Cover

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 Freundschaft mit meinem Spiegelbild. Lerne dich so wie du bist zu lieben.

 

 

Das Selbstliebe Buch für junge Frauen

 

 

1. Auflage

 

 

Copyright © 2020 – Jasmin Liebherz

 

Alle Rechte vorbehalten.

 

 

Die Rechte des hier verwendeten Textmaterials liegen ausdrücklich beim Verfasser. Eine Verbreitung oder Verwendung des Materials ist untersagt und bedarf in Ausnahmefällen der eindeutigen Zustimmung des Verfassers.

 

 

 

 

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

 

Was bedeutet es, seinen Körper zu lieben?

 

Warum sich viele junge Frauen selbst nicht lieben

 

Einschneidende Kindheitserlebnisse

 

Wie der Alltag unsere Selbstliebe beeinflusst

 

Äußere Einflüsse

 

Liebe dich selbst

 

10 Selbstlieberegeln für Frauen

 

Selbstliebe für dich

 

Liebe deinen weiblichen Körper

 

Die Vereinbarung mir dir selbst

 

Fazit und Ausblick: Mit mehr Selbstliebe zu Stärke und Schönheit

 

Noch mehr Liebe für dich!

 

Haftungsausschluss

 

Impressum

 

 

Vorwort

Du schaust nicht gern in den Spiegel. Du bist unzufrieden mit dir und deinem Äußeren. Überall begegnen dir Bilder von Frauen, denen du so gar nicht zu entsprechen scheinst. Du bist zu klein, zu groß, zu dick, zu dünn oder hast die falsche Schuhgröße. In der Werbung im Fernsehen, auf Instagram, auf Plakaten und in den Modemagazinen findest du Beispiele für perfekte Frauenkörper. Oft werden diese als ultimativ dargestellt. So solltest du eigentlich aussehen. Doch du bist ganz anders. Du findest dich nicht schön.

 

Millionen Frauen geht es so. Sie hecheln einem Ideal hinterher, das es gar nicht gibt. Dabei sind die Bilder auf den Plakaten und Social-Media-Plattformen nicht einmal echt, sondern bearbeitet. Doch für dich spielt das keine Rolle, denn die Medien, die Meinung der anderen, die Idee vom Model mit dem Superbody haben dich vollkommen im Griff.

Sie treffen einen wunden Punkt: deine mangelnde Liebe zu dir selbst.

 

Auch damit stehst du nicht alleine da. Die Problematik ist älter, als du denkst, und trifft die meisten Frauen. Sie leiden unter dem hohen Erwartungsdruck, den sie zu ihrem eigenen gemacht haben. Sie sind sich selbst nicht gut genug. Daher halten sie permanent Diät, besuchen Sportkurse, grenzen sich ein und ab. Ihre gesamte Persönlichkeit leidet unter den selbst gewählten Einschränkungen. Das hat nicht nur physische Auswirkungen, sondern vor allem auch psychische. Damit verbunden sind Misserfolge im Beruf und im Privatleben.

 

Doch es gibt Möglichkeiten, sich von den falschen Erwartungen, Anforderungen und Bildern zu befreien. Allerdings bist du dabei selbst gefragt. Du musst die Veränderung wollen und dafür etwas tun. Selbstliebe fällt nicht vom Himmel. Damit ist keine weitere der landläufigen Selbstoptimierungen gemeint, sondern ein Ausweg aus der fremdbestimmten Krise.

 

Mit diesem Buch kann alles anfangen. Du kannst dir über die Ursachen deines Unbehagens klar werden und deinen individuellen Weg zu mehr Selbstliebe, Eigenakzeptanz und Achtsamkeit finden. Die Wirkung ist verblüffend: Mit einer veränderten Einstellung ändert sich dein Verhältnis zu dir selbst, wächst dein Selbstvertrauen, gewinnst du an Ich-Stärke und deine Ausstrahlung wandelt sich. Vom geduckten, gestressten Wesen kannst du zu der aufrecht gehenden, wirklich starken Frau werden, die du eigentlich schon bist.

