufpassen wenn ich das jetzt mache, dass die Knospen nicht durch Spätfrost erfrieren.

 

Ja, ja, ich gebe ja zu das ich keine Ahnung vom gärtnern habe, aber muss der Nachbar mich deswegen so blöde anlabern? Idiot! Gerade nebenan eingezogen und schon macht er sich mit einem blöden Spruch unbeliebt. Kann ja sein das ich den Spaten ungeschickt halte. Meint der Typ doch zu mir: „ Ähm das ist kein Essbesteck, sondern ein Gartenwerkzeug, solltest nochmal ein bisschen üben, Süßer.“

Süßer? hat der gerade Süßer zu mir gesagt? Na warte. Tief hole ich Luft um eine passende Antwort zu geben, ist der schon hinter seinem Haus verschwunden.

 

Die Trennung zwischen den Gartenwegen zu meinem Haus und dem des Nachbarn, ist nur durch ein Rasenstreifen und drei bronzene Gartenskulpturen, zu erkennen. Meine Granny und die Nachbarn, die jetzt in dem Senioren Stift sind, in dem ich arbeite, haben vor einigen Jahren diese optische Trennung gemeinsam entworfen. Mir gefallen die Statuen auch sehr und deshalb habe ich den Nachbarn ihren Anteil bezahlt damit sie stehen bleiben konnten.

 

Der Kerl hat mich so wütend gemacht, dass ich am liebsten einen drei Meter hohen Zaun setzen lassen würde. So hoch müsste der Zaun schon sein, denn der Typ ist bestimmt zehn Zentimeter größer als ich und ich bin ein Meter dreiundachtzig. Aber das wäre jetzt wohl doch etwas überzogen, außerdem müsste er dazu sein Einverständnis geben. Da beiße ich mir doch lieber ein Stück von meiner Zunge ab, bevor ich den um sein Einverständnis bitte.

 

Schöne Augen hatte er. Ein sattes grün, wie die Wiesen im Frühjahr. Ein toller Kontrast zu dem Hellblonden Haar. Ungewöhnlich, bisher sind mir zu so hellen Haaren immer blaue Augen begegnet, manchmal braune.

Ähhhmmm, Ferdinand! Das fangen wir gar nicht erst an. Das ist ein Blödmann! Jawohl! Basta!

 

Meine geliebte Oma ist vor neun Monaten gestorben und hat mir ihr Haus vererbt. Dazu gehört ein ziemlich großer Garten, der immer von einem Gärtner gepflegt wird. Nur das Bäumchen will ich unbedingt selbst setzen.Außerdem habe ich noch Aktien in Höhe von fast zweieinhalb Millionen Euro geerbt. Ich hatte keine Ahnung das meine Granny eine so vermögende Frau war, dass sie nicht Arm war, ja, dass sieht man schon an dem Haus und an der Innenausstattung, aber so Vermögend?

 

Sie war meine heißgeliebte Granny. Als ich so etwa zwölf Jahre alt war habe ich eine amerikanische Serie geschaut da nannte Logan, so hieß der Junge in dem Film, seine Großmutter - Granny. Das fand ich so cool, ich habe meiner Großmutter immer von Logan und seiner Granny erzählt und sie gefragt ob ich sie auch Granny nennen darf. Meine Oma hatte nichts dagegen.

Da fragte sie mich doch glatt: „ Gefällt dir Granny besser als Oma, oder geht es mehr um Logan?“

Oh nein! Sie wird doch nicht wissen das … ?

Nein, woher sollte sie? ich war mir ja selbst nicht mal sicher ob ich auf Jungs stand. Logan war total süß und immer wenn ich ihn sah regte sich was in meiner Hose. Meine Schulkameraden tuschelten immer öfter über Mädchen, ich machte mit, aber eigentlich interessierten mich die Jungs viel mehr. Aber war ich deswegen gleich schwul?

 

Als ich mit fünfzehn nach dem Sport, beim duschen mit einem gleichaltrigen Jungen, Kenny aus der Parallelklasse, erwischt wurde der mir gerade den ersten Blowjob meines Lebens verpasste, war das natürlich keine Frage mehr, von da an war es mir klar. Wir hatten schon eine Weile rumgemacht, es musste ja mal passieren. Doch wir hätten uns besser einen anderen Ort gesucht als ausgerechnet die Jungen Dusche in der Schule.

 

Nicht so gut kam die Erkenntnis bei meinen Eltern an. Der dämliche Lehrer hielt es für seine Pflicht unsere Eltern davon in Kenntnis zu setzten, was in der Jungen Dusche geschehen war. Kenny, war der erste Junge mit dem ich Sex hatte, wir hatten schon manches ausprobiert nur Anal hatten wir uns noch nicht getraut.

 

Für Kenny war das kein Problem, seine Eltern wussten Bescheid, dass hatte er mir mal erzählt. Sie liebten ihren Sohn heiß und innig. Da hatte ich weniger Glück. Zum erstenmal in meinen Leben schlug mich mein Vater. Damit es auch Wirkung zeigte, wie er mir sagte, nahm er dafür dann seinen Gürtel.

Keine Ahnung wann er von mir abließ, ich weiß nur noch zu genau, dass ich die letzten zwei Tage der Woche nicht mehr in die Schule gehen konnte, weil sitzen ausgeschlossen war. Noch nie in meinem Leben hatte ich solche Schmerzen. Schlafen konnte ich nur auf dem Bauch, mein Hintern und meine Oberschenkel sahen aus wie ein bunter Flickenteppich.

 

Zum Wochenende kam meine Granny zu Besuch. Sie wohnte etwa eine Autostunde von uns entfernt. Für den Besuch meiner Großmutter hatten mich meine Eltern aus meinem Zimmer zitiert, damit ich sie begrüßen konnte. Zaghaft begrüßte ich sie kurz und schlich die Treppe wieder hinauf, zurück in mein Zimmer. Das durfte ich eh, nach dieser Schande die ich bereitet hatte, nicht mehr verlassen. Danach hatte ich wieder auf mein Zimmer zu verschwinden. Meine Eltern würden meine Großmutter schon aufklären und dann würde ich schon sehen das auch sie mich für abartig hielt, erklärten sie mir.

Meine Welt war aus den Fugen geraten. Würde meine Granny mich auch so verachten?

Grübelnd lag ich Rücklings auf meinem Bett und starrte die Zimmerdecke an als es an meiner Tür klopfte. Das konnte nur meine Granny sein, meine Eltern kämen gar nicht auf die Idee zu klopfen, die rissen meine Tür einfach auf und kamen rein. Fertig.

 

Auf mein leises: „ Herein.“ Trat meine Großmutter in mein Zimmer, setzte sich auf mein Bett streichelte über meine Wange und fragte leise: „ Hey, Nandi. Schatz wie geht es dir?“

Diese liebevolle Ansprache war zu viel, als wenn ein Staudamm bricht strömen die Tränen aus meinen Augen. Schluchzend warf ich mich in ihre Arme und bettelte: „ Granny, bitte hab mich weiter lieb, bitte Granny.“ Wie ein Mantra wiederhole ich diesen Satz immer wieder.

Nach einer kleinen Ewigkeit versiegten meine Tränen, ich bemerkte erst jetzt das sie mir über den Kopf streichelte und flüsterte: „ Sch sch sch, nicht mehr weinen Nandi, du kommst mit zu mir, wenn du magst. Du wirst die Schule wechseln und bei mir leben wenn du das möchtest. Mir ist völlig egal ob du schwul oder hetero bist, ich liebe dich, Schatz.

 

„ Wirklich Granny? Ist das dein Ernst, ich darf mit zu Dir? Aber sie werden es nicht dulden,“ sagte ich und deutete nach unten.

„ Oh mein Schatz sie haben keine andere Wahl glaube mir, ich habe so meine Möglichkeiten und habe sie weggeschickt; nachdem sie mir berichtet haben was geschehen ist. Du kannst in Ruhe packen und dann fahren wir auch gleich los.“

Schnell sprang ich aus meinem Bett auf und umarmte meine Großmutter, sie gab mir einen leichten kleinen Klaps auf den Po. „ Schon gut, mein Schatz, sieh zu das wir hier wegkommen.“

Da mein Po noch grün und blau war, brannte das natürlich, war auch erst ein paar Tage her das mein Erzeuger mich durchgeprügelt hatte. Mit einem einem Aufschrei sprang ich beiseite.

Entsetzt sah meine Granny mich an. „ Was war das denn jetzt?“ Ihre Augen wurden zu kleinen Schlitzen, langsam kam sie auf mich zu und sagte: „ Was ich jetzt von dir verlange, tue ich nicht gerne und ich will dich auch nicht in Verlegenheit bringen, aber ich will deinen Po sehen. Zieh deine Hose runter, nur ein Stückchen, ich muss wissen ob sich mein Verdacht bestätigt. Bitte Nandi.“

Eigentlich heiße ich Ferdinand, aber alle nennen mich Nandi, schon damals müssen mich meine Eltern gehasst haben, ich mag meinen Namen nicht. Aber bis zu diesem Zwischenfall war ich ihnen mehr oder weniger gleichgültig.

„ Eine Zeitlang sah ich meine Großmutter an, dann überwand ich mich und zog meine Pans zur Hälfte runter.

„ Diese verdammten A … , presste sie durch die Zähne. „ Das nennt der, nur einen übergezogen? Und meine super Tochter ist nicht eingeschritten? Danke für dein Vertrauen Schatz und das du es mir gezeigt hast.

Das werden sie bereuen, dafür werde ich sorgen.“

Granny hat dafür gesorgt das sie es bereuen, sie haben keinen Cent geerbt, obwohl sie versucht haben an das Erbe heran zu kommen. Aber Granny hat alles so abgesichert das der Anwalt ihnen geraten hat auf eine Klage zu verzichten.

 

„ Jetzt pack deine Sachen. Je schneller du hier raus kommst, desto besser, morgen werden wir sie anzeigen.“

So schnell hatte ich noch nie meine Sachen gepackt. Nach meinem Auszug habe ich nie wieder einen Fuß in mein Elternhaus gesetzt.

Während der Autofahrt habe ich meine Granny wieder und wieder angefleht, keine Anzeige zu erstatten, ich wollte nur noch vergessen.

Da bekam ich zum ersten mal eine Panikattacke. Beruhigt habe ich mich erst nachdem meine Großmutter mir versprochen hat von der Anzeige abzusehen.

 

Meine Granny hat alles geregelt, ich habe die Schule gewechselt, mein Abi gemacht und eine Ausbildung, ich bin staatlich anerkannter Altenpfleger. Anschließend habe ich noch eine Ausbildung als Physiotherapeut gemacht.

