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Ein endloser Traum

Ich warte auf die Nacht lasse mich treiben auf den Wellen meiner Träume. 

Ich stehe auf dem Hügel und hinter den Wolken weht noch immer der Wind und nimmt mir meine Zweifel.

Ein endloser Traum ein Traum von Dir. Ich glaube, ich erhalte ein Zeichen von Dir.

Heute Nacht möchte ich auch meine Gefühle verbergen wie Du es machst. 

Ich will die Nacht mit Dir zusammensein!

Ich jage jede Nacht bin der Sklave meines Traumes.

Eine bebilderte Szene steigt im Dunst auf.

Wir spielen ganz verwegene, gefühlvolle Spiele. 

Ich wende meine Augen ab und verberge meine Scham.

Ich sehe, wie all die Blumen dahinwelken im erhitzten Lebenshauch des dämmenden Tages.

Ich erwache im Frühling und küsse Dein Gesicht, das so süß und brennend heiß ist.

Ich spüre Deine Umarmung und schmelze dahin.

Ein endloser Traum, ein Traum von Dir... 

von Michael Wirth

Neuanfang

Nelsonville in Ohio, eine Stadt mit 5 230 Einwohnern. Wäre der Flug in diesem kleinen Flugzeug nicht so lange gewesen, hätte ich vielleicht besser auf Nelsonville reagiert. Vielleicht. Ich meine, Kleinstädte sind schon was tolles, aber dort gab es wahrscheinlich mehr Flüsse als Straßen. Wir fuhren den U.S Highway 33 entlang, während ich lustlos meine Kopfhörer in die Ohren stopfte. Meine Mum dachte es sei eine gute Idee, nach dem Tod meines Vaters, wegzuziehen, doch Ohio war zu weit weg. Von Kalifornien zum anderen Ende der Vereinigten Staaten. Wir bogen ab und meine Mum und ich folgten einem unbepflasterten Weg, umgeben von Gelben und Grünen Bäumen. Damit waren wir Einwohner Nummer 5 232. Super. Auf meine Schule gingen stolze 61 Schüler; Die Puplic School war die einzige High-School in der Stadt, desshalb war ich froh, dass die Schülermenge wenigstens im zweistelligen Bereich war. Es hatte schon eine gewisse Ironie, in meiner neuen Klasse sind elf Personen, naja mit mir zwölf, und in der früheren Wohnung von mir haben vierzehn Leute gewohnt. Bei einem Mietertreffen waren wir also mehr als im Klassenraum. Ich wusste nicht wo wir wohnen sollten, ich hoffte innerlich, dass Nicole daran gedachte hatte. Mit einem Dach über dem Kopf lebt es sich einfach besser. Apodiktisch starrte ich in die Sonne, möglicherweise wollte ich ja das meine Augen rausfielen und wir ins Krankenhaus in der anderen Stadt mussten oder einfach weil ich nicht wusste was ich mit dem Sehsinn machen sollte. Nicole bremste und ich nahm die Kopfhörer ab. „Wieso bleibst du stehen?", fragte ich verwundert. Verwundert deshalb, weil wir mitten im Nichts standen. „Damit du mir ein wenig deiner Aufmerksamkeit schenkst. Ich hab versucht mit dir zu reden. Zu hupen, aber nichts." Nicole lächelte und startete den Motor, damit wir weiter fahren konnten. Sie fuhr fort „Ich kenne hier ein paar Leute. Sie haben uns ein Haus neben ihren zur Verfügung gestellt und ich habe es gekauft. In fünf Minuten sind wir da und die Schule ist nur vier Kilometer entfernt. Ich habe dir auch ein Fahrrad gekauft, klar, du kannst nicht Fahrrad fahren, aber vielleicht lernst du es." Sie schaute in den Innenspiegel und lachte als sie meine Geste sah. „Das mit dem Rad war ein Scherz, ich werde dich bringen. Ich arbeite ein paar Häuser weiter von deiner Schule." Ich schüttelte den Kopf. Normale Menschen hätten sich über meine Mum gefreut, jedoch war ihr Humor nicht auf meiner Ebene. Manchmal nannte sie mich "Zu