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Heißhunger auf den ersten Blick.







Für seine Verfressenheit war er im ganzen Wald
bekannt. Er war ein gans besonders flauschiger
Waschbär und am liebsten aß er Schokoriegel.
Er war der Ansicht dies wäre auch der Grund
weshalb sein Fell so einen wundervollen Glanz
hatte. Ganz besonders stolz ist er auf seinen
buschigen gleichmäßig gestreiften Schwanz.
Gerade jetzt streifte er durch das Dickicht,
zwängte sich durch jeden Busch und sah unter
jeden Stein. Am Rand des Waldes angekommen sah
er sie plötzlich. Am Teich, an dessen Ufer stand
sie da, ein Gänschen mit roten Federn. Dies war
das erste mal dass er sie sah und sofort lief
ihm das Wasser im Mund zusammen.
Wie sollte er sie nur Essen, fragte er sich.
Gebraten oder lieber paniert und frittiert?
Unauffällig tapste er langsam auf sie zu.
Sie hatte gerade ein Bad genommen und schüttelte
nun ihr Gefieder trocken.
*Nak...Nak*......*Schnatter....Schnatter* machte
sie als er vor ihr Stand und sie sagte sogleich:
"Hallo Waschi, Ich bin Zoe und wer bist du?"
Dabei klimperte sie mit ihren langen Wimpern.
Er war ganz verdutzt und erwiderte:
"Ich bin Rodi der Waschi...und hab gar keinen
Hunger mehr."
Das verstand sie natürlich nicht aber eines
wussten beide sofort, da war etwas zwischen ihnen.
Etwas ganz besonderes. Doch was es war verstanden
beide nicht so recht.

Der Beginn einer Freundschaft?




Das Gänschen war nicht zu bremsen, es hörte
gar nicht mehr auf zu Schnattern. Fasziniert
folgten Rodi's Äuglein ihrem Schnabel. Er hörte
gar nicht zu was sie sagte, so sehr war er
davon begeistert.
"Du Gänschen..." sagte er und hatte eine Idee
die er indie Tat umsetzen wollte.
"Ich bin Doktor der Schnabelogie, und ich hab
da einen gans schlimmen Verdacht!"
Erschrocken hielt das rote Federbällchen inne
und schnatterte gans leise: "Was ist denn? Ist
es so schlimm?" *schluck...*
Der Waschbär setzte ein ernstes Gesicht auf,
streckte seine Brust raus und plusterte auch
noch sein Fell auf. Nun sprach er:
"Ich befürchte du leidest unter Schnabelfäule
und wenn wir das nicht schleunigst behandeln
ist dein Schnabel womöglich nicht mehr zu
retten!"
Gans erschrocken blickte das liebe Gänschen
drein, ja zuckte sogar zusammen.
"Was kann man da denn machen? Es muß doch etwas
geben, das ich tun kann! Mein Schnabel ist mir
mit das Liebste!"
Der Waschi lächelte das Gänschen an.
"Wenn du gans wild mit deinem Schnabel durch
meinen dichten Pelz fährst, dann sollte wieder
alles gut werden! Das mußt du natürlich
regelmäßig tun, damit es wirken kann!"
Verdutzt sah nun das rote Gänschen drein.
"Ich soll dich Kraulen? Das soll helfen?
Na gut, das mach ich!"
Stürmisch wühlte sie in seinem Fell umher, und
er begann fröhlich zu grunzen.
Das war ein toller Einfall, dachte sich der
Waschi und war gans stolz auf sich selbst.
Anschließend verabschiedeten sie sich und der
Waschi tapste zu seinen hohlen Baumstamm während
das Gänschen sich einrollte und gleich an Ort
und Stelle einschlief.
In der dunklen Nacht konnte man dann das
Schnarchen aus dem Hohlen Baum und ein charmantes
pfeifendes Geräusch vom Teich hören. "Chhhhhhhhhh
hhhhhhrrrrrrrrrrrrrrrrrrr..................und
Schrüüüüüüüpüüüüüüüühhh....."
Ja so hallte es durch die Nacht.

Ein Tag am Teich.