Während meiner Ausbildung als Physiotherapeut bin ich in eine kleine Wohnung gezogen, zwar bin ich in die Nähe meiner Granny geblieben, aber ich wollte Selbständig sein und nicht im Hotel Großmutter leben.

Kenny habe ich nie wieder gesehen. Wir hatten uns erst seit ein paar Wochen getroffen und ein wenig rumgemacht. Aber nach dem Erlebnis war ich Traumatisiert und wollte niemanden außer meiner Granny in meine Nähe haben. Außerdem wäre es durch meinen Umzug echt sehr umständlich gewesen Kenny regelmäßig zu treffen. Zudem wohnte er in die Nähe meiner Eltern, die Vorstellung denen zu begegnen; auf gar keinen Fall.

Meine Granny hat mich dazu überredet eine Traumatherapie zu machen, da ich immer wieder ziemliche Alpträume und Panikattacken hatte. Zuerst habe ich mich geweigert, aber als die Panikattacken immer heftiger wurden habe ich mich dann doch entschlossen eine Therapie zu machen. Das war auch gut so. Es hat mir geholfen und nach einem dreiviertel Jahr waren die Alpträume weg und die Panikattacken fast ganz verschwunden. Heute kommen sie manchmal wieder, wenn sich sehr aufregende Dinge ereignet haben, aber ich habe gelernt damit umzugehen und meine Panikattacken bekomme ich schnell wieder in den Griff.

 

Als meine Großmutter krank wurde, habe ich meine Wohnung gekündigt und bin wieder zu Granny gezogen, alles andere hätte keinen Sinn gemacht, ich wollte meine Granny selbst versorgen. Mittags kam ein Pflegedienst brachte Essen und sorgte dafür das sie ihre Tabletten einnahm, die sie manchmal vergaß.

Die Zeit bei und mit meiner Granny war die schönste meines Lebens. Für mich war es Selbstverständlich das ich die Pflege meiner Granny übernahm. Sie war immer für mich da und so konnte ich ihr ein wenig zurückgeben.

Wenn ich traurig war weil ich mit fast dreißig Jahren noch keinen festen Partner hatte, tröstete meine Großmutter mich immer: „ Dir wird der Richtige noch begegnen, da bin ich sicher,“ waren ihre Worte. Nie hat sie versucht mich mit Mädchen zu verkuppeln, für sie war meine Homosexualität überhaupt kein Thema.

 

Der Darkroom ist nicht so mein Ding, ich habe es ein Paar mal ausprobiert. Ne, lass mal. Nichts für mich. Aber wer es mag, warum nicht. Jeder soll so leben wie er es für richtig hält. Wer bin ich, das ich das be, - oder gar verurteilen darf oder will? Alles was Spaß macht und im gegenseitigem Einvernehmen passiert, ist OK.

Meine Freunde lästern öfter über mich, weil ich nicht wild durch die Gegend vögele, wo ich doch frei und ungebunden bin.

Zwei Affären habe ich nach einiger Zeit beendet. Bei der ersten habe ich meinen Freund in unserem Bett mit einem anderen erwischt. Der zweite hat wenigstens vor her gesagt das er nach fast einem Jahr ein wenig Abwechslung braucht. Unser Sex sei zwar schön aber er wollte auch noch andere ausprobieren. Ein halbes Jahr später steht er vor meiner Tür und will zu mir zurück, weil er mich immer noch liebt. Wortlos habe ich mich umgedreht und meine Tür geschlossen. Liebe, die stelle ich mir aber ganz anders vor. Vertrauen und Treue sind die Basis dafür. Viele wollen eine offenen Beziehung, ich nicht!

 

So, dass Bäumchen ist eingepflanzt. Es steht so das ich es vom Küchenfenster aus sehen kann.

Kommt doch mein neuer Nachbar, dieser eingebildete Kerl, läuft um mein Bäumchen, grinst und nickt. Gerade so als ob er sein Einverständnis geben müsste.

Diese Dreistigkeit verschlägt mir die Sprache. Was ist bloß in den gefahren? Warum provoziert der mich so? Wir sind uns doch noch gar nicht begegnet, also kann ich auch noch nichts falsches gesagt oder getan haben.

Bevor er zum Fenster schaut, trete ich schnell einen Schritt zurück damit er mich nicht sieht, sollte er zum Fenster herübersehen.

Was er genau in diesem Moment tut, er hebt den Kopf und sieht zum Fenster. Ob er ahnt das ich hier stehe und ihn beobachte?

Knallenge hellblaue Jeans und ein Blütenweißes Hemd trägt er, dazu ein Paar Cognac farbene Slipper. Ein Schauer läuft mir über den Rücken, irgend etwas löst er in mir aus, nur was?

Verdammt, was mache ich hier? Vor vier Wochen ist er nebenan eingezogen, außer Kartons und die Männer von einem Umzugsunternehmen, die alle Overalls trugen mit dem Namen des Unternehmens und dessen Firmenlogo war nichts von den neuen Nachbarn zu sehen.

 

Eines Abends habe ich nach Feierabend die alte Frau Niedermeyer getroffen.

Mit einem Augenzwinkern kommt sie zwei Schritte auf mich zu und flüstert: „ Hallo Nandi, da hast du ja Glück das so ein Schnuckelchen neben dir einzieht. Der Herr Doktor sieht doch wohl zum anbeißen aus, oder?“ Einen Namen hat sie allerdings nicht genannt, hat nur von dem Herrn Doktor geschwärmt, der doch so nett ist und sich ihr vorgestellt hat.

Hm, bei mir nicht, warum?

Heute habe ich ihn zum erstenmal gesehen und ich weiß nichts über ihn, nicht einmal seinen Namen. Als ich letzte Woche meinen freien Tag hatte und sah das er mit dem Auto wegfuhr, bin ich schnell mal rüber gehuscht und habe auf seine Klingel geschaut, aber da war noch kein Namensschild angebracht.

 

Heute ist ein anstrengender Tag, die Bewohner des Stifts sind sehr unruhig.

Meine Oldies, wie ich sie ins geheimen nenne, was wirklich nur liebevoll gemeint ist, wäre anders hätte ich diesen Beruf nicht ergriffen. Also meine Oldies sind mürrischer und verlangen öfter als sonst nach Schmerzmitteln. Die an Depressionen leiden, weinen öfter oder sind aggressiver als gewohnt.

 

Da kommt Frau Schulze ganz aufgeregt aus dem Speisesaal gelaufen und ruft: „ Nandi, Nandi komm schnell, der Herr Bremer ist gerade gefallen und überall ist Blut. Komm schnell!“

 

Einige Bewohner bekommen Abends Spritzen, die wollte ich gerade fertig machen, als ich Frau Schulze rufen höre. Oh nein, bitte nicht schon wieder Herr Bremer, der ist doch heute morgen schon fast gestürzt. Gott sei Dank konnte meine Kollegin, die zufällig neben ihm stand, den Sturz abfangen.

 

Das sieht schlimm aus, eine ziemliche Blutlache hat sich um Herrn Bremers Kopf gebildet und als ich mich neben ihn knie und ihn anspreche, reagiert er kaum. Das Blut kommt von einer Kopfwunde. Da Herr Bremer nur träge auf Ansprache reagiert und heute morgen schon beinahe gestürzt wäre, will ich hier kein Risiko eingehen.Ungeduldig zerre ich meinen Pager aus der Hosentasche und setze einen Notruf ab. Inzwischen sind zwei Kolleginnen dazu gekommen, ich bitte sie die anderen Bewohner auf ihre Zimmer zu begleiten. Heute wird das Abendessen auf den Zimmern serviert.

„Bringt mir doch bitte noch schnell eine Decke,“rufe ich ihnen noch hinterher.

Während ich auf den Notarzt warte, versuche ich Herr Bremer der immer wieder die Augen schließt, durch Fragen bei Bewusstsein zu halten.

Nach einiger Zeit höre ich den RTW, kurz darauf schnelle Schritte und das klappern der Trage die eilig über den Flur geschoben wird. Gott sei Dank! Endlich! Der Notarzt ist da.

 

Tja, war klar. Was auch sonst, oder besser wer auch sonst. Mister Namenlos, mein Nachbar.

Mit einem kurzen Kopfnicken in meine Richtung, kniet der Doc sich neben Herr Bremer und fragt kurz und knapp, in meine Richtung:„ Status?“

Genauso kurz und knapp, berichte ich was geschehen ist und nenne den Namen des gestürzten, dabei erwähne ich das Herr Bremer heute morgen einmal gestrauchelt ist. Da ich bei dem Sturz nicht dabei war, weiß ich nicht wie es dazu kam. Also kann es mehrere Ursachen dafür geben, eine Schwindelattacke vielleicht. Das könnte auch heute morgen der Grund gewesen sein für sein Straucheln. Allerdings hat Herr Bremer nicht über Schwindel geklagt, dass sagt aber nicht viel denn Herr Bremer gehört zu den Menschen die immer erst hinterher sagen das etwas nicht in Ordnung war.

Der Doktor spricht Beruhigend und sanft mit Herrn Bremer, nachdem er die Wunde soweit versorgt hat das Herr Bremer abtransportiert werden kann, erklärt er ihm das er jetzt ins Krankenhaus gebracht wird. Als er sich aufrichtet, sehe ich auf sein Namensschild und denke mich trifft der Schlag: Kenny! Kenny Weber! Das glaube ich doch jetzt nicht.

Jetzt weiß ich was mich so verwirrt hat, die grünen Augen. Ja klar! Seine Haare waren früher viel dunkler, nicht so hell wie jetzt und vor allem hatte er nicht so einen Body wie heute, oh verdammt.

Völlig in Gedanken versunken, höre ich das jemand spricht, registriere aber nicht das Kenny mich fragt welche Medikamente Herr Bremer täglich einnimmt.

Räuspernd steht er vor mir und sieht mich an.

„ Nandi? Haallooo Herr Schnelting,“ ruft er mich ins hier und jetzt zurück.“

Er wiederholt seine Frage.

 

„ Was … was?“ Ach so ja. Stoisch nenne ich ihm die Medikamente, die Herr Bremer täglich einnehmen muss. Kenny notiert sie sich, packt die Instrumente die er gebraucht in seinen Arztkoffer und folgt den Sanitätern. Die haben Herrn Bremer inzwischen auf die Trage gehievt und rollen mit ihm in Richtung Ausgang.

 

Auf meinem Heimweg stehe ich an einer Ampel, die wohl schon länger grün hat, ein Hupkonzert holt mich aus meinem Gedankenchaos. Wie verhalte ich mich denn jetzt nur? Ganz offensichtlich wusste Kenny, im Gegensatz zu mir, sehr wohl wer sein Nachbar ist.

Jetzt sehe ich auch sein lästern über meine Gartenarbeit in einem andern Licht.

