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Es ist lange her

Es ist lange her, seit ich dich das letzte Mal besucht habe. Zu lange. Ich weiß noch wie glücklich du ausgesehen hast, auf der Hochzeit von Jonas und Louisa. So wunderschön. Ich sah im Zimmer meines besten Freundes und sagte: "Jetzt beeil dich. Du hast so lange gebraucht um Lou rumzukriegen, da willst du doch nicht, dass sie es sich anders überlegt, oder?" Du hast nur gelacht und meintest nur:" Louisa und Ich werden immer zusammen bleiben, aber was ist mit dir? Wann fragst du sie endlich?" Ich seufzte Traurig. Ich hatte angst, angst vor einem Korb und außerdem war heute Jonas großer Tag. Wir gingen hinaus und die Trauung begann, es war wunderschön. Du hattest Tränen in den Augen aber trotzdem dein schönstes Lachen gelächelt. Selbst James, der sonst nie weinte, versuchte die Tränen zurück zuhalten, was ihm nicht sonderlich gut gelang. Nach der Trauung fuhren wir alle zu Jonas und Louisa's neuem Haus, feierten und lachten. Du hattest deinen Kopf auf meine Schulter gelegt und ich hab dir dein Haar gestreichelt. Ich wollte Dir gerade sagen, dass ich dich liebe, da kamen sie. Sie brachten mich weg, in dieses Loch, für ein Verbrechen das ich nicht begangen hatte. Es sind nun siebzehn Jahre vergangen und ich liebe dich immer noch so unglaublich. Letzte Woche bin ich geflohen aber ich konnte nicht zu dir, weil sie dort sicher auf mich gewartet hätten. Aber jetzt werde ich kommen. Ich schleiche durch die Nacht, die Kaputze tief ins Gesicht gezogen. Vor einem großen Stein bleibe ich stehen. Ich weine, lasse alles von den siebzehn Jahren aus mir heraus. Ich liebe dich und ich weiß du liebtest mich auch. Gleich bin ich bei dir. Ich lege eine weiße Nelke auf dein Grab, deine Lieblingsblume. Dann hole ich die Pistole aus meiner Tasche, flüstere noch einmal:"Ich liebe dich." , und hebe die Waffe. 

Hier oben

 Und schon wieder stehe ich hier oben, an diesem verfluchten Ort, an dem du uns, mich verlassen hast. Ich weiß nicht warum ich immer wieder herkomme, will doch nicht mehr an dich denken, dich vergessen. Es macht mich kaputt doch ich kann nicht anders, muss wieder an die Nacht denken, an der alles angefangen hat.

Du lagst weinend in meinen Armen, sagtest du kannst nicht mehr, hast ihn doch geliebt und er hat dich verlassen. Ich versuchte dich zu trösten, denn ich liebte dich, tu es immer noch, aber konnte es dir nicht sagen, aus Angst dich zu verlieren. Ich hätte es trotzdem tun sollen, denn jetzt ist es zu spät. Du wurdest Krank, hast nicht mehr gegessen, geschlafen und du warst so traurig. Ich habe dich gepflegt, doch es war fast so, als ob du gar nicht gesund werden wolltest. Und dann hast du es beendet. Du standest genau dort, wo ich nun stehe, aber du hast dich getraut. Das hat mich zerstört.

Ich blicke auch meine Arme, die Narben heben sich von meiner blassen Haut ab. Es tat gut, den Schmerz zu spüren, das Blut zu sehen, es hat mich abgelenkt von meinem Leben, wenn man das überhaupt noch so nennen kann. Ich habe versucht die Leere in meinem Herzen mit Alkohol zu füllen, doch nach jedem Tag fühlte ich mich noch verlassener. Ich habe mich verändert, doch weder meine Familie noch meine Freunde haben es bemerkt, denn ich habe gelernt den glücklichen zu spielen. Ich bin für alle bloß der witzige, nette Junge, niemand schaut hinter meine Fassade, niemand hast gemerkt dass ich keine T-Shirts mehr tragen, dass ich nicht mehr schwimmen gehen, damit niemand diese verfluchten Narben sieht, niemand sieht wie schlecht es mir geht. Wieder blicke ich hinunter und sehe deinen Namen mit geraden Schnitten auf meinen Arm stehen und fange an zu weinen, lasse alles hinaus.

