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Biergartenzeit

Ein wunderbarer Spätsommertag kündigte sich an.
Ein laues Lüftchen weht und ein Duft von Holzkohle liegt in der Luft.
Zeit für den Besuch des Biergartens.
Nicht weit von unserer Wohnung ist ein wunderbar gelegener Biergarten, mit alten Kastanienbäumen.
Wenn man nicht zu später Stunde kommt, sind immer noch ein paar Plätze frei.
Als wir uns nähern, weht schon ein würziger Geruch von gegrillten Kotlett's zu uns her.
Ein Platz ist schnell gefunden und ich hole etwas zu trinken. Meine Frau eine frisch gezapfte Halbe Bier, ich ein Colamix. Auf dem Grill brutzelt es verführerisch, so dass die Gedanken an die Kalorien vergessen sind.
Kalorien sind die kleinen Dinger, die in der Nacht die Kleidung enger nähen.
Am Nebentisch sitzt der Huber Sepp, der seine Bretze in Bier eintaucht, damit er sie besser beißen kann. Er kann viel trinken, aber mangels Zähnen schlecht beißen, Er muss alles auf der Felge beißen.
Wenn nur die Wartezeiten auf das Gegrillte nicht wären. Man sieht nur frohgelaunte Gesichter.
Ein neuer Gast frug, ob an unserem Tisch noch ein Platz frei wäre. Zusammenrücken ist angesagt, aber man macht es gerne.
Ich bestelle mir meine Lieblingsspeise. Schweinswürstel mit Kraut und eine Semmeln dazu.
Ich schwärme, wenn ich sie auf meinem Teller sehe, wie sie förmlich sagt „ Beiss mich.“
Ich steche sie an und in diesem Moment, was oft passiert, spritzt das Fett heraus. Das wäre nicht so schlimm, wenn der Nachbar nicht da gewesen wäre. Punktgenau auf dessen Krawatte.
Wie peinlich. Ich entschuldigte mich und meinte, dass wir es mit heißem Wasser sicher weg bekommen.
Wir gingen beide und wuschen die Flecke auf dem WC mit heißem Wasser aus. Fast nicht mehr zu sehen.
Plötzlich meinte der Geschädigte, dass seine goldene Krawattennadel weg sei.
Sie war ein Geschenk seiner Frau und sehr teuer. Er meinte, dass er keine Anzeige mache, wenn ich sie wieder her gebe. Das hat man davon, wenn man zusammenrückt.
Ich rief den Wirt, der mir vertraute und meinte, dass der Herr doch zu Hause anrufen soll. Vielleicht liegt sie ja dort. Ich gab ihm mein Handy und er rief zu Hause an. Tatsächlich, sie lag im Badezimmer auf der Ablage
Mit rotem Kopf entschuldigte er sich immer wieder.
Peinlich angetan, öffnete er seine Brieftasche. Mir wurde schwindelig, denn sie war voller Scheine.
Er meinte, dass ich mir nehmen kann was ich will. Ich erwiderte, dass das nicht nötig sei. Ich war froh dass sich alles aufgeklärt hatte.
Er bestand darauf und ich griff nach den Scheinen
In diesem Moment wurde ich wach.




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Texte: Alle Rechte beim Autor
Tag der Veröffentlichung: 23.10.2009

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