Am nächsten Morgen holte der Waschbär das
Gänschen am Waldrand ab, eine Rute baumelte
lässig über seiner Schulter. "Hast du Lust
am Teich zu Angeln, liebes Gänschen?"
Fragte er sie und ergänzte: "Panto, mein
bester Freund ist auch da, das wird bestimmt
ein riesen Spaß!"
"Guten Morgen Waschi." sagte sie.
*Nak...* *Nak...*
"Wer ist Ponto, ist er auch ein Waschbär?
"Nein, Ponto ist ein Frosch, ein blauer
Sumpffrosch um genau zu sein und er hat die
froschigsten Augen die du je gesehen hast.
Das kannst du mir ungesehen glauben!"
Gab er ihr zur Antwort.
Sie flatterte aufgeregt gans kurz mit den
Flügeln und stimmte dann zu.
"Das wird gans sicher ein toller Tag!"
Sagten beide zeitgleich, wie aus einem Mund.
Da mussten sie Lachen.
Am Ufer wartete schon Ponto.
"Hallo Rodi, das ist also deine neue
Freundin."
"Ja, Ponto." Sagte dieser und stellte die
beiden einander vor.
"Du Gänschen, kann ich eine deiner Federn
bekommen?"
und noch ehe sie die chance hatte ihm eine
Antwort zu geben griff der Waschi auch
schon mit seinem Pfötchen in ihr Federkleid
und riss ihr eine aus!
"Autsch....bist du grob!" Schnatterte wild
das Gänschen. "Was willst du Überhaupt damit?"
"Die brauche ich als Köder! Bei dem Köder werden
die Fische gans sicher wie verrückt anbeißen!"
Und dies taten sie auch. In nicht mal einer
Stunde Hatte Rodi den halben Teich leer gefischt.
"Halt, das ist genug, du nimmersatter Waschi!"
sagte Ponto zu ihn, der sich inzwischen sich um
das Feuer gekümmert hatte.
"Ich eße lieber ein paar Gänseblümchen." sagte
das rote Federvieh und nahm einen kräftigen
Schluck Gänsewein aus dem Teich. Alle drei
schlugen sich die Bäuche voll, Zoe mit Käsewürfeln
und Blümchen und Rodi und Ponto sich mit
gegrillten Fischen. So viele, das Ponto sie gar
nicht alle zählen konnte. Er konnte nämlich nur
bis 10 zählen, doch darauf war er stolz!
Gleich begann es auch schon wieder zu dämmern.
Sie schliefen friedvoll ein und Rodi hatte die
ganse Nacht lebhafte träume von Käse. Würzigen
Käse aus den Bergen.
Als er dann am nächsten morgen aufwachte lag das
Gänschen auf ihm und ihr rechter Fuß war in
seinem Mäulchen. Auf diesem knabberte er sanft
herum und war noch halb im Schlaf.
Ponto sah sich das genüsslich an und konnte sich
ein quakendes Lachen nicht verkneifen.


Die Fahrt zum Mond.


