X a n t e n T o m m e s
M Y S T E R Y N O V E L L E
" Das Theater brennt "
Xanten lässt sich 'gen Westen katapultieren. Er hatte in der Transportkapsel die schnellst mögliche Geschwindigkeit ausgewählt, um rechtzeitig Moskovskoje hinter sich zu lassen. Denn es war klar, dass man ihn wegen Mordes verhaftet, sobald Nachbarn oder Nanaschja's Geschäftspartner seine Tote auffinden und die Behörden informieren würden.
Xanten's Gemütsverfassung ist auf dem absoluten Tiefpunkt. Nicht zu verdenken! Denn mal eben die Eliminierung einer geliebten Person durchzuführen? Das ist schon eine verdammt tragische Entscheidung. Und dieses miese Gefühl hatte auch der äußerst unterhaltsame Wudu-Film im Entertainment-Abteil der Interkontinental-Bahn nur geringfügig abmildern können. Die Zeichentrick-Figuren waren flüssig animiert und die Story sehr lustig, aber das richtige SpaßGefühl hatte sich verständlicherweise nicht einstellen wollen.
Der Highspeed-Zug überquert soeben die StaatenGrenze und Xanten öffnet ein Fenster, um den harten Fahrtwind voll ins Gesicht zu kriegen, in der Hoffnung, jetzt mit klarem Kopf seine nächsten beruflichen Schritte vorzubereiten. Die vergangenen Erlebnisse würde er zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal genauestens rekapitulieren und aufarbeiten, um nicht wieder in einer zukünftigen NeurosenFalle stecken zu bleiben.
Die Transportkapsel beschleunigt jetzt auf Höchstgeschwindigkeit. Xanten macht schnell die Augen zu, um beim immensen Gegendruck nicht seine Sehfähigkeit zu gefährden.
Nach nur wenigen Minuten bremst der Zug ab und gleitet in die weiche AnhaltePhase bis zum Stillstand.
Xanten öffnet die Augen und ist überrascht. Direkt im Blickfeld kann er den Vulkan sehen, der gut erkennbar in vielleicht 1 Kilometer vor ihm steht. Und Der ist nicht allein. Auf ihm drauf thront wie ein riesiger Golfball der: "WuDUmond" kommt es über Xanten's Lippen.
Wie 's bei Ihm weitergehen wird, wohin sein Weg soll? ist zurzeit sowieso nicht vorhersehbar. Eine kleine Verweildauer in einer SeniorenResidenz für altverdiente Schauspieler kann jetzt nicht das Verkehrteste sein. Ein bisschen Abstand von dem MadenMannAbenteuer wird seiner aufgewühlten Seele gut tun und außerdem! Im Normalfall gibt es in Residenzen immer ausgezeichnetes SpeisenAngebot & eine Kuchentechnisch hervorragende Cafèteria.
Xanten öffnet die Transport-Unit und verlässt schnellen Schrittes die kleine Haltestation. Er hält sich links vom Vulkan und geht zielsicher. Nach ca 20 Minuten steht Xanten an der Rezeption der SeniorenResidenz und fragt nach den LandsknechteSchauspielern.
"Sie müssen mir schon deren Namen sagen" lächelt die Dame hinter dem Schreibtisch:"Ich weiß doch nicht von allen hier, in welchen Filmen die mitgespielt haben."
Xanten: "Natürlich... ich glaube, ... das sind Tronker und ... Hadrich. Achnee... das waren ja deren Rollen-Namen..."
Die Dame: "Ach, das macht nix. Gehen Sie einfach in den 3. Stock. Die meisten unserer Bewohner halten sich dort sowieso ständig in der Cafèteria auf."
Szene 2 In der Cafèteria
Sie ist voll. Xanten ist überrascht von der Lautstärke und wieviele Menschen hier versammelt sind. Alle laufen herum und akklamieren. Kein Tisch ist frei, und so geht Xanten zur Kuchentheke. Ein freundlicher ServiceMann fragt nach seinen Wünschen. Xanten möchte eine Tasse und ein Stück Mohnkuchen.
"Ist hier immer so ein Betrieb?"
Der ServiceMann antwortet lächelnd: "Nein. Heute ist ein besonderer Tag. Für den Abend wird die letzte Vorstellung vorbereitet,
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Valentin Stolte
Bildmaterialien: Valentin Stolte
Tag der Veröffentlichung: 08.10.2014
ISBN: 978-3-7368-4608-1
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