Cover

Prolog


Wir schreiben das Jahr 2171, die Menschheit steht vor den von ihr selbst verursachten Scherben einer zerstörten Welt. Vor 139 Jahren tobte der letzte, alles verheerende Krieg, der sie in diesen Abgrund stürzte; allgemein wird dieser Krieg als der Vorfall

bezeichnet wird. Mit der Zeit sind viele kleinere und größere Gemeinschaften entstanden, deren einzige Gemeinsamkeit der Wille zu überleben ist. Die beiden größten dieser Parteien sind die konservative Militärorganisation Order of Recovery

(in der Regel nur kurz die „Order“ genannt), die wahrscheinlich den größten Militärapparat der Geschichte aufstellt und vermutlich selbst das Dritte Reich, die Sowjetunion und die USA der Ären Bush jr. und Hunt in den Schatten stellt; und das technologisch hoch entwickelte New Age of Technology

(meist mit NAoT

abgekürzt), das die Technologie als einzigen Ausweg aus dieser Misere sieht. Daneben gibt es unzählige kleinere Kampfverbände, die verallgemeinert Autsider

genannt werden, obwohl sie untereinander unterschiedlicher nicht sein könnten. Ihre Ziele unterscheiden sich ebenso, wie ihre Ausrüstung, kämpfen die Einen mit archaischen Tötungsinstrumenten um das bloße Überleben, sind Andere wiederum Piraten, die mit modernstem Kriegsgerät vorrücken. Zudem existieren unzählige Mythen und Legenden, etwa über eine geheimnisvolle Organisation, die möglicherweise im Hintergrund die Fäden zieht, oder über heldenhafte Anführer, die plötzlich von der Bildfläche verschwanden.