 

Dazu brauchst du keine Modemagazine und keine Werbung. Du lernst, deine innere Stimme zu finden und deine Stärken bewusst wahrzunehmen und zu nutzen. So gewinnst du den Glauben an dich selbst und weckst die Selbstliebe, die du wie jede Frau verdienst. Statt dich weiter kleinmachen zu lassen, wächst du durch dich selbst.

Die inneren und äußeren Blockaden, die dich daran hindern, kannst du schrittweise überwinden. In den folgenden Kapiteln findest du die Anleitung für eine Reise zu dir selbst, bei der du deine Kräfte freisetzt und ein positives Selbstbild entwickelst.

 

Dieses Bild kommt nicht aus der Retorte, es wurde an keinem Reißbrett entworfen und mit keinem PC entwickelt. Dieses Bild ist kein fremdes. Es ist ein Bild, das du selbst entwirfst und das dich mit all deinen Vorzügen und individuellen Besonderheiten zeigt. Am Ende siehst du dich so, wie du bist, und kannst dir selbst im Spiegel voller Freude und Energie aus ganzem Herzen zulachen.

 

Kapitel1

Was bedeutet es, seinen Körper zu lieben?

 

1.1 Warum ist Selbstliebe so wichtig?

 

Selbstliebe hat einen negativen Ruf. Sie wird schnell mit Egoismus verbunden. Daher wird in der Erziehung kein großer Wert auf Selbstliebe gelegt. Erst in letzter Zeit rückt das Thema der Selbstliebe mehr in den Mittelpunkt. Achtsamkeit heißt das Zauberwort, das aus dem Yoga kommt und Selbstliebe eindeutig positiv besetzt.

 

Selbstliebe wird als Quelle der Kraft gesehen. Sie gibt die Energie für Entwicklungen und schafft die Basis für erfolgreiche Beziehungen zu anderen. Sie ist es, die einem die Möglichkeit gibt, sich zu verändern. Selbstliebe heißt, sich selbst vorbehaltlos annehmen und vermittelt eine gewisse Grundakzeptanz.

 

Statt Energie mit Selbstzerfleischung, übermäßiger Kritik und Orientierungen nach fremden Mustern zu verschwenden, kannst du deine Kraft gezielt und liebevoll für dich selbst einsetzen. Das betrifft die Liebe zu deinem eigenen Körper, das Verständnis für dein Verhalten und die Achtsamkeit deinen Emotionen gegenüber.

 

Mit Selbstliebe motivierst du dich und schaffst es, Blockaden zu überwinden, die Jahre falscher Erziehung und Selbstbeschränkung errichtet haben. Um deinen Körper anzunehmen, ist Selbstliebe notwendig. Sie gehört dazu, wenn du dich entwickeln und wachsen willst. Vor allem ist sie wichtig, um sich gegen Fremdbestimmungen und falsche Ideale zu behaupten. Sie ist die Voraussetzung für ein gesundes Selbstbewusstsein und notwendige Resilienz.

 

Gerade Frauen machen sich selbst schnell zum Spielball fremder Vorgaben. Sie wünschen sich Anerkennung und sind bereit, fast alles dafür zu tun. Sie möchten wahrgenommen und geliebt werden. Auf diese Liebe von außen konzentrieren sie sich. Bleibt die Zuneigung aus, suchen sie nach Schuldigen und finden diese bei sich.

 

Dieses Verhalten ist kontraproduktiv und selbstzerstörerisch. Es konditioniert die eigene Psyche auf Impulse von außen und die Meinung der anderen dominiert das Ich. Eigene Ansätze werden ignoriert und verdrängt. Der rotierende Merksatz lautet: „Ich bin nicht gut genug, wenn andere mich nicht lieben.“ Um diese Liebe zu erhalten, versuchen Frauen, ausgesprochenen und unausgesprochenen Forderungen jederzeit gerecht zu werden, und geraten dabei immer mehr ins eigene Aus. Sie vernachlässigen sich und verlieren die Achtung vor sich selbst. Erkennst du dich wieder?