Und ich bin mir auch sicher das er genau wusste, dass ich vom Fenster aus sehe, wie er das Ergebnis meiner Pflanzaktion kritisch betrachtet.

Was soll das? Wenn er doch wusste das ich sein Nachbar bin wieso ist er nicht zu mir gekommen?

So wie Kenny mich angesehen hat, diese Augen! Die haben mich früher schon so fasziniert. Vorhin haben sie mich kurz wütend angeblitzt. Warum nur? War das damals mehr? Oh weh was wenn er in mich verliebt war … , das würde sein jetziges Verhalten erklären, Mist, Mist, Mist. Kenny weiß bestimmt nicht was damals bei mir zu Hause abgegangen ist.

 

Ob er einen Partner hat?

Denkt er noch manchmal an unsere gemeinsame Zeit? Auch wenn sie nur sehr kurz war.

So ab und an habe ich an ihn gedacht und mich gefragt was wohl aus ihm geworden ist.

Manchmal hat es mir leid getan, dass ich mich nie mehr bei ihm gemeldet habe.

Nachdem ich meine Therapie beendet hatte, musste ich mich ins lernen stürzen.

Meine Noten waren abgesackt und ich wollte unbedingt mein Abitur machen und ich wollte es mit mindestens einer zwei bestehen, das würde die Berufschancen erheblich steigern.

Lange habe ich überlegt welche Ausbildung ich machen will.

Das Beschäftigen mit alten Menschen hat mir schon immer gefallen und so war dann auch bald klar; Altenpfleger. Vielleicht weil ich so eine tolle Großmutter hatte, ich vermisse sie sehr.

 

 

 

 

 

Kenny

 

 

 

 

So Ferdinand Schnelting, mal sehen was jetzt passiert. Sein Gesichtsausdruck, als er auf mein Namensschild schaut und ganz langsam die Erkenntnis in sein Bewusstsein sickert wer da vor ihm steht, dass war schon sehenswert.

 

Noch immer bin maßlos wütend und enttäuscht, dass er damals durch seine Eltern hat ausrichten lassen, dass er mich nie mehr sehen will und das ihm klar geworden ist das er doch nicht schwul ist und mit mir Schwuchtel nichts mehr zu tun haben will. Das er deswegen auch zu seiner Oma gezogen ist. Er wollte nur mal ein wenig experimentieren.

 

Das hat mein Liebes, - und Sexleben bis heute beeinflusst. Gut das ich ihm damals nicht gesagt habe das ich in ihn verliebt bin.

 

Als ich mein Haus gekauft habe wusste ich nicht wer da mein direkter Nachbar ist.

Mein Badezimmer liegt direkt gegenüber von seiner Haustür. Eines morgens, ich wollte gerade unter die Dusche steigen, werfe noch einen Blick aus meinem Fenster und sehe das mein Nachbar aus dem Haus kommt um zu seinem Auto zu gehen. Da nur ein schmaler Rasenstreifen unsere Grundstücke von einander trennt, konnte ich ihn gut sehen, ich dachte mich trifft der Schlag, sofort habe ich ihn erkannt. Noch nie habe ich so graue Augen gesehen, wenn er glücklich war glänzten sie wie Diamanten. Seine wunderschönen lockigen braunen Haare trägt er jetzt lang und zu einem Zopf geflochten.

Wie es wohl aussieht wenn er seine Haare offen trägt? In meiner Brust ziept es, verdammt! Er geht mir immer noch unter die Haut, oh nein Kenny, rufe ich mich zur Ordnung, denk dran – er hat dir schon einmal sehr weh getan und außerdem steht er ja nach Aussage seines Vaters nicht wirklich auf Männer.

 

Bei der nächsten Begegnung mit Frau Niedermeyer, habe ich dann herausbekommen das Nandi in dem noblen Seniorenstift arbeitet, der in der Nähe der Uniklinik liegt in der ich als Facharzt in der Geriatrie beschäftigt bin. So kam für mich die Begegnung nicht so überraschend wie für ihn, als der Notruf reinkam und ich wusste wohin wir müssen dachte ich mir schon das ich ihm begegne. Er war so erschrocken als er mich erkannte, dass ich auf der einen Seite schon fast ein bisschen Mitleid mit ihm hatte auf der anderen Seite bin ich immer noch Stocksauer und enttäuscht.

Aber was habe ich denn erwartet, nachdem was seine Eltern mir gesagt haben als ich ihn besuchen wollte?

Was mir allerdings zu denken gibt ist das Verhalten von Frau Niedermeyer. Sie hat mich letzte Woche zum Kaffee eingeladen nachdem wir uns eine Weile unterhalten hatten, fragte sie mich ob ich irgendwann mal Kinder haben möchte. Um das gleich klarzustellen habe ich ihr direkt gesagt das ich schwul bin. Eine Zeitlang sieht sie mich an dann lächelt sie und fragt mich: „ Doktorchen, haben sie denn schon ihren netten Nachbar kennengelernt? “ Gerade als ich nachhaken will warum sie das fragt, bekommt sie einen Anruf und Besuch kündigt sich bei ihr an. Mist, jetzt kann ich nicht mehr unauffällig nachfragen.

 

Endlich habe ich mal ein freies Wochenende und Glück, dass Wetter ist so schön das ich auf meiner Terrasse frühstücken kann. Eigentlich ist es ein Bruch, es ist schon nach elf und somit genau die richtige Zeit dafür. Auch wenn ich alleine lebe mache ich es mir wenn ich Zeit habe so richtig schön. Der Tisch ist gedeckt, ich vergewissere mich das ich alles habe damit ich nicht noch einmal aufstehen muss. Meine Zeitung, frisches Ost, Paprikastreifen, Tomaten, verschiedene Käsesorten, Butter, frische Brötchen, ja alles da. Gerade habe ich mich mit einem wohligen Seufzer in meinen Gartenstuhl fallen gelassen, da höre ich einen Aufschrei und ein kurzes stöhnen dann ist alles ruhig, ... hm, … ich greife mir ein Brötchen und zerteile es, während ich meine Brötchenhälften ansehe überlege womit ich sie belegen soll, geht mir der Aufschrei und das stöhnen nicht mehr aus dem Sinn. Mensch Kenny,es muss nicht immer wer was dahinter stecken. Aber verdammt nochmal, ich bin Arzt! Ich muss mich vergewissern das nicht irgendjemand zu schaden gekommen ist.

Es hörte sich so an als wäre der Aufschrei vor meinem Haus gewesen, oder kam der von Nnadi´s Grundstück?

Erschreckt von der Vorstellung das Nandi etwas passiert sein könnte, springe ich so hektisch auf, dass mein Stuhl nach hinten fliegt, aber das ist mir im Moment egal.

 

Da ich nichts sehe nur ein unterdrücktes stöhnen höre, laufe ums Haus. Oh mein Gott, was hat er nur angestellt? Verdammt das sieht nicht gut aus. Sein Fuß hängt unnatürlich nach innen, auf den ersten Blick würde ich sagen - ein Bänderriss. Viel mehr sorgen machen mir aber seine offensichtlichen Bewusstseinsstörungen. Während ich neben ihm knie zerre ich mein Handy aus meiner Jeanshose und rufe die Kollegen an.

Eine lange Leiter lehnt an der Hauswand neben seiner Terrasse. Efeu kriecht an der Wand hoch bis zum Dach der Terrasse, einige Ranken hängen ein Stück weit vom Dach, eine Rosenschere liegt am Boden Efeuzweige häufen sich ein ein Stück weit daneben. Sieht ganz so aus das er von der Leiter gefallen ist, bis jetzt habe ich auf meine Fragen noch keine Antwort erhalten. Immer wieder versuche ich zu ihm durchzudringen, kurz hebt er die Augenlider ein Stückchen an, stöhnt und würgt sackt dann wieder weg. Eine Platzwunde am Kopf die mit drei oder vier Stichen genäht werden muss und ich denke das er eine Gehirnerschütterung hat. Eine kleine Verletzung am Zeigefinger, kaum erwähnenswert.

 

Endlich höre ich den RTW, Nandi muss schnellstens in die Notaufnahme, damit sichergestellt werden kann ob und welche inneren Verletzungen er sich zugezogen hat.

Selbstverständlich fahre ich mit, ich bin zwar kein Verwandter, aber als Arzt werde ich somit auf jedenfall erfahren was genau ihm passiert ist.

 

In der Notaufnahme war Nandi dann wieder einigermaßen klar, er konnte uns eine kurze Schilderung von dem Hergang des Sturzes geben. Natürlich klagte er über heftige Kopfschmerzen und Übelkeit.

 

Pffff, oh man, da hat er aber nochmal Glück gehabt. Natürlich hat er ziemliche Schmerzen, aber jetzt schläft er erst einmal, wir haben ihn mit Medikamente versorgt. Seine Kopfwunde ist mit vier Stiche genäht worden. Mein Verdacht hat sich bestätigt, ein Außenbandriss am Sprunggelenk und eine Gehirnerschütterung.

 

Ein wenig möchte ich noch bei ihm bleiben. Wie er so daliegt, seine Haare sind völlig zerzaust, ich versuche mit meinen Fingern sie ein wenig zu entwirren, das gelingt nur mäßig. An einigen Stellen klebt getrocknetes Blut. Er wird Hilfe brauchen beim waschen, damit kein Wasser an die Wund kommt. Noch immer konnte ich nicht in Erfahrung bringen ob er eine Freundin hat. Einmal habe ich gesehen das er Besuch von einer Frau hatte, aber wie er sie verabschiedet hat, das eher eine gute Freundin und keine Geliebte.

Er hat ein schönes ebenmäßiges Gesicht, ich kann nicht anders ich muss einmal über seine Wangen streicheln, sie sind kratzig, er hat sich noch nicht rasiert. Seine schönen vollen Lippen, ich habe ihn schon früher gerne geküsst, hauche einen Kuss darauf. Mein Gott was tue ich hier?

Nandi liegt hier verletzt, ich bin Arzt verdammt nochmal, dass kann doch wohl nicht wahr sein. Das ist so unprofessionell. Mensch Kenny! Reiß dich zusammen!

 

Da habe ich mir ja was schönes eingebrockt, nun das er hier im Krankenhaus liegt in dem ich arbeite, dass ist zeitlich begrenzt. Aber ich habe ein Haus gekauft und das steht neben seinem; so ein verdammter Mist! Da kann ich ihm nicht ständig ausweichen. Wie es aussieht bin ich noch nicht über ihn hinweg. Er bedeutet mir immer noch sehr viel.

