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Das erste Zusammentreffen

Schon seit Jahrtausenden exzisierte die Grenze, die die Welt der Lichtwesen, den Engeln und die der Schattenwesen, den Dämonen, trennten. Einst brach ein großer und heftiger Krieg zwischen den zwei Fronten aus, was sehr viel Zerstörung mit sich brachte und das Land in Schutt und Asche legte. Nach Jahren dann entschieden sich die beiden Fürsten der Schattenwesen und der Lichtwesen ein Pakt des Friedens zu schließen, was aber die Bedingung stellte das eine große und lange Grenze beide Welten voneinander trennten. Somit bildete sich das höchste Gesetz das in dieser Welt existierte, 'Keiner darf die Grenze überschreiten, sonst wird eine große, im schlimmsten Falle sogar eine tödliche, Strafe auf die Beschuldigten warten.'

 

 

 

Mit einem leisen Schrei schreckte Naruto aus seinem, immer wiederkehrenden, Alptraum auf. Es war eine Qual, immer wieder den gleichen Alptraum zu erleben, welcher so sehr an seinen Nerven zerrte.

 

Naruto spürte, wie Tränen erneut seine Wangen benetzten. Sein Atem ging heftig, beinahe so heftig, dass man denken könnte er würde hyperventilieren. Während er versuchte seinen Atem und Emotionen wieder unter Kontrolle zu kriegen, schaute er auf den Wecker und bekam den größten Schock seines Lebens.

 

Es ist schon 7:25! Fuck, Fuck, Fuck und nochmal Fuck! Ich kann mir das nicht schon wieder leisten nochmal zu spät zu kommen und wir haben auch noch Meister Shimon. Warum gerade dann, wenn ich zu spät komme, gerade der, der am meisten Wert auf Pünktlichkeit legt!

 

Ruckartig setzte Naruto sich auf und verhakte sich, beim Versuch aufzustehen, in seiner Bettdecke, was zufolge hatte das er mit seinem Gesicht den Boden küsste. Sehr lecker.

 

Sich die Nase reibend flüchtete er ins Bad und zog das Programm im Schnelldurchlauf ab.

 

Scheiß aufs Duschen!

 

Er schlüpfte in seine üblichen Klamotten, weißes Hemd und schwarze Hose. Aus lauter Hektik zog er sich das Hemd falsch herum an. Laut fluchend zog er es aus und wieder an, diesmal sogar richtig. Schnell schnappte Naruto sich seine Schultasche und sprintete über den Campus zu seinem Klassenraum. Er schmiss die Tür beinahe auf, um dann in die wütenden Augen Shimons zu sehen.

„Naruto, wie oft soll ich dir noch sagen das du pünktlich zu sein hast! Jetzt hast du dir aber wirklich Nachsitzen eingefangen. Setz dich gefälligst auf deinen Platz, ich will mit dem Unterricht beginnen.“

 

Nach diesen Worten ging Naruto mit hängendem Kopf auf seinen Platz am Fenster zu und ließ sich förmlich auf seinen Stuhl fallen, um danach aus dem Fenster zu starren.

 

Er ist nun schon seit gut einem dreiviertel Jahr auf diesem Internat, beziehungsweise ging er offiziell hier auf die Schule des Internats, denn er lebte schon lange davor hier. Sein Großvater ist hier der Schuldirektor und seine Eltern waren verstorben, weswegen er keine andere Wahl hatte, als hier zu bleiben.

 

Bevor er noch weiter nachdenken konnte, was er in letzter Zeit erschrocken oft tat, klingelte es schon zur nächsten Stunde. Seine Noten waren nicht schlecht, aber auch nicht die besten, was er aber nur dadurch hatte, weil er im Praktischen sehr gut war. Meisterin Ishisua schritt mit gehobenen Kopf durch die Tür. Oh wie Naruto die hasste! Die ganze Zeit schon, versuchte sie den Schülern in den Kopf zu pressen, wie scheiße die Schattenwesen doch wären.

 

Irgendwas an ihren Erzählungen ist faul, denn ich denke nicht, dass die Dämonen so schlecht, wie sie beschreibt sind. Wir Engel sind auch nicht alle die lieben Wesen, für die man uns hält, genauso wenig sind die Dämonen immer so böse, für die man sie hält!

 

Offensichtlich ist Naruto der einzige, mit dieser Meinung, denn so wie es aussah, würden ihr seine Mitschüler ihr jedes einzelne Wort, was ihre Lippen verließen, glauben.

 

Erneut begann Professorin Ishisua über die Schattenwesen zu 'berichten', das einzige Thema, was sie in letzter Zeit kennt. Naruto stützte seufzend seinen Kopf auf seinen Händen ab und hörte bereits nach fünf Sekunden auf zuzuhören.

 

So'n langweiliger Scheiß..

