Hört Ihr, wie der Wind flüstert?
Wie er durch die Dünen raschelt
und die Sandkörner zum Tanz bittet?
Seht Ihr ihn tanzen?
Sehr Ihr, wie er den Gräsern durch die Haare rauft
und scheinbar nur zufällig
der Möwe die Federn zerzaust?
Er flirtet – schaut hin! –
mit den letzten Sonnenstrahlen des Tages.
Heiße Blicke, errötende Küsse …
Wie sie sich umschmeicheln
streicheln
verschmelzen,
um dann
mit einem letzten Kichern
und einem sanften Glühen
gemeinsam
im Bett zu verschwinden.
Stille.
Mein Atem
ist jetzt der Wind.
Ich weine
und spüre mich leben.
Die Sehnsucht des Tages
löst sich auf
im Blau
des Dazwischen
schimmern Tränen
er schöpft
aus dem Nebel
die Träume
der Nacht
endlich
Zuhause
fühl diese Seele
ihr Feuer
sie singt
sieh diese Seele
eiskalt
sie zerspringt
Funken
und Scherben
greift sich der Schmied
beim Blick in den Himmel
summt er sein Lied
und wirft aus den Händen in endlose Ferne
neue Sterne
Da ist immer eine Tür
Diese eine Tür
Die, die du nicht öffnen darfst
Die mit dem Schild:
Betreten verboten
Strengstens verboten
Kehre um
Du bist des Todes!
Doch Mensch, der du bist
Ergreifst du dein Herz
Und den goldenen Schlüssel
Den, den dein Wächter dir gab
Als er das Haus verließ
Und sagte
Benutze ihn nicht
Benutze ihn ja nicht
Halt dich zurück
Du bist des Todes!
Und jetzt weichet,
Pythia, Teiresias, Kassandra!
Denn Mensch, der du bist
Der du wieder sein willst
Öffnest du die Tür
Und findest
Ein Meer voller Tränen
Ein blutendes Schlachtfeld
Zerfetzende Träume
Unsäglichen Hass
Du tauchst
Du verbindest
Du flickst
Du umarmst
Und du stirbst.
Errötet der Himmel
am Morgen
dann weißt du,
junger Mann,
es ist die Göttin
die mit einem schamvollen
Lächeln
auf dich hinunterlugt
und nach ihrem
Gott
sucht
Mein Herz zerspringt
und seine Splitter
mischen sich mit denen
Eurer Träume
Mit unseren Tränen
sollen sie sich
vermengen
zu einem fruchtbaren
lehmigen Boden
aus dem
neues
Leben
entsteht
Tag der Veröffentlichung: 18.08.2009
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