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Tagebuch von Sarah und Jenni



Zitat:

Ich würde lieber 1000 Jahre mit dir in der Hölle verbringen, als einen Tag ohne dich im Himmel!




Prolog:




Die Ladentür ging auf und zwei junge Mädchen kamen herein. Im Laden roch es nach alten Büchern und Staub. Die alte Ladenbesitzerin rekelte sich auf ihrem Stuhl und schaute von ihrem Buch auf. >> suchen sie etwas bestimmtes?<< fragte sie mit krächzender Stimme. Das kleinere Mädchen fuhr erschrocken herum. Sie war hübsch. Klein und zierlich, machte jedoch einen sportlichen Eindruck. Ihr Gesicht war blass jedoch die blau grünen Augen und die vollen Roten Lippen waren ein Farbtupfer. Bei genauem hin sehen sah man die vielen kleinen Sommersprossen auf ihrer Nase. Die langen mahagonifarbenen Haare, die sich hübsch ihren Rücken hinab wellten verliehen ihr etwas Elfenhaftes. Sie sah unschuldig kindlich aus, keiner würde ihr abkaufen, dass sie schon 18 ist. >> Nein, wir schauen uns nur etwas um…<< sagte die zweite. Sie war etwas größer, jedoch etwas jünger. Nicht älter wie 17. Sie hatte kurze blonde Haare, die wild von ihrem Kopf abstanden. Ihre blauen Augen musterten dabei ihre Freundin. >> Sarah?<< fragte sie leise. Vorsichtig streckte sie ihre Hand aus. Sie sahen aus wie Schwestern. Beide klein und zierlich. Beide auf ihre Art wunderschön.

Sie suchten sich ein Tagebuch aus. Es hatte einen unscheinbaren dunkelblauen Einband. An einer Ecke goldene Verzierungen, und ein kleines goldiges Schloss. Die zwei Schlüsselchen waren klein und ließen sich problemlos verstecken. Die Seiten hatten dunkle Linien aber sonst nichts. Ein schlichtes Tagebuch. An der Kasse bezahlten sie und gingen raus.


Jenni:

Liebes Tagebuch,

heute war wieder ein toller Tag. Ich war mit Jasper in der Stadt shoppen. Sarah wollte nicht mit, was mich nicht gefreut hat, aber ich kanns verstehen. Heute ist der Todestag ihrer und meiner Eltern. Ich war schon immer anders als sie. Früher und heute immernoch verarbeite ich Verlust anders als sie. Ich bin die stärkere Hälfte unserer Freundschaft. Wir waren schon seit etlichen Jahren Freunde und werden es auch immer sein. Vorgestern hat sie ihren Führerschein gemacht und kam heulend in meine Arme gerannt. Sie schluchzte mehrere Stunden. "Meine Eltern wollten immer dabei sein, wenn ich den Führerschein bekomme." Erklärte sie mir leise. Eine Träne kullerte über meine Wange. "Ich weiß." Gab ich leise zu.

Obwohl Sarah ein Jahr älter war als ich, war sie sehr Emotional. Sie schaute mich mit ihren blau grünen Augen an und schluchzte weiter. Ich wünschte ich könnte ihr helfen, doch ich schaffe es einfach nicht. Vor 14 Jahren -da war ich gerade mal 3 Jahre alt- starben meine und Sarahs Eltern bei einem Autounfall. Ein betrunkener Mann ist auf die falsche Fahrbahn gefahren und hatte das Auto von unseren Eltern frontal gerammt.

Ich kann das aber nicht weiter erklären, weil ich gleich zurück zu Jasper muss. Wir gehen Essen. Besser gesagt, ich geh essen und Jasper schaut angeekelt dabei zu.

Bis morgen

Jenni .


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 4.März, der Todestag meiner Eltern. Ich sitze jetzt auf dem Dachboden und mache mir Gedanken darüber was wohl wäre, wenn sie noch lebten. Hätte ich eine Schwester, mit der ich Barbie spielen könnte und mich mit ihr über meine Klamotten streiten würde? Oder hätte ich doch einen Bruder, mit dem ich Fußball spielen und Wettrennen machen könnte? Würde ich Jenni nach 15 Jahren noch kennen? Hätte ich Emmett nie kennen gelernt, hätten uns die Cullens nicht vor 6 Jahren adoptiert. Ja so war es. Seit 6 Jahren lebe ich jetzt bei den Cullens. Aber ich will dich nicht mit langweiligen Details nerven, liebes Tagebuch, ich mach jetzt Schluss.

Sarah

Ja, ich bin es wieder, es sind gerade mal 2 ein halb Stunden seit meinem letzten Eintrag vergangen, ich weiß. Aber ich habe gerade nichts Besseres zu tun. Und ich will mir nicht zum fünfzehnten Mal die Augen aus dem Kopf heulen. Nein. Aber mit Jenni und Jasper in die Stadt wollte ich auch nicht. Ich gönne ihr schon, dass sie mit ihm zusammen war. Sie war schon immer die Mutigere von uns beiden. Sie hat die Gelegenheit am Schopfe gepackt und sich an Jasper rangemacht, um es etwas grob auszudrücken. Ich bin im Moment nur auf mich sauer, weil ich es immer noch nicht geschafft habe Emmett näher zu kommen. Er ist mein bester Kumpel. Wir gehen täglich joggen, spielen Play Station oder X-Box und blödeln gemeinsam. Doch als er mich das eine Mal so in den Armen hielt, und mich mit diesem komischen Blick ansah. Da explodierte etwas in mir, und seitdem, nunja, seitdem habe ich ein kribbeln im Bauch…

ach das ist zum Haare ausreißen! –

Entschuldigung liebes Tagebuch, ich wollte dich nicht in die Ecke pfeffern… Naja, ich bin heute noch keine Runde gerannt, und darum sehr überdreht. Bevor es noch weitere Verletzte gibt, werde ich mich abreagieren gehen. Mit 3 Stunden Ausdauertraining am Fluss. Alleine.

Jetzt bin ich endgültig weg,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

wir haben es früh am Morgen und ich kann nicht mehr schlafen. Denn der Traum den ich hatte war so real. Ich stand mitten auf einer Wiese und vor mir meine ganze Familie. Es war ein komischer Traum, doch weiter darüber nachdenken möchte ich nicht. Ich möchte lieber an die wichtigen Sachen denken- wie Jasper.

Gestern Abend war ich mit Jasper Essen. Er schaute mir die ganze Zeit in die Augen und mein Herzschlag raste. Auch jetzt, wenn ich von ihm schreibe ist es so, als würde mein ganzer Körper beben. Früher wollte ich mich nie verlieben, weil der Verlust meiner Eltern schon schwer war. Aber was wäre passiert, wenn ich meine große Liebe auch verloren hätte? Ich wusste es nicht. Ich habe mich verliebt, liebes Tagebuch, mich hat es richtig erwischt. Mein Herz gehört nur Jasper. Es hat vorher noch niemandem gehört, aber jetzt bin ich mir sicher.

Ich glaube Sarah hat es auch erwischt. Aber sie zeigt es nicht. Ich denke sie hat Angst vor einer Zurückweisung. Es tut weh zu sehen, wie sie sich tagtäglich damit auseinandersetzt. Ich habe gestern mit Jasper darüber gesprochen und er sagte auch, dass Sarah es versuchen sollte. Ich habe angeboten mit ihr zu reden und ihr die Sache nochmal zu schildern, doch als ich gestern in unserem kleinen Häuschen angekommen bin, war keiner da. Sie war warscheinlich im Haupthaus. Meine Hände waren noch schweißnass von Jaspers und meinem Abschied, als ich meine Schlafzimmertür öffnete. Jetzt wo ich daran denke muss ich lachen. Wir hätten uns 7 Stunden nicht gesehen, weil ich schlafen musste, aber dann wären wir uns wieder begegnet. Er brachte mich noch bis vor die Tür und mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Langsam beugte er sich zu mir runter und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Ich hatte meine Augen geschlossen und genoss seine kalte Berührung und plötzlich lagen seine Lippen auf meinen. Es war unser erster Kuss und ich bin jetzt noch wie verzaubert. Als ich mich in mein Bett gelegt habe, musste ich nur daran denken wie seine Augen geleuchtet haben und mir wurde warm ums Herz.

Gleich beim Frühstück würde Emmett mich wieder damit aufziehen, wie toll Jaspers und mein Abend gestern war. Er würde wieder seinen Spruch reißen, den er schon seit 2 Jahren riss: "Jasper, wenn du hilfe brauchst dich an Jenni ranzumachen.Ich bin immer für dich da". Ich hasste sein Gerede am frühen Morgen und das wusste er.

Ich mach mich jetzt besser fertig, wir haben schon 8 Uhr. Zum Glück scheint heute nicht die Sonne, also kann es den Tag von den Cullens, ganz besonders Jaspers und meinen nicht beeinflussen. Jasper hat gestern vorgeschlagen, dass wir heute ein bisschen Motorrad fahren auf seiner Ducati.

Oh Tagebuch, du weißt garnicht wie ich mich auf den heutigen Tag freue.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist Jenni mal früh aufgestanden, als ich wach wurde war ihr Bett schon gemacht und keine Menschenseele zu sehen. Ach ja, sie hatte im gestrigen Eintrag geschrieben, dass sie mit Jasper Motorrad fahren geht. Also beschloss ich etwas an meinem Auto herum zu schrauben. Ich ging zum Haupthaus. Esme begrüßte mich erfreut und strahlte mich an. Wir redeten über ihre gestrige Jagd, sie hatte einen Grizzly gesehen. >> ich mag auch Bären…<< grinste ich. Sie sah mich überrascht an. >> Bären wie Gummibären, Erdbeeren, Teddybären…<< ich lachte. Sie lächelte mich an. Schlussendlich ging ich dann in die Garage und legte mich unter meinen Audi r8. Ich hatte ihn schon zum wiederholten mal, komplett auseinander gebaut, gereinigt und wieder zusammen gebaut. Ich mochte es, mit schmutzigen Händen kroch ich unter dem Auto hervor und bemerkte wie Emmett Wagenheber spielte. Er grinste. >> du hast da was<< sagte er, ließ mein Auto vorsichtig wieder auf den Boden und putzte mir etwas von der Nase. Dabei umfasste seine Hand meine Taille und zog mich vorsichtig an ihn. Er war so vieles großer als ich, so vieles stärker, so vieles schöner. Seine goldbraunen Augen musterten mich. Der Moment war so schön. Ich glaube er hätte mich auch geküsst, hätte ich ihm nicht zwei schwarze Striche auf die Wange geschmiert. Er sah aus wie ein Indianer. >> du jetzt auch!<< hatte ich gesagt und einen Lachanfall bekommen. Ich war so dumm. Wie immer alberten wir herum, und fast wäre dabei mein Auto zu Schaden gekommen. Ich stellte mich vor dessen Motorhaube und Streckte die Hände aus. >>Stopp! Nicht mein Darling!<< hatte ich gesagt. Er lächelte, legte seine riesigen Hände, nein Pranken, auf meine und unsere Finger verschränkten sich. Langsam kam er näher. Mein Atem setzte aus und mein Puls raste. >> nicht so aufgeregt…<< Emmett lachte. Und dann Küsste er mich. Seine Lippen legten sich auf meine und sein kühler Atem strömte meine Wange entlang. Und dann ertönte das brummen eines Motorrades. Ich fuhr zusammen und sprang zurück. Leider landete ich auf der Motorhaube meines feuerroten Audi r8 gt‘ s. Der Blick von Emmett, Jasper und vor allem Jenni war köstlich. Was machte wohl ein Mädchen mit blonder Mähne, engem Top und kurzer Hose auf einem scharfen Schlitten? Obwohl das Top einmal gelb war, war es schmutzig, und die kurze, enge Jeans auch. Mensch wie das wohl ausgesehen haben muss!

Naja ich bin dann Emmett den ganzen Tag aus dem Weg gegangen, wobei das nicht funktionierte. Immer wieder warf er mir und ich ihm ein paar viel sagende Blicke zu. Draußen hatte es angefangen wie aus kübeln zu schütten. Jasper und Jenni waren nass geworden. Darum saßen Emmett und ich wieder alleine auf dem Sofa. Er rechts und ich ganz links auf der Lehne. Esme war einkaufen gegangen. Carlisle war im Spital. Edward war bei seiner Bella. Jasper und Jenni waren Duschen, wahrscheinlich gemeinsam. Das Spiel im Fernseher bekam ich nicht mit. Ich war damit beschäftigt meinen Ganzen Mut zusammen zu nehmen, von der Lehne zu rutschen und meine Füße „zufällig“ nach Emmett auszustrecken. Ohne den Blick vom Fernseher zu nehmen packte er blitzschnell einen meiner Füße und zog mich zu sich. Ich war so erschrocken von seiner plötzlichen Reaktion, dass ich gar nicht bemerkte wie er seinen Arm um mich legte. Jeder Muskel in meinem Körper war angespannt, so nervös war ich. Er fischte sich noch eine Decke und warf sie über uns. >> ruhig Tiger…<< sagte er beruhigend und langsam beruhigte ich mich. Vielleicht lag es ja auch daran, das Jen Jen und Jasper sich zu uns gesellten. Was Jenni sich wohl jetzt dabei denkt?

