Am östlichen Rand des walonischen Königreichs erstreckt sich ein mächtiges Bauwerk. Tausende Steine wurden einst an diesem Ort verbaut, um die Heimat vor dem Feind zu schützen. Die dort errichtete Mauer trennt seither das Land von den düsteren Wäldern Turions.
In all der Zeit kamen zahlreiche Männer, die auf der Mauer den Dienst als Soldat und Wache verrichteten. Manche blieben ein paar Jahre, andere ein Leben lang.
Die ruhmreichen Zeiten waren heute nur noch eine blasse Erinnerung aus vergangenen Tagen. Seit Jahren war die Zahl der Wachen rückläufig und die Männer hatten sich längst von ihren Träumen, Wünschen und Hoffnungen verabschiedet. Der Krieg war vorbei und die einstige Gefahr seit Ewigkeiten gebannt. Es gab keine heldenhaften Kämpfe, keine Schlachten und keine Feinde, gegen die es anzutreten galt. Einzig die Geschichten erinnerten noch an die grausigen Ereignisse, die sich vor Jahrhunderten an diesem Ort zugetragen hatten.
Hauptmann Crestwick stand, wie so oft, hoch oben auf dem Wehrgang des jahrhunderte alten Bauwerks und gähnte. Mit trübem Blick sah er in Richtung der angrenzenden Wälder, strich sich mit einer Hand durch den ergrauten Kinnbart und wartete auf die Ankunft seiner Ablösung. In der Ferne zog Nebel auf, der sich lautlos zwischen Bäumen hindurch schlängelte.
Lancester Sovereign sollte auch am heutigen Tag mit Verspätung auf dem Wehrgang eintreffen. Crestwick kannte dieses Prozedere zu genüge und hatte längst aufgegeben, am Verhalten seines Kameraden etwas zu ändern. Der Sturkopf würde es ohnehin nicht einsehen. Jede Art von Tadel war bei ihm vergebens und stieß für gewöhnlich auf taube Ohren.
Lancester schob sich träge durch die Holzluke und begrüßte den Hauptmann mit einem angedeuteten, kaum nennenswerten Nicken. Auch das war Crestwick nicht fremd. Er kannte den alten Fuchs lange genug, um sich an seine Eigenheiten zu gewöhnen und sie geflissentlich zu ignorieren.
››Uns steht ein ruhiger Tag bevor‹‹, sagte der Hauptmann, als er seinen Freund entdeckte.
Lancester gähnte verschlafen. ››Das war zu erwarten. Hast du mit etwas anderem gerechnet? Ich nicht. Jeder Tag gleicht dem Letzten.‹‹
Crestwick wechselte das Thema. ››Haben wir Nachricht vom Kommandanten der Westfurt erhalten?‹‹
Nach all der Zeit hoffte er sehnlichst auf erfreuliche Neuigkeiten. Dreizehn Tage war es her, als er sein Anliegen auf den Weg geschickt hatte.
››Die Brieftauben sind noch nicht eingetroffen. Ich erwarte ihre Ankunft frühestens gegen Mittag. Vorausgesetzt das Wetter macht uns keinen Strich durch die Rechnung. Auch die Gefahr durch Jäger und Wilderer sollte man nicht unterschätzen. Der Winter kommt und die wenigsten Menschen haben genug zu essen. Tauben sind für jedermann eine willkommene Beute. Selbst ich würde eine verspeisen, wenn ich eine zur Hand hätte. Mein Magen knurrt seit Tagen und Butterfields Kochkünste sind nun wirklich nicht das, wonach ich mich nach einem harten Tag auf der Mauer sehne. Ich weiß bis heute nicht, wie er es zum Koch schaffen konnte. Sein Eintopf schmeckt fad und vom Rest will ich erst gar nicht reden.‹‹
Crestwick zuckte mit den Schultern. ››Es hätte uns schlechter treffen können.‹‹
Der Hauptmann kannte die Sorgen seiner Männer und richtete seinen Blick erneut in die Ferne. Crestwick tat seit über vierzig Jahren seinen Dienst fernab von jeglicher Zivilisation, jeder Stadt und jedem Leben. Er war mit diesem Ort verbunden, von dem manche voller Hochachtung sprachen und andere dessen Erwähnung möglichst vermieden. Die Mauer bot Crestwick und seinen Männern ein Zuhause, wobei es oftmals an den grundlegensten Dingen mangelte. Am Ende des Königreichs waren sie auf sich allein gestellt und das Bollwerk war beileibe nicht so schön, wie es in den Liedern besungen und in den abenteuerlichen Geschichten dargestellt wurde. Die Mauer war kalt, grau und in vielen Unterkünften feucht. So mancher Soldat verglich ihre Eigenschaften mit dem zarten Wesen einer Frau. Erst zeigt sie dir die kalte Schulter, dann lässt sie dich zappeln und du frierst du dir den Arsch ab. Irgendwann öffnet sie ihr Tor und lässt dich nie mehr gehen.
