Der Bach
Du entsprangst aus einem kleinen Quell
Dein Nass war klar und rein
Unberührt, im Sonnenlicht glänzest du hell
Ludst mich zu einem Bade ein
Bist noch so jung und unverbraucht
Weißt nicht was noch vor dir liegt
Hast einem Blümlein Leben eingehaucht
Das sich nun sanft im Winde biegt
In leisem Plätschern fließest du dahin
Strebst dem fernen Meere zu
Zum Träumen steht nun mein Sinn
An deinem Ufer find ich Ruh
Regen fällt bald zu Hauf
Du veränderst dein Gesicht
Das Schicksal nimmt seinen Lauf
Der Mensch deine Reinheit bald zerbricht
Du wirst zum Fluss, Du kleiner Bach
Der Mensch ist nicht mehr fern
Noch liegen Deine Ufer brach
In der Ferne kann man schon Maschinen hör’n
Gesteuert von des Menschen Hand
Zerpflügen sie die Erde
Sie wird nun zum Ackerland
Düngen damit es fruchtbar werde
Sie düngen oft ohne Maß und Ziel
Der Überfluss dringt in Dich ein
Es beginnt nun ein böses Spiel
Du bist hilflos und allein
Neue Bäche werden sich mit Dir vereinen
Dein Bett wird groß und breit
Niemand wird um Dich weinen
Wer kümmert sich um Dein Leid
Die Menschen sind wie von Sinnen
Was zählt ist nur das Geld
Lassen Abwässer in dich rinnen
Verschmutzen unsere schöne Welt
Sie werden Fabriken an deinem Ufer bauen
Du wirst zu einem Schmutzobjekt
Werden auf eine braune Brühe schauen
Niemand weiß was nun in dir steckt
Einst konnte man dein sauberes Wasser trinken
Herrlich frisch hast du geschmeckt
Tote Fische nun auf deinen Boden sinken
Der Mensch hat den Tod in Dich gesteckt
Verzeih mir Du mein toter Fluss
Auch ich hab dich geschändet
Ich weiß dass ich etwas ändern muss
Vielleicht sich alles doch zum Guten wendet
Texte: alle Rechte beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 11.05.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Verzeih, auch ich bin schuld