Aufgeregt turnte die kleine Nicole am Gatter des Eisbärengeheges herum.“Geh von dem Zaun weg, das ist gefährlich!“, ermahnte ihre Mutter sie. „Aber ich will jetzt die Eisbären sehen“, sagte Nicole trotzig. „Sie werden gleich aus ihrer Höhle kommen, nur Geduld!“, redete die Mutter besänftigend auf ihre Tochter ein.
„Da kommt die Eisbärenmama!“, rief Nicole erfreut und war schon wieder am Zaun.
Die Eisbärin erkundete vorsichtig schnuppernd ihr Gehege. „Aber wo sind denn ihre Jungen?“, wollte Nicole wissen.
„Die Eisbärenmama muss sich erst sicher sein, dass es hier keine Gefahr für ihre Jungen gibt“, erklärte die Mutter.
Langsam und bedächtig drehte die Eisbärin schnuppernd ihre Runde durch ihr Gehege. Dann kehrte sie zurück zum Eingang ihrer Höhle und wartete davor. Das war für die beiden Kleinen das Signal, dass sie jetzt das Freigehege betreten durften.
„Sind die süß“, rief Nicole erfreut, als sie die kleinen Eisbären sah, die noch etwas unbeholfen ins Freigehege tapsten. Die Eisbärin legte sich inzwischen nieder. Den Kopf auf ihre weißen Pfoten gebettet beobachtet sie ihre Jungen und ließ sie für keinen Moment aus den Augen.
Die Kleinen gewöhnten sich ziemlich schnell an ihre neue Umgebung und tollten miteinander herum.
Dann begann das Bild zu flackern und schließlich erlosch die holographische Darstellung des Eisbärengeheges. „Oh,schade“, rief Nicole enttäuscht.
Nur ein holographischer Schriftzug war noch zu sehen.
´ Ein Softwareproblem ist aufgetreten Unsere Techniker versuchen, das Problem so schnell wie möglich zu beheben, damit die Simulation Eisbärengehege baldmöglichst wieder starten kann. Wir bitten um Verständnis.
Wir möchten Sie darauf hin weisen, dass ab 15.8.2220 unsere neue Holoschau Tiere der Urzeit zu sehen ist.´
„Warum haben sie denn keine echten Eisbären hier?“, wollte Nicole wissen. „Ach, Nicole“, seufzte ihre Mutter. „Es gibt keine Eisbären mehr. Die sind vor 100 Jahren ausgestorben, als die Klimaerwärmung ihnen ihren Lebensraum nahm.“
Diese Geschichte ist auch nach zu lesen in der Anthologie "Arche der Hoffmung"
Eine Spendenaktion für notleidende Tiere.
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Texte: Roland Schilling
Bildmaterialien: Roland Schilling
Tag der Veröffentlichung: 16.08.2014
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Allen, die für eine artenreiche, erhaltenswerte Tierwelt sind.