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Kopf, Zahl ... oder Herz?

„Kopf oder Zahl?”

„Rand.”

„Blödmann!”

Mit beleidigtem Gesichtsausdruck wirft Steven eine Münze hoch, fängt sie in der Luft wieder ein, klatscht sie sich auf den Handrücken, hält sie aber noch bedeckt.

„Und?“

„Brandenburger Tor.“ Obwohl ich Desinteresse heuchle, habe ich gesehen, dass kein Euro herumgewirbelt ist, sondern ein Fünfzig-Cent-Stück.

„Pfffft.“ So dramatisch wie möglich enthüllt Steven die Münze und wir starren darauf.

„Hm. Ist das ein … Clown?“ Ich brauche echt eine Brille. Keine Ahnung, was das sein soll oder aus welchem europäischen Land das Geldstück kommt, aber bestimmt nicht aus Deutschland. Es scheint auch kein Fünfziger zu sein, sondern bloß ein Zwanziger.

„Egal!“, triumphiert Steven. „Es ist keine Zahl und deshalb darf ich dich ficken.“

Seinem Schwanz gefällt die Idee, meinem nicht. Da wir schon nackt sind, können wir beide Reaktionen deutlich erkennen.

„Na dann …“ Ich drehe mich um und lasse mich bäuchlings aufs Bett fallen, bevor ich mir die Mühe mache, meinen Hintern ein wenig zu heben. Ob ich mir ein Kissen unter den Bauch stopfen soll?

„Mann, du wirkst ja unheimlich begeistert!“ Die Ironie trieft förmlich aus den Worten heraus. Steven zeigt keine Anstalten, sich zu mir zu gesellen.

Ich kann ihm nicht widersprechen. Ich habe nicht die geringste Lust, mich von ihm durchnehmen zu lassen. Dabei mag ich Steven. Er ist außerdem ein toller Liebhaber. Keine Ahnung, was mit mir los ist.

 „Das war ein ehrliches Spiel und ich habe gewonnen!“, beschwert er sich hinter mir, kommt aber immer noch nicht näher.

Ja, genau! Es war ein Spiel. Es ist ein Spiel. Und ich habe keine Lust mehr auf Spiele mit Steven. Am Anfang war es klasse und … ehrlich gesagt auch praktisch. Wir haben uns an der Uni kennengelernt und gleich gemerkt, dass wir am gleichen Ufer fischen. Zwar ist er äußerlich nicht unbedingt mein Typ, aber er ist lustig und unterhaltsam. Irgendwie sind wir aneinander kleben geblieben. Wir sitzen in den Vorlesungen nebeneinander, wir essen gemeinsam in der Mensa und wir pauken zusammen für die Klausuren. Fast schon klar, dass wir am Wochenende auch miteinander durch die einschlägigen Kneipen und Clubs ziehen. Köln hat in dieser Richtung eine Menge zu bieten!

Irgendwann ist uns aufgefallen, dass wir nicht alleine ins Bett müssen, selbst wenn wir mal an einen Abend niemanden aufreißen können. Schließlich haben wir einander!

‚Freunde mit gewissen Vorzügen‘ nennt man das wohl heutzutage. Es bietet eine Menge Vorteile.

Beim ersten Mal haben wir eine Münze geworfen, um zu entscheiden, wer oben liegen darf. Das geht viel schneller als das umständliche Rumgedruckse, wenn man versucht, mit Worten auszuloten, was der andere jetzt gerade bevorzugen würde. Die Münze bedeutet eine Fifty-Fifty-Chance. Im Schnitt kommt jeder gleich oft zum Zug. Weil es praktisch und gerecht ist, haben wir es beibehalten.

„Willst du oben liegen?“ Steven klingt versöhnlich. Ich schüttle den Kopf.

„Soll ich dir einen blasen?“, bietet er an. Das ist seine Spezialität. Hört sich reizvoll an. Sehr reizvoll. Mein Schwanz zuckt ein bisschen. Mein Herz auch. Das bringt mich dazu, erneut den Kopf zu schütteln.

„Wie jetzt? Hast du etwa gar keinen Bock auf Sex, Marco?“ Stevens Verblüffung ist echt. Meine auch. Eigentlich habe ich immer Lust. Immer!

