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Unser Feierabendbaum

"Fridolin" feiert seinen 1. Geburtstag.




Wir Bremer Feierabendler haben 4 Monate gesammelt und konnte am 18.03.2008 einen Betrag von 400 Euro als Baumspende an den Bürgerparkdirektor, Herrn Damke übergeben !





Unsere erste Begegnung mit unserem Feierabendbaum 2008.





Unsere Buche wurde am 14. Mai 2008 getauft.



Die Gäste der Buche



Mietegäste vier im Haus
hat die alte Buche:
Tief im Keller wohnt die Maus,
nagt am Hungertuche.

Stolz auf seinen roten Rock
und gesparten Samen,
sitzt ein Protz im ersten Stock;
Eichhorn ist sein Namen.

Weiter oben hat der Specht
seine Werkstatt liegen,
hackt und hämmert kunstgerecht,
dass die Späne fliegen.

Auf dem Wipfel im Geäst
pfeift ein winzig kleiner
Musikante froh im Nest.
Miete zahlt nicht einer.



Rudolf Baumbach (1840-1905)







Etwas zu unserer Buche:
Buche - die Mutter des Waldes



Bucheckern waren früher ein wichtiges Grundnahrungsmittel. Die Buche ist in der nordischen Mythologie Freyja, der Göttin der Liebe und Ehe, geweiht. Ihre glatte, graue Rinde diente zur Herstellung von sogenannten "Runenstäbchen", in welche die Runen, die ältesten germanischen Schriftzeichen, eingeritzt wurden. So gesehen war das "erste Buch" der Germanen ein Holzstab aus Buche. Das Wort "Buchstabe" geht auf diese alte Nutzung zurück.
Heute sind es mehr die Verliebten, welche die Buchenrinde für ihre geheimen Botschaften von Liebe und Treue nutzen.
Schon seit Urzeiten ist die Buche wegen ihrer ölhaltigen nahrhaften Früchte, der Bucheckern, ein wichtiger Nahrungsbaum für Mensch und Tier. Darauf weist möglicherweise auch der lateinische Name der Buche "Fagus silvatica" hin, denn das griechische Wort "phagein" heißt "essen" und der Zusatz "silvatica" "aus den Wäldern". Forstleute nennen die Buche wegen ihrer intensiven Durchwurzelung des Bodens und des reichen Laubabfalls auch "Nährmutter des Waldes".
Die kulinarischen Qualitäten für den Menschen stecken in den jungen Blättern und natürlich in den Früchten, den Bucheckern.





Diese etwa
100 Jahre alte Buche
solltet Ihr Euch etwa 20 m hoch
und mit etwa 12 m Kronendurchmesser vor-
stellen. Mit ihren ca. 600 000 Blättern verzehnfacht sie
ihre 120 qm Standfläche auf etwa 1200 qm Blattfläche.
Durch die Lufträume des Schwammgewebes entsteht eine Zell-
oberfläche für den Gasaustausch von etwa 15 000 qm, also zwei Fuß-
ballfelder. 9400 Liter = über 18 kg Kohlendioxid verarbeitet dieser Baum
an einem Sonnentag. Das entspricht dem durchschnittliche Kohlendioxid-
Abfall von zweieinhalb Einfamilienhäusern. Bei einem Gehalt von 0,03 %
Kohlendioxid in der Luft müssen etwa 36 000 Kubikmeter Luft durch diese
Blätter strömen, mitsamt den darin enthaltenen Bakterien, Pilzsporen, Staub
und anderen Inhalten, die dabei großenteils im Blatt hängen bleiben. Gleichzeitig
wird die Luft angefeuchtet, denn etwa 400 Liter Wasser verbraucht und verdunstet
der Baum an demselben Tag. Die 13 kg Sauerstoff, die dabei vom Baum durch
Photosynthese gebildet werden, decken den Tagesbedarf von etwa 10 Menschen.
Für sich selbst produziert der Baum an diesem Tag 12 kg Zucker, aus dem er
alle seine organischen Stoffe aufbaut. Einen Teil speichert er als Stärke,
aus einem anderen Teil baut er sein neues Holz. Wenn nun der
Baum gefällt wird zur bequemen Bearbeitung des Ackers,
auf Antrag des Automobilclubs, weil der Baum zuviel
Schatten macht
oder gerade dort
ein Geräteschup-
pen aufgestellt
werden soll, so
müsste man etwa
2000 junge Bäume mit
einem Kronenvolumen von je 1kbm pflanzen,
wollte man ihn vollwertig ersetzen.Die Kosten dafür dürften bei etwa 150 000 Euro liegen.





Ein Samen einst die Basis schaffte
getragen dieser von sachtem Wind,
fast alles ist nun mal im Leben
von der Natur, bewusst doch vorbestimmt.