 

~Alles war dunkel. Alles schien so unwirklich, genauso wie in einem Traum. War dies ein Traum? Ich weiß es nicht. Das einzige was ich weiß, ist, das ich nicht alleine hier war. Rot leuchtende Augen blickten genau in meine, was mir kalt den Rücken hinunter lief. Erschrocken versuchte ich mich zu bewegen, irgendwie hier wegzukommen. Kalte, knochige Hände umschlossen meine Fuß- und Handgelenke, sodass ich mich keinen Zentimeter bewegen konnte. Panik ergriff meinen Körper, ich versuchte mich immer mehr zu wehren, doch ich spürte wie ich langsam immer mehr in die Tiefen der Finsternis hineingezogen wurde. Das letzte was ich bemerkte war ein dumpfer Knall~

 

Der dumpfe Knall zeichnete sich auf dem Schultisch nieder, als Narutos Kopf geradewegs auf die Tischplatte knallte. Mit leisen Flüchen richtete er sich wieder auf und schaute verwundert durch die Gegend, bis er mit seinen Augen seinen besten Freund Kiba entdeckte, welcher gerade auf ihn zukam.

 

„Alter, was ist in letzter Zeit mit dir los? Du bist durchgehend abwesend, denkst, für deine Verhältnisse, abnormal oft nach und verpennst fast den ganzen Unterricht, oder nein, ich korrigiere, verpennst den Unterricht komplett.“ redete Kiba auf ihn ein.

 

„Es ist nichts Kiba, danke der Nachfrage. Ich bin momentan nur etwas durch den Wind, mehr nicht. Lass uns lieber zu den anderen rausgehen, die warten sicher schon auf uns.“ Lenkte Naruto ab und rieb sich den Hinterkopf, nicht aus Verlegenheit, sondern wegen dem Schmerz.

 

Na toll, herzlich Willkommen Kopfschmerzen!

 

 

 

Nach der zwanzig-Minütigen Pause, folgte der praktische Unterricht, welcher auf einem speziellen Hof stattfand, da man dafür viel Platz brauchte. „So meine Schüler, heute wollen wir das Fliegen mit den Flügeln erlernen, stellt euch dafür etwas weiter auseinander.“ Alle Schüler, inklusive Naruto stellten sich weit auseinander. „Konzentriert euch nur genau und versucht eure gesamte Magie direkt auf euren Rücken umzuleiten.“

 

Ein Geheimnis hatte Naruto, und zwar, dass er dies bereits konnte, sogar schon seit einer ganzen Weile, denn oft, meist am Abend, brauchte er seine Flügel um in einen fernen Wald zu kommen, weit weg vom Internat, leider aber sehr nah an der Grenze, weswegen viele Lehrer an der Schule herumlungerten. Das Fliegen brachte er sich deswegen auch selbst bei, mithilfe eines Buches, was er in Großvaters Unterlagen gefunden hatte. Natürlich hatte er es daraufhin sofort wieder zurückgelegt, denn er wollte keinen Ärger mit seinem Großvater haben, war ihre Beziehung zueinander doch ziemlich gut.

Konzentrieren musste Naruto sich kaum, wegen den oben genannten Gründen, weswegen er auch sofort seine Flügel ausbreitete und abhob, aber nur circa sieben Meter von Boden hinauf. Er spürte viele anerkennende, aber auch eifersüchtige Blicke auf sich liegen. „Naruto, selbst für deine Verhältnisse ist das ziemlich schnell gewesen, ich bin fürwahr beeindruckt!“ bemerkte der Lehrer entzückt.

 

Ich hoffe das mit 'für deine Verhältnisse' ist nicht negativ gemeint. Eigentlich müsste das ja nur positiv sein, denn ich habe nur gute Leistungen im praktischen Unterricht vorgelegt.. oder?

 

 

Nach weiteren zwanzig Minuten, nachdem alle dies geschafft hatten (Naja, begrenzter Weise..), rief der Lehrer alle Schüler wieder zu sich zurück. „Noch eine wichtige Randbemerkung, je besser und sicherer ihr im Fliegen werdet, desto größer werden eure Flügel und desto länger, weiter und schneller könnt ihr fliegen. Da ihr noch weit am Anfang steht, zumindest die meisten von euch, werdet ihr nur begrenzte Zeit fliegen können und vor allem wird es auch anstrengend werden, aber keine Sorge, nach einer Zeit wird es sehr viel einfacher und ihr werdet immer weniger Kraft dafür verbrauchen müssen. Und, bevor ihr geht, es ist eine Warnung reingekommen, dass ein Dämon hier sein Unwesen treiben soll, also haltet euch nicht außerhalb des Campus herum. So, und jetzt Abmarsch, der Unterricht ist vorbei.“

 

Im Prinzip funktioniert das Schulsystem der Engel genauso wie das der Menschen, bloß das sich die Fächer bei den Lichtwesen sich auch mit Magie befassen.