Je länger ich hier neben seinem Bett stehe, desto deutlicher wird es mir. Da kommen Bilder in meinen Kopf; Nandi wie lacht, wie er sich lasiv über die Lippen leckt. Nandi wie er langsam seine Jeans öffnet und sie an sich heruntergleiten lässt, wie er sein Gesicht verzieht wenn er kommt. Ich bin am Arsch, aber sowas von. Wie es sich wohl anfühlt in ihm zu sein, oder er in mir. Raus hier! Aber sofort Kenny! Wenn jetzt eine Schwester kommt, was soll die nur denken? Die Beule die sich in meiner Hose gebildet hat, kann ich nicht verbergen.

 

Nachdem Nandi versorgt war, bin ich nach Hause gefahren, seine Terrassen Tür stand noch offen, er braucht ja auch Schlafzeug und Hygiene Artikel, wer soll ihm das bringen?

Als ich zu Hause aus dem Auto steige stehen schon einige Nachbarn vor mir und erkundigen sich was mit Nandi passiert ist, sie wollen wissen wie es ihm geht. Kurz schildere ich ihnen was geschehen ist und schildere ihnen seinen Momentanen Gesundheitszustand.

 

„ So jetzt werde ich mal versuchen seine Eltern zu erreichen um sie informieren was mit ihrem Sohn geschehen ist. Die Nachbarn bedanken sich dafür das ich sie informiert habe. Sie bitten mich, Nandi Gute Besserung zu wünschen und verabschieden sich. Bis auf Frau Niedermeyer, sie kommt auf mich zu und sagt: „ Herr Doktor, kommen sie mal bitte mit ins Haus, ich muss ihnen da mal was erklären,“ sagt sie uns marschiert auf Nandi´ Haus zu.

 

Wie Selbstverständlich geht sie in die Küche und setzt Kaffee an, nicht zum ersten mal wie es aussieht. Sie muss nichts suchen, mit sicheren Griffen hat sie zwei Tassen, Milch, Zucker und ein Päckchen Plätzchen auf den Tisch gestellt.

Mit viel geblubber laufen die letzten Tropfen Kaffee durch die Kaffeemaschine, ich habe mich auf einen der Küchenstühle niedergelassen, Frau Niedermeyer gießt unsere Tassen voll und setzt sich zu mir an den Tisch.

 

„Wo fange ich denn an? Am besten an dem Tag als Nandi bei seiner Großmutter einzog. Er war ziemlich zurückhaltend, so ganz anders als sonst wenn er bei seiner Großmutter war. Schüchtern ist er geworden, so dachte ich mir. Doch als mir Greta in einer ruhigen Stunde seine Geschichte erzählte, wusste ich dass das keine Schüchternheit war, sondern das er völlig verstört war.“

 

Was ich jetzt zu hören bekomme lässt mich entsetzt aufstöhnen, von wegen Nandi ist zu seiner Granny gezogen weil er mit Schwuchteln wie mir nichts mehr zu tun haben wollte. Er sei nur verwirrt gewesen und hätte ein bisschen experimentieren wollen. Das hat der Alte Schnelting mir erzählt und ich habe es ihm auch geglaubt, war so enttäuscht, wütend und verletzt. Stattdessen hat er Nandi grün und blau geprügelt, dieses verdammte Arschloch.

 

Mein Blick ist starr auf meine Kaffeetasse gerichtet, meine Gedanken rasen durch meinen Kopf. Nach einiger Zeit fällt mir auf das es sehr Still geworden ist. Als ich meinen Kopf hebe blicke direkt in Frau Niedermeyers Augen.

„ Tja Herr Doktor, eine schreckliche Geschichte, aber leider wahr.

Der Nandi ist schwul, aber ich denke damit können sie umgehen, nicht wahr?“ Sie blinzelt mich an, „ übrigens er ist Single.“

Abrupt steht sie auf räuspert sich und sagt: „ So und jetzt wollen sie sicherlich ein paar Sachen für Nandi packen und sie ihm bringen, kommen sie ich zeige ihnen wo sie alles finden können.“

„ Was? … ähm nein, ich meine ja, genau.“

 

„ Was sie noch wissen sollten, der Herr Schimdt, der in der Bachstraße wohnt, etwa fünfzig Meter die Straße runter, rechts das zweit Haus. Er hasst Schwule, also seien sie vorsichtig, man weiß ja nie was solchen Leuten in den Sinn kommt. “

„ OK, danke Frau Niedermeyer.“

 

Mir ist nicht wohl dabei in Nandi´ Sachen zu wühlen aber er braucht frische Wäsche und Hygiene Artikel, wer soll sie ihm bringen? Er hat einige schöne Topfpflanzen die gegossen werden müssen, der Briefkasten muss geleert werden, wer soll das machen? Zunächst werde ich das übernehmen. Der Schlüssel steckt von innen, ich werde gleich abschließen und ihn mitnehmen. Bis Nandi richtig ansprechbar ist und er mir sagen kann wie das alles weiterlaufen soll. Während ich oben seine Sachen packe, hat Frau Niedermeyer die Küche in Ordnung gebracht und zusammen verlassen wir das Haus.

„ Doktorchen bestellen …“ – „ Frau Niedermeyer, bitte sagen sie Kenny, ich heiße Kenny.“

„ Ein sehr schöner Name, also gut Kenny, ich bin Lisbet. Bitte bestell Nandi herzliche Grüße und gute Besserung von mir und wenn ich etwas für euch tun kann, sagt Bescheid.“

 

Zwei Tage, liegt er nun schon hier und er kann sich noch nicht erinnern was geschehen ist, er fragt immer wieder: „ Warum bin ich nochmal hier? Was ist passiert? Und er schläft sehr viel. Manchmal dreht er sich weg wenn ich sein Zimmer betrete, damit ich nicht sehe das er geweint hat, aber es ist offensichtlich. Das alles ist nicht sehr ungewöhnlich aber es zerrt an meinen Nerven, ihn so zu sehen und zu erleben belastet mich.

 

Da ich gerade Pause habe sitze ich wie so oft in den letzten Tagen an Nandi´ Bett, er schläft, wieder? Immer noch? Ich weiß es nicht. Gedankenverloren streichel ich mit meinem Daumen über seine Hand, und schaue zum Fenster. Als ich meinen Blick wieder zu ihm wende sehe ich in seine wunderschönen Augen. Er rührt sich nicht, sieht mich nur an. Schwer zu sagen ob er mich wahrnimmt oder immer noch Verwirrt ist.

„ Hey Nandi, weißt du wo du bist und wer ich bin?“ Frage ich ihn leise.

Er setzt an um zu sprechen aber er bekommt nur ein heiseres Krächzen heraus.

„ Warte, trink erst mal etwas,“ ich halte ihm ein Glas Wasser hin, er schaut nur auf seine Hand, oh die halte ich ja noch fest.

Hastig lasse ich sie los, er versucht sich aufzurichten und fällt mit einem stöhnen wieder zurück. Das wird so nichts, also lege ich meinen Arm hinter seinen Nacken hebe ihn etwas an und halte ihm das Glas an die Lippen. Zu schnell trink er und verschluckt sich prompt, meine Schuld, damit hätte ich rechnen müssen. Hustend und laut stöhnend singt er zurück und hält mit beiden Händen seinen Kopf. „ Oh Gott was ist passiert und wie lange bin ich schon hier? “ Will er wissen. Aha jetzt ist er wach, sein Blick ist klarer und ich erzähle ihm was passiert ist.

„ Weißt du wo du bist und wer ich bin?“

„ Was soll die Frage? Wieso sollte ich nicht wissen wo ich bin, im Krankenhaus. Aber wie genau der Unfall passiert ist, daran erinnere ich mich nicht mehr. Und ja seit dem Vorfall mit Herrn Bremer, weiß ich auch wer du bist. Nur warum du mich behandelt hast als wäre ich der letzte Arsch, dass weiß ich nicht. Entschuldige ich … so … Mü ..., später,“ murmelt er matt. Schon ist er wieder eingeschlafen, aber er hat einen großen Fortschritt gemacht, im Gegensatz zu den letzten Tagen war er jetzt aufnahmefähig. Morgen werden wir reden, jetzt soll er schlafen, ist besser für ihn.

Vorsichtig ziehe ich seine Decke höher, er seufzt und dreht sich um, ich kann nicht anders, sanft ich hauche ihm einen Kuss auf seine schönen vollen Lippen. Wieder konnte ich mich nicht beherrschen, gut das er schon schläft. Verdammt nochmal wenn ich das nicht bald in den Griff kriege wird es irgendwann unschön.

 

Was ist da draußen im Flur los? Ein Tumult vor der Tür, schnell verlasse ich das Zimmer um zu sehen was da los ist. Ein älteres Paar streitet mit Schwester Marlies, sie wollen zu ihrem Sohn.

„ Herrschaften bitte, hier ist ein Krankenhaus mit Patienten die Ruhe brauchen. Was ist hier los?“

„ Herr Doktor, wir wollen unseren Sohn sehen und diese unverschämte Person will uns nicht zu ihm lassen.“

Obwohl ich ahne wer da vor mir steht, frage ich sie nach ihrem Namen. Wenn es Nandis´ Eltern sind und davon gehe ich aus, werde ich sie ganz bestimmt nicht zu ihm lassen.

 

„ Wir sind die Eltern von Ferdinand Schnelting und ich bestehe darauf zu unserem Sohn gelassen zu werden,“ sagt der Alte in einem schneidendem Tonfall.

 

„ Es tut mir leid Herr Schnelting, aber ihr Sohn ist nicht in der Lage Besuch zu empfangen, da werden sie warten müssen bis ich als behandelnder Arzt das OK dafür gebe.“

 

Das nimmt er natürlich nicht einfach hin wieder einmal zeigt er was für ein Charakter in ihm steckt. „ Das werden wir noch sehen. Außerdem wollen wir die Schlüssel zum Haus, wo sind die?“ Motzt er mich an und will sich an mir vorbei schieben. Nett, sehr nett die Herrschaften, keine Frage – wie geht es unserem Sohn, nein in sein Haus wollen sie.

Das werde ich mit Nandi klären, auf gar keinen Fall werde ich ihnen die Schlüssel für sein Haus geben. Und bevor ich ihn damit aufrege, werden noch ein, - zwei Tage vergehen.

Mich würde mal interessieren, woher die wissen das Nandi einen Unfall hatte.

 

Mit einem Meter neunzig bin ich nicht gerade klein und durch regelmäßiges Training habe ich auch die entsprechende Figur, sodass der Wüterich stoppt, als ich mich vor die Tür stelle.