Doch wie kam es zu diesem sogenannten Vorfall

, dem dritten Weltkrieg?
Die Geschichte dessen begann im Jahre 2031, als kanadische Wissenschaftler damit begannen einen neuartigen Kampfstoff zu entwickeln. Aufgrund des Namens des Verursachers, der BioTech ltd., ist zu vermuten, dass es eine Waffe biologischer Grundlage war, wegen der hoch entwickelten Technik des Konzerns ist es möglich, dass es die Welt mit einem künstlich erschaffenen Kampfstoff zu tun bekam. Zirka ein Jahr verlief alles nach Plan, doch markierte der 21. März 2032 die Wende, als sich ein Wissenschaftler des Konzerns ohne es zu wissen mit diesem Mittel infizierte. Nach Ablauf der Inkubationszeit begann im Westen Kanadas eine regelrechte Seuche, die nicht nur auf diesen Staat beschränkt sein sollte …
Nach nicht einmal einer Woche waren bereits über zwei Dutzend Infektionen bekannt, was Kanada bekannt gab. Da die ersten Erkrankungen aus dem persönlichen Umfeld des Wissenschaftlers gemeldet wurden fiel der Verdacht sogleich auf BioTech ltd. - und der staatlichen Subventionen wegen auf die Regierung selbst, die einige Rügen von internationalen Organisationen erhielt und beauftragt wurde, die Öffentlichkeit über die Gründe aufzuklären. Den Gründen, warum ein solch verheerender Kampfstoff entwickelt werde und – O-Ton Natalia Simonova, der damaligen WHO-Vorsitzenden – »Warum zur Hölle« keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen bei BioTech ltd. vorhanden seien. Nur einen Tag darauf meldete Kanada, dass terroristische Aktivitäten dafür gesorgt haben könnten, was allerdings nicht von der Weltöffentlichkeit abgenommen wurde. Nach nur zwei Wochen erreichte der biochemische Virus Alaska und den Nordwesten der Vereinigten Staaten, was darauf schließen lässt, dass die Isolation des Virus gescheitert war.
Am 4. April begannen die Vereinigten Staaten bereits damit eine offensive Reaktion gegen Kanada zu planen, was aufgrund des schleierhaften "Selbstmordes" des BioTech-Geschäftsführers vermutlich bereits am selben Tage umgesetzt wurde. Offiziell wahrten die Vereinigten Staaten noch das neutrale Verhältnis zu Kanada, auch wenn von vielen Stellen das CIA hinter dem "Selbstmord" vermutet wurde. Im Gegensatz zur öffentlichen Farce wurden innerhalb des Pentagons bereits erste Routen für einen Einmarsch US-amerikanischer Einheiten geplant. Am 6. April begannen sich die Streitkräfte der Vereinigten Staaten zu sammeln, offiziell hieß es, dass es lediglich Truppenübungen seien, während die internationalen Proteste zu eskalieren begannen. So gelang es beispielsweise den französischen Polizeikräften nicht, den Aufruhr in Lyon zu deeskalieren, dass am Abend bereits zahllose Fahrzeuge und Gebäude verwüstet waren. Und als auf dem Flughafen Heathrow der erste Fall dieser Seuche in Europa bekannt wurde stellten die britischen Proteste jene Frankreichs in den Schatten.
Die kanadische Regierung bemühte sich um Verhandlungen mit dem konservativen Flügel der Vereinigten Staaten, doch wiesen diese die Bemühungen mit einer eindeutigen Ablehnung zurück: F-117 drangen in den kanadischen Luftraum ein. Wie üblich hatte die Rüstungsindustrie bei der US-amerikanischen Politik ausreichenden Einfluss und dieser schien so groß zu sein, dass man selbst auf dem eigenen Kontinent zu kämpfen gedachte.
Durch diesen Eingriff drohten Spannungen die NATO zu zerreißen, was besonders an dem machthabenden rechten Flügel der Konservativen der USA lag. Wie rechts die Regierung der Vereinigten Staaten ist zeigte sich besonders deutlich als der Krieg begann, vor allem da die Regierung selbst den Begriff Blitzkrieg verwendete; "Operation Blitzkrieg" lautete der Name der im Pentagon geschmiedeten Pläne. Und wie einst in Europa Polen und Frankreich unter massivem Einsatz von schwerem Kriegsgerät schnell ihren Besitzer wechselten, so geschah es auch in Kanada. Knapp ein Jahrhundert nach dem grausamen Zweiten Weltkrieg begaben sich die damaligen Befreier auf eben dieses Niveau und mit US-Präsident Andrew Hunt erhielt die Welt einen neuen Hitler – der sogar dessen Initialen aufwies.

