Cover

Vorwort


Hi
nur ein paar Dinge, bevor du dich in meine Bücherwelt begibst. Und zwar Worterklärungen für Später:
Jjang = Eine Art Gangsterboss für Teenager und alle Schulen in einem Bezirk. Er oder auch sehr selten sie, sorgt dafür, dass alles in dem Bezirk nach Seinen Regeln verläuft. Es gibt oft Bandenkriege. Meistens wird der Jjang nach der Schule Mitglied bei der Yakuza.
Einteilung = Tokyo ist in vier Bezirke eingeteilt. Süd, West, Ost und Nord. Jeder Bezirk hat einen Jjang.
Yakuza = Japanische Mafia
Akuma = jap.übersetzt "Dämon", oder auch "Teufel"

lg
Jenny alias Vivette Yano

Prolog


"Bitte, bitte vergib mir! Es tut mir Leid, dass ich dich zum Kampf herausgefordert habe. Ich habe es begriffen. Es war ein Fehler. Gehen wir doch einen Friedensvertrag ein.", flehte der junge Mann auf Knien vor dem Mädchen. Diese blickte nur angeekelt auf ihn hinunter und schaute dann entnervt neben sich zu Jemandem, der wohl ihr Berater sein sollte. Es war eine absurde Szene, besonders da der Mann die Frau im Stehen um einiges überragte und er noch dazu ziemlich beängstigende Muskelstränge an seinen Armen hatte. Der Berater beugte sich zu ihr herunter, da sie saß:"Danny, ich denke ein Friedensvertrag wäre unnütz, da sie zu schwach sind um uns etwas zu bringen und es nachteilhaft für uns wäre, wenn wir jedesmal zur Rettung eilen müssten, falls sie von einem anderen Jjang angegriffen werden würden. Außerdem wäre es nachteilhaft für unsere geschäftlichen Beziehungen und unsere Kampfesstärke, sollten wir solche Weicheier aufnehmen. Daher ist es am Besten, sie lösen sich auf."
Danny fuhr sich nachdenklich durch die schwarze Lockenmähne und blickte dann gelangweilt auf ihre langen blaubemalten Fingernägel. Sie war zweifellos eine Schönheit. Dies wurde auch nicht durch die schlabberigen Klamotten oder die Tatsache, das sie Ringe unter den Augen hatte, beeinträchtigt. Wieder schaute sie genervt auf den Mann, der immer noch erwartungsvoll vor ihr kniete und sich den eingegibsten rechten Arm hielt. "Hast du Himuro nicht gehört?! Du und deine `Mad...` was weiß ich, sollen sich auflösen. Verschwinde hier oder ich prügel dich aus der Tür von diesem Club." Sie drohte ihm mit der Hand. Der Mann ging zwar ein wenig verängstigt zurück, blieb aber im Raum. Blitzschnell sprang Danny auf und schlug dem Mann mit der zur Faust geballten Hand, direkt aufs Kinn. Der Mann fiel mit einem lauten Knall auf den Boden, als Danny sich genauso schnell wieder umdrehte. "Er wollte es ja nicht anders... aber jetzt zu einem anderen Thema: Ich hab keinen Bock mehr darauf, Jjang zu sein. In meiner Nähe gibt es nur Arschkriecher, Weicheier oder Beide. Ich will endlich einen gescheiten Freund!" Auf Himuros Gesicht, spiegelten sich unbekannte Gefüle wieder und er wollte gerade zu Sprechen ansetzen, als Dannys Blick, entsetzt bei ihrer linken Hand hängen blieb, mit welcher sie vorhin den Mann geschlagen hatte. "Oh, nein!", hauchte sie. Auch Himuros Blick wanderte besorgt zu ihrer Hand:"Was ist?", fragte er stirnrunzelnd."Hast du dir einen Fingerknöchel gebrochen?" Er wollte sich gerade ihre Linke näher ansehen, als sie um Atem ringend, diese Worte ausstieß:"Scheiße, ich hab mir den Fingernagel abgebrochen!"