„Dieses Zimmer werden sie nicht betreten ohne meine ausdrückliche Erlaubnis; Schwester Marlies informieren sie bitte den Sicherheitsdienst.“

Das genügt um den wütenden zu stoppen. Er baut sich vor mir auf, „ ich werde mich über sie Beschwerden, dass wird ein Nachspiel haben.“

„ Machen sie das, Herr Schnelting, machen sie das; “ ich zeige auf mein Namensschild an meinem Kittel, „ damit sie wissen mit wem sie es zu tun haben und über wen sie sich Beschwerden müssen.“

Er liest meinen Namen und stutzt, sieht mich an und meint verächtlich grinsend: „ Wissen ihre Vorgesetzten mit wem sie sich hier abgeben? Darüber werde ich sie mal zuerst informieren.“

„ Ja, meine Vorgesetzten wissen wer ich bin, aber sie können sie gerne noch mal aufklären.“

 

Das wird ein Spaß, sollte er das wirklich machen, da wäre ich sehr gerne dabei, denn unser Chefarzt hat vor eineinhalb Jahren geheiratet und ist mit seinem Frank sehr glücklich.

Das war ein sehr harter Kampf und ein steiniger Weg für Wolfgang, aber er hat es geschafft, Hut ab.

Bevor ich nach Hause fahre gebe ich Anweisung im Schwesternzimmer, dass niemand zu Nandi gelassen wird, ohne das ich vorher mein Ok dazu gegeben habe. Die Nachtschicht muss darüber informiert werden und die Frühschicht auch.

 

Am nächsten Morgen, ich bin gerade auf dem Weg ins Stationszimmer um einen Blick auf die Überwachungsmonitore zu werfen und mir die Berichte der Nachtschwester anzusehen, da steht Wolfgang vor mir. „ Guten Morgen Kenny, kann ich dich einen Moment sprechen, kommst bitte in zehn Minuten in mein Büro?“

„ Natürlich, ich sage nur kurz der Schwester Bescheid dann komme ich.“

 

„ Nimm Platz, … Monika bitte bringen sie für Dr. Weber und für mich einen Kaffee und dann will ich nicht gestört werden, es sei denn es gibt einen Notfall,“ weißt er seine Sekretärin an.

 

Genussvoll trinken wir einen Schluck von dem leckeren Kaffee, dass ist neben anderen Qualitäten etwas das Monika richtig gut kann, leckeren Kaffee kochen. Hat sie gar keine Macken, überlege ich gerade? Sie ist intelligent, hübsch, gepflegt und hat immer ein Ohr für die Probleme anderer.

Ein räuspern ruft ins hier und jetzt.

Grinsend sieht Wolfgang mich an: „ Wenn ich es nicht besser wüsste würde ich sagen, du willst was von meiner Sekretärin.“

„ Hm, nein keine Sorge, solange du keinen Sekretär hast, bleibt deine Bürokraft von mir unbehelligt. Aber Spaß beiseite, was liegt an, hat sich ein Herr Schnelting über mich beschert?“

„ Jap, er mag wohl keine … hmmm wie sagte er doch gleich? … Schwuchteln die dann auch noch auf die Menschheit, insbesondere auf seinen Sohn, losgelassen werden.“

 

„ Wow! Echt jetzt, so hat er das gesagt?“

 

„ Yes! Und zwar kaum das er mir die Hand gereicht und mich begrüßt hat.“

 

„ Na, dann ist er mit Anlauf in einen ziemlich großen Fettnapf gesprungen, Bravo, gut gemacht Herr Schnelting.“

 

„ Nun mal im ernst Kenny, um was geht es da?“

 

„ Dazu muss ich etwas ausholen,“ ich erzähle ihm die ganze Geschichte, auch das aus unserer Schulzeit.

Nachdem ich die Geschichte beendet habe, sieht Wolfgang mich einen Zeitlang schweigend an und sagt dann: „ Wie willst du jetzt weiter vorgehen?“ Fragt er mich.

 

„ Solange Nandi Bewusstseinsstörungen hat, will ich niemanden zu ihm lassen, am allerwenigsten seine Eltern, nachdem was ich über die Erfahren habe. Gestern Nachmittag war er schon wesentlich klarer, heute habe ich ihn noch nicht gesehen. Wenn ich den Eindruck habe das es ihn nicht überfordert werde ich ihm sagen was gestern passiert ist, ansonsten erst in ein oder zwei Tagen. Er muss selbst entscheiden können wen er sehen will und wen nicht, gestern hätte er das noch nicht gekonnt. Gibt es ein Problem damit?“

 

„ Nein! Gibt es nicht! Du bist der behandelnde Arzt und entscheidest wann dein Patient zu einem Gespräch in der Lage ist. Aber du solltest so bald wie möglich mit ihm reden. Wie ich den Vater von Herrn Schnelting einschätze, gibt der keine Ruhe. Da kommt garantiert noch was, aber ich stehe voll hinter dir und deinen Entscheidungen als Arzt. Ich werde dich begleiten denn ich muss Herrn Schnelting wenigstens einmal gesehen und gesprochen haben. Sollten seine Eltern noch mehr Schwierigkeiten machen und das ganze offiziell werden, sähe es nicht gut aus wenn ich den Patienten nicht einmal persönlich kennen gelernt und gesprochen hätte.

 

 

 

 

Als wir das Zimmer betreten, sitzt Nandi schon im Bett und frühstückt gerade.

„ Oh, guten Morgen, hast du dir Verstärkung geholt?“ Blödelt Nandi rum.

 

Das gefällt mir, sein Zustand scheint sich zu Normalisieren wenn die Heilung weiter so fortschreitet, wird er in ein paar Tagen unter gewissen Vorgaben entlassen werden können.

 

„ Guten morgen Herr Schnelting, mein Name ist Wolfgang Weiß, ich bin der Chefarzt dieser Klinik und wollte mir nur ein Bild von dem Fortschritt ihrer Genesung machen. Wie es scheint, sind sie auf einem guten Weg, haben … Was zum Henker ist denn da los?“

 

Weiter kommt Wolfgang nicht, die Tür wird aufgerissen und Herr Schnelting mit Frau und einem Herrn in grauem Anzug stehen im Zimmer, er reißt den Mund auf und stutzt als er Nandi im Bett sitzen sieht.

„ Wieso sitzt du da und frühstückst, ich denke du liegst im Koma,“ schnauzt er Nandi an.

Der starrt seine Eltern an, wird weiß wie die Wand und stottert: „ Was wollt ihr hier? Verschwindet aber sofort.“ Seine Atmung beschleunigt sich, er zittert am ganzen Körper, Schweiß tritt auf seine Stirn und durch die noch offen stehende Tür hört man einen Alarmton, der kommt aus dem Stationszimmer und ist mit Sicherheit ausgelöst durch die Telemetrie an die Nandi noch angeschlossen ist. Das ist eine Panikattacke. Und schon stürmt eine Schwester ins Zimmer und bleibt wie erstarrt stehen, kann mit dem Bild das sich ihr bietet nichts anfangen.

 

„ Ein herrisches: „ RAUS! Und zwar sofort, sonst rufe ich auf der Stelle den Sicherheitsdienst und anschließend die Polizei.

Oh! So habe ich Wolfgang noch nie erlebt, mein lieber Man, dass ist Dominanz pur. Und es wirkt ja auch sofort.

Der Herr im grauen Anzug, ein Anwalt wie sich später herausstellt, schnappt sich Herr Schnelting am Arm und zerrt ihn aus dem Zimmer, gefolgt von seiner Frau.

 

Mit zwei Schritten bin ich bei Nandi, nehme seine Hand und drücke sie gegen meine Brust. Beruhigend rede ich auf ihn ein. „ Nandi sieh mich an!“ Sanft lege ich ihm meine andere Hand auf seine Brust und atme ruhig und gleichmäßig. Er sieht mich an, seine Pupillen sind riesig aber nach und nach passt er sich meiner Atmung an. „ Alles ist gut, sie sind weg und ich werde dafür sorgen das sie dich nicht mehr belästigen, versprochen.“

 

Wolfgang der hinter Nandi´ Eltern und deren Anwalt das Zimmer verlassen hat, betritt nach einiger Zeit wieder das Zimmer und wendet sich an Nandi: „ Herr Schnelting, ich habe veranlasst das sie nicht noch einmal von diesen Herrschaften gestört werden und der Anwalt ihrer Eltern hat ihnen klar gemacht das es besser ist wenn sie sich an meine Anweisungen halten. Sollten sie es wünschen, können ihre Eltern sie natürlich jederzeit besuchen, nur jetzt, im Moment halte ich es für nicht angebracht.

 

„ Um Gottes willen, nein ich will sie nicht sehen! Danke Herr Doktor.“

 

„ Dachte ich mir schon. Deshalb habe ich veranlasst das sie in ein anderes Zimmer verlegt werden. Haben sie öfter solche Panikattacken, wie eben?“ Fragt Wolfgang ihn.

 

„ Früher ja. Aber in den letzten Jahren, nachdem ich eine Traumatherapie gemacht habe, kaum noch. Wenn es sehr stressig wird dann habe ich leichtere Anfälle, aber ich habe gelernt damit umzugehen und bekomme sie in der Regel schnell wieder in den Griff.

So heftig wie eben war es schon Jahre nicht mehr.“

 

„ Wenn sie sagen sie haben eine Traumatherapie gemacht dann bedeutet dass das es ein Erlebnis in ihrem Leben gab die diese Therapie notwendig gemacht hat. Gehe ich recht in der Annahme das ihre Eltern der Grund dafür waren? Ihre Reaktion auf sie legt den Verdacht nahe.“

 

„ Ja, genauso ist es. Aber bitte, ich kann jetzt nicht darüber reden, später, irgendwann.“

 

„ Das müssen sie jetzt auch nicht. Herr Doktor Weber wird sich jetzt intensiv um sie kümmern und dafür Sorge tragen das sie in ihr neues Zimmer gebracht werden.“

 

„ Kenny, kümmere dich um ihn, du hast bis auf weiteres frei, ich werde Arnold anrufen und ihn bitten deine Vertretung zu übernehmen.“

 

„ Danke Wolfgang, ich werde gut auf ihn achten.“

 

Auf dem Weg zur Tür wendet er sich lächelnd um: „ Das weiß ich Kenny.“

 

Oh wow, Wolfgang hat ein Zimmer das für Privatpatienten gedacht ist, frei gestellt für Nandi.

 

Die Schwestern haben Nandi mit seinem Bett in das neue Zimmer geschoben und ich habe sein Nachtschränkchen und seine Kleidung mit rüber genommen.

 

„ Kenny ich kann mir denken das du eine Menge Fragen hast, aber ich bin total erledigt, lass mich bitte ein wenig schlafen, ja?“

 

„ Natürlich, ich bleibe hier sitzen und lese ein wenig, ich passe auf das niemand dich stört.“

 

Tränen sammeln sich in seinen Augen und laufen langsam seine Wangen hinab.

