Es war ein ganz gewöhnlicher Sonntag morgen, so gewöhnlich wie ein Sonntag in einer Woche voller Werktage eben sein kann. Aber es war auch wieder kein normaler Sonntag, denn sie war nicht alleine. Schon bevor sie überhaupt wach war, war es da, dieses Gefühl.
Es fühlte sich warm an, und sicher. Sie trieb im Ozean der Geborgenheit.
Irgendwann erwachte sie, denn die Septembersonne hatte sie an der Nase gekitzelt. Aber sie wollte die Augen noch nicht öffnen, nicht die Realität die Idylle brechen lassen. Sie genoss lieber das, was sie noch hatte und was ihr so seltsam vertraut war. Unter ihrem Kopf lag kein Kissen, denn er ruhte in seiner Halskuhle. Warum manche Formen so zusammenpassen...
So konnte sie den Duft seiner Haut ganz genau einsaugen, diese Mischung aus letzten Resten After Shave, ein bisschen Schweiß und viel Menschlichkeit.
Schließlich öffnete sie doch die Augen, langsam und zögerlich, denn sie waren vom Nachtschlaf noch verklebt und schwer. Nur nach und nach wollte die Umgebung Konturen annehmen. Sie sieht seine Haut, noch leicht gebräunt von der Sonne des Sommers, feine Härchen wie auf einem Pfirsich. Ihr Blick streichelt von seiner Brust über sein Kinn, mit den Bartstoppeln, über die Wangen. Bis zu den Schatten, die das Licht mit den schwarzen Wimpern auf der Haut malt. Sie war glücklich.
Tag der Veröffentlichung: 15.10.2008
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