Cover

Der einsame Wolf im Gebirge

Uhowo war von einer tiefen Freude erfasst, den bevorstehenden Winter nicht allein verbringen zu müssen und machte sich ein geheimes Vergnügen daraus, seinen neuen Gefährten Adrig genau zu beobachten. Er war ebenso groß wie er und er liebte jeden Moment, den er allein mit ihm verbringen konnte. Er betrachtete Adrigs Hände, wenn er arbeitete oder einfach ruhte. Kräftig und wohlgezeichnet, unter seiner feinen Haut zeichneten sich die Adern ab. Jedes Detail erschien Uhowo mit überraschender Deutlichkeit. Adrigs Jugend sprach durchaus für ihn, auch wenn er nicht zu verstehen schien, dass ein Mann sich zu ihm hingezogen fühlen konnte, wollte er ihm etwas anderes zeigen. Er hatte es sich zum Beispiel angewöhnt, regelmäßig ein Bad vorzubereiten und sich ein regelrechtes Ritual darum aufgebaut. Die getrockneten Kräuter und das gesammelte Salz würden ihre optimale Verwendung finden.

„Mit Bädern bist du nicht geizig“, stellte der Ritter fest, als er eines Abends den dampfenden Zuber in dem Raum erblickte, der ebenfalls als Werkstatt und Zwischenlager für allerhand Utensilien und Kräutervorräte diente. Er betrachtete neugierig die brennenden Kerzen und schaute nach, was in dem duftenden Wasser schwamm. Blüten und Blätter hatten den geschmolzenen Schnee zu einem duftenden Bad verwandelt.

„Dank des hohen Schnees verfügen wir über Wasser im Überfluss und was haben wir abends anderes zu tun? Warum nicht auf körperliche Reinlichkeit achten? Wir sind keine Wilden“, erklärter Uhowo mit bewusst ruhiger Stimme, lächelte und stellte eine Schale mit Salz auf einen Holzschemel. Adrig hatte sich in den vergangenen Wochen daran gewöhnt, dass dieser große Mann die unterschiedlichsten Tätigkeiten vollbrachte und gerne ausführte. Er war sehr gewissenhaft und sorgfältig mit dem was er tat, er brauchte keine Frau, die sich um sein Haus kümmerte, er tat alles selbst und mit beachtlicher Genauigkeit.

„Das ist eine gute Erklärung. Wofür das Salz?“

„Wenn du deine Haut damit abreibst, fühlst du dich danach wie neugeboren. Versuche es doch!“ Der Ritter war es von klein auf gewöhnt, sich in Gegenwart seiner Kameraden zu entkleiden. Insgeheim hatte er oft einen gewissen Stolz empfunden, seinen groß gewachsenen Körper den Blicken anderer auszusetzen. Wer ihn kannte, wusste, dass er ein ernst zu nehmender Kämpfer war und es besser sei, ihn als Freund an seiner Seite zu haben. Nie hätte er diese Neigung offen zugegeben, aber es war eine Tatsache, er war stolz auf seinen Körper und genau das gefiel Uhowo. Der Schäfer beobachtete ihn, wie er in das Bad glitt und ließ seinen Blick über die ausgeprägten Muskeln seiner Beine und seines Rückens wandern.

In dem kleinen Raum war es durch das dampfende Bad sehr warm geworden, dass Uhowo es seinem Gefährten gleich tat und seinen Oberkörper entblößte. Die Brust des jungen Kriegers faszinierte ihn, denn sie war im Gegensatz zu der seinen völlig unbehaart. Die Muskeln wölbten sich unter seiner weichen Haut und Uhowos Herzschlag beschleunigte sich beim Anblick des schönen Kerls. Ohne ihn nach seiner Meinung zu fragen, begann er dessen Haare mit seinen Fingern zu kämen, nachdem Adrig sich im Wasser niedergelassen hatte. Der junge Mann ließ es sich gefallen und schwieg. Die Hände seines Freundes strichen durch sein langes, helles Haar, zurück zu seinem Kopf, über seine Kopfhaut, an seinen Schläfen entlang und lösten jeden Knoten mit großer Sorgfalt. Adrig konnte sich nicht erinnern, je so ausführlich und behutsam gekämmt worden zu sein und er spürte, wie die Berührungen von Uhowos Händen auf ihn wirkten. Ihm wurde warm ums Herz und er ließ es mit sich geschehen, genoss regelrecht jedesmal wenn er erneut durch sein Haar strich und neigte den Kopf unter seinem sanften Tun. Er seufzte leise und fragte: „Woher kommt deine Leidenschaft, Haare zu kämen?“ Uhowo antwortete nicht sofort und fuhr mit dem was er tat fort. Fürchtete er sich vor seinen eigenen Worten? Oder wusste er einfach, dass er sagen würde, was er empfand? Er genoss diesen Augenblick, atmete bewusst langsam und fühlte das Haar seines Freundes, bis er sich schließlich zu Adrigs Ohr neigte und ganz dicht mit seinen Lippen zu ihm sprach: „Seit ich dein Haar gesehen habe.“ Woraufhin er es wagte seine Hand auf dessen Schulter zu legen. Adrig erschauerte als er diese Hand auf seiner Haut fühlte. Er hatte es wohl so gewollt und genoss diese offensichtliche Zuneigung. Er konnte Uhowos Atem an seinem Hals spüren und wusste, dass er ihn nicht verschrecken wollte, doch ihm nicht widerstehen konnte. Er drehte sein Gesicht zu dem nahen Antlitz und sah, wie seine hellen Augen  wohl die seinen suchten, aber mit einem Mal gar nicht mehr so selbstsicher wie sonst wirkten, Uhowos Blick flackerte zögernd und er schloss seine Augenlider nieder. Adrig fragte sich, ob der Mann ihn im Ernst küssen wollte? Oder eher wie es einhergehen mochte, wenn zwei Männer sich küssten? Waren sie ebenso in ihren Gefühlen verloren, wie wenn er sich einer Frau hingab? War er dafür geschaffen? Hatte seine Natur es so gewollt, nur dass er sich sein Leben lang getäuscht hatte? Uhowos Nähe missfiel ihm schon lange nicht mehr, sie hatte ihm nie wirklich missfallen und jetzt mochte er seine wohlwollenden Blicke. Zeit war vergangen zwischen den ersten Abend an dem sie miteinander gesprochen hatten und er behauptet hatte, dass er Uhowo erkenntlich dafür sein würde, ihn in Ruhe zu lassen. Damals hatte er sich nicht ausmalen können, von einem Mann begehrt zu werden und diese Möglichkeit wie ein absolutes Verbot im Kopf zerworfen.

Uhowo nahm eine Hand voll Salz aus der Schüssel und rieb die breiten Schultern seines Freundes damit ein, vorsichtig, behutsam, nicht zu fest, denn das Salz sollte im Dampf schmelzen. Er arbeitete sanft mit seinen Händen über den gesamten Rücken Adrigs. Er entdeckte eine Narbe, eine weitere, verheilte Wunden aus fernen Kämpfen. Uhowo hörte seinen eigenen Atem in seinen Lungen ein und ausgleiten und genoss wieder die Stille in diesem Moment. Jetzt wollte er nichts anderes, nur dort sein und tun, was er tat, den Rücken Adrigs mit grauen Salz einreiben, die Körner zwischen seinen Händen und seiner Haut schmelzen spüren. Das Knistern der Salzkörner unter seinen gleitenden Händen war das einzige Geräusch, welches sich zu den Atemzügen der Männer gesellte.

Adrig hingegen war ergriffen von diesem Gefühl. Selten genug war es ihm wiederfahren, dass ein Mensch seine Haut berührte, seine Muskeln massierte und Uhowo verstand dies außerordentlich gut. Er begriff allmählich den Unterschied, von einem Mann begehrt zu werden oder von einer Frau, er spürte die brennende Begierde, die er von sich selbst kannte, nur dass sie in einer anderen Brust loderte.

Uhowo schöpfte etwas Wasser aus dem Bad und ließ es sanft über Adrigs Rücken rinnen, um das restliche Salz abzuspülen und ließ schließlich von ihm ab. Ihm entfuhr ein leiser Seufzer als er aufstand und sich entfernte. Adrig beobachtete ihn, wie er in aller Ruhe Utensilien aufräumte. Das war Uhowos Art, er hatte immer irgendetwas zu tun, kümmerte sich um seine Kräutervorräte oder sein Werkzeug. Adrig spülte sich mit beiden Händen Wasser über sein Gesicht, griff nach dem Tuch neben dem Zuber und stieg aus dem Bad aus. Er trocknete sich rasch ab und wickelte das Tuch um seine Hüften.

„Uhowo, das Bad ist noch warm. Du siehst, es dampft noch“, wagte er zu sprechen, doch sein Freund antwortete nicht. Vielleicht hatte er etwas nicht ganz Richtiges gesagt, überlegte Adrig und trat vorsichtig näher. „Ich kenne mich nicht mit deinen Ritualen aus. Vielleicht ist es in deinen Augen falsch, ein Bad im Zuber zu nehmen, in dem schon einer gesessen hat…“ Daraufhin musste Uhowo leise auflachen und er stellte ein paar kleine Krüge auf ein Regal. Adrig gesellte sich zu ihm und lehnte sich an den Holztisch. „So dreckig war ich nun auch wieder nicht und ich weiß, wie viel Mühe damit verbunden ist, so ein Bad herzurichten …“  Er hatte den Eindruck, wie ein unwissender Jüngling in die Leere zu plappern und schwieg eine Weile. Uohwo betrachtete ihn und spürte sein Herz härter schlagen beim Anblick der entblößten Brust seines Begleiters. Es schmerzte ihn regelrecht in diesem Moment Adrig so anblicken zu dürfen. Doch ein wohliger Schauder durchfuhr ihn als er sich zwang, abermals und genauer hinzuschauen. Er war unglaublich schön, die Linien seines Gesichtes und seines Körpers im Schein des Kerzenlichts. „Ich wollte mich nicht unfreundlich zeigen …“, murmelte Adrig und senkte sein Haupt, denn im selben Augenblick, wo er diese Worte ausgesprochen hatte fühlte er sich wieder unklug, regelrecht töricht. Uhowo zögerte, doch wagte es endlich seine rechte Hand zu Adrigs Gesicht zu heben, hielt kurz ein, bevor er behutsam sein Kinn berührte. Adrigs abwartender Atem glitt über seinen Handrücken, er hielt die Luft nicht an, vorsichtig legte Uhowo die Hand auf seine Wange, fühlte den anwachsenden Bart angenehm rau über sanfter Haut. Adrigs Augen suchten fragend nach den seinen, halbverborgen unter seinem langen Haar. Er rührte sich nicht, hatte die Arme vor seine Brust verschränkt, doch Uhowo schien sein innerliches Beben zu spüren. Der Ritter hielt wie ein wildes Tier still und duldete diese neue, unmittelbare Nähe des Anderen, doch Uhowo vernahm deutlich die Gefahr, die er lief. In jedem Moment konnte die Situation Adrig zu viel werden und er könnte sich wehren, regelrecht ausbrechen, ihn schlagen, ihn verfluchen, doch er tat es nicht, sondern versank im Blick seines Gegenübers. Uhowo trat einen Schritt näher, direkt vor ihm, seine Brust hob und senkte sich, Adrig sah, dass er haderte. Schwarzes, krauses Haar wuchs wirr über seiner hellen Haut, er war stark, seine Schulter ausgeprägt, seine Arme breit, stark genug, um sein gesamtes Gewicht zu tragen, wie er mittlerweile oft gesehen hatte, wenn er zum Beispiel Handstand machte. Er sah, wie Uhowos Hände behutsam zu seinen Armen griffen und sie auseinander falteten. Er ließ es geschehen, er wollte sich nicht wehren, Uhowo kam näher, ließ ihn nicht aus den Augen, schloss seine Lieder nicht, als er ganz nahe bei seinem Gesicht war, dicht an seinem Mund, Adrig konnte seinen Bart spüren. Er behielt ihn im Blick, während er sich wagte, ihn auf den Mund zu küssen. Adrig spürte Uhowos Hände um seine Handgelenke, bestimmend aber nicht zu fest und seine Lippen, die sich immer dichter an die seinen schmiegten. Die gesamte Energie des anderen Mannes schien ihn zu erfassen und mit diesen Küssen direkt unter seine Haut zu fahren. Der junge Ritter bemerkte, wie er die Küsse seines Freundes erwiderte, antwortete, ihn näher kommen ließ, spürte Uhowos Nase an seinem Gesicht, sah, wie er die Augen langsam schloss und ihn weiter küsste. Behutsam wagte er es, sich an seinen Oberkörper zu schmiegen, die fremde Haut auf der seinen zu fühlen, erfüllte ihn komplett mit einem überglücklichen Schauer von Glückseligkeit. Er nahm Adrig in seine Arme, zärtlich, fest, er liebte ihn und konnte selbst kaum fassen, ihn endlich küssen zu dürfen. Die Hände seines Freundes suchten zaghaft ihren Platz an der Seite seines Körpers, er befand sich an einem Bereich, der ihm unbekannt und vertraut zugleich erschien.