Crestwick verscheuchte seine Gedanken und sah seinen Vertrauten mit ernstem Gesicht an.
››Du bist schon wieder zu spät. Wie oft musste ich bislang auf dich warten? Nach der hundertsten Verspätung habe ich aufgehört zu zählen. Du solltest wenigstens ein Mal in deinem Leben pünktlich zum Dienst erscheinen. Mehr verlange ich nicht.‹‹
Lancester gähnte, schlurfte an Crestwicks Seite und salutierte halbherzig.
››Zu Ihren Diensten, Herr Hauptmann.‹‹
Crestwick schüttelte verständnislos den Kopf und wandte sich murrend ab.
››An solchen Tagen wird mir ins Gedächtnis gerufen, aus welchem Grund du hier bist.‹‹
Mit diesen Worten trottete Crestwick zur Bodenöffnung und stieg in den Treppengang. Für heute hatte er genug und sehnte sich nach dem Bett seiner Kammer.
Das Bollwerk wurde einst zum Schutz vor dem mächtigen Feind errichtet, doch seit über fünfhundert Jahren war es zu keinem Angriff mehr gekommen, was den Nutzen der Mauer in vielen Augen schmälerte. Dennoch hielt man an der unüberwindbaren Grenze fest. Schließlich konnte niemand mit Gewissheit sagen, was jenseits der Wälder zu finden war. Seit dem Ende des verheerenden Krieges hatte niemand mehr die Grenze überschritten. Somit gab es auch keine zuverlässigen Berichte, auf die man sich stützen konnte.
Crestwick sah auf seiner abschließenden Runde nach dem Rechten, erkundigte sich nach dem Befinden der Männer, die seinen Weg kreuzten und beschlagnahmte einen verführerisch roten Apfel aus einem der Flechtkörbe. Mit etwas Glück würde gegen Mittag die Nachricht des Kommandanten eintreffen. Ob es an der Westfurt ähnlich belanglos zuging? Crestwick erwartete keine größeren Überraschungen. Außer den üblichen Floskeln und den frommen Wünschen würde das Papier nicht viel hergeben.
Ich kann nur hoffen, dass die geforderten Waren bald ankommen. Uns steht ein harter Winter bevor und wir sind nicht annähernd auf das eisige Wetter vorbereitet. Es gibt zu viele Arbeiten und zu wenige Männer, die sie verrichten könnten. Ohne die Hilfe der Westfurt müssen wir den Gürtel enger schnallen. Es wird von Jahr zu Jahr schwieriger, die Männer bei Laune zu halten und ich kann es ihnen nicht einmal verübeln.
Nach einer Stunde hatte Crestwick den Rundgang beendet und zog sich auf sein Quartier zurück. Eine Mütze voll Schlaf wäre nach der Nacht sicherlich nicht die schlechteste Idee. Müde öffnete er die Tür im mittleren Bereich des Mauerabschnitts und betrat das Zimmer.
Mit einem schlichten Bett, einem verstopften Kamin, einer maroden Nussbaumkommode, einem wurmstichigen Tisch, zwei Stühlen und einem abgenutzten Teppich war der Raum annehmbar ausgestattet. Sofern man keinen Wert auf weltliche Anehmlichkeiten legte.
Crestwick ließ sich in voller Montur auf das Nachtlager fallen. Einzig der schweren Stiefel entledigte er sich. Nach wenigen Atemzügen versank er in einem farblosen Traum und alles um ihn herum färbte sich schwarz. Die gegenwärtigen Sorgen verloren zunehmend an Bedeutung.
Als es mehrmals an der Tür klopfte, erwachte der Hauptmann wieder.
››Was zum ... ich komme ... nur mit der Ruhe ...‹‹, brummte Crestwick. Verschlafen stemmte er sich in die Höhe und trottete mit unsicheren Schritten zur Tür. Als er den Durchgang öffnete, sah er ins Gesicht einer pausbackigen Wache, die ihn mit großen Augen anstarrte.
››Cronwell? Was im Namen aller Teufel soll der Lärm? Was willst du? Ich habe eine anstrengende Nacht hinter mir. Raus mit der Sprache oder soll ich ewig auf eine Antwort warten?‹‹
Cronwell war mittleren Alters und hatte sich längst mit seiner Entscheidung, der Mauer auf unbestimmte Zeit zu dienen, abgefunden. Nach all den ereignislosen Jahren rechnete er nicht mehr mit einem Angriff des Feindes. Seine fettigen, tiefschwarzen Haare reichten ihm gut drei Handbreit über die Schultern und ein zersauster, ebenso dunkler Bart zierte sein rundliches Gesicht.