 

1.2 Innerer Frieden, Selbstakzeptanz, Selbstachtung

Die Orientierung nach außen, die Abhängigkeit vom Urteil und der Zuwendung anderer führt zu einem ständigen Druck. Diese Belastung erzeugt Stress. Das ist nicht nur ein emotionaler Prozess, sondern auch ein neurologischer. Dabei werden vermehrt Stresshormone ausgeschüttet.

Während die akute Erhöhung von Stresshormonen zur Handlungsfähigkeit in Gefahrensituationen beiträgt, hat eine dauernde Ausschüttung von Cortisol negative Auswirkungen.

 

Der Druck von außen wird als permanente Belastung empfunden, die langfristig zu Erschöpfung und Depressionen führt. Der innere Frieden ist empfindlich gestört. Du reagierst sensibler auf Signale deiner Umwelt und neigst vermehrt zu Fehldeutungen. Es ist, als seiest du in die Ecke gedrängt worden. Von allen Seiten strömen Impulse auf dich ein, die du direkt auf dich beziehst. Das Plakat an der Ecke mit dem hochgewachsenen Model meint jedoch nicht dich, die Werbung auf deinem Handy wird von einem Algorithmus bestimmt und hat nichts wirklich mit dir zu tun, die schöne neue Freundin deines Bruders hat bestimmt ganz ähnliche Probleme wie du.

 

In solchen Situationen reagieren Menschen mit Rückzug oder Angriff. Sie sondern sich ab oder reagieren gereizt sowie aggressiv und haben das innere Gleichgewicht verloren. Statt Selbstakzeptanz regiert der große Kritiker, der sowohl von außen als auch von innen gefüttert wird. Die Selbstachtung sinkt immer weiter: Es lohnt sich ja nicht, man ist ja doch nichts wert.

 

Mit dieser Haltung wird es immer schwieriger, positive Begegnungen zu erleben. Wer möchte schon mit einer gereizten, äußerlich vernachlässigten Frau ausgehen oder diese mit einem Projekt betrauen? Das wiederum bestätigt das schlechte Selbstbild.

 

Ein Teufelskreis ist entstanden, der nur schwer zu durchbrechen ist. Selbstliebe ist die Voraussetzung für eine Veränderung und den Ausbruch aus den sich schnell einschleifenden Routinen. Das Positive ist: Menschen können sich ändern. Muster können durchbrochen und durch bejahende Modelle ersetzt werden.

 

1.3 Selbstbewusstsein aufbauen

Manche verharren in ihrer Haltung und stellen fest: „Ich habe eben kein Selbstbewusstsein.“ Damit manifestieren sie eine Situation, die ihnen nicht guttut. Gerade Frauen nehmen sich gerne zurück und stellen sich in die zweite Reihe. Sie halten das für Bescheidenheit, obwohl es sie selbst einschränkt und unglücklich macht. Erkennst du dich wieder?


Der Hintergrund ist auch hier wiederum ein neurologischer. Das Gehirn ist durch uralte Verhaltensweisen geprägt. Es kennt nur Flucht oder Angriff. In Auseinandersetzungen laufen sekundenschnelle Prozesse ab, die entweder in Fliehen oder Angreifen münden. Ein Teil des Gehirns wehrt sich gleichzeitig gegen Veränderungen. Bestimmt kennst du dieses merkwürdige Gefühl im Bauch, wenn du etwas Neues ausprobieren willst. Das Gefühl kommt nicht aus dem Bauch, sondern wird von dem Teil des Gehirns gesteuert, der Neues mit Gefahr gleichsetzt. Dieser Teil des Gehirns wird versuchen, dich daran zu hindern, neue Muster zu etablieren.


Schrittweise kannst du dich so trainieren, dass du Selbstbewusstsein aufbaust. Dazu gehört zunächst die innere Akzeptanz deiner selbst.