Uhowo hingegen war schlicht überwältigt von der unmittelbaren Nähe des Mannes, den er seit Wochen beobachtete und heimlich begehrte. Ihn in den Armen zu halten, raubte ihm den Verstand, oder viel mehr erfüllte komplett sein Wesen, er schloss ihn in die Arme und schmiegte seinen Kopf an seine Schultern, kein Wort in diesem Augenblick, einfach nur die Nähe des Anderen auskosten und genießen, warten, wie Adrig reagieren würde. Dabei lauschte er seinem Atem, er spürte noch eine gewisse Spannung im Körper des Ritters, bis dieser endlich seine Arme auf Uhowos Rücken legte und ihm ein merkwürdiges Geräusch aus der Kehle entfuhr, beinahe ein verlegenes Räuspern. Uhowo glaubte zu wissen, was den jungen Mann verwirrte, nicht nur dass er sich geradezu nackt in den Armen seines Freundes befand und zum ersten Mal direkt mit der Begierde eines Mannes konfrontiert war, durch den Stoff seiner Hosen und unter dem Tuch, welches Adrigs Hüften kaum verbarg, spürte er dessen Erregung.

Uhowo löste sich etwas von ihm, um ihm ins Gesicht zu blicken. In seinen Augen erkannte er die Verwirrung, gepaart mit Neugierde und vermischt mit unbekannter Lust. „Siehst du, deine Natur entscheidet für dich“, raunte der Schäfer und wagte es, ihn anzulächeln. Adrig atmete tief durch und traute sich, das nahe Gesicht von Uhowo mit seinen Fingerspitzen zu berühren. Vorsichtig strich er über seine Wangen, verirrte sich in seinem dunklen Bart, beobachtete seinen lächelnden Mund, er fühlte ihn und fühlte sich wohl, er wusste, wenn er ihn jetzt küssen würde, gäbe es kein Zurück mehr, doch wollte er das überhaupt? War er nicht einfach all den unzähligen Einladungen des Mannes gefolgt? Er hatte sich von ihm verwöhnen lassen.

„Hast du mich gefangen genommen?“, fragte er mit raunender Stimme.

„Adrig, du kannst kommen und gehen wie es dir gefällt. Du bist frei.“ Daraufhin küsste der Ritter ihn endlich, zunächst sanft, doch sogleich mit Leidenschaft, mit geschlossenen Augen, denn ihm entfuhr eine Träne. Zuviel Gefühl war in ihm, welches er nicht mehr beherrschen konnte und auch nicht wollte. Die Nähe seines neuen Freundes tat ihm so unglaublich gut und er wollte mehr erfahren, er wollte wissen, wie es war, geliebt zu werden. Uhowos Stöhnen erstickte in seinem Mund, er spürte seine Zunge und schmeckte ihn, der dunkelhaarige Mann empfing ihn leidenschaftlich in seinen Armen und küsste ihn mit all seiner Lust und seiner Begierde. Er wollte ihn und würde ihm zeigen, was er für ihn empfand. Mit einem festen Griff umfasste er seinen Kopf und fuhr fort, ihn zu küssen, gierig, ausgehungert nach Liebe, sein Atem war rasend geworden und er verwöhnte den schmeckenden Mund des jüngeren Mannes. Er wusste, dass er ihm alles zeigen und beibringen musste, was er selbst in seiner Jugend erfahren hatte, und nur sehr selten hatte ausleben können.

Adrig ließ sich regelrecht überwältigen von dem Drängen seines Freundes, er hielt sich an den Seiten seines nackten Oberkörpers fest, fühlte die Muskeln unter seiner Haut, beweglich, hart, bestimmend. Uhowo hatte sich dich an ihn geschmiegt und suchte seine Nähe, er spürte seine Kraft gegen seinen Körper und in seinen Händen, die seinen Kopf umfangen hatten und fest hielten. Solche ungehaltene Lust war ihm noch nie wiederfahren und er verlor sich in einer unendlich erscheinende Serie von nassen Küssen, er hätte stundenlang solche erwidern können und genoss die Wildheit seines neune Geliebten. Bis es schließlich nach Luft ringen musste, wobei Uhowos Mund sich schmeckend über sein Kinn zu seinem Hals schob. Der Bart auf dieser empfindsamen Stelle seines Körpers reizte ihn, erregte ihn, ihm entfuhr ein leidenschaftlicher Seufzer und er schlang nahezu unbeholfen seine Arme um den Rücken des erhitzten Liebenden. Die Umgebung um ihn herum hatte nicht mehr die geringste Bedeutung und jeder Atemzug war von der brennenden Lust des mächtigen Schäfers erfüllt. Dessen Küsse wanderten langsam aber zielstrebig über seine Brust, er beugte sich zu ihm hinab als wollte er jeden Flecken seiner Haut kosten, fühlen, schmecken, verwöhnen. Adrig sah wie sich seine Hände im dunklen, krausen Haar seines Kopfes verloren und krallte sich sanft darin fest. Er spürte Uhowos Lippen auf seinem Bauch, seine Zunge zeichnete sorgfältig die Linien seiner Lenden nach, verlor sich in der Mitte auf seinem Bauchnabel und leckte ihn. Adrig hörte sich selbst laut atmen und ihm entfuhr ein lustergebenes Stöhnen, wie er es noch nie zuvor aus seiner Kehle gehört hatte. Für seinen Geliebten schien dies ein untrügliches Zeichen zu sein, mit dem was er tat, fortzufahren, ihn weiter, intensiver zu küssen, Adrig spürte sein erregtes Glied unter dem Stoff gegen den Körper des anderen Mannes und wusste, dass er ihm ausgeliefert war. Wie selbstverständlich bemerkte er Uhowo Hand zwischen seinen Schenkeln, die nach seinem Sex suchten, seine Hoden umfingen und massierten, seinen Schaft umfassten und geschickte daran rieben, ihn reizten und auf merkwürdige Weise gleichzeitig beruhigten. Uhowo blickte zu ihm auf, er hatte sich mit dem linken Bein auf der Erde vor ihn gekniet und stützte sich mit dem anderen ab. Adrigs Mund war geöffnet, er stöhnte vor unkontrollierbarer Lust, neigte sich zu ihm hinab, war außer Stande, etwas anderes zu tun als sich mit beiden Händen an seinen mächtigen Schultern anzustemmen. Doch er war noch lange nicht am Gipfel seiner Empfindungen angelangt und hörte, wie ihm ein tiefer, leiser Schrei aus lustergebener Kehle entfuhr, als er plötzlich Uhowos Lippen auf seinem Glied spürte. Er hatte ihn von seinem Tuch befreit und erlabte sich an dem erregten Penis. Er genoss ihn sichtbar und nahm ihn in den Mund. Adrig war nicht in der Lage zu begreifen, wie es möglich war, dass ein Mann ihm derartige Gefühle bereiten konnte. Er verwöhnte ihn, ahmte das Treiben und Stoßen mit unglaublichen Geschick nach, kraulte und massierte seine Hoden ohne Unterlass und trieb ihn ohne zu Zögern in den ersten Orgasmus. Uhowo war völlig von seiner Lust erfüllt und die offensichtliche Schönheit Adrigs hatte ihn total in den Bann gerissen. Er liebte dieses unmittelbare Gefühl von direkter Lust in seinem Schlund, krallte sich mit einer Hand an dem breiten Schenkel seines Gegenübers fest, während die andere Hand nicht von seinem Hoden ablassen wollte. Vor Erregung eng an dessen Körper geschmiegt waren sie bereit zum Explodieren und er wollte ihn spüren, ihn schmecken und alles von ihm erfahren. Er liebte die seufzenden, stöhnenden Schreie, die Adrig unkontrolliert entfuhren, während er sich zum ersten Mal in ihm ergoss. Dessen Hände krallten sich in seinen Haaren fest, er krümmte sich über ihn und erfuhr einen Orgasmus wie noch nie zuvor in seinem Leben. Uhowo wusste, wie intensiv Adrigs Gefühle waren und er liebte ihn dafür. Bedachtsam ließ er von ihm ab, umarmte zärtlich seinen Körper und richtete sich langsam auf, um ihm direkt ins Gesicht zu blicken.  Adrigs Atem ging noch tief und erregt, er bemühte sich zu sammeln, stützte sich auf seinen Gefährten ab, es blieb ihm keine andere Wahl als ihm zu vertrauen. Er hatte geglaubt zu wissen, was es bedeutete, einen Menschen zu verführen, eine Frau zu verführen, doch nun war er sich dessen absolut nicht mehr sicher. Hatte er je eine verführt? Hatte er wirklich seine Verlobte verführt? War sie nicht einfach nur ein gutes Mädchen, welches verzweifelt nach Schutz in einer Welt gesucht hat, die sie nie verstehen würde? Die Frauen, die er gekannt hatte, hatten ihn aus gierigen Augen beobachtet und sich siegessicher in seinen Armen ergeben. Was war einfacher? Sie hatten insgeheim alle die Hoffnung gehabt, von ihm geheiratet zu werden. Ein schöner junger Ritter aus einer wohlhabenden Familie und einem guten Platz am Hof des Königs konnte für eine Frau ein komfortables Leben bedeuten. Sein Vater hatte ihn darauf vorbereiten wollen und gehofft, ein Mädchen aus einer reichen Familie für ihn aussuchen zu können. Nemda war dazwischen gekommen, denn sie bemühte sich darum, reine Gefühle zu pflegen und tugendhaft zu leben. Sie war jung und zart gewesen und hatte sich von ihm nehmen lassen, er hatte sie geliebt und andere hatten entschieden, dass er sie verlassen musste.

Wie hätte er sich eine Begegnung mit einem Mann wie Uhowo auch nur ausmalen können? Er hatte seine Hand auf die Schulter seines Gegenübers gelegt und atmete noch immer schwer und tief, hielt die Augen geschlossen und bemerkte auf einmal die warme Hand Uhowos an seiner Wange. „Mach die Augen auf, junger Mann“, schlug er ihm mit leiser Stimme vor. Adrig gehorchte und suchte nach einer Erklärung in den hellblauen Augen Uhowos, der ihn anlächelte.

Uhowo hingegen war schwer berührt von dem was er mit ihm erlebt hatte. Es war ihm klar, dass dieser Kerl sein Leben lang irgendwelchen Regeln und Tugenden gefolgt war und das Vergnügen in den Armen eines anderen Mannes nie in Erwägung gezogen hatte. Ihn zu verführen war riskant gewesen. Umso wertvoller war dieser Moment mit ihm, denn er vertraute ihn und genau das war es, was Uhowo sehr nahe ging und womit er nicht hatte rechnen können. „Wie fühlst du dich?“, wagte er zu fragen, doch Adrig schüttelte nur kurz den Kopf, legte seine Stirn an die seine und schluckte, denn seine Stimme hatte ihm versagt. Uhowo umarmte ihn und sein Herz machte einen Freudensprung als er spürte wie Adrig ihm in diese herzliche Umarmung folgte, ihn fest in die Arme schloss und suchend an ihn schmiegte. Er spürte, wie Adrig seinen Kopf an seine Schultern koste und sich an ihm festhielt. „Liebe Zeit, du machst es mir nicht einfach, mein Schöner“, raunte Uhowo in sein Haar und streichelte ihm über den Rücken. Adrig löste sich etwas aus dieser Umarmung und blickte ihn fragend an. „Ich mache es dir nicht einfach? Ich würde eher sagen, dass ich dir völlig ausgeliefert bin! Sieh mich an, nackt wie ein Kind bin ich bei dir und du hast mir Gefühle gebracht, die ich nicht in meinen intimsten Träumen gewagt hätte.“ Uhowo konnte nicht anders als erneut den Kopf seine Geliebten zart in die Hände zu nehmen und ihn auf den Mund zu küssen. Sein Herz überschlug sich regelrecht in seiner Brust und er hätte es sich nie zu träumen gewagt, dergleichen für einen Mensch empfinden zu können. Doch es war Realität und er wollte diesen Moment pflegen, nichts durfte diese Gefühle trüben.