››Wir haben Nachricht von der Westfurt erhalten. Ist soeben eingetroffen. Lancester erwartet dich am Taubenhort‹‹, antwortete Cronwell, nahm Haltung an und salutierte. Obwohl niemand an diesem Ort sonderlichen Wert auf militärische Umgangsformen legte, konnte man ihm diesen Unsinn einfach nicht austreiben.
››Ich komme‹‹, brummte Crestwick, drehte sich um und schlüpfte in die abgewetzten Stiefel, die er seit mindestens einem Jahrzehnt sein eigen nannte. Wie oft musste ich die Sohlen wechseln oder das eingerissene Leder flicken? Nach dem zehnten Ausbesserungsversuch habe ich das Zählen aufgegeben. Es wäre ohnehin vergebens. Wahrscheinlich werden sie mich mit den beschissenen Stiefeln zu Grabe tragen.
Nach dem spärlich belechteten Gang, welcher an Crestwicks Kammer reichte, stieg der Hauptmann die Stufen zum Taubenhort hinauf. Das Treppensteigen machte ihm von Tag zu Tag mehr zu schaffen. Jeder einzelne Schritt zehrte an seinen Knochen.
Ich bin zu alt für diesen Mist. Wie oft musste ich die Stufen in die Höhe und wieder in die Tiefe steigen? Wie ich die Treppen hasse. Am Liebsten würde ich verschwinden und der Mauer für immer den Rücken kehren. Wir alle vergeuden unsere Zeit und sind in etwa so nützlich wie ein Kropf am Hals eines jungen Mannes. Der Krieg ist seit Jahrhunderten vorbei und wir fristen ein Dasein in völliger Abgeschiedenheit, ohne dass jemals etwas passieren wird. Jeden Tag das Gleiche. Es ist erschreckend, wenn man näher darüber nachdenkt. In meiner gesamte Laufbahn ist nie etwas Erwähnenswertes passiert. Einige Männer sind an den Folgen verschiedener Krankheiten oder schlichtweg am Alter gestorben. Zwölf Männer haben uns nach dem geleisteten Dienst verlassen und sieben sind im Laufe der Zeit geflohen, ohne dass wir jemals wieder etwas von ihnen gehört hätten. Das war auch alles, was ich zu berichten wüsste.
Seine Gedanken würde er natürlich niemals laut aussprechen. Die Moral der Männer pendelte ohnehin an einem dünnen Faden, der jeden Momet zu reißen drohte. Bis zum heutigen Tag mussten die Wachen einiges ertragen und hatten vieles wortlos hingenommen.
Crestwick war schlau genug, um seine Männer hin und wieder für ihr Durchhaltevermögen zu belohnen. An besonderen Tagen gab es einen guten Tropfen und etwas Herzhaftes für die knurrenden Mägen. Auf diese Weise ließ sich ihre Gemüt zumindest für eine Weile besänftigen.
Wohin sollte Crestwick gehen, wenn man ihn ehrenhaft aus dem Dienst entlassen würde? Diese Frage hatte er sich in letzter Zeit oft gestellt. Seine Frau hatte sich nach all den Jahren von ihm abgewandt und seinen Kindern war er fremd. Fünfzehn Jahre hatte er sie nicht zu Gesicht bekommen und das damalige Widersehen fiel deutlich gehemmter aus, als es sich Crestwick erhofft hatte. Er war in seiner Abwesenheit zu einem Fremden geworden.
Ehre. Das ist mir geblieben ... Ehre ... Pah! Ich scheiße auf die versprochene Ehre! Fast mein gesamtes Leben habe ich auf der Mauer verbracht, mir in endlosen Winternnächten den Arsch abgefroren und tapfere Männer am Frostfieber oder am Bluthusten sterben sehen. Niemand sollte ein ganzes Leben auf der verfluchten Mauer verbringen. Schon gar nicht, wenn ihm am Ende nichts als Ehre bleibt.
Crestwick hatte längst aufgegeben, die Stufen zu zählen, die er jeden Tag aufs Neue verfluchte. Er schleppte sich zur Holzluke, trat keuchend aus dem Gang und blinzelte der Sonne entgegen.
Lancester erwartete ihn bereits und wedelte mit einem Brief in den Händen. Seinem Gesicht zufolge, musste es sich um ausgesprochen gute Nachrichten handeln.
››Der Kommandant schickt uns zehn Männer für die Wache, fünfzehn sollen in nahe gelegener Zukunft folgen. Außerdem sendet er uns die georderten Vorräte. Er lässt dir Grüße ausrichten.
››Ich scheiße auf die warmen Worte des Kommandanten. Zehn Männer? Ist das sein Ernst?‹‹, erkundigte sich Crestwick und runzelte Stirn. ››Was verschafft uns diese Ehre? Ich kann mich nicht erinnern, wann man uns zuletzt zehn Männer geschickt hat.‹‹
››Der Lord Commander hat uns nicht vergessen‹‹, sagte der alte Fuchs und grinste übers ganze Gesicht.
