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Ich will nicht mehr


Wieder so ein Tag der mich ankotzt. Alles dreht sich um mich herum. Bin wie in einem Gefängnis, kann nicht ausbrechen. Der Raum in dem ich mich befinde ist feucht, nass, eklig und es riecht nach alten Kleidern. Dicht aneinander gedrängt mit lauter Fremden, die mich immer wieder berühren. Ich hasse es, dass ich täglich begrabscht werde, fühle mich benutzt und wertlos.
Tag für Tag immer das gleiche Spiel, es kotzt mich an. Es ist doch kein Leben immer nur für andere da zu sein, Ihnen zu Diensten stehen, kein Danke, kein liebes Wort. Sie betreten den Raum und fragen nicht ob sie mich berühren dürfen.
Nun schwimme ich wie in einem Meer von stinkenden Leibern, die sich gegenseitig berühren und Ihren Dreck auf mir abladen. Ich trage mich mit dem Gedanken, eine Selbsthilfegruppe zu gründen, denn ich bin sicherlich nicht alleine in so einer Situation. Wir müssen uns wehren gegen diese Behandlung. Plötzlich schwinden mir die Sinne. Alles wirbelt um mich herum, denken unmöglich. Möchte schreien, doch unsere Leiber in diesem engen feuchten Verlies können sich nicht bewegen. Es ist heiß, die Hitze bringt mich um. War das alles in meinem Leben, habe ich nichts Besseres verdient. Ich schreie vor Verzweiflung meine Wut heraus. Kann ich nicht ein anderes Leben führen??
„Nein“, antwortet mein Gegenüber, eine Unterhose, „ du bist ein Handtuch und wurdest zum Begrabschen geschaffen“.
„Jetzt halt Deinen Mund und warte bis der Trockner kommt, dann wird es besser“
Jetzt weiß ich, dass ich der Waschmaschine nie entrinnen kann.

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Texte: alle Recht beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 20.05.2010

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