„Ich denke, ich werde es dir gleichtun und auch ein Bad nehmen“, raunte er nahe an Adrigs Gesicht und ließ ihn los. Er drehte ihm den Rücken zu und ging zu dem dampfenden Zuber. Der Ritter beobachtete ihn, wie er sich entkleidete und sich so verhielt, dass er sein Geschlecht nicht offenbar zu sehen bekam. Adrig blickte an sich selbst hinunter und nahm das Tuch vom Boden wieder auf, um es um seine Hüften zu wickeln. Er wusste nicht, was er tun könnte und entschied sich, es Uhowo nachzuahmen, in dem er die Schüssel mit Salz in die Hände nahm und sich zu ihm setzte.

„Du fragst dich, was du nun tun sollst“, stellte Uhowo fest und genoss das warme Wasser um seinen Körper. Er musste sich selbst beruhigen und wollte seinem jungen Freund nicht in die Enge getrieben wissen. Seine Lust war unbändig, doch er musste sich beherrschen, er sollte sich Zeit lassen und langsam vorgehen.

„Allerdings. Ich will mich nicht von meiner schlechten Seite zeigen, und habe nicht die geringste Ahnung, was dir gefallen könnte.“

„Tu nur, zu was du Lust hast, mein Freund. Niemand sollte etwas gegen seine eigenen Vorstellungen tun, um einem anderen einen Gefallen zu bereiten“, sprach Uhowo, und Adrig begann seine Schultern mit etwas Salz einzureiben.

„So etwas sagst du mir, wo mein Leben aus Dienst und Gehorsam anderen gegenüber besteht.“

„Ich meine es Ernst, Adrig. Jeder Mensch ist frei und sollte das nie vergessen.“ Adrig fühlte die Haare auf der Haut seines Freundes und massierte seine runden Muskeln. Wahrscheinlich hatte er Recht, mit dem was er sagte, doch wie verlief das Leben in den meisten Fällen? War er wirklich aus freier Entscheidung hier her gekommen, oder nicht eher aus Not gedrungen um den Gefahren seiner Reise zu entkommen? Inwiefern war seine Gegenwart hier eine freie Entscheidung? Oder sein Leben am Hofe der Unih, die seine Begegnung mit Nemda hervorgerufen hatte? Hatte er nicht nur aus Sucht nach Anerkennung gehandelt und seinem stets unzufriedenen Vater gefallen wollen?

„Langsam, du reibst das Salz zu fest!“, mahnte ihn Uhowo und Adrig murmelte eine Entschuldigung. „Es tut mir leid, ich war in meine Gedanken versunken und musste gerade an meinen Vater denken.“

„Wie bitte?“ Uhowo schreckte regelrecht auf und drehte sich zu ihm um. „An deinen Vater? Ausgerechnet jetzt?“ Adrig nickte schuldbewusst. Er war viel zu ehrlich und hätte diesen Gedanken wahrscheinlich nicht preisgeben dürfen. In Uhowos Augen vermochte er regelrecht die Fassungslosigkeit lesen. Er stellte die Salzschüssel beiseite und brummte: “Entschuldige, ich bin nicht der Richtige für solche Geschichten“, während er aufstehen wollte, doch Uhowo schnappte rasch nach seinem Handgelenk und hielt ihn fest. „Ich bitte dich, hör auf, dich zu entschuldigen. Kannst du das tun? Ich will nicht, dass du dich ständig entschuldigst, verstehst du?“ Adrig hielt seinem Blick stand und haderte. Seine gewöhnlichen Gefühle ordneten ihm an, sich zu entfernen und Abstand von Uhowo zu nehmen. Er fürchtete sich davor, ihn zu enttäuschen, nicht auf der Höhe zu sein und seinen Erwartungen zu entsprechen. Er war ein erwachsener Mann und sein Gegenüber wusste genau, was er von ihm wollte. Wobei er ein unwissender Dummkopf war. „Ich bitte dich“, fuhr Uhowo fort „Lauf nicht vor dir selbst weg!“ Adrigs Brust hob und senkte sich im Kerzenlicht und er überlegte fieberhaft. Behutsam drehte er seinen Arm aus dem Griff seines Freundes.

„Ich weiß absolut nicht, was ich tun soll. Du bist so erfahren mit all dem, was du unternimmst. Du weißt, was du willst und was du tun musst, um es zu bekommen. Du hast sofort erkannt, dass ich zwar zum Schutze des Prinzen auserkoren war, aber nicht die geringste Ahnung für ein Überleben in der Wildnis habe. Wahrscheinlich ist es ebenso mit dem, was sich gerade zwischen uns abgespielt hat.“

„War es denn so schrecklich für dich?“, fragte Uhowo.

Adrig starrte ihn verblüfft an, denn er war es einfach nicht gewöhnt, mit einem Mann zu sprechen, der genau das aussprach, was er empfand und sagen wollte. Weil seine Antwort ausblieb, traute sich Uhowo weiterzusprechen: „Sei ehrlich und überlege nicht, was du sagen sollst, denn hier ist niemand anderes außer mir. Keiner von deiner verfluchten Familie, deren reichen Freunden oder den Leuten, die der Anerkennung eines veralteten Königs nachlechzen. Hier sitze ich, Uhowo, einsamer Hirte, nackt in einem einfachen Bad, welches ich mir selbst zubereitet habe. Im Sommer vertrauen mir die Leute aus dem Dorf nur ihre Ziegen und Schafe an, weil sie wissen, dass ich ihr Vieh betreuen kann. Ich kenne nichts anderes als die Natur und arbeite zusammen mit Hunden. Ich verstehe, wie die Wölfe leben und weiß, in welchen Gebieten sie jagen. Ich liebe die Kraft der Natur und sehe in dir die Sehnsucht nach einer verloren gegangenen Freiheit. Die meisten Menschen leben in einer Welt, die langweilig geworden ist und in der ein jeder vorgeben muss, sie interessant zu finden. Doch die Zeit verbringt ihr mit Lügen, ihr belügt euch selbst euer Leben lang, dass ihr nicht mehr wissen könnt, wer ihr eigentlich seid.“

Adrig hatte aufmerksam jedes Wort gehört und fühlte sich tief berührt. Er wusste, dass seine Zeit an der Seite seines neuen Freundes begrenzt sei, er war nur ein geladener Gast, doch Uhowo war in der Lage, alles mit ihm zu teilen und ihm beizubringen, was er vielleicht auf seiner bevorstehenden Reise brauchen könnte. Jetzt erwartete dieser Mann eine Antwort von ihm. War es schrecklich für ihn gewesen, sich von ihm berühren und küssen zu lassen? Seine Lust zu spüren und sich gehen zu lassen in einem Spiel des Verlangens nach Leidenschaft. Er saß abwartend in seinem Bad und beobachtete ihn. Sein Blick berührte ihn und ließ sein Herz schnell schlagen. Adrig wand zunächst seine Augen ab, doch sah ein, dass es ihm gefiel, ihn anzusehen und er mehr von ihm wissen wollte. Also blickte er wieder auf und sah ihn an. Er wusste tief in seinem Inneren, dass er Uhowo dafür liebte, was er mit ihm angestellt hatte und er sich danach sehnte, erneut von ihm berührt zu werden, begehrt zu werden und geliebt. Was ihm einfach zurückschreckte war die Tatsache, dass er ein Mann war und ihn verführte, er sich auf ihn einlassen musste und ihm vertrauen musste. Doch was hatte er schon zu verlieren? Rein gar nichts, im Gegenteil, er würde von ihm lernen, Uhowo war ihm völlig ergeben und wollte ihm nichts Ungutes. Also beugte er sich schließlich nach vorn, umfasste rasch das Gesicht des Mannes, der abwartend im dampfenden Bad saß und küsste ihn. Uhowo empfing ihn, umfasste fest seine Hände, seufzte in seinen Mund und erwiderte seine Küsse. Er hatte sich nicht täuschen können, denn in der Brust dieses bildschönen jungen Ritters brannte eine ungestillte Sehnsucht nach Liebe und Leidenschaft, das hatte er bereits in seinen Küssen gekostet. Jetzt hatte er den Beweis dafür, dass aus seinem stillen Hoffen eine unbändige Flamme wurde. Er wollte ihn und Adrigs verzweifelte Lust nach Liebe, sein unbefriedigtes Temperament entflammte sich mit unerwarteter Gewalt unter den Küssen, die Uhowo zu antworten wusste. Das Wasser aus dem Bad platschte aufgeregt auf, als er sich plötzlich aufrichtete, den küssenden jungen Mann in seinen Armen mit sich nahm und sich fest an ihn schmiegte. Von nun an gab es kein Zurück mehr, Uhowo hatte sich Hals über Kopf in ihn verliebt und nur gezögert aus Furcht vor unberechenbare Reaktionen von einem Mann, der seine Gefühle nicht verstehen konnte. Doch diese Barrieren waren nun gefallen und Adrig ließ sich ungehalten seinem Ansturm gehen.

„So schrecklich war es …“, hauchte Uhowo atemlos an Adrigs Mund und lauschte seinen Seufzern.

„Lerne mir von deinen Gefühlen“, erwiderte der junge Mann leise und hielt sich an ihm fest. Die Kraft des Mannes unter seinen Händen zu fühlen, erregte ihn wie nie etwas zuvor. Er schloss die Augen und spürte nur noch die nasse, nackte Haut seines Geliebten gegen seinen Körper, wie er sich geschickte an ihn schmiegte, seine breiten Schenkel zwischen die seinen schob, mit seinen Händen an seinem Körper spielte und zugriff, seinen Hintern massierte und seine Haut streichelte. „Erlaube es mir, mein Schöner“, flüsterte er in sein Ohr und küsste seinen Hals, biss in seinen Hals, stöhnte vor Lust und hielt ihn fest, so fest wie ihn noch nie jemand gehalten hatte, er war so stark, so unglaublich stark. Uhowo umfing Adrigs Hand, hielt sie, spielte mit ihr und geleitete sie sanft auf seine Brust, schob sie tiefer, über seinen Bauch, seine Lenden, neigte sich etwas von ihm und blickte ihn an, während er seine Hand auf sein hartes Glied legte. Adrig hielt einen Augenblick den Atem an und biss sich auf die Lippen, seine Hand spannte sich an, als fürchtete er die Berührung mit dem erregten Penis des Geliebten. Doch er ließ es geschehen und umfing ihn. Uhowo schloss die Augen als er die Hand seines Freundes um seinen Sex spürte und zeigte ihm, wie fest er zudrücken konnte, geleitete seine Hand, um ihn zu reizen, zu streicheln, ihm zu gefallen. Adrig beobachtete ihn und ward ergriffen von diesem Schauspiel, ihn in so einem Zustand zu erleben, den er hervorgerufen hatte. Er küsste seinen Hals und fuhr damit fort, was Uhowo angefangen hatte. Fremd und bekannt war jeder Bereich des Körpers und er wusste, was er tun konnte, um ihm Gefallen zu bereiten. Dann blickte er an ihren beiden Körpern hinunter und beobachtete seine eigene Hand und den dargebotenen Sex, dessen pralle Eichel feucht im Kerzenlicht glänzte. Noch während er ihn wie hypnotisiert rieb, besann sich Uhowo etwas anderen. Er wollte diese Nacht mit seinem besonderen Geliebten auskosten und drehte sein Gesicht zu ihm, um ihn abermals zu küssen. „Komm mit mir, mein Geliebter“, raunte er und umfasste Adrigs Hand, löste sich von ihm, lächelte ihn an, trat ein paar Schritte um ihn herum, schlang seine Arme um seine Brust und schmiegte seinen Körper liebestrunken an seinen breiten Rücken und küsste leidenschaftlich seinen breiten Hals. „Komm mit mir“, wiederholte er und schob ihn sanft vor sich her. „Wo willst du denn hin?“