clever um Menschlich zu sein". Was meines erachtend nicht stimmt, ich hatte zwar eine andere Wortwahl durch die Bücher die ich las, aber das macht mich nicht schlau. Nicole war lustig, Charmant und wunderschön. Man sieht ihr das alter nicht an. Sie hatte leuchtend große grüne Augen und lange, gesunde und glatte braune Haare. In ihrem Gesicht waren nur ein paar kleine Lachfalten. Ich hatte nichts von ihrer Ästhetik geerbt. Meine Augen waren auch recht groß, aber die Farbe ist eine Mischung aus grün-grau. Sie sahen immer schlammig aus. Während Mums Nase süß und klein waren, hatte ich zu große Nasenlöcher. Meine Haare waren länger als die von Nicole und sie waren dunkel, fast schon schwarz. „Ich hoffe allerdings die Behausung war nicht zu teuer." Ich flüsterte es, obwohl Mum es gehört hatte blieb sie stumm. Der lange Pfad endete und wechselte zu bepflasterter Straße. Wir waren in der Innenstadt. Vorbei an First National Bank, links abgebogen bei Starbrick Clay weiter an Nelsonville Home and Savings. Es gab sogar eine kleine Bibliothek, sie war sehr schön und hatte vielleicht sogar lesenswerte Bücher. Nach kurzer Zeit setzte Nicole den Moter außer Betrieb und trällerte ein Wir sind da! Ich half, gezwungenermaßen, beim leeren des Kofferraumes und trug es sogar ins Haus. Es war aus Holz und es besaß zwei Stockwerke. Das Holz war aus einem gelblichen Weiß, anders als beim Dach, dieses trug platinweiße Ziegeln. Der Garten bestand aus einem grünen Rasen und drei notdürftig bewässerte Sträucher, zudem war er riesig. Das Gebaute stand nahe an einem Wald in welchem ich einen großen Stein erkannte. Bestimmt ein schöner Platz zum lesen. Es gab zwei Eingänge, der eine, durch den wir gingen, zu ihm führte ein schmaler Weg. Der andere war mit einem Vorsprung bedacht und zu ihm führten ein paar Stufen. Oben ragte ein Schornstein in braun-grau heraus. Kamin. Die Fenster waren Rechteckig und hatten in der Mitte eine weiße Befestigung zum Aufschieben. Eine Sache stach mir sofort ins Auge. Das Eigenheim war viel zu Imposant. Neben unserem Haus stand ein anderes, eines mit einem ausgebleichten rot. „Süße, nachdem du dein Zimmer gesehen hast stellen wir uns den Nachbarn vor. Was hälst du davon?" Nicole unterbrauch meine stille Bewunderung für das Haus. Mechanisch schüttelte ich den Kopf und gab ein leises Nein von mir. „Dann stelle ich mich allein´ vor. Du musst dich auch einleben. Schaffst du es allein?", teilete sie mit. Ohne das ich antwortete lief ich in das Heim. Alle Zimmer waren hell möbliert. Ich betrat einen Raum, ich wusste nicht ob es meines war oder Nicoles, aus diesem Grund schaute ich weiter in andere Räume. Bei dem war ich mir jedoch sicher; Das ist meines. Es ist nicht sehr groß, in Verhältniss zu dem Restbestand, dafür war ich dankbar. Über dem Bett hingen unbefüllte Bilderrahmen. Einige waren dunkelbraun, der rest war weiß. Alle hatten eine andere größe. Aus der Wand ragte ein Sims hervor, auf diesem stand eine Lampe und eine rosa-braune Vase mit Orchideen in der selben Farbe. Ich stellte mir schon Detailreich vor, wie da meine Bücher liegen werden. Das Doppelbett war Weidenmobliar und der Bezug hatte eine beige Farbe, auf welchem sich weiße Punkte befanden. Es lagen insgesamt sieben Kissen auf dem Schlafplatz, zwei zum Schlafen und fünf kleine. Die kleinen braunen Stoffkissen waren aneinander gelehnt. Links von der Schlafstelle standen zwei verschieden große