Crestwick nahm das Schreiben an sich und überflog die niedergeschriebenen Zeilen.
Ich darf Hauptmann Crestwick mitteilen ... blah blah ... zehn Männer schicke. Blah blah ... die benötigten Waren auf vier Karren geladen ... blah ... wünsche Ihnen und ihren Männern alles Gute für die Zukunft.
Crestwick wollte seinen Augen nicht trauen. Obwohl sich die Worte nach einer freudigen Überraschung anhörten, waren sie doch zu süss, um an daran zu glauben.
››Das wäre das erste Mal, dass der Kommandant unseren Wünschen und Forderungen nachkommt.‹‹
Die beigefügte Liste schien kein Ende zu nehmen. Uniformen, Flickzeug, Wollmäntel, Wetzsteine, Tabak, acht Schweine, vier Pferde, zehn Hühner, drei Gänse …
››Vielleicht fällt neue Dienstkleidung für mich ab. Meine Uniform ist derart abgenutzt, dass nicht einmal die Motten Interesse an dem alten Fetzen zeigen.‹‹
››Für eine Wache der Mauer siehst du immer noch vorbildlich aus‹‹, brummte Crestwick ohne aufzublicken und ging die Liste weiter durch. Vier Eisen, drei Kupfer und sechs Messingbarren, fünfzig Zahlsteine, neue Ketten für das Fallgatter ...
Momentan sichern wir das Gatter mit zwei spröden Seilen, die wir eigenhändig für diese Aufgabe geknüpft haben. Die alten Ketten sind dem letzten Frost zum Opfer gefallen.
Nachdem Crestwick den Zettel bis weit über die Hälfte gelesen hatte, schüttelte er ungläubig den grauhaarigen Kopf. ››Zehn Männer? Ich würde es gerne glauben, wenn ich nicht von unserem letzten Bittgesuch wüsste. Haben wir überhaupt genügend Quartiere, um die Neulinge unterzubringen?‹‹
Lancester lächelte mild. Da nur ein Viertel der Zimmer eine Verwendung fand, würden sich leicht passende Unterkünfte für die Neuankömmlinge finden lassen.
››Freie Auswahl‹‹, erwiderte Lancester. ››Von verschiedenen Einzelzimmern im Mittelteil bis hin zu den heiß begehrten Mannschaftsquartieren können wir alles anbieten. Ihnen wird es an nichts mangeln‹‹, fügte er mit einem Augenzwinkern hinzu. ››Wenn man von der mangelhaften Versorgung absieht, ist die Mauer gar nicht so schlecht, um ein paar Jahre auf ihr zu verbringen.‹‹
Crestwick begegnete ihm mit einem sanftmütigen Lächeln. ››Dann bin ich beruhigt. Wenn nach mir verlangt wird, ich bin in meiner Kammer. Ich werde mir noch ein paar Stunden Schlaf genehmigen. Die Nachtwache steckt mir wie Blei in den Knochen. Langsam spüre ich das Alter‹‹, brummte Crestwick, doch dann kam er aufs eigentliche Thema zurück. ››Zehn Männer und fünzehn weitere. Wer hätte das gedacht? Mit etwas Glück taugen die sogar zur Wache. Das würde unsere Männer entlasten.‹‹
››Wir haben einen nicht unerheblichen Teil unseres Lebens auf der Mauer verbracht. Vielleicht sollten wir langsam über den Ruhestand nachdenken und jüngeren Generationen den Vortritt lassen‹‹, sagte Lancester.
Der Hauptmann machte ein abwertende Geste.
››Glaubst du, dass man uns ambintionierte Soldaten schickt, die sich freiwillig auf dem Wehrgang den Arsch abfrieren? Wir beide kennen die Antwort. Wahrscheinlich sind die Worte des Kommandanten das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben stehen. Ich glaube nur das, was ich mit eigenen Augen sehe. Das solltest du auch tun.‹‹
Crestwick ging zur Luke, stieg die ersten Stufen in die Tiefe und verschwand. Er fühlte sich, als habe er seit Tagen kein Auge zugetan. Jede Nacht, in der er seinen Dienst verrichtete, zehrte an seinen Kräften. Er hatte seine Zenit seit Jahren überschritten und sollte endlich kürzer treten, doch Crestwicks Pflichbewusstsein war stärker, als das Verlangen nach dem Ruhestand. Er wüsste ohnehin nicht, was er jenseits der Mauer mit sich anfangen sollte. Es gab niemanden, der seine Rückkehr erwartete oder herbeisehnte. Der Dienst forderte seinen Tribut. Crestwick hatte den Pres mit Aussicht auf Ehre gezahlt.