„Im Raum nebenan ist ein Bett, nur für dich und mich“, war Uhowos Antwort. Adrig blickte ihn verwundert an. „Nebenan ist das Lager von Heu und Stroh“

„Ja, und ich habe dort ein Bett vorbereitet.“

„Wie bitte?“ Uhowo lächelte und schlug die Augen nieder. „Ich träume schon so lange von dir, mein Freund.“

„Du hast also geplant, mich zu verführen?“

„Nun ja, ich hoffte es heimlich und wenn ich das Glück hätte, auf deine Leidenschaft zu treffen, wollte ich mich nicht dumm finden in einem zweckhaften Raum.“

„Ich kann es nicht fassen.“

„Ich auch nicht.“

Uhowo küsste ihn sanft und Adrig musste lächeln. In der Tat war Uhowo ein paar Jahre älter als er und erfahrener und voraussichtiger. Er wusste, was er plante, vorhatte und wie er gut sein Ziel verfolgen konnte. Der jüngere Mann ließ sich von ihm geleiten und trat in den dunkeln vom würzigen Duft erfüllten Raum ein. Uhowo zeigte ihm, wo er Laken auf Heu und Stroh ausgebreitet hatte, umarmte ihn und warf sich selbst mit ihm zusammen in das weiche, ungewöhnliche Lager. Adrig entfuhr ein überraschtes Lachen, welches Uhowo unglaublich berührte, er lachte ebenfalls erleichtert auf und wälzte sich über ihn. Oh wie er dieses Gefühl liebte, sich auf einem bequemen Lager an diesen schönen Körper reiben zu können. Adrig stöhnte vor Lust auf und beugte seinen Körper so, dass er ihm entgegenkam. Uhowo überfiel ihn mit leidenschaftlichen Küssen, rieb sich an ihm und fuhr unwillkürlich mit seiner linken Hand zwischen seine Schenkel, um mit seinen Hoden zu spielen. Adrig ließ es zu, in der Dunkelheit war es einfacher, seine Schenkel zu spreizen und ihm freien Zugriff zu gewähren. Doch Uhowos Hand glitt tiefer, sanft, aber zielstrebig, streichelte die geheime Öffnung, die er bislang nie besonders beachtet hatte, bei seiner Geliebten vielleicht bemerkt hatte, die nur ihm gehörte, aber offensichtlich sehr seinen Liebhaber interessierte. Adrig zog seinen Kopf von Uhowos Küssen zurück, atmete schwer und blickte in sein dunkles, nahes Gesicht.

„Hast du Angst?“, fragte Uhowo. Natürlich fürchtete er sich vor dem Unbekannten, vor Schmerzen, die er nicht erfahren wollte, doch er traute es sich nicht, das zu sagen und blickte ihn nur abwartend an. Uhowo spürte seine Anspannung und wusste, dass es sinnlos war, zu schnell vorzugehen. In seinen Armen hatte er einen Mann, der noch nie mit einem anderen Mann geschlafen hatte und er liebte ihn. Seine eigene Lust war zwar zum Bersten prall, doch er musste einhalten. Er wollte nichts zerstören und noch weniger Adrig vergewaltigen. Er stützte sich auf seinen Ellenbogen ab und beobachtete ihn im schwachen Schimmer vom anderen Zimmer. Adrig ließ seinen Kopf nach hinten fallen und stöhnte auf.

„Das hast du nun davon, dich mit einem Neuling einzulassen“, spöttelte er selbst, genoss aber die Streicheleinheiten von Uhowos wissender Hand über seinen Sex, seinen Bauch, über seine Brust, seinem Hals zu seinem Mund. Er berührte seine Lippen, glitt mit den Fingern in seinen Mund, zu seinen Zähnen, zu seiner Zunge, bis sich Adrigs Lippen um seine Finger zu einem Kuss schlossen. Uhowo küsste ihn dafür und wälzte sich erneut mit seinem Körper über ihn. Er hätte ihn einfach weiter küssen können und sich an ihm reiben können, bis er sich an ihm befriedigen würde. Sein gesamter Körper brannte danach, wollte von seiner Lust entladen werden, doch er wollte das so nicht und hielt ein.

Adrigs Atem war im treibenden Rhythmus seines Freundes schneller geworden und er wusste, was kommen würde, dass Uhowos Regungen rascher, drängender, emsiger werden würden, bis er sich ergießen würde. Unter seinem unkontrollierten Treiben war Adrig längst wieder hart geworden und suchte verzweifelt nach der heißen Enge zwischen dem festen Hintern seines Freundes. Doch Uhowo hielt inne, verharrte, stöhnte leidenschaftlich, schwitzte am gesamten Körper und bäumte sich auf. Er blickte auf  den Geliebten unter sich hinab und ihm kam eine Idee. Der erfahrene Mann ließ sich auf den Rücken fallen und lud ihn ein, ihm zu folgen, wobei beiden ein leises Lachen entfuhr. Uhowo wollte, dass Adrig ihn berührte, zog seinen Kopf zu sich und küsste ihn während er zielsicher seiner Hand zu seinem erhitzten Geschlecht führte. Er wusste zwar absolut nicht, wie lange er diesen Ansturm aushalten würde, doch er wollte es ausprobieren. Ehe Adrig es sich versah, war seine Hand dicht unter Uhowos Hoden an dessen Öffnung und er wusste, dass er von ihm berührt werden wollte. Adrig hielt in seinen Küssen an und beobachtete das Gesicht seines Geliebten während er behutsam einen Finger in dessen Körper schob. Uhowo seufzte und regte sein linkes Bein so, dass sich sein Becken ihm offenbarte. Er sagte nichts und hielt dem Blick des jungen Mannes stand, ließ ihn tun, er schob ein und aus, hielt die Luft an, atmete plötzlich tiefer und trieb seine Finger in seinen Körper. Es fühlte sich fast so an, wie das was er mit einer Frau gekannte hatte, nur fester und sensibler. Er spürte, dass er Acht gegen musste, die Grenze zwischen Gefallen, Lust und Schmerz war so zart wie die Haut unter seinen Fingerspitzen. Uhowo ließ es sich gefallen und stöhnte vor Lust. Sein Körper spannte sich an und er kämpfte gegen seinen Höhepunkt, Adrig spürte, wie Uhowos Muskeln unter seinem Treiben sich entspannten und sich weiteten, bald war Platz für ihn, sein pralles Geschlecht, sollte er sich in den Körper des Mannes versenken, es mit ihm treiben und sehen was geschah? Er überlegte nicht mehr, sondern tat es, stemmte sich über ihn und führte sein Glied ein, heiß, weich, spasmisch, unglaublich tief und unendlich empfand er den Körper seines Geliebten und er war in der Lage, es aus seinem Instinkt heraus mit ihm zu treiben, beinahe selbstverständlich und zärtlich, wie mit einer Frau, bis seine Stöße drängender wurden, er brauchte Zeit, doch Uhowos lustergebene Seufzen und Stöhnen unter seinem schwitzenden Körper erregte ihn. „Du magst es“, hörte er sich selbst zwischen zwei Schüben sprechen. „Und ob, mein Schöner, ich bitte dich, tue es, bring es, nur zu, ich will dich fühlen …“ Uhowos Worte feuerten ihn regelrecht an, er küsste ihn rasch, stützte sich fester auf seine Ellenbogen und trieb es, fester, tiefer, fühlte Uhowos Hände auf seinem Hintern, wie er vor Lust aufschrie und sich fest an ihn presste. Aus seinem Glied spritzte sein heller Samen in einer unglaublichen Menge und ergoss sich zwischen ihre erhitzten Körper. Adrig verlor jedes Gefühl von Verstand oder Vernunft und ließ sich geleiten von seinem tierischen Trieb, es zu Ende zu bringen, er wollte abermals kommen, sich ergießen, seinem Geliebten zeigen, wozu er fähig war und dass auch er ihn begehrte. Es bereitete ihm Mühe, er presste die Augen fest zu, atmete, keuchte, schwitzte, sein Herz hämmerte zum Bersten schnell und laut in seiner Brust, er konzentrierte sich auf seine Lust und trieb es, bis er endlich kam und seine Lust sich in den Körper seines Geliebten ergoss. Seine Gefühle erschütterten ihn und er hörte sich selbst tiefe, stöhnende Schreie ausstoßen, zu denen er sich nicht fähig geglaubt hätte.

Uhowos Atem raste ebenso wie der seines Geliebten in seinen Armen. Er hielt ihn fest und wünschte sich, dieser Augenblick dürfte sich in die Ewigkeit ziehen. Adrigs Haut war mit Schweiß übersät, er verharrte in ihm, wartete ab, versuchte sich zu beruhigen, sein rasender Atem fauchte dicht an Uhowos Ohr und er liebte dieses Geräusch. Nun brauchte es keine erklärenden Worte mehr, es war alles gesagt worden und er lächelte ihn an. Behutsam entzog sich der junge Mann aus seinem Körper und suchte anschmiegsam Uhowos Nähe in dessen Umarmung. Er küsste ihn auf die Stirn und genoss all das, was er jetzt empfinden durfte. So hielten sie einander in den Armen, ergriffen von ihren Gefühlen und glücklich, füreinander da sein zu dürfen. Adrig fragte sich, ob dies wahre Liebe sein durfte, wobei er ganz ehrlich zugeben wollte, wie viel er für Uhowo empfand. Jetzt war ihm klar, warum die Leute solch ein Aufsehen um Liebe zwischen zwei Männern machten und solches sogar verbieten wollten. An Uhowos Seite brauchte er nichts und niemand mehr. Sie genügten einander und waren frei. Und freie Menschen interessierten keinen König.

Er richtete sich etwas auf und stützte sich auf seinen Ellenbogen ab, um Uhowos Gesicht betrachten zu können. Dieser erwiderte schweigend seinen Blick und ließ ihn sein Gesicht streicheln. Adrig fuhr ihm durch sein Haar, zeichnete die Linien seiner Augenbrauen nach, strich über seinen Bart und schenkte ihm einen sanften, innigen Kuss. Uhowo schloss ergriffen die Augen und schlang seine Arme um den Hals des Ritters, wobei ihm eine winzige Träne entwischte. Schließlich ließ Adrig sich mit einem tiefen Seufzen auf den Rücken fallen und streckte sich lang auf dem Lager aus. Uhowo schmiegte sich an ihn und legte seinen Kopf auf die Brust seines Geliebten gebettet. Adrig behielt seinen Arm um seinen Körper und fühlte, wie er bald in einen heilsamen Schlaf gleiten würde. Uhowos Atemzüge strichen gleichmäßig über seine Haut und er liebte es, seinen schweren Körper beruhigend gegen den seinen zu spüren.