Du kannst dazu verschiedene Techniken verwenden. Eine Möglichkeit ist die Veranschaulichung. Male einfach, was du dir wünschst. Stell dir vor, was passieren müsste, damit du dich rundum glücklich fühlst oder male dich selbst mit allem, was du an dir magst. Dir fällt nichts ein? Bestimmt gibt es eine Eigenschaft, die du an dir selbst schätzt. Mindestens diese eine solltest du benennen und zeichnen. Sonst beginne mit dem, was geschehen müsste, damit du dich freust. Du kannst ein großes Bild malen und es so aufhängen, dass du es immer siehst oder du beginnst mit einem Buch, in dem du dich nur mit dir beschäftigst und deine Annäherung an dich selbst mit Bildern, Zeichnungen und Texten festhältst.


Selbstbewusstsein aufzubauen, ist ein Prozess, der individuell unterschiedlich verläuft. Bei einer geht es schneller, bei einer anderen langsamer. Wichtig ist, das Positive zu betonen und einen ersten Ansatz zu finden, damit du eine Liebesbeziehung mit dir selbst eingehen kannst und so dein Selbstbewusstsein nach und nach aufbaust.


1.4 Achtsamkeit lernen

Eine weitere Methode der Annäherung an dich selbst ist die Achtsamkeitsmeditation. Dazu musst du keine klassischen Meditationstechniken beherrschen. Du kannst mit einfachen Achtsamkeitsübungen beginnen, die sich ohne großen Aufwand wunderbar in deinen Alltag integrieren lassen.


Achtsamkeit lehrt dich zunächst, deine Gedanken zu fokussieren und bewusster zu leben. Das kannst du üben, indem du dich zunächst wenige Minuten am Tag bemühst, in diesen Augenblicken ganz bei dir zu sein und ohne zu werten, deine Umwelt wahrzunehmen. Das kann morgens in der Bahn auf dem Weg zur Arbeit sein oder gleich, wenn du aufwachst. Halte die Augen noch einen Moment geschlossen und spüre deinen Körper, lausche auf die Geräusche in deiner Umgebung und erlebe mit allen deinen Sinnen die gesamte Situation mit ihren Besonderheiten. Du wirst staunen, was es alles zu entdecken gibt. Und du wirst dich wundern, welche Wirkung diese wenigen Minuten einmal am Tag ausgeführt auf dich haben:


  • Du lernst, deine Gedanken genau zu fokussieren.

  • Du kannst dich besser konzentrieren.

  • Du wirst dich frischer und energetischer fühlen.

  • Du wirst in Konfliktsituationen und insgesamt ruhiger und bewusster reagieren.



Notiere deine Fortschritte in deinem Buch, das du im vorigen Abschnitt begonnen hast. Nimm dir nicht zu viel vor. Beginne mit einer kleinen Übung und schreibe jeden Tag auf, was du empfunden hast.

Später kannst du die Achtsamkeitsübungen erweitern. Du kannst eine Reise durch deinen Körper antreten. Dazu folgst du einfach deinem Atem und durchläufst deinen Körper in Gedanken vom Scheitel bis zu den Zehenspitzen. Damit lernst du dich nicht nur besser kennen, sondern erwirbst auch ein Gefühl für deinen Körper und für seine Qualitäten. Du liebkost dich selbst in Gedanken und setzt damit positive Impulse, die mit der Zeit zu neuen Mustern werden und die alten negativen Gedanken ablösen.


1.5 Ich-Stärke und Selbstvertrauen

Frauen fällt es immer noch nicht leicht, sich durchzusetzen. Die Erziehung auf ein Schönheitsideal und Rollenbild hin ist in der Gesellschaft immer noch gegeben und kommt auch bei jüngeren Frauen weiterhin zum Tragen. Ich-Stärke ist primär der Erziehung zu Männern vorbehalten. Dabei ist die Anpassungsleistung, die junge Männer zu erbringen haben, eine geringere als bei jungen Mädchen und Frauen. Das körperliche Idealbild wird weit breiter gefasst. Immer noch sind es Erfolg und Macht, die Männer auszeichnen, während Frauen bei gleicher Leistung über ihr Äußeres eingeschätzt werden. Dabei geht es nicht vorrangig um die Garderobe, die in den Führungsetagen recht uniform und klar ist, sondern in der Tat um körperliche Vorzüge oder Nachteile.