 

„ Hey, Süßer nicht weinen, alles wird gut, ruhe dich ein bisschen aus.“

 

„ Kann … hm … setzt du dich ein bisschen zu mir, auf´s Bett?“ Er rutscht zur Seite und klopft auf die Matratze.

 

Oh oh, nicht gut gar nicht gut. Das wird mir alles an Beherrschung abverlangen, aber ich kann und will ihm den Wunsch auch nicht abschlagen.

Vorsichtig lasse ich mich auf das Bett sinken, Nandi tastet nach meiner Hand und verschlingt unsere Finger miteinander. Mir läuft ein Schauer über den ganzen Körper.

Meine Blick wandert über sein Gesicht, die schönen Augen leuchten mir voller Dankbarkeit entgegen, sein Mund ist zu einem sanften Lächeln verzogen und zieht mich magisch an.

Langsam senke ich meine Lippen auf seinen Mund. Ganz sachte küsse ich ihn und will mich wieder aufrichten, doch er flüstert rauh: „ Mehr Kenny,“ er greift nach meinem Shirt und zieht mich zurück. Mehr Aufforderung brauche ich nicht.

Wieder küsse ich ihn, lasse meine Zunge über seine Lippen gleiten, einladend öffnet er seinen Mund so das ich mit meiner Zunge hineingleiten kann. Immer verlangender wird mein Kuss, er stöhnt in meinen Mund, seine Zunge schiebt meine zurück, unser Zungenspiel wird immer leidenschaftlicher. Meine Hose wird bedenklich eng, mein Schwanz kämpft gegen den Reißverschluss, ein unangenehmes Gefühl. Eine Hand schiebt sich über meinen Oberschenkel zu meinem Schritt, er drückt gegen meinen harten Schwanz, nun ist es an mir zu stöhnen. Jetzt muss ich wissen ob er auch hart ist, meine Hand verschwindet unter seiner Decke, ich taste nach seinem Penis der mir entgegen springt als ich seine Pans runter ziehe. Fest greife ich zu und schiebe langsam seine Vorhaut zurück, mit meinem Daumen reibe ich über seine Eichel und verteile die Lusttropfen die sich gebildet haben über die Spitze. „ Gott, Kenny nicht … das geht nicht lange gut … ich hatte … agn … Kenn … ahhh …

 

Schon läuft warmes Sperma über meine Hand. Während ich nach dem Päckchen Papiertücher greife, dreht Nandi sich verschämt weg und zieht sich seine Decke über den Kopf.

Leise lachend, gehe ich ins Bad und wasche mir kurz die Hände. Mit einem feuchten Tuch, kehre ich zurück und wische Nandi´ Bauch sauber.

 

„ Hey du, dass muss dir doch nicht peinlich sein, ich bin Arzt, schon vergessen? Mir ist nichts menschliches fremd. Du liegst schon ein paar Tage hier und wann hattest du das letzte mal Sex? Seit ich dein Nachbar bin habe ich nicht einmal einen Kerl bei dir gesehen nur einmal eine Frau.“

 

„ Seit über einem Jahr bin ich alleine. Eine Frau, was soll ich mit einer Frau? Ich bin Schwul, müsstest du eigentlich noch wissen. Oder ist dir das entfallen?“

 

„ Hmm, was das angeht, muss ich dir was sagen, dass beantwortet dir dann auch deine Frage, warum ich dich so blöd behandelt habe.“

Mit weit aufgerissenen Augen sieht Nandi mich ungläubig an.

Seine Stimme klingt rau, als er leise fragt:„ Das haben sie dir erzählt? Das glaube ich doch nicht, die sind wirklich das allerletzte. Das sind doch keine Eltern, dass sind nur Erzeuger, mehr nicht. Jetzt verstehe ich dein Verhalten. Es tut mir leid. Lügen, nichts als Lügen haben sie dir aufgetischt.

ER … der Alte, er hat … er hat mich …

 

„ Du musst nichts sagen, ich weiß es. Frau Niedermeyer hat mir die Geschichte erzählt.

Dir muss gar nichts leid tun, du hast nichts getan wofür du dich entschuldigen musst.

Wenn sich hier einer entschuldigen muss dann dein Vater. Aber für das was er gemacht hat, reicht eine Entschuldigung nicht aus. Du hättest ihn Anzeigen sollen, damals.

 

„ Hätte ich. Aber das hätte auch bedeutet ihn wieder zusehen, alles auszubreiten vor Fremden, ich habe mich so geschämt. Heute, nach Jahren und langen Therapiesitzungen, weiß ich das ich mich nicht schämen muss, aber damals, - ich konnte einfach nicht anders ich wollte nur noch vergessen.“

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Nandi

 

 

 

 

 

Merkwürdige Geräusche dringen an meine Ohren, ich versuche mich zu orientieren, ach ja ich bin ja im Krankenhaus.

„ Guten Morgen Herr Schnelting, wie geht es ihnen? Haben sie gut geschlafen? “

 

„ Guten Morgen Schwester Marlies. Ja, ich habe gut geschlafen.“

 

„ Gut, dann muss ich einmal ihre Temperatur und ihren Blutdruck messen. Der Doktor kommt gleich wieder, ich soll ihnen sagen das er nur kurz nach Hause ist um sich zu duschen und er bringt ihnen auch frische Wäsche mit. Sie dürfen dann auch zum ersten mal

nach ihrem Unfall wieder duschen, nur die Haare müssen sie aussparen, wegen ihrer Kopfwunde. Aber sie sollten nicht alleine duschen, es könnte sein das ihr Kreislauf noch ein bisschen instabil ist. Also sagen sie uns Bescheid wenn sie duschen wollen oder warten sie bis Dr. Weber wieder da ist.“

 

Vorsichtig steige ich aus dem Bett, mir ist ein wenig schummerig, langsam laufe ich zum Fenster, der Ausblick ist schön. Ein kleiner Park erstreckt sich hinter dem Krankenhaus, die Bäume haben ihre Blätter bereits entfalten, die ersten Knospen an den Forsythien Büschen und an den Zierkirschbäumchen sprießen.

 

Leise wird meine Zimmertür geöffnet und Kenny steckt seinen Kopf durch den Spalt.

„ Oh, du bist ja schon wach und auf. Wie geht es dir?“

„ Mhm, mir geht es ganz gut, nur ein bisschen schummerig, aber ich denke das wird durch Bewegung besser.

Die Schwester meint das soweit alles in Ordnung ist und das ich duschen darf, aber ich soll das nicht alleine machen. Und sie sagte das du mir frische Wäsche mitbringst. Dann hast du meine Hausschlüssel?“

 

„ Ja, ist das ein Problem für dich? Nachdem du im Krankenhaus versorgt warst bin ich nach Hause gefahren und habe Sachen für dich gepackt, abgeschlossen und bis jetzt nach dem Rechten gesehen. Da ich nicht wusste wem ich den Schlüssel geben ...“

 

„ Stopp! Stopp! Bis eben hatte ich mir gar keine Gedanken um all diese Dinge gemacht, erst als die Schwester mir sagte das du mir frische Wäsche mitbringst, wurde mir klar wie sorglos ich hier rumliege. Danke, dass du dich um alles gekümmert hast.

„ Hmm … ich würde so gerne duschen … würdest du … ich meine …, verdammt jetzt stottere ich hier herum wie ein Teenie.

Hilfst du mir bitte dabei, oder soll ich lieber die Schwester …

„ Hast du einen Knall? Glaubst du allen ernstes das ich zulasse das irgendwer in die Nähe deiner edelsten Körperteile kommt, solange ich das machen kann? Ganz sicher nicht!“

 

Mit einem Blick auf mein Frühstücktablett und dem leeren Teller darauf, meint Kenny: „ Brav, du hast ja alles aufgegessen, dann wird der liebe Onkel Doktor dir jetzt beim duschen und Haare waschen helfen. Wenn du dich nach dem duschen rückwärts an das Waschbecken setzt kann ich mit der dusche deine Haare waschen, der Schlauch müsste lang genug sein und so kann ich auch verhindern das Wasser in die Wunde gerät.“

 

Oh man, dass Lachen bekommt meinem Kopf doch noch nicht so gut, es erzeugt noch einen Druck im Kopf.

„ Der liebe Onkel Doktor ist ein Blödmann, aber danke Onkel Doktor das du mir helfen willst.“

„ Na warte der Onkel Doktor versohlt dir gleich den Hintern wenn du weiter so frech bist.“

Die Augen zu kleinen Schlitzen zusammen gezogen kommt er diabolisch grinsend auf mich zu.

Ahh, ein Schauer läuft mir über den Rücken, dass kann nicht sein. Bilder schießen durch meinen Kopf wie ich über seine Beine liege und er mir den Hintern versohlt; Mein Penis reagiert auf diese Vorstellung, ach du Scheiße.

Bin ich jetzt pervers? Was ist das denn? Wie festgenagelt stehe da und warte bis er vor mir steht. Sein Blick gleitet über meinen Schritt, er sieht mir tief in die Augen und fragt mit heiserer Stimme: „ Na, gefällt dir die Vorstellung Nandi?“

Bevor ich antworten kann küsst er mich leidenschaftlich, bis mir die Knie nachgeben, oh Gott!

Kenny fängt mich auf. „ Entschuldige, ich bin so unbeherrscht und unprofessionell wenn es um dich geht.“ Er führt mich zu meinem Bett und ich lasse mich darauf sinken. Gerade werde ich von Gefühlen überrollt von denen ich nicht einmal wusste das sie in mir sind.

Zitternd lege ich meinen Arm über meine Augen und versuche ruhig zu atmen. Das ich rot angelaufen bin fühle ich, dazu brauche ich keinen Spiegel.

 

„ Bitte Nandi, beruhige dich, es tut mir leid, ich wollte dich nicht aufregen. Ich werde die Schwester rufen und dann lass ich dich in Ruhe.“

 

„ Wage es ja nicht jetzt zu gehen. Erst stellst meine Gefühle total auf den Kopf, machst heiße Versprechungen und dann willst du dich verdrücken? Du bleibst gefälligst hier und stellst dich dem Chaos das du gerade bei mir angerichtet hast, verstanden? Zuerst will ich aber duschen, ich fühle mich dreckig und verschwitzt und …, na du weißt schon, da sind noch ein paar andere Spuren, die sollten auch abgewaschen werden.

 

Zum reden sind wir dennoch nicht gekommen, nach dem duschen und Haare waschen war ich so fertig, das ich erst mal Schlaf brauchte.

In der Zeit hat Kenny geklärt das ich nach Hause darf wenn er mitkommt. Er hat konnte kurzfristig Urlaub bekommen da er etliche Überstunden hat, Wolfgang hatte ja eh schon für Vertretung gesorgt.