Supersüßer (ehemaliger) Erzfeind


Ich stopfe mir den Toast in den Mund, schlüpfe in meine Schuhe, richte meine Brüste, schnappe mir meine Jacke, setzte meinen Rucksack auf, verschwinde durch die Tür und das alles ohne auch nur ein einziges Mal die Augen von meiner Armbanduhr zu nehmen. Wie es so schön heißt: Multitasking ist die Spezialität der Frauen. Ich denke ich sollte mich zuerst vorstellen. Mein Name ist Daniela Yuki Winters-Shintaro. Ziemlich lang, ich weiß. Für meine Familie, meine Freunde, Bekannten und Lehrer bin ich Nela. Das schüchterne und harmlose Mädchen von Nebenan. Für meine anderen

Freunde, Bekannten, Unbekannten und Feinde, bin ich Danny. Die Jjang des westlichen Stadtteils Tokyos oder auch das gewalttätige Monster mit den eiskalten Augen und der unbekannten Herkunft. Bei dem Gedanken daran, was für Spitz-, bzw.Langnamen ich verpasst bekomme, muss ich mir immer einen ablachen. Meine Herkunft ist nicht wirklich unbekannt, aber von den vielen Leuten aus der "dunklen" Seite meines Lebens, kennt nur Himuro Sae , mein bester Freund, die Schule auf die ich gehe doch auch nicht, wie die anderen, meinen richtigen Namen. Er ist auch der einzige durch den man mich erreichen oder auch herausfordern kann. Na ja; ab heute aber nicht mehr. Da meine Eltern nicht wissen, dass ich eine Jjang bin, war es ein wenig schwierig einen Grund zu finden um die Schule zu wechseln, aber am Ende habe ich sie doch überredet. Heute ist also mein erster Tag an der Hanasakeru-High im südlichen Bezirk Tokyos und ich bin gerade dabei zu spät zu kommen, schaffe es aber trotzdem irgendwie rechtzeitig in den Zug zu springen, während ich an meinem Toast knabbere. Meine einzige Sorge heute gilt der Befürchtung, dass ich durch mein Aussehen zu sehr auffalle; aber Himuro wird mich warscheinlich nicht so schnell finden. Ich bin Halb-Amerikanerin und Halb-Japanerin. Meine lange, schwarze Lockenmähne, die blasse Haut und die japanischen Gesichtszüge habe ich von meinem Vater, Masaru Shintaro. Die großen blauen Augen mit den schönen Wimpern, die vollen rosa Lippen, die zierliche Statur und das "Schlägerblut" hab ich von meiner Mutter, Amy Winters. Sie kommt ürsprünglich aus London, ist aber als 14-Jährige mit ihren Eltern nach Japan gezogen. Früher war sie auch eine Jjang in Tokyo wie ich, wenn auch freiwillig, und wurde schlicht "Akuma" genannt. Ich beherrsche Englisch und Japanisch beides fließend, was mir sehr in der Schule hilft. Das war auch einer der Vorteile bei den Überredungsversuchen mit meinen Eltern. Meine Noten sind alle hervorragend, deshalb müssen sie sich darum keine Sorgen machen. Nun stehe ich also hier vor der Hanasakeru-High, schlinge meinen letzten Bissen Toast hinunter, und vermisse Himuro schon jetzt. Ich werde ihm zwei Monate geben um sich etwas abzuregen, weil ich einfach die Schule gewechselt habe ohne ihm Bescheid zu geben, dann kontaktiere ich ihn. Meine Hand zuckt nervös, da ich den Drang unterdrücken muss, mir mit der Faust übers Auge zu reiben wie immer, wenn ich mich Unbekanntem stelle;das geht aber leider nicht, da ich heute ausnahmsweise Make-Up aufgetragen und mir die Haare frisiert habe; schließlich will ich mir einen Freund angeln.Ich schaffe es aber trotzdem irgendwie in das große, weiße Gebäude reinzutaumeln, die nervigen Blicke ignorierend, und dann auf das Sekretariat zuzugehen. Der Papierkram ist schnell erledigt, ich halte schon den Stundenplan in der Hand und will gerade den Raum verlassen, da hält mich die Stimme der Sekretärin zurück." Miss Shintaro warten Sie bitte noch kurz?" Sie klingt leicht besorgt; auch ich werde nervös. "Ja?"frage ich. Sie antwortet und ihre braunen Rehaugen schwenken ängstlich hin und her. "Ich sollte Sie wohl besser warnen. Sakuya Sekuro geht in Ihre Klasse." Ich ziehe eine Augenbraue hoch, da ich leicht verwirrt bin, denn ich habe den Namen schon mal irgendwo gehört, weiß aber nicht mehr wo. Sie sieht mich weiterhin erwartungsvoll an und plötzlich macht es `Klick`. Himuro hat den Namen schon mal erwähnt. Was hat er noch mal gesagt? Ach ja, richtig: "Der Jjang des südlichen Stadtteils Tokyos ist seit zwei Jahren Sakuya Sekuro. Er hat das Ganze fest im Griff und sein Vater ist noch dazu ziemlich reich, außerdem ein hohes Tier bei der Yakuza, deshalb fürchtet sich jeder vor ihm. Die Mitglieder in unserer Gang "Blue Wolf", sind ungefähr so viele wie bei ihm und ein Kampf würde unvermeidlicherweise auf einen Gleichstand hinauslaufen. Das ist auch der Grund, warum ich Komplikationen mit den Sekuros vermeiden möchte. Du verstehst, Danny? Das heißt keine Aktionen im Alleingang. Außerdem habe ich gehört, dass unser lieber Sakuya so vertieft in seinen Posten ist, dass er es schafft alle Verkuppelungsversuche seiner Mutter, die übrigens Designerin ist, abzuwehren. Ich denke das waren alle hilfreichen Informationen. " Wow. Und das ist kein `Wow, hab ich ein tolles Gedächtnis`sondern ein definitives `Wow, bin ich ein Pechvogel`. Warum? Ich hätte mir eindeutig mehr Infos über diese Schule besorgen sollen, ich versuche hier nämlich gerade einen großen Bogen um meine Pflicht als Jjang zu machen und renne geradewegs in meinen inoffiziellen Erzfeind rein. Obwohl, er war