*Nak...*..... *Nak....*
"Wer zieht mir den da an meinem Bürzel?"
fragte sich das Gänschen.
Natürlich stand der freche Waschbär hinter
ihr. "Laß das sein!" *Schnatter..Schnatter..*
sagte sie ihm und klimperte wieder mit
ihren Wimpern.
Ob sie das bewusst tat, oder gans von selbst?
"Hallo Federbällchen, pack schon mal den
Picknickkorb, ich habe eine tolle Über-
raschung!"
Ihre Neugier war geweckt. Wohin mag es
wohl gehen? Zum Bauernhof bei den zwölf
Eichen, oder vielleicht in den Steinbruch
zu den wilden Igeln?
"Was versteckst du da eigentlich hinter
deinem Rücken, Waschi?" fragte sie ihn.
"Das ist unser Heißluftballon, den hab ich
selbst gebaut!
Aus einer alten Obstkiste und der Unterhose
von der Kuh Rosali. Die hab ich ihr heute Nacht
im Schlaf vom Hintern gestohlen! Die
wird Augen machen."
Sagte er und grinste dabei bis über beide
Öhrchen.
"Die hab ich nur noch an den Beinen zunähen
müssen, nun noch vier Schnürsenkel und fertig
war der Ballon!"
"Ich weiss gar nicht was ich sagen soll,
Waschi! Ich pflücke uns gleich mal Beeren."
Rodi füllte derweil die Unterhose...pardon,
den Ballon mit heißer Luft. Dampfplaudern,
das fiel ihm nicht schwer!
Als nun beide im Körbchen Platz genommen
hatten blies der Waschi in seine Trillerpfeife
und löste das Haltetau.
"Ahoi, die Fahrt beginnt!" sprach er und
Gänschen salutierte vor ihm und erwiderte:
"Aye aye, Herr Kapitän!"
Rodi nahm sich eine Erdbeere aus dem
Picknickkorb und sagte: "Jetzt kann ich
auch verraten wo wir hin fahren."
Er legte eine dramatische Pause ein
und sprach dann weiter:
"Zum Mond, wir fahren zum Mond!"
"Da war ich noch nie!" sagte Zoe und freute
sich sichtlich.
"Kein Gänschen und kein Waschi waren da
je zuvor!" rief er mit herausgestreckter Brust.
Noch ein paar wenige Minuten und sie waren
auch schon da. Die Landung war sanft als
hätte Rodi das schon dutzende male gemacht.
Er ließ auch Gänschen den Vortritt und sie
durfte als erstes ihr Füsschen auf den Mond
setzen.
Sie Breitete auch gleich eine Decke auf
den feinen Sand aus. "Das ist ja wie am
Strand hier, nur ohne Wasser." sagte
sie und musste schmunzeln.
"Wir haben gar nichts zu Trinken mit-
genommen." fiehl ihm jetzt auf.
Ich tapse mal zu dem Supermarkt
dort drüben und hole uns etwas.
Möchtest du etwas besonderes?
"Du machst das schon Waschi."
antwortete sie ihm.
*Züüüümmmm..* machte die Schiebe-
türe und der Waschbär trat ein.
"Herzlich Willkommen, sie sind schon
unser zweiter Kunde!" sagte Anna das
kleine Igelchen zu ihm, und rieb sich den
Schlaf aus ihren Augen.
Ein wenig Käse, ein paar Fruchtsäfte, eine
Packung Mondküsse und natürlich gans
viele Schokoriegel, so ging er zur Kasse.
"Das macht 45,50." sagte Anna.
Oh, da fiel ihm auf, er hatte gar kein Mond-
geld Dabei. Aber zum Glück hatte er seine
EC Karte dabei, die hatte ihm Nicole seine
Bankberaterin, eine wirklich niedliche
Schleiereule, empfohlen. Ihr Ratschlag
zahlte sich nun aus!
"Ich zahle mit Karte!" sagte Rodi zu dem
Igelchen.
"Empfehlen sie uns weiter!" rief sie ihm
hinterher und legte sich wieder schlafen.
Schwer bepackt tapste er zurück zum
roten Gänschen.
Sie Schnatterten und Plauderten soviel
heiße Luft das der Ballon so sehr gefüllt
war, das er schon zu platzen drohte.
Da machten sie sich lieber schnell auf den
Rückweg und waren pünktlich zum Sonnen-
untergang zurück im Wald.
"Gutes Nächtla." sagte er zu ihr,
sie schnatterte "Träum was Schönes!",
zurück.
Das war das Ende eines wirklich schönen
Tages.

Trubel auf dem Rummel.


