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Bandscheibenvorfall (lat. Prolapsus nuclei pulposi, Discusprolaps, auch Bandscheibenprolaps, BSP)

Gerade fühlte ich mich noch so gut, war frisch verheiratet, freute mich des Lebens. Bei der Arbeit war doch auch alles in Ordnung, ich machte meine Arbeit um das Geld zum Leben zu verdienen. Mit Freunden war ich noch unterwegs, freute mich an den schönen Dingen des Lebens. Meine Frau und ich begannen unser gemeinsames Leben zu organisieren. Wir pflegten unseren Freundschaftskreis, gingen raus in die Natur, die uns mit frischer Luft, kräftigen Farben und viel Leben uns begrüßte...

Schmerzen hatten mich besucht, brachten meine wohl geordnete Welt durcheinander. Es fing ganz harmlos an, ein ziehen im Rücken war es bloß, das kommt doch schon mal vor sagte ich mir. Durch etwas zu viel Arbeit, Stress kann es schon mal sein das etwas drückt oder spannt. Das geht vorbei dachte ich mir und habe es ignoriert. So ging nach Hause, küsste meine Frau. Wie immer sprachen wir von unserm Arbeitstag, aßen gemeinsam zu Abend, alles war schön. Beide waren wir müde, so legten wir uns wie so oft aufs Sofa, um zu schauen, was im Fernseher denn noch gutes kommt. Wobei, gutes kommt leider nur allzu selten, so zappte ich durch die Kanäle, da ein Krimi, nein das musste heute nicht mehr sein. Also weiter, eine Liebesschnulze, ach die haben wir schon oft gesehen. Was kommt denn hier? Da singt einer, ach nein bloß nicht das ist der Dieter mit seinen Sprüchen, den braucht doch wirklich keiner. Nachrichten, da bleiben wir kurz hängen, sehen das der Bundespräsident keinen Lust mehr hat dem Land zu dienen, hat wohl die falschen Worte gewählt, und die wurden ihm auch noch verdreht. Doch darf man nur wegen Kritik das höchste Amt in unser Republik hinwerfen? Das muss jeder für sich selbst entscheiden.
Nachdem wir dann vor der Kiste irgendwann einmal (wieder) eingeschlafen sind, weckte ich durch mein Schnarchen meine Frau, die weckte mich auf, ich schaltete den Fernseher aus.

Wir gehen ins Bad um uns für die Nacht zu richten, was ist das nur für ein blödes Stechen im Rücken, egal, ich war müde wollte nur noch ins Bett. Wir kuscheln uns noch aneinander, dann schlafen wir ein. Es war mitten in der Nacht, da drückte die Blase, ich ging aufs WC und was ist das? Mir fuhr der Schmerz durch die Glieder. Es ist unangenehm, doch nachdem der Druck von der Blase weg war, ging es mir schon besser. Müde ging ich zurück ins Bett, und schnell war ich wieder im Land der Träume.

Am nächsten Morgen läutet der Wecker auf dem Nachtisch meiner Frau, sie drehte sich rüber, drückt auf die „Will noch etwas schlafen“-Taste. Sie kuschelte sich an mich und wir nicken beide nochmal ein. Da kam er wieder dieser schrille Morgengruß, wir sind beide wach. Meine Frau stand auf, ich drehte mich nochmal auf die Seite. Au, was war das? Mir tat der Rücken weh, an nochmal ein nicken war nicht mehr zu denken.
Also quälte ich mich aus dem Bett, der Schmerz begleitet mich ins Bad. Meine Frau fragte was denn mir mir los ist, denn ich verzog schmerzerfüllt mein Gesicht. Ach nur ein wenig Rückenschmerzen winkte ich ab, bin wohl falsch gelegen sagte ich noch. Ich duschte noch schnell, dann Frühstücken wir noch, nach einem zärtlichen Kuss steigt meine Frau in ihr Auto und fährt zur Arbeit. Auch ich warf meine Tasche in mein Auto, dann ließ ich mich in die Tiefe sinken, mein Auto nimmt mich auf. Mann, die Schmerzen nehmen nochmal zu, als ich mich in den Sportsitz presste. Es war zwar recht warm, trotzdem schalte ich die Sitzheizung ein.
Ein paar Kilometer nur bis zur Arbeit, die Wärme tut mir gut, dann muss ich mich in die Höhe quälen, so ein Mist, der Schmerz ist immer noch da. Mein Postfach auf meinem Schreibtisch war wieder voll mit Arbeit was mir ein Kollege mit netten Kommentaren rein getan hatte. Auch mit Virtuelles Postfach ist voll von Meldungen die ich noch abarbeiten musste. Es war ein harter Tag, immer wieder rieb ich mir den Rücken, ein Kollege sprach mich an als ich mal wieder vor Schmerzen aufstöhnte. Ach, nur etwas Schmerzen im Rücken sagte ich. Er meinte noch, pass bloß auf, das es nicht ein Bandscheibenvorfall ist. Ich dachte noch ach, was weiß der denn schon.