 

Als Oméril am nächsten Morgen aufwachte, fiel sein Blick sofort auf die Betten seiner Gefährten, die unberührt geblieben waren. Der Junge runzelte die Stirn und wunderte sich, denn normalerweise war er immer von Uhowos Geschäftigkeit geweckt worden. Er liebte es, lange zu schlafen und verhielt sich meistens ganz ruhig im Bett, um noch etwas von der wohligen Wärme zu profitieren. Manchmal lag er so, dass er zwischen seinen Augenlidern hindurch die Männer beobachten konnte. Adrig stand auch immer vor ihm auf und gab sich Mühe, es seinen Gefährten nachzueifern, dabei war er viel verschlafener als der Hirte. Doch wo waren die beiden? Der Helligkeit von draußen nach zu urteilen war es nicht mehr sehr früh am Morgen. Oméril fragte sich, ob er so fest geschlafen habe, ohne die morgendlichen Tätigkeiten der Erwachsenen bemerkt zu haben. Doch es erschien ihm unwahrscheinlich, dass keiner der beiden ihn aufgeweckt hätte. Er entschied sich, aufzustehen und griff nach seiner Bekleidung. Die Küchenutensilien waren an diesem Morgen auch unberührt geblieben, was bedeutete, dass keiner der Männer etwas zum Frühstück zu sich genommen hatte. Während der Junge sich ankleidete fiel sein Blick auf den Zuber im Raum nebenan. Die Tür stand nur angewinkelt und er schob sie neugierig auf. Offensichtlich war ein Bad abgekühlt, was dem Jungen leid tat, denn er liebte Uhowos warme Bäder. Die Tür zum anliegenden Raum war nicht verschlossen, was ihm merkwürdig erschien, denn dort war das Lager. Auf leisen Sohlen schlich sich der Junge näher und spähte in die Dunkelheit. Vereinzelte Sonnenstrahlen erhellten den Raum allerdings genug, dass er das Lager mit den schlafenden Männern erkennen konnte. Was er sah, ließ sein Herz stocken, die beiden waren nackt und hielten einander in den Armen. Er sah Uhowos Gesicht im Schlaf versunken am Körper von Adrig gelehnt. Es strahlte einen unglaublichen Frieden aus, er schlief fest wie ein erschöpftes Raubtier, ebenso Adrig. Oméril konnte nicht beschreiben, was er empfand, er wusste nur, dass er sich mit einem Mal unglaublich einsam fühlte. Sein schöner Ritter hielt in den Armen einen Mann. Den Jungen wunderte überhaupt nicht, dass Uhowo sich in Adrig verliebt hatte, denn in diesem Augenblick war ihm klar, was es selbst für seinen Ritter empfand. Doch er war nur ein kleiner Junge, seine Arme waren noch so schwach im Vergleich zu einem Mann wie Uhowo, was wollte er schon ausrichten? Er kämpfte gegen seine aufsteigenden Tränen an und zwang sich, noch einmal genau die Schlafenden zu betrachten. Dieser Anblick traf ihn schmerzend, doch gleichzeitig empfand er beide Männer als unsäglich schön. Sie hatten zueinander gefunden, eine heimliche Liebe, die er dann doch entdeckt hatte. Doch die Vertrautheit zwischen den beiden erfüllte ihn mit unglaublicher Traurigkeit. Wer liebte ihn? Er war nur ein halbwüchsiger Junge, von seinem kranken Vater ins Exil geschickt, ohne Mutter, nur dumme Mädchen gafften ihn an. Er konnte mit niemand seine Gefühle teilen, er presste die Lippen aufeinander, ballte seine Hände zu Fäusten, um nicht in Tränen auszubrechen und entschlüpfte rasch und leise diesem Raum. Er war wütend auf sich selbst, weil er noch so klein war und entschied, raus zu gehen. Die strahlende Sonne blendete ihn und er wischte sich die Tränen weg. Sein Blick fiel auf Axt im Holz. Entschlossen umfasste er den dicken Griff mit beiden Händen und zehrte das Werkzeug frei. Es war entsetzlich schwer, doch er entschloss sich, Holz zu hacken. Eine Aufgabe, um der er sich bislang gedrückt hatte. Wie oft hatte er Uhowo dabei beobachtet, mit welcher Leichtigkeit er die Holzscheide zerschlug. Adrig musste das auch erst von ihm lernen und er hatte ihm geduldig gezeigt, worauf zu achten war. Von nun an wollte nur noch er sich um das Holzhacken kümmern, bis er selbst so stark wie Uhowo war. Das würde zwar seine Zeit brauchen, aber irgendwann wäre es soweit und er würde diesen Männern um nichts mehr nachstehen.

 

*

 

Dem Jungen Oméril war zum Heulen zu Mute, denn er konnte sich nicht vorstellen, wie einsam er sich fühlte. Ihm war klar wie nie zuvor, dass er völlig allein auf dieser Welt war, alle Menschen hatten ihn verlassen. Nein, es war viel schlimmer, hatte es je jemand gegeben, der wirklich zu ihm gestanden hatte, sich wirklich für ihn interessierte, für ihn da war, ihn liebte? Seine Mutter? Sie war schon lange nicht mehr da. Sie war gegangen, vergiftet worden, wie sein Vater gesagt hatte. Vielleicht hatte sie sich den Tod gesehnt und sich einfach gehen lassen, weil sterben nun mal einfacher war als leben. Wer wollte schon in einer Welt leben, die voll mit unzähligen Menschen war, die nicht einmal wussten, warum sie existierten? Wie konnte ein Mensch einen anderen Menschen lieben, wenn er selbst nicht wusste, warum er auf dieser Welt war und wer er selbst war? Das war unmöglich. Er hatte sich in seiner Verzweiflung geschworen, für seinen schönen Ritter da zu sein, an seiner Seite zu kämpfen und ihn zu beschützen, er brauchte nur etwas an Kraft zu gewinnen und zu wachsen. Er hatte Mitleid mit Adrig empfunden, weil er seine junge, schöne Frau hatte verlassen müssen, doch es hatte nicht viel gefehlt und er hatte sich von einem anderen Menschen verführen lassen. Jetzt lag er glückselig in den Armen des fremden Uhowos und schlief seinen Liebesrausch aus. Vielleicht würden die beiden Männer sogar entscheiden, den Rest ihres Lebens miteinander zu verbringen und was sollte er nun tun? Er hatte nichts mehr zu bedeuten und war völlig unbedeutend, doch war es wirklich das, was ihn so unendlich traurig stimmte? War es nicht vielmehr seine Verzweiflung, weil er wusste, dass ihn niemand verstand, ihn bestimmt nie jemand verstanden hatte. Er war am Hof seines Vaters aufgewachsen, hatte allen artig zugehört und getan, was von ihm verlangt wurde. Nie hatte er sich für etwas entschieden, mit dem die anderen nicht einverstanden waren. Nie hatte er eine eigene Entscheidung getroffen. Sein Vater hatte Adrig für ihn ausgewählt und er hatte ihm vertraut, weil er es anders nicht kannte. Er hatte zu gehorchen, denn er war der zukünftige König. Er hatte für sein Volk da zu sein, alles andere war zweitrangig. Niemand interessierte sich dafür, was im Kopf eines zwölfjährigen Jungen vorging. Es schien so entschieden worden sein, seine Gedanken hatten nicht das Recht zu existieren und er hatte sich daran gewöhnt, nichts anderes gekannt. Man kleidete ihn mit wertvollen Kleidern und alles was er sich wünschen konnte, stand ihm zur Verfügung, doch niemand fragte ihn, was er wollte. Das war einfach nicht wichtig. Und er fragte sich nun in der Einsamkeit der Natur, was er eigentlich wollte? Wusste er das überhaupt? Er hatte Adrig im Schlafen beobachtet und in vielen anderen Momenten, seine Schönheit gesehen und ihm war dabei warm ums Herz geworden. Konnte er allein deswegen von Liebe sprechen? War er dazu überhaupt fähig? Oder war dies nicht einfach der Grund, warum er so abgrundtief traurig war? Er liebte seinen Ritter und konnte nicht anders. Er sehnte sich danach, von ihm in die Arme genommen zu werden, nicht wie ein kleiner Junge, sondern wie jemand, der in ihn verliebt war. Das Bild seines nackten Körpers, halb verdeckt vom Körper des anderen Mannes machte ihn krank. Ihm wurde übel, denn er empfand zu viel und war sich sicher, dass er nie wieder etwas Richtiges essen würde. Sein Appetit war für immer besiegelt. Er wünschte sich, ebenso groß und stark wie Uhowo zu sein, um seinen Ritter in die Arme zu nehmen und sich ganz eng an ihn zu schmiegen. Er wollte ihn, er begehrte ihn und wusste das von nun an deutlicher als nie zuvor. Er wollte keine armen Mädchen verführen und auch keine dummen Dinger aus einem verdreckten Dorf und auch keine mit kostbaren Seiden bekleideten Damen. Diese Frauen konnten ihm alle gestohlen bleiben, er wollte die starken Muskeln seines Ritters streicheln, ihn anblicken, ja, er wollte ihn küssen, selbst wenn er noch keinen Bart hatte. Er wollte nur für ihn da sein, sich nackt an seine Haut schmiegen und ihm zeigen, was er empfand, wie an jedem Morgen, wenn sein Glied hart und steif von seinem Körper abstand und er sich befriedigen musste. Er hatte dann die Augen geschlossen und stellte sich Adrig vor, seinen nackten Rücken, seine Arme, seinen Mund, seine Brust und sich dabei gerieben, bis sich seine Erregung aus ihm heraus ergoss. Diese Träume waren deutlicher geworden als die Wirklichkeit und er konnte an nichts anderes mehr denken, seitdem er wusste, dass er etwas mit Uhowo getan hatte, an dem er nicht teilnehmen konnte. Nein, es war schlimmer, Uhowo hatte das realisiert, von dem er in diesem Moment nicht einmal sich ehrlich gegenüber hatte einstehen können, dass er Adrig liebte. Er hatte mit dem Gedanken gespielt, doch nicht wirklich wahrhaben wollen, weil er noch klein war. Doch so klein war er nicht mehr und nun hatte er den Eindruck, alles sei zu spät. Adrig würde ihn nie beachten, und noch weniger sich auf seine lächerlichen Bemühungen einlassen. Wie war das auch möglich, wo er ihn nicht einmal richtig sah? Nie hatte ihn jemand wirklich angesehen. Alle sahen in ihn nur den schönen, hochgewachsenen Kronprinzen, der überleben musste, um einmal selbst König zu werden. Doch wer fragte ihn, ob er das wollte? Er hatte nicht gefragt, geboren zu werden und noch weniger, König zu sein. Die Unih waren ihm einerlei. Die Reichen wollten nur immer reicher werden und die Armen klagten darüber, dass sie nicht genug zu essen hatten, alles andere war ihnen unwichtig. Ein König musste eine Frau nehmen und ihr Kinder zeugen, damit diese einmal an seiner Stelle regieren konnten. Und das sollte das sollte das Glück sein, von dem jeder dumme Mensch sprach?

Oméril war geschüttelt von seinem Heulkrampf und hatte in diesem Moment den Eindruck, sich nie wieder beruhigen zu können. An seiner Seite lag einer von Uhowos Hunden und wartete geduldig ab, wenn sich der Mensch wieder beruhigen würde. Doch der Junge wollte sich nicht beruhigen, er wollte sein eigenes Elend in seinen endlosen Tränen spüren.

Als er die Gegenwart eines anderen Menschen bemerkte, wollte er dies zunächst nicht wahrhaben. Es war ihm abgrundtief unangenehm, dass ihn jemand in diesem Zustand sah, doch er war da und Oméril war schließlich gezwungen, ihn anzusehen. Er wischte sich die Tränen aus dem Gesicht und erkannte Uhowo, der ihn mit ernster Miene betrachtete.

„Adrig wollte mit dir reden“, begann der große Mann und kam ein paar vorsichtige Schritte näher. Die ungehaltenen Schluchzer des Jungen schüttelten noch immer seinen Körper und er war außer Stande, auch nur ein Wort zu sprechen.

Uhowo versuchte sich vorzustellen, was der Kleine erlebt haben mochte und wusste nur, dass er seine Heimat verlassen hatte und bislang von Auftragsmördern verfolgt war. Allein dass mochte genügen, um ihn verzweifeln zu lassen. Offensichtlich hatte ihn der vergangene Morgen schwer berührt und alle Traurigkeit in ihm losgerüttelt.

„Du solltest lieber wieder ins Haus zurück kommen, es ist kalt und in deinem Zustand fängt man sich leicht eine Erkältung ein“, entschied Uhowo, nahm seinen Mantel von seinen Schultern und legte diesen behutsam um seine Schultern. Oméril ließ es geschehen und ward noch immer von Heulspasmen erschüttert. „Nun mal langsam, beruhige dich, mein Guter. Komm mit mir ins Haus, ich mache dir einen warmen Kräutersud, der dich gut aufwärmen wird und du wirst sehen, alles wird wieder gut werden.“

„Wie denn?“, fragte Oméril zwischen zwei verebbenden Schluchzern.