Ehre. Pah! Wenn ich das Zeitliche segne, kann ich meinen undankbaren Erben nichts als Ehre hinterlassen, dachte er verbittert und trottete in Richtung seines Quartiers. Ich habe nichts, von dem sich zu berichten lohnt. Niemand wird mich vermissen und meine Jahre auf der Mauer werden irgendwann in Vergessenheit geraten. Wer sollte sich an mich erinnern? Ich habe gedient und das getan, was in meiner Macht stand, um das Bollwerk zu erhalten. Derartige Geschichten werden an den Feuern selten erzählt. Ich werde in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
Der Gedanke schmerzte und doch war nichts anderes zu erwarten. Crestwick hatte sein altes Leben hinter sich gelassen und der Mauer die Treue geschworen. Hier würde er sein Ende finden.
Wie heldenhaft. Ich sterbe, wie unzählige Namen vor mir. Damals habe ich auf spannende Erlebnisse und wagemutige Abenteuer gehofft, in denen ich mir einen Namen erarbeite, der bis in alle Ewigkeit in Erinnerung bleibt, doch nichts davon ist je eingetreten. Sattdessen gab es kalte Tage, monotone Tage und noch viel kältere Tage. Von den beschissenen Nächten ganz zu schweigen. Ich habe mein Leben vergeudet und einen Großteil an das triste Gemäuer verschenkt. Ich hätte mich früher von dem Bollwerk abwenden sollen. Nach all den Jahren ist mir nichts außer einem kümmerlichen Haufen Ehre geblieben ...
Am nächsten Morgen stand Crestwick gähnend auf dem Wehrgang und wartete auf die Ankunft seiner Ablösung. Die Nachtwache steckte ihm, wie gewohnt, in den Knochen. Er war müde und hatte Mühe, die Augen offen zu halten.
Nach all den Jahren sollte man annehmen, dass man sich an den Dienst gewöhnt. Bei mir ist eher das Gegenteil der Fall. Je länger ich den gewöhnlichen Arbeiten nachgehe, desto mehr werde ich deren überdrüssig. Wie viele Tage und Nächte habe ich an dieser Stelle gestanden und den Wald beobachtet? Jede Stunde war umsonst. Dort hat sich nie etwas gerührt. Manchmal frage ich mich, ob die Geschichten der Wahrheit entsprechen. Ich habe nie eine der grausigen Kreaturen zu Gesicht bekommen.
Crestwick gähnte erneut. Wie sehr ich mich nach meinem Bett sehne ...
Er ließ seinen Blick in die Ferne schweifen und beobachtete mit zugekniffenen Augen den Wald, dessen mächtige Bäume bis kurz vor die Mauer reichten. Von den Zinnen bot sich ein atemberaubender Anblick, der mit nichts auf der Welt zu vergleichen war. Die Wälder schienen unendlich und reichten bis an den Horizont. Nichts deutete darauf hin, dass dieses Land vor Jahrhunderten von einem grausamen Irren in die Schlacht geführt wurde, der mit seinem unheiligen Streben nach Macht unzähligen Menschen den Tod gebracht hatte. Der Hauptmann erinnerte sich an die Geschichten, die von grässlichen Monstern, kahlköpfigen Riesen und wilden Kriegern erzählten.
Alles nur Märchen und düstere Legenden. Wahrscheinlich sind die Kreaturen längst ausgestorben oder es hat sie nie gegeben. Wir verrichten unseren Dienst, ohne die Wahrheit zu kennen. In meinen Ohren klingt das nach einem schlechten Scherz. Unser gesamtes Streben dient alten Überlieferungen, von denen manche schlichtweg an den Haaren herbeigezogen sind. Blutrünstige Monster, kämpfende Riesen, Wermots und Uglugs ... so ein Unfug ... wir dienen einzig und allein einer Lüge, die sich über Jahrhunderte in den Köpfen der Menschen eingenistet hat. Es gibt keinen einzigen Beweis für die Existenz jener Wesen.
Im Laufe der Morgenstunden war die Temperatur auf ein unangenehmes Maß abgekühlt und Crestwick knöpfte sich den übergestreiften, grau gesteppten Mantel zu. Das Kleidungsstück trug an vielen Stellen Flicken, doch erfüllte es seinen Zweck. Der alte Fetzen hat mir über die Jahre gute Dienste erwiesen.
Auf dem Wehrgang herrschten zu jeder Jahreszeit frische, wenn nicht sogar kalte Winde, denen die Wachen trotzen mussten. Crestwick kannte die Wetterverhältnisse und stand gut gerüstet auf seinem Posten. Ohne die Wärme des Kleidungsstücks war es auf dem Wehrgang kaum auszuhalten. Jeder Windstoß schnitt ins Fleisch und ließ den Körper in wenigen Augenblicken zu einer unbeweglichen Säule erstarren. Keine der Wachen unterschätzte die hiesigen Wetterverhältnisse und wenn sie es doch taten, wurden sie in der Vergangenheit hart dafür bestraft. Zu Anfang seiner Dienstzeit starben drei Wachen an den Folgen der Kälte. Als man sie am Morgen entdeckte, waren sie erfroren.