Es war ein schöner Tag, und ich hoffe morgen regnet es… dann gehe ich mit Emmett eine Runde Auto fahren… in meinem Auto

Bis morgen liebes Tagebuch,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute schreibe ich dir schon zum zweiten Mal, ich weiß, aber ich kann es nicht lassen. In letzter Zeit passieren einfach so viele schöne Sachen, ich kann das garnicht beschreiben. Ich sitze hier um 23.30 in meinem Bett und kann nicht schlafen. Jasper raubt mir einfach den Schlaf.

Es war so ein wunderschöner Tag. Ich bin heute mit Jasper auf seiner Dukati gefahren. Ich! Naja, die Polizei hat uns angehalten. Ausgerechnet Cheef Swan. Als er mich erblickte murmelte er etwas unverständliches und drehte wieder um. Er hat mich garnicht beachtet und er, Charlie Swan, weiß genau, dass ich keinen Motorradführerschein besitze.

Jasper lachte leise, als er meine Mimik sah. Ich schüttelte nur den Kopf und fuhr weiter. Plötzlich fing es aber dann an zu regen und ich war richtig traurig. Ich hatte richtig Spaß mit Jasper gehabt und der Regen hätte es zustört, doch Jasper spürte meine Trauer und versuchte mich aufzumuntern. "Jen, bitte sei nicht traurig. Es ist schwer dich leiden zu sehen." Sagte er leise und küsste mich sanft.

Sofort fühlte ich mich viel besser und das hatte wenig mit Jaspers Gabe zu tun. Ein kleines Lächeln schlich sich auf meine Lippen und ich lenkte das schwarze Motorrad in unsere Einfahrt. Jaspers Hände lagen während der ganzen Fahrt an meiner Taille.

Heute hätte ich nichts verändert... doch hätte ich. Ich hätte Sarah und Emmett mehr Zeit in der Garage gegeben.

Liebes Tagbuch, du glaubst es nicht. Gerade als Jasper und ich in die Garage reinfuhren, sah ich wie Sarah erschrocken zurücksprang und mitten auf der Motorhaube ihres roten Audis sitzen blieb. Wir hatten die beiden Turteltauben dabei erwischt, wie sie sich küssten. Ich stoppte die Ducati und setzte den schwarzen Helm ab. Meine schwarze Lederjacke und meine Röhrenjeans sind völlig nass geworden. Ich seufzte leise als Jasper seine Hände von meiner Taille nahm und abstieg.

Emmett hatte ein fettes Grinsen aufgesetzt und schaute zu Sarah. Wow, sie sah verdammt sexy in ihren dreckigen Sachen aus und dann saß sie auch noch auf der Motorhaube ihres Autos ein Traum für jeden Mann/Vampir, dachte ich mir ein wenig traurig. Mein Blick huschte zu Jasper. Dieser schaute Emmett breit grinsend an und würdigte Sarah keines Blickes. Ich weiß, dass hört sich komisch an , liebes Tagebuch, aber es stimmt. Ich bin sehr froh darüber. Sarah ist nähmlich tausendmal hübscher als ich und weitaus attraktiver. Aber davon möchte ich nicht schreiben, sonst fang ich gleich an zu weinen.

Als ich Sarah ansah, wurde sie rot wie eine Tomate. Ich musste lachen. Es gab garnichts was daran peinlich sein sollte, oder doch?

Für mich auf jeden Fall nicht. Wie sollte es denn dann ausgesehen haben, als ich mit 15 Jahren voll auf Emmett scharf war?!

Dieser Gedanke bringt mich zum Lachen. Wie heißt es so schon: <Man verliert die meiste Zeit damit, dass man Zeit gewinnen will.>

Zeit hätte ich heute auch gerne gehabt. Nachdem wir Emmett und Sarah in der Garage überrascht haben sind wir hoch in Jasper Zimmer gegangen. Gegenüber von seinem Zimmer lag das Badezimmer. Ich schnappte mir ein Handtuch aus Jaspers kleinem Kleiderschrank und ging ins Badezimmer. Ich wartete an der Tür auf den "heißen" Vampir, doch er kam nicht.

"Ich könnte hier noch mehrere Stunden stehen bleiben, so ganz ohne Jacke." Flüsterte ich mit verführerischer Stimme und machte den Reißverschluss auf. "Natürlich könnte ich auch ohne Top hier stehen bleiben, aber was mache ich wenn Emmett gleich kommt?" Nuschelte ich mit leise. In dem Moment ging die Schlafzimmertür auf und Jasper trat raus. Er hatte ein leichtes Lächeln aufgesetzt und legte seine Hände an meine Taille. "Ist das für dich in Ordnung?" Fragte ich ihn leise. Er nickte. "Und für dich?" Ich lächelte ihn verführerisch an. "Das beantwortet alles!" Nuschelte Jasper leise und führte mich rückwärts ins Badezimmer. Ich hör jetzt besser auf zu schreiben... sonst wird das alles viel zu heiß und ich denke Details möchtest du nicht wiss-.

Es hat gerade geklopft.

Ich schreibe dir morgen wieder.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

ich hatte vor heute, 7.März, Autofahren zu gehen. Was ich auch tat. Emmett hatte mir gestern die Schlüssel geklaut und mir mein Schätzchen vor die Tür gestellt. Das schnurren des Motors weckte mich. Jenni war schon weg. Motorrad fahren, hatte sie gestern geschrieben. Ich ging raus, das Shirt von Emmett flatterte im Wind. Ich fuhr mir in die Haare. Und schaute ihn gespielt böse an. >> du weißt das es ein Fehler war, oder?<< fragte ich ihn. Er nickte grinsend. >> warte hier, und nichts anstellen… brav sein… ich komme gleich…<< sagte ich und ging rein. Ich zog mir eine weiße Röhrenjeans über und ein schwarzes Fledermausshirt. Schnell schlüpfte ich noch in meine schwarzen Adidas Sneakers und sprang raus. Ich stieg in den Sportflitzer ein. >> willst du nicht mich fahren lassen?<< fragte er. Ich guckte ihn an. Mein „du-hast-mich-das-nicht-etwa-wirklich-ernsthaft-gefragt-blick“ sagte schon alles. Er ging um das Auto herum und setzte sich auf den Beifahrersitz. >> bist du dir sicher, dass du fahren willst? Du siehst ja kaum zur Windschutzscheibe heraus…<< grinste er. Ich startete den Motor, ließ ihn aufjaulen und gab Gas. Mit einem breiten Grinsen im Gesicht kurvte ich mit 100 Sachen die kiesige Straße entlang. Je weiter wir von meinem Haus entfernt waren, desto mehr verschwand dieses Gefühl… dieses Gefühl, das mich dazu veranlasst hatte, mich so aufzurüschen. Ich ging runter vom Gas und betätigte die Handbremse. Der Wagen driftete auf der Straße und blieb gerade stehen. Etwas weiter und wir wären auf der Hauptstraße. Der Audi versperrte die gesamte Einfahrt. Dun ich sagte nur eines. >>Jasper<< Emmett schaute mich verwirrt an. Das Motorrad neben uns mit dem Gleichen Drift und der Fahrer, pardon, die Fahrerin nahm den Helm ab. Jenni. Sie grinste mich an. Jasper trudelte mit seinem Gemballa Porsche Carerra auch noch ein und wir waren komplett. >>Wettrennen?<< fragte ich Jenni herausfordernd. Sie nickte. >> du fährst gut<< meinte Emmett. >> ich weiß… Jenni kann mit Motorrädern, und ich mit Autos… so ist das eben… unsere Väter hatten zusammen eine Werkstatt, ich bin so aufgewachsen…<< erklärte ich während wir richtung Highway rasten. Es war das erste mal, dass ich von meinem Vater sprach, ohne das Gefühl zu bekommen weinen zu müssen, oder mir Vorwürfe zu machen. Ich hatte es geschafft. Ich hatte es überwunden. Endlich. >> das ist scharf<< meinte Emmett, drehte meinen Kopf in seine Richtung und Küsste mich. Der Motor schnurrte und ich gab Gas. Nach etwa einer halben Stunde fuhr ich von der Straße ab, in ein etwas bewaldetes gebiet. Mitten im Wald war Vaters Rennstrecke. Er nahm mich oft mit. Ich fühlte mich wieder zuhause. Ohne mit einer Wimper zu zucken bretterte ich über den Asphalt. Zuerst nur im Kreis, außen herum. Doch später fuhr ich in den Parcours. Scharfe Rechtskurven. Haarnadelkurven. Linkskurven. Drifts. Mein Puls stieg. Ich war noch nie so glücklich. Ich hatte mein Talent entdeckt. Autofahren. Jenni war hinter uns und sie kurvte durch den Parcours, Jasper wollte sich das wohl von der Tribüne aus ansehen.

Emmett schien das zu gefallen. ich gehe jetzt Duschen und zu Emmett Fußball schauen, bis morgen!

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

ich weiß garnicht wie ich das beschreiben soll. Heut ist der 7 März und ich bin so glücklich. Der ganze Tag war wie bezaubert. Heute morgen konnte ich wieder nicht schlafen und plötzlich stand Jasper vor der Tür. Ich ging nur mit einem Shirt bekleidet zur Haustür. Mir war das richtig peinlich. Jasper grinste frech und musterte mich. "Wollen wir jetzt los? Du kannst sowieso nicht mehr schlafen." Es klang eher wie eine Aufforderung als eine Frage. So schnell ich konnte zog ich mich an. Ich lief noch schnell in Sarah Zimmer um zu gucken, ob sie noch schlief. Ja, sie schlief tief und fest und ich hörte mehrmals Emmetts Namen.

Ich lachte leise und ging runter in die Kücher. Dort schnappte ich mir einen Apfel und folgte Jasper vor die Tür. Ich küsste ihn kurz auf die Wange, als ich an ihm vorbei zu seinem schwarzem Motorrad ging.

Ich schmiss den Apfel gegen den nächst besten Baum und setzte mir den Helm auf.

"Wer hat etwas davon gesagt, dass du fahren darfst?" Fragte Jasper lachend.

Ich zuckte nur mit den Schultern und setzte mich drauf.

"Kommst du?" Fragte ich ihn verwirrt. "Ich komme nach." Gab er schlicht zu und ging in die offene Garage. Ich fuhr schon mal los.

Mein Tacho zeigte 160km/h an und ich wusste, dass ich langsamer fahren musste, doch die letzte Kurve kurz vor der Ausfahrt nahm ich ganz kurz. Es machte richtig Spaß. Ich fuhr die Kurven etwas langsamer, aber auf geraden Flächen gab ich richtig gas.

Jasper fuhr mit seinem Gemballa Porsche Carrera, würde Sarah sagen, doch ich staunte nur. Wir fuhren bis zur Grenze von La Push, dann drehten wir um und gaben richtig gas. "Ich dachte, du fährst schnell." Sagte ich während der Fahr in normaler Lautstärke und wusste Jasper würde mich hören.

Kurz vor der Einfahr sah ich Sarahs roten Audi stehen. Er blockierte die Straße. Ich machte eine Vollbremsung und Jasper neben mir auch. Ich nahm den Helm ab und schaute auf das Auto. Sarah stieg aus und schaute mich an. Ihre blau-grünen Augen strahlten.

"Wettrennen?" Fragte sie kurz. Ich lachte und sagte: "Du wirst verlieren." Sarah schüttelte vor belustigung den Kopf. Ich fuhr das Motorrad in die Mitte der beiden Autos und schaute jeweils die Fahrer an. Ich zwinkerte Jasper kurz zu und raste los.

Wir fuhren ziemlich schnell und es ist unmöglich es zu beschreiben. Ich hatte mich einfach frei gefühlt.

Ich wusste nicht wo wir hinfuhren, doch plötzlich sah ich die alte Rennstrecke unserer Väter. Unser Ferienhaus direkt daneben wurde nach dem Tod unserer Eltern abgerissen. Früher sind wir hier immer hingefahren. Ich stoppte vor der ürsprünglichen Ziellinie und schaute mich um. Jasper war aus seinem Auto ausgestiegen und schaute Sarah und Emmett dabei zu, wie sie um die Hütchen und in die Kurven fuhren. Es war ja klar, dass Sarah das Tempo bis zum Limit hatte. Wir liebten es beide schnell zu fahren. Unsere Väter hatten früher immer gesagt, wir hätten Benzin im Blut.