Die folgenden Monate waren geprägt von vollkommener Eskalation, woran besonders Großbritannien beteiligt war. Auf Geheiß von König Charles unterstützte man den Commonwealth-Staat Kanada und trat in den Konflikt ein, was andere Commonwealth-Staaten als Beispiel nahmen und sich ebenfalls offenkundig auf Kanadas Seite stellten. Dies führte zum Ausschluss Großbritanniens aus der EU und auch zum Bruch der NATO.
Parallel zu dieser Entwicklung entbrannten in den einstmals gemeinsamen Friedensmissionen ebenfalls Kämpfe, bei denen neben dem Commonweath und den USA auch Russland in diesen Konflikt gerissen wurde, da russische Soldaten in Israel getötet werden. Doch drohte Europa nicht nur praktisch vor der Haustür der Krieg, Frankreich folgte dem Beispiel seines alten Rivalen und stellte sich auf die Seite der USA – damit gelang der Krieg auch in das Herz der EU. Was Europa zu diesem Zeitpunkt drohte setzt sich an anderen Orten weiter fort, besonders die verbliebenen UN-Einheiten in Afghanistan bekämpften sich untereinander, sodass der UN-Generalsekretär die fragliche Bemerkung fallen ließ, es handelte sich um einen „gefährlichen Konflikt, der weiter zu eskalieren droht.“ Die wenigen, die noch Nachrichten empfingen konnten darüber nur lachen, doch sollte die Aussage des UN-Generalsekretärs nicht von schwarzem Humor getränkt sein, sondern sollte sie sich bewahrheiten.
Eine – wahrscheinlich – willkürliche Behauptung französischer Soldaten in Afghanistan forderte die Massen in der Heimat dazu auf, dem traditionellen Feindbild am anderen Rheinufer den Krieg zu wünschen, was nur kurze Zeit später in einer offenen Kriegserklärung endete. In der Bundesrepublik begann die NPD damit zum "Verteidigungskrieg mit Landgewinn" aufzufordern, im Gegensatz zur gemäßigten grün-roten Regierung, die sich bemühte, für eine diplomatische Lösung zu sorgen.
Die wenigen verbliebenen Nachrichtenstationen waren hoffnungslos überfordert, da die stetigen Veränderungen durch die diversen Kriege, Ausschreitungen der Bevölkerungen und speziell die Ausbreitung der "Bio-Tech-Seuche", zu der sich ineffiziente Präventionsvorschläge gesellten, unablässig für neue Meldungen sorgten.
Besonders in Südamerika war die Lage vollkommen außer Kontrolle der Regierungen geraten, da die Staaten praktisch keine Grenzen mehr aufwiesen. Südamerika wurde vom Blut von Bürgerkriegen und vor allem Misstrauen ertränkt.
Gerade die wenigen Ausnahmen, die von der "BioTech-Seuche" scheinbar unberührt blieben, sorgten, nicht nur in Südamerika, für Verwirrung und eine weitere Eskalation der Gewalt. Man vermutete die Existenz eines Heilmittels, doch war dies nicht der Fall, denn eine Gensequenz war es lediglich, die diese Menschen, zumindest vor der Seuche, bewahrte.
Mitte Juni 2032 wendete sich das Blatt des Krieges. Kanada gelang es nach massiven Landverlusten in die USA einzudringen und den Bundesstaat Washington weitestgehend zu erobern, während die alliierten britischen Truppen ein weiteres Merkmal des zweiten Weltkrieges aufleben ließen: Eine Landung in der Normandie. Hinzu kam das Angebot eines Bündnisses an Deutschland, das verzweifelt versuchte mit der fahrlässig verkleinerten Bundeswehr und Unterstützung durch SEKs der Bundespolizei und diverser Landespolizeien den Vorstoß Frankreichs zu stoppen. Doch trotz der Verluste bis hin zu Nordrhein-Westfalen lehnte die Bundesregierung eine Allianz mit Großbritannien und dem Commonwealth ab. Selbst die Gerüchte, dass sich eine Allianz Polens und Tschechiens mit den USA verbündeten änderten nichts an der um Deeskalation bemühten deutschen Haltung; die alte Erbschuld des Zweiten Weltkrieges und auch die irrationalen Alt-Hippies wirkten schwer.
Am Ende des Monats trat Russland offiziell in den Konflikt ein, auf Seiten Kanadas. Das marode gesparte russische Heer begann auch sogleich einen Zwei-Fronten-Krieg, zum Einen begann eine Offensive gegen das pro-amerikanische Osteuropa und zum Anderen versuchten russische Marineinfanteristen in Alaska zu landen, was jedoch scheiterte. Eigentlich hätte es ein Drei-Fronten-Krieg werden sollen, doch stieß man in Finnland auf minimalen Widerstand, sodass Russland zu einem geringen Blutzoll weitere Ostseehäfen erhielt, allerdings dadurch auch die Bildung des „Skandinavischen Bundes“ verursachte. Schweden, Norwegen und Dänemark befürchteten ebenfalls überrannt zu werden und schlossen sich zusammen.
Hinzu kamen noch eine weitere Bedrohungen, denn durch die seit Jahrzehnten währende Indoktrination durch extremistische Mullahs wurde die muslemische Bevölkerung, besonders in den zurückliegenden zwei Jahrzehnten, immer radikaler. Aber auch Freikirchen, die sich nicht am Christlichen Freundschaftsedikt beteiligten, arbeiteten über Jahre mit der Radikalisierung der jungen Generation; mitunter ikonisierten diese radikalen Christen Anders Breivik zu einer Art Märtyrer.

