Betont langsam stelle ich die Tasse hin und stehe auf. Dann kippe ich den Rest Kaffee in den Ausguss und räume mein Geschirr in Zeitlupe in die Spülmaschine. Tränen brennen hinter meinen Lidern, begierig darauf, sich einen Weg ins Frei zu bahnen.
Ich warte. Auf ein Wort. Eine Geste. Eine sanfte Berührung. Wenigstens einen Laut.
Aber du bist unbeeindruckt und kaust weiter auf deinem Brötchen herum, als wäre gar nichts geschehen. Das einzige Geräusch ist das Umblättern der Zeitung.
Mein Herz krampft sich zusammen und wenn nicht ich sofort verschwinde, werde ich mir die Blöße geben und heulen. Also schleiche ich aus der Küche in den Flur und nehme meine Jacke vom Haken. Automatisch greife ich nach dem Hausschlüssel, meinem Handy und dem Portmonee, die auf der Kommode liegen. Ich lausche und höre nichts, bis auf das leise Klacken der Tür, die hinter mir ins Schloss fällt.
Wie bin ich aus dem Haus gekommen?
Den Schlüssel halte ich noch in der Hand. Mein Auto steht am Ende der Straße. Langsam, ganz langsam, setze ich einen Fuß vor den anderen, aber kein Ruf hält mich zurück und keine hastigen Schritte ertönen, weil jemand mir nachrennt, um mich aufzuhalten. Im Wagen schaue ich zuerst auf das Display des Handys. Habe ich es vielleicht auf stumm geschaltet und einen Anruf oder eine SMS verpasst? Nein. Nichts.
Ich starte den Wagen und habe kein Ziel. Also fahre ich einfach los. Bloß weg hier.
Irgendwann leuchtet eine Lampe auf und reißt mich aus meinen Grübeleien. Das Benzin ist fast alle. Wenn ich weiter fahren will, sollte ich irgendwo tanken. Wo bin ich überhaupt?
Arnheim???
Wann bitte habe ich die Grenze in die Niederlande hinter mich gebracht? Zögerlich springt mein bewusstes Denken wieder an und ich danke Gott, dass ich keinen Unfall gebaut und im schlimmsten Fall jemand anderen verletzt habe, während ich wie ein Roboter auf der A3 nach Norden getuckert bin. Wie durch einen Schleier erinnere ich mich nun, dass ich auf die Autobahn aufgefahren und mich hinter einem LWK eingefädelt habe. Mit tränenfeuchten Wangen und ohne wirklich zu realisieren, was ich da tue, bin ich so langsam immer weiter in Richtung Nordsee gefahren.
Plötzlich wird mir bewusst, dass nicht nur der Wagen auf Reserve läuft. Auch mir fehlen dringend benötigte Nährstoffe und etwas zu trinken. Entschlossen halte ich nach einem Autohof oder etwas Ähnlichem Ausschau und habe rasch Erfolg. Schon nach wenigen Minuten erscheinen am Horizont die vertrauten goldenen Bögen einer bekannten Fast-Food-Kette. Dann tauchen Schilder mit der Aufschrift „Uitrit“ auf. Die Hinweise „Tankstop“ und „Pompstation“ lassen mich erleichtert aufseufzen. Ich hab keine Lust, mit leerem Tank auf einer holländischen Autobahn zu stranden.
Eine halbe Stunde später geht es mir deutlich besser. Ich weiß, dass die schmerzhaften Grübeleien nur hinter der nächsten Gehirnwindung lauern und dass sie richtig weh tun werden, wenn ich sie wieder zulasse, aber für den Moment genieße ich das Gefühl, meinen Organismus mit Koffein und Fett geflutet zu haben. Genüsslich kaue ich die letzten „Franse Frietjes“ und greife dann nach meinem Eis mit „Stroopwaffel“. Ich habe keine Ahnung, was das sein könnte, aber es amüsiert mich, genau wie eine Vielzahl der Begriffe auf den Werbetafeln vor den großen Fenstern des Imbiss, die mir Dinge anpreisen, die „te koop“ oder „te huur“ sind. Vielleicht ist es politisch nicht korrekt, sich über die Sprache im Nachbarland lustig zu machen, aber es lenkt mich erfolgreich davon ab, nachzudenken und in einem niederländischen Fast-Food-Restaurant in Tränen auszubrechen. Eis mit „Stroopwaffel“ schmeckt lecker, was auch immer das sein mag.
Mit vollem Bauch und vollem Tank überlege ich, was ich nun machen soll. Reflexartig checke ich mein Handy und stelle fest, dass ich drei neue Nachrichten habe. Sofort schlägt mein Herz bis zum Hals. Hast du etwa …?
Du hast gar nichts. Mein Vertragsanbieter hat mir mehrmals brav mitgeteilt, dass ich nun in einem anderen Netz telefonieren muss und mich über die Kosten informiert. Plötzlich packt mich die Wut. Ich schalte das Handy aus und kann mich nur mit Mühe davon abhalten, es mit Wucht in einen der wassergefüllten Gräben zu werfen, die den Parkplatz umgeben.