Ich lachte leise und fuhr los. Ich fuhr bestimmt eine halbe Stunde lang und probierte immer wieder neue Techniken aus die Kurve zu bekommen. Es machte tierisch viel Spaß, doch ich hörte kurze Zeit später auf, um mit Jasper alleine zu sein.

Sarah und Emmett wollten bestimmt auch alleine sein.

Ich muss sie morgen mal fragen, wie es war mit einem Grissly im Auto zu sitzen. Auf so engem Raum mit jemandem zu sein mochte sie früher nie. Es durften noch nicht mal unsere Pflegemütter in ihre Nähe, aber ich denke da hat sie der Tod ihrer Eltern noch zu sehr belastet.

Jasper lächelte mich an, als ich kurze Zeit später aus dem Auto stieg. Wir haben getauscht, weil ich auch mal mit dem Porsche fahren wollte. Ich machte gerade das Garagentor zu, als mich zwei kalte Arme von hinten umarmten.

"Ich wusste garnicht, dass du so gut Motorrad fahren kannst." Nuschelte eine wunderschöne Stimme an mein Ohr. Ich drehte mich in Jaspers Umarmung und schaute ihm ins Gesicht. "Ich liebe dich." Flüsterte ich leise. "Ich liebe dich auch." Sagte Jasper und küsste mich.

Er hat zu mir "Ich liebe dich" gesagt! Ich kann es immer noch nicht fassen. Ich muss Sarah morgen alles erzählen.

Am späten Abend kam Sarah herein und zog sich ihre Jacke aus. Als ich sie sah, machte ich große Augen. "Wow, Sarah. Du siehst bezaubernd aus. Die grüne Strumpfhose gehört übrigens mir." Begrüßte ich sie. "Ich bin müde, Jenni. Ich hatte einen wundervollen Tag und jetzt möchte ich nur noch ins Bett." Grinste sie und ging an mir vorbei.

Ich frag mich bis jetzt noch, was sie heute alles gemacht hat wovon ich nichts wusste.

Es tut mir leid, aber ich muss jetzt leider gehen.

Es ist wie immer schon ziemlich spät und morgen hat Sarah geburtstag.

Bis morgen

Jenni


Jenni:


Liebes Tagebuch,

ehrlich gesagt bin ich sprachlos. Ich weiß nicht warum ich dir immer früh am Morgen schreibe. Wie du mit Sicherheit bemerkt hast habe ich Schlafprobleme und ich weiß nicht, was ich dagegen tun kann. Ich werde am besten Carlisle fragen, der weiß das.

Ich hatte wie jede Nacht einen lebendigen Traum.

Es war einfach nur schlimm. Ich träumte, wie die Volturi meine Familie zerstörte. Zum Schluss töteten sie vor meinen Augen Sarah und Jasper. Ich bin schreiend aufgewacht.

Ich war schweißnass. Leise klopfte jemand an die Tür. Meine Augen waren vor Schreck geweitet.

"Jenni, ist alles in Ordnung?" Fragte Sarah durch die Tür. Ich antwortete nicht und plötzlich ging die Tür auf. Sarah Augen beobachteten mich. "Komm her." Flüsterte Sarah, als sie zu mir ins Bett krabbelte. Ich fing leise an zu schluchzen.

Ich weiß nicht, was mit mir los gewesen ist, denn jetzt wenn ich daran denke ist es ziemlich albern. Sarah tröstete mich und verließ nach einer halben Stunde wieder das Zimmer. "Danke." Flüsterte ich leise, als sie die Tür schloss.

Jetzt sitze ich hier auf meiner Coach und tränen fallen auf deine Seite. Ich wusste nicht, warum mich dieser Traum so beschäftigte, aber das ist mir hier und jetzt auch egal.

Heute ist Sarahs großer Tag. Sie wird 19. Wow... wie die Zeit vergeht.

Emmett und ich haben eine Geburtstagsparty für sie geplant. Und das Beste kommt erst noch. Wir haben ihr ein Auto gekauft. Besser gesagt einen [Automarke]. Sie wird sich riesig darüber freuen. Esme kümmert sich um den Kuchen. Carlisle geht bis Nachmittag arbeiten. Edward ist bei seiner Bella und ich verbringe den Tag mit Jasper. Wir müssen das Auto abholen und noch ein wenig die Terrasse schmücken.

Ich werde diesen schrecklichen Traum einfach vergessen. Emmett wird Sarah "ablenken". Gestern morgen, als ich ihn im Haupthaus getroffen hatte, hatten wir kurz über die Party geredet. "Was?! Wie soll ich sie ablenken?" Hatte er mich wirklich gefragt. Ein wenig genervt antwortete ich: "Ist mir völlig egal. Du kannst sie in unserem Haus einsperren. Was auch immer. Wenns sein muss verhindere es mit all deiner Kraft, dass sie auch nur in die Nähe des Hauses kommt." Daraufhin musste Emmett lachen.

"Aber sei nett zu ihr und lass es nicht zu heftig werden." Verabschiedete ich mich mit einem frechen Grinsen von ihm. Emmetts Mimik war in diesem Moment urkomisch.

Ich geh jetzt lieber. Jasper steht vor meinem Fenster und will mit mir losfahren.

Nachher wenn Sarah weg ist fangen wir an das Haus zu schmücken.

Ich sag nur eins, wenn Emmett das versaut ist er dran. Ich schwöre, dass ich diesen verdammten Vampir dann umbringen werde. Wie dem auch sei...

Bis später

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 8.März, wurde ich früh morgens geweckt. Ein Gefühl in mir sagte mir, ich solle nach Jenni sehen. Also schlich ich zu ihrem Zimmer und da saß sie. Sie tat mir leid, als ich sie weinen sah. Ich kroch zu ihr ins Bett und hielt sie einfach. Ich fragte nicht nach, ich hielt sie einfach nur fest. Nach etwa einer halben Stunde verließ ich das Zimmer. Sie bedankte sich leise und ich schloss lächelnd die Türe hinter meinem Rücken. Etwas später verließ sie das Haus. Ich saß in dem rosa Wuschel-Sitzsack und las unser Tagebuch von unserer Pflegefamilie aus Arizona. Familie Wels. Sie waren mir von Anfang an unsympathisch. Vor allem ihr Sohn. Er hieß Niklas und war ein Jahr älter als ich. Ich habe dir, liebes Tagebuch, noch nie etwas verheimlicht, doch das schon. Ich wollte nicht, dass Jenni etwas davon mitbekam. Es war in der letzten Nacht ich ihrem Haus, kurz bevor wir zu den Cullens zogen. Niklas kam mitten in der nach zu mir. Er war 16 und ich 15… ich kann nicht weiter schreiben, noch immer bekomme ich eine Gänsehaut wenn ich daran zurückdenke. Doch Emmett holte mich. Heute hatte er ausnahmsweise nicht meinen Audi geklaut. Er wollte etwas mit mir unternehmen, wusste aber nicht was. Seine Augen waren schwarz, also sagte ich reflexartig >> nimm mich mal mit auf die Jagd<< Sein Blick war überrascht. Jedoch versuchte er es mir auszureden. Doch ich gab mich Stur. Nach einer halben Stunde gab er sich lachend geschlagen, nahm mich auf die Arme und rannte mit mir in den Wald. Bis er plötzlich stehen blieb. Leise legte er mir seinen Finger auf den Mund und Kletterte einen Baum hoch. Dort setzte er mich auf einen Ast und sprang runter. Jetzt hatte ich den Puma auch schon entdeckt. Er war etwas weiter weg von mir, am Waldboden und fraß etwas. Emmett rannte auf ihn zu, pachte ihn an den Hinterbeinen und warf ihn in die Luft. Ich lachte. Er spielte noch etwas mit der Raubkatze, doch plötzlich rannte sie auf meinen Baum zu und kletterte daran hoch. Etwas unter mir blieb sie stehen und schaute mich an. Diese Sekunde ihrer Unaufmerksamkeit kostete sie ihr Leben. Emmett schlug seine Zähne in ihr Fleisch und zog sie vom Ast. Ich kletterte vom Baum und baumelte Kopfüber über ihm. Er richtete sich auf, wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und küsste mich. >> so muss sich wohl ein Kuss von Spiderman anfühlen… jedoch ohne den Puma-Nebengeschmack<< hatte ich lachend gemeint. Er hatte mich vom Baum geholt und nach Hause getragen. Ich wollte eigentlich mein Auto holen, doch er ließ mich nicht. Ich wollte schon weg rennen, doch er war schneller wie ich. Warum wohl? Er versuchte alles, um mich vom Haus fern zu halten. Er Küsste mich, sperrte mich ein, hielt mich fest. Alles erfolglos. Ich büxte immer wieder aus. Nur beim fest halten nicht, wir wrangen eine Zeitlang miteinander, bis wir beide voller Dreck waren und er über mir lag. Er strich mir ein Blatt aus dem Haar und Küsste mich. Es war ein so wundervoller Kuss ich wollte dass er niemals endete. Doch leider tat er das nach wenigen Minuten. Ein Automotor ertönte. Dieses schnurren konnte ich von tausenden Autos heraushören. Ich schlug die Augen auf und konnte meinen Augen nicht trauen. Ein schwarzer, fabrikneuer Dodge Charger srt8! Jasper stieg aus und warf mir den Autoschlüssel zu. Emmett hob mich hoch, stellte mich auf meine Füße und hielt mich von hinten fest. Leise flüsterte er >> Happy Birthday, süße…<< Mir fiel die Kinnlade herunter. Ich konnte es nicht lassen unter die Motorhaue zu kucken. >> ein 6,1 Liter Hemi V8 Motor mit 317 kW und 431PS!<< staunte ich und ich fiel allen um den Hals. Nachdem ich alle beschmutzt hatte, verordnete mir Jenni eine Dusche, dann sollte ich das Auto in die Garage fahren. Ich Duschte im schnelldurchlauf, zog mir was Frisches an und war sogleich im Wagen. Der schwarze Sitz in edlem Leder. Die ganze Innenausstattung war wow. Ich drehte den Schlüssel um und der Motor schnurrte auf. Mit einem fetten grinsen fuhr ich ihn in die Garage, mit einiger Zeit Verspätung, natürlich! Zuhause warteten schon die anderen auf mich. Esme, Carlisle, Emmett, Jenni, Jasper, Edward und Bella. Sie alle gratulierten mir zum Geburtstag. Den ich total vergessen hatte! Es war noch ein Toller Abend und ich schlafe voraussichtlich nicht sofort in einem fremden Bett, neben einem mir nicht unbekannten heißen Vampir ein.

Bis morgen, liebes Tagebuch,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

ich bin total geschockt. Heute Nacht kann ich wieder nicht schlafen. Gestern Nacht bei der Party, hab ich Carlisle gefragt, ob er mir ein paar Schlaftabletten geben kann. Er guckte mich mit großen Augen an und nickte verständnissvoll. Ich nahm gestern Abend welche, als ich ins Bett gegangen bin und jetzt sitze ich hier- halb 3 Uhr in der Nacht- und kann trotzdem nicht schlafen. Als Beschäftigung laß ich unser Tagebuch, weil es ganz offen in der Küche lag. Ich laß Sarahs letzten Eintrag gestern und war geschockt. Niklas hatte sie vergewaltigt!

Ich kann es immer noch nicht fassen. Er kam mir früher schon komisch vor und das er das gemacht, kann ich immer noch nicht glauben. Meine Hände zitterten, als ich das Tagebuch zu klappte und es mir in die Hosentasche stopfte. Dann ging ich leise an Sarahs Zimmer vorbei und stellte fest, dass sie garnicht da war. Emmett musste also das Tagebuch für mich in die Küche gelegt haben.

Ich rannte die Treppe runter ins Haupthaus und ging ohne zu klopfen durch die Haustür. Edward saß an seinem Flügel und spielte Piano.

"Du hast es gewusst." Schnauzte ich ihn an und warf ihm das Buch auf die Tasten.

"Wie konntest du es mir nur verheimlichen?!" Ich redete leise und in meiner Stimme lag Wut und Verzweiflung. "Du hast es doch selber gelesen, außerdem wollte ich dich beschützen... wir wollten es." Versuchte mir Edward mit ruhiger Stimme zu erklären. Er stand auf und kam langsam auf mich zu. "Mich beschützen?!" Meine Stimme klang augebracht. "Du hast mich nicht beschützt. Du hast alles noch schlimmer gemacht. All die Jahre wusste ich von nichts und du schon! Wir waren wie Geschwister, Edward, aber das ging zu weit. Sie ist meine Freundin. Meine Schwester. Und du durftest es nicht vor mir geheim halten. Halt dich in Zukunft fern von mir und ich halt mich fern von dir." Zischte ich ihn an und ging schnurstracks zur Haustür. Ich hatte garnicht bemerkt, dass Carlisle und Esme im Wohnzimmer standen. Jasper kam gerade die Treppe runtergelaufen und sah mich anscheinend rausgehen, denn er folgte mir. In der Hand hielt er das dunkelblaue Tagebuch.