„Warum weinst du denn?“

Oméril zuckte mit den Schultern und senkte seinen Blick.

„Du kannst es mir ruhig sagen, ich bin niemand, der dir etwas Böses will, oder dich beurteilen will. Wenn du es mir nicht sagen willst, kann ich dir vielleicht nicht helfen.“

Doch Oméril war außer Stande, auch nur ein Wort zur Erklärung zu geben.

 

*

 

Die Wintersonnenwende war noch fern. Die Nächte waren lang und die drei versuchten sich an diesem Abend miteinander abzufinden. Omérils Gesicht war noch vom vielen Heulen etwas angeschwollen und er brauchte dringend Ruhe, um seine strapazierten Nerven zu beruhigen. Der Junge nahm sich am Riemen und wollte sich tapfer zeigen, doch innerlich bebte er noch immer. Er fühlte sich wie überflüssig in diesem Haus und nahm schweigend seine Mahlzeit zu sich. Adrig tat es leid, ihn in so einem Zustand zu wissen und er warf Uhowo einen vielsagenden Blick zu. Aber wenn er den Mann anblickte, schlug sein Herz augenblicklich wieder fester und er versuchte, sich zu beruhigen. Der Schäfer bereitete einen duftenden Kräutertee zu und reichte dem Kind eine große Tasse mit dem dampfenden Inhalt. Oméril schob seinen leergegessen Teller beiseite und nahm das Getränk mit sich in sein Bett. Er wollte in Ruhe gelassen werden und entschied sich, früh schlafen zu gehen. Der Schlaf erschien ihm wie eine wohltuende Zuflucht, dann brauchte er nicht mehr nachzudenken, im finsteren Schlaf würden ihn seine Gefühle nicht mehr plagen und er brauchte niemand anzusehen.

Uhowo wartete geduldig ab, bevor er allmählich die Sachen des Abendessens zusammen räumte. Adrig schloss sich ihm an und die beiden Männer bemühten sich, so wenig Geräusche wie möglich zu verursachen.

„Es tut mir unglaublich leid, den Jungen so zu sehen. Was können wir tun?“, wagte es Adrig flüsternd zu fragen.

„Vorläufig können wir nur abwarten. Er ist ein guter Kerl, doch ist sein Gefühlszustand nicht verständlich? Er hat alles verloren, was sein Leben ausgemacht hat und wenn so etwas eintritt, wird einem meistens klar, dass sein Leben aus unsäglich vielen Lügen bestand. Was bedeutet, dass es nichts Beruhigendes gibt, an das man sich festklammern möchte. Alle Erinnerungen sind schmerzlich.“ Adrig nickt bei Uhowos Antwort und blickte in die Richtung, in der Oméril sich befand, um in seinen wohlverdienten Schlaf zu versinken.

„Es tut mir leid, dass er uns zusammen gesehen hat“, fügte der junge Ritter hinzu. Uhowo betrachtete ihn und überlegte. Adrigs ebenmäßiges Profil zeichnete sich wunderschön im Kerzenlicht ab.

„Kannst du dich an die Zeit erinnern als du im Alter von Oméril warst?“, erkundigte sich der Schäfer. Adrig versuchte sich, in diese Epoche seines Lebens zurückzuversetzen, was ihm nicht sofort gelingen wollte.

„Mein Vater hatte mich in einer Schule auswachsen lassen, die ausschließlich für heranwachsende Ritter geschaffen war. Und ich war kräftig genug, um als Knappe in den Dienst eines großen Ritters zu treten. Eine Situation, die glücklicherweise nicht lange angedauert hat. Zu dieser Zeit lebte unser Volk in Frieden und Leute mit Waffen wurden zum Schutz von reisenden Karawanen gebraucht. Meine Familie war allerdings einflussreich genug, damit ich ihm als Knappe nicht folgen brauchte. Mit anderen Worten, mein Vater hat einfach einen anderen Jungen bezahlt, meinen Platz einzunehmen. Ich sollte in der Nähe des Hofes bleiben. Mein Vater hat während meiner Jugend viel Geld für mich ausgegeben. Daher wundert es mich nicht, dass er das Angebot des Königs angenommen hat, mich mit dem Prinzen ins Exil zu schicken.“

„Du hast in einer Welt gelebt, in der sich jedes Menschenleben mit Geld berechnen lässt. Kein Wunder, dass es bei euch keinen Platz für Gefühle gibt“, erklärte sich Uhowo und fügte hinzu: „Es scheint so, habt ihr beiden, du und dein Schützling, in der Natur abtauchen müssen, um euch selbst zu finden. Hier spielen sich nicht die großen Entscheidungen der Menschengeschichte ab. Aber ihr seid beide ein Teil davon und irgendwann müsst ihr wieder zurückkehren.“

Adrig nickte verstehend, während Uhowo noch ein paar Sachen beiseite räumte, sich die Hände an einem Tuch abwischte und dieses sorgfältig aufhängte. „Und in deiner Schule, in der ausschließlich von jungen Männern umgeben warst, ist es nie zu einer anregenden Begegnung mit einem anderen Mann gekommen?“ Der Ritter blickte ihn verlegen an und schüttelte nur kurz den Kopf. Uhowo erhob überrascht die Augenbrauen und schien ihm nicht zu glauben. „Nicht ein einziges Mal? Kein schöner Kerl mit faszinierenden Augen und schönem Haar, der dich angeschmachtet hat und mit dem du dich gut verstanden hast?“ Adrig überlegte und versuchte sich an seine Kameraden von einst zu erinnern. Wie hatte er sich damals gefühlt? Er war ein gehorsames Kind gewesen, welches nur darauf erpicht gewesen war, es seinen Meistern und Lehrern recht zu machen. Für Rebellen hatte es in seinem Leben keinen Platz gegeben und er hatte sich vor allem nach der Anerkennung seines Vaters gesehnt. „Wenn ich ganz ehrlich bin, dann erinnere ich mich nur an meine stete Gewissheit, dass mein Vater nicht überzeugt von mir war. Er war nie zufrieden mit mir und sein harter Gesichtsausdruck verfolgte mich ständig, in allen nur erdenklichen Lebenslagen. Also befolgte ich geflissentlich alle Anordnungen, ausnahmslos. Ich war davon überzeugt, dass ich ohnehin überall von jemand beobachtet wurde. Selbst meine Gedanken schienen von meinem Vater und allen nur erdenklichen Lehrern und Befehlshabenden kontrolliert zu sein.“

„Unter solchen Bedingungen hast du dich gewiss nicht viel amüsiert. Ich hätte nie gedacht, dass es reichen Söhnen so schlecht geht. Dabei kann ich zugeben, dass ich noch nie welchen begegnet bin“, gab Uhowo zu und beobachtete Adrig genau. „Das ist allerdings wahr, lustig war meine Kindheit nicht, aber ich habe mich immer bemüht, freundlich zu sein.“

„Um deinen Mitmenschen zu gefallen. Die haben dich regelrecht darauf abgerichtet und es scheint so, als übst du dieselbe Magie auf mich aus, ohne es dir bewusst zu sein.“

Adrig war entsetzt von dem  was Uhowo gerade ausgesprochen hatte. Er suchte plötzlich verzweifelt nach Worten, denn er wollte seinem Freund erklären, dass er viel für ihn empfand, wahrscheinlich so etwas wie Liebe für ihn spürte. Jedenfalls beunruhigten ihn Uhowos Blicke weitaus mehr als er es je mit einem anderen Menschen erlebt hatte. Sein älterer Gegenüber deutete in Omérils Richtung und er sprach: „Ich habe mich mit dem Jungen unterhalten. Er liebt dich, ich sage es dir. Daher ist er so fertig mit den Nerven, denn er hat begriffen, was sich zwischen uns abspielt. Er hat das Gefühl, nicht gut genug für dich zu sein.“

„Wie bitte?“, flüsterte Adrig entsetzt.

„Dem Jungen ist klar geworden, was er für dich empfindet. Ich weiß, dass ihr noch nicht sehr lange unterwegs seit, aber solche Dinge vermag niemand zu entscheiden.“

„Aber wie ist das möglich? Ich habe nichts weiter getan, als mich um ihn zu kümmern, wie es mir befohlen wurde“, Adrig strich sich mit beiden Händen über sein Gesicht und suchte nach Fassung.

„Du kannst nichts dafür, wenn ein Junge, der sich zu Männern hingezogen fühlt, sich in dich verliebt.“

„Aber wie soll das weiter gehen? Wusste jemand davon, ich meine warum hat man mir Oméril anvertraut, wenn er … wie soll ich mich jetzt weiter um ihn sorgen?“

„Mach dir nicht so viel Sorgen, so ein Gefühl kann sich in Omérils Alter auch wieder verwachsen. Er hat ein stürmisches Temperament.“

„Allerdings und genau das ist es, was mir Sorgen bereitet. Er ist mutig und unbeugsam. Es ist unmöglich, ihn von einer Idee abzubringen, wenn er erst einmal eine Entscheidung getroffen hat.“ Uhowo musste bei Adrigs offensichtlicher Panik lächeln. „Nun beruhige dich! So schlimm ist es nun auch wieder nicht, von einem zukünftigen König geliebt zu werden. Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass du trotz allem deine eigenen Entscheidungen treffen darfst und sogar musst. Ich denke, ihr werdet beide auf eurer Reise zu mächtigen Recken heranwachsen.“

Adrig hatte seine liebe Not, sich diese Situation vorzustellen und zu akzeptieren. „Ich muss dem Jungen beibringen, wie er zu kämpfen hat …“

„Er ist ein aufmerksamer Schüler.“

Der junge Ritter hätte am liebsten laut ausgerufen, dass er unmöglich seine Rolle ausführen konnte, wenn der Junge heranwuchs. Doch vielleicht hatte Uhowo Recht und solche Gefühle würden sich verwachsen, wie er zu sagen pflegte.

„Ich habe dem Kind einen Kräutertee gegeben, der ihn entspannt und diese Nacht tief in Frieden schlafen lässt. Mir würde auch ein Schluck gut tun. Was meinst du, Adrig?“ Ohne auf eine Antwort zu warten holte er eine Flasche aus seinem Vorrat und goss beiden in zwei Becher von dem hellen Wein. Adrig hatte noch nie so einen Wein gekostet, fruchtig, aber nicht süß, etwas herb, wie mit Kräutern durchsetzt und merkwürdig mild, beinahe frisch in der Kehle. Er hob anerkennend den Becher in Uhowos Richtung und prostete ihm ein weiteres Mal zu. In seinem Körper breitete sich der wärmende Alkohol aus, als suche er nach seinem Platz und mit einem Atemzug nach dem anderen erschienen ihm seine Sorgen nicht mehr allzu schwer. Jedenfalls konnten sie in einer anderen Ecke seines Gedächtnisses warten, wo er sofort sowieso keine Antwort auf all seine Fragen finden würde. Uhowo hingegen beobachtete ihn aufmerksam, er genoss jeden Augenblick, den er zusammen mit dem jüngeren Mann verbringen durfte. Er hatte das Gefühl, dass dies wohl die schönsten Momente seines Lebens sein mochten. Adrig erwiderte seinen Blick und trank einen weiteren Schluck. Er erwartete, dass Uhowo ihm wieder näher kommen wollte und als dieser sich dazu entschied, öffnet er seinen Arm, legte diesen um seine Schultern und zog den Mann an sich. Uhowo entfuhr ein leiser Seufzer und er schmiegte seinen Kopf an den seines Freundes. Adrig betrachtete den Arm seines Geliebten, der sich wie selbstverständlich um seinen Köper schlang. Dieses Gefühl war unbeschreiblich, er hatte sich lange noch nicht an die Tatsache gewöhnt, von ihm begehrt zu werden, doch merkwürdiger Weise erschien ihm jede Berührung natürlich. Er fasste nach Uhowos Kopf und berührte sein Gesicht. Uhowo hingegen konnte nicht wiederstehen und musste ihn innig küssen. Dringend und gierig schloss er seinen Mund um den seinen, schob fordernd seine Zunge in seinen Mund und wühlte sich schmeckend in seinen Schlund. Adrig bekam einen Vorgeschmack von dem tatsächlichen Verlangen, welches in Uhowo brannte, wie ein Mann liebte. Fest umfasste er mit beiden Händen seinen Kopf und schob ihn bestimmend etwas von sich. Uhowo seufzte ergriffen während er Adrigs Kraft spürte. Das liebte er, seine Kraft und sich mit ihm messen, mit ihm zu ringen, er umfasste hart seine Handgelenke und blickte ihn an. Adrig hielt seinem Blick stand. Er würde sein Gegenspieler werden, das hatte er mittlerweile entschieden, doch er hatte Fragen und wollte wissen: „Erzähl mir, wie es für dich ist, wenn ich in dir bin?“

Uhowo lächelte überrascht und erwiderte: „Du willst wieder damit anfangen? Du willst mehr?“

„Ich will eine Antwort! Was empfindest du?“

„Lust! Verlangen, eine Art vom höchsten der Gefühle, die Geilheit seines Geliebten in seinem Körper zu spüren. Deine Kraft … hmmm …“ Er biss sich genießend auf seine Unterlippe und schloss kurz die Augen.