Endlich erschien Lancester auf der Bildfläche. Der alte Fuchs war völlig außer Atem.
››Die ... Männer ... sind ... angekommen. Sie ... stehen ... vor ... dem Tor‹‹, erklärte er schnaufend.
Crestwick gähnte. Er fühlte sich nicht in der Lage, um Besuch zu empfangen. Trotzdem war er sich seiner Pflicht bewusst. Er musste die Ankömmlinge mit gebotenem Anstand willkommen heißen. Das war das Mindeste, was er ihnen anbieten konnte.
››Dann sollten wir sie nicht warten lassen. Sie haben einen langen Weg hinter sich. Ich hoffe, dass wir von ihrem Besuch nicht enttäuscht werden und ich endlich zur Ruhe komme. Ich kann es kaum erwarten, ins Bett zu fallen.‹‹
Lancester nickte, drehte sich auf dem Absatz um und stieg die Steintreppen hinab. Crestwick folgte ihm, ohne ein weiteres Wort zu verlieren.
Der schmale Gang war mit Fackeln gerade ausreichend beleucht, dass man sich beim hinauf und hinabsteigen nach Möglichkeit nicht den Hals brach, obwohl Verletzungen, Schürfwunden und Knochenbrüche keine Seltenheit waren. Vor einigen Jahren war Crestwick an einer tückischen Stelle gestolpert und hatte sich beim Sturz den linken Arm gebrochen. Die Verletzung quälte ihn beinahe ewig. Trotzdem konnten ihn die unsäglichen Schmerzen nicht von seiner Pflicht abhalten. Anstatt sich auszuruhen, stand er über Wochen auf dem Wehrgang und tat das, was sein Rang von ihm verlangte. Er ging den Männern mit gutem Beispiel voran. Im Laufe der Zeit gewöhnte er sich an die Stufen und ließ sich für jeden Schritt ausreichend Zeit. Auf der Mauer bestand ohnehin kein Grund zur Eile. An dem abgelegenen Ort spielte Zeit keine Rolle.
Nach einem ausgiebigen Marsch, der durch enge Treppenhäuser und verlassene Flure führte, erreichten sie endlich den Innenhof. Die dortigen Wachen hatten das Fallgatter bereits geöffnet und Crestwick ahnte beim Anblick der Abgesandten, dass der Kommandant sein Wort nicht halten konnte. Lediglich fünf Männer standen ihm und Lancester gegenüber, wobei zwei aufgrund ihrer Kleidung der Garde von Westfurt angehören mussten. Den Übrigen hatte man Beinfesseln angelegt und die Hände auf den Rücken gebunden. Sie sahen aus, als wären sie dem Ruf der Mauer nicht unbedingt freiwillig gefolgt.
››Was soll das? Das sind die Männer, die uns der Kommandant versprochen hat? Ist das ein Scherz?‹‹, erkundigte sich Crestwick in mürrischem Ton. ››Soll ich jetzt lachen? Ich hätte mir denken können, dass an den Versprechungen etwas faul ist. Zehn Männer … Pah! Sieh sich nur einer diese armseligen Gestalten an. Was soll ich mit denen anfangen? Sie sind abgemagert und können sich kaum auf den Beinen halten. Was soll ich mit ihnen anfangen?‹‹
Einer der Gardisten trat zögerlich an den Hauptmann heran, räusperte sich und ergriff das Wort.
››Das ist alles, was von unserem Trupp übrig ist. Zwei unserer Männer wurden von hungrigen Wölfen gerissen, acht weitere fielen einem Überfall zum Opfer, bei dem uns die Tiere geraubt wurden. Kurz nach dem Bergpfad konnten sieben Verurteilte fliehen. Die drei Gestalten sind übrig geblieben. Wenn ich euch nun die Gefangenen überstellen darf?‹‹
››Gefangene?‹‹, erkundigte sich Lancester und runzelte die Stirn. Bisher hatte man ihnen noch nie Gefangene überstellt.
››Wir sind die Wachen der Mauer und kein lausiges Gefängnis. Sollen wir uns jetzt um die Aufgaben anderer kümmern? Wir haben genug mit unseren eigenen Männern zu tun. Ich kann niemanden vom Dienst befreien, damit er Gefangene bewacht. Das kann unmöglich euer Ernst sein.‹‹
Die Stimme des Hauptmanns bebte vor Erregung und die Ader an seinem Hals trat fingerdick hervor.