"Zeig mal deinen Schnabel her, Gänschen.
Ja, ist schon viel besser geworden, aber
du darfst deine Therapie nicht unterbrechen,
sonst war alles umsonst!"
Sofort nachdem Rodi das zu ihr gesagt
hatte steckte Zoe auch schon ihren Schnabel
in sein Fell und wirbelte wie ein Dirigent mit
seinen Stäben darin umher.
Rodi grunzte genüsslich und schleckte dabei
noch leidenschaftlich an seinem Eis.
"Woher hast du denn das leckere Eis?"
fragte ihn das Gänschen neugierig.
"Das hab ich vorhin gegen Ponto getauscht!"
sagte er und blinzelte dabei stolz.
"Was?....Was hast du getan??" hakte
das Gänschen erschrocken nach.
"Zigeuner kamen vor ein paar Minuten
vorbei und die gaben mir für Ponto ein
Eis. Erdbeere, meine Lieblingssorte!"
antwortete Rodi ihr, noch immer
genüsslich sein Eis schleckend.
"Man kann doch seine Freunde
nicht eintauschen......das geht nicht!"
sagte Zoe ihm in verärgertem Tonfall.
"Wo sind die hin, los Waschi, sag schon,
wir müssen gans schnell hinterher!"
sagte sie, packte ihn am Pfötchen mit
ihrem Flügel und zerrte ihn hinter sich
her.
"Auf der Lichtung, am Rand vom Wald
haben die einen Rummel aufgebaut.
Aber warum bist du so aufgeregt, was
ist den passiert? Ponto wird es bei den
Zigeunern bestimmt gefallen!"
sagte Rodi darauf hin.
Ungläubig verdrehte das Gänschen
ihre Augen.
"Die wollen ihn bestimmt fressen!"
sagte sie und beide rannten so schnell
sie nur konnten Richtung der Lichtung.
Große bunte Stoffzelte waren dort
aufgebaut und illustere Gestalten
tummelten sich dazwischen.
Ein Gewichtheber in gestreiftem
Strampelanzug, eine alte Wahrsagerin
deren Vollbart ihr bis zu den Knien ging
und viele andere Leute in ausgefallenen
Gewändern.
Die zwei durchsuchten ein Zelt nach dem
anderen und als sie schon beinahe alle
durch gegangen waren, fanden sie ihn
schließlich. In der Mitte kochte schon
das Wasser im Kessel der über der
Feuerstelle hängt. Das Gemüse war
schon geschnitten auf dem Tisch
daneben. Ponto war am Eckpfeiler
angebunden und war verängstigt, ja
fast schon panisch vor Angst.
Rodi nahm ein Messer vom Tisch und
schnitt ihn damit los.
Schnell, und zum Glück von den
Zigeunern unbemerkt, verschwanden
die drei im Wald.
"Wir sind keine Freunde mehr!" sagte
Ponto zum Waschi und sprang quakend
davon. Das war das letzte mal das er je
mit dem Waschi sprach.
Dieser war sichtlich traurig und hatte
gar Tränen in seinen Äuglein.
Zoe schlug einen ihrer Flügel um ihn
und tröstete ihn.
Heute hatte der Waschi wieder eine
wichtige Lektion fürs Leben gelernt.
Freundschaft kann man nicht kaufen.
Am nächsten Morgen waren die Zigeuner
bereits weitergezogen.

Familienbande.