Holzblöcke. Auf dem größeren stand eine andere Lampe, sie hatte einen Bauch und der Schirm war Seitwärts befestigt und war damit der gleiche wie auf dem Sims. Auf dem anderen lag ein Rosafarbender Wecker und ein Tischdeckchen. Neben den Holzblöcken lagen Schulbücher. Erst danach fiel mir auf, dass die Wand wunderschön war; Sie hatte bemusterungen unter dem Sims, die an ein Mandala erinnerten. Die eigentliche Wandfarbe war rosa, die Musterung war ein farbton dunkeler. Die Grazie meines Zimmers trieb mir eine Träne ins Auge, ich wischte sie weg. Der Fußboden war aus hellem Paket und der Teppich bestand aus weißem Pelz und stand halb unter dem Bett. Die Vorhänge an meinem Fenster waren brünett. Es wurde eine Musikanlage auf den Schreibtisch gestellt. Der Scheibtisch passte zum Zimmer wie ich. Einfach und aus Holz mit zwei Schubladen je an einer Seite. Der Kleiderschrank und das Bücherregal waren aus Eichenholz und noch frei. Obwohl es so viele Farben in diesem Raum gab, passte alles perfekt zusammen. Ich öffnete den Kleiderschrank und fand eine schwarze Umhängetasche von Eastpack, in der sicher Schulbücher platz hätten. Ich ließ meinen Blick zum Wecker fallen und erschrack. Den Zeigern zufolge war es acht Uhr am Abend, dieser Umzug hatte vierundvierzig Stunden meines Lebens genommen! Ich lief ins Bad und suchte nach einem Katon mit der Aufschrift Mia: Badezimmer. Ich fand ihn auch, unter drei anderen vergraben. Geschickt legte ich die Kiste frei und holte einen Beutel heraus. In ihm befand sich meine blaue Zahnbürste, meine Zahnpasta und meine Haarbürste. Schnell scheuerte ich meine Zähne sauber und bürstete mir die Haare. Monoton lief ich nach draußen zum Auto, es war silber, und holte meinen Koffer. Er war viel schwerer als ich ihn in erinnerung hatte. Als ich ihn aus dem Kofferraum genommen hatte, fiel ich zu Boden. Ich fluchte leise und versuchte es erneut. Ich bugsierte den Koffer durch den Rasen und schob ihn in das Haus. Nach ein paar Minuten war ich oben in meinem Zimmer und durchwühlte ihn nach tragbaren Schlafklamotten. Mein Ergebnis war eine kurze graue Stoffhose und ein Violettes Top. In dem Moment indem ich mich zur Ruhe legen wollte klingelte es an der Tür. Ich lief nach unten um sie zu öffnen, an dem Eingang stand eine Frau, mit Schulterlangem Haar und Dauerwelle. Ich konnte es nicht sicher sagen aber sie färbte sich bestimmt die Haare, jeden Monat in einem komischen Blond. „Hallo, du...Willst du dich nicht Umziehen?", fragte sie angewidert. Perplex wegen ihrer unhöflichkeit schüttelte ich den Kopf. „Das ist doch recht knapp. Du bist also Mia. Ich war so frei und hab dir schon deinen Stundenplan abgeholt, bitte." Sie drückte mir einen Zettel in die Hand. „Noah wird dich morgen zur Schule fahren, er ist mein Sohn und der Stolz der Familie. Deine Mum sagte es sei in Ordnung, du sollst dann schonmal jemanden kennen, wenn du in die Schule kommst. Oh wie unhöflich; Ich bin Carrie Ahron. Du kannst mich Carrie nennen." Mrs. Ahron sprach sehr schnell, was mein zuhören erschwerte. „Danke Mrs. Ahron. Ich wollte mich jetzt zu Bett begeben.", antwortete ich manierlich und schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Das war vielleicht zu unerzogen. Doch ich wollte nur noch ins Bett und hoffen nie wieder aufzuwachen um den nächsten Tag nicht zu erleben. Neue sein ist immer schwer, aber bei einer Schule mit 61 Schülern und 10 Lehrern ist das die Hölle.