Von der Rückbank des Autos angele ich einen Europa-Atlas. Wahrscheinlich bin ich der letzte Mensch auf dem gesamten Kontinent, der keinen Routenplaner besitzt. Du wolltest mir unbedingt einen schenken, aber ich mag die Dinger einfach nicht. Sie reden mir zu viel. Ich lächle säuerlich, als mir die Absurdität des Gedanken klar wird. Es kommt halt darauf an, wer mit mir redet ...
Nun schmökere ich über den Karten und erwäge tatsächlich kurz eine Rundreise durch alle Euro-Länder. Daraufhin schaltet sich meine Vernunft kurz zu. Das wird mein altes Auto kaum aushalten und meine Reserven bewegen sich nur im mittleren dreistelligen Bereich. Ich kann mir wahrscheinlich nicht einmal den Sprit für so eine Tour leisten. Aber wenn ich schon in Holland bin, möchte ich wenigstens das Meer kurz sehen.
Sehnsüchtig frage ich mich, wann ich zum letzten Mal meine Zehen in den Sand gegraben und die salzige Luft eingeatmet habe. Gefühlt ist es hundert Jahre her und mein Entschluss steht fest. Am Anfang unserer Beziehung war ich einmal mit dir in Katwijk an Zee und ich kann mich noch erinnern, dass die Strecke lächerlich einfach zu fahren ist. Ich muss nur von der A3, die hier in den Niederlanden E35 heißt, auf die E30 wechseln und dann noch einmal auf eine andere Autobahn in Richtung Leiden. Alles ist gut ausgeschildert.
Irgendwie erleichtert es mich, ein Ziel zu haben. Letztes Mal sind wir zusammen dort hin gefahren und haben die ganze Strecke über herum geblödelt. Am Steuer haben wir uns abgewechselt, damit jeder einmal Zeit hat, die vorbeiziehende Landschaft zu genießen.
Heute wie damals treiben an einem leuchtend blauen Himmel kleine Schäfchenwolken dahin und neben der Autobahn weiden auf saftig grünen Wiesen schwarz-weiße Kühe. Mich fasziniert, dass sie scheinbar frei herum laufen, aber die Wassergräben sind anscheinend eine ebenso sichere Einfriedung, wie die bei uns üblichen Zäune.
Es ist kaum Verkehr und die strikte Geschwindigkeitsbegrenzung lässt mir genügend Zeit, mich umzuschauen. Mir ist vage bewusst, dass ich vor dem Grübeln über unsere Probleme davonlaufe, indem ich mich auf Banalitäten konzentriere, aber im Moment will ich einfach so wenig darüber nachdenken, wie du darüber reden willst.
Schon bald liegt Leiden hinter mir und ich bilde mir ein, dass Meer zu riechen. Schneller als ich erwartet habe, kann ich auf einem großen Parkplatz etwas außerhalb von Katwijk direkt hinter einem gewaltigen Deich parken. Rasch schnappe ich mir noch eine Decke und renne förmlich zum Strand.
Die Schuhe trete ich sofort von den Füßen und vergrabe meine Zehen im Sand. Er ist warm von der Augustsonne und die Hitze strahlt durch meine Fußsohlen in den ganzen Körper hinein.
Für den Moment fallen alle Sorgen von mir ab. Mit den Schuhen in der einen und der Decke in der anderen Hand schlendere ich in Richtung Meer. Es ist anscheinend Flut, denn ich muss nicht sehr weit gehen. Nur ein paar Meter von der Wasserlinie entfernt platziere ich meine Sachen, überlege einen kurzen Moment und ziehe mich dann bis auf die Shorts aus. Die sehen nicht anders aus, als die Badeklamotten der meisten Männer um mich herum. Niemand schenkt mir auch nur einen zweiten Blick, als ich ins Wasser wate. Ich rechne damit, dass es eisig kalt ist, aber ganz im Gegenteil, es hat eine angenehme Temperatur. Also stürze ich mich in die Wellen und schwimme zuerst ein gutes Stück hinaus, dann immer parallel zum Strand. Obwohl das Meer überraschend warm ist, wird mir irgendwann kalt und meine Muskeln ermüden auch langsam. Also kehre ich zu meiner Decke zurück
Die Sonne und der leichte Wind haben mich rasch getrocknet und während ich dem Meer zuschaue, das sich langsam zurückzieht, und die unendliche Weite genieße, die der flache Strand suggeriert, kann ich es nicht mehr länger verhindern, über meine Situation nachzudenken. Meine Situation? Oder unsere? Gibt es „uns“ überhaupt noch?