Nachdem Deutschland Ende Juli schließlich nachgab und dem Bündnis mit dem Commonwealth zustimmte änderte sich die Lage in Mitteleuropa, während eine sogenannte "Islamische Allianz", derzeit waren es die Türkei und dutzende Freiwillige aus islamischen Staaten, damit begann Südeuropa zu verheeren und dem Christentum einen empfindlichen Stoß versetzte. Nur wenige Jahre nach dem Schulterschluss der großen christlichen Strömungen – dem Christlichen Freundschaftsedikt – fiel die größte in die Gewalt einer plötzlich aufgetretenen Gefahr, der Vatikan und der Papst gerieten in muslimische Gefangenschaft. In Italien skandierten die expansionistischen Muslime, dass es die "Rache für Kreuzzüge" sei.
Unterdessen forderten die bisher weitestgehend verschonten afrikanischen Staaten ein Ende dieser »schwachsinnigen Gewalt«. Ausgerechnet der bisher als »rückständig« verschmähte Kontinent bewies sich in dieser Zeit als der ziviliserteste Teil der Erde.
Doch interessierte dies die europäischen Mächte scheinbar wenig, denn viele südeuropäische Staaten und der Balkan schlossen sich zu einer "Anti-Islamischen-Achse" zusammen, die schnell das gesamte Europa zumindest mit Kooperation erfasste – mit Ausnahme Frankreichs, was allerdings erschreckende Parallelen zum Dritten Reich aufwies.
Wegen der Bildung einer so genannten »Liga der Ungläubigen« hat der Saudi-Prinz Walid ibn Sultan ibn Abd al-Aziz Al Saʿud seine Glaubensbrüder dazu aufgefordert, »das Schwert gegen die Geißel des falschen Glaubens« zu erheben. Mehrere Staatschefs folgten seinen Worten und die islamischen Staaten begannen mit einer massiven Truppenkonzentration im Mittelmeerraum.
Als die vereinigten islamistischen Truppen am 03.08.2032 aus Rom abziehen mussten geschah dies nicht ohne die vollkommene Demütigung des Christentums: Sprengung des Vatikans und eine öffentliche Erschießung des Papstes Pius XIII.

Im September wurden die Stimmen in den Vereinigten Staaten bedenklich laut, dass man auf die eigenen Kernwaffen zurückgreifen solle. Besonders weil sie ausschließlich von Feinden umgeben waren, da aufgrund eines Übergriffs zu dieser Zeit auch Mexiko und Kuba eine feindselige Haltung gegenüber den USA aufwiesen. Besonders die Reaktion Kubas, die zum Teil geglückte Eroberung Floridas, bewies, wie sehr diese menschenverachtende Politik der USA in der Welt aufgenommen wurde.

Aus purer Verzweiflung, und um die Erfolgstatistik zu erhöhen, griffen französische Militärs nun völlig unerwartet Belgien, Luxemburg, Spanien, die Schweiz und Italien an. Die meisten dieser Invasionen schlugen fehl, nur Luxemburg musste nach wenigen Stunden kapitulieren. Doch währte dieser "Sieg" nicht lange, denn durch den Einsatz der Bundeswehr war Luxemburg nach nur zwei Stunden wieder vollkommen befreit.
Tags darauf wurde der Wahn Frankreichs deutlich, da jeder noch so unbedeutende souveräne Staat in Reichweite überfallen wurde, selbst Monaco, was als französisches Protektorat „Französisch Südeuropa“ – mehr oder minder – den Status einer Kolonie erhielt. Der Wahn Frankreichs wurde besonders durch die darauf folgende Tat des Präsidenten deutlich: Er ernannte sich selbst zum "Empereur Napoleon Luis Bonaparte d'Orléans le Première" und verbarrikadierte sich in Versailles.
Von diesem aberwitzigen Verhalten der französischen "Regierung", die sich mittlerweile anmaßte über einen Kaiser zu verfügen, der sich Namen berühmter geschichtlicher Personen aneignet hatte, begann eine gemeinsame Offensive, an der sich selbst die Schweiz beteiligte.
Und mit diesem Eingriff bewiesen die Schweizer, dass die Welt gut daran tat, dass diese bisher grundsätzlich neutral gewesen war: Das eidgenössische Präzisionshandwerk galt nicht nur für die Uhren, sondern auch in der Kriegskunst bewiesen die Schweizer erstaunliche Präzision. Sie eroberten am effizientesten den französischen Grund und sorgten auch dafür, dass Monaco, oder auch „Französisch Südeuropa“ nach nicht einmal 36 Stunden befreit werden konnte, da man den italienischen Truppen den Weg ebnete.
Von solcher Effizienz, nicht nur seitens der Schweiz, entmutigt erwies sich das französische Militär treu der eigenen Tradition: Man kapitulierte. Unterdessen ereignete sich in Versailles, ebenfalls getreu der Geschichte, ein Suizid. Der selbsternannte Imperator nahm sich das Leben, selbstverständlich mit Arsen.