Als ich keine Tränen mehr habe, muss ich an die anderen denken. Ob sie meinen Brief schon gefunden haben? Den letzten Brief, den ich je schreiben werde, der alles erklärt. Sie werden einige Zeit trauern, doch dann wird der Alltag sie einholen, alles wird so sein wie vorher und sie werden mich vergessen. Ich wünschte so wäre es auch bei mir, aber ich kann dich einfach nicht vergessen und jetzt ist es zu spät. Ich habe diesen Entschluss getroffen, als ich wieder von deinen wunderschönen braunen Augen  geträumt habe.

Ich stehe hier oben auf der Brüstung, blicke nach unten, doch sehe nur schwarz. Dann erscheinst du. Direkt vor mir. Du breitest die Arme aus, willst mich umarmen. Ich mache einen Schritt auf dich zu und das letzte was ich spüre während ich falle ist die Wärme deiner Umarmung.

Anders

 Ich bin anders. Ich war es schon immer. Es wird mir immer bewusster, in letzter Zeit. Immer wenn meine Freunde darüber reden, wenn sie gerne mal vögeln würden, denke ich darüber nach, wie sehr ich die meisten Menschen doch verabscheue. Sie sind alle nur heuchler und lügner, die nach der aufmerksamkeit der Öffentlichkeit streben. Doch was bringt sie ihnen? Geld? Macht? Auch sie werden sterben. Dann ist ihr Geld und ihre Macht fürn Arsch. Sie werden vergessen werden, niemand wird sich noch für sie interessieren. Was also bringt uns dieses leben? Was bringt Krieg, tod, hass, liebe und der ganze andere scheiß? Die antwort ist leicht. Nichts. Sie sind nur Stationen auf dem weg ins nichts, in das dunkel.
Manchmal denke ich auch darüber nach, ob es euch eigentlich wirklich gibt oder ob ihr nur das Ergebnis meines kranken Geistes seid. Dann wäre ich verrückt. Ich wüsste nicht was sich außerhalb meines kopfes abspielt und müsste hier drinnen mit euch überleben. Ich glaube so kann man sich die hölle vorstellen, also falls es sie wirklich geben sollte.
Das ist noch so ein Thema, bei dem ich verrückt werden könnte. Gott, Allah und wie sie alle heißen. Ich glaube an keinen von ihnen. Wenn es sie wirklich heben sollte, warum tun sie dann nichts gegen meine Hölle auf erden? Warum holen sie mich nicht hier raus und schenken mir meine ruhe? Das ist alles was ich will. Ruhe.

     

Traum

Ich erwache auf einem wunderschönen Blumenfeld, das unendlich groß ist, die Sonne scheint mir wohlig ins Gesicht und das Gras kitzelt meine Wangen. Ich öffne die Augen, die Wolken ziehen vorbei. Ich fühle mich gut, schließe meine Augen wieder und genieße es einfach hier zu liegen. Ich kann einige Bienen summen hören. Plötzlich kriecht ein Schatten über mein Gesicht, ich öffne die Augen und schaue in wunderschöne braune Seen mit grasgrünen Spritzern, in denen ich versinke. Sie. Ich wusste das irgendetwas nicht stimmt. Sie würde mich niemals so ansehen. So liebevoll. Der Himmel verdunkelt sich, die Sonne verschwindet doch kein Mond tritt an ihre Stelle. Die Sterne leuchten nicht mehr, sind nur noch stumpfe Steine in der Dunkelheit. Die Blumen verwelken als du mit kalter Stimme zu mir sprichst: "Warum hast du uns das angetan? Du hast sie alle verlassen. Du hast mich verlasse. Ohne eine Nachricht. Du bist einfach gegangen. Ihr Blick wird traurig als sie sich umdreht und geht. Ich versuche hinter ihr her zu laufen, doch ich kann mich nicht bewegen, versuche zu schreien, doch kein Laut kommt über meine Lippen. Sie dreht sich noch einmal um, sieht mich mit ihren wunderschönen Augen an, die das einzige Licht in dieser Dunkelheit sind und verschwindet an in ihr. Ich stehe noch immer hier, Augen und Mund weit aufgerissen , vor Qual noch immer gelähmt. Dann schlage ich die Augen ein weiteres Mal auf.