››Wie jeder weiß, droht der Mauer nicht die geringste Gefahr‹‹, erklärte der Gardist mit schwächer werdender Stimme. Nervös scharrte er mit einem Stiefel am Boden. ››Wir führen lediglich die Befehle des Kommandanten aus.‹‹
Er bewahrte bei jeder Silbe die Haltung, obwohl er die Angst vor einem möglichen Wutausbruch des Hauptmanns nicht leugnen konnte. Crestwicks Anfälle waren berüchtigt und bis weit über die Mauer bekannt.
››Warum sollt ihr ausgerechnet bei uns Gefangene abliefern? In Walon gibt es zahlreiche Kerker, die für derartiges Gesindel wie geschaffen sind.‹‹
Lancesters Frage war nicht unberechtigt. Schließlich war die Mauer ein Ort, an dem ehrbare Männer ihren Dienst taten. Das Bollwerk war keine Unterkunft für dahergelaufene Verbrecher.
››Die Mauer liegt fernab der Zivilisation und bis zur nächsten Stadt sind es mindestens vierzehn Tagesreisen. Hier kann das Gesindel kaum Unheil anrichten‹‹, erklärte der Gardist und starrte verunsichert zu den Boden.
Crestwicks Gesichtsausdruck verhärtete sich. ››Nennt mir einen Grund, warum wir uns um die Gefangenen der Westfurt kümmern sollten? Das ist lächerlich! In den vergangenen Jahren mussten viel über uns ergehen lassen und haben alles wortlos hingenommen, doch die jetzige Forderung ist eine Frechheit! Ich sollte euch für diese Unverschämtheit vom höchsten Punkt der Mauer werfen lassen!‹‹
Der Gardist räusperte sich erneut. Seine Hände zitterten.
››Vielleicht könnt ihr ein paar anständige Wachen aus ihnen machen. Es mangelt euch ohnehin an Männern. Für jemanden mit eurer Erfahrung sollte es keine nennenswerte Herausforderung darstellen, um aus den Kerlen ein paar brauchbare Wachen zu formen.‹‹
Die lächerliche Schmeichelei stieß bei Crestwick auf taube Ohren.
››Der Kommandant hat uns zehn Männer und keine drei Verbrecher versprochen. Schafft alles rein! Vielleicht lässt sich etwas Sinnvolles mit ihnen anstellen. Bildet euch aber nicht ein, dass ich euer unverschämtes Vorrgehen gutheiße. Wenn wir in der Vergangenheit auf Räuber, Mörder und Halunken gesetzt hätten, wäre der Krieg bestimmt nicht zu unseren Gunsten ausgefallen und ihr alle würdet im Schatten des Hexenkönigs zu Kreuze kriechen, anstatt euch am Feuer der Westfurt die Ärsche zu wärmen.‹‹
Die beiden Gardisten ignorierten die Worte des Hauptmanns und brachten alles, was ihnen geblieben war, in den Hof. Als sie den klapprigen Wagen abgestellt hatten, verabschiedeten sie sich. Sie hatten ihren Auftrag erfüllt und wollten den abgelegenen Ort auf dem schnellsten Wege wieder verlassen. Lancester konnte es ihnen nicht verübeln. Die Tristesse des Bollwerks war selbst für eine langjährige Wache nur schwer zu ertragen.
Crestwick hingegen ärgerte sich maßlos über die Dreistigkeit. Mit keinem Wort hatte der Kommandant in seinem Brief erwähnt, dass man ihm Gefangene aufbürden wollte. Wo sollte das enden, wenn man die Wachen mit räudigen Verbrechern und Strauchdieben aufzustocken versuchte?
Der Hauptmann musterte die Neuankömmlinge und ließ ihnen die Fesseln abnehmen. Keiner von ihnen schien nennenswert ausgebildet. Sie trugen dreckige Lumpen, waren ausgehungert und blaß. Während des beschwerlichen Marschs hatte man ihnen wenig Aufmerksamkeit entgegen gebracht und sie nur mit dem Notwendigsten versorgt.
››Wie lautet dein Name?‹‹, wollte Crestwick mit finsterer Miene vom Ersten wissen.
››Jesney Nordock, M´lord‹‹, antworte der junge Mann eingeschüchtert.
››Auf der Mauer nennen wir uns alle beim ersten Namen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin Crestwick, Hauptmann des ersten Abschnitts‹‹, erklärte Crestwick und musterte den mageren Kerl. Er hatte das Gesicht eines walonsichen Bauern, trug struppiges, braunes Haar und hatte ebenso braune Augen. Aus ihm ließ sich unter Umtänden eine ansehnliche Wache formen. Natürlich würde es einige Zeit dauern, doch es bestand bei ihm zumindest Hoffnung.
Beim Nächsten handelte es sich um einen gut genährten Mann, dessen stattlicher Bauch einem Weinfass glich. Crestwick betrachtete den Kerl und kniff prüfend die Augen zusammen. ››Und du?‹‹
››Gorden‹‹, sprach dieser mit bemerkenswert heller Stimme.