Ich ging mehrere hundert Meter vom Haus weg und setzte mich auf die kalte Wiese. "Jenni, was ist denn los?" Fragte Jasper mich leise. Ich zeigte auf den letzten Eintrag von Sarah und Tränen liefen mir über die Wangen.

"Sie hat es mir nicht gesagt." Schluchzte ich und Jasper der neben mir saß, zog mich in eine feste Umarmung. Ich schluchzte leise. "Schhschh..." Versuchte er mich zu beruhigen, doch es brachte nichts. Selbst seine Gabe Gefühle beeinflussen brachte nichts. "Es wird alles wieder gut." Fing Jasper an. "Sie wollte dich nicht verletzen."

Ich schüttelte den Kopf. "In so einer Situation kann man nicht an mich denken. Sie hätte an sich selber denken müssen und es nicht verdrängen müssen." Meine Stimme brach. Jaspers Hand strich sanft über meinen Rücken. "Jenni, wir haben es sehr spät. Möchtest du nicht schlafen?" Fragte er vorsichtig. Ich schüttelte erneut den Kopf.

"Ich möchte bei dir bleiben! Bitte bleib bei mir..." Flehte ich ihn an.

"Ich verlass dich nicht, versprochen." Murmelte der Vampir- den ich über alles liebte- leise. Ich legte meinen Kopf auf Jaspers Schoß und schloss die Augen.

Nach langer Zeit schlief ich dann endlich ein. Als ich am nächsten Morgen aufwachte lag ich in meinem Bett. Ich blinzelte ein-zwei Mal und streckte mich vorsichtig. Plötzlich vibrierte unter mir etwas. Ich fuhr hoch. Alles war normal. Ich lag in meinem Bett. Wir hatten es 8 Uhr am Morgen, doch der Vampir passte nicht dahin. Jasper lachte leise und stand vorsichtig auf.

"Hast du gut geschlafen?" Fragte eine Samtstimme plötzlich von hinten. "Ja, sehr gut." Antwortete ich verschlafen und berührte die Hände die an meiner Taille lagen.

Ich fühlte mich sehr wohl, doch dann erinnerte ich mich an den Grund, warum Jasper bei mir war. "Ich muss zu Sarah." Sagte ich schnell. "Ich warte hier." Kam es leise von Jasper. Ich ging die Treppe runter ins Haupthaus, dann den Flur entlang und vor der linken Tür blieb ich stehen. Vorsichtig klopfte ich und machte die Tür auf. Und genau das war der falsche Moment. Emmett stand in windeseile in der anderen Zimmerhälfte. Sarah musste sofort lachen. Als Emmett mich erkannte atmete er aus. "Ich dachte du wärst Mom oder Dad." Rechtfertigte er sich. "Ich lass euch mal alleine. Sarah hast du hunger?" Fragte der große muskulöse Vampir. Sarah nickte und richtete ihr Shirt, was sie an hatte. Aber es war auf keinen Fall ihr T-Shirt, denn es war ihr mehrere Nummer zu groß. Sie verschwand regelrecht in dem Oberteil. Ein Lachen entfuhr ihr, als sie mein Gesicht sah. "Ich muss mich mit dir unterhalten." Gab ich leise zu. Anscheinend klang ich ziemlich Ernst, denn ihr Lächeln verschwand. "Was gibts?" Fragte sie mich.

Ich setzte mich zu ihr aufs Bett. "Ich habe deinen letzten Eintrag gelesen." Sagte ich und ihre Augen schlossen sich. "Ich erklär dir alles ein anderes Mal, okay. Ich möchte jetzt nicht darüber sprechen." Meinte sie leise und sah mich flehend an. Ich lächelte leicht und ging auch schon wieder aus dem Zimmer heraus.

Ich brauchte jetzt im Moment Jasper mehr, als man sich vorstellen kann. Er war der Mann, mit dem ich über alles reden konnte.

Liebes Tagebuch, ich mach für heute Schluss. Wir haben schon ziemlich spät.

Morgen ist ein der 10 März, dass heißt ein neuer Tag und ich kann auch nicht mehr in der Vergangenheit leben.Ich muss die Zukunft mit offenen Armen empfangen.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

ich hätte gestern das mit Niklas nicht schreiben sollen. Heute, 9.März, als ich aufwachte erblickte ich die braunen Augen von Emmett. >> gut geschlafen Prinzesschen?<< erkundigte er sich und legte einen Arm um mich. Sanft streichelte ich ihn und er beugte sich herunter und küsste mich. Ich hörte Edward Klavierspielen. Es war eine schöne Melodie, doch plötzlich stoppte sie. Wütendes Gerede war zu hören. Jenni. Was brachte sie so auf. Doch Emmett riss meine Aufmerksamkeit auf sich als er verspielt an meiner Kehle knabberte. Ich lachte. Wenige Minuten später klopfte es an der Tür und Jenni riss sie auf. So schnell ich gar nicht sehen konnte sprang Emmett von mir weg in die andere Hälfte des Zimmers. Ich guckte erst verwirrt, dann sah ich Jennis ernste Miene. Sie hatte es gelesen.

Emmett ließ uns alleine. Jenni redete und bestätigte mir meine Vermutung. Ich sagte ich will nicht darüber reden. Es war so schwer für mich. Du wirst es kaum glauben, liebes Tagebuch. Aber ich wusste was noch auf mich zukommen wird. Emmett wird es auch noch erfahren. Esme, Carlisle und Edward wussten es. Ich hatte ja auch Edward bei unserer Ankunft damit bombardiert, unabsichtlich natürlich. Darum war er so komisch damals. Er wirkte sehr gereizt. Naja, Emmett brachte mir ein Frühstück ans Bett. Aus reiner Höflichkeit zwang ich ein paar Bissen runter und zog mich danach an. >> was sollen wir heute tun?<< fragte Emmett, während er mich von hinten umfasste. >> ich will mein Geburtstagsgeschenk zerlegen…<< sagte ich ihm grinsend. Ich hoffte das grinsen sah echt aus.

Emmett spielte Wagenheber und ich kroch unter das Auto. Plötzlich begann ich zu weinen. Es war alles zu viel… viel zu viel. Jemand hatte mich unter dem Auto hervorgezogen und mich in seine Arme genommen. Jasper. Jenni stand neben ihm und hatte eine Hand um meine Hüfte gelegt. >> was hat sie denn?<< erkundigte sich Emmett. Ich hatte nur >> es tut mir leid, aber ich kann nicht…<< gesagt und bin weggerannt. Ich lief einige Stunden im Wald umher, ging nachhause und duschte. Heute gehe ich früh ins Bett. Also bis morgen,

Sarah


Sarah:


Liebes Tagebuch,

gestern war das alles zu viel für mich, also war ich nicht ins Bett gegangen. Ich hatte mir Jennis Parfum geschnappt, einen Zeichenblock und ein Paar Stifte. Mir doch egal, dass wir Morgen in die Schule mussten. Ich sprintete zum Haupthaus, setzte mich in meinen neunen Dodge Charger drehte den Zündschlüssel um und der Motor schnurrte auf. Ich trat aufs Gas und das Auto machte einen Satz nach vorne. Das war ja nicht mein Audi, dieses Baby hatte etwas mehr unter der Haube. Ich bretterte die Straßen entlang. Keine Ahnung wo ich hin ging, nur weg. Naja, irgendwo blieb ich dann doch stehen. Dort sprühte ich mich mit Jennis Parfum voll und fuhr weiter. Mitten in der Nacht bog ich in die Einfahrt ein. Ich fühlte mich zuhause. Dads alte Werkstatt. Ein Licht brannte noch und ein Junger Mann, etwa 21 kam heraus um zu sehen wer hier um Mitternacht noch parkte. Mein Cousin Bobby. Ich stieg aus. >> hallo Bobby…<< begrüßte ich ihn. Er schaute mich an. Ja ich hatte mich schon etwas verändert, das war mir klar. >> na, wie geht es Tante Abbey und Onkel Harry?<< fragte ich und schlug die Autotür zu. Jetzt machte es Klick. >> Sarah?<< fragte er. Ich nickte. Er lachte und schloss mich in seine Arme. >> ich dachte du bist in Arizona?<< erkundigte er sich, nachdem er sich über meine Parfumwolke beschwert, und mein Auto bewundert hatte. Er lud mich auf eine Tasse Kakao ein, weil ich Café hasste. Er erzählte mir, wie sehr ihn der Unfall erschüttert hatte und das er und seine Eltern zuerst dachten ich sei auch dabei gewesen. Doch dann kam meine Weihnachtskarte und sie waren verwirrt. Sie hatten sich erkundigt wo ich sei, doch ihnen hat man nur gesagt, dass ich und meine Schwester an eine Familie in Arizona gegeben worden waren. Was nicht stimmte. Ich hatte keine Schwester und ich war noch nie in Arizona. Ich klärte ihn auf, und bat ihn, eine Nacht hier schlafen zu dürfen. Er lachte und nickte. In seiner Wohnung war es dunkel. Er bedeutete mir mit einem leisen „sch“ leise zu sein, und zeigte mir ein Kinderzimmer. >> ich werde Tante?<< fragte ich. er nickte. Ich fiel ihm um den Hals und beglückwünschte ihn. Da ich nicht ins Gitterbett passte, zog ich vor auf dem Sofa zu schlafen. Am nächsten Morgen ging ich früh los. Ich mochte nicht mehr. Leider hatte ich meine Parfumflasche bei Bobby vergessen und Esme hatte mich innerhalb einer Stunde aufgespürt. Naja, bessergesagt, ich hätte sie fast überfahren. Sie tauchte plötzlich auf der Rennbahn auf. Ich konnte gerade noch das Lenkrad herumreißen und Bremsen. Ich machte ein 360 Graddrehung, ehe das Auto stehen blieb. Sekunden später tauchten Emmett, Edward und Jasper mit Jenni auf. Jenni fiel mir um den Hals und Emmett drückte sie nach ein paar knuddel- und „ich bin so froh das dir nichts passiert ist“-Minuten von mir weg um mich in seine Arme zu schließen. Ich entschuldigte mich bei allen, für mein etwas kindisches Verhalten. Doch sie schienen bereits den Grund zu wissen. Erst schaute ich Edward an. Dieser Schüttelte den Kopf, und blickte zu Jenni. Ich wusste ich hätte es nicht ins Tagebuch schreiben sollen… Nach ein paar überschwänglichen Wortwechsel und Umarmungen und zahlreich gemurmelten Entschuldigungen, stieg ich ins Auto. Emmett stieg auch ein. >> ich will ja nicht dass du nochmal abhaust…<< meinte er und hatte die Nase gerümpft. >> gute Idee mit Jennis Parfum, wir konnten dich überhaupt nicht finden…<< lobte er anerkennend ich beugte mich zu ihm rüber, gab ihm einen Kuss und raste durch die Bahn. Dabei stellte ich einen Neuen strecken Rekord auf. Naja, zuhause verordnete mir Emmett eine Dusche, sodass er ungestört „neben“ meinem Bett wache halten konnte. Es wäre natürlich nicht sehr höflich ihn da draußen stehen zu lassen. Also schlafe ich nachher an ihn gekuschelt ein, bis Morgen liebes Tagebuch.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

ich hatte gestern einen riesigen Schock und es tut mir leid, dass ich dir gestern Abend nicht schreiben konnte. Als Sarah gestern aus der Garage gelaufen ist, dachte ich es wäre nicht gut sie einzuholen und beließ es dabei. Doch dann kurze Zeit später fuhr ein aufgetuntes Auto aus der Garage. Emmett kam aus dem Haus gerannt und ich tat es ihm gleich. Ich hatte das Geschehen nähmlich vom Fenster aus beobachtet.

Ich wusste nicht, was danach geschah. Ich sah auch kein Auto mehr und Emmett war auch weg. Ich rannte so schnell mich meine Beine trugen in das Haus zurück und lief in Sarahs Zimmer. Es war leer. Keine Sarah.

Kurze Zeit später kamen Jasper, Carlisle und Esme von ihrem Jagdausflug wieder und ich berichtete ihnen was geschah. Jasper nahm mich vorsichtig in den Arm, doch ich entzog mich ihm. Langsam trat die Dämmerung ein und wir suchten schon seit 1 Stunde nach Sarah. Oder bessergesagt, die Vampire suchten nach Sarah. Ich saß nur auf der Coach und versuchte nicht in Panik auszubrechen.