Erster Tag

Als mein Wecker klingelte war es sechs Uhr am Morgen. In meinem Zimmer herrschte eine angenehme Temperatur, deshalb ließ ich mein Fenster geöffnet während ich den Raum verließ. Mein Weg führte zu dem Badezimmer, ich organisierte mir ein Handtuch, Shampoo, Duschgel und einen Rasierer. Nachdem ich mich entkleidet hatte, stieg ich in die Dusche. Das Wasser wechselte von kalt zu warm und ich dachte darüber nach, wie glücklich ich war mein eigenen Waschraum zu haben. Jedoch brachte mich dieser Gedanke dazu den ersten Schultag ab zu wägen; Alle werden über mich reden, bei einer Anzahl von einundsechszig Schülern ist das wohl kaum überraschend. Ich schloß meine Augen, dabei spülte ich das Shampoo aus meinen Haaren. Nach zehn Minuten verließ ich die Dusche und wikelte mir das weiße Handtuch um meinen noch dampfenden Körper. Als ich trocken und angezogen war, zeigte mir die Uhr an, dass es halb sieben wäre. Innerhalb von fünfzehn Minuten, putze ich mir die Zähne, nahm meine Bücher und beschönigte ich mein Gesicht mit Make-up. Normalerweise trug ich selten Schminke, doch ich hatte kein Gespür wie alle auf dieser Schule waren. Ohne Tiefgang heiße ich wäre mit Make-up aufgeschlagen und jeder möge mich oder nicht trival, dann wäre ich mit freundlichkeit begehrt. Von draußen ertönte eine Hupe, Noah war da. Ich besorgte mir mein Frühstück, einen Apfel, und spazierte nach draußen. Noahs Auto war ein VW Lupo in Silber. Ich öffntete die Autotür und biss vom Frühstück ein Stück ab. Kurz nachdem ich die Tür wieder schloß sah ich Noah an. Er hatte kurze blonde Haare, ein rundes Gesicht und braune Augen. Er trug eine Khaki Shorts und ein schwarzes Hemd, seine Schuhe waren sportlich. „Hey ich bin Noah Ahron. Du bist Mia, nicht wahr?", plauderte er drauf los. „Ja Mia Carter.", sagte ich farblos. „Und schon aufgeregt? Erster Schultag und so." Noah wackelte merkwürdig auf seinem Sitz herum. „Wie lange fahren wir?" Ich wechelte schnell das Thema um mich nicht noch nervöser zu machen. Noah stotterte, vielleicht dachte er ich bin kalt und unhöflich. „In sieben Minuten, der Verkehr hier ist wirklich gut.", lachte er. Um nicht allzu Barsch zu wirken, lachte ich mit und sagte ihm es sei sehr Amüsant. Er ließ den Motor starten und danach herrschte stille, eine unangenehme stille. Jene welche die sich über den ganzen Raum ziehen. Wir fuhren schon drei Munten und nur ein Blinker unbrach das schweigen. Ich beschloß etwas zu sagen „Mit welchen Büchern dozierst du?", erkundigte ich mich. Er antwortete mit einem Was. Noah hatte wohl keinen reichen Wortschatz. „Welche Bücher liest du so?", fragte ich erneut. Er zuckte mit den Schultern und zeigte mit dieser stummen Geste, dass er nichts las. Ich erwiderte das Schulterzucken mit einem Ahh. Nach einer weiteren Minute unangenehmsten Schweigens erklärte mir Noah, dass wir in kurzer Zeit in der Schule eintreffen werden. Als wir abbogen sah ich ein altes Gebäude. Es war aus roten Ziegeln erbaut worden, ein paar Fenster im ersten Stockwerk waren eingeschlagen. Der Torbogen erhob sich über zwei Stockwerke. Das Gelände war ein ansehnlicherr, grüner Rasen. Draußen standen zwei Bänke, für je fünf Personen. Noah deponierte sein Auto auf dem Parkplatz auf der anderen Seite der Schule und stellte den Motor ab. Ich nahm meine Bücher und den nicht komplett verzehrten Apfel und stieg aus. Neben dem Auto stand ein Abfallbehälter, wo ich diesen hineinwarf. Dann lief ich Richtung Schulhaus. Noah lief während dessen neben mir und begrüßte ein paar Schüler. Jeder beäugte mich und flüsterte etwas oder grüßte mich mit einem Hallo. „Was