Das letzte Blatt
Im Frühjahr hat mein lindes Grün dich neu belebt
Alle haben sie sich gefreut über dein neues Kleid
Die Vögel zwitscherten wieder in deinem Geäst.
Alle freuten sich,dass deine nackte Gestalt wieder ein Gewand hatte
Es kam der Sommer und du schmücktest dich mit unserem satten Grün
Wir Blätter haben dich wieder belebt, wir spendeten Schatten in dem
sich die Menschen vor der Hitze des Tages ausruhten.Es war eine wunderbare Zeit
Nach dem Sommer kam der Herbst. Du hast unsere Lebensader unterbunden
Ganz langsam färbten wir uns braun. Und schillerten in goldenen Farben
Die Menschen schwärmten von uns. Sie nannten die Zeit „Goldener Oktober“
Sie liebten uns bis wir zu Boden fielen. Der Glanz erlosch und die Menschen schimpften über die Arbeit die wir ihnen bereiteten.
Die Autofahrer regen sich auf, wenn die Strasse durch faules Laub rutschig wird. Auch ich werde bald fallen
Die Menschen vergessen wie wir im Frühjahr ausgesehen haben.
Baum, ich dachte du bist mein Freund
Aber du lässt mich fallen, weil du ein Egoist bist.
Um deine Äste vor dem Schneefall zu schützen,müssen wir zu Boden fallen
Vielleicht nimmt mich ein Spaziergänger,der das Rascheln unter seinen Füssen liebt,ein paar von uns mit nach Hause um damit seinen Tisch festlich zu schmücken
Auch ich, Hans, bin ein Blatt am Lebensbaum.
Es ist Herbst und ich habe mich grau verfärbt
Ich hoffe,dass ich noch lange hängen bleiben darf
Mich bewegen und den Wind der Gegenwart spüren kann
Ich bete, dass der Winter sehr mild mit mir ist
Texte: Alle Rechte beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 09.11.2009
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