Der Sinn von Weihnachten
Es war ein mal vor langer langer Zeit ein Königreich in dem ein stolzes Ehepaar herrschte. Sie hatten Zwillingsmädchen, die die schönsten jungen Frauen im ganzen Königreich waren. Eine hatte das goldblonde Haar und die tiefblauen Augen ihrer Mutter geerbt, die Andere hatte das rabenschwarze Haar und die selben hellgrünen Augen wie ihr Vater. So verschieden die zwei Mädchen auch äußerlich waren, so gleich waren die beiden innerlich. Sie waren gutherzig, gerecht und deshalb sehr beliebt beim Volk. Die eine Prinzessin wurde wegen ihrer schwarzen Haare "Räbchen" genannt, die Zweite hatte den Beinamen "Goldchen" erhalten. Räbchen und Goldchen waren unzertrennlich.
Es war die kalte Jahreszeit und bald sollte ein Weihnachtsball am 17. Geburtstag der Zwillinge stattfinden. Dieser Tag war auch gleichzeitig der wichtigste Weihnachtstag. Der König lud viele junge adelige Männer ein, denn es sollten zur selben Zeit Ehemänner für die zwei Prinzessinnen gefunden werden. Alle jungen Anwärter stammten aus Adelshäusern. Unter all den geladenen Gästen war auch der König aus dem benachbarten Reich mit seinen zwei Söhnen zum Ball gekommen. Sie waren stattliche junge Männer, im selben Alter wie die Prinzessinnen, und würden viel Land nach dem Ableben ihres Vaters erben. Somit sollten sie die perfekten Anwärter für die zwei Königstöchter sein. Doch Räbchen und Goldchen hatten ihre eigenen Vorstellungen von der Ehe. Sie waren genauso stolz wie ihre Eltern und wollten niemanden heiraten der mehr besaß als sie. Doch die zwei jungen Königssöhne hatten sich bereits in die Mädchen verliebt. Als sie sahen, wie sich Räbchen und Goldchen aus dem Tanzsaal stahlen um frische Luft zu schnappen, folgten sie ihnen. Beide junge Männer waren ehrlich und gestanden den Mädchen ihre Liebe. Doch der Stolz und die Vorurteile der Mädchen waren zu groß um auch ihrerseits ein Interesse an den Anwärtern zu zeigen. Sie lehnten ihren Antrag ab, da sie zu reich waren.
Die Jungen waren traurig und wussten nicht wie sie mit dieser Situation umgehen sollten. Sie gingen zu ihrem Vater und fragten ihn um Rat. Er meinte nur, dass sie auf ihr Herz hören sollten. Und so veranstalteten die jungen Prinzen einen Wettbewerb, bei dem der Gewinner ihr gesamtes Erbe erhalten sollte. Der Wettstreit wurde von einem einfachen Straßenjungen gewonnen, und dieser konnte sein Glück nicht fassen. Zuerst waren die Prinzen skeptisch, doch die Liebe zu den Prinzessinen war stärker als alle Vorurteile. Der Straßenjunge wurde zum neuen Thronfolger bestimmt und die Prinzen machten sich auf den Weg um eine Lehre bei einem Schmied anzufangen, denn sie wollten von nun an als normale Bürger leben.
Sie arbeiteten hart und das wahre Leben stärkte sie. Sie warteten ein Jahr und gingen dann wieder zum Weihnachtsball, bei dem sie als arme Schmiede im Tanzsaal auftraten. Auch der König und der neue Prinz waren anwesend. Als die Prinzessinnen das sahen wurden sie sehr traurig, da sie den Prinzen im vergangenen Jahr nicht ihr Jawort gegeben hatten. Sie verließen den Tanzsaal, doch als sie vor die Tür traten beobachteten sie dass zwei Männer von den Wächtern vertrieben wurden. Die Prinzessinnen baten sie um Einhalt, denn sie bemerkten die roten Haare der Männer. Sie erinnerten sich ganz genau daran, dass die Prinzen feuerrotes Haar hatten. Als sich die Männer umdrehten, erkannten Räbchen und Goldchen ihre Kavaliere vom Vorjahr. Sie waren jedoch sehr geschockt, da ihre äußerliche Erscheinung so gar nicht mehr mit der prunkvollen Kleidung vom letzten Jahr zu vergleichen war. Doch die Prinzen erklärten ihnen die neuen Umstände und meinten, dass sie aus Liebe zu ihnen, den schönsten Prinzessinnen, ihr königliches Leben aufgegeben hatten und all ihren Besitz einem armen Starßenjungen geschenkt hatten. Da erkannten die Prinzessinnen, dass die Prinzen sie wirklich liebten. Räbchen und Goldchen waren gerührt von der Nächstenliebe der Prinzen und nahmen den Antrag, den die Prinzen nun wiederholten, freudig an.
In dieser Weihnacht ist den Prinzessinnen und auch dem Straßenjungen das wahre Wunder widerfahren - die Nächstenliebe.
Tag der Veröffentlichung: 07.11.2011
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