So wächst aus diesem kleinen Körnchen
im Verlauf der Jahre ein stolzer Baum,
manch Generation auch dieser überdauert
in Schönheit mehr, als nur ein Traum.

Die Linde ist Symbol von Gerichtsbarkeit, Glück und Liebe
Ewigkeit der Eiche Sinn
und auch die Trauerweide und die Buche,
stellen mehr, als nur ein Bild der Pracht oft hin.

Für mich sind Bäume Leben
Naturgewalt, Macht und Traum
und ich sag stets in Bewusstheit Danke
dies vor allem, meinem Freund dem Baum.




Am 18. März 2009
feierten wir im Bremer Bürgerpark zusammen mit "Fridolin" seinen 1. Geburtstag.





Viele Feierabendler machten sich auf den Weg in den Bürgerpark.





An diesem Tag hatten alle Feierabendler ein Lächeln im Gesicht.





Diesmal haben wir uns nicht an die Gebotsschilder gehalten, denn das Schild:
" Nur für Rentner "
haben wir nicht entdecken können.





Vorbei ging es am Haus des Bürgerparkdirektors immer weiter zu "Fridolins" Standort.





So, dann schaut doch mal,
wo ist denn unser Fridolin geblieben.





Das muss er sein, hat Herr Damke doch den falschen Baum gekennzeichnet.
Wir aber hatten Lageplan, Kompass und Brille dabei.





Dann wurde "Fridolin" erst einmal dekoriert, denn alle Parkbesucher sollten erkennen das unsere Feierabendbuche ihren ersten Geburtstag feiert.
Von Hannelore und Karin wurde dann ein kräftiges Geburtstagsständchen gesungen.





Ingeborg war von so viel "Feierlichkeit" überwältigt.





Auf ein kräftiges Wachstum von "Fridolin" wurde dann mit den Feierabendlern angestoßen.





Wie man erkennen kann, es geht allen sehr gut an diesem schönen Frühlingstag.





Nicht alle Feierabendler wollten mit auf das Foto, erwischt haben wir aber alle, denn wer mit uns feiert, der muss sich auch ablichten lassen.

Genaueres gibt es am morgigen Donnerstag im
Weser Kurier zu lesen.





Alle Gratulanten sollten zum Abschluss doch mit auf das Foto.






Fast alle Bäume sind Spenden engagierter Bremer Bürger, bei denen sich der Bürgerparkverein herzlichst bedankt und sich darauf freut, die Bäume bei einer kleinen Zeremonie zu übergeben.

Leider kommt es bei den neugepflanzten Bäumen zuweilen zu anfänglichen Schwierigkeiten, bedingt durch das extremer werdende Klima und auch darauf zurückzuführenden steigenden Schädlingsbefall.

Die Parkverwaltung hat bereits darauf reagiert, indem zum dritten Mal im Herbst 2007 Leimringe an den Stämmen und Baumpfählen angelegt wurden. Dadurch wird z. B. das Hinaufkriechen der Weibchen des Frostspanners deutlich herabgesetzt, wovon sich der aufmerksame Betrachter überzeugen kann. Des weiteren wird zukünftig bei der Herrichtung der Pflanzgruben noch mehr Vorsorge zur besseren Bodendurchlüftung getroffen. Außerdem erfolgt auf Empfehlung der Baumschulen der Einsatz von Stammschutzmaterialien, um bei glattrindigen Baumarten Verbrennungen der empfindlichen Rinde in den ersten Jahren nach der Pflanzung zu verhindern.


Das rechtzeitige Bewässern bei immer ungewöhnlicheren Witterungsverläufen, das ausreichende Düngen und ein fachgerechter Rückschnitt der Kronen vor dem Pflanzen werden auch weiterhin bedarfsgerecht durchgeführt,

Und die Spender honorieren diese Sorgfalt beim Pflanzen. In diesem Frühjahr 2008 konnte die Rekordzahl von mehr als 160 Solitärbäumen mit einer Spendensumme von fast 90.000,00 EUR im Bürgerpark gepflanzt werden. Die Verbundenheit vieler Menschen mit dem Bürgerpark, ob Jung, ob Alt, ob bekannt oder unbekannt, wächst dadurch Jahr für Jahr zu einer immer größeren Gemeinschaft!

Jede Baumübergabe erfolgt nach wie vor durch den Parkdirektor persönlich, und ich bin froh, dass in den nächsten Tagen das diesjährige, seit Anfang März laufende Programm endlich abgewickelt ist.


Im nächsten Jahr werden wir dann eine
"GROSSE ZWEI (2

) aus Pappkartons basteln müssen.
In der folgenden "Zwei" hat Hans dann mehr Platz, denn die "GROSSE ZWEI" (2

)hat ja einen Bauch, den musste er hier bei der (1

) kräftig einziehen.


Impressum

Texte: Copyright Hans Snoek
Tag der Veröffentlichung: 18.03.2009

Alle Rechte vorbehalten

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