Von September bis Dezember fuhren sich sämtliche Frontverläufe weitestgehend fest, doch war es gerade diese vermeintliche Beruhigung, die in aller Welt die Angst vor einem nuklearen Schlag größer werden ließ. Jeder Staat mit Kernwaffen hatte sie feuerbereit und erwartete nur noch die entsprechenden Befehle, was viele Menschen veranlasste sich in Bunkern zu verkriechen.
Die Tage vor Weihnachten 2032 waren durch zwei Ereignisse geprägt. Als am 22.12. wichtige Regierungsgebäude in Washington D.C. gesprengt wurden wuchs die Angst vor einem nuklearen Schlag rasanter an, als dies bis dato ohnehin schon der Fall war und das zweite Ereignis ließ diese Gefahr durch einen Schimmer der Hoffnung vergessen: Jerusalem war befreit. Mit relativ wenig Gewaltanwendung sogar.
Gemäßigte Moslems, wie jene in Zentralafrika, die schon lange Frieden fordern, und besonders die Christen und Juden sahen dies als gutes Zeichen, dass so kurz vor dem Geburtstag des Propheten oder Heilands endlich einmal eine Schlacht mit wenig Blutvergießen beendet wurde. Und gerade die gemäßigten Moslems feierten – falls man es durch die nach wie vor bestehende Gefahr durch die "BioTech-Seuche" feiern nennen konnte –, dass ihre radikalen Glaubensbrüder der westlichen Welt entgegen kamen.
Doch zeigte sich am Nachmittag von Heiligabend 2032 eine äußerst erschreckende Entwicklung, Raketensilos öffneten sich im Iran. Bis zu diesem Tage wusste man nicht einmal, dass der Iran über ein derart massives Arsenal an Raketen verfügte und auf Sattelitenbildern offenbahrte sich, dass es sich um nuklearen Gefechtsköpfe handelte. Blankes Entsetzen packte die Welt.
Punkt Mitternacht MEZ wurden die ersten Raketen im Iran abgefeuert, sodass der 25.12.2032 zum schwärzesten Tag der Menschheit wurde. Die Raketensilos gaben teils wahllos Befehle ein und einige waren unter Kontrolle von Misanthropen, die gezielt auf Ballungszentren feuerten.
Hochrechnungen des NAoT

zufolge wurden zirka 90% der Bevölkerung in den Ballungszentren und 75-80% jener von ländlicher Umgebung binnen kürzester Zeit vernichtet.