Familientreffen stand heute auf dem
Programm. Maya seine Mutti, Kersche
seine Schwester und natürlich Uti sein
gewiefter Bruder hatten ihren Besuch
angekündigt.
Rodi hatte beim Bauernhof deren
Käsekuchen für Sonntag gemopst,
um seine verfressene Familie
zu bewirten.
Maya war sehr geschwätzig, aber
sie war seine Mutti und sie war es
immerhin die ihm das Waschen
beigebracht hatte. Das war schließlich
essentiell für jeden Waschbären.
Wenn sie was futtert bremst das
ein wenig ihren Redefluss,
dachte er sich.
Kersche sieht bestimmt einfach
nur süß aus mit ihrer kurzen
Schnautze, beinahe so süß wie
ein Schokoriegel. Eben eine
kleine Prinzessin. Ihr konnte
er nur schwer etwas abschlagen.
Am meisten sorgte er sich um
Uti, der hat immer Unfug im Kopf
und man weiß nie was einem
bevorsteht.
Es lag noch eine halbe Packung
Kekse in seinem hohlen Baum,
die versteckte er schnell in seinen
Öhrchen.
Sonst futtern die sie mir auch noch
weg, dachte er sich. So hab ich
für einen Notfall auch immer einen
kleinen Happen dabei.
Zudem ist es auch gleich viel ruhiger!
Ich hab ja gar nichts mehr zu trinken
zu Hause, fiehl ihm auf.
Da tapste er gemütlich zum Kiosk im
Steinbruch.
"Ich hätte gerne eine Packung Kakao."
sagte er zu dem Igelchen hinter dem
Verkaufstresen.
Das Igelchen schreckte auf und rieb
sich erst einmal den Schlaf aus den
Augen.
"Ach du schon wieder." sagte Anna
das Igelchen.
"Erkennst du mich noch? Ich hab
dich neulich schon auf dem Mond
bedient. Von da wurde ich aber
strafversetzt weil ich immer
eingenickt bin."
"Ja klar kann ich mich erinnern."
sagte Rodi und lächelte.
Sie gab ihn den Kakao und drückte
ihn noch einen Keks in sein
Pfötchen.
"Der Keks geht auf's Haus." sagte
sie ihm und zwinkerte dabei wie
wild mit ihren Äuglein.
"Danke Igelchen." sagte er, was
kaum zu verstehen war, weil er
so laut dabei schmatzte.
Wieder zurück zu Hause wurde
er auch gerade noch rechtzeitig
mit dem Kochen des Kakaos fertig,
als auch schon seine Familie vor
dem Baum stand.
Nur ein par Minuten später war
auch schon nichts mehr von dem
Käsekuchen übrig und die Meute
war immer noch hungrig. Zum
Glück hatte er seine Kekse sicher
versteckt.
Spät am Abend tapsten sie
wieder davon ohne das Uti
etwas angestellt hatte.
An diesem Tag hatte er eben
mehr Glück als er sich zu
träumen wagte.
Er fragte sich noch wie
wohl Gänschens Tag
gewesen war und entschlummerte
sanft in schokoladige Träume.

Gänschens Geburtstag.


*Gähn....* Schon wieder Zeit aufzustehen?
fragte sich Rodi und dann fuhr ihm ein
Schrecken durch Mark und Bein.
*Ahhhhhhhhhhhhhhh...* Meine
Fußnägelchen sind Rosa lackiert!
Uti, das kann nur Uti Gestern gewesen
sein. Wie hat er das nur angestellt,
ohne das ich es mitbekommen habe?
So kann ich doch nicht rumlaufen, gerade
Heute an Gänschens Geburtstag.
Na hoffentlich bemerkt das niemand.
Mit einer kleinen Schachtel unter
seinem Arm machte er sich auf den
Weg zum Geburtstagsgänschen.
Da diese noch Neu war in der
Gegend, gerade zugeflogen so
zusagen, hatte sie außer dem Waschi
Niemanden eingeladen.
Er überreichte ihr die Schachtel und
sie riss sofort die Schleife runter
und öffnete sie.
"Vielen Dank Rodi!" sagte sie.
"Aber was ist das?"fragte sie und
hob eine Blechdose mit kleinen Löchern
oben hoch. Sah wie ein Salzstreuer aus.
"Das ist eine Dose mit Parmesankäse!"
sagte er und strahlte.
"Fußpuder, extra für dich!"
"Hab ich das den nötig?" fragte sie verdutzt.
"War nur Spaß!" sagte er zu ihr und
nahm ihr die Schleife ab und verband
ihr damit die Augen.
"Ich führe dich zu deiner Richtigen
Überraschung!" sprach er und nahm
sie am Flügel. Sie ließ sich das
gans einfach gefallen, wir wissen ja
alle inzwischen wie Neugierig sie war.
Er führte sie ein paar Hundert Meter
durch den Wald und dann waren sie
auch schon da.
Er nahm ihr die Augenbinde ab und
sie sah direkt in die großen braunen
Augen des hinkenden Pferdchens
Nina.
"Ich hab dir eine Reitstunde organisiert!"
Sie strahlte über den gansen Schnabel
und Umarmte den Waschi vor
Begeisterung. Diese Überraschung war
ihm gelungen!
Er hob sie auf das Pferdchen und dann
humpelte es auch schon los. Gänschen
wurde durch die Luft gewirbelt und hatte
riesen Spaß.
"Wie schade das dieser Tag zu ende
gehen muß." schnatterte Gänschen
als es zu dämmern begann.
Der Waschi brachte sie noch nach Hause
und wünschte ihr eine gute Nacht.
Da sagte sie:"Du Waschi, was hast du
eigentlich mit deinen Fußnägelchen
gemacht?"
Er lachte nur lauthals und streute
ihr ein wenig Parmesan auf die
Füßchen.

