Cover


Ebook erstellen - ganz einfach?
Ebooks vermarkten - sicher nicht einfach

Ebooks sind relativ schnell erstellt.

1. Erscheinungsbild.

Wichtig bei der Erstellung ist korrekte Rechtschreibung und professionelles Erscheinungsbild. Sehr oft gibt es ebooks, die nur schlecht lesbar sind, weil sie furchtbar aussehen. Achten Sie darauf, dass ihr Buch gut aussieht und korrekt geschrieben ist.

2. Aufbau des ebooks.

Ein ebook
sollte ebenso aufgebaut sein wie sein gedrucktes Pendant. Das heißt, mit Schmutztitel, Angaben zum Verlag, zum Autor, Impressum, usw. Denken Sie daran - Sie wollen Erfolg haben. Wenn Sie Erfolg haben, werden Ihre Bücher tausendfach gelesen und bewertet. Bei umfangreicheren Büchern ist ein Inhaltsverzeichnis ein Muß. Dieses sollte sogar am Schluß wiederholt werden. Obwohl man mit ebookreadern direkt an die zuletzt gelesene Stelle kommt, ist ein Inhaltsverzeichnis sinnvoll. Von diesem aus lassen sich die einzelnen Kapitel "direkt anspringen." Die funktionierende Erstellung ist aber nicht ganz einfach. Auch ein paar Worte zum Autor sollten nicht fehlen, so wie es bei gedruckten Büchern üblich ist. Auch ein Cover ist ein Muß. Hier sollten Sie sehr genau überlegen, welches Cover sie verwenden. Cover werden meist im .jpg Format erstellt, es gilt meist aber auch .bmp und .tif. Das Cover soll gut erkennbar sein, Bezug zum Inhalt haben und soll wirken, da es den ersten Eindruck des Buches vermittelt. Und Sie wissen ja - für den ersten Eindruck gibt es keine zweite Chance.

3. Format des ebooks.

Im Moment ist zu beobachten, dass sich 2 Formate durchsetzen. Das Amazon-eigene Format der Kindle-Plattform (Amazon-Plattform, spezieller ebook-reader oder Konverter auf PC erforderlich) und das sog. EPUB-Format, das von anderen Herstellern von ebookreadern und vom Deutschen Buchhandel bevorzugt wird. Das pdf-Format ist für ebooks nicht sinnvoll.

Für die Erstellung eines ebooks in den einzelnen Formaten gibt es Programme, die auch als Freeware erhältlich sind. Freeware bedeutet, dass die Programme kostenlos sind. Zu empfehlen sind: Calibre, Mobipocket-Creator, Atlantis (kostenpflichtig aber gut) und andere. Um HTML zu erstellen, z. B. für Inhaltsverzeichnisse, ist KompoZer sehr empfehlenswert. Professionelle Programme wie Adobe InDesign oder QuarkXpress for Mac dürften für die meisten zu teuer sein.

Für Amazon genügt es, eine Word.doc Datei zu erstellen. Hier allerdings mit möglichst wenig Formatierungen. Einzelheiten finden Sie im hervorragenden Hilfetext von www.kdp.amazon.com. Wichtig ist: Word 2007 speichert automatisch in .docx. Achten Sie beim Abspeichern Ihrer Dateien darauf, in .doc (KEIN DOCX !)ab zu speichern. "doc" wird bei amazon automatisch umgewandelt. Das ist die einfachste Form, ein ebook für amazon zu erstellen. Sie sind dann formatmäßig allerdings an Amazon gebunden. Natürlich können auch andere Formate hochgeladen werden, aber word und damit .doc ist doch sehr weit verbreitet.

4. ISBN

Im deutschen Buchhandel hat jedes Buch eine sog. ISBN, die sog. Internationale Standardbuchnummer. Diese Nummer ist 13-stellig und für jedes Buch einmalig.

ISBN wird allerdings nur an Verlage vergeben. Sie haben aber die Möglichkeit, sich einzelne ISBN zu kaufen oder einen Selbstverlag zu gründen. Das kostet ein paar Euro Anmeldegebühr und Sie sind juristisch auf der sicheren Seite. Achten Sie darauf, dass kurz nach einer Gewerbeanmeldung Bettelbriefe vom Finanzamt ins Haus flattern. Auch dort muß das Gewerbe (meist freiberuflich) angemeldet werden. Vorteil: Sie kaufen ISBN gleich im Paket sehr viel günstiger als einzeln bei Verlagen und alle Rechte bleiben bei Ihnen.