Kenny fragt mich ob das in meinem Sinne ist, er muss dann nur auch Nachts bei mir bleiben, ansonsten muss ich noch zwei vielleicht drei Nächte im Krankenhaus bleiben.

Wie blöd müsste ich denn sein um das abzulehnen?

Um ihn ein wenig zu ärgern sage ich: „ Oh man, den Doc als Aufsicht, dass halte ich nicht aus.“ Grinsend frage ich ihn: „ Musst du dann auch Blutdruck und Temperatur messen?“

 

„ Ja natürlich, es kann immer noch zu … , langsam fällt der Groschen, als er mein Grinsen wahrnimmt.

„ Du! Na warte und wie ich Temperatur messen werde, ich habe da ein ganz spezielles Thermometer. Dreimal täglich und möglicherweise auch nachts nochmal. Je nachdem wie heiß du bist. Und das mit dem Hintern versohlen ziehe ich ernsthaft in Erwägung.“

 

„ Ein räuspern und die Mahnenden Worte von Wolfgang, der während unseres scherzhaften Geplänkels ins Zimmer gekommen ist, lassen uns erschreckt herum fahren. „ Aber, aber Herr Kollege ich muss doch sehr bitten, der Patient bedarf noch der Ruhe und Erholung,“

 

Kenny lacht laut auf: „ Tja Herr Kollege, was soll ich sagen, der Patient ist sehr aufmüpfig und rebellisch. Da werde ich zu drastischen Mitteln greifen müssen wenn er nicht vernünftig ist.“

Mir ist das so was von peinlich, ich kenne den Wolfgang doch kaum.

Lächelnd stellt er sich vor mich hin: „ Na, Nandi, ich darf doch Nandi sagen? Ich bin der Wolfgang. Scham ist hier fehl am Platze, wir sind doch alles nur Männer die Lieben, nicht wahr?“

 

Ohne zu überlegen, antworte ich ganz spontan: „ Ja, so ist es.“

 

„ Siehst du Kenny, was habe ich dir gesagt? Wenn diese Spontanität dich nicht überzeugt, was dann, hm?“

 

„ Nandi, ich wünsche dir gute Besserung. Bei Kenny bist du in den Besten Händen, deshalb kann ich dich jetzt auch schon gehen lassen. Nur ob dreimal täglich Fiebermessen nicht Zuviel wird frage ich mich … , sprachs und war schon aus dem Zimmer.

 

Sprachlos sehen wir uns an um uns dann prustend aufs Bett fallen zu lassen.

 

Endlich wieder zu Hause, bis die Papiere fertig waren und wir los konnten hat es noch eine Weile gedauert. Kenny marschiert direkt zu meiner Waschmaschine, nimmt die Tüte mit der Schmutzwäsche stellt sofort eine Maschine zum waschen an.

Erstaunt sehe ich ihm nach, ach ja, er hat ja in den letzten Tagen hier schon einiges geregelt, natürlich muss er nicht suchen wo die Waschmaschine steht.

 

Kaffee, ich brauche einen Kaffee und Kenny sicher auch. Die Kaffeemaschine blubbert vor sich hin, inzwischen habe ich Tassen und Zucker auf den Tisch gestellt. Hoffentlich habe ich noch Kaffeesahne im Kühlschrank. Hm? Was ist das denn? Da steht eine Torten Glocke mit einer köstlich aussehende Torte darauf, in meinem Kühlschrank. Sieht nach einer Schoko, - oder Nougat Torte aus, egal ich mag beide sehr gerne. Wo kommt die denn her? Sieht aus wie selbst gebacken. Kenny steht hinter mir und legt sein Kinn auf meiner Schulter ab und erklärt mir wo die Torte herkommt.

„ Die ist von Lisbet, sie hat sich jedes mal erkundigt wie es dir geht wenn ich hier war um nach dem Rechten zu sehen. Gestern habe ich ihr erzählt das ich plane dich nach Hause zu holen wenn es dein Zustand erlaubt. Da hat sie dann sofort angefangen zu planen wann sie am besten die Torte backt. Mein Einwand das es ja noch nicht sicher ist, dass das klappt und du nach Hause kannst, hat sie mit einer Hand weggewischt und gesagt das ich dann ja etwas mitnehmen kann ins Krankenhaus und den Rest kann man ja einfrieren. Sie mag dich wirklich sehr und mich inzwischen auch ein bisschen, glaube ich.“

Sie hat die Torte dann wohl heute morgen in den Kühlschrank gestellt. Lisbet sagte du hast ihr mal einen Ersatzschlüssel gegeben als du auf deine Couch gewartet hast damit sie die Möbelpacker reinlassen konnte. Später hast du sie dann gebeten den Schlüssel zu behalten, nur für den Notfall. Den Notfall sah sie wohl für gekommen an.“

 

„ Lachend hole ich die Torte aus dem Kühlschrank, ja ich denke das ist ein Notfall.“ Der Kaffee ist fertig und wir genießen jeder ein dickes Stück von dem leckeren Schoko Kuchen. Da es im Krankenhaus länger gedauert hat bis wir dann endlich los konnten, ist es eigentlich schon recht spät für Kuchen, Abendessen wäre passender. Obwohl, kann es für Kuchen wirklich zu spät sein? Sechs Uhr abends? Nö, dass geht noch, gerade so.

 

Als ich den Tisch abräumen will schickt mich Kenny rigoros ins Bett. Er lässt mich gar nicht erst zu Wort kommen: „ Nandi, bitte diskutiere nicht mit mir du weißt genau unter welchen Voraussetzungen du nach Hause durftest. Normalerweise müsstest du noch zwei bis drei Tage im Krankenhaus liegen. Lass mich das machen und leg dich ins Bett.

Nun ja ich bin auch tatsächlich ziemlich erschöpft, wir haben uns verquatscht, es ist schon fast halb neun.

 

Vor drei Tagen bin ich aus dem Krankenhaus entlassen worden. Mir geht es gut, der Kopfdruck ist weg. Schwindelig wird mir auch nicht mehr, mein Blutdruck ist stabil.

 

„ Wir müssen einkaufen Nandi, dein Kühlschrank gibt nicht mehr viel her. Lass uns das zusammen machen, ich brauche für mich auch einige Dinge.

Wenn wir zurück sind werde ich die Abschlussuntersuchung machen und die Fäden am Kopf ziehen. Aber ich werde dich auf jedenfall noch für mindestens eine Woche krankschreiben. “

 

„ Hm Okayy.“

Das hört sich irgendwie nach Abschied an. Ja verdammt nochmal, ich habe mich so daran gewöhnt das Kenny bei mir ist, dass ich mir überhaupt keine Gedanken gemacht habe was ist wenn ich wieder gesund bin.

Kenny hat wie Selbstverständlich alles übernommen und ich habe es genossen mir um nichts Gedanken machen zu müssen. Wir haben uns geküsst, gegenseitig einen runter geholt, Abends ferngesehen oder eine DVD angeschaut. In den letzten Tagen haben wir wie ein Paar gelebt, dass in einer festen Beziehung ist, daran könnte ich mich nicht nur gewöhnen, ich wünsche es mir schon lange. Doch jetzt hat mich die Realität eingeholt, er wird heute wieder nach Hause gehen. Nur ein Paar Meter von mir entfernt und doch so weit weg.

 

Die ersten Anzeichen einer Panikattacke überrennen mich. Plötzlich bricht mir kalter Schweiß aus, ich zittere, meine Umgebung verschwimmt.

Schon steht Kenny neben mir: „ Nandi, Schatz hör mir zu. Es ist alles gut, niemand kann dir etwas tun, Du bist in Sicherheit.“ Wie im Krankenhaus liegt seine Hand auf meiner Brust und die andere auf seiner. „ Achte auf meine Atmung und passe deine an, ruhig ein und ausatmen.“ Ich konzentriere mich auf ihn und tatsächlich es gelingt ihm mich wieder runter zu bringen, meine Atmung reguliert sich.

 

„ Kannst … kannst du bitte noch ein zwei Nächte bei mir bleiben,“ frage ich ängstlich.

 

„ Ja, ich bleibe noch zwei Nächte und das Einkaufen verschieben wir auf morgen, heute Abend lassen wir uns eine ungesunde Pizza kommen.“

 

„ Danke Kenny, und bevor wir Morgen früh einkaufen gehen, lade ich dich zum Frühstück in das Restaurant ein, dass am Marktplatz neu eröffnet hat.

 

 

 

 

„ Nanadi, Nandi,“ unsanft werde ich wachgerüttelt.

 

„ Hm … was … wo …, meine Augen kann ich kaum aufmachen, es fühlt sich an als würden Zentner darauf liegen.

Kenny sitzt aufrecht neben mir, in meinem Bett! Das er zu mir ins Bett gelegt hat, habe ich gar nicht bemerkt. Will ich mich wirklich dagegen wehren? Nein. Ganz sicher nicht!

 

„ Was ist denn los?“

 

„ Du hattest einen Alptraum, hast geschrien. Die ganze Nacht warst du so unruhig, hast immer wieder gestöhnt, irgendwann war ich es leid. Damit ich nicht immer wieder von der Couch aufstehen musste, bin ich zu dir ins Bett gekrabbelt. “

 

Langsam kommt die Erinnerung, mein Alter hat mich wieder verprügelt, hört das denn nie auf?

 

Ächzend erhebe ich mich um auf die Toilette zu gehen. Ein Blick auf die Uhr, gleich halb fünf, wir können also locker noch drei Stunden schlafen. So verschwitzt wie ich bin, stelle ich mich am besten auch kurz unter die Dusche.

 

Kaum habe ich mich meiner Sachen entledigt das Wasser angestellt und bin unter die Dusche getreten, merke ich einen kühlen Lufthauch. Irritiert öffne ich meine Augen, die ich genießerisch geschlossen hatte. Kenny, er steht in der Badezimmertür und beobachtet mich.

Peinlich berührt drehe ich mich um, nur weil er da steht und mich ansieht, probt mein bestes Stück einen Aufstand, stolz und in voller Größe hat er sich aufgerichtet. Dieser miese Verräter. Taumelnd stütze ich mich an der Wand ab, oh man, dass kann doch nicht wahr sein.

Und Kenny? Der denkt nicht mal daran diskret darüber wegzuschauen, im Gegenteil.

Plötzlich schmiegt sich ein warmer Körper an meinen Rücken. Hände umgreifen mich, ganz zart streicht Kenny mit seiner Hand über meinen Penis und summt genüßlich: „ Hmmm, ein schöner und beeindruckender Schwanz.“ Aber was ziere ich mich hier eigentlich? Wir haben uns doch schon mehrfach in den letzten Tagen einen runter geholt.

Mich an ihn lehnend schließe ich meine Augen, wenig später ich höre das klacken vom Verschluss der Duschgelflasche.