Der Geschmack nach Salz ist überall. Er könnte auch einfach aus der Luft kommen. Aber die Feuchtigkeit, die rinnt meine Wangen herab, kitzelt meine Nasenflügel und sammelt sich im Mundwinkel. Ich versuche nicht einmal, die Tränen wegzublinzeln. Zu lange haben sie darauf gewartet, endlich in Freie zu dürfen.
Es tut so weh. Der Schmerz strahlt aus meinem Herzen in den ganzen Körper hinein. Ich lege meine Arme um mich, um mich festzuhalten, um nicht zu zerbrechen und wünschte, es wären deine. Der Gedanke, lässt mich laut aufschluchzen. Du würdest mich nie in der Öffentlichkeit umarmen. Das gehört sich nicht. Deine Worte. Wenn dir etwas wichtig ist, kannst du es durchaus sagen.
Ein kleiner, blonder Junge in Badehose mit einem bunten Eimerchen und einer Schaufel bleibt vor mir stehen und betrachtet mich ungeniert. Als ich versuche, ihn anzulächeln, reißt er erschrocken die Augen auf und rennt davon. Vor Tränen halbblind sehe ich, wie er sich zu seiner Mutter rettet und aufgeregt auf mich deutet. Alarmiert hebt sie den Kopf und sieht mich an. Dann verändert sich ihr Gesichtsausdruck. Ich kann das Mitleid in ihren Augen nicht ertragen und schaue schnell wieder weg.
Wieso sieht diese fremde Frau auf den ersten Blick, dass es mir schlecht geht und wieso siehst du es nicht? Ich komme mir dumm vor und ärgere mich darüber. Warum nimmst du meine Probleme nie ernst? Seit wann bist du eigentlich genervt, wenn ich mit dir über etwas anderes, als die Organisation unseres Alltags reden will?
Am Anfang war alles ganz anders: Wir haben viel gemeinsam unternommen. Kaum eine Sekunde lang konnten wir schweigen, wenn wir zusammen waren. Leidenschaftliche Diskussionen über Gott und die Welt zogen heißen Sex nach sich oder umgekehrt. Schlaf war eine unwichtige Nebensache.
Natürlich konnte das nicht auf Dauer so bleiben. Du hast einen anstrengenden Job und ich ein Studium, das mich voll in Anspruch nimmt. Aber wann hat die Wortlosigkeit angefangen? Und wann die Verletzungen, die du mir mit deinem Schweigen zufügst, ohne es auch nur zu bemerken?
Das Meer hat sich, den Gezeiten folgend, zurückgezogen und kommt nun langsam wieder näher. Die Sonne nähert sich dem Horizont und fabriziert ein fantastisches Farbenspektakel. Wilde Rot- und Violettöne bilden einen dramatischen Hintergrund für ein paar verloren Wölkchen, die jetzt nicht mehr weiß und wollig, sondern finster und geheimnisvoll wirken.
Der Strand leert sich mehr und mehr. Die Familien mit den Kindern sind schon eine Weile verschwunden. Am Horizont gleiten immer noch ein paar Surfer hin und her, denen ich mit Blicken folge. Solange ich das tue, muss ich nicht nachdenken.
Auch mein Kopf ist völlig leer. Erst als ich Gänsehaut bekomme, wird mir klar, dass mit der sinkenden Sonne auch die Temperaturen gefallen sind. Mechanisch ziehe ich meine Klamotten wieder über. Eigentlich hätte mich längst um ein Zimmer kümmern müssen. Bei dem Gedanken erstarre ich innerlich. Wann habe ich beschlossen, nicht zurück zu fahren?
Allmählich wird es wirklich dunkel und die letzten Surfer kommen an den Strand zurück. Ganz in meiner Nähe haben sie ein kleines Feuer entzündet, um das sie sich versammeln. Die Boards stecken aufrecht im Sand und werfen lange Schatten. Leise Musik, Gesprächsfetzen und Gelächter sind zu hören. Pärchen verschwinden ab und zu in der Dunkelheit und kommen erst viel später wieder.
Ich beobachte eine junge Frau mit einem langen Pferdeschwanz, die eingekuschelt zwischen zwei muskurlösen Männern sitzt und sie abwechselnd innig küsst. Gleich daneben hat einer der Surfer einen Arm um seinen Freund gelegt und streichelt ihn zärtlich. Niemand scheint sich daran zu stören.
Ich fange an zu zittern. Aber der Wind ist warm. Die Kälte kommt aus meinem Inneren heraus. Wann hast du mich das letzte Mal in den Arm genommen und geküsst? Wie lange ist es her, dass du mich liebevoll gestreichelt hast? Oh, ich kann mich entgegen aller Klischees an den letzten Sex mit dir noch sehr gut erinnern. Keiner von uns beiden ist gekommen. Du hast dich danach auf die andere Seite gedreht und bist eingeschlafen. Ich bin leise aufgestanden und ins Wohnzimmer geflüchtet, weil ich die stumme Einsamkeit direkt neben dir nicht mehr ertragen konnte. Damals habe ich die Nacht auf der Couch verbracht. Mir wird bewusst, dass ich hier, am Strand, die gleiche Haltung einnehme, wie in jener Nacht: Ich umschlinge meine angezogenen Knie und mein Kinn liegt darauf, ganz so, als würde der Schmerz von außen kommen und ich wollte ihm möglichst wenig Angriffsfläche bieten. Dumm nur, dass es nichts nützt. Er strahlt aus meinem Innerem, meinem Herzen heraus.