Hey! Ich bin Anfang zwanzig, da ist es normal für einen Mann, ständig Sex zu wollen!

„Kannst du mal was sagen?“, beschwert sich mein Kumpel. Langsam wird er ungeduldig. Ich höre ein leises, rhythmisches Geräusch und muss ihn nicht mal anschauen, um zu wissen, wie er mit verschränkten Armen dasteht und nervös mit den Fingern auf dem Oberarm herum trommelt. Steven ist schlank, fast schon mager, und für einen Mann nicht unbedingt groß. Er hat eine hinreißende kleine Stupsnase und trägt so den lebenden Beweis mit sich herum, dass die Nase eines Mannes rein gar nichts über seinen Johannes aussagt.

Ich liebe seinen Dicken. Der ist groß, lang, gerade und mit deutlich sichtbaren Adern darauf, die ich unheimlich gerne mit der Zunge nachfahre, bevor ich seine perfekten Eier lutsche. Steven rasiert sich unten rum blank. Da ist er penibel. Fand ich früher bei Männern immer doof, aber bei Steven ist es anbetungswürdig. Außerdem schnuppere ich gerne an ihm. Steven riecht wunderbar. Überall. Ein wenig nach Duschgel und ein bisschen nach sauberem Schweiß, weil wir meistens tanzen waren, bevor ich die Gelegenheit bekomme, meine Nase an seine nackte Haut zu pressen.

Und morgens …

Wenn wir nach einer durchtanzten und durchfickten Nacht nebeneinander aufwachen, riecht er nach Sex und nach mir. Ich mag das genauso sehr, wie ich es toll finde, dass sein Geruch an mir haftet. Allein bei dem Gedanken daran, wird mir heiß und eine wohlige Gänsehaut bildet sich auf meinen Armen.

„Dreh‘ dich wenigstens rum, wenn wir miteinander reden!“ Allmählich klingt Steven genervt. Starrsinnig schüttele ich den Kopf und weigere mich auch weiterhin, ihn anzusehen. Ihm meine Vorderseite zu präsentieren, ist gerade keine Option. Mittlerweile bin ich hart wie nur sonst was. Wie bitte schön soll ich Steven erklären, dass ich nicht ficken will, wenn ich vor Erregung fast platze? Vor allem, weil ich es selbst nicht so richtig weiß.

Mein schmales Studentenbett knarzt empört auf, als sich Steven seitlings neben mich wirft. Die Matratze gibt nach und augenblicklich rutscht er dicht an mich heran. Ein Bein legt sich über meine Schenkel, seine Erektion stupst gegen meine Hüfte und auf meinem Rücken spüre ich warme Finger, die spielerisch ein verschlungenes Muster malen. Meine Schulter und mein Nacken werden mit kleinen Küssen verwöhnt. Unwillkürlich drehe ich den Kopf zur Seite, um Steven mehr Platz für seine Zärtlichkeiten zu gewähren. Jetzt berühren sich unsere Nasen beinahe und ich schiele, als ich seinen Blick suche, weil wir uns so eng nebeneinander liegen.

 

„Was ist los?“ Steven flüstert die Worte fast unhörbar. „Wieso willst du nicht mit mir spielen?“

„Ist kein Spiel“, nuschele ich, bevor ich mich zurückhalten kann. Für Steven ist alles ein Spiel. Manchmal glaube ich, dass er gar nichts ernst nimmt. Wer stoppt schon die Zeit, wenn er das Klo putzt und versucht beim nächsten Mal, den „Rekord“ zu brechen, ohne dass die Sorgfalt leidet? Wer macht einen Wettbewerb daraus, die Treppe hochzusteigen und dabei möglichst viele Stufen zu überspringen? Wer kann es jeden Morgen kaum erwarten zu sehen, ob der Mathe-Prof heute seinen blauen oder seinen grünen Pulli trägt, führt eine Liste darüber und nimmt von seinen Studienkollegen Bonus-Wetten an, wann der arme, modisch völlig unbedarfte Mann einen der beiden Pullover aussortiert und sich endlich einen neuen anschafft. Mehr als zwei gleichzeitig scheint er nie zu haben, aber auch auf einen dritten Pulli, alternativ einen Pullunder, kann man bei Steven eine Wette platzieren.