hast du jetzt?", befragte Noah. Ich schaute auf meine Bücher „Geschichte, glaub ich.", flüsterte ich. Noah brachte mich zu einem Raum und sagte, dass ich dort Geschichte hätte. Als ich mich erkundigte ob er denn auch Geschichte hätte nickte er. Er lief in den Klassenraum und setzte sich neben einen Jungen mit braunen Haaren und braunen Augen. Eine Lehrerin stand vorne am Pult und schrieb etwas auf einen kleinen Zettel. Ich stellte mich vor und sie wies mich ein. In der zweiten Reihe war ein freier Platz, dort setzte ich mich hin. „Wollen Sie sich kurz vorstellen?", fragte die Frau. Ich nuschelte meinen Namen, sie erwiederte nichts dazu. Sie sagte mir ihr Name sei Ms. Tunar. Ms. Tunar sagte uns wir sollten im Buch Seite zwölf aufschlagen und alle Aufgaben bearbeiten, danach witmete sie sich wieder ihrer Schreibarbeit. „Sie ist immer so. Erwarte nicht zu viel von diesem Unterricht.", murmelte jemand in mein rechtes Ohr. Mein Kopf wendete sich zur Stimme. Seine Haare waren schwarz und reichten bis zum Ohr, er hatte grüne glitzernde Augen. Seine Haut war makellos und recht hell. Seine ganze Erscheinung war sehr gepflegt und seine Stimme war sanft, so als könnte er damit Hypnotisieren. Er trug ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. Sein ganzes Aussehen war sehr ansprechend. „Wenigstens können wir uns einem Buch hingeben.", lächelte ich. Er schmunzelte „Das kommt ganz auf das Fassungsvermögen an." Mein Blick schweifte zum Buch und ich schlug es auf die vorgegebene Seite auf. „Ich bin Anthony.", hauchte er erneut in mein Ohr und lächelte. Ich erwiderte es. Anthony hatte recht, die ganze Stunde verbrachten wir damit Aufgaben zu lösen und zu reden, Ms. Tunar gab uns die nächste Seite als Hausaufgabe auf. Anthony und ich verließen den Klassenraum um zum Chemiekurs zu laufen. „Wie ist es in einer Stadt wie Nelsonville heranzuwachsen?", fragte ich Anthony im Flur. Er schluckte und schüttelte den Kopf „Ich bin hier vor sechs Jahren hergezogen, mein Vater musste weg, weil-" Er brach ab. Ich blickte ihn erwatungsvoll an. „Chemie ist dahinten." Er zeigte mit den Finger in die Richtung. „Ich muss noch was erledigen." Ohne mir eine weitere Erklärung zu schulden verschwand er. Kaum war er weg kamen Noah und zwei andere Person zu mir. Das umwerfende blonde Mädchen stellte sich als Sharona vor und der Junge, der neben Noah im Unterricht saß, war Josh. „Ich hasse Mr. Sted, unser Chemielehrer.", berichtete Sharona. Meine Schultern zuckten unmissverständlich. „Ach, du magst ihn bloß nicht, weil er dir letztes Jahr eine Vier gegeben hat.", spotete Josh. Während die beiden eine hitzige Diskusion führten, legte Noah den Arm um mich. In einer fließenden Bewegung nahm ich seinen Arm weg und versperrte Josh und Sharona den Weg. „Wenn Mr. Sted wirklich so ätzend ist, sollten wir ihn mit Salpetersäure zusammenbringen.", kicherte ich. Alle lachten und redeten danach weiter. Ich stellte mich mit absicht neben Sharona und Josh. Es klingelte als wir den Klassenraum betraten, Sharona und ich saßen uns gemeinsam an einen Tisch. Mr. Sted war ein alter Mann, hatte einen grauen Bart und war Kahlköpfig. Er wollte nicht das ich mich vorstellte und fragte mich nur kurz nach meinem Namen. Er erklärte uns das nächste Experiment und teilte Schutzbrillen aus. Wir sollten eine Lauge untersuchen; Natronlauge. Ziemlich schnell fand ich heraus, dass Sharona keine Ahnung hatte was sie tun sollte. Ich beschäftigte sie mit vielen kleinen Aufgaben, wie zum Beispiel das Reagenzglas festhalten oder Wasser holen. Außerdem plauderte sie die ganze Zeit, was die Arbeit erschwerte. 

