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Das alte Karussell- Pferd

Abgestellt auf einer Wiese,
fand ich heut ein Pferd aus Holz,
durch des Windes sanfte Brise,
bewegte sich des Pferdes Stolz,
seine dichte, dunkle Mähne
leise flatternd, hin und her.
Doch ich sah auch eine Träne,
als ob das Pferd lebendig wär’.

Sehr berührt von diesem Anblick,
trat ich nah zum hölzernen Tier,
als mit einem harten Hufkick,
dieses Holzpferd trat nach mir.
Gar nicht zornig, nur verwundert
Ging noch näher ich zu ihm,
doch da hat es laut bekundet,
dass ich ihm sehr lästig bin.

Abgestellt auf einer Wiese,
stand ein Pferd, trat aus vor Wut,
weil es Menschen gibt, die miese
tun, was für andere nicht gut.
Nun versucht’ ich halt von ferne,
zu sagen diesem armen Gaul,
das ich mocht’ ihn wirklich gerne,
doch es schnaubte aus seinem Maul:

„Abgestellt auf dieser Wiese,
hat mein Herrchen mich heut Nacht,
dem ich doch in langen Jahren,
soviel Taler eingebracht.
Was willst du, Mensch, mir erzählen,
soll ich etwa glauben dir?
Auch du willst mich weiter quälen,
Drum komm nicht zu nahe mir.“

So saß’ ich nun auf dieser Wiese,
stundenlang und sprach sehr viel,
mit dem alten Karussell- Pferd,
schließlich kam ich doch ans Ziel,
Nahm es mit zu mir nach Hause,
bracht es in die gute Stub’
es bereichert unsere Klause,
und reiten darf auf ihm mein Bub’.

Und die Moral von der Geschicht’?
Stell’ nichts ab auf einer Wiese,
sei’s auch alt, oder aus Holz….


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Texte: copyright by rosenjule cover von Google
Tag der Veröffentlichung: 25.08.2010

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