„Schmerzen?“, fauchte Adrig ihm leise ins Gesicht. Uhowo schlug die Augen auf und lächelte ihn wieder an.

„Du kannst mir gewiss allerhand von Schmerzen erzählen, ich brauche mir nur deine unzähligen Narben auf deinem Körper anschauen. So wie du bisher gelebt hast, ist es wahrscheinlich ein Wunder, dass du noch am Leben bist.“

„Viele Männer fallen im Krieg …“

„Doch du bist jetzt bei mir. Soll ich dir es zeigen?“ Adrig rang seinen linken Arm ohne Schwierigkeit aus dem harten Griff seines Freundes und fasste ihm direkt zwischen die Schenkel. „Du willst nichts anderes, erregt wie du bist.“

„Erregt wie ein Stier und du bist daran schuld. Ich kann dir nicht wiederstehen. Du hast mir von Anfang an gefallen, doch wie hätte ich ahnen können, so einen liebeshungrigen Kerl zu entdecken.“

„Hör auf zu reden!“, zischte Adrig und streichelte Uhowos harten Sex durch den Stoff seiner Beinkleider hindurch. Seine Lust bestimmte alles, seine Küsse verstärkten sich und Uhowo brauchte nicht zweimal aufgefordert zu werden, um seine Worte in Taten umzusetzen. Er fiel regelrecht über seinen Freund her, hielt ihn fest an sich gedrückt und biss ihm zärtlich, aber bestimmt in den Hals, küsste ihn und führte ihn unter seinem Drängen zu ihrem geheimen Lager in den anderen Raum. Dort konnten sie zueinander finden, er konnte sich über Adrig hermachen. In der Tat war der junge Mann überfordert von dem gierigen Ansturm seines Geliebten, der ihn mit flinken Händen auszog, ihn aus seinen Kleidern befreite und sich direkt seinem erregten Glied zu wand. Uhowo konnte nicht anders, er wollte ihn, liebte ihn und den harten Sex mit seinen Händen zu berühren, erfüllte ihm mit rasenden Verlangen, er nahm ihn in den Mund, umfasste seine Hoden, hörte wie von weit entfernt Adrig seinen Namen zwischen fauchendem Atemzügen aussprechen. Die Hände des jungen Mannes krallten sich in Uhowos Haarschopf fest und sein Körper spannte sich. Sein Geliebter ließ nicht locker, bis es merkte, dass er ihn in den Höhepunkt trieb. Adrig stöhnte auf, warf sich zurück auf das Lager und stöhnte und schrie leise auf. Er wollte keinen Lärm machen, doch es war ihm unmöglich, ruhig zu sein, er empfand zu viel, Uhowos Wildheit trieb ihn in den Wahnsinn und während sein Orgasmus langsam ab schwellte, bemerkte er, was sein Geliebter mit ihm angestellt hatte, er hatte seine Finger in seinen Körper geschoben. Adrig hielt inne, rang nach Atem und wagte sich mit einem Mal nicht mehr zu bewegen. Uhowo ließ behutsam von seinem Geschlecht ab, schluckte und wanderte mit gierigen Küssen an Adrigs Körper hinauf, hin zu seinem Gesicht. Der jüngere Mann konnte seinen eigenen Geruch im Gesicht des anderen Mannes riechen und blickte ihn an. Uhowo drückte ihm einen Kuss auf den Mund, bis er endlich wieder nachgab, ihm antwortete und sich entspannt. Dann fuhr Uhowo damit fort, er begonnen hatte. Geschickt hatte er mit seinem Körper Adrig Schenkel gespreizt und massierte ihn an jener ganz bestimmten Stelle seines Körpers, jene, die ihn einließ, dort, wo er seine Hitze tief spüren vermochte. Uhowo hatte Mühe, sich zu beherrschen, aber er wusste, dass es die Gefühle wert waren. Er beobachtete das Gesicht seines Geliebten, seinen breiten Hals, die Adern, die sich unter seiner Haut abzeichneten, wie er aufmerksam jeden von Uhowos Berührungen verfolgte, tief und ergriffen atmete. Es schien als schließe sich Uhowos Atmung der seinen an, er schmiegte seine Stirn an die des Geliebten und seufzte. Er spürte, dass er Platz in Adrigs Körper finden würde und zögerte nicht mehr, wälzte sich über ihn, ergriff sein festes Glied und drang behutsam in ihn ein, langsam, aber bestimmend, bis zum Anschlag. Adrigs Mund öffnete sich wie zu einem Schrei, doch es entfuhr ihm kein Laut, seine Augenlider fest zusammen gepresst, den Kopf nach hinten gewölbt, doch es war geschehen, Uhowo war in ihm, er spürte ihn, seinen Körper schwer auf dem seinen, seinen erregten Atem in seinem Gesicht, seine Hände an seinem Kopf. „Mach die Augen auf, mein Held!“, befahl er flüsternd zwischen zwei schweren Atemzügen. Adrig zögerte, bevor er gehorchte, doch er schloss seinen Mund und blickte ihn an. Er schien bereit, zu empfangen, was in Uhowo war. Dieser begann ihn zu nehmen, entzog sich etwas, um wieder einzufahren, seine Hüften stießen mit zunehmendem Rhythmus seinen Körper in den des jüngeren Mannes. Adrig sah Uhowos kräftige Arme wie Stämme an seiner Seite, er stützte sich darauf ab, um ihn zu nehmen, ihn zu lieben, seiner Lust zu folgen und Liebe mit ihm zu machen. Unwillkürlich weitete Adrig seine Schenkel, um ihm mehr Einlass zu gewähren und griff fest mit beiden Händen nach dem Hintern seines Geliebten. Ihm gefiel es unglaublich, diese festen Muskeln zu spüren, genauso hart und beweglich wie die seinen, nur das seine Haut von allerhand Haaren übersät war, wofür er ihn liebte. Er bäumte sich auf, denn er wollte die Bewegung seines Körpers gegen den seinen spüren, seine Brust sollte sich an seiner reiben. Uhowo gehorchte ihm und stöhnte auf, es war soweit, er konnte nicht anders als sich in ihn ergießen, er vermochte sich nicht mehr zurückzuhalten, obgleich er dieses Spiel so gerne weitergeführt hätte. Sein Körper befahl ihm, fester und rascher zu stoßen, bis er sich endlich im süßen Lustschmerz in einer erleichternden Gefühlsexplosion aufgab.

Adrig hörte Uhowos tierische Lustschreie mit den letzten festen Stößen direkt neben seinem Ohr und eine Welle von unglaublichem Glück erfüllte ihn. Er liebte es, diesem Mann all diese Gefühle gegeben zu haben und er nahm ihn fest in die Arme, küsste ihn am Hals, hielt sich fest an ihm und schlang seine Beine um ihn. Er hätte ihm in diesem Moment sagen können, dass er ihn liebte. Und er wusste, dass er sich nie so eine Situation hatte ausmalen können, doch sich nie lebendiger als im Jetzt empfunden hatte. Er spürte das spasmische Zucken von Uhowos Glied in seinem Darm und war überrascht darüber, selbst wieder hart geworden zu sein. Der Mann hatte etwas in ihm berührt, das er absolut nicht kontrollierte. Uhowos Atem beruhigte sich nach und nach und schließlich stützte er sich wieder etwas ab, um in Adrigs Gesicht blicken zu können. Er war selbst zu ergriffen, um etwas sagen zu können und entglitt vorsichtig seinem Körper. Beim Anblick auf Adrigs erneute Erregung musste er lächeln und streichelte ihn, nahm seinen Sex in die Hand und rieb ihn sanft.

„Wie ist es möglich …?“, flüsterte Adrig.

„Deine wahre Natur, mein Freund. Ich habe mich nicht in dir getäuscht …“ Er küsste ihn erneut und ergeben, versank völlig in die wiederholten Küsse mit ihm, geschlossene Augen, nur Empfinden, dem Trieb ihrer Körper und ihres Gefallen folgend. Seine Hand spielte mit Adrigs Glied, regelmäßig, unablässig und er küsste ihn, genoss seine harten Hände an seinen Schläfen und ließ nicht von ihm ab. Er wollte diesen Moment nicht unterbrechen und so viel wie möglich von ihm erfahren, jeder Kuss, jede Berührung war kostbar. Jetzt, wo er ihn genommen hatte, wollte er für ihn da sein, seinen Körper verwöhnen und seinen Atem spüren. Adrig begleitete ihn und richtete sich auf dem Lager auf, ohne von seinen Lippen abzulassen. Sein Atem ging schnell und er ergab sich seinen unablässigen Reiben und es verlangte ihm nach Uhowo, es erschien  ihm, als könne er nie genug von ihm bekommen. Und er war sich sicher, dass er noch viel von ihm lernen konnte. Er spielte mit seinem Körper, befasste seine Muskeln, es erregte ihn, ihn anzufassen, seine Kraft zu spüren und ihn seufzen und atmen zu hören. Seine Hände wanderten über seinen Körper, befühlten seine Muskeln, griffen fest zu, massierten ihn, es gefiel ihn, den Mann zu fühlen. Jetzt war es Uhowo, der sich unter seinen Berührungen gehenließ und sich ihm komplett zur Verfügung stellte. Er wollte von ihm berührt werden, schmiegte sich an ihn, begleitete seine Hände mit den seinen und küsste ihn mit heißer Leidenschaft. Ihm war aufgefallen, mit welcher Begierde der junge Mann seine Muskeln massierte und dieses Gefühl machte ihn rasend. Seine Hände spielten mit seinem Hintern und wollten wohl nicht mehr davon ablassen, er raunte genießend und lächelte Adrig an, wobei der junge Mann aus Herzen leise auflachen musste.

„Zu schön …“, flüsterte er ergriffen und hielt ihn fest. „Willst du mich, mein Kerl?“, fragte Uhowo dicht an seinem Gesicht und beobachtete wie Adrig mit geschlossenen Augen kurz nickte. „Sag es mir!“, befahl der Mann und Adrig gehorchte: „Ich will dich, Uhowo!“

„Es verlangt dir danach?“

„Ja …“

 Ohne sich von ihm zu entfernen wand sich Uhowo in Adrigs Umarmung und schmiegte geschickt seinen Rücken an die Brust seines Geliebten. Adrig umfing mit gierigen Händen seinen Körper, küsste seinen Hals und presste sich an ihn. Offenbar wusste der erfahrene Mann in seinen Armen genau, was er vorhatte und wand sich wiegend und wissend an ihm, er wollte ihn spüren und lud ihn ein:“ Nimm mich, mein Schöner …“ Adrig versiegelte Uhowos Mund mit gierigen Küssen, doch er folgte seiner Einladung und fand seinen Weg. Ein weiteres Mal folgte er seinem Instinkt, schob seinen harten Schaft tief in den erhitzten Körper und lauschte Uhowos Stöhnen bei diesen Bewegungen. Adrig umfing seinen Bauch mit dem rechten Arm, stützte sich mit seiner linken Hand an seiner Hüfte ab. Die Kraft des Mannes unter der Haut raubte ihm den Verstand, dieses Abenteuer war mit nichts zu vergleichen, was ihm je in seinem Leben wiederfahren war. Er blickte an seinem erregten Körper hinab, glänzend vom Schweiß übersät, erhitzt, ein Instrument der Begierde. Er betrachtete sein dickes Glied, angeschwollen, ein und ausgleiten, in der Mitte des festen Hintern des Mannes, der ihn wollte und bei jedem Stoß lustvoll seufzte. Adrig ahnte, dass er Zeit brauchen würde, doch er wollte ihn nehmen und abermals kommen. Er hörte sich selbst stöhnen und seufzen, leise Worte kamen über seine Lippen und begleiteten seine heftigen Atemzüge, er hielt sich an Uhowos Hüften fest und fuhr mit seinem Spiel fort, Uhowo wölbte seinen starken Rücken und genoss ihn, auf seinen Knien und Händen abgestützt empfing er die zärtlichen Stöße seines Geliebten.

