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Abschied und Ekstase


für jene, die ich liebte
Einschlag


Dann will ich sein, wie ein Komet
Um Dich, Du Sonne: rasch vorbeigezogen
In einem Jahr davongeflogen –
Wie schnell ein Jahr verweht

Du wirst nichts wissen, ungewogen
Wie meine Liebe war – mein Blick
Mein Blick kennt kein Zurück:
Nur ein Komet, davon geflogen

In einem Augenblick
Von Deinem Lächeln angezogen
Wie das vergeht

Du Sonne, die am Himmel steht
Zu leicht gewogen
Kein Ruf bringt mich zurück.


Sehnsucht


Ängstliches Herz, nun schweige, wenn ich lache
und voller Liebe die Geliebte seh
wart deine Zeit, gewiß kommt neues Weh
wenn ich in alter Not erwache

Und wieder einsam in die Nächte blicke,
die Dich nicht kennen
nein, Geliebte, nicht die Not benennen:

heut träum ich hellere Geschicke
Dein Bild im Blick, wenn ich erwache
wie ich da gücklich lache

heut will ich lachen, heut mich glücklich nennen
wenn ich Dein Lächeln seh:
Geliebte, laß das Weh
in Liebesglut verbrennen.


Erfroren

Dann aber: tiefgekühlt
allein im All, erfroren
Den Kurs um Dich hab ich verloren
indes dein Blick in meine Augen wühlt

für Ewigkeit der Qual, Geliebte
Wie war das? Ich war Sonne? Du Komet?
Mein Sonnenwind hat Deine Spur verweht?
Ein Fleck der alle Strahlen trübte?

Oder doch ich im schwarzen All verloren?
Ich weiß das nicht. Um mich die Nacht
eiskalt, in schimmernd dunkler Pracht
erfroren

So will ich sein wie ein Komet
der taumelnd durch die Leere weht.


Haltlos

Komet bin ich, fremd hier auf irrer Bahn
die mich gelegentlich zu Sonnen führt
wenn dort ein Schweres meine Sehnsucht spürt
voll Hoffnung (planvoll ziehen ohne Wahn)

die sich noch in den Schatten rasch verliert:
Mein Sehnen kennt nicht Quelle, kennt kein Ziel
wohl will ich sehnen, doch, zuviel
zuviel, als daß ich dürfte.
Wohin führt
mich der verworren fremde Wahn,
Wenn nicht zu Sonnen? Wo verliert
mein Schatten jeden Halt. Mein Ziel?

Vergangenheit, Verhängnis. Eitles Spiel
das mich durch die Galaxis führt
Komet bin ich, hier fremd, auf irrer Bahn.


Wahn


Dann aber, wie der Schmerz verrinnt
frei fliegend auf der eignen Bahn:
bin ich Komet. Da ist kein Wahn,
sprüht keine Irre, die von Sonnen sinnt.

Heil Fremde, Dir, heil dunkle Nacht
und samtne Schwärze, weites All:
daß ich nie mehr zur Sonne fall
gewähr mir Ewigkeit in eigner Macht.

Komet bin ich, frei wähl ich meine Bahn
Lichtjahre fern von Dir, Du Traum
gleißender Punkt im tiefsten Raum
nur eitler Wahn.

Komet bin ich, frei flieg ich hin
bin Stein und Eis, wer fragt nach Sinn?


Verwirrung


Parabel. Selbst das sonnenfernste All
Hat Nähe, zwingt zur Wiederkehr
Vergebne Wehr. So haltlos, Qual, ich fall

Und fall in Schmerzen auf Dich zu
Fall wie von selbst, zerbrochen meine Bahn
Ewiger Wahn und keine Ruh.

Glühender Blick auf schwarzem Samt
Mein Auge brennt. Ein Trümmerhaufen blüht
Was von Dir blieb im schwarzen Samt

Des Alls. Dein Auge glüht.
Zwei Sterne – wirre Bahn – gerammt
Inferno, still, verblüht.


Frei


Und dann: in Trümmern, fern
Lichtjahre fern von dir, du Traum
Traum meines Lebens, Ewigkeit, du Stern
du meine Sonne, du mein samtner Raum.

Was flieg ich noch? Was treibt mich an,
als die Verwirrung, daß ich gern
vollendete, was dort begann
und auf dich stürzte, Du mein Stern,

in Dir verglühte, nur, kein Raum
wo ich Dich treffe. Ein Komet,
noch immer suchend, tief im Traum
Dich nicht erkennend. So verweht

nicht wissend: ich – verliere Dich

und fliege frei.

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Tag der Veröffentlichung: 27.11.2010

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