>Halte dich von ihr fern<, sagte ein Mann ohne das ich sein Gesicht voll erkennen konnte. >Aber sie kann nichts dafür, Onkel, es war meine Schuld!< Ich erkannte schwarze Haare und ich dachte fast es sei Anthony. Der Mann schritt ein wenig weiter vor. >Darum musst du dich von ihr fernhalten, das Mädchen ist jetzt schon eine Bedrohung, wir können nicht nochmals Umziehen. Sie würden uns sonst nur noch schneller finden.<

Glas und Blut. Meine Hand war durchbohrt von Glasscherben. Der Überbleibsel vom Reagenzglas, der nicht in meiner Hand war lag auf dem Boden. Ich hörte verschiedene Personen meinen Namen sagen. Ich hörte und sah schlecht. Hätte ich nicht gewusst das ich blute, wäre es mir nicht aufgefallen, es tat nicht sehr weh. Meine Augen suchten nach Anthony, doch er war verschwunden. Er ist gegangen. „Ms. Teeger begleiten sie unsere Verletzte zum Krankenhaus?" Mein Schulter wurde umfasst und Sharona führte mich hinaus. Wir liefen in den Flur und folgten diesem. Sharona rannte langsam und zog mich nah mit sich. „Das Krankenhaus ist neben der Schule.", teilte sie mit. Mir war immernoch schwindelig. „Was hat sich zugetragen?", fragte ich Sharona. Sie wurde bleich und überlegte kurz, so als wollte sie es in die richtigen Worte fassen. „Nun ja. Du warst irgendwie nicht ganz da. Als das Glas zersprungen ist warst du so abwesend." Sie schauderte und öffnete mir die Tür. „Du hast es nichtmal bemerkt. Das muss doch höllisch weh tun." In dem Moment an dem sie es ansprach wurde mir etwas bewusst; Es tat nicht ein bisschen weh. Ich hab keine Erkenntnis warum ich das tat, aber mit der unverletzten rechten Hand zog ich mir eine Scherbe raus und legte sie in meine Hosentasche, Sharona merkte es nicht und führte mich weiter. Schwarze Punkte bildeten sich in meinem Augenwinkel. Ich began mich zu sputen um nicht vor dem Krankenhaus unmächtig zu werden. Doch die schwarzen Punkte verschwanden. Alles verschwand...

Der Sprung

Eine weiße Decke mit Rissen, meine Augen waren verschleiert und hatten sich noch nicht orientiert, doch ich war mir sicher im Krankenhaus zu sein. Ich richtete mich auf und schaute auf meine Hand. Sie war verbunden. Es war schwer mich aufzusetzten. Meine Mum saß auf einem Stuhl und schlief, es war dunkel draußen, wahrscheinlich war es sehr früh am morgen, drei Uhr vielleicht. Abschätzend blickte ich durch den Raum. Es war sehr dunkel doch ich erkannte niemand anderen. Frivol stand ich von dem Bett auf und suchte nach meinen Klamotten, nach kurzer Zeit wurde mir bewusst das ich diese noch trug. Ich zog den Glasspliter aus der Hosentasche und drehte ihn in meiner Hand, mein Blut hatte die Scheibe verschmiert. Meine Gedanken waren darauf gerichtet wieso ich diese Scherbe mitnehmen wollte, vorsichtig legte ich sie in die Tasche von Nicole. Ich lief wieder zurück ins Bett. „Mum. Warum bin ich in diesem Schlafsaal?", gab ich leise von mir. Nicole wachte auf und dachte wirklich ich sei Orientierungslos. „Ich wurde angerufen; Du seist in Krankenhaus und hast wohl sehr viel Blut verloren. Eine Freundin von dir, Sharona hieß sie glaub ich, sagte es sei im Chemieunterricht passiert. Der Arzt meinte da ist wohl eine Scherbe rausgefallen. Du warst bewusstlos, sie haben alles entfernt. Siebzehn Stunden warst du weg, alle behaupteten du hattest Glück, es hätte auch einen Nerv treffen können.", sagte Nicole, so als hätte sie es einstudiert. Ich hingegen nickte nur. Mum erklärte mir ich kann morgen wieder raus und schlief ein. Jedoch war ich hellwach, deshalb schritt ich zu einem kleinen Tisch und schaute aus dem Fenster. Der erste Tag in der Schule endete im Krankenhaus, welch ein Dilemma. Die Sterne waren deutlich zu sehen. Ich stellte mir das jede von ihnen eine Geschichte hat. Der eine Stern war eine junge Frau, sie war in einen anderen Stern verliebt und er stand einfach da und lächelte. Sie waren nicht normal und hatten Geheimnisse, dennoch waren sie glücklich gewesen. Es fühlte sich so an als ob sie einander schon ewig kannten. Keiner würde den anderen verlassen. Doch als der Kirchturm sagte es ein Uhr erstach er sie. Er erstach mich.