Leise Schritte nähern sich aus der Dunkelheit. Noch bevor ich reagieren oder mich erschrecken kann, lässt sich jemand neben direkt mir in den Sand fallen und sitzt einfach da.
„Hey, Fremder!“ Der Neuankömmling hat eine sympathische Stimme mit holländischem Akzent.
„Hallo.“ Mein Hals ist ganz rau, weil ich den ganzen Nachmittag nichts getrunken habe.
„Du bist Deutscher, oder?“
Überrascht schaue ich ihn an. Woran sieht man das denn? Er lacht und aus dem von der Dunkelheit fast verborgenen Gesicht, das ich nicht wirklich erkennen kann, blitzen weiße Zähne.
„Es ist ein Spiel. Man schaut sich die Leute an und versucht zu erraten, aus welchem Land sie kommen. Nach einer Weile weiß man es einfach und liegt nur noch ganz selten daneben.“ Er hält mir seine Hand hin. „Ich bin Jan.“
„Timo.“ Ich ergreife seine Rechte automatisch und schüttele sie. Jan hat einen guten Händedruck, fest, aber ohne Machogehabe.
„Magst du nicht zu uns ans Feuer kommen? Ich beobachte dich schon eine ganze Weile und du scheinst allein zu sein. Die Nacht ist zu schade zum Grübeln! Es ist vielleicht das letzte Mal für dieses Jahr, dass man hier am Strand übernachten kann.“
„Ist das denn überhaupt erlaubt?“
Jetzt lacht er laut auf. „Typisch Deutscher! Immer darauf bedacht, sich an die Regeln zu halten! Nein, es ist eigentlich nicht erlaubt. Aber wir passen auf das Feuer auf, lassen keinen Müll zurück und halten uns von den Dünen fern, da ist der Naturschutz streng. Mein Vater betreibt eine der Strandbars. Der sagt immer, dass wir das Gesindel abschrecken, also drücken alle die Augen zu.“
Jan neigt sich zu mir herüber und stößt mich mit der Schulter an. „Komm schon. Es ist lustig!“
Er riecht nach Salz und Meer, nach Sonne und Sand. Die Berührung war eigentlich sanft, aber sie strahlt durch meinen ganzen Körper und bringt meine Mitte zu Kribbeln. Plötzlich habe ich keine Lust mehr dazu, allein mit meinen Gedanken an dich in der Dunkelheit zu Sitzen und nicke. Jan muss Augen wie eine Katze haben, denn er springt sofort geschmeidig auf und zieht mich mit hoch.
Zu meinem Erstaunen lässt er meine Hand nicht los, als wir zum Feuer gehen. Neugierige Blicke treffen uns, aber alle wirken freundlich.
„Das ist Timo“, stellt er mich der Gruppe vor und fragt mich dann: „Was willst du trinken? Wir haben Wasser, Bier, Cola und Rum.“
Ich winke einmal in die Runde und ernte Nicken und einige Hallos.
„Ich hätte gerne erst mal eine Cola, wenn das ok ist.“
Sekunden später halte ich eine kalte Flasche in der Hand und genieße den ersten Schluck. Jan hat sich ein Bier geben lassen und stößt mit mir an. Seine Augen ruhen auf mir, auch während er trinkt. Ich beobachte die Bewegung seines Kehlkopfes beim Schlucken und überlege spontan, wie es wäre ihn dort zu küssen. Fast kann ich seine Bartstoppeln auf meinen Lippen spüren und das Salz auf seiner Haut auf meiner Zunge schmecken.
Hier, im flackernden Licht des Feuers, kann ich ihn zum ersten Mal richtig erkennen. Er ist ein wenig größer als ich und hat auf jeden Fall erheblich breitere Schultern. Seine ausgeprägten Muskeln werden von dem engen, bunten Shirt, das er trägt, mehr betont als verborgen. Seine Augen leuchten strahlend blau aus einem gut geschnittenen Gesicht. Die Zeit, die er auf dem Wasser und in der Sonne verbringt, hat seine Haut gebräunt und seinen hellen Haare die Farbe gestohlen. Sie wirken fast weiß und bilden so einen interessanten Kontrast zu seiner gesunden Gesichtsfarbe.
Ich würde gerne auch den Rest seines Körpers betrachten, zwinge mich aber eisern dazu, den Blick nicht über seine Mitte hinaus zu senken.