Wenn er das Ganze ernst nehmen würde, könnte er als Buchmacher viel mehr Geld machen, als er es als Maschinenbauingenieur jemals verdienen wird. Steven lacht nur, wenn ich so etwas sage.

 

„Ich wette … hmmmpffff …“

Ich will es nicht wissen, deshalb habe ich mich rasch auf die Seite gerollt und ihm meine Hand auf den Mund gedrückt. In mir brodelt heißer Zorn.

„Nicht! Nicht auch noch im Bett! Worauf willst du denn hier wetten, Steven? Wie lange es dauert, bis ich einen hoch kriege? Wie oft du mich hintereinander zum Abschuss bringen kannst? Wie …“

Meine Stimme versagt und Steven schaut mich mit seinen großen, blauen Augen ganz erschrocken an. Sanft umgreift er mein Handgelenk und zieht meine Finger von seinen Lippen.

„Du weinst ja, Marco.“

Stumm schüttele ich den Kopf und merke erst dabei, dass mir tatsächlich Tränen die Wangen hinunterlaufen. Außerdem setzt sich meine Nase zu, sodass ich den wunderbaren Stevenduft nicht mehr riechen kann. Fuck! Eine stumme Heulsuse und nun auch noch nasentaub. Kein Wunder, dass ich seit Monaten niemanden mehr abgeschleppt habe und immer nur mit Steven im Bett lande.

Der streichelt mich gerade zärtlich und versteht ganz offensichtlich die Welt nicht mehr.

„Habe ich was falsch gemacht?“, flüstert er. „Wir werfen doch immer eine Münze. Immer. Wenn du heute keine Lust dazu hast, ist das ok. Wenn du oben liegen willst, sag‘ es mir doch einfach.“

 

Im Moment will ich weder oben noch unten liegen. Seite an Seite mit Steven gefällt mir gerade außerordentlich gut. Es ist ungewohnt, aber schön, einfach nur zu kuscheln. Unauffällig rücke ich ein wenig näher. Wir sind beide halb steif und die Bewegung drückt unsere Schwänze gegeneinander. Steven will zwischen uns greifen, aber ich hindere ihn daran, indem ich mich so fest an ihn presse, dass buchstäblich kein Blatt mehr zwischen uns passt. Unsere Lippen suchen und finden sich für einen langen Kuss, der zunehmend leidenschaftlicher wird. Seine Zunge bittet um Einlass und ich öffne meinen Mund. Eine Hand legt sich um meinen Nacken und Steven zieht mich so eng an sich, als wolle er in mich hineinkriechen. Meine Hüften stoßen in einem unregelmäßigen Rhythmus vor und zurück, der nicht ganz zu seinen Bewegungen passt. Egal, die Reibung reicht aus, ich spüre das vertraute Zittern in den Oberschenkeln und das Kribbeln in der Wirbelsäule, meine Eier ziehen sich zusammen und das Sperma schießt nur so aus mir hinaus. Ich schreie vor Lust und fühle mich, als wäre ich im siebten Himmel. In meinen Armen erstarrt Steven und wirft mit einen erstaunten Blick zu, bevor er sich durch seinen eigenen Orgasmus hindurch stöhnt und sich schließlich schwer atmend neben mir auf den Rücken fallen lässt.

Die Wärme seiner Umarmung fehlt mir sofort. Als sich der postorgasmischen Nebel langsam verzieht, komme ich mir innerlich leer und irgendwie dumm vor. Dass ich völlig verschwitzt bin und Eiweißfäden von meinem Bauch tropfen, trägt auch nicht gerade zum Wohlbefinden bei. Neben mir keucht Steven. Mein Kumpel. Mein  Fick-Buddy. Mein …

Nein! Wenn ich den Gedanken weiterführe, werde ich verrückt! Für Steven ist Sex nur ein Spiel, Bumsen ein Sport und Ficken dient der körperlichen Entspannung. Wir werfen eine Münze, wie eine Fußballmannschaft, bevor wir loslegen, geben alles … und das war es dann. Spiel aus, Game Over. Aufstehen, Duschen und der Alltag hat uns wieder.