 

Nach der letzten Stunde und dem Nachsitzen am Abend machte sich Naruto auf den Weg in sein Zimmer, was er sich, Gott sei dank, nicht teilen musste. Erschöpft ließ er sich auf sein Bett fallen und schloss seine Augen. Das Nachsitzen war anstrengend, den Shimon hatte es ihm nicht leicht gemacht. Aufgaben da, Aufgaben dort, Aufgaben hier, Aufgaben überall! Gott er hätte ihm fast den Kopf abgeschlagen. Diese zwei Stunden in seinem Leben hätte er garantiert sinnvoller verbringen können, als die ganze Zeit auf ein Blatt zu starren und mit dem Stift drauf herumzukritzeln.

 

Naruto versuchte erst gar nicht einzuschlafen, denn er wusste genau das es nicht klappen würde. Er griff hinter sein Kissen und zog ein Buch hervor, was auf dem Einband stand, konnte man nicht genau erkennen, denn das meiste war von Brandspuren schwarz gefärbt. Leise stand er von seinem Bett auf und öffnete das Fenster, und siehe da, wie bereits erwähnt, lungerten dort Lehrer herum, doch mittlerweile hatte er so seine Methoden entwickelt, um unbemerkt von dem Internat zu verschwinden.

 

Er sprang aus dem Fenster und breitete seine Flügel aus und flog geradewegs auf den großen Wald vor ihm zu. Zum Glück hatte er sein Zimmer im obersten Stock, was ihm einen Vorteil brachte, denn kaum ein Lehrer schaute nach oben, unlogischer Weise.

 

Nach zehn Minuten kam er an einem kleinen Plätzchen, mitten im Wald, an und setzte sich in das weiche Gras. Kurz genoss er noch die Ruhe der Nacht, ehe er sein Buch aus seiner Tasche zog und die von ihm markierte Seite aufschlug.

 

Das Buch kam von den verbotenen Reihen der Bibliothek, es wunderte ihn, dass man das so einfach liegen gelassen hatte, aber er war so neugierig, als das er es einfach hätte liegen lassen können. Also nahm er es mit auf sein Zimmer und schlug eine zufällige Seite auf. Im Buch wurden die Schattenwesen beschrieben, ihre Kulturen und ihre Regeln. Richtig interessant wurde es erst, als er bemerkte, dass sich das ganze total von dem Gesagten der Lehrer unterschied, denn dieses Buch wäre ja nicht umsonst in dem verbotenen Abteil der Bibliothek.

 

Ein leises Rascheln störte seinen Leserausch und er zuckte vor Schreck zusammen. Was war das?

Naruto schüttelte nur sein Kopf. Jetzt bilde auch mir auch noch Geräusche ein..

Er hörte es ein weiteres Mal rascheln, nur dieses mal lauter und näher. Langsam machte er sich Sorgen, denn er fühlte sich nun wirklich beobachtet. Schnell und hektisch drehte er sich zu allen Seiten um, fand aber nichts. Sowas nennt man dann wohl Paranoia..

 

„Ein kleines Engelchen so nah an der Grenze? Und dann auch noch ein verbotenes Buch von uns.“

 

Ruckartig stand er auf und drehte sich zu der Geräuschquelle hin und was er dort sah ließ sein Atem stocken. Pechschwarze Onyxe blickten ihn amüsiert an. Naruto tippte darauf das er ein Dämon war, denn Engel trugen keine engen, schwarzen Lederhosen und ebenso enge Oberteile.

 

Als der Dämon seine schwarzen, federlosen Flügel ausbreitete und vor Naruto landete ließ er vor Schreck sein Buch fallen und stolperte ein paar Schritte zurück, um dann mit dem Rücken gegen einem Baum zu stoßen. „Warum bist du hier, kleiner Engel? Und dann auch noch so nah an der Grenze, wobei dich die Durchsage an deiner Schule eigentlich davon abhalten sollte, meinst du nicht?“, „Das könnte ich genauso gut dir sagen, immerhin treibst du dich doch in unserem Reich herum, und das auch noch in der Nähe einer gut bewachten Schule, meinst DU nicht?“ erwiderte Naruto schnippisch. „Mir war langweilig und Regeln sind mir egal, also dachte ich mir, ich könnte mal euer Reich ein wenig erkunden. Das muss ja nicht gleich heißen, dass ich einen von euch töten würde.“ Daraufhin nickte Naruto nur. „Wie lautet dein Name, Kleiner?“, „Nenn' mich nicht Kleiner, mein Name ist Naruto!“ fauchte Naruto ihn an, denn er hasste es, wenn man ihn 'Kleiner' nannte, und wie er es hasste. „Und wie ist dein Name?“ fügte Naruto nach einer Weile noch hinzu. „Mein Name ist Sasuke, merke ihn dir gut.“

 

Plötzlich legten sich kalte Lippen auf den Seinen und er riss schockiert seine Augen auf. Was geschah hier gerade?

 

 

 

 

 

 

 

 

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Tag der Veröffentlichung: 18.07.2015

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