mein Erzfeind. Von diesem Gedanken beseelt gehe ich, fröhlich vor mich hin pfeifend, aus dem Sekretariat und die arme Sekretärin sieht mir geschockt hinterher. Das Klassenzimmer ist schnell gefunden und nach kurzem Klopfen drücke ich, immer noch happy, ohne groß nachzudenken, die Tür auf und trete ein.

***

Alle ungefähr 25 Augenpaare sind auf mich gerichtet. Die glotzen mich allesamt an, als wär ich irgendein Marsweibchen, bis auf einen Jungen. Er sitzt lieber am Fenster und schaut raus. Hübsches Profil. Ein Tippen an meiner Schulter reißt mich aus meinen Gedanken. "Kann ich Ihnen helfen?", fragt mich die Lehrerin, die in den Vierzigern zu sein scheint. Offensichtlich wundert sie sich, warum ich freiwillig Mathe, das `Lieblingsfach`der Schüler unterbrochen habe. "Äh ja, ich bin Daniela Shintaro", versuche ich schüchtern zu wirken und lasse die Schultern ein wenig sinken, wodurch mich die schwarz-weiße Uniform noch niedlicher wirken lässt. Ja, ich bin ein wenig eingebildet. Und ja, das ist alles

nur gespielt. Sie sieht mich hnter ihrer Nuckelbrille freundlich an. "Natürlich. Ich wurde informiert. Stell dich doch kurz vor und setz dich dann irgendwo hinten hin." Ich nicke und blicke dann wieder zur Klasse. "H-H-Hallo. Ich bin Daniela Shintaro, aber ihr könnt mich Nela nennen." Ich schaue sie mit großen Augen an. Gott, macht das Spaß. Auf einmal meldet sich aus der ersten Reihe, ein Junge mit blondgefärbtem Haar und fragt unverblühmt:"Hast du nen`Freund? Wenn nicht, wie wärs ich nehm den Platz ein?" Die Frage musste ja kommen. Ich lächle ihn zuckersüß an und meine:"Im Moment bin ich solo und wenn du es ernsthaft versuchst überleg ich es mir vielleicht." Er schaut mich überrascht an. Mit der Antwort hat er wohl nicht gerechnet. Bisschen von meinem wahren Charakter muss ich ja zeigen. Schon schießt ein dunkelhaariges Mädchen von weiter hinten die nächste Frage ab. "Wieso wechseltst du mitten im Jaht die Schule?" Genau darauf hab ich gewartet. Jetzt kommt mein großer Auftritt. "D-Die Leute in der Schule haben mich nicht sonderlich gemocht, deshalb..." Ein kleines Tränchen läuft mir aus dem Augenwinkel. Heil den Lachtränen und der wasserfesten Wimperntusche. Betroffen schauen mir die Gesichter entgegen, währenddessen ich mir innerlich ins Fäustchen lache. Ich liebe

dieses schauspielerische Talent, welches ich
mütterlicherseits geerbt habe. Die Lehrerin sieht mich mitfühlend an und sagt dann mit belegter Stimme:"Ist schon in Ordnung, Nela. Du musst nicht mehr erzählen. Setz dich hin." Mit wackeligen Schritten gehe ich durch die Reihen, die stechenden Blicke in meinem Rücken spürend und lasse mich dann geschmeidig neben das hübsche Profil nieder, dessen Tischnachbar scheinbar nicht existiert. Er guckt mich immer noch nicht an. Langsam geht es mir auf die Nerven. Ich tippe ihm auf die Schulter und er dreht sich sichtlich widerstrebend zu mir um. Wow, er sieht echt gut aus. Ebenmäßige Gesichtszüge, schöne gerade Nase, schwarzes Haar mit grünen Strähnchen und die für die Japaner typischen tief-dunkelbraunen Augen. "Hi, ich bin Nela!", sage ich, mein strahlendstes Lächeln aufgesetzt. Diesmal ist es nicht gespielt. Er murrt nur irgendwas zur Antwort, dann dreht er sich wortlos wieder um. So ein Arsch

! Ich schaue ihn fassungslos an, danach gucke ich nach vorne, während ich mr den Kopf darüber zerbreche, wie ich ihm
heimzahlen kann, dass er mich ignoriert. Fürs Erste, ist die `Boyfriend-Search` vergessen.