Noch ein hungriger Bär.


Rodi öffnete den Briefkasten und entnahm
seine Post daraus. Nanu, Cousine Pierrette
hatte ihm geschrieben. Er kannte sie nur
aus Erzählungen und hatte sie noch nie
zuvor gesehen.
Er machte den Umschlag auf und laß
den Brief. Darin stand das sie bald mit
dem Zug ankommt und vom Bahnhof abgeholt
werden möchte.
"Was, das ist ja schon Heute!" sagte er.
Rodi lief gleich los zum Gänschen, um
dann zusammen mit ihr den Wunsch seiner
Cousine nachzukommen.
"Ich habe ein wenig Bammel!" sagte
das Gänschen zum Waschi.
Den hatte sie wohl weil eine Bande
Wildschweine die Gegend unsicher machte.
"Gleich sind wir ja da." antwortete Rodi
und hielt ihr den Flügel.
Kurze Zeit später waren sie auch schon
angekommen und der Zug fuhr auch
gerade ein.
Bisher war noch Niemand ausgestiegen,
war der Zug etwa leer?
Vor Rodi ging nun die Waggontüre auf
und eine kräftige Stimme sagte zu ihm:
"Du musst Rodi sein! Ich bin Pierrette
aber du kannst mich ruhig Pitsch Platsch
nennen."
Rodi schlotterten die Knie bis zum Hals!
Eine riesige Eisbärin stand vor ihm.
"Du musst keine Angst haben, ich tue
dir nichts." sagte sie zu ihm und kraulte
ihm sein Köpfchen.
*Nak..* *Nak...* "Hast du Pfötchen-
fäule?" wurde sie vorlaut von dem Gänschen
gefragt.
"Ist die Gans deine Freundin, oder darf
ich sie fressen?" fragte Pierrette den
Waschi und das Gänschen machte ein
Häufchen vor Schreck.
"Wenn jemand Gänschen frisst,
dann bin das ich!" sagte Rodi aber
verbesserte sich gleich mit den Worten:
"Gänschen wird nicht gefressen, von
Niemanden!"
Das fand das Gänschen jetzt nur halbwegs
beruhigend.
Die Drei machten sich auf den Weg
Richtung hohlen Baum.
Zoe achtete penibel darauf das Rodi
immer zwischen ihr und Pierrette war.
Diese flößte ihr nämlich mächtig Respekt
ein. Rodi sagte zu seiner Cousine:
"Wir müssen acht geben, eine Bande
Wildschweine macht diese Gegen unsicher
und überfällt jeden der ihnen über
den Weg läuft."
*Grunz...* *GrunzzzZ....* da kamen
auch schon drei Wildschweine aus dem
Dickicht. Grimmig sahen diese Banditen
drein. Ihr Anführer trat einen Schritt vor
und sagte: "Geld her oder...." weiter kam
er nicht. Cousine Pierrette schnippte ihn
mit einem Finger in die Luft und fing ihn
wieder mit dem Maul auf. Mit einem
Happs war er weg!
So Etwas hatte Rodi auch schon gemacht,
aber lediglich mit Erdnüssen!
Entsetzt sahen sich die beiden verbleibenden
Wildschweine an und rannten laut grunzend
davon.
Da rief Pierrette: "Halt! Wo läuft mein Essen
denn hin?"
Gänschen und der Waschi waren sprachlos.
Sie waren stolz auf ihre Begleitung hatten
aber immernoch ein wenig Angst vor ihr.
Jetzt vielleicht sogar noch ein wenig mehr.
Beim hohlen Baum angelangt nahmen sie
den Grill mit und gingen damit in den
Steinbruch. Sie grillten Wassermelonen,
Kastanien und Eicheln.
Am Abend brachten sie Plitsch Platsch
wieder zum Bahnhof.
Mit einem war sich Rodi sicher, das erste
Treffen mit Cousine Pierrette würde er nie
vergessen. Gänschen ging es da genauso!