Gedanken in der Nacht

Was mache ich noch hier? Warum bin ich nicht schon längst verschwunden? Zunächst aus der Welt und dann aus den Gedanken der Menschen. Ist es, weil ich mich nicht getraut habe zu springen? Oder weil ich wissen wollte wie es ist den Kopf hoch zu kriegen? Nein. Es ist wegen ihr. Ich liebe sie. Doch ich weiß  nicht was sie empfindet. Aber das ist ok. Wenn ich eine klare antwort hätte , wäre ich entweder mit ihr zusammen oder tot, auch wenn das ziemlich extrem klingt. Es ist so. Immer wenn ich die Augen schließen sehe ich sie vor mir. Ihre wunderschönen Augen, in denen ich immer wieder versinke, obwohl sie mich wahrscheinlich nie so voller liebe wie in meinen Träumen ansieht. Jede nacht wird es schlimmer. Das verlangen einfach aufzuhören, den letzten schritt zu machen. Was wird sie dann bloß von mir denken? Nein, ohne eine Antwort kann ich es nicht tun. Ob wir im Nirvana wohl zusammen sind? Ich hoffe es. Aber bis ich herausfinde versuche ich so glücklich zu sein, wie es geht, so viele Menschen glücklich zu machen, wie möglich, damit sie es besser haben als ich.

Fragen

Ich habe keine Lust mehr. Ich bin so gelangweilt und desinteressiert, dass sogar die Wand interessanter ist als das Gerede dieses zurückgebliebenen Idioten. Englisch. Wer brauch sowas? Was bringt es uns? In spätestens fünf Jahren sind wir eh alle tot. Ob es nun wegen unserer Umwelt, Krieg oder unserer eigenen Dummheit ist, ist doch vollkommen egal. Am wahrscheinlichsten ist der Krieg und oder wir bringen uns alle gegenseitig um. Wetten? Meine Sitznachbarn sind auch nicht besser. Der eine spielt mit seinem Handy, der andere schläft gleich ein. Ich frage mich, ob sie auch so etwas denken wie ich. Eher nicht. Die meisten Menschen sind blind und taub für die Sinnlosigkeit dieser Welt. Das muss ein Segen sein. Sie können einfach leben. Nicht so wie ich. Ich muss über alles nachdenken. Über die ganze Scheiße die hier passiert. Soll das Leben nicht Spaß machen? Warum müssen wir dann arbeiten, Geld verdiene? Warum gibt es Schmerz und Leid? Und schon wieder denke ich. Was ist der Sinn des Lebens? Was kommt nachher? Warum sind wir? Ich habe schon versucht einfach aufzuhören zu denken. Mir ist klar geworden das mir diesen Antworten nichts bringen. Ich könnte nichts mehr ändern, es wäre zu spät. Trotzdem muss ich wissen was nachher kommt. Ich muss es wissen. Ich hoffe, das es irgendetwas gibt, auch wenn es nur die Hölle sein sollte. Aber ich glaube es nicht. Verrückt, oder? Ich glaube, es ist wie bei einem PC, Strom weg, schwarzer Bildschirm.