 

Zart verteilen Kenny´ Hände das Gel über meine Brust, über meinen Bauch, bis zu meiner Scham, meinen Prallen Schwanz ignoriert er dabei. Macht bei meinen Oberschenkeln weiter bis zu meinen Füße, er erhebt sich und dreht mich um, nimmt noch etwas Duschgel und macht mit seinem aufreizenden Spiel weiter. Meinen Rücken entlang bis zu meinem Po.

Er fährt mit einem Finger durch meine Ritze, mein Gehirn hat jegliches Denken abgeschaltet, wie sollte es auch funktionieren, bei dem Blutmangel?

 

 

 

 

 

„ Oh Gott Kenny, bitte!“

 

Wieder hat er mich umgedreht, er sieht mir lächelnd in die Augen„ Bitte was, Nandi? Was möchtest du? Sag es mir. Was soll ich tun, hm?“

 

 

Er hält meinen Schwanz in seiner Hand und fährt quälend langsam an ihm rauf und runter, dabei streicht sein Daumen über meine Eichel und verteilt die Lusttropfen, die unaufhaltsam aus dem kleinen Schlitz hervordringen.

 

„ Bring es zu Ende, bitte, ich halte das nicht mehr aus.“

 

„ Mhm. Gleich.“

In aller Seelenruhe stellt er die Dusche ab. Geht zum Regal nimmt eine Duschhandtuch und hält es weit auf: „ Komm Schatz, lass dich abtrocknen und dann machen wir im Bett weiter. Bei dem was ich mit dir vorhabe, ist es im Bett viel schöner.“

 

Wie gesagt, kein Denken mehr möglich. Ohne Protest lasse ich mich von ihm abtrocknen und zum Bett führen. Sich selbst hat er noch schnell abgetrocknet.

 

Rücklings im Bett liegend sehe ich erwartungsvoll zu ihm auf. Er steht da und schaut mich an:“ Du bist schöner als je zuvor und wenn ich mit dir fertig bin hast du alles vergessen was dich belastet, versprochen.

Er kniet sich auf das Bett, schiebt vorsichtig meine Beine auseinander, kniet sich dazwischen und legt sich auf mich, seine Härte drück gegen meinen Schwanz, ein unbeschreibliches Gefühl, beinahe wäre ich nur davon gekommen. Mein gesamter Unterleib steht in Flammen. Sein Kuss ist zart und leicht, wird aber immer fordernder und leidenschaftlicher.

Verlangend drücke ich ihm meinen Unterleib entgegen. Er lässt sich Zeit, küsst meinen Hals, streichelt mit seiner Zunge an meinem Schlüsselbein entlang. Vorsichtig beißt er in meine Knospen um dann beruhigend mit der Zunge darüber zu fahren. Langsam küsst er sich runter zu meinem Schwanz nimmt ihn in seinen feuchten warmen Mund, seine Zunge streichelt an meiner Schaftunterseite entlang, um dann meine Eichel zu umkreisen. Er stupst mit seiner Zungenspitze in den kleinen Schlitz.

Das halte ich nicht aus, mein Stöhnen wird lauter, immer heftiger stoße ich mich ihm Rhythmisch entgegen.

Er hält inne und sieht mich mit lustverhangenden Augen an: „ Sch, langsam, ich bin noch lange nicht fertig mit dir.“

 

Seine Lippen senken sich wieder auf meinen Mund und er küsst mich sanft und zärtlich.

Noch einmal streicht er mit seiner Zunge über meine Lippen und fragt: „ Bereit weiter zumachen? Ohne das du kommst?“

 

„ Kenny, willst du mich umbringen? Bitte mach weiter,“

 

„ Nur wenn du dich beruhigst und deine Erregung soweit runter ist das du nicht sofort kommst, atme ein paar mal tief durch. Vertrau mir und dein Orgasmus wird berauschend sein.“

Meine Augen schließend konzentriere ich mich auf meine Atmung. Was macht er nur mit mir? Dieser Dominanz habe ich nichts entgegen zu setzen. Noch nie war mein Verlangen so stark wie jetzt, langsam werde ich etwas ruhiger.

 

„ Nandi, bereit? Wirst du dich zurückhalten?“

 

Nickend krächze ich ein ja. Er setzt seine bittersüße Folter fort. Kenny zieht sein Kopfkissen heran und schiebt es mir unter den Hintern. Jetzt liege ich erhöht und willig mit weit gespreizten Beinen vor ihm. Er nimmt meinen Schaft wieder in den Mund, ich schaue an mir runter, will sehen was er mit mir anstellt, sein Kopf wippt rauf und runter. Er entlässt meinen Penis und saugt sanft meine Hoden in seinen Mund.

Er wird doch nicht? Doch er tut es!

Meine Rosette ist Ziel seines Angriffs, seine Zunge umkreist immer wieder meinen Muskel. Er treibt mich an den Rand des erträglichen. Als er seine Zunge in mich schiebt, gleichzeitig meinen Penis leicht drückt und seine Hand rauf und runter fährt, kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Ein kribbeln breitet sich in meinem ganzen Unterleib aus, meine Hoden ziehen sich hoch und vor meinen Augen explodieren Sterne. Mein Orgasmus rauscht heran, ich kralle meine Hände ins Bettlaken und komme mit einem lauten Aufschrei. Schub um Schub ergieße ich mich auf meinem Bauch, bis hin zu meinem Kinn. Das war der beste Orgasmus den ich je hatte.

 

„ Kann es sein das dir noch nie jemand ein Rimming geschenkt hat?“ Fragt er mich leise während er zärtlich meinen Bauch streichelt und spielerisch mein Sperma darauf verteilt.

 

Immer noch bin ich etwas atemlos: „ Nein, dass hat noch keiner mit mir gemacht. Das … es war unglaublich, ich dachte ich muss sterben, noch nie hatte ich so einen Orgasmus. Jetzt verstehe ich auch warum man ihn den kleinen Tod nennt.“

 

Kenny liegt immer noch zwischen meinen Beinen. Er hat seinen Kopf auf meinen Oberschenkel abgelegt und streicht zärtlich über meinen Schwanz, meine Hoden und über meinen Damm. Sanft drück er einen Finger gegen meinen Eingang, der noch nass und glitschig ist von seinem Zungenspiel. Vorsichtig schiebt er ihn in mich rein, tastet und findet sofort meinen Lustpunkt. Aufstöhnend ziehe ich meine Beine hoch, dass fühlt sich so gut an das ich schon wieder hart werde. Er zieht seinen Finger zurück und schiebt ihn wieder in mich, reizt meine Prostata, ich merke das er einen zweiten Finger dazu nimmt und dann sind es drei.

„ Nandi ich will dich fi … nein! Ich will liebe mit dir machen, wo … ?“

 

Ich greife nach der Schublade in meinem Nachtschränkchen und hole Kondome und Gleit gel hervor.

Schnell hat Kenny sich das Kondom über gerollt und mit Gleitgel bestrichen.

Einen großen Klecks drückt er auf seine Finger und massiert damit meinen Muskel, noch einen Klecks und er bereitet mich auch von innen für seinen nicht geraden kleinen Schwanz vor.

Er bringt seinen Penis in Stellung und drückt sich durch meinen Muskel.

Ohhh, es brennt, dass letzte mal ist über ein Jahr her und Kenny ist nicht gerade klein gebaut.

Spontan verkrampfe ich mich und entlasse meine Luft zischend. Er hält inne und wartet.

 

„ Du bist so eng, lass locker Schatz, gleich wird es besser. Während er beruhigend auf mich einredet, reibt er an meinen Penis rauf und runter. Zärtlich küsst er mich und saugt zart an meinen Nippeln bis sie zu kleinen harten Perlen werden. Mein Verlangen wird stärker und langsam schiebt sich Kenny weiter in mich und dann trifft er den Punkt der einen alles vergessen lässt, so das man nicht mehr klar denken kann. Er schiebt sich ganz in mich und nimmt einen langsamen Rhythmus auf, ich drücke mich ihm entgegen. Verlangen vernebelt mein Gehirn und Kenny steigert seinen Rhythmus, keine Ahnung wer da so stöhnt, - er - ich, wir beide?

Als er sich verkrampft und laut aufstöhnt, spüre ich wie er sein warmes Sperma in mich spritzt und ich komme zum zweiten mal.

 

Total erledigt liegt er auf mir und es fühlt sich so gut und richtig an. Das war kein vögeln, kein ficken. Ja! Das war liebe machen.

 

„ Kenny, wir müssen reden.“

 

„ Hmhm ja. Müssen wir. Aber lass uns erst etwas schlafen, denn es gibt viel zu reden und dafür sollten wir wach und bei klarem Verstand sein.“ Er nimmt mich in seine Arme, zieht die Decke über uns und schon ist er engeschlafen.

 

 

 

 

Wir reden noch immer viel, auch nach zweieinhalb Jahren zusammen wohnen. Kenny ist erst gar nicht mehr in sein Haus eingezogen. Nach und nach ist auf wundersame Weise seine ganze Kleidung mit in meinen Kleiderschrank gelandet. Als wir uns eines morgens anziehen wollen um zur Arbeit zu fahren, ich sitze auf unserem Bett und ziehe mir meine Socken. Kenny will sich ein Jacket aus dem Schrank nehmen da klappte die Kleiderstange unter dem Gewicht unsere Sachen zusammen. Zuerst sehen wir uns erschrocken an dann prusten wir los und nehmen uns vor, einige Dinge zu ordnen.

 

Das Ergebnis?

„ Weißt du Kenny,“ sage ich Abends als wir vor dem Kleiderhaufen im Schlafzimmer vor dem Schrank stehen - „ wir müssen heiraten damit dieses Chaos aufhört und wir Ordnung in unseren Klamotten kriegen und überhaupt.“

Luft anhaltend warte ich auf seine Reaktion.

Langsam dreht er sich zu mir hin, lächelt und meint: „ Man, das wurde aber auch Zeit das du das endlich auf die Reihe kriegst. Aber hättest du das nicht ein bisschen romantischer hingekriegt?“

 

 

Tja, was soll ich sagen? Das Kleiderchaos muss warten denn Kenny hat die komische Idee, das wir das feiern müssen,wie? Hey, mal ehrlich, muss ich euch das wirklich erklären? Kicher …

 

Argn … Kenn … Oh Gott … ahhh

 

 

 

 

 

Großes Dankeschön an Sissi! Für die geduldige Unterstützung und das du immer ein offenes Ohr für mich hast.

Danke an meine Freundin Elvira die immer Bereit ist mit mir die Geschichten ernsthaft zu diskutieren.

Danke Eva, dafür das du an mich glaubst wenn ich es nicht kann.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 26.05.2019

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /