~Akeno's Sicht~
Alles ist warm um mich herum. Ich bin an etwas weiches gekuschelt, und noch immer im Halbschlaf, als ich merke, dass ich nicht in meinem Bett liege. Weich. Kuschelig. Mein Bett ist hart und unbequem, aber ich bin daran gewöhnt.
Ich trage einen Schlafanzug aus Seide, jedenfalls vermute ich, dass es ein Schlafanzug ist. Ich weiß nicht, wieso ich hier bin, und es ist mir auch egal, hauptsache ich komme lebend hier raus. Langsam öffne ich die Augen und gähne. Es ist dunkel, aber ich spüre, dass ich mich in einem großen Raum befinde. Vorsichtig taste ich an meinem Körper entlang. Ein Bett. Ein breites Ehebett. Neben mir liegt etwas. Etwas plüschiges.
Vorsichtig setze ich mich auf. Ein Teddybär. Wieso liege ich in einem Ehebett, neben einem Teddybären?
Die Tür des Zimmers ist angelehnt, von draußen fällt ein Spalt Licht hinein. Man hört ein leises Rauschen, weit entfernt und doch ganz nah. Ich kauere mich neben dem Kuscheltier zusammen. Es ist fast so groß wie ich. Still warte ich darauf, was als nächstes passiert. Aber es passiert nichts. Viel zu lange. Irgendwann hört das Rauschen auf. Ein paar Minuten später höre ich trippelnde Schritte, vermutlich aus dem Flur, wenn es hier einen gibt. Wer weiß, was hinter der Tür lauert.
Ein Kopf verdeckt einen Teil des Lichtstreifens.
"Akeno?", flüstert jemand leise. "Hey, bist du wach? Es ist sechs Uhr. Bald ist Schule."
Ich zucke zusammen, als ich die Stimme erkenne. Haru. Natürlich. Von wegen er wollte mich nicht entführen! Wer weiß, was er alles mit mir angestellt hat?
Als er sieht, dass ich nicht mehr schlafe, betritt er das Zimmer und macht eine Lampe an, die neben der Tür steht. Jetzt sieht man alles deutlich. Großer Raum. Doppelbett. Der riesige Teddybär neben mir. Schreibtisch, Stuhl, Fernseher. Wie ein Hotelzimmer. Nur gemütlicher. Bewohnter.
"Ich wohne hier.", erklärt er, als ich nichts sage. "Weißt du noch? Ich habe dir gestern die Wohnung gezeigt, aber du warst so müde, bist gleich ins Bett gefallen. Weißt du noch?"
Er wird bleich, als ich den Kopf schüttle.
"Oh Gott, du glaubst doch nicht..."
Er lässt sich auf den Bettrand fallen und sieht zu mir hinüber. Er hat meine Gedanken erraten.
"Akeno, ich hab nichts gemacht. Ehrlich.", erklärt er leise. "Wirklich. Nach dem Essen in 'ThreeLittleMaid's' hast du mir gesagt, dass du gerne wissen würdest, wie ich lebe. Und da habe ich dir vorgeschlagen, zu mir zu gehen. Hierher. Es war schon zehn Uhr. Und du warst so müde. Lag wahrscheinlich an dem Kakao. Der ist echt gut zum Einschlafen. Jedenfalls bist du gleich nachdem ich dir die Wohnung gezeigt habe, auf der Couch eingepennt. Ich hab dich hier rübergebracht. Und dir einen meiner Seidenkimonos angezogen. Aber deine Unterwäsche hast dun noch an. Wirklich."
Er sieht mich flehend an. Wie kann ich diesem Blick nur widerstehen? Unmöglich. Ich seufze leise.
"Na gut. Ist okay.", flüstere ich. "Aber bitte lass mich gehen, Haru. Bitte, bitte, lass mich gehen."
Als würde er das nicht tun. Als würde er mich hier festhalten!
"Akeno...das kann ich nicht.", sagt er leise und dreht sich weg. "Das geht doch nicht..."
Tag der Veröffentlichung: 18.01.2012
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für Fey (Die endlich bei der FF von mir und P. weiterschreiben sollte >:D) <3