Jasper war kurz mit Carlisle in sein Büro gegangen, als ich mir den Schlüssel von seiner Ducati schnappte und in die Garage lief. Dort startete ich den Motor und fuhr vollgas auf die schmale Straße der Einfahrt. Dichter Nebel machte es trotz Scheinwerferlicht schwer zu fahren. Jetzt weiß ich, dass ich hätte langsamer fahren müssen, doch das bin ich nicht. In der letzten Kurve vor der Hauptstraße rutschte mir der Hinterreifen des Motorrads weg und ich knallte auf die Straße. Ich fuhr immer mit Schutzkleidung und Helm, doch gestern hab ich nichts dergleichen getragen. Mein Körper knallte auf den Teer und meine Rippen schmerzten wie verrückt. Zum Glück berührte mein Kopf den Boden nur leicht.

Ich blieb einen kurzen Moment wie benommen liegen und dann rappelte ich mich langsam wieder auf. Ich stöhnte kurz vor Schmerzen auf, ging aber dann weiter zum Motorrad.

Die Vorderspiegel waren total zerstört und es lief Benzin aus. "Na super." Stöhnte ich leise. Ich ging langsam zurück. Der Weg zum Haus kam mir vor wie Stunden.

Zum Glück tat mir nichts mehr weh, dachte ich leicht genervt und ärgerte mich, dass ich überhaupt gefallen bin. In dem Moment ging die Haustür auf und Edward trat heraus.

Als er mich sah weiteten sich seine Augen und er kam auf mich zu. Er wollte mich umarmen, doch ich entzog mich ihm. "Hab ich nicht gesagt, du sollst dich von mir fern halten?!" Zischte ich ihn an. "Jenni, ich weiß dich regt das alles ziemlich auf! Aber du hattest einen Unfall und ich bin froh, dass es dir gut geht." Sagte Edward mit ruhiger Stimme. "Wo ist Jasper?" Fragte ich und ignorierte seine Erklärung.

"Er ist losgelaufen um nach dir zu suchen." Erklang plötzlich eine Stimme hinter mir. Ich erschrak. "Jasper." Seufzte ich leise und umarmte ihn stürmisch. Es fühlte sich so an, als ob man einen Stein umarmte, doch das ist mir seit langer Zeit egal.

"Ist alles in Ordnung mit dir?" Flüsterte er leise. "Ja." Hauchte ich leise.

"Wir finden sie." Nuschelte Emmett leise. Er stand hinter Edward. Es muss jetzt im Moment schrecklich für ihn sein. Langsam wurde es morgen und wir mussten in die Schule. Ich weigerte mich erst, doch auch den anderen fiel es schwer. Schlussendlich schleppte ich mich in den unauffälligen Volvo und wir fuhren in die Schule. Von allen Seiten wurden wir bewundert und Jasper nahm meine Hand. Schon am ersten Tag sollten sie wissen, dass wir zusammen waren. Das fand ich gut. Ich konnte mich kaum auf den Unterricht konzentrieren und andauernd checkte ich mein Handy. Keine SMS oder sonst etwas. Erst als wir nach Hause fuhren kam der Anruf. " Esme, sie hat gefunden." Sagte Emmett erfreut durchs Telefon und ich stieg blitzschnell aus dem Auto aus. "Dein Motorrad ist kaputt, also muss ich wohl auf deinen Rücken." Murmelte ich ein wenig belustigt. Jasper schüttelte lachend den Kopf und plötzlich lag ich in seinen Armen wie ein Baby. Ich war das schnelle Laufen gewöhnt und genoss die Strecke. Als Jasper plötzlich anhielt, öffnete ich die Augen und sah, dass wir auf der Rennbahn standen. Ich erkannte die kleine zierliche Person wieder und rannte ihr in die Arme. "Ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht." Gab ich leise zu und umarmte sie einmal richtig feste. Aufeinmal wurde ich hochgehoben und wieder zu Jasper gestellt. Ich fühlte mich wie eine Puppe, mit der man alles machen kann was Mann will. Ein Lächeln huschte über Sarahs Lippen, als sie Emmett sah. Ich lächelte auch und schaute Jasper ganz tief in die Augen. Es kam mir so vor, als ob wir uns unterhalten konnten, denn ich grinste frech und Jasper verstand sofort. "Sarah Kleines, wir haben dich ganz doll lieb, aber wir verschwinden." Erklärte ich mit einem frechen Grinsen. Sie nickte. "Es dauert sowieso noch ein bisschen bis Emmett mich loslässt." Nuschelte sie lachend und verdrehte die Augen.

Jasper nahm mich wieder auf den Arm und rannte los, als wir im Haus ankamen-...

So, liebes Tagebuch, wie es weitergeht ist selbst für dich Tabu.

Ich genieße erstmal den Morgen mit einer heißen Tasse Kaffee und Jasper neben mir im Bett.

Bis später.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 12.März und gestern war eigentlich der erste Schultag. Den hatte ich aber versäumt. Also war heute mein „erster Schultag“. Ich wollte nicht mit Emmett Händchen- halten wie Jasper und Jenni. Ich mochte das nicht der Öffentlichkeit präsentieren. Emmett schien das nicht zu stören, er grinste immer, wenn ihm ein paar Mädchen nach schauten und ich sie nur mit einem skeptischen Blick musterte, unauffällig natürlich. Wir blieben immer zusammen, und redeten mit niemanden. Und niemand schien sich zu trauen uns anzusprechen. Ich hatte sehr viele Fächer mit Jasper zusammen. Er war „gleich alt“ wie ich. Emmett war älter als ich, rein körperlich war er 20. Jenni war ein Jahr jünger als ich. und Edward ging noch als 18 durch. Ich und Jasper waren jetzt gleich alt. Naja, ich saß in allen Fächern die wir gemeinsam hatten neben ihm, und er sagte mir immer die neusten Gerüche die hinter uns entstanden. Die größten Plappertanten saßen hinter uns und die Gerüchteküche brodelte. Sie unterhielten sich über Emmett. Ob eine von ihnen eine Chance hätte und so. Weil er ja „Single“ war. Nach der Schule war ich froh wieder mit Emmett albern zu können.

Den gesamten Nachmittag hatte ich damit verbracht mich bei ihn zu Entschuldigen. Was mich auf die Idee gebracht hatte für ihn Jagen zu gehen. Es war nicht sehr einfach, ich war „zu laut“. Was gar nicht stimmte. Jedoch hatte Emmett mich auf seine Füße gestellt und sich mit mir an den Wapiti herangeschlichen. >> und jetzt?<< hatte ich gefragt. Ich sollte mich auf ihn stürzen und ihm das Genick brechen. Auf ein Tier das etwa 100mal mehr wog als ich. >> ich helfe dir…<< hatte er gemeint, als ich mir im Kopf ausrechnete was ich wohl für Chancen hätte. Dabei hatte ich die Vision, wie ich mich an seinem Rücken fest klammerte und der mit wilden Bocksprüngen davon sprang. Darauf hatte ich wirklich keine Lust. Naja, Er sprang mit mir auf das Tier zu und führte meine Hände an sein Geweih. Ehe ich mich versah, brach er mit meinen Händen ihm das Genick. Ich starrte das leblose Ding in meinen Händen an. Jetzt tat es mir leid. >> das arme Ding…<< meinte ich nur. Emmett lachte nur und schlug seine Zähne in das Fleisch. Interessiert schaute ich dabei zu. Ich konnte mir nicht vorstellen das das schmeckt. Er grinste und zeigte mir seine scharfen Zähne. >> willst du mal probieren?<< fragte er. Ich guckte ihn geschockt an. Wie viele Krankheiten da übertragen werden konnten! Doch dann fiel mir ein, wie er das meinte. Langsam, also für meine menschlichen Augen gerade noch erkennbar kam er auf mich zu, legte seine Arme um mich und küsste mich. >> der Puma hatte besser geschmeckt…<< meinte ich nur. Er lachte. Zusammen gingen wir zum Haupthaus und schauten Football. Wie immer saß ich links auf der Lehne und er lag ausgestreckt ganz rechts. Ich versuchte seine Größe zu schätzen. >> du bist etwas über 1.90m oder?<< hatte ich ihn einfach so gefragt. Er hatte es erst nicht verstanden, dann nickte er. 196cm war er genau, ich hatte nachgemessen. Doch er wollte mich auch messen. Das war negativ, denn er stellte dabei fest, dass ich ganze 48cm kleiner war als er. Deprimierend. Jenni und Jasper hatte ich heute seit der Schule nicht mehr gesehen, was die wohl die ganze Zeit trieben? Nein, will ich gar nicht wissen.

Naja, nach dem Spiel ging ich nachhause, Emmett folgte mir. So liebes Tagebuch, ich gehe jetzt schlafen, morgen muss ich wieder in die Schule.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute war es Sarahs erster Tag in der neuen Schule. Ich fand ihn sehr lustig, aber damit kannst du ja nichts anfangen. Ich fange mal mit heute morgen an und arbeite mich runter bis zum jetzigen Zeitpunkt.

Ich wachte heute morgen um halb sechs auf. Wie immer konnte ich nicht schlafen, doch diesmal war ich nicht alleine. Jasper lag neben mir und betrachtete mich verwirrt. "Du kannst noch zwei Stunden schlafen." Nuschelte er leise und küsste meine Stirn. "Ich weiß, aber ich kann nicht mehr schlafen." Gab ich ebenso leise zu. Ich stand langsam auf und Jasper auch. "Hast du noch Anziehsachen von mir?" Fragte ich ihn leise. Ich hatte letztens ein paar Sachen hier vergessen, frag nicht wie, dass werde ich dir unter keinen Umständen sagen. Jasper guckte einmal kurz unters Bett und zog eine schwarze Röhrenjeans, ein Tank-Top und weiße Ballerinas drunter hervor. Ich lachte leise und schlüpfte in die Sachen rein. "Heiß." Murmelte eine raue Stimme an mein Ohr. Ich richtete Jaspers Lederjacke und zupfte ein bisschen daran. Dann schaute ich in seine schwarzen Augen. "Jasper, du hast schwarze Augen." Murmelte ich besorgt. "Ich weiß." Antwortete er leise. "Aber ich dachte, du warst vorgestern Jagen." Stellte ich verwirrt fest. "Blaue Flecken sind geplatzte Adern." Gab der Vampir vor mir leise zu. "Mein Bauch." Nuschelte ich leise. Ich hatte von dem Motorradunfall ein paar blaue Flecken am Bauch. "Tut mir leid." Entschuldigte ich mich sofort. Jasper schüttelte den Kopf. "Ich gehe heute Nachmittag jagen." Sagte Jasper und küsste mich kurz. Dann gingen wir zusammen ins Wohnzimmer. Es war noch sehr früh und Sarah würde sowieso nicht vor halb Acht runterkommen, deswegen setzte ich mich an den Tisch und aß mein Müsli. Es dauerte eine lange Zeit, weil ich kaum etwas runterbekam. "Es ist noch zu früh, um etwas zu essen." Murmelte ich leise, als ich die halbvolle Schüssel in die Spüle stellte. Carlisle kam in dem Moment rein und betrachtete mich. "Du musst aber mehr Essen." Stellte er leise fest. Ich nickte leise und setzte mich neben Jasper auf die Coach. Ich wusste es, denn Sarah und Kellan kamen um 7.35 Uhr die Treppe runter. "Ihr seit spät dran." Meinte ich lachend und Sarah errötete leicht. "Guten Morgen." Begrüßte uns Emmett fröhlich. Er hatte sein Dauergrinsen aufgesetzt.

Nach kurzer Zeit kamen wir in der Schule an. Alle schauten uns an und tuschelten.

Jasper verkrampfte sich kurz und ich streichelte vorsichtig seinen Handrücken.

Sarah und Emmett gingen vor uns. Sie hielten keine Händchen, gingen aber eng nebeneinander her. Sarah mochte es noch nie, wenn Leute sie anguckten.

Mir war das egal. Jasper und ich gingen zusammen zu Mathe. Auf dem Flur trennten wir uns von den anderen und gingen in Richtung Matheraum.

Wir saßen in Mathe ganz hinten und lauschten dem Lehrer, der um Punkt 8 Uhr den Raum betrat. Ich hatte aber keine Lust mich am Unterricht zu beteiligen und schwieg. Die nächsten 3 Stunden hatte ich mit Jasper zusammen unterricht und sie vergingen, genauso wie die erste Stunde, sehr schnell.

Die letzte Stunde hatte ich mit Sarah Sport. Wir mussten Laufen.

M.Brownes schickte uns nach draußen, damit wir auf dem Sportplatz laufen konnten. Sarah und ich alberten beim Laufen die ganze Zeit herum, bis 5 Jungs auf uns zu kamen. Sarah zitterte leicht und wir stoppten. Ich wollte gerade an dem größten Jungen der Gruppe vorbeigehen, als er mich am Arm packte und festhielt.