Es ist kein großes Problem, ein ebook in beiden Formaten und somit flächendeckend an zu bieten.

Alternativ bietet sich an, die Konvertierung (das Umwandeln der fertigen Story in ein bestimmtes Format) und die Vermarktung einem Verlagsauslieferungs-Service zu überlassen. Dort sind Fachleute und Experten damit beschäftigt, ein ebook professionell auf den Markt zu drücken.

Es stellt sich die Frage: ISBN ja oder nein?

Ich bin ein Befürworter der ISBN. Sie erheben sich aus dem Amateurlager in die semiprofessionelle Zunft, wenn Sie Bücher bundesweit über den MVB (Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels) anbieten. Allerdings ist das nicht so einfach. Sie erhalten ein Paket DIN A4 Blätter, bedruckt mit Vertragsbedingungen, Vorschriften, Voraussetzungen undsoweiter. Lassen Sie sich nicht entmutigen. Sie müssen das Angebot des MVB nicht unbedingt in Anspruch nehmen, zumal es kostenpflichtig ist. Aber es hat auch Vorteile. Wenn Sie Beitragszahler sind, haben Sie Anspruch auf Hilfe und Beratung auch per Telefon und die Mitarbeiter dort sind gut geschult und hilfsbereit. Auch wenn es anfangs nicht klappt und Sie schon beinahe am Verzweifeln sind, weil wieder etwas nicht geklappt hat - nicht aufgeben. Wenn Sie Erfolg haben, und davon sollten Sie doch ausgehen, sind Sie auf der richtigen Seite. Niemand kann Ihnen den Titel "klauen", unerlaubte Veröffentlichungen sind leichter zu ahnden. Sie unterstreichen Ihre Professionalität. Aber zugegeben - für jemand, der nur wenig Ahnung von Computern, FTP, Up- und Downloads hat, ist der Weg in den Deutschen Buchhandel über VLB und Libreka nicht leicht. Es ist aber niemand böse, wenn Ihre ersten Erzeugnisse, die Sie einstellen, noch nicht perfekt sind. Und bei Problemen gibt es immer kompetente Ansprechpartner.

Bei kdp.amazon (kindle desktop publishing-) Bücher einzustellen, ist viel leichter. Folgen Sie einfach den Anweisungen.

Meine Empfehlung: Fahren Sie mehrgleisig. Veröffentlichen Sie in Amazon und im Deutschen Buchhandel.


5. Rechtliches

Sie sind alleiniger Urheber Ihres Werkes? Dann ist Ihr Werk durch das Urheberrechtsgesetz geschützt, zumindest teilweise. Sie müssen aber auch Rechteinhaber für alle Veröffentlichungen sein, die in Zusammenhang mit Ihrem Buch stehen. Also auch für Fotos, Zitate, usw. Veröffentlichen Sie niemals ein Foto als Cover, an dem Sie nicht hundertprozent die Rechte haben. Das kann sehr schnell teuer werden. Anbieter von Fotos gibt es im Internet genug, auch kostenlose. Schauen Sie nach (Google, Buchhandel.de, VLB,Libreka u.a.) ob Ihr Titel schon veröffentlicht ist. Falls ja - ändern.

Anders als das Urheberrecht kann das Verwertungsrecht veräußert werden.

Beispiel: Sie gründen keinen Verlag, sondern kaufen bei einem Verlag eine ISBN-Nummer. Der Verlag hat für die ISBN ziemlich wenig bezahlt, weil er sie blockweise kauft. Von Ihnen verlangt der Verlag ca. 50 bis 70.- Euro. Soweit so gut, aber diese ISBN ist untrennbar mit derm Verlag verbunden. Oft geben Sie also damit auch die Verwertungsrechte an den Verlag ab. Und ob diese Rechte für Sie günstig sind, sollten Sie vor Vertragsabschluß genau prüfen. Wenn Ihr Buch wirklich mal Erfolg hat, haben Sie keine Möglichkeit, die Vertragsbestimmungen vor Ablauf des Vertrags zu kündigen. Ihnen sind die Hände gebunden. Für ebooks gibt es auch ein sog. DRM, ein Digitales Right Management, eine Art Kopierschutz, damit ein einmal gekauftes ebook nicht beliebig oft kopiert werden kann. Meines Erachtens nicht sinnvoll, weil eine Umgehung des Kopierschutzes zwar verboten, aber machbar ist. Siehe auch das Gezerre in der Musikindustrie, wo sich diese Frage inzwischen nicht mehr stellt. Achten Sie aber darauf: Bücher, auch ebooks, sind schützenswertes Kulturgut und unterliegen der Preisbindung. Das heißt, Sie dürfen über Amazon nicht billiger anbieten als über den deutschen Buchhandel. Auch hier gibt es aber rechtlich noch Unsicherheiten, weil Amazon seinen Sitz (und damit die Server) im Ausland hat.