„Oh mein Held!“, entfuhr es ihm und er seufzte. Adrig fuhr eine Weile fort, beugte sich aber nach vorn  und küsste ihn zwischen seinen Schultern. Seine Hüften bewegten sich wie fremdbestimmt und sein Penis brannte im Körper des Mannes, der ihn empfing.

„Bin ich dein Held?“, hauchte der junge Mann.

„Oh ja, das bist du, ich liebe deine Lust!“

„Willst du mich?“

„Immer wieder! Gib es mir! Lass es zu!“

„Willst du es härter?“

„Oh ja …“ Ein Schauer durchfuhr Uhowos Körper, Adrig konnte seine Lust regelrecht unter seiner Haut unter seinen Fingerspitzen spüren. Der Ritter zwang sich, auszuhalten und stieß weiter, stellte sich auf seine Füße und stieß fester in den Körper Uhowos, der seinen Ansturm liebte und im Rhythmus leise Schreie ausstieß. Er bejahte jeden Hieb in seinen Leib, schnappte verzweifelt nach Adrigs Hand und fuhr damit zu seinem Glied. Dabei verlor Adrig sein Gleichgewicht und er war gezwungen, sich mit seinem Körper an ihm anzustemmen. Doch Uhowo wälzte sich geschickt auf die Seite, empfing Adrigs gierige Küsse und ließ ihn weiter in seinen Körper stoßen. In dieser Stellung konnte er mit seinem Schenkel seine Hüften weiter öffnen und seinen Geliebten tiefer spüren.

„Magst du es, wenn ich dich anfasse?“, fragte Adrig keuchend und wühlte nach seinen Hoden, griff fest zu, massierte sie. Uhowo rieb sich und antworte: „Ich liebe es! Greif zu zu – fest und reibe mich, ja, genau so“ Adrig stöhnte und gehorchte. „Ja, nimm mich, nimm mich mit!! Du kannst das! Oh …“

Der junge Mann beschleunigte seine Stöße und schrie kurz auf. Sein Körper klatschte gegen den des Mannes, der ihn anfeuert und ebenso stöhnte wie er.

„Ich komme…“, rief er aus.

„Ich auch… ich komme…“

Sie trieben einander in den Höhepunkt, ihre Ergüsse, ihre Orgasmen dauerten unglaublich lange und sie hatten beide den Eindruck, in diesem Augenblick sterben zu können. Sie sagten einander, dass sie sich liebten und ließen sich von ihren Gefühlen treiben.

 

Oméril glitt aus seinem Tiefschlaf der Erschöpfung in einen Schlummer, der es ihm ermöglichte, die Geräusche im Haus wahrzunehmen. Er hörte Adrigs Stimme, die er liebte und die ihn lächeln ließ. Und Uhowo, der leise mit ihm sprach. Der Junge wusste, wenn er sich nicht auf die Stimmen der Männer konzentrierte, würde er bald wieder einschlafen. Er war müde und wollt nicht aufwachen. Seine Arme und Beine lagen schwer auf seinem warmen Lager und er fühlte sich wohl. In diesem Moment brauchte er nichts zu befürchten, er war in Sicherheit in Uhowos Haus, von riesigen Hunden bewacht. Draußen lag die Natur unter einer dicken Schneedecke im Schlaf und wartete auf den Frühling. Wenn die Weiden wieder grünen würden, sollte Uhowo wieder ins Tal hinabsteigen, um die Schafe zu holen … die Zeit des Leben als Gast bei diesem Mann war begrenzt, doch vorläufig war alles gut. Doch Omérils Ohren spitzten sich unwillkürlich als es bemerkenswert still geworden war, denn die beiden Männer sprachen nicht mehr miteinander. Die Stille war von leisen schmatzenden Geräuschen unterbrochen und insgeheim wusste Omérl genau, was diese Geräusche hervorrief – die beiden Männer küssten einander. Augenblicklich beschleunigte sich Omérils Herzschlag und er versuchte sich vorzustellen, was sich in seinem Rücken abspielte. Er gab sich Mühe, so ruhig wie möglich weiter zu atmen und schlafend zu stellen, doch es war ihm unmöglich, nicht zuzuhören. Dabei bemerkte er, wie ihn selbst diese Situation erregte. Ihm wurde heiß und zwischen seinen Lenden pulsierte sein Blut, er spürte, wie er hart wurde. Allein seine Vorstellung, wie Oméril seinen Ritter küsste, ließ ihn erbeben. Er hörte, wie die beiden miteinander sprachen, erneut küssten und sich gegenseitig einluden, mit ihrem Spiel im anliegenden Raum fortzufahren.

Plötzlich hörte er sie nicht mehr, denn sie hatten den Raum verlassen und Oméril konnte es sich erlauben, sich auf den Rücken zu wälzen und entspannt durchzuatmen. Uhowo hatte sich in Adrig verliebt und seinen schönen Prinz verführt. Der Junge wusste nun, dass er den Männern nichts vorzuwerfen hatte. Er war selbst überrascht gewesen, als er mit aller Gewalt hatte feststellen musste, dass er Adrig nicht nur liebte, sondern ihn begehrte. Doch er war noch ein Kind und Adrig im Alter, eine Familie zu gründen. In ein paar Jahren, wenn er selbst erwachsen war, konnte er es sich vielleicht erlauben, Adrig zu verführen. Diese Idee ließ ihn lächeln. Er wusste, dass er noch nicht völlig aufgewacht war und seine Gedanken leicht in Träume abdriften konnten. Verträumt glitten seine Hände unter seiner Decke über seinen Körper hin zu seinem Penis, der gierig darauf wartete, gestreichelt zu werden. Er hatte Adrigs Glied gesehen, mächtig, lang und dick, wenn er sich umzog, oder ein Bad zu sich nahm und versuchte sich vorzustellen, wie es aussah, wenn er erregt war. Mit seiner linken Hand kraulte er seine Hoden und mit der rechten begann er sich zu reiben. Die Männer war nicht da, er war allein und erlaubte er sich, seiner Schenkel zu spreizen und genüsslich mit seinen intimen Spielen fortzufahren. Er hatte früh damit angefangen, wenn er allein in seinem riesigen Gemach gelegen hatte und keinen Schlaf finden konnte, oder von seiner morgendlichen Erregung aufgeweckt worden war. Zur Morgenstunde hatte er es sich angewöhnt, sich ruhig unter seiner Decke zu verhalten und nur seine Lust zu befriedigen, weil er nicht genau wusste, wann jemand in sein Gemach kommen würde, um ihn aufzuwecken. Zur Abendstunde allerdings hatte er sich ein Spiel daraus gemacht, seinen Körper zu betrachten, sich zu streicheln und mit seinem Sex zu spielen. Er liebte das befriedigende Gefühl, wenn die Lust aus seinem Glied explodierte. Er streichelte seine Haut, seinen Bauch, seien Brust, seine Brustwarzen, zart und nahm sich Zeit in der wohligen Wärme unter der Decke. Eines Tages würde er seinen Ritter verführen, jetzt wo er wusste, dass er sich von einem Mann lieben ließ, würde ihn nichts mehr von dieser Entscheidung abbringen. Dabei wollte er geduldig sein. Er entschloss sich, von nun an von einer angenehmen, verständnisvollen Seite zu zeigen. Seine Zeit war noch nicht gekommen, er musste noch wachsen. Wenn ihn in Zukunft dumme Mädchen anlächelten, konnte er ruhig mit ihnen spielen, sie waren ihm gleichgültig. Wenn er aber eine schöne Zeit mit seinem Ritter verbringen wollte, musste er sich freundlich zeigen und abwarten. Er war sich sicher, sein Ziel zu erreichen und dass es seine Bemühungen wert war.

Oméril öffnete seine Augen und blickte in die Richtung der Tür zum Lager. Er sah, dass sie nicht verschlossen war und lauschte angestrengt. Er vernahm Geräusch und lauschte genau, bis er verstand, dass einer der Männer stöhnte. Vorsichtig richtete er sich auf und glitt aus seinem Bett ohne ein Geräusch zu verursachen. Mit lautlosen Schritten schlich er durch den Raum hin zur offenen Tür und erschauerte als er die Geräusche der Liebenden genauer vernehmen konnte. Er hörte ihr tiefe Atmung und ihr Seufzen. Dabei duckte er sich und hockte sich so nahe wie möglich an die Tür. Adrig sprach kurze Worte zu Uhowo, doch Oméril verstand den Sinn nicht, denn die Worte waren von leidenschaftlichen Stöhnen und Seufzen unterbrochen. Mit laut pochendem Herz wagte es sich Oméril, in den Raum zu blicken und er erkannte die nackten Körper der Männer im schwachen Licht. Adrig lag lang ausgestreckt auf seinem Lager, den Mund vor Leidenschaft weit geöffnet und die Augen zugepresst. Er hielt sich mit beiden Händen an Omérils Schopf fest, der zwischen seinen breiten, geweiteten Schenkeln über sein Geschlecht gebeugt war und sich auf und ab bewegte. Adrig schrie leise auf und Oméril erschauerte bei diesem erregenden Geräusch. Der Junge hatte begriffen, dass sein Ritter gekommen war und erkannte in der Dunkelheit, wie Uhowo dessen Glied in den Mund genommen hatte und ein und ausgleiten ließ. Kurz darauf ließ er von seinem Ritter ab und küsste ihn leidenschaftlich, doch seine Hand verharrte zwischen seinen Schenkeln. Er sprach leise mit ihm und schien ihn zwischen den Schenkeln zu streicheln. Bis er sich über ihn wälzte. Oméril erblickte kurz Uhowos riesiges angeschwollenes Glied und hielt den Atem an. Der Anblick, wie die beiden Männer einander liebten, erregte den Jungen und er spürte, wie sein eigenes Glied zwischen seinen Schenkeln zuckte und sich erneut versteifte. Er wollte alles sehen und die beiden heimlich aus seinem Versteck beobachten. Er war sich sicher, nie zuvor in seinem Leben etwas Aufregenderes, etwas Wilderes beobachtet zu haben. Und er wusste, wenn er erneut so einem Schauspiel zusehen wollte, durfte er den beiden nicht anmerken lassen, dass er eifersüchtig war. Sollten sie ihre Lust doch ausleben, er wollte ihnen heimlich dabei zuschauen. Er sah, wie sein Ritter den großen Mann von hinten nahm und wild ihn stieß. Die lustvollen, ungehaltenen Schreie der beiden, wie sie einander sagten, was sie empfanden und das sie kamen, trieb den Jungen den Schweiß auf die Haut. Es war also nichts Schlimmes dabei, den Körper eines anderen Mannes zu küssen, sein Glied zu streicheln, sogar in den Mund zu nehmen und einander zu lieben. Als die beiden Männer endlich zur Ruhe kamen lehnte sich Oméril erleichtert gegen die kühle Wand und atmete auf. Er war selbst erregt und schlich rasch zu seinem Bett zurück und schlüpfte unter die schützende Decke. Dort begann er sich augenblicklich selbst zu befriedigen, wobei er sich verträumt vorstellte, seinen schönen Ritter zu lieben.

Impressum

Texte: Stephanie Berth
Bildmaterialien: Canva.com
Tag der Veröffentlichung: 14.03.2019

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Eine kurze private Geschichte für Freunde der Helden aus den Chroniken aus Ravan.

Nächste Seite
Seite 1 /