Auf der Fahrt nach Hause entschied ich mich ob der Schmerzen, nun doch mal bei meinem Hausarzt vorbei zu schauen. Also fuhr ich dort hin, zahlte meine 10 ¤Euro Eintrittsgebühr, gab mein Kärtchen dazu und durfte im ins Wartezimmer. Mann war es dort voll, es würde wohl etwas dauern bis ich dran war. Ich rief bei meiner Frau an und sagte das, da ich beim Doktor war, es könne etwas später werden. Ich lass also in einer der vielen Zeitschriften, beobachtete die Leute die dort wie ich auf einen Aufruf warteten. Da war einer der hustete die ganze Zeit, eine andere hatte einen Gipsverband. Einer nach dem anderen wurden von einer netten Sprechstundenhilfe oder gar vom Doktor selbst geholt. Es schien trotzdem nicht leerer zu werden. Irgendwann öffnete sich wieder mal die Tür, und ich wurde vom Doktor mit ins Sprechstundenzimmer genommen. Ich schilderte im meine Beschweren, er tastete mich ab und er fragte einiges dazu. Es könnte sich um eine Abnutzung der Wirbelsäule handeln. Ich müsse darauf achten in nächster Zeit nichts zu schweres anzuheben, dürfe keine falschen Bewegungen machen. So begann ich erst mal mit einer "konservative Therapie" das hieß eine Spritze gegen die akuten Schmerzen, dann verschrieb er noch Medikamente Diclofenc 75 je einmal abends und morgens. Dann verschrieb er noch manuelle Therapie, das hieß Krankengymnastik. Außerdem musste ich noch in die Röhre, um ein CT zu machen. Da die Schmerzen immer mehr zunahmen, ging ich nochmals zum Arzt, der verschrieb mir ein noch härteres Mittel Tramadol AL 100.
Dann ließt man den Beipackzettel und über all die Nebenwirkungen: Übelkeit, Benommenheit, Magen-Darm-Störungen, Erbrechen, Brechreiz, Kreislaufschwierigkeiten... und so ging es gar ewig weiter. Doch um wenigstens einige Zeit ohne Schmerzen zu sein nahm ich es trotzdem. Ich wurde erst einmal für zwei Wochen krank geschrieben, denn Auto fahren war nicht mehr. Auch sitzen war nur noch eine einzige Qual, die meiste Zeit lag ich jetzt auf meiner Gymnastikmatte mit zwei Teppichen darüber auf dem Fliesenboden. Da meine Frau zur Arbeit musste, waren nur meine Bücher, der Fernsehr, und mein Laptop mit Verbindung zur BookRix Seite meine stündlichen Begleiter. Noch ein weiterer Begleiter ist der auf den ich nur zu gerne verzichtet hätte... der Schmerz, der mich beuchte will einfach nicht mehr gehen.

Mann, ich hatte schon von Kollegen und Freunden über diese Volkskrankheit gehört, ab jetzt gehörte auch ich zu den Leuten mit einem Bandscheibenvorfall.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.06.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für alle die es auch betrifft! Keinem will ich es wünschen, den als "Bodenkind" fühl man sich in dieser Zeit recht hilflos und unnütz...

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