Mit einem Kopfnicken dirigiert er mich in das Halbdunkel am äußersten Rand des Lichtkreises. Dort wirft er meine Decke, die er sich eben rasch geschnappt hat, auf den Boden, setzt sich darauf und klopft auffordernd neben sich. Ich zögere einen Moment. Das ist nah, viel zu nah! Schon jetzt spüre ich ein verräterisches Ziehen im Bauch. Und doch kann ich nicht wiederstehen, will seinen Duft noch einmal einatmen und die Hitze seiner Haut spüren.
Jan wirkt entspannt, aber kaum dass ich neben ihm sitze, lehnt er sich ein wenig näher zu mir. Unsere Schultern berühren sich fast. Die Sehnsucht nach körperlicher Nähe bringt mich fast um. Ich schalte mein Hirn aus und gebe meinem übermächtigen Bedürfnis nach Berührung nach.
Zuerst treffen sich nur unsere Oberarme. Haut liegt an Haut. Ich muss mich beherrschen, um nicht wohlig aufzustöhnen. Aber mein Körper verrät mich trotzdem. Ich bekomme eine Gänsehaut und schließe die Augen, um das Gefühl der Nähe zu genießen.
Federleicht fahren sanfte Finger über meinen Bizeps.
„Ist dir kalt, Timo?“ Das Flüstern ist nur ein leiser Hauch an meinem Ohr und warmer Atem trifft die empfindliche Stelle direkt darunter. Unwillkürlich drehe ich den Kopf und finde Jans Mund nur Millimeter von meinen Lippen entfernt. Er neigt sich noch ein wenig zu mir, ich kann den Kuss schon fast spüren. Aber dann hält er inne und ich verstehe seine Frage auch ohne Worte. Ich bin geübt darin. Das letzte Stück muss ich ihm entgegenkommen, wenn die Antwort „Ja“ ist.
Wie könnte ich „Nein“ sagen? Alle meine Sinne strecken sich Jan entgegen. Wie ein Verdurstender in der Wüste möchte ich von ihm trinken, seine Nähe und seine Wärme wie Wasser aufnehmen.
Zuerst ist unser Kuss schüchtern, die Lippen bleiben geschlossen. Schließlich kann ich mich nicht mehr zurückhalten. Meine Zunge schlüpft hervor und leckt sanft über seinen Mund. Er öffnet ihn sofort und lässt mich ein. Feuchte Hitze empfängt mich und ich schmecke herbes Bier, Salz und Sehnsucht.
Unsere Zungen spielen mit einander, duellieren sich, der Kuss wird wilder und mein Herz fängt an zu rasen. Längst können wir die Finger nicht mehr voneinander lassen. Ich fühle seine festen Muskeln unter dem weichen Stoff des Shirts, die samtige Wärme seiner Haut im Nacken, die drahtige Konsistenz seiner kurzen, hellen Locken und das verführerische Rauheit seiner mit kurzen Bartstoppeln übersäten Wangen.
Jan stöhnt leise in meinen Mund hinein und presst sich eng an mich. Noch sitzen wir nebeneinander, aber alles in mir schreit danach, mich hinzulegen und ihn ganz auf oder unter mir zu spüren. Ich bin hart und fühle, dass erste Lusttropfen aus meiner Spitze perlen.
Ohne sich aus unserem Kuss zu lösen, fängt Jan meine Hand ein und legt sie auf seine Mitte. Er ist genauso erregt wie ich. Seine Shorts sind zu weit, um seine Härte zu verbergen, aber sie hindern mich daran, sie ganz in die Hand zu nehmen. Ich möchte sie umfassen, sie reiben, die samtige Hitze fühlen und spüren, wie sich die weiche Haut über den harten Kern schiebt.
Als Jan meine Zärtlichkeit erwidert und über meine Erektion reibt, kann auch ich nicht mehr still bleiben. Keuchend stoße ich in seine Hand und vergesse völlig, wo ich bin.
„Warte!“ Leise, flüsternd, zwischen zwei hastigen Atemzügen und zwei langen Küssen hervorgestoßen, ist das Wort fast unverständlich.
Ich brauche einen Moment, um zu mir zu kommen und realisiere dann, dass ich kurz davor bin, mit einem nahezu Fremden an einem öffentlichen Strand Sex zu haben, kaum verborgen durch die lichte Dunkelheit außerhalb des Feuerkreises und kaum übertönt durch das leise Rauschen des Meeres.
Auch Jan ringt nach Atem und Beherrschung. Seine Hand liegt immer noch auf meinem harten Glied und sein Gesicht hat er an meine Schulter gepresst. Dann blickt er mich von unten herauf an.
„Willst du das wirklich?“
Will ich? Bis heute Morgen habe ich keinen Gedanken an einen anderen Mann verschwendet. An Sex habe ich noch nicht einmal zu denken gewagt und wenn, dann nur mit dir. Aber du bist nicht hier und damit meine ich nicht einmal die räumliche Distanz. Du bist so weit weg und du entfernst dich schweigend immer weiter von mir, selbst wenn wir dicht nebeneinander liegen.