"Lass mich los." Zischte ich den Typen an. "Süße, warum bist du so frech zu mir?" Fragte er mich etwas verbittert. "Weil ich Typen wie dich hasse." Meinte ich daraufhin und schlug ihn in die Magengegend. Ich bin zwas klein, aber verteidigen kann ich mich!

"Lauf Sarah!" Rief ich ihr zu und rannte los, weil die anderen Jungs aus der Gruppe schon in unsere Richtung kamen. Sarah und ich rannten so schnell uns unsere Beine trugen wieder zurück in die Sporthalle. Die Sportlehrerin guckte uns mit großen Augen an und schickte uns in die Kabine umziehen.

Dort holten wir erstmal tief Luft. Ich musste zu Jasper er war der Einzige, der mir helfen konnte. Ich zog mich schnell um, wartete auf Sarah und ging dann zusammen mit ihr vor die Tür. Als ob jemand Jasper und Emmett gerufen hätte standen sie da. Ich lächelte leicht und rannte in Jaspers Arme. Jeder der auf dem Sportplatz oder in der Nähe stand schaute uns an. "Es war schrecklich." Hörte ich Sarah flüstern, als sie Emmett die Sache mit den Jungs erzählte. Ich sah zu Emmett und stockte. Seine Muskeln unter dem Shirt waren angespannt. Auch bei Jasper merkte ich eine Gewisse anspannung. "Hey, nicht." Flüsterte ich leise. Jasper schaut mich an. "Er hat dich angefasst." Zischte dieser aufgebracht. "Alles ist gut. Uns ist nichts passiert." Versuchte ich ihn zu beruhigen. Es klappte endlich wurde er wieder ruhiger.

Anschließend sind wir nach Hause gefahren. Edward merkte das etwas nicht stimmte und schaute mich während der Fahrt über an. Ich wusste, dass er gerade in meinem Kopf rumschnüffelte und nach dem Grund suchte. Ich dachte nochmal an die Begegnung auf dem Sportplatz und seine Hände verkrampften sich am Lenkrad. "Kümmer dich lieber um Sarah, die braucht deine Hilfe mehr als ich." Dachte ich leicht genervt und drehte mich wieder zu Jasper, der meine lautlose Unterhaltung still beobachtet hat. Ich nahm wieder seine Hand und starrte darauf, wenn man genau hinsah konnte man eine leichte Narbe sehen. Ich fragte mich, wie das wohl mit Vampiraugen aussah... Aber darüber möchte ich jetzt auch nicht nachdenken. Ich lehnte mich an seine Schulter und genoss den Moment.

Am späten Nachmittag ging Jasper jagen. Er sagte, er komme in der Nacht wieder und ich brauchte nicht auf ihn zu warten. Es machte mich ein wenig traurig, doch ich weiß, dass Jasper heute Nacht wieder da sein wird, also mach ich mich nicht so fertig.

Ich hör jetzt auch auf zu schreiben, liebes Tagebuch.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Heute, 13.März, war mein zweiter Schultag. Ich schlief so lange wie möglich, weil ich erst etwas später eingeschlafen war. Ich und Em hatten im Dunkeln noch etwas geblödelt, darum habe ich zahlreiche blaue Flecken, weil ich immer wieder in etwas reingerannt bin. Anfangs fand der das noch witzig, doch als ich ihn dann scherzhaft schlug, und mir dabei fast die Finger brach hatte er mich ins Bett verbannt. Naja, wie nun mal so bin, bin ich aufgestanden. Doch er sah und hörte ja besser, also hatte ich die schlechtere Karte gezogen. Was mir auch lieb war, den er beschloss mich festzuhalten und so schlief ich, an ihn gekuschelt, ein. Am Morgen schubste ich Emmett wortwörtlich von der Bettkante und landete sogleich auf ihm. >> guten Morgen, süße…<< flüsterte er und ich küsste ihn leidenschaftlich. Jasper und Jenni fuhren bei Edward mit dem Volvo zur Schule. Ich und Emmett nahmen den roten Mercedes. Leider fuhr er. Die Schulstunden vergingen wie im Flug. Die letzte Stunde war Sport. Laufen war angesagt. Ich freute mich riesig, dass Jenni und ich draußen laufen durften. Doch dann geschah etwas. 5 Typen kamen auf uns zu. Ich wusste schon was sie vorhatten, das sah ich an ihrem Blick. Der erste hatte uns erreicht, da hielt er Jenni schon am Handgelenk fest. Sie fauche ihn an. Er packte mich an der Hüfte und zog mich zu sich. Er drückte mich an sich und ich roch seinen Schweiß. Ich wehrte mich und strampelte. Jenni boxte ihm in die Magengrube und er ließ mich los. Schnell krallte ich mir ihre Hand und zerrte sie mit. In Windeseile sprinteten wir in die Turnhalle und zurück in die Umkleide. Ich zitterte am ganzen Körper und musste mich zusammenreißen nicht zu heulen. Als Jenni die Türe geöffnet hatte erhellte sich ihre Miene und sie stürzte raus. Jasper stand höchstwahrscheinlich da. Nicht nur Jazz stand da auch Emmett. Er musterte mich und zog mich in seine Arme. Natürlich wusste er was geschehen war, ich fühlte die angespannten Muskeln unter seinem grauen Shirt. >> es war schrecklich<< sagte ich bloß und drängte ihn richtung Auto. Was wirklich schwer war. Ich stemmte mich richtig gegen ihn, dass er sich ein kleines bisschen bewegte. Als wir im Auto saßen, jetzt saß ich am Steuer holte er etwas aus seiner Hosentasche. >> Dass ich dich nicht mehr verlieren kann…<< grinste er und band mir eine feine, goldene Kette um das Handgelenk. Ein Daumennagel großes, vergoldetes Glöckchen baumelte daran und klingelte hell. Ich lächelte. Es war so lieb gemeint. Er schien sich immer noch über das auf dem Sportplatz aufzuregen, das sah ich ihm an. Als ich das Auto in der Garage abgestellt hatte, riegelte ich die Tür ab, um zu verhindern dass er ausstieg. >> es war zwar schrecklich, aber dafür muss es keine Tote geben… Jenni kann sich verteidigen… und er wird sich nie wieder an uns vergreifen, diese Blamage war ihm eine Lehre…<< sagte ich ruhig, starrte aus der Windschutzscheibe und wartete. Ich konnte seinen ruhigen Atem hören und einen tiefen Seufzer. Er war kein Kerl großer Worte, also schloss er das Auto auf und ging raus. Hatte ich etwas falsch gemacht? Ich fühlte mich wie im falschen Film. Doch dann ging meine Autotür auf und ich stieg aus. Er lächelte mich an und ich lächelte etwas schüchtern zurück. Was jetzt kam, möchte ich dir, liebes Tagebuch, lieber nicht erläutern. Naja, schlussendlich landeten wir auf dem Sofa, wo Jenni und Jasper auch schon Händchenhaltend saßen. Ich setzte mich wieder auf die Lehne, doch Em setzte sich vor mich. Ich stützte mich erst mit den Ellbogen auf seinen Schultern auf, dann legte ich mein Kinn auf seinen Kopf und schlussendlich baumelten meine Hände vor seiner Brust. Es war wirklich bequem. Bis Jasper aufstand und verkündete, dass er jagen gehe. Emmett erhob sich auch und drückte mir einen Kuss auf die Stirn. >> ich will auch mit…<< sagte ich, doch er schüttelte den Kopf. >> zu gefährlich, wir gehen Bären jagen… aber mach dir keine Sorgen, er wird nicht leiden müssen…<< grinste er und ging raus in den strömenden Regen. Jetzt sitze ich in meinem Haus, alleine. Jenni hatte darauf bestanden wieder bei Jasper zu schlafen. Aber alleine vor dem Kamin ist es auch sehr gemütlich. Wenn ich so meine Füße nach dem Feuer ausstrecke… so angenehm. Ich höre dann mal auf schreiben, vielleicht krame ich noch irgendwo her meine alte Geige, dann werde ich mal meine Ohren etwas quälen… seit 4 Jahren hatte ich nicht mehr gespielt. Aber davor hatte ich 7 Jahre lang Musikunterricht und spielte auch auf einigen Solokonzerten… bis Morgen, liebes Tagebuch, und sei froh, dass du keine Ohren hast

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute ist nicht so viel passiert. Wir haben heute Mittwochabend und der Tag war einfach nur witzig. Jasper liegt im Moment neben mir und ich hab ihn tierisch vermisst. Er kam heute morgen um 5 Uhr erst wieder. Ganz heimlich wollte er sich in sein Bett schleichen, doch ich war wach. Ich hatte kein Auge zu gemacht, weil ich aus irgendeinem Grund angst um ihn hatte. Das musste wahre Liebe sein.

Ich lag dann also im Bett und sah Jasper grinsend an. Dieser war ein wenig überrascht. "Warum schläfst du nicht?" Fragte er. Ich dachte an die letzten paar Stunden die vergangen waren und Jasper spührte meine Gefühle. Sie schwankten zwischen Angst, Liebe und Verzweiflung. "Du hattest-... was?!" Fragte er fassungslos und wirkte ziemlich überrascht. "Ich konnte nicht schlafen." Nuschelte ich leise und küsste ihn.

Nach kurzer Zeit löste er sich. "Nein, du musst jetzt schlafen..." Murmelte er und zog mir die Decke über den Kopf. Ich lachte leise und kuschelte mich an seine steinharte Brust.

Am Morgen wachte ich völlig verschlafen auf. "Morgen." Nuschelte jemand unter mir. Ich lachte leise und drehte mich um, sodass ich auf meinem Engel lag. "Guten Morgen." Begrüßte ich ihn inzwischen hellwach. Wir küssten uns eine lange Zeit bis plötzlich der Wecker klingelte. Ich stand unfreiwillig auf und suchte mir meine Sachen zusammen. Gestern hatte ich sie mir aus meinem Zimmer geholt.

Jasper stand plötzlich hinter mir und half mir mein Shirt auszuziehen. "Wir müssen in die Schule." Lachte ich, als Jasper mir mit seinen kalten Händen über den Rücken strich. Mein Bauch sah schlimm aus und ich wusste nicht, wie mein Rücken von dem Unfall aussah. Ich war verunsichert, das spürte Jasper. "Du bist wunderschön." Nuschelte eine Stimme hinter mir. Ich lächelte leicht und zog mir das andere T-Shirt an. "Heute Abend." Waren meine einzigen Worte. "Ich kanns kaum erwarten." Grinste der Vampir hinter mir. Ein Lächeln huschte über mein Gesicht. Langsam ging ich die Treppe runter und Jasper folgte mir.

"Fahren wir heute mal mit dem Motorrad?" Fragte ich leise bis mir einfiel, dass ich Jaspers Motorrad zu schrott gefahren habe. "Upps." Meinte ich leise und kicherte.

"Nein, dass können wir." Lachte Jasper. Ich war sehr verwirrt. Emmett, Sarah und Edward grinsten und gingen in die Garage. Ich folgte ihnen und jemand legte seine Hände an meine Taille. Als ich die Garage betrat staunte ich nicht schlecht. Dort stand ein nagelneues Motorrad. "Ein aufgetuntes Monster 696." Meinte Sarah und stieg mit Emmett in Edwards Volvo. "Wow." Staunte ich leise. Jasper lachte. "Was meinst du, warum ich früh am Abend aufbreche? Wenn ich jagen ginge, würde ich nachts gehen, damit ich weiß, dass du sicher bist." Murmelte Jasper leise und küsste meine Wange.

Ich lächelte und setzte mir den schwarzen Motorradhelm auf und setzte mich hinter Jasper. Dann schlang ich meine Arme um Jaspers Mitte und er fuhr los.

Als wir vom Motorrad abstiegen schaute uns jeder an. Der ganze Schulhof hatte seine Augen auf uns und das aufgestylte Motorrad gerichtet. Ein Grinsen stahl sich erneut auf meine Lippen und ich nahm Jaspers Hand. Er hatte wieder seine normale angestrengte Miene aufgesetzt und sah verdammt gut aus. Jetzt stahl sich auch ein Lächeln auf seine Lippen. "Heute Abend." Flüsterte ich kaum hörbar und grinste breiter.

Die Schule verging sehr schnell und als ich aus dem Klassenraum kam rannte ich in jemanden hinein. Meine Bücher fielen auf den Boden und eine Hand griff danach. Ich nahm meine Hand weg, weil die unbekannte Person und ich nach dem gleichen Buch griffen. Ich musterte den Jungen vor mir. "Es tut mir leid." Entschuldigte ich mich schnell und stand auf. "Mir tut es auch leid." Meinte der Junge ohne mich anzugucken. Doch als er mich anguckte lächelte er. "Hallo, mein Name ist Ian." Stellte sich der Junge vor. Er hatte kurzes schwarzes Haar und grüne Augen. "Hallo, ich heiße Jenni." Gab ich leise zu und nahm ihm meine Bücher aus seiner Hand. "Danke." Bedankte ich mich bei ihm und wollte mich gerade umdrehen, doch der Junge- Ian- packte mich am Arm. Ich erschrak kurz, weil der Typ, der uns gestern angemacht hat mich auch am Arm gepackt hat. Ich schaute Ian wieder an und plötzlich stand eine weitere Person neben mir. Jasper.

