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Kapitel 1:
Ich stand mit dem Rücken an die graue Steinwand gelehnt und ließ meinen Blick durch mein Zimmer schweifen. Alles war so, wie sonst auch immer. Das einfache Bett aus Holz in der Mitte des Zimmers, die braune Truhe, mit meinen wenigen Klamotten rechts an der Wand, die rote für meine Besitztümer (z.B. den Ball aus alten Stofffetzen, den meine Mutter mir gemacht hatte, als ich klein war oder die geschnitzte Holzpuppe ) stand daneben und auf einem alten Lindenholztisch lagen mein Bogen mit einem Köcher voll Pfeilen und mein Schwert. In der Ecke stand mein Spiegel und ich sah hinein.
Ich war eine Elfe, wie alle aus dieser Welt. Spitze Ohren, Stupsnase und schwarze Haare waren hier nichts Ungewöhnliches. Ich trug meine langen Haare immer offen. Außerdem war ich groß gewachsen, hatte hohe Wangenknochen, war schlank und ziemlich durchtrainiert vom Jagen. Doch das was mich ausmachte waren meine Augen. Im Gegensatz zu den braunen Augen der anderen Elfen, waren meine von katzenhaften grün.
Seit ich denken konnte lebte ich mit meiner Mutter, meinem Vater und meinem kleinen Bruder in diesem Haus. Unser Haus war das einzige, welches in unserem Dorf noch bewohnt war. Alle anderen Häuser standen schon lange leer und verfielen teils auch schon. Die Bewohner dieser Häuser waren von hier in die Gegenwelt geflohen. Man erzählte sich einiges über diese Welt. Viele Elfen, die in die Gegenwelt zogen, kamen nie wieder zurück. Die Elfen, die es allerdings überlebten, erzählten Schreckliches. Es soll dort Maschinen geben, die auf vier Rädern fahren können und Türen haben. Es soll sie in allen Farben geben. Die Menschen setzen sich einfach hinein, treten auf ein Pedal und drehen an einer Scheibe. Sie nennen es “Auto”. Mein Bruder sagt, das ist eine tolle Erfindung, meine Mutter sagt, das ist alles Quatsch und es gäbe keine fahrenden Maschinen, mein Vater kann sich nicht entscheiden und ich sage gar nichts.
Aber ich währe schon gerne in die Gegenwelt gezogen. Meine Mutter allerdings weigerte sich, diesen Haus zu verlassen. Schon meine Großeltern hatten hier gewohnt.
Grund dafür, dass alle ausgezogen waren, waren die Einhörner. Früher gab es fast
keine Einhörner und die, die es gab, lebten in Frieden mit den Elfen. Doch dann wurden es immer mehr und da die Einhörner Fleischfresser waren und die Elfen nicht genug auf ihre Schafherden achteten, hatten wir bald keine Wolle mehr und die Elfen versuchten die Einhörner zu töten. Doch diese werten sich und griffen vereinzelte Dörfer an. Bald war kein Elf mehr sicher und sie flohen alle. Alle außer uns…


Kapitel 2:

Ich schnappte mir meinen Bogen zum Jagen und rannte aus dem Haus. Draußen blieb ich stehen und genoss für einen Moment die warme Luft, die meine Haare zerzauste. Dann lief ich weiter. Ich rannte durch das verlassene Dorf und hinein in den Wald. Es war ein guter Tag und schon bald hatte ich zwei Hasen, einen Truthahn und ein Eichhörnchen erlegt.
Es war schon spät und ich wollte gerade wieder nach Hause gehen, da geschah es...
Ich war unvorsichtig geworden und trat auf einen Ast. Das Geräusch hallte durch den Wald und kurz darauf war schon das erwartete Gestampfe von Hufen zu hören.
Einhörner.
Oder besser gesagt nur ein Einhorn.
Aber gefährlich genug. Ich drehte mich um und rannte.
Doch zu spät, schon sah ich das Einhorn durch die Bäume jagen. Ich hörte meinen eigenen pfeifenden Atem in meinem Ohr. Das Gestampfe wurde lauter...und lauter.
Das spürte ich, wie mich das Horn des Einhorns streifte und warmes Blut floss mir den Rücken hinab. Ich stolperte, fiel hin. Nichts, an dem ich mich festhalten konnte und den heißen Atem der Einhorns im Nacken. Keine gute Situation. Doch dann fiel mein Blick auf meinen Bogen. So leicht würde ich mich nicht geschlagen geben. So viel stand fest. Also drehte ich mich um und schoss.
Ich traf das Einhorn direkt in der Brust. Es schwankte einen Moment lang, dann verdrehte es die Augen und stürzte. Es blieb auf dem Waldboden liegen und bewegte sich nicht mehr.
Keuchend stützte ich mich auf meine Oberschenkel und wartete so einen Moment. Nachdem ich sicher war, dass das Einhorn tot war, packte ich es an den Flanken und zerrte es mit. Sein Fleisch würde uns ein paar Wochen zum essen halten.
Es war nicht so, als dass ich aus Spaß jagte. Wir brauchten das Fleisch um zu überleben. Der Boden war schlecht, und so konnten wir fast nichts anpflanzen. Wir ernährten und also hauptsächlich von dem Getreide und den Erbsen, die wir einmal im Jahr zugeschickt bekommen.
Bald erreichte ich den Rand des Waldes und lächelte fröhlich bei der Vorstellung, wie die anderen schauen würden, wenn ich ihnen das Fleisch auf den Tisch legte.
Doch ich währe nicht so fröhlich gewesen, wenn ich gewusst hätte, was dann geschah...


Kapitel 2

Schon als ich aus dem Wald trat, konnte ich die dicke Rauchwolke am Himmel erkennen.
Ich ließ das Einhorn fallen und rannte los. Dornen zerkratzten mir die Beine, doch ich achtete nicht darauf. Rannte Hals über Kopf los. Ich hörte meinen eigenen pfeifenden Atem in meinem Ohren.
Als ich an unserem verlassenen Dorf ankam, war das erste dass ich sah, unser brennendes Haus. Dann erfasste mein Blick die schwarzen Reiter, die mit wallenden Umhängen davon ritten.
Doch da verlief alles wie im Traum. Ich rannte auf unser Haus zu. Die Tür war durch einen Holzbalken verrammelt, der wie durch ein Wunder noch nicht brannte. So konnte ich ihn problemlos von der Tür wegräumen. Ich riss die schon leicht angekokelte Tür auf und Rauch schlug mir entgegen. Alles war toten still. Flammen schlugen mir entgegen und ich wollte gerade ins Haus stürmen um meine Eltern zu retten, da umfassten mich zwei starke Arme und zerrten mich zurück.




(Ich bin noch nicht fertig. Du kannst Morgen oder Übermorgen weiterlesen.)

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Tag der Veröffentlichung: 24.05.2011

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