Schnaubend stand ich auf. Meine Hand fand heraus, das ich im Bett lag. Mum blickte mich an und schmunzelte. „Alles Okay?", erkundigte sie sich. Mein Kopf fiel nach unten und wurde nach oben gezogen. Ich nickte schwach. Um elf Uhr verließen wir die Krankenstation und zehn Minuten später waren wir zu Hause. Vor der Tür standen drei Leute, als wir aus dem Auto ausstiegen; Sharona, Noah und Josh. „Wie geht es dir?", schrie Noah von weitem und ich grinste und hob meine verletzte linke Hand. Sharona kam auf mich zu gerannt und umarmte mich. „Man als du zusammengebrochen bist hab ich Helfer geholt und dann bin ich dir nicht mehr von der Seite gewichen, aber sie sagten, da ich nicht mit dir Verwandt bin soll ich gehen.", raterte sie runter. Ich begrüßte sie alle, aber ich schickte sie nach Hause mit der begründung das ich mich noch ausruhen müsste. Das war natürlich mit gespaltener Zunge gesprochen. Mum war im Haus und bereitete eine Speise zu, während ich in mein Zimmer lief und ein paar Sachen in eine Tasche packte. Shakespeares Hamlet, eine Decke und eine Taschenlampe. Im schnellem Schritt ging ich in die Küche und holte mir eine Flasche Wasser und zwei Äpfel. „Wo gehst du hin?", fragte Nicole unbesorgt. „Keine Ahnung." Meine Monotone antwort störrte Mum nicht und sie kochte seelenruhig weiter. Eigentlich wusste ich genau wo ich hin wollte, zielgerichtet verließ ich das Heim und ging in den Wald. Ich war fast schon eine geschätzte Stunde unterwegs als ich eine kleine Grünfläche entdeckte. Begiert breitete ich die Decke aus, holte das Wasser, das Kissen und Hamlet und verteilte es auf der Decke. Die Äpfel ließ ich in der Tasche, da sie nicht dreckig werden sollten. Ich began Hamlet zu lesen. Ich schlief auch kurzzeitig ein und las danach weiter; Es gibt mehr Ding im Himmel und auf Erden, als Eure Schulweisheit sich träumt. Die Worte sprach Hamlet zu seinem Freund Horatio, nachdem der Geist seines ermordeten Vaters erscheint und Hamlet zur Rache auffordert. Er ist poesie für das menschliche Gemüt. Es wurde dunkel und die Buchstaben wurden schwerer zu entziffern. Ich entschloß mich eine Frucht zu essen und die Taschenlampe rauszuholen. Mein Gefühl sagte mir es sei sechs Uhr am Abend, doch ich war mir nicht sicher. Ich zählte mit dem Finger nach; Um zwölf hatte ich das Haus verlassen um eins war ich hier, ungefähr zwei Stunden gelesen und drei geschlafen. Das könnte so gewesen sein. Nachdem ich das Buch zuende gelesen hatte, räumte ich meine Sachen ein und spazierte noch tiefer in den Wald. Die Taschenlampe wies mir dabei den Weg. Irgendwann setzte ich mich hin, ich war erstaunlich müde. Zum Glück war es Freitag, so musste ich am nächsten Tag nicht zur Schule. Meine Augenlider wurden schwer, sehr schwer. 