"Jenni, kommst du?" Fragte er etwas kalt. "Ja." Nuschelte ich, warf Ian noch einen kurzen Blick zu und ging neben Jasper her. Er griff nach meiner Hand und lächelte.

Jetzt erst bemerkte ich, was hier los war. "Du bist eifersüchtig." Stellte ich leise fest. Mein Grinsen wurde breiter. Jasper ignorierte es und wir gingen zu seinem Motorrad.

Als wir heute Mittag ankam verabschiedeten wir uns sofort von Emmett und Sarah und gingen ins Zimmer. Ich wollte noch unbedingt duschen, liebes Tagebuch.

Es tut mir leid, ich kann nicht weiterschreiben, weil mich ein sehr attraktiver Mann am Hals küsst. Bis morgen.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

ich weiß auch nicht was ich heute geträumt hatte, nur ich war mitten in der Nacht aufgewacht. Das Gewitter schleuderte Regentropfen an die Fensterscheibe und Blitze zuckten über den Himmel. Ich liebte Gewitter. Ich schob mühsam die Glastür zur Seite und stellte mich in den Regen. Die Tropfen prasselten an mein Gesicht und ich schloss die Augen. Es war so angenehm. Sie kühlten meine überhitze Haut und wuschen mir den Albtraum aus dem Kopf. Es war ein wirklich schrecklicher Traum. Ich war ganz alleine in einer Gegend in der Ich mich nicht auskannte. Ich fühlte mich beobachtet, doch ich sah nur Bäume. Überall waren Bäume. Ich stapfte durch das Kniehohe Unterholz und plötzlich durchriss ein Schrei die Nacht. Es war nicht irgendein Schrei. Jenni! So schnell ich konnte rannte ich durch das Gebüsch und fiel hin. Ich war dreckig und vor mir lag ein Lebloser Körper. Jennis lebloser Körper, und meine Hände fest um ihren Hals. Nein Das konnte nicht sein! Ich hatte sie nicht umgebracht! Nicht sie! Nicht durch meine eigenen Hände… Sachte umfassten mich starke Arme und ich zuckte. Als ich gerade meine Augen aufschlug, zuckte ein Blitz durch die Nacht und der Donner grollte. Emmett war vor mir. Ich lächelte und legte meine Hand in seinen Nacken. >> du wirst noch Krank…<< hatte er gemeint und mich rückwärts ins Bad bugsiert. Er stellte mich mit samt den Shorts und dem Shirt unter die warme Dusche. Ich lächelte immer noch. Emmett stellte sich zu mir und hielt mich an ihm fest. Ich war so müde und erschöpft, dass ich gar nicht merkte wie ich ins Bett kam, geschweige denn wie ich mich umgezogen hatte…

Am Morgen wachte ich auf, als mich jemand hochhob. Ich war wieder aus dem Bett gefallen. Emmett grinste. Jetzt würde wieder ein fieser Spruch kommen. Und der kam! >> Wenn ich jedes Mal einen Dollar bekäme, für jedes Mal das du aus dem Bett fällst oder dich irgendwo anschlägst hätte ich mir schon eine Villa gekauft<< sagte er. Ich boxte ihm in die Schulter und er ließ mich los. Schnell rannte ich weg, und wir spielten ein paar Minuten wie zwei kleine Kinder fangen. Bis mein Blick auf die Uhr fiel. Im eiltempo zog ich mich, vor Emmett, um und wir gingen… oder bessergesagt rannten zum Haupthaus. Heute fuhren wir mit dem langsamen Volvo von Edward. Jenni und Jasper waren mit deren neuen Motorrad unterwegs.

Als ich heute bei meinem Spind war, fiel mir ein schmächtiger Junge auf. Er war etwa in meinem Alter, etwas kleiner als Emmett und muskulös. Seine blonden Löckchen standen unter dem Basecap hervor und er schaute ungeniert mir an die Brüste. >> nichts Besseres zu tun?<< fragte ich und schlug den Spind zu. Er sah zu meinen Augen auf. >> man hat nicht oft eine solch gute Aussicht…<< meinte er nüchtern, machte auf der Ferse kehrt und ging davon. Was für ein…!?

Doch er lief mir heute nochmal über den weg. Er war kurz davor mir einen Klaps zu geben, als Emmett wie aus heiterem Himmel auf. Schnell zog der Typ den Schwanz ein und bog „rein zufällig“ in eine Klasse ein. Ich sah wie böse Emmett war, sein Gesicht war zwar beherrscht, doch in ihm brodelte es. Ich legte meine Hand auf seine Brust, und spürte keinen Herzschlag. Nur Kälte und die angespannten, steinharten Muskeln. Ich sah ihm tief in die Augen und formte mit den Lippen ein „ich liebe dich“. Er schien es verstanden zu haben, denn er lächelte mich an. Es klingelte und ich eilte zu der Unterrichtstunde. Der Schultag verging wie im Flug, und komischerweise bekam ich den blonden Jungen nicht mehr zu Gesicht. Als wir am Abend wieder ein Spiel im Fernsehen guckten, waren sehr unschöne Laute von einem Zimmer zu hören gewesen. Jenni und Jasper. Ich gönnte es ihnen wirklich, doch es kamen zu viele Erinnerungen hoch. Es war Mitten in der Nacht, doch ich ging raus. Ich ging ins Haus und hoch in Emmetts Zimmer. Er war mir gefolgt, wortlos. Ich würde es verstehen, wenn er sich eine andere suchen würde, es gehört nun mal zu einer Beziehung dazu… (Emmett sieht mich gerade mit diesem Blick an, aber das hatte ich gedacht, also muss das auch im Tagebuch stehen! Mir egal ob er es liest oder nicht) Er hatte mich nur angesehen, als ich mich neben das Bett hockte. Irgendwie hatte er mich dann geküsst und wir lagen auf dem Bett, nur in Unterwäsche und… naja, genaueres will ich nicht erzählen. Es war einfach wunderschön, seine harte Haut zu spüren, seine Augen die mich ansahen, seine Lippen die mich küssten, seine Hände die mich streichelten und hielten. Unvergleichlich. Alle negativen Erfahrungen waren verschwunden, doch weiter gingen wir nicht. Jetzt liege ich gerade auf ihm und schreibe Tagebuch. Man sieht sich Morgen, liebes Tagebuch

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

ich fand den Tag eigentlich ganz gut, bis auf heute morgen in der Schule. Ich sag mir die ganze Zeit alles wird gut, doch so ist es nicht. Ich hab so schrecklich Angst. Wir hatten heute in der dritten Stunde Mathe, das Fach hatte ich mit Jasper zusammen. Ich fragte den Lehrer kurz ob ich auf die Toilette durfte, als der Lehrer es erlaubte gab ich Jasper einen kurzen Kuss und verschwand aus der Tür.

Die Toiletten waren auf der anderen Seite der Schule und ich musste über den Parkplatz gehen. Als ich an Emmetts Jeep vorbei lief sah ich diese Typen vom Sportplatz. "Oh nein." Dachte ich. Die Jungs sahen mich auch. Anscheinend hatten die eine Freistunde oder sie schwänzten. Die Jungs kamen im schnellen Tempo auf mich zu. "Guckt mal Leute, das Mädchen, dass einen von uns verprügelt hat." Sagte ein Junge, der mir ganz nahe stand. Er griff mir um die Taille. "Lass mich los." Zischte ich ihn an. "Warum Süße?!" Fragte dieser ganz unschuldig. Er drückte mir einen nassen Kuss auf die Wange. "Finger weg." Schrie ich ihn an. Ich boxte gegen seine Schulter, doch er war ungefähr 15cm größer als ich. "Edward, bitte helf mir." Flehte ich ihn in Gedanken. Der große Typ küsste nochmal meine Wange. Ich konnte mich nicht aus seinem Griff befreien. Tränen liefen über meine Wangen. "Jasper, bitte hilf mir." Rief ich und meine Stimme brach.

Der Typ der vor mir stand war aufeinmal nicht mehr da. Ich hatte keinen Halt mehr (zum Glück) und daraufhin viel ich nach hinten auf die Straße. Der Mann der vorhin vor mir gestanden hat, lag plötzlich leblos auf der Straße. Direkt neben Emmetts Jeep. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, also rannte ich weg. Weit weit weg. Ich rannte in den Wald hinein und fiel ein paar Mal über die Bäume.

Ich weinte bitterlich. Meine Knie waren aufgeschürft und die Jeans zerrissen. Ich setzte mich mit dem Rücken an einen Baum und zog die Knie an.

Warum musste das immer mir passieren? Warum können wir nicht normal weiterleben?

Ich wusste nicht, was danach passiert war, denn plötzlich schaute ich auf die Beine einer Person. Diese Person setzte sich neben mich und nahm mich in den Arm. Ich spürte die Wärme und erschrak kurz, weil ich dachte Jasper wäre es, doch es war jemand anderes. Sarah.

Sie beruhigte mich indem sie garnichts sagte. Ich klammerte mich an ihren Körper. "Es war schrecklich." Schluchzte ich leise. "Es tut uns so leid." Meinte sie daraufhin leise. "Emmett ist aus dem Unterricht gerannt und hat den Typen fertig gemacht." Mein Schluchzen wurde stärker. "Jasper kam nicht aus dem Unterricht raus. Er ist am Ende einfach aus dem Fenster gesprungen." Gab Sarah zu. "Es war der zweite Stock." Sagte ich geschockt. "Was war mit der Tarnung?" , "Jenni, das ist doch egal. Er musste unbedingt aus dem Raum raus um zu dir zu kommen. Edward und Emmett mussten- als du weg warst- mit ganzer Kraft verhindern, dass Jasper den Typen umbringt. Ich verkrampfte mich. "Ich möchte jetzt zu ihm." Nuschelte ich leise und wischte mir die Tränen weg. "Wir gehen erstmal duschen und dann zu Carlisle." Meinte sie und schaute auf meine Beine. Sie waren blutig und schmutzig. "Okay." Sagte ich und versuchte aufzustehen. Als ich stand merkte ich das ich leicht wegknickte, doch bevor ich hinfallen konnte fingen mich zwei starke Arme auf.

"Jasper, dass musst du nicht tun." Gab Sarah leise zu. Ich denke sie dachte, dass Jasper mir etwas tun könnte. "Sarah, halt dich daraus." Nuschelte Jasper kalt und Wind blies in meine Richtung. Ich war sehr erschöpft, deshalb schloss ich meine Augen und schlief langsam ein. Erst dann merkte ich, dass meine Beine schmerzten.

Ich wurde von kalten Händen geweckt. "Jenni, hörst du mich?" Fragte eine wundervolle Stimme. Ich schlug die Augen auf und schaute mich im Zimmer um. Es war eindeutig mein Zimmer. Jasper saß neben mir am Bett. "Du bist wach." Nuschelte er erleichtert. "Ja." Murmelte ich leise und ein kleines Lächeln huschte über mein Gesicht. Ich setzte mich langsam auf. "Hey." Meinte ich leise und schaute ihn an. "Es tut mir leid." Entschuldigte er sich. "Weswegen?" Fragte ich verwirrt.

"Ich konnte nicht früher kommen." Sagte der Vampir mir gegenüber.

"Es ist alles gut." Flüsterte ich leise und eine Träne huschte mir über die Wange. "Es war einfach grauenhaft." Schluchzte ich und suchte seine Nähe. Ich erinnerte mich an die Küsse von dem Typen und fing an zu zittern. Jasper seufzte leise und kam langsam auf mich zu. Doch er stoppte. "Carlisle." Nuschelte er und schon war er weg.

Ich war ziemlich verwirrt. "Wo bist du?" Fragte ich leise und schaute mich hilfesuchend um. Carlisle betrat das Zimmer und rumpfte die Nase. "Ich wechsel dir eben den Verband. Jasper ist unten im Wohnzimmer." Erklärte er leise mit einem halben Lächeln.

Ich schloss die Augen und schaute keinen mehr an. Sarah war nachdem Carlisle rausgegangen war auch noch da, doch ich wollte niemanden sehen.

Der Einziger der mir jetzt noch helfen kann ist Jasper. Aber er kommt nicht.

Liebes Tagebuch, bitte hilf mir.