Ich-Stärke umfasst die Fähigkeit zu Anpassung und Integration an soziale Gegebenheiten sowie die Verarbeitung von Belastungen und den Umgang mit Forderungen. Menschen mit ausgeprägter Ich-Stärke verfügen über ein großes Selbstvertrauen. Das erlaubt es ihnen, positiv gestimmter und ruhiger an die Lösung von Herausforderungen heranzugehen. Dadurch gewinnen sie Raum und Akzeptanz, um ihr Leben selbst und erfolgreich in die Hand zu nehmen sowie Herausforderungen gestärkt und sicher zu begegnen.


Ich-schwache Menschen haben es deutlich schwerer. Sie zweifeln an sich, reagieren unausgewogen und bieten eine breitere Angriffsfläche. Versagensängste begünstigen ein Versagen. Du hast es jedoch in der Hand, deine Ich-Stärke auszubauen. Erwachsenen fällt das schwerer, doch die Möglichkeit ist gegeben und du kannst sie für dich als Chance nutzen. Visualisierungen und Achtsamkeitsübungen sind erste Schritte, um Selbstliebe und Selbstvertrauen aufzubauen und darüber auch ein neues Körpergefühl zu entwickeln. Lösen sich die Blockaden, verändern sich die Muster, erlebst du diesen Prozess als befreiend und spürst auch die körperlichen Auswirkungen: Du streckst dich.


1.6 Selbstwertgefühl entwickeln

Es ist schön, sich selbst, die eigene Fantasie und Energie zu spüren. Dieses Gefühl kennen viele nicht wirklich. Der innere Kritiker reagiert und hat alles gesammelt, was an Negativem gesagt oder als Negatives verstanden wurde. Das verhindert ein positives Selbstwertgefühl. Ganz im Gegenteil: Es erfolgt eine permanente Abwertung nach innen und außen. Meist wiederholt man sich selbst, dass man nichts kann, nichts schafft, nichts taugt und nicht hübsch genug für diese Welt ist.


Der Weg zur Ausschaltung des destruktiven Kritikers führt über die bewusste Etablierung von Selbstachtung. Stell dir vor, du wärest Zeugin eines Dialogs, bei dem permanent einer den anderen in vernichtender Weise abkanzelt. Du würdest Partei ergreifen und den schwächeren Partner stärken, vor allem, wenn die Vorwürfe haltlos sind. Genauso musst du für dich selbst Partei ergreifen und den inneren Kritiker zum Schweigen bringen.


Auch dafür gibt es mehrere Wege. Du kannst,


  • jeden Abend mindestens eine Sache notieren, die du positiv gelöst hast. So machst du dir schrittweise deutlich, was du alles leistest.

  • jeden Abend an einem Bild weitermalen – setze das Positive des Tages einfach dazu. Das Bild wird immer bunter. Lass es in deinem Tagebuch entstehen oder hänge es auf, so visualisierst du dein Potenzial.

  • ein Mal am Tag mit einer Achtsamkeitsübung das Gedankenkarussell stoppen und einen positiv formulierten Satz als Affirmation, als Bejahung formulieren und eine Woche lang wiederholen.



Beschenke und feiere dich für erreichte Leistungen. Damit besetzt du Geleistetes positiv, statt es wie gewohnt abzuwerten. Wichtig ist, dass die Anerkennung durch dich erfolgt und nicht von außen kommt. Eine Leistung kann es auch sein, eine Niederlage zu verkraften und wieder aufzustehen. Du musst lernen, dass dein Wertungsmaßstab entscheidend ist und nicht der deiner Außenwelt. Versuche nicht, andere zu überzeugen, sondern dich selbst.


1.7 Körperakzeptanz und Authentizität

Schönheit definiert sich nicht über XXS. Eine Konfektionsgröße ist kein Lebenskonzept, auch wenn Frauenzeitschriften das behaupten. Viele Mädchen wachsen mit Bodyshaming auf. Sie fühlen sich zu fett, zu klein, bemängeln ihre Brüste oder leiden übermäßig unter einem unreinen Teint. Dabei sind das alles Äußerlichkeiten, die nichts über Stil und Format aussagen. Beschäftigst du dich mit Schönheitsidolen und Stilikonen fällt eines schnell auf: Sie hatten nach Werbegesichtspunkten bemessen Mängel.