Schnee im Sommer!


Rodi war gerade aufgestanden und
streckte sein Schnäuzchen aus seinem
holen Baum herraus.
*Brrrrrrr....* ist das aber kalt.
Ein Pfötchen nach dem Anderen und
draußen angekommen landete auch
schon eine kleine weiße Flocke auf
seiner Nase.
"Was, Schnee? Der Sommer hat doch
gerade erst begonnen!"
Kaum gesagt schneit es immer mehr.
Aus vereinzelten Flöckchen wurde
ein dichtes Gestöber.
Nina, das liebe Pferdchen humpelte an
ihm vorbei. "Hallo Waschi, ich glaub
ich habe den ganzen Sommer verschlafen!"
sagte sie bedröppelt.
"Nö, hast du nicht. Der hat doch
gerade erst begonnen." beruhigte er
sie und sie war auch schon im dichten
Schneetreiben verschwunden.
*Plong...* traf es ihn mitten auf den
Bauch, und gleich noch einmal.
*Plafffff...*
Zwei Schneebälle hatten ihn erwischt.
Gänschen hatte einen Wollschal um
ihren Gänsekragen gewickelt und eine
Bommel Mütze auf dem Köpfchen.
Ihr schien das verrückte Wetter sichtlich
Spaß zu bereiten.
"Guten Morgen Waschi." schnatterte
sie gans aufgedreht.
Die Beiden lieferten sich eine Schnee-
ballschlacht bei der es keinen Gewinner
gab. Ihre Flügelchen waren von dem
Formen der Schneebälle gans ausgekühlt,
seinen Pfötchen ging es nicht anders.
"Las uns Schlittenfahren gehen."
schlug Rodi vor und sie machten sich
mit dem Schlitten im Schlepptau auf
zum Steinbruch.
Auf ihrem Weg kamen sie am dortigen
Kiosk vorbei, doch der Rollladen war unten.
Aus dem Kiosk konnte man jedoch gans
leise ein Schnarchen vernehmen.
Das Gänschen kletterte auf Waschis
Kopf und dann waren sie auch schon in
ihrer ersten Talfahrt.
"Ahhhhh, gib Acht Gänschen, so sehe
ich doch nicht wo wir hinfahren! Nimm
deine Füße aus meinen Äuglein."
rief Rodi.
Davon blieb Zoe allerdings unbeeindruckt.
Ihr bereitete die wilde Fahrt eine menge
Freude.
Unten angekommen konnten sich beide
nicht auf dem Schlitten halten und
landeten zum Glück aber weich in einem
Schneehaufen. Der hatte sie halbwegs
sanft aufgefangen.
*Klingelingeling...*
*Klingelingelingeling...*
Am anderen Ende des Steinbruchs
hatten gerade zwei Kurzschwanz-Opossums
einen Glühweinstand eröffnet.
Um Kunden anzulocken schwang eines der
Beiden wild ein Glöckchen.
"Ich möchte ein Tässchen.! schnatterte
Gänschen alsgleich, und Waschi war
auch nicht abgeneigt.
Bei einem Tässchen blieb es aber nicht,
zwei oder gar drei hatten sie schon.
Rodi hatte noch ein ganzes Dutzend
Pfefferkuchen dazu.
Inzwischen kam auch die Sonne
kräftig hervor und zeigte dem
Schnee, das er sich im Datum geirrt hatte.
Das Gänschen stützte den Waschi und
der Waschi das Gänschen. So machten
sie sich wieder auf den Nachhauseweg.
Beim holen Baum angekommen sagte
das Gänschen: "Ich schlafe Heute bei dir."
*Hicks....* doch der war schon einge-
schlafen und konnte sie nicht mehr hören.
Als am nächsten Morgen die Sonne
aufging konnte man gar nicht mehr
glauben was am Tag zuvor für ein
Wetter war.
Strahlender Sonnenschein, ein
Sommertag wie man sich ihn wünscht.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.06.2012

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