Worte können Bilder malen
Von Roland Schilling
Du möchtest eine Geschichte schreiben, weißt aber nicht wie du das anfangen sollst?
Du hast Ideen, kannst sie aber nicht umsetzten?
Du träumst davon, einen Roman zu schreiben, der zum Bestseller wird und du sitzt auf der Terrasse einer texanischen Ranch, eine Zigarre in der Hand und ein Whiskyglas neben dir und du brauchst nur darauf zu warten, dass die Tantiemen dein Bankkonto füllen?
Moment mal, so weit sind wir noch nicht. Erst muss ja mal was geschrieben werden. Das Geschriebene muss gut sein, sonst liest es ja keiner. Und genau da liegt der Hund im Pfeffer. Die Leute kaufen doch nichts, was nicht gut ist.
Aber, was macht eine gute Geschichte aus? Zunächst einmal brauchst du ein Thema. Etwas, das dich persönlich interessiert, denn nur darüber kannst du frei von der Leber weg schreiben.
Sagen wir mal, du hast ein Thema. Gut. Jetzt musst du über das Thema so viel wie möglich in Erfahrung bringen. Wie? Nichts einfacher als das. Das was du hier liest, ist ein E-book. Das bedeutet, wenn du das lesen kannst, bist du im Internet. Und im Internet gibt es Suchmaschinen.
Falls du nicht weißt, was eine Suchmaschine ist, gib den Begriff „Suchmaschine“ in deine Suchmaschine ein.
So, jetzt hast du Fakten gesammelt. Aber, wie jeder guter Theaterregisseur brauchst du auch Darsteller.
Aber da hast du es einfacher als der arme Regisseur in dem besagtem Theater.
Deine Darsteller verlangen keinen Lohn. Sie fordern keinen Bonus. Sie haben keine Starallüren, denn sie entspringen deiner Fantasie., sie sind deine Kinder.
Und, wie allen Kindern, musst du ihnen zeigen, wo`s lang geht. Du bist schließlich ihr Papa oder ihre Mama.
Also, zuerst einmal schreibst du ihre Lebensläufe. Ihre Wünsche, ihre Vorstellung von der Zukunft.
Am besten schreibst du das auf kleine Kärtchen, die du dann immer parat hast, wenn du etwas über den Darsteller in der Geschichte schreibst.
Wenn du es schaffst, dass jeder Darsteller seinen eigenen unverwechselbaren Charakter hat, kann eigentlich gar nichts mehr schief gehen.
Jetzt musst du die Geschichte eigentlich nur noch ausmalen.
Das heißt, du musst alles so beschreiben, dass der Leser es sich bildhaft vorstellen kann.
Das ist gar nicht so einfach. Denn, was für dich vielleicht selbstverständlich oder logisch ist, kann für den Leser ganz anders aussehen.
Je mehr du ins Detail gehst, desto besser kann es sich der Leser vorstellen.
Im Idealfall läuft beim Lesen des Buches im Kopf des Lesers ein Kinofilm ab.
Wenn er sich dabei auch noch gedanklich zurück lehnt und genüsslich sein Popcorn verspeist, hast du gewonnen.
Dann hast du es geschafft.
Dann können deine Worte Bilder malen.
Texte: Roland Schilling
Bildmaterialien: Fotomontage: Roland Schilling
Tag der Veröffentlichung: 09.04.2012
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