Selbst Marilyn Monroe galt als Dickerchen. Sie trug zeitlebens Größe M. Marlene Dietrich hatte mit ihrem Körperbewusstsein zu kämpfen, bis ihr ein Regisseur erklärte, wie Schönheit vor der Kamera inszeniert wird. Die berühmte Schauspielerin war übrigens eine leidenschaftliche Köchin. Wer Wirkung studieren will, sollte sich die Biografie von Coco Chanel ansehen oder sich mit Jackie Kennedy befassen. Die beiden waren keine Abziehbildschönheiten, besaßen eine ausgeprägte Persönlichkeit und wurden umschwärmt.


Wirkung und Auftreten hängen nur bedingt von äußeren Formen ab. Gang und Attraktivität tragen mehr dazu bei als die Anzahl der Pfunde auf der Waage. Wichtig ist, wie du dich fühlst und was du für dich tust. Ein gepflegter Körper wirkt in jedem Fall anziehend, ein unliebsam gequälter kaum.



1.8 Was ist schön?

Für menschliche Schönheit gibt es keine Definition. Der ideale Körper war immer eine Fiktion, eine Idee, die sich über die Jahrhunderte hinweg wandelte. Die üppigen Körper der Rubensfrauen, die schmalen Gestalten der 1960er-Jahre sind fast diametral entgegengesetzt gebaut. Chanel meinte, die Schönheit begänne in dem Moment, in dem du beschließt, du selbst zu sein. Nichts anderes hatte die Modeschöpferin getan und damit Millionen Frauen auf der Welt die Möglichkeit gegeben, sich selbst zu definieren und ihre eigene Formel der Schönheit zu finden.


Daran solltest du denken, wenn du in den Spiegel schaust und nicht an die Magazinseiten oder die Fernsehwerbung.


1.9 Die eigene Schönheit erkennen, Stil entwickeln

Du erlebst dich in deiner Ursprünglichkeit. Wenn du lernst, dich anzunehmen, kannst du nur gewinnen. Der Zauber entsteht, wenn du erkennst, wer du bist. Mit Selbstliebe und Achtsamkeit gelingt dir der Schritt zur positiven Sicht auf den eigenen Körper. Damit entsteht das Selbstbewusstsein, welches du für ein glückliches Leben jenseits von Fremdbestimmungen brauchst.


Du musst keine Programme und keine Diäten probieren, um bei dir anzukommen. Es ist schon alles da. Wichtig ist, dass du erkennst, dass du dein Leben lebst. Nicht die Medien, nicht der Mainstream bestimmen, wie du auszusehen hast, was du essen darfst, was du anziehen sollst. Darum kümmerst du dich ganz alleine. Aus diesem Selbst-bewusst-Sein entstehen mit Achtsamkeit und Selbstliebe Kreativität und Attraktivität. Die Verantwortung für dein Leben übernimmst du ganz allein. Das gibt dir die Freiheit, die du für ein eigenständiges Leben brauchst und aus der dein eigener Stil entsteht.



1.10 I am what I am …

„I am my own special creation“, sang Gloria Gaynor Anfang der 1980er-Jahre. Das bewusste Bekenntnis zu sich selbst setzt eine Entwicklung voraus. Wenn du erkannt hast, was Selbstliebe für dich bedeutet und was sie bewirkt, erlebst du, wie wichtig es ist, sich von alten Mustern zu befreien. Lass dich nicht zurückhalten und lass dir nicht erzählen, wie du zu sein hast, entdecke und achte dich selbst.


Die ersten Schritte hast du bereits getan. Damit setzt du einen Prozess in Gang, der dich zu dir selbst führt und dir die Selbstliebe bringt, die du brauchst, um dich zu entwickeln.

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 14.10.2020
ISBN: 978-3-7487-6097-9

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