Jenni


Sarah:

Liebes Tagebuch,

heute, 15.März, war ein schrecklicher Tag für mich und insbesondere für Jenni. Ich hatte gerade Bio mit Emmett, das einzige Fach das wir zusammen hatten, als er plötzlich aufstand und schnell die Klasse verließ. Ich wusste, dass irgendetwas passiert sein musste. Ich entschuldigte mich bei dem Lehrer und sagte, dass ich mal schnell nach ihm sehen werde. Er war auf den Parkplatz gerannt. Jasper sprang gerade aus dem Fenster und Edward war schon da. Sie alle hielten drei Typen fest und ich bekam Panik. Jenni! Ich sprintete in den Wald, den Ort wo ich auch hingerannt wäre. Und tatsächlich, da saß sie. Ich setzte mich zu ihr. Sie weinte und ihre Knie waren aufgeschürft. Ich nahm sie in den Arm und sie legte den Kopf auf meinen Schoß. Tröstend streichelte ich ihr durch die dunkeln, kurzen Haare. Jasper tauchte auf der Lichtung auf. Sein Gesicht war wutverzerrt. Ich starrte ihn an. Es war kein wirkliches starren, es war als ob ich ihn manipulierte. Er schaute mich erstaunt an, und dann auf Jenni. Der Wind fuhr durch meine Haare und wehte ihm den Geruch von Jennis Blut in die Nase. Ich konnte erkennen, wie er mit sich selber kämpfte. Sie stand auf und ich stützte sie. Jasper hielt sie und fuhr mich an, als ich ihm sagte, dass es nicht nötig sei. Jennis Hand ließ ich jedoch erst los als er davon rannte. Und da glaubte ich ihre Stimme zu hören. >es war so schrecklich< sagte Jennis stimme in meinem Kopf und ich schaute ihr noch eine Sekunde lang nach. Emmett trat vor mich, doch mein Blick ging durch ihn durch. Erst als er mich in seine Arme nahm seufzte ich. Genau davor wollte ich sie schützen, ich wollte sie davor schützen so schlechte Erfahrungen wie ich gemacht zu haben, denn genau solche können ein Leben zerstören. Ich kuschelte mich an Emmetts steinharte Brust und er legte einfach nur seine Arme um mich. Wir rannten nach Hause, bessergesagt, hielt ich mich an ihm fest und er raste zum Haus. Jenni lag in ihrem Bett und schlief. Jasper ging wie ein Tiger unruhig auf und ab. Bei jedem Muckser stand er sofort bei ihr. >> lass sie schlafen, sie braucht den Schlaf…<< sagte ich ruhig. Er starrte mich wütend an. >> ich kann nichts dafür, dass die Typen sie…<< ich brach ab. Er stand vor mir und sah feindlich zu mir herunter. Ein leises Knurren donnerte aus seiner Kehle und die Angst kroch mir durch Mark und Bein. Doch ich blieb mutig stehen und erwiderte seinen Blick. Irgendwann fiel seine wütende Maske und er sah weich zu ihr. >> sie wird es schaffen, sie ist stark…<< ich legte ihm meine Hand auf die Schuler und ging zu ihr. Wie sie da lag, so niedlich und schutzlos. Eine Träne kullerte über meine Wange und tropfte auf ihr Kissen. Langsam beute ich mich über sie, strich ihr durch die Haare und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn. >> du bist stark… ich werde immer für dich da sein, vergiss das nicht…<< und verließ den Raum… verließ das Haus und verließ die ganze Welt. Ich setzte mich in meinen Dodge und bretterte zur Rennbahn. Und wer wartete dort auf mich? Emmett. Ich raste in einem Affenzahn über den Asphalt und er zählte die Sekunden. Es roch nach Gummi und Abgase, und das beruhigte mich.

Am Abend war ich im Haupthaus, Jenni schlief und Jasper passte auf. Und ich wollte mich nicht nochmal mit ihm in die Haare kriegen. Emmett war seit dem Vorfall auf dem Parkplatz sehr still gewesen. Er lag auf dem Sofa, ausgestreckt und beobachtete mich wie ich auf und ab ging. Bei jedem Schritt klimperte das Glöckchen an meinem Armband. Er fischte mit einer Hand nach meiner Hose und zog mich daran, über den rutschigen Parkett zu sich. Erst stand ich noch vor ihm doch, er hatte mich noch auf sich genommen und hielt mich im Arm. Ich liebte seinen Geruch und seine Ausstrahlung. Irgendwann hatte er mich hochgehoben und war mit mir ins Bad marschiert. >> Zeit dich wieder auf andere Gedanken zu bringen…<< mit diesen Worten stellte er mich unter die Dusche und stellte das Wasser an. Kaltes Wasser ergoss sich über meinen Kopf wie ein Monsunregen und rüttelte mich wieder in die Realität zurück. Noch vor schock versteift, fische er nach einer Shampoo Flasche. Ich hatte mich wieder gefangen, zog ihn zu mir in die Dusche und seifte ihn und seine gesamten Klamotten richtig ein. Es war ein riesen spaß und ich vergaß wirklich für die gesamte Aktion den Zwischenfall. Erst als ich wieder mit tropfenden Haaren im Bett saß und ins Tagebuch schrieb kam alles wieder hoch. Ja und jetzt bin ich wieder wie vorher… aber das wird nicht lange so sein, denn wie ich Emmett kenne und liebe wird er schon etwas neues haben, womit er mich ablenken kann, da bin ich mal überrascht und ich wünsch dir, liebes tagebuch, eine gute Nacht oder auf Spanisch „Buenas noches!“

Sarah


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 16.März, ging ich ohne Emmett, ohne Jasper und ohne Jenni in die schule. Nur ich und Edward saßen in dem Volvo. Jasper wollte nicht in die Schule, weil er sich wahrscheinlich nicht beherrschen könnte. Bei Jenni konnte ich es verstehen, sie brauchte Ruhe. Und Emmett hatte ich es verboten. Wegen Jasper hatten wir schon genug Probleme. Edward und ich mussten das noch irgendwie geradebiegen. Für Emmett hatte ich schon eine Ausrede. Er war schlicht und einfach krank. Gestern war ihm schlecht und darum ist er nach Hause gegangen, und ich hab ihn begleitet. Für Jenni hab ich mir das gleiche ausgedacht. Sie hatte sich bei Emmett angesteckt und blieb deswegen zu hause. Aber was konnte man dazu sagen, wenn ein junger Mann, während eines Tests, aus dem Fenster im zweiten Stock springt und dies ohne Verletzungen übersteht? Nichts. Edward hatte auch noch keine Idee und so saßen wir nur still im Auto. >> wer weiß es alles?<< erkundigte ich mich. Er lauschte einen Moment. >> schon fast die halbe Schule<< antwortete er bedrückt. Ein Mädchen mit kurzem, sandfarbenem Haar lief bei uns vorbei. Sie war größer als ich, jedoch zwei Klassen unter mir. Ihre grünen Augen starrten mich und Edward an. >Sag nichts und lauf einfach weiter!< hätte ich am liebsten gesagt, doch verkniff es mir. Sie machte auf der Ferse kehrt und ging weg. Hatte ich es doch laut gesagt? Edward schaute mich verwundert an. >> was hast du gemacht?<< fragte er. Ich hatte nichts gemacht. Er erklärte mir, dass sie gerade auf uns zugehen wollte und fragen wo Jasper ist, und urplötzlich sind ihre Gedanken umgeschwungen. Ich hatte wirklich keinen blassen Schimmer, also probierte ich es einfach nochmal bei meinem Mathelehrer Mr.Damson aus. Ich sagte ihm, dass er einfach mal Jennifer zu einer mündlichen Prüfung dran nehmen sollte. Konzentriert versuchte ich ihm das ins Hirn zu brennen. Und es klappte. Er holte Jennifer aus der Klasse und fragte sie aus. Was hatte ich gemacht?! Das konnte nur ein Zufall sein! Ich machte das bei allen Lehrern die ich heute hatte nur etwas verstärkt. Meinem Physiklehrer sagte ich, dass er ein Ei in die Luftjagen sollte. Mrs. Brown brannte ich ein, dass sie mit uns Baseball spielen soll. Unser Spanischlehrer sprach plötzlich nur Englisch, weil ihm kein einziges Wort ein fiel und zum Schluss malte unsere Geographielehrerin statt einer Weltkugel einfach ein Pony an die Tafel. Das konnten einfach keine Zufälle sein! Aber warum konnte ich das? Ich erzählte das bei der Heimfahrt Edward und da kam uns beiden gleichzeitig DIE Idee. Ich könnte ja jedem einreden, dass Jasper gar nicht aus dem Fenster gesprungen ist, sondern die ganze Stunde drinnen saß. Es würde niemandem Auffallen! Ein perfekter Plan! Zuhause bastelte ich mir eine süße Geschichte, die ich Jenni eintrichtern wollte. Sie hatte es so schwer, und ich wollte nur das Beste für sie. Ich sagte Em, dass er Jasper zu einem Duell herausfordern soll, im Wald. Da hatte ich genug Zeit, mich zu Jenni zu setzen und ihr die schrecklichen Gedanken einfach ausradieren. So soll es sein. Sie schlief friedlich als ich mich ins Zimmer schlich. Ob es trotzdem funktionierte. Zum Test ließ ich sie meine Namen murmeln. Es klappte. Also setzte ich mich neben sie und konzentrierte mich ganz fest auf diese Geschichte. Es kostete mich sehr viel Energie, doch es schien zu fruchten. Sie murmelte mir ein paarmal nach, was ich ihr durch Gedanken sagte und schlief beruhigt weiter. Ich stand nach einer halben Stunde auf und ging in richtung Tür. Diese wurde sogleich aufgerissen und Jasper stürmte herein. >> was machst du hier?<< fuhr er mich an. Hola, da war aber jemand wütend! Aber ich war zu erschöpft um ihn zu manipulieren. Doch genau in diesem Moment wachte Jenni auf und sie strahlte übers ganze Gesicht. Total ausgeschlafen und glücklich wie sie sonst immer war stand sie auf, küsste Jasper, ging runter und aß ein Müsli. Ich war so froh, dass es ihr besser ging, dass eine Freudenträne meine Wange herab kullerte. Jasper war etwas überwältigt von dem was gerade geschehen war. >> w-was hast du gemacht?<< fragte er mich mit einer Mischung aus Ratlosigkeit, Wut und Freude in seiner Stimme. >> ich weiß nicht…<< sagte ich und ging raus. Meine Beine waren schwach und meine Knie weich. Der Tunnelblick setzte ein und ich setzte mich auf die Treppe. >> was ist los?<< erkundigte sich Emmett nachdem er verwundert zwischen mir, Jasper und Jenni, die glücklich ihr Müsli aß, hin und her gesehen hat. >> keine Ahnung<< murmelte ich und lehnte meinen Kopf an das Geländer. Meine Augen schlossen sich und ich schlief ein. Jetzt ist es 3 Uhr früh, liebes Tagebuch, ich bin gerade neben Emmett aufgewacht und schreibe diesen Eintrag. Das musste verewigt werden, heute hatte ich mein Manipulationstalent entdeckt.

Naja, ich geh jetzt wieder schlafen, zum Glück ist morgen Samstag da kann ich ausschlafen.

Bis dann,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Ich bin heute Mittag aufgewacht und hab mich super gefühlt. Ich stand auf und fühlte mich, als ob ich mehrere Tage durchgeschlafen hätte. Ich schlug meine Augen auf und sah Jasper und Sarah. Ich lächelte die Beiden an und stand auf. Meine Beine waren ein bisschen wackelig, doch ich ging auf Jasper zu und küsste ihn. Sarah guckte aus Höflichkeit weg.

Danach ging ich runter in die Küche, weil mein Magen knurrte. Ich aß mir ein Müsli und lächelte Esme an, die mich verwirrt musterte. "Alles in Ordnung?" Fragte ich sie. "Das müsste ich dich eigentlich fragen..." Murmelte Esme und starrte hinter mich. Ich drehte mich um und erschrak. Jasper stand plötzlich hinter mir und legte seine Hände an meine Taille.

"Wie geht es dir?" Fragte er mich. Ich lächelte ihn an. "Sehr gut und dir?" Fragte ich ihn. Er lächelte leicht. "Ich habe gerade mit Emmett gekämpft." Gab er leise zu. "Und gewonnen." Vollendete ich seinen Satz. Emmett und Sarah kamen gerade die Treppe runter und setzte sich auf die Coach. "Aber nur knapp." Meinte Emmett leicht genervt. "Wie immer." Ärgerte ich ihn. Ich stellte die leere Schale in die Spüle. Ich griff nach Jaspers Hand und ging in mein Zimmer, um mich umzuziehen.

Und jetzt liege ich in meinem Bett und kuschel mich an Jaspers Brust. Wie gesagt, es gibt nicht viel zu schreiben, nur dass Jasper und Emmett die Hälfte des