Die Folgezeit der Menschheit ist äußerst mysteriös, da angeblich eine zugleich bedrohliche, wie auch vertrauenswürdige Organisation aus dem Untergrund hervorkam. "Die Wissenden" nannten sich die Angehörigen dieser Gerüchten zufolge, die darüber hinaus scheinbar über effektive Mittel zur Heilung von Strahlen und Seuchenschäden verfügte. Wer so kurz nach diesem nuklearen Inferno noch im Freien annähernd lebte sah sich mit schwarz gewandeten Personen konfrontiert.
Denn immer ihr Erscheinen war gleich: Aus einem dunklen Fahrzeug, in der Regel ein Geländewagen, stiegen durch Atemschutzmasken unkenntlich gemachte Personen aus, die neben einem schwarzen Mantel noch verschiedene Medikamente mit sich führten. Diejenigen der Überlebenden, die wissenschaftlich vertraut waren und von dieser mysteriösen, mittlerweile sogar mystischen, Organisation gerettet wurden waren erstaunt, dass ihre Technik dem absoluten Fallout trotzte. Auf Fragen, warum gar Hubschrauber funktionierten antworteten die „Wissenden“ nur, dass sie einen solchen Zwischenfall erwartet hätten. Hätte ein Überlebender der „normalen“ Menschheit die „Wissenden“ genauer befragen oder ihre Fahrzeuge genauer in Augenschein nehmen können, so hätte er oder sie herausgefunden, dass es diese Organisation möglicherweise bereits seit den 1970ern gegeben haben könnte.
Zumindest stammte ihre Ausrüstung zum Teil aus dieser Zeit. Doch die „Wissenden“ könnten auch (bedeutend) später entstanden sein und ihr Material erkauft haben.
Oder früher und sie erachteten diese vornehmlich mechanisch betriebenen Dinge einem Fallout samt EMP besser gewachsen.

Heute sieht die Order of Recovery

diese "Wissenden", die sie meist "Bruderschaft des Wissens" bezeichnet, als mystifizierte Entstehung ihrer selbst an. Schließlich haben diese "Wissenden" Menschen überleben lassen und ihr, der Order, durch absolute Disziplin und eine sehr wahrscheinlich militärische Ausbildung eine Existenz überhaupt erst ermöglichte.
Das New Age of Technology

verfolgt eine ähnliche Sicht auf diese Organisation, doch sieht diese technologisch überlegenen Aspekte vielmehr als Legitimation einer eigenen Vormachtsstellung an. Technologische Überlegenheit ließ es überhaupt erst zu, dass Menschen diese Epoche überleben konnten.

Die Zeit zwischen dem vollkommen eskalierten Kriegszustand und heute, 2171 – 139 Jahre nach dem Vorfall, wie es gemeinhin heißt – ist teils sehr vage. Sicher sind nur wenige Ereignisse, beispielsweise ab wann es in den weniger verstrahlten Regionen der Erde möglich war die Schutzbunker, seien es nun wirkliche Bunker oder provisorisch als solche genutzte tiefe Bergwerke, mit entsprechender Ausrüstung kurzzeitig zu verlassen. Zirka 36 Jahre nach dem Vorfall (n.d.V.) begannen sich Gruppierungen unterschiedlicher „Bunker“ zu bilden, unabhängig voneinander bildeten sich in allen Ecken und Enden der Welt Gruppierungen, die man heutzutage tendenziell der Order

oder dem NAoT

zuordnen könnte.

Im Jahre 39 n.d.V., also 2071, bildete sich aus extrem konservativen und militaristischen Gruppierungen die Order of Recovery

in Mitteleuropa. Durch ihre erfolgreichen Vorstöße und die vergleichsweise hohen Lebensstandards erschuf die Order innerhalb nur eines Jahrhunderts ein Reich, dass quasi die Weltherrschaft inne hat.

Ihr Gegenpart, das New Age of Technology

, vereinigte sich zwei Jahre später aus eher gemäßigten Gruppen, die sowohl militärisch, als auch wissenschaftlich geprägt waren. Von Anfang an bestand eine gewisse Gleichberechtigung, die sich besonders dadurch bemerkbar macht, dass sie trotz geringer Zahl der Order

die Stirn bieten kann, wenn es denn sein muss – was leider häufig der Fall ist.

Doch gibt es neben diesen Weltmächten eine dritte Fraktion, die nur kurze Zeit halbwegs geeint war. 2097 bzw. 65 n.d.V. trat ein Mann namens James Quinten, zumeist "Burn Out" genannt, in Erscheinung, der sowohl der Order, als auch dem NAoT Probleme bereitete. Aufgrund von Markierungen "ihres" Einflussbereiches nennt man noch heute jeden, der nicht der Order oder dem NAoT angehört einen "Ⓐutsider". Mittlerweile hat sich die Schreibweise Autsider