Plötzlich schießen mir Tränen in die Augen. Jan sieht es oder spürt es oder ahnt es. Er reagiert, so wie ich es mir eigentlich von dir wünsche. Seine Berührungen verändern sich, werden sanft, statt fordernd, tröstend, statt verlangend. Wann hast du mich das letzte Mal gestreichelt, wenn es mir schlecht ging und mir dabei tröstende Worte ins Ohr gemurmelt?
Eine Hand krault meinen Nacken, kleine Küsse finden meine Kinn, lecken das salzige Nass auf, das sich seinen Weg nach unten bahnt.
„Hey! Ich bin da. Es ist ok!“ Ich kuschele mich in die Umarmung, lasse mich von starken Armen halten und langsam hin und her wiegen. Dabei lausche dem leisen Gemurmel, mit dem Jan mir immer wieder versichert, dass alles wieder gut wird.
Ich bin überrascht, dass er bleibt. Wieso tröstet er einen völlig Fremden? Wieso hat er mich überhaupt angesprochen?
Ich frage nicht und er verrät es mir nicht, aber es scheint für ihn wirklich in Ordnung zu sein. Wir sitzen die ganze Nacht am Strand, lauschen den Wellen, schauen dem Mond zu und verfolgen, wie die Sterne langsam über den dunklen Himmel ziehen. Wir schweigen. Aber anders als das Schweigen mit dir, ist dieses hier angenehm und nicht voller ungesagter, bitterer Worte.
Nur hin und wieder lösen wir uns aus der Umarmung des jeweils anderen, um ein neues Getränk zu holen oder ein wenig Holz in das flackernde Feuer zu werfen. Immer noch dudelt ein Radio leise vor sich hin, aber die Gruppe ist merklich kleiner geworden. Einige schlafen zusammengerollt im warmen Sand, andere sitzen still da oder unterhalten sich flüsternd. Die Stimmung ist irgendwie magisch, als gäbe es nichts außerhalb des kleinen Lichtkreises, keine Welt mit ihren Forderungen, ihrer Hektik und kein Morgen.
Ich, nein, wir ruhen still im Hier und Jetzt.
Irgendwann müssen auch Jan und ich eingedöst sein. Der schrille Schrei einer Möwe weckt mich und blinzelnd muss ich feststellen, dass die Sonne bereits aufgegangen ist. Das Feuer ist endgültig heruntergebrannt und raucht nur noch ein wenig. Dicht neben mir bemerke ich Jans hellen Schopf. Er liegt so nah bei mir, dass ich die feinen Haare auf seinem Unterarm sehen kann. Die Sonne hat auch sie ausgebleicht. Sie sind fast weiß und nur aus der Nähe zu erkennen. Ich kann nicht widerstehen und streiche sanft darüber. Sofort bildet sich eine Gänsehaut und Jan blickt auf.
Seine Augen sind klar, er ist wohl schon eine ganze Weile wach. Nun sucht er meinen Blick. Langsam, ganz langsam, nähert er sich meinen Lippen und als ich nicht zurückweiche, küsst er mich zärtlich. Die Berührung ist fast schon vertraut und doch ganz anders als gestern Nacht. Sie verspricht etwas, das über wildes Verlangen hinausgeht. Sie fragt nach etwas, das länger dauert als bis zum ersten Sonnenstrahl.
Nur zögernd lösen wir uns aus dem Kuss. Wir wissen beide, dass mit dem ersten Wort die Magie der Nacht ein Ende haben wird. Die Wirklichkeit klopft schon unerbittlich an.
Jan seufzt und macht den Anfang. „Ich weiß nicht, was los ist, aber du wirktest so allein und verloren gestern. Ich habe dich den ganzen Nachmittag beobachtet und musste dich einfach ansprechen. Glaub mir bitte, auch wenn wir Surfer nicht den besten Ruf haben, das mache ich sonst nie.“
Pure Ehrlichkeit leuchtet aus seinen blauen Augen und seine Hand schließt sich um meine, als ob er seinen Worten Nachdruck verleihen wollte. Ich glaube ihm wider jede Vernunft. Ich nehme ihm ab, dass ein fantastisch aussehender Surfer, dessen Gesicht und dessen Figur als Vorlage für Millionen feuchter Träume dienen könnten, die Chancen die er hat, normalerweise nicht nutzt. Warum er für mich eine Ausnahme macht, weiß ich zwar nicht, aber schließlich sitzt er immer noch hier neben mir. Er hätte sich im Schutz der Dämmerung davonschleichen können, als ich schlief, statt auf mein Erwachen zu warten und mit mir dieses Gespräch zu führen.