Ok, manchmal drehen wir uns nach einer langen Partynacht und einem heißen Zwischenspiel auch einfach rum und pennen erst einmal. Hin und wieder schieben wir am Morgen danach sogar noch einen Quickie hinterher, aber dann ist es wirklich vorbei. Natürlich nur, bis wir das nächste Mal miteinander im Bett landen.

Plötzlich kann ich Stevens Nähe nicht mehr ertragen.

Gelogen! Am liebsten würde ich mich auf ihn werfen, ihn abknutschen, ihn kitzeln, bis er vor Lachen kaum noch Luft bekommt, und danach mit ihm kuscheln, bis wie beide einschlafen. Ich möchte in seinen Armen aufwachen, mit ihm frühstücken und das Recht haben, eifersüchtig zu sein, wenn er mit dem Hottie aus dem Coffee-Shop flirtet, bei dem wir uns jeden Morgen vor der Uni mit der unverzichtbaren Dosis Koffein versorgen.

Wahrscheinlich hat Steven eine Wette laufen, wie lange er braucht, um den Kerl rum zu kriegen.

Alleine der Gedanke macht mich so wütend, dass ich endlich aus dem Bett krabbele. Dabei habe ich kein Recht auf Exklusivität, wir sind trotz der gewissen Extras nur Freunde, nicht mehr. Bevor ich im Bad verschwinden kann, das nur einen halben Meter entfernt ist, schließlich lebe ich in einer winzigen Studentenbude, nicht in einem Loft, grabscht Steven nach meinem Arm und zieht sich zu mir hoch.

Zu meiner Überraschung legt er mir seine Hände ums Gesicht und küsst mich so zärtlich, wie ich es bei ihm noch nie erlebt habe.

„Warum hast du nie was gesagt?“ Er schaut mich forschend an.

Ich habe keinen blassen Schimmer, wovon mein Kumpel redet.

„Marco, weißt du eigentlich, was du da eben raus gebrüllt hast?“

Stumm schüttle ich den Kopf. Mir ist nicht bewusst, wann ich überhaupt den letzten vernünftigen Satz zu Steven gesagt habe. Vielleicht heute Nachmittag in der Vorlesung? Oder beim Türken, als wir uns einen Döner zum Abendessen gegönnt und besprochen haben, in welchem Club wir den Abend verbringen wollen? Ganz sicher nicht beim Tanzen oder an der Bar, da war es zu laut, und auf dem Heimweg habe ich auch nichts gesagt, weil …

„Sag‘ es noch mal!“, fordert Steven und reißt mich damit aus meinen Gedanken.

„Was?“ Ich habe keine Ahnung, was er von mir hören will.

„Das, was du gebrüllt hast, während du gekommen bist. Dabei zählt es nämlich nicht. Ich wette …“

Ich sehe rot - buchstäblich! –, kann keinen klaren Gedanken mehr fassen und schreie los, bevor er den Satz zu Ende führen kann:

„Das hier ist keine scheiß Wette! Ich liebe dich verdammt noch mal! Hast du darauf gesetzt? Ja? Nein, bestimmt nicht. Wir haben ja diese blöde Abmachung, nach der es zwischen uns nur um Sex geht und Gefühle draußen bleiben. Du …“

Weiter komme ich nicht, weil Steven mich mit einem herzhaften Kuss zum Schweigen bringt. Seine Zunge in meinem Hals hindert mich erfolgreich daran, weiter herum zu lamentieren. Obwohl mich das völlig aus dem Konzept bringt, kann und will ich mich ihm erst entziehen, als ich spüre, dass er grinst.

„Du …“

Er lässt sich auf die Knie fallen, nimmt meinen Schwanz in den Mund und beginnt zu saugen, als hinge sein Leben davon ab. Damit bringt er mich nicht nur erfolgreich zum Schweigen, ich vergesse, worüber wir gerade geredet haben. Steven ist wirklich geschickter mit der Zunge als jeder andere Mann, der mir bisher das Vergnügen bereitet hat. Mein Hirn wird auf angenehme Weise völlig leer und ich bestehe nur noch aus Fühlen.

