Cover



Sabrina steht vor einem großen Schaufenster.

oh welch ein schönes Kleid
die Farben und Muster
so zusammengestellt
wie ein schönes Gedicht,
es sind genau ihre lieblingsfarben
oh so etwas möchte sie tragen
doch kaufen
nein kaufen
kann sie es nicht.
Zu Hause ist die Mama
Sie hat noch vier Geschwister
Und doch sie sind viel kleiner
Sie haben sich alle sehr gerne.
Hier gibt es kein Ich.
Nein es heißt immer
Wir
Sie halten zusammen
Der Vater verließ sie,
und Sie leben von
Hartz 4.
Sabrina geht noch zur Schule
Hat sehr gute Noten.
Sie ist sehr fleißig
im Sommer da macht sie ihr Abitur
Sie möchte studieren.
Doch knapp ist das Geld.
Die kleine Schwester wünscht,
sich ein Klavier
Doch all das wird nichts werden
Sie leben von Hartz 4
Sie möchte sich was leisten
geht nebenbei jobben
bekommt dafür im Monat 400 Euro
doch mehr als die Hälfte davon
die nimmt der Staat ihr wieder ab,
schließlich bekommen sie
ja
Hartz 4.
 
Sie möchte mal ausgehen
wie andere junge Mädchen auch
sich schön machen
vielleicht
auch mal
wie andere
etwas Schminke ins Gesicht
möchte zum Frisör
doch leisten
nein
leisten kann sie es sich nicht
Nebenan wohnt Familie Schubert,
Sie haben sechs Kinder
doch statt für die Kinder essen
kaufen, kauft er lieber für sich
Zigaretten, Schnaps, Wein und Bier.
Da gibt es nur ein Ich
Und kein wir
Habt ihr schon gehört
Sabrina,s Mutter
man erzählt
Sie kauft täglich zehn Flaschen Bier
Wir müssen bezahlen
mit unseren Steuern
ja die sind alle gleich
saufen
trinken
huren
und leben von Hartz 4
Sabrina ist traurig
Es gibt zwar Säufer und Faule
Doch so sind nicht wir
Doch das glaubt man ja nicht
Denn wir leben von
Hartz 4
Auch heute steht Sabrina vor dem Schaufenster

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 10.05.2011

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /