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Der Traum

Ich rannte und wollte nur von dem Weg was mich verfolgte. Es war mitten in der Nacht und das Licht des Vollmondes schien so hell das es mich fast blendete. Voller Panik lief ich mitten in den Wald. Immer weiter in der Hoffnung am Leben zu bleiben. Außer Atem versteckte ich mich hinter einen riesigen Baum und hielt mir mit der Hand den Mund zu, denn ich hatte Angst. Angst er könnte mich hören. Meinen Atem und meinen Herzschlag. Das er spürte das ich anwesend bin. Ich streifte meine zotteligen, langen, braunen Haare nach hinten und ließ mich langsam auf den kühlen Waldboden sinken. Ich hörte hinter mir das rascheln der Blätter auf dem Boden. Er kam. Ich hatte keine Ahnung ob ich entkommen konnte. Aber ich wusste, dass ich sterben würde. Das das Leben der Grace Lennon vorbei sein würde. Ich hörte einen riesigen Knall.

Und schon saß ich Kerzengerade in meinem Bett. Es lief mir eiskalt den Rücken hinunter. Schon wieder ein Albtraum. Um sicher zu stellen das ich auch in meinem Bett war versuchte ich meine warme, weiche Samtbettwäsche zu spüren. Es war stockdunkel und ich konnte nichts erkennen. Vorsichtig tastete ich mein Nachtschränkchen ab um ja nicht das Glas Wasser umzuschmeißen was ich mir gestern Abend darauf gestellt hatte und knipste meine Lampe an. Ich sah mich in meinem Zimmer um. Niemand da. Genervt ließ ich mich zurück fallen und streifte mir meine Haare aus dem Gesicht.

Seit jener Nacht träume ich immer dasselbe. Ich wusste nicht was mich verfolgte, wo ich war oder warum ich vor dem wegrannte. Aber ich wusste, dass es mit diesem Abend zu tun hatte. In dieser einen dunklen Gasse. Ich erzitterte als ich daran dachte was er getan hatte. Was mit ihr passierte und wie er mir in die Augen sah. Er war ein Monster das war sicher. Aber was in seinen Augen glitzerte brachte mich zum nachdenken.

In dieser Nacht war ich noch bis spät bei einer Freundin. Wir hatten zusammen gelernt und Filme geschaut und dabei völlig die Zeit vergessen. Schließlich wurde es Nacht und ich ging nach Hause. Die Minuten vergingen und ich kam an einer Kreuzung an. Es war nicht ganz sicher mitten in der Nacht durch Washington zu gehen aber das war mir egal. Ich bin zwar nicht das taffste Mädchen aber in der Dunkelheit herumzulaufen machte mir nichts aus. Zumindest weil nie was passiert ist.

Es war nichts los. Kein Auto fuhr die Straßen entlang und die Ampeln wurden überflüssig. Es war merkwürdig ruig. Immer weiter ging ich durch die eisige Nacht. Es war immer noch Winter, aber die weißen Schneeflocken fielen schon nicht mehr. Ich lief über die Kreuzung und versuchte so langsam wie möglich zu gehen um dem Stress den ich zuhause bekommen würde vorzuziehen, als ich eine Frau panisch schreien hörte. „Bitte, lassen Sie mich!“ rief sie. „Sie müssen das nicht tun!“ Hektisch drehte ich mich herum. Aber das einzige was ich sah war die dunkle Nacht. Leichte Nebelschwarten kamen aus dem Nichts und umhüllten mich wie ein Mantel. „Komm schon Grace!“ dachte ich. „Keine Panik! Keine Panik!“ Doch diese Worte waren eine einzige Lüge. Die Frau fing laut an zu schluchzen, doch ich wusste nicht aus welcher Richtung es kam. „Stopp!“ rief sie wieder. Und es schallte durch die Straßen. Ich wollte nicht weiter gehen. Nicht zurück zu meiner Freundin und auch nicht nach Hause. Ich stand einfach nur da und bewegte mich nicht. Als ob mich jede Bewegung verletzen könnte. „Bitte, hilf mir doch einer!“ rief die Frau wieder. Da erkannte ich woher es kam. Ich wollte zu ihr rennen aber meine Beine gehorchten mir nicht. Ich hörte nur wie ihr Geschrei durch ein lautes Knacken verstummte. Ich erschrak. Mein Kopf sagte mir ich müsste ihr helfen aber mein Körper blieb starr. Ich wollte nur noch nach Hause und so schnell wie möglich zu meiner mom also holte ich mein Handy aus der tasche und versuchte verzweifelt es anzuschalten aber das akku war leer. Ich fühlte mich wie in einem Horrorfilm. Das einzige Licht das jetzt noch schien war das des Mondes und der einzelnen Laterne auf der anderen Straßenseite. Ich versuchte mich zusammenzureißen, mutig zu bleiben und einfach nach hause gehen. Ich wusste das es in der letzten Zeit immer mehr vorfälle gab wo Menschen verschwanden, aber das war mir egal weil ich dachte mir würde sowieso nichts passieren.

Langsam bewegte ich einen Fuß vor den anderen und versuchte bloß keine Geräusche zu machen. Ich lief von Laterne zu Laterne, von Haus zu Haus, bis ich an der ersten Kreuzung ankam. Ich musste nur noch zwei straßen weiter laufen als ich jemanden hörte. Ich blieb wie angewurzelt stehen und versuchte zu erkennen was es war. Schritte. Einen nach dem anderen. Sie kamen von hinten und ich drehte mich sofort um. Ich sah nichts aber ich wusste das sie nah waren. Sie waren wahrscheinlich direkt um die Ecke. Plötzlich blieb mir der Atem stehen, denn das was ich hinten in den Nebelschwarten nur halb erkennen könnte war keine Menschengestalt. Oh nein es war größer. Es stand auf den Hinterbeinen, starrte direkt zu mir rüber und fing an in meine Richtung zu laufen. Nun hatte ich totale Panik! Ich konnte nicht anders und rannte um mein Leben. Ich lief in die entgegengesetzte Richtung nach Hause und versuchte nicht zu stolpern. Ich spürte wie das Wesen immer näher kam, aber wollte mich nicht umdrehen und auf keinen Fall anhalten. Das einzige was ich sah war der Schatten der Gestalt in dem Laternenlicht was auf den Boden schien. Immer noch voller panik lief ich zur nächsten Kreuzung als auf einmal ein Auto herangeschossen kam. Ich wirbelte herum und blieb aprubt stehen, doch das Monster tat es nicht. Ich fiel zu Boden und traute mich nicht es anzusehen. Das Wesen versuchte mich zu schnappen und riss mich an meinem rechten Arm hoch es hielt mich mit unmenschlicher Kraft fest, doch ich kniff meine Augen zusammen. Im nächsten Moment spürte ich einen heftigen Stoß und ich fiel ein weiteres mal zu Boden. Das Monster hielt mich nun zwar nicht mehr fest aber ich spürte wie sich eine der Krallen in meine Haut einschnitt. Ein ziehender Schmerz durchkam mich vom arm bis zu den Füßen. Ich kniff meine Augen wieder zusammen und versuchte die Wunde festzuhalten, aber es war zu spät ich sah wie sich mein weißer pullover rot färbte. "Scheiße" fluchte ich leise, öffnete meine Augen und sah wie das Monster vor einem anderen Mann stand.

"Ich hatte dir gesagt es sei genug! Jetzt Los!" schrie der Mensch das Monster an. Es hat mit ihm gesprochen? Wie kannd das sein.

"Renn weg!" rief ich mit letzter Kraft. Ich konnte nicht aufstehen meine Beine waren zu wackelig.

Plötzlich starrte die Menschengestalt zu mir herüber und ich erschrak. Ich kroch rückwerts an eine der Hauswände und schnappte nach Luft. Die unmenschliche Gestalt rannte aufeinmal weg und ich verstand nun garnichts mehr. Hat dieser einzelne Mensch gerade dem Monster mitgeteilt zu verschwinden?  Der mensch kam immer näher und hockte sich vor mich. Er sah normal aus, denn er hatte blonde mittellange haare, grüne Augen und ein wunderschönes Gesicht.

"Sch-sch." sagte der junge Mann leise und legte eine Hand auf mein Knie. Bei siener Berührung schrak ich zurück.

"Es ist alles in Ordnung. Er ist weg." flüsterte er.