Kurz bevor ich abhebe, entlässt Steven meinen Schwanz für einem Moment und sagt: „Ich liebe dich auch, Marco. Mehr als alles andere auf der Welt!“ Er grinst frech. „Wenn man das vor und nicht während des Orgasmus sagt, zählt es!“

Mein Herz setzt aus und als Steven wieder loslegt, explodiere ich wie noch nie zuvor in meinem Leben.

 

Viel später, nachdem wir geduscht und das Bett frisch bezogen haben, liegen wir Arm in Arm in unter der Decke. Obwohl wir schon unzählige Male zusammen übernachtet haben, ist dieser Moment etwas ganz Besonderes. Steven gehört jetzt mir und ich gehöre ihm. So richtig. Mit Herz und Seele und allem. Nicht nur als Fick-Buddy …

Leise frage ich: „Wieso hast du nie was gesagt? Du bist doch sonst nicht auf den Mund gefallen.“

Mein Geliebter (Ich kann das Wort gar nicht oft genug denken: Geliebter, Geliebter, Geliebter …) windet sich ein bisschen, dann sucht er meinen Blick.

„Hab mich nicht getraut. Mich nimmt doch keiner so richtig ernst. Der Kleine ist niedlich, lustig, immer gut gelaunt, süß …“ Bei diesem Wort verzieht Steven angeekelt dem Mund, bevor er weiterredet: „Die Kerle möchten mich ficken und das ist ihnen genug. Ernsthaft interessiert an mir war noch nie einer und an meinem Herz schon gar nicht. Also gebe ich den Witzbold, den Spieler und lache, mache jeden Blödsinn mit. Dann gehöre ich wenigstens dazu.“ Er senkt den Blick. „Du hast mich doch auch am Anfang nicht für voll genommen.“

Betroffen schaue ich ihn an. Ganz unrecht hat Steven nicht. ‚Typischer, kleiner Twink‘ habe ich gedacht, als wir uns kennenlernten. Süß, aber nicht meine wirklich Kragenweite. Ich stehe auf richtige Männer. Doch Stevens ungeheure Lebensfreude, seine Art, in allem das Positive zu sehen, und … ehrlich gesagt auch sein toller Hintern, haben mich dazu gebracht, immer mehr Zeit mit ihm zu verbringen. Liebe? Die habe ich gar nicht gesucht, ich habe nicht mal dran geglaubt, bis ich gemerkt habe, wie sehr es mich nervt, wenn andere Männer Steven anflirten oder sogar anfassen. Selbst danach hat es noch eine ganze Weile gedauert, bis ich mir selber eingestanden habe, dass ich viel mehr in Steven sehe als einen Kumpel mit gewissen Extras, den ich ficken darf, wenn die Münze die richtige Seite zeigt. Ich bin seit Monaten nicht mehr mit einem anderen Mann nach Hause gegangen.

Steven auch nicht, wenn ich jetzt darüber nachdenke. Zwei Loser beim Dating, die sich gegenseitig trösten. Trotzdem hatte ich immer das Gefühl, gewonnen zu haben, und er wirkte auch nicht gerade wie ein unglücklicher Verlierer.

Plötzlich muss ich grinsen. Jetzt gehört mir nicht nur sein toller Körper, sondern auch sein Herz. Ganz offiziell. Meines besitzt er sowieso schon lange.

„Kopf oder Zahl?“

Steven bekommt kugelrunde Augen: „Du willst das auch in Zukunft mit einer Münze klären?“

Ernsthaft nicke ich, obwohl ich das Lachen kaum unterdrücken kann. „Klar! Die Liebe ist ein Spiel. Willst du es mit mir spielen?“ Schnell drücke ich einen Kuss auf Steven Lippen. „Nur mit mir?“, füge ich sehr ernsthaft hinzu.

Sein glückliches Lächeln ist Antwort genug und der Rest ergibt sich von selbst. Wer braucht schon eine Münze, wenn er das Herz seines Liebsten hat?

Impressum

Texte: C.J. Rivers
Bildmaterialien: C.J. Rivers
Lektorat: congeries
Tag der Veröffentlichung: 18.02.2016

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