Verlagsauslieferungs-Service-Center sind zumindest anfangs eine wirkliche Unterstützung. Dort bezahlen Sie einmalig für den Service, das heißt Konvertierung und Distribution, erhalten aber einen Großteil der Einnahmen aus dem Verkauf von einer Stelle, egal, ob Sie über ein Portal oder hunderte Geschäfte verkaufen. Die Kosten halten sich im Rahmen. Die Verwertungsrechte bleiben bei Ihnen, der Verlagsservice verpflichtet sich aber, Ihr ebook in vielen verschiedenen Geschäften einzustellen. Ein solches Vorgehen empfiehlt sich gerade am Anfang für kleine Werke, um "den Markt auszutesten". Später können Sie immer noch agieren, wie Sie möchten.

Bei Amazon-kindle funktioniert das "Austesten" in Foren, in dem Sie für Ihr Buch Testleser mit der Bitte um Rezension suchen können. Manche antworten sogar und geben Ihre Meinung dazu ab.


6. Ebooks vermarkten

Sie haben Ihr erstes ebook erstellt. Sie haben es korrigiert, lektoriert, es ist qualitativ in Ordnung. Sie haben alle Rechte an Gestaltung, Titel, Foto und Text. Es ist hochgeladen und zu finden bei verschiedenen Anbietern. Aber keiner kauft! Wieso?

Nun, wissen Sie dass ich ein Buch mit dem Titel "Kofpschmerzen - wie kriege ich sie weg?" geschrieben und veröffentlicht habe? Sehen Sie - es weiß KEINER, dass Sie den Hit der kommenden Jahre geschrieben haben. Sie müssen Ihr Buch bekannt machen. Lassen Sie sich nicht auf Versprechungen dubioser Anbieter ein - machen Sie das selber oder gute Freunde helfen dabei.

Bieten Sie Ihr ebook an, wo Sie können.

Regulär in Amazon, VLB und Libreka, dann sind Ihre Bücher, wenn man sucht, im Buchhandel zu finden. Eröffnen Sie einen eigenen Blog über Ihre Bücher, nützen Sie Ihren Facebook-account.

Dazu Twitter, Xing und andere. Es gibt auch Portale, in denen ebooks zur Probe gelesen werden können. Schicken Sie Ihren Freunden und Bekannten per email eine Empfehlung für Ihr ebook. Laden Sie Freunde und Bekannte ein und geben Sie Vorlesungen. Nutzen Sie berufliche Kontakte.

..Und wundern Sie sich nicht, wie steinig der Weg nach oben ist. Neben Ihnen gibt es noch Millionen anderer, und die machen es Ihnen nicht leichter... Wenn Ihnen diese Tipps helfen, demnächst die erste Million einzufahren, teile ich Ihnen gerne meine Bankverbindung für eine größere Spende mit....


Fazit:

Im Grunde ist ein ebook schnell erstellt. Soll es professionell wirken, ist allerdings ein bisschen Anstrengung nötig. Aber es kann sich lohnen.

Ein letztes Wort zu ebookreadern: qualitativ sehr gut: Der Kindle von Amazon. Riesige Speicherkapazität, e-ink-Bildschirm (Akku hält wochenlang!), usw. Es ist allerdings ein reines Lesegerät, das zwar auch mit mp3 "befüllt" werden kann und genügend Spielraum für die Zukunft läßt, mal sehen, was der Markt noch bringt. Fotos werden nur in S/W dargestellt. Das Foto oben stellt einen Kindle von Amazon dar.

Ebookreader mit Touchscreen-Monitor sollten sensitiv sein, keines falls resistiv (Berührung auf Druck). Resistiv ist anfällig, ungenau, verkratzt leicht - nicht empehlenswert.


Bitte denken Sie daran, dass diese Informationen nur einen kleinen Querschnitt der Materie spiegeln - für Details bemühen Sie bitte Suchmaschinen und Anbieter.

Impressum

Texte: alle c by riederliest
Tag der Veröffentlichung: 19.01.2012

Alle Rechte vorbehalten

Nächste Seite
Seite 1 /