Der Klang meines Namens reißt mich aus meinen Gedanken und ich schrecke hoch. Nun geht es weiter. Das "Leben". Das Warten auf den Tod.

Daily routine

1

Ich kann nicht schlafen.Schon wieder.Das ist scheiße.Richtig, richtig, kacke.Ich muss morgen ziemlich früh aufstehen.Aber wegen dir krieg  ich kein Auge zu.Schon wieder.Wegen dir.Raus aus meinem Kopf!Ich will das nicht mehr.Ich habe gehofft es hört auf wen ich es aufschreibe....Tut es nicht.Fuck.Fluchen bringt auch nichts.Verdammte scheiße.Nein, wirklich nicht.Ich weiß nicht was ich machen soll.Ich mache mir Musik an und wede versuchen zu schlagen.Breaking Benjamin.Dance with The Devil.Das hilft mir nicht gerade weiter.Fuck.Hatten wir schon, bringt nichts.Da alles nichts hilft mach ich mir jetzt milch mit Honig. ...Es ist jetzt halb 3 und ich bin immer noch wach.Weil ich nur noch an dich denken kann.Weil ich dich liebe.Du liebst mich aber nicht.Das weiß ich.Und das macht mich verrückt.Ich bin echt verdammt müde.Würdest du die Güte besitzen aus meinen Kopf zu verschwinden?Nein?War mir irgendwie klar.Nennt man sowas gefühlsfick?Wenn ich an nichts anderes als an dich denken kann?Wenn mir alles andere egal ist?Scheiße.Ich versuche nochmal zu schlafen.2 Stunden sollte noch drinn sein.Lass mich in Ruhe.

 

2

Schon wieder.ICH.WILL.SCHLAFEN!Ich bin müde.Aber immer wenn ich die Augen schließen, kommt dein Gesicht.Wir waren heute essen.Eigentlich nichts ungewöhnliches.Für gute Freunde.Leider empfinde ich ein wenig mehr für dich.Du hast mich gefragt warum ich bei so einem Wetter lange Klamotten trage.Weil mir kalt ist, habe ich  geantwortet.Dabei wollte ich dir nur die Narben verheimlichen.Deine Narben....Team fuck sleep.3 Uhr.Ich mache mir Gedanken.Über dich.Über uns.Worum auch sonst?...Warum?Warum bin ich nur ein Freund?Weil ich kein Arsch bin.In unserer abgefuckten Zeit kann einem nichts schlimmeres passieren als kein arsch zu sein.Ich bin keiner.Sollte ich einer werden.Nein.Das könnte ich nicht.Zu dir ein Arsch zu sein würde mich töten.Scheiße.Wie war das mit dem fluchen?Ich brauch echt ein Psychiater.

 

3

Hass.Purer Hass.Etwas anderes fühle ich nicht.Auf alles und jeden.Besonders auf dich.Du machst mir Hoffnungen.Und dann zertrittst du sie.Wie schon damals, meine Sandburgen. Ich hätte es wissen müssen.Du würdest dich niemals in mich verlieben. Und doch tust du so, als ob ich ich dir wirklich wichtig bin.Warum tust du das?Ich war gerade frei.Habe nicht mehr durchgehend an den Tod gedacht. Aber du führst mich wieder zum Abgrund.Jeder satz von dir bedeutet einen schritt von mir.Immer Richtung Abgrund.Es ist nicht mehr weit.Und wenn es soweit ist, was tust du dann?

 

4

Und dann, nach einer Nachricht von dir ist alles wieder da.Und du weißt nicht einmal wie weh du mir damit tust.Ich hoffe irgendwann tut dir auch jemand so weh wie du mir.Und dann bist du auch so weit unten, das sogar der Boden über dir ist.Nein!Das will ich nicht.Ich könnte es niemals überleben.Dich traurig zu sehen.

 

 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 09.02.2014

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich Franzi, weil sie immer für mich da ist, wenn es mir schlecht geht. Danke :*

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