"Wie?" versuchte ich zu fragen aber mehr kam nicht heraus. Mein Kopf hatte das alles noch garnicht verarbeitet. Ich fühlte mich wie in einem Albtraum und ich wartete nur noch darauf das ich aufwachte, aber es passierte nicht. Aufeinmal starrte der Mann auf meinen Arm den ich mit immernoch festhielt.

"Du bist verletzt!" sagte er schockiert und besorgt und nahm meine Hand leicht zur Seite. "Lass mal sehen" sagte er leise aber ich schrak zurück. Plötzlich schaute er mir tief in die Augen und seine pupillen wurden großer, ich war gefangen in seinen Augen, ich sah die wunderschöne grüne farbe und war wie in trance.

"Hab keine Angst." sagte er leise. "Ich werde dir nichts tun. Versprochen." sagte er wieder und aufeinmal war alle Angst und nervosität verschwunden. Es war arg das ich einem fremden Mann wie ihm vertraute, aber man musste zugeben. Er sah verdammt gut aus und war wahrscheinlich ungefähr 17 also in meinem Alter.

Ich hielt still und sah sich meine Wunde an. Ich sah in seinen Gesichtsausdruck das es ihm genauso wehtat wie mir. Er zog den Ärmel wieder herunter und schaute mir nocheinmal tief in die Augen.

"Ich bringe dich nach Hause." flüsterte er leise und schaute mir wieder tief in die Augen.

"Kimberstreet. 64." sagte ich schnell und bereute es sofort. Warum hatte ich das getan?

"Danke." flüsterte er und nahm mich hoch. Ich hatte keine Energie mehr und ließ mich einfach nur fallen.

"Wie heißt du?" flüsterte ich an seinen Nacken als ich in seinen starken Armen lag. Er roch so gut.

"Ich glaube es ist besser wenn du das nicht weißt." sagte er traurig und lief weiter.

"Okay. Ich bin Grace." sagte ich trotzdem und schlief einfach ein. Es war merkwürdig wie mich meine Müdgkeit überkam. Aber

"Nett dich kennen zu lernen. Schlaf ruig und wenn du aufwachst hast du alles vergessen." sagte er noch schnell aber dann war ich schon in meinen Träumen angelangt.

 

 

Das mit dem Vergessen hat wohl nicht ganz so gut geklappt. Denn als ich aufwachte sah ich nur eine riesige Narbe an meinem rechten Arm und es kam alles wieder. Ich konnte nicht erklären wo dieses Monster ist oder der junge gutaussehende Mann oder gar warum mein Arm so schnell geheilt wat.

Aber eines wusste ich. Ich konnte es unter garkeinen Umständen jemanden erzählen.

 

 

 

Der Neue

Trotz dieser äußerst merkwürdigen Geschichte versuchte ich wieder klaren Gedanken zu fassen. Ich machte mich auf den Weg nach unten in der Hoffnung meine Mom hätte den Tisch schon gedenkt, so wie jeden Morgen. Natürlich wusste keiner was davon ich hatte mit niemandem darüber geredet. Wer würde mir denn glauben? Meine Mom vielleicht? Mein Dad oder gar mein großer Bruder? Nein. Voller Freude setzte ich mich an den Tisch und begann zu essen.

"In zwei Tagen geht es wieder los, heh?" sagte meine Mom während sie mir etwas Rührei auf meinen Teller legte. Versuchte sie mit Absicht meine gute Laune zu versauen? Ich wusste das in zwei Tagen der Sommer vorbei sein würde, dass die Schule wieder anfing und ich noch ein anstrengendes Jahr vor mir hatte.

"Erinner mich bloß nicht" antwortete ich nur und aß ein weiteres Stück Speck.

"Schatz du weißt was die Schule bedeutet." erinnerte sie mich wieder.

"Mom, bitte. Ich weiß. Du erinnerst mich doch täglich daran."

Sie zog eine kurze Mine und räumte die Pfanne in die Spüle. "Ich muss gleich arbeiten. Im Gefrier ist noch Pizza von gestern, die du dir heute Mittag warm machen kannst."

"Klar." sagte ich nur.

Es war Samstag und am Montag fing die Schule wieder an. Ich muss die letzten Tage nutzen sonst bereue ich es wieder. Ich beschloss meine Beste Freundin Kayla anzurufen. Sie wusste

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Tag der Veröffentlichung: 12.09.2013

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