***
Als es nach zwei Stunden Mathe und einer Stunde Deutsch, bei der selben nervtötenden Lehrerin, endlich zur Pause klingelt, hat meine Laune ihren Tiefpunkt erreicht. Am liebsten hätte ich mich mitten im Unterricht umgesetzt, bloß damit ich nicht zwangsweise immer wieder auf das abgewandte Gesicht meines Nachbarn starren muss. Gab es je fast drei Stunden in meinem Leben, in denen ich mich so gedemütigt gefühlt habe?
Die Antwort ist einfach: Nein.
Deshalb schnappe ich mir, noch während der letzte Ton ausklingt, mein Sandwich und den jetzt dringend benötigten Schokoriegel aus meiner Schultasche, und mache, dass ich wegkomme. Doch kaum habe ich mich fünf Meter von meinem Tisch entfernt, baut sich doch tatsächlich eine Gruppe von sechs Mädchen vor mir auf, die mir drohende Blicke zuwerfen. Dann tritt eine aufgetakelte Brünette, wahrscheinlich diejenige, die das Sagen hat, aus der Reihe hervor und beugt sich zu mir herab. Jetzt sehen wir uns, Nasenspitze an Nasenspitze, direkt an und sie zieht abwertend eine ihrer perfekt gezupften Augenbrauen hoch, um mir daraufhin kühl ein paar Worte ins Ohr zu flüstern: "Süße, der Typ, neben den du dich gesetzt hast, heißt Sakuya. Und er gehört mir

. Also würde ich mich an deiner Stelle nicht noch näher an ihn heranwagen, sonst könnte dein Schulleben hier sehr unangenehm werden. Haben wir uns verstanden?"
Innerlich ebenfalls eine Braue hochziehend, erinnere ich mich nur zu gut an die vielen Male, an denen ich ebenfalls solche Drohungen ausgesprochen habe. Nur nicht aus ganz den selben Gründen. Deshalb weiß ich genau, wie man in diesen Situationen am besten reagiert, um eine Auseinandersetzung zu vermeiden. Also schlucke ich den abfälligen Kommentar herunter, der mir schon auf der Zunge liegt, und nicke ihr scheinbar verängstigt zu. Sie lächelt daraufhin bloß zufrieden, wendet sich von mir ab, und marschiert dann mit ihren persönlichen Schoßhündchen wieder auf ihren Platz zurück. Doch einen abfälligen Blick in ihre Richtung kann ich mir nicht ganz verkneifen. Endlich kann ich ungehindert, mitsamt Brotzeit und heiler Haut (nicht dass sie mir etwas hätte antun können), aus dem Klassenzimmer und in den Pausenhof rauschen. Verspätet wird mir klar, dass die Brünette mit meinem Tischnachbarn Sakuya, wohl keinen anderen als Sakuya Sekuro gemeint hat.

Rache ist sexy und schlägt zurück


Im Pausenhof der Hanasakeru-High herrscht das übliche Schema, wie an jeder anderen Schule: Jeder bleibt in seiner Gruppe, die Beliebten reden nicht mit den Losern und die Loser halten den Schnitt der Schule, damit sie nicht verprügelt werden. Doch ich habe keine Lust mich auf die kindischen Machtkämpfe von Teenagern einzulassen, auch wenn ich selbst ein Teenie bin. Also geselle ich mich lieber zu der Stelle, wo die neutralen Schüler stehen, die normalerweise das schönste Schulleben haben, da sie weder an ihrer Beliebtheit, noch an ihren Noten arbeiten müssen, um akzeptiert zu werden. Suchend sehe ich mich nach einem Platz, möglichst in ihrer Nähe um, und finde einen freien auf der Bank unter dem Apfelbaum. Einen genüsslichen Seufzer ausstoßend, lasse ich mich auf der Bank nieder und beiße in mein Mortadella-Sandwich. Den Schokoriegel spare ich mir für danach.

Impressum

Texte: Alle Rechte der Geschichte und der Figuren, bis auf die des Covers, liegen bei mir
Tag der Veröffentlichung: 21.10.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle weiblichen Wesen, die tief in ihrem Herzen genau so gefährlich wie Danny sind

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