››Woher kommst du?‹‹, wollte Crestwick wissen.
››Aus Hempsworth.‹‹
Crestwick kannte den verschlafenen Ort. Das kleine Nest lag westlich der Mauer, zählte vielleicht sechzig Einwohner und hatte außer ein paar Höfen, einer schäbigen Taverne und einem heruntergekommenen Stall nicht viel zu bieten.
Der Dritte im Bunde trug schwarzes Haar, das ihm gut zwei Handbreit über die Schulter reichte. Er hatte grünblaue Augen und wirkte von allen am Gefährlichsten. Crestwick hatte bei dem Kerl ein ungutes Gefühl.
››Wie ist dein Name?‹‹
Der Mann starrte wortlos zu Boden und zeigte nicht die geringste Regung.
››Bist du taub? Der Hauptmann will deinen Namen wissen!‹‹, zischte der alte Fuchs.
››Ihr könnt mich Sliver nennen, eure Lordschaft. Ich wurde geboren, um den gnädigen Herren bis an mein Lebensende untertänigst zu dienen.‹‹
Seine Worte waren von Spott und Hohn durchsetzt. Anstand und angemessenes Verhalten schienen ihm vollkommen fremd. Der Kerl würde mit Sicherheit für Ärger sorgen.
››Deine dummen Sprüche werden dir noch vergehen. Auf der Mauer haben wir Aufgaben, die einem Mann mit deinem Mundwerk angemessen sind. Was hältst du von Latrinendienst, Sliver? Dort kannst du dich die nächsten Tage beweisen. Vielleicht wird der Gestank dein Temperament etwas abkühlen.‹‹
Sliver gab sich unbeeindruckt, doch konnte man an seinem Gesichtsausdruck ablesen, wie sehr ihm der Gedanke an seine bevorstehende Aufgabe missfiel.
››Du wirst so lange Scheiße aus den Löchern schaufeln, bis du verstehst, was Respekt bedeutet‹‹, erklärte Lancester in bissigem Ton.
Crestwick hielt den alten Fuchs an der Schulter zurück, bevor er größeren Schaden anrichten konnte.
››Zeig ihnen die Quartiere und verpass ihnen ein Bad. Die Kerle stinken, als hätten sie sich im Gossendreck gewälzt. Sorg dafür, dass man sie standesgemäß einkleidet. Danach will ich Jesney und Gorden auf dem Wehrgang sehen.‹‹
Lancester nickte und führte die Männer durch eine der knarrenden Holztüren ins Innere der Mauer, während der Hauptmann die verbliebenen Waren auf dem Karren betrachtete.
Sieh sich einer diesen Mist an! Wie soll ich damit die hungrigen Mäuler stopfen? Während es sich der Kommandant an der Westfurt gut gehen lässt und mit Annerkennung überschüttet wird, geraten wir immer mehr in Vergessenheit. Wäre die Vorratskammer nicht durch unsere eigenen Bemühungen gefüllt, würde er uns verhungern lassen. Die hohen Herrschaften sollten an unserer Stelle den Dienst verrichten. Vielleicht würden sie dann einsehen, dass das Leben auf der Mauer schwer zu meistern ist und wir auf jede erdenkliche Hilfe angewiesen sind. Wo sind die verdammten Wollmäntel, die ich geordert habe? Sollen wir uns im kommenden Winter die Ärsche abfrieren? Unsere Mäntel wurden unzählige Male geflickt und sind seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr ausgetauscht worden. Wir sehen aus, wie armselige Bettler.
Crestwick durchwühlte die Sachen, warf einiges zu Boden und kramte einen Tabakbeutel unter dem unnützen Tand hervor. Wenigstens etwas, das uns nützlich ist und die Männer zumindest für eine Weile von ihren Sorgen ablenkt.
Nach der Bestandsaufnahme blieb nicht viel übrig, was Verwendung fand. Zerrissenen Hosen, löchrige Hemden, mangelhafte Stiefel und minderwertiges Werkzeug gab es auf der Mauer zu genüge.
Was hat sich der Kommandant dabei gedacht? Schickt seine Wagen durch unruhige Lande und lässt sie nicht einmal ausreichend bewachen. Die Straße von der Westfurt zur Mauer zählt zu den gefährlichsten im walonischen Reich. Im Laufe der Zeit hat es dort zahlreiche Überfälle gegeben. Durch die Armut der abgelegnenen Dörfer bleibt den meisten Menschen auch gar nichts anderes übrig, als jenseits der Gesetze zu leben. Wir
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG Texte: René Grigo Alle Rechte vorbehaltenImpressum
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Lektorat: René Grigo
Tag der Veröffentlichung: 07.02.2015
ISBN: 978-3-7368-7623-1