Hallo, ich bin Wugi, die kleine Waldfee und heute möchte ich euch erzählen. Wie ich meinen Freund Hansi Hase vom Husten heilte.
Mein Freund Hansi Hase hatte Husten. Weswegen seine Mutter zu meiner Mutter kam und um ein Medikament bittet. Meine Mutter sagte, dass sie zuerst Kräuter sammeln und sie zubereiten müsse und sie die Medizin dann so schnell wie möglich bringen würde.
Da es sich um meinen Freund handelte, wollte ich meiner Mutti natürlich dabei helfen. „Bist du dir sicher .Wugi?“, fragte sie mich. Natürlich war ich sicher. „Also gut“, sagte sie. „Aber du musst mir gut zuhören und alle meine Anweisungen genau befolgen.“
Wir flogen also los, um Kräuter und Beeren zu sammeln. Ich fragte nich, ob sie keine Liste brauchte, auf der die Zutaten aufgelistet wären. Doch sie antwortete, dass ein gute Waldfee das alles im Kopf hat.
Bei jedem Kraut und jeder Beere, die wir sammelten erklärte sie mir, wozu sie gut seien. Ich konnte mir das alles aber gar nicht so schnell merken. Außerdem kam dann auch noch ein ganz bunter Schmetterling vorbei, der wesentlich interessanter war, als all die Kräuter und Beeren. Ich flatterte ihm hinterher, um ihn mir näher an zu sehen. Dabei verlor ich aber meine Mutter aus den Augen.
„Wugi?“, hörte ich auf einmal ihre Stimme. „Wugi, wo bist du denn?“
Ich flog zu ihr zurück. „Wugi“, schimpfte sie. „Ich kann mich nicht darauf konzentrieren, die richtigen Kräuter und Beeren zu sammeln und dich gleichzeitig suchen. Je länger wir brauchen, desto mehr muss dein Freund leiden.“
Das wollte ich natürlich nicht und habe mich auch sofort dafür entschuldigt.
„Ist schon gut“, sagte sie. „ich hab ja jetzt alles. Lass uns nach Hause fliegen und die Medizin zubereiten.“
Zu Hause erklärte sie dann die Wirkungen und Nebenwirkungen der verschiedenen Zutaten, Welche Dosierung die richtige ist und etwas über ätherische Öle. Alles Sachen, von denen ich nichts verstand. „Können wir ihn nicht einfach gesund zaubern?“, nörgelte ich, während ich das Fläschchen in das später die Medizin kommen sollte auf dem Tisch kreiseln lies. „Wugi“, antwortete meine Mutter. „Ich hab dir doch schon oft erklärt, dass wir unseren Zauber nur bei äußersten Notfällen anwenden dürfen. Ansonsten ist die Natur unser Zauberkasten. Man muss nur wissen, wie man was anwenden muss.“
Ich wusste es aber nicht und fand das alles auch ziemlich kompliziert.
„Willst du vielleicht draußen spielen, bis ich fertig bin?“, schlug sie vor. Ich ging also nach draußen und wippte auf einer Blüte.
Endlich kam sie mit dem Fläschchen Medizin raus und wir konnten uns auf den Weg zu Hansi machen. Bevor wir den Hasenbau betraten, fragte mich meine Mutter, ob ich ihm die Medizin geben wolle. Natürlich wollte ich. Hansi ist doch mein Freund.
Ganz klein und kränglich lag er im Bett. Ich gab ihm das Fläschchen und sagte ihm, er solle es in ganz kleinen Schlucken trinken. Als er sie getrunken hatte, lächelte er mich an. „Danke, Wugi“, sagte er. „Jetzt geht es mir schon viel besser. Ich hatte fast ein schlechtes Gewissen. Schließlich war es ja meine Mutter, die die Medizin gemacht hatte.
Ich sah sie an, aber auch sie lächelte. „Lass uns gehen“, sagte sie leise. „Er braucht jetzt viel Ruhe.“ Ich winkte ihm noch zu, während wir den Hasenbau verließen.
Auf dem Nachhauseweg sagte ich zu meiner Mutter: „Entschuldige bitte, dass ich nicht besser aufgepasst habe, wie man Kräuter sammelt und Medizin macht. Ich möchte wirklich eine gute Waldfee werden.“
„Ach Wugi“, sagte meine Mutter lächelnd. „Aus dir wird bestimmt mal eine richtig gute Waldfee. Da bin ich mir ganz sicher.“
So, Kinder. Das war die Geschichte, als mein Freud Hansi Hase Husten hatte.
Und wenn ihr mal was lernen sollt, das ziemlich kompliziert oder langweilig ist, denkt immer daran, ihr wisst nie, wann ihr es mal brauchen könnt.
Servus, bis bald, eure Wugi.
Texte: Roland Schilling
Bildmaterialien: Roland Schillimg
Tag der Veröffentlichung: 04.10.2013
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