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Prolog:

 



Ganz leicht streicht er mir über die Wange. Ich habe Angst. Sehr viel sogar. Da rette ich ihm quasi das Leben und er schleppt mich als Dank in sein Hotelzimmer. Normale Menschen tun so etwas nicht, aber er ist auch nicht normal. Das wird mir jedes mal wieder klar, wenn ich ihm in die Augen sehe. Diese faszinierenden grünen Augen, die von innen heraus zu leuchten scheinen, doch verbergen sie einen Schatten. Ich halte den Blickkontakt und versuche ihn mit purer Willenskraft dazu zu bringen, von mir abzulassen. Jedes andere Mädchen wäre überglücklich, so einen Mann ab zubekommen. Jedoch bin ich kein anderes Mädchen und habe deshalb auch nicht vor, meine Jungfräulichkeit an einen Typen zu verlieren, dessen Name (wohlbemerkt) ich erst noch erfahren muss, egal wie gut er aussieht. Zu meinem Glück seufzt er leicht und hievt sich vom Bett. Offensichtlich ist mein Wille stärker, als ich annehme. "Wie schade", sagt er,"es ist zwar nur als Ablenkung für die ganzen Reporter und Fans gedacht gewesen, aber ich hätte trotzdem nichts gegen ein kleines Schäferstündchen gehabt. Du scheinst jedoch leider nicht in der Stimmung zu sein."
Arschloch. Ich werde rot, lasse mich aber nicht davon abbringen, ihm eine meiner Meinung nach, wichtige Frage zu stellen:"Also, wie heißt du?"
Er lächelt mich an und mein Herz macht einen Sprung:"Meinen richtigen Namen verrate ich dir nicht; aber man nennt mich Shadow."

Eins:



Die Empfangshalle ist wunderschön. Ich habe noch nie so einen lichtdurchfluteten Raum gesehen. Während ich noch nach oben, durch die riesige Glaskuppel in den Himmel schaue, schubst mich meine Kollegin und gute Freundin, Ling, bereits weiter. "Träum nicht, Rose", ermahnt sie mich,"wenn du diesen Job versaust, haben wir ein Problem. Du weißt, es hat mich Wochen gekostet, eine Arbeit zu finden, mit der wir die Collegegebühren bezahlen können und gleichzeitig noch genug Zeit zum Lernen haben."
"Ja, ja", erwidere ich und folge ihr widerwillig,"das ist jetzt das hundertste Mal, dass du das sagst. Mir hängts schon zum Hals raus." Sie seufzt. Anscheinend hat sie noch immer nicht begriffen, dass ich nur studiere, weil es meine Eltern so wollen. Aber da die leider nicht genug Geld haben und einen zu teuren Traum, für die Zukunft ihrer einzigen Tochter, muss ich alles selbst bezahlen. Na ja; wenigstens übernehmen sie die Kosten für meine Wohnung.
"Hi Martin", begrüße ich meinen allzu jungen Boss mit dem winzigen Ziegenbärtchen.
"Es heißt Herr Stephens, Miss Rosary.", sagt er und versucht dabei ernst dreinzuschauen. Ich muss ein bisschen kichern und habe gleich bessere Laune.
"Sorry, Herr Stephens", meine ich noch immer belustigt. "Wenn Sie das so lustig finden, können sie gleich als erstes Zimmer 206 saubermachen. Sie wissen sicher, wo Eimer und Lappen sind. Hier haben Sie die Schlüssel." Dann drückt er mir den kleinen Schlüsselbund in die Hand und lässt mich allein mit Ling im Flur stehen.
`Eingebildeter Affenarsch`, murre ich in Gedanken vor mich hin und will schon losgehen, als Ling mich zurückhält. "Du, pass auf dich auf. Ein paar merkwürdige Typen, sollen gerade mehrere Zimmer im fünften Stock gebucht haben. Du gehst denen beser aus dem Weg, auch wenn 206 dort liegt,`kay, Rose?"
"Merkwürdige Typen?" Ich schaue sie fragend an. "Ja, Katy hat mir von denen erzählt. Du weißt schon, die mit der missglückten Dauerwelle, die nur Mittwochs hier arbeitet. Ich hab von ihr gehört, dass sie alle Sonnenbrillen tragen und sie hat geschworen auf einem der Zimmer eine Waffe gesehen zu haben!" Ich verdrehe genervt die Augen. "Gott, Ling! Mach dir nichts draus. Katy redet viel wenn der Tag lang ist.", meine ich und grinse. Ling nimmt alles viel zu ernst. Sie ist wie meine Mutter nur jünger und weniger chaotisch. Ich winke Ling noch schnell zu, dann mache ich mich auf den Weg zu Eimer und Lappen. Ich finde es eigentlich ziemlich peinlich als Putzfrau zu arbeiten deshalb halte ich es auch vor meinen Bekannten und Professoren geheim. Ich seufze auf. Auch wenn es ab und zu ganz interessant sein kann in fremden Zimmern rumzuschnüffeln, ist das doch irgendwie ein Scheiß-Job.

...

Der fünfte Stock sieht relativ leer aus. Es stehen nur ein paar Beistelltische mit Blumen darauf herum. Aber das ist immer so. Ich gucke schnell auf meine Armbanduhr. Ich habe eine halbe Stunde für die Extraarbeit vom Chef, wenn ich noch meine zugeteilten Zimmer für heute erledigen will ohne Überstunden zu machen. Ich schnaube wütend.
`Er ist wirklich ein Mistkerl.`
Trotzdem hätte ich ihn wohl nicht ausgerechnet heute reizen sollen. Obwohl, ich kann wirklich nichts dafür dass gestern seine Freundin(von Ling und ihren Quellen erfahren) mit ihm Schluss gemacht hat.
Das Zimmer 206 ist am Ende des Ganges, deshalb rücke ich weiter vor. Ich will gerade um die Ecke biegen als ich höre wie sich jemand unterhält. Einem natürlichen, angeborenen Instinkt folgenmd bleibe ich an der Ecke stehen und lausche. Den Stimmen nach zu urteilen sind es zwei Männer. Ich höre nur einige Wortfetzen heraus weil sie flüstern.
"Heute...Flughafen...großer Auftritt...Attentat

..." Bei diesem Wort zucke ich zusammen und stoße aus Versehen den Beistelltisch neben mir mit einem lauten Knall um.
"Was war das?", ruft einer von ihnen. So schnell und leise ich kann schließe ich mich mit meinem Zeug in der Abstellkammer ein, die zum Glück gleich nebenan liegt. Ich höre Schritte auf mich zukommen, dann nehme ich meinen ganzen Mut beisammen und spicke durch das Schlüsselloch.

Impressum

Texte: Cover von Google Alle Rechte der Geschichte liegen bei mir Ein paar Sprüche von meinen Freunden, die mir besonders gefallen haben, sind mir zur Verfügung gestellt
Tag der Veröffentlichung: 08.07.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Dieses Buch widme ich Lydia, die schon beim Prolog einen ganz roten Kopf bekommen hat

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