„Ich weiß auch nicht so ganz genau, was mit mir los ist. Ich lebe in einer Beziehung und bin mir noch nicht einmal sicher, ob sie noch existiert.“ Ich sehe dein Gesicht vor mir, aber selbst in meinen Gedanken runzelst du nur die Stirn und verschwindest wortlos hinter deiner Zeitung.
Jan nickt bedächtig. „Ich dachte schon, dass du Kummer hast.“ Er macht eine kleine Pause, dann sieht er mich offen an. „Liebst du ihn noch?“
Das ist die Frage aller Fragen. Liebe ich dich noch? Oder sind wir nur aus Gewohnheit zusammen. Liebst du mich? Ich weiß es nicht und die Unsicherheit macht mein Herz schwer. Ich finde keine Worte, aber auch das ist eine Antwort.
Plötzlich lächelt Jan und schubst mich wieder mit der Schulter an. „Weißt du was? Ich bringe dir heute Surfen bei! Es gibt nichts, was den Kopf klarer macht, als mit den Wellen zu tanzen.“
Wie schon gestern Abend springt er ohne Mühe auf und zieht mich mit hoch.
„Los, komm! Ich organisiere uns eine Dusche und ein Frühstück, danach geht es los!“
Über seinen Elan muss ich lachen und lasse mich willig in Richtung der nahegelegenen Strandbar ziehen. Der freundliche ältere Mann wird mir als „Das ist mein Vater!“ vorgestellt, dann redet Jan in schnellem Niederländisch auf ihn ein.
Nach einem scharfen Blick auf mich, breitet sich ein Lächeln im Gesicht des Älteren aus. Er holt einen Schlüssel hinter der Theke hervor und winkt uns in Richtung der Duschen davon. Jan schiebt mich in die letzte Kabine, die erstaunlich groß und gut ausgestattet ist. Eine Abtrennung teilt sie in zwei Hälften und schützt ein Regal mit Handtüchern und einigen Strandklamotten vor unerwünschten Spritzern aus dem Duschkopf.
Auf Jans Gesicht zeigt sich ein mutwilliges Grinsen. „Zusammen oder getrennt duschen?“
Ich werde prompt knallrot und er lacht prustend los. „Fang du an. Nimm dir danach eine Zahnbürste und such dir ruhig was Frisches zum Anziehen aus. Ich werfe unsere Sachen schnell in die Waschmaschine. Heute Mittag ist alles wieder sauber und trocken.“
Rasch ziehe ich mich aus und verschwinde hinter der Abtrennung. Warmes Wasser prasselt auf mich herab und tut richtig gut.
Jan gibt mir ein flauschiges Handtuch, als wir tauschen. Ich kann es mir nicht verkneifen, einen Blick auf seine Rückseite zu werfen. Sein fester, runder Hintern leuchtet hell gegen die gebräunte Haut des Rückens und der Beine. Er scheint geradezu danach zu schreien, ihn zu berühren. Mein Glied zuckt begehrlich und meldet eigene Ideen an, was man mit den prallen Backen und der verführerischen Spalte dazwischen anstellen könnte.
Ich kämpfe mit der Versuchung, mich einfach zu Jan in die Dusche stellen und mein Verlangen zu stillen. Aber tief in mir drin weiß ich, dass es nicht richtig ist. Auch wenn alles in mir danach schreit, mich an ihm zu reiben, ihn zu berühren, ihn zu nehmen, ihn zu …
Ihn zu lieben?
Wann habe ich das letzte Mal an Liebe gedacht, als ich mit dir geschlafen habe? Sex, Druckabbau, Ficken sind die Worte, die mir in den Sinn kommen.
Plötzlich bin ich mir sicher, was ich zu tun habe. Es ist ganz einfach und klar.
Das üppigen Frühstück mit Milchkaffee, frischem Brot, verschiedenen Marmeladen und natürlich einer Menge Käse war klasse. Wir haben die ganze Zeit herum gealbert, geredet und gelacht. Dann sind wir noch einmal ans Meer gegangen und eine Weile am Strand vorbei spaziert. Das Surfen haben wir auf ein anders Mal verschoben. Stattdessen habe ich mich auf den Heimweg gemacht.
Jan versteht es. Man sollte nichts Neues beginnen, bevor man das Alte abgeschlossen hat. Er kennt nun meine Nummer und ich seine. Außerdem haben wir unsere mail-Adressen ausgetauscht.
Ich trage noch seine Shorts und eines seiner bunten Surfer-Shirts. Die Sachen muss ich zurückbringen, das habe ich versprochen. Vielleicht fangen wir dann mit dem Surf-Unterricht an.
Während ich von der Hinfahrt fast nichts mitbekommen habe, denke ich auf der Rückfahrt intensiv nach. Das konnte ich beim Autofahren schon immer besonders gut. Unsere Beziehung ist auf einem Tiefpunkt. So kann es nicht weiter gehen. Ich bin schon lange nicht mehr glücklich und ich habe nicht die geringste Ahnung, was du empfindest.