für Banden dieser Art etabliert.
Doch waren sie zu jener Zeit tatsächlich als dritte Fraktion etabliert, denn sie brachten beiden großen Fraktionen empfindliche Niederlagen bei, was besonders die Order

empfindlich traf. Sie verfährt nach absoluter Disziplin, wie es einst Preußen tat, doch verloren sie dutzende Gefechte gegen diese äußerst unorthodox kämpfenden Marodeure. Drei Jahre galten die Autsider

als halbwegs geschlossene dritte Macht, doch plötzlich verschwand Quinten. Gerüchten zufolge wurde er von einem »riesigen stählernen Vogel« mehr oder weniger entführt, als er gerade mit seinen loyalsten Kämpfern den vermutlich bisher größten geeinten NAoT

-Kampfverband, die dritte Phalanx trat geschlossen auf, beinahe vernichtete.
Nach Kenntnissen des späten 20. Jhdts. oder des frühen 21. Jhdts. hätte man diesen »riesigen stählernen Vogel« als eine technisch raffinierte Mischung aus einem Transportflugzeug und einem Senkrechtstarter gehalten. Einem Hybriden aus Transall und Harrier.
Während die Order

mittels Propaganda angebliche Feigheit Quintens verlauten ließ ging das NAoT

den Gerüchten der fremdartigen Technik näher nach. Doch selbst diese technologisch überlegene Fraktion hat es nach beinahe einem Jahrhundert noch nicht vollbracht ein solches Gefährt nach zu bauen. Sofern es die sogenannten "Wissenden" oder auch "Bruderschaft des Wissens" tatsächlich gab und noch immer gibt, so kämen die Angehörigen dieser am ehesten infrage dergleichen zu konstruieren.
Doch was sind die Autsider

nun? Die Autsider

sind wieder das, was sie vor Quintens Erscheinen waren: Diverse, teils verfeindete, kleine Gruppierungen, die sich mit aller Kraft gegen eine Unterdrückung durch die Order

wehren.
Eine Vervollkommenung der Anarchie.

Und eine dieser Autsider

-Gruppen nehmen wir einmal genauer unter die Lupe, die Broken Hearts

aus dem Gebiet, das man vor dem Vorfall noch den US-Bundesstaat Missouri nannte.
Was machen Autsider

, die sich die gebrochenen Herzen nennen und wie sind sie zu diesem Namen gekommen? Doch die wichtigste Frage lautet: Schaffen es die Broken Hearts

mit ihrer Anführerin Anne gegen die Widrigkeiten dieser grausamen Welt zu bestehen?

Kapitel 1


...

Epilog


...

Glossar


Fraktionen



"Autsider"

- Sammelbegriff für all jene, die weder der Order of Recovery

, noch dem NAoT

angehören.

Broken Hearts

- Gemäßigte Autsider

-Bande aus dem Mittleren Westen.

Bruderschaft des Wissens (die Wissenden)

- Eine Gruppierung aus Mythen und Legenden, trotz aller ernst zu nehmender Gerüchte ist ihre Existenz nicht verifiziert.

NAoT (New Age of Technology)

- Technisch versierte Weltmacht.

NOx

- Autsider

-Bande mit Fokus auf Fahrzeuge.

Order (of Recovery)

- Konservative Weltmacht. Bestrebt den Status der alten Welt wieder zu erreichen.


Personen



Anne Boney

- Anführerin der Broken Hearts

.

Jonathan "Johnny" Walker

- Arzt der Broken Hearts

.

"Maddog"

- Psychisch labiler Mechaniker der Broken Hearts

.

Reynold "Rey" Fynne

- Heimatloser, der sich den Broken Hearts

anschloss. Fahnenflüchtiger Order

-Soldat.

Scarlett "Scar" Hawker

- Heimatlose, die sich den Broken Hearts

anschloss.

Impressum

Texte: Richard Buerhop
Bildmaterialien: Richard Buerhop
Tag der Veröffentlichung: 26.10.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Gewidmet ist dieses Werk den Kollegen von FOOM Entertainment, insbesondere Marten S., der viel zum Hintergrund beitrug.

Nächste Seite
Seite 1 /