Ich saß im Unterricht und der Lehrer erzählte etwas über Elektronen, meine monotonie treibte mich in den Halbschlaf. Meine Aufmerksamkeit lag auf einem Bild. Dort waren Menschen abgebilet, Menschen mit Flügeln. Es mussten Engel sein, ich wusste nicht wo das Bild herkam. Die Umgebung änderte sich, ich stand in einem Raum. Fast alleine, ich erkannte eine Silhouette; Männlich. „Hörst du mich?", fragte eine mir bekannte Stimme. Ich nickte und die Silhouette trat näher. „Siehst du mich?", ertönte die Stimme erneut und kam noch einen Schritt näher. Ich bejahte wieder und er kam noch ein Stück näher. Meine Augen konnten ihn erkennen, es war jemand den ich kannte, aber noch nie im Leben gesehen hatte. Seine Haare waren in einem beruhigenden grau und seine Augen strahlten in der Dunkelheit blau. Ich hatte Angst und wollte fliehen, doch meine Füße wollten mich nicht tragen. Es waren auch nicht meine Füße, sie gehorchten jemand anderen, aber nicht mir. Der Mann hatte aufeinmal ein Messer in der Hand und wollte auf mich einstechen. Der Boden unter mir wackelte und verschlang mich. Ich weiß noch das ich auf dem Fußboden meines neuen Zimmers lag. Ich blutete stark an der Brust, er hatte auf mich eingestochen, doch er war weg. Ich war alleine, ich schwebte zu meinem Bett. Was passierte nur? Ich wurde von der Macht die mich zum Schweben brachte zugedeckt. Ich stand an einer Klippe auf der anderen Seite stand ein Mädchen. Sie war wunderschön. Ihre braunen Haare umschließten ihr Gesicht und sie war bleich, doch es sah nicht kränklich aus. Sie hatte fantastische Augen, sie waren aber mit Angst erfüllt. Sie war auch nicht alleine, der Mann mit den grauen Haaren war bei ihr. Er wollte sie töten, mir wurde nur schmerzhaft bewusst, dass das Mädchen ich war. Die Klippe wurde breiter. Ich sprang trotzdem, ich musste das Mädchen retten. Der Sprung war leicht, so als würde ich fliegen. Leider stürtze ich ab. 

Panisch wachte ich auf, instinktiv griff ich nach meinem Gesicht. Irgendwas stimmte nicht, nur wusste ich nicht was. Alles war in völligem Frieden. Es war Nachts und ich lag in meinem Zimmer. In meinem Zimmer. In meinem Zimmer. Ich wiederholte den Gedanken mehrmals um es verarbeiten zu können. Ich war mir sehr sicher, dass ich in dem Wald eingeschlafen bin. Doch dort war ich nicht. „Ist alles passabel?", hörte ich eine Männerstimme sagen. Meine Gedanken waren so damit beschäftigt warum ich im Bett lag, das ich das Paradoxon das jemand in meinem Zimmer war nicht verstand. Ich antwortete: „Alles ist zu meiner Zufriedenstellung, ich weiß nur nicht wie ich hierher gekommen bin." Keine Ahnung warum es mir nicht auffiehl, aber ich schlief wieder ein. Das war einer der kürzesten und langweiligsten Tage die ich je hatte. Doch dieser Traum machte mir zu schaffen. Ich dachte eine kurze Zeitlang ich sterbe wirklich, so als sei das Blut echt gewesen. Aber ich lebte noch und das zeigte mir das alles nur ein Traum war. Langwiedrig konnte mein Gehirn etwas verarbeiten; Ich bin im Wald eingeschlafen und sollte alleine in sein. Wer war das bei mir?

Impressum

Texte: Meine
Bildmaterialien: Keine
Lektorat: Nina
Tag der Veröffentlichung: 27.09.2013

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Die Widmung geht an Stephenie Meyer, Ninchen, an meine Beta-Leserin und an einen Traum über Leo und Matt (der Arsch) *__*

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