Wir müssen reden. Und wenn das Gespräch wieder im Schweigen endet, werde ich gehen. Nicht so wie gestern, nicht kopf- und ziellos. Ich weiß, dass in einer WG in der Nähe der Uni gerade ein Zimmer frei ist, das ich mir leisten kann.
Wenn du mich liebst, wirst du etwas sagen und mich aufhalten müssen. Keines deiner Worte hat mich je so verletzt, wie deine Wortlosigkeit. Bisher habe ich dein Schweigen hingenommen, aber ich kann es nicht mehr ertragen. Es höhlt mich von innen aus.
Plötzlich stutze ich. Liebe ich dich überhaupt noch? Oder ist unsere Liebe einfach still und leise gestorben? Stumm, ohne Worte und ohne zu schreien …
Unsere Wohnung ist leer, als ich heimkomme. Die Küche hast du, wie immer, penibel aufgeräumt. Ich brauche einen Kaffee und setze die Maschine in Gang. Gerade, als ich die erste Tasse genießen will, höre ich das Geräusch der Tür. Du kommst herein und nickst mir stumm zu.
„Kann ich auch einen haben?“ Ohne meine Antwort abzuwarten, nimmst du dir einen großen Becher aus dem Schrank und gießt dir selber ein.
„Nils, wir sollten miteinander reden.“ Meine Worte sind dir unangenehm, das sehe ich genau. Du zuckst die Schultern und schaust mich mit undurchdringlicher Mine an.
„Willst du gar nicht wissen warum ich gestern abgehauen bin und wo ich war?“
Du wägst deine Worte genau ab. Nie sprudelst du sie heraus, lässt mich an deinen spontanen Ideen und Gedanken teilhaben. Dann nickst du leicht.
„OK. Also, warum bist du gestern abgehauen und wo warst du?“
„Nils, das ist doch jetzt nicht dein Ernst, oder? Hast du dir überhaupt vor eben gerade Gedanken darüber gemacht?“
Du wirkst verlegen und vielleicht ist meine Frage auch nicht ganz fair. Du warst noch nie besonders gut mit Worten sondern hast deine Gefühle, deine Zuneigung zu mir, immer eher mit Gesten ausgedrückt.
„Du warst sauer und bist sicher eine Weile bei deinen Freunden untergekommen.“, mutmaßt du. Dann hebst du den Blick und siehst mich direkt an. „Timo, mein Problem ist, dass ich momentan nicht weiß, was genau das Problem ist."
Dein Schweigen ist das Problem, aber es nützt nichts, dir dass zu sagen. Du glaubst mir nicht, dass es mich mehr verletzt, als ein unbedachtes Wort das jemals könnte. Und es gibt noch etwas, was du schon lange nicht mehr ausgesprochen hast. Also gebe ich dir eine Vorlage: „Liebst du mich noch?“
Der Schock über diese Frage ist dir deutlich anzusehen. Aber wie immer sagst du nichts, sondern schweigst nur und schaust mich hilflos an.
„Timo …“
Mein Herz krampft sich schmerzhaft zusammen. Du kannst die Worte nicht aussprechen. Selbst jetzt nicht, obwohl dir klar sein muss, dass es hier um Alles geht.
Vielleicht liebst du mich auf deine Weise. Aber ich kann nicht mehr. Manchmal muss ich es hören. Manchmal reicht es nicht, es zu wissen. Manchmal verflüchtigt sich das Gefühl im Nebel meiner eigenen Unsicherheit und lässt mich leer und hohl zurück.
Ich brauche einen neuen Anfang.
Betont langsam stelle ich die Tasse hin und stehe auf. Dann kippe ich den Rest Kaffee in den Ausguss und räume mein Geschirr in Zeitlupe in die Spülmaschine, genau wie gestern Morgen. Aber heute gehe ich in mein Zimmer und packe ein paar Sachen und meine Bücher zusammen.
Du stehst immer noch reglos in der Küche, als ich vorbeikomme.
„Ich ziehe in die WG zu Bert und Anton. Du weißt ja wo das ist. Meine restlichen Sachen hole ich morgen, dann lege ich den Schlüssel auf die Kommode.“ Wie immer bleibst du stumm.
Diesmal warte ich nicht darauf, dass du mich zurück rufst. Ich habe keine Ahnung, ob das hier wirklich unser Ende ist oder vielleicht ein neuer Anfang möglich sein sollte. Vielleicht merkst du ja doch noch, was das Problem ist. Oder noch viel wichtiger, du verstehst, dass man manche Probleme nicht mit Schweigen lösen kann.
Mit der Zunge fange ich eine einzelne Träne auf, die meine Wange herab läuft.
Sie schmeckt salzig, wie das Meer.
Das Meer, auf dem mir Jan das Surfen beibringen wird …
Texte: C.J. Rivers
Bildmaterialien: pixaby.com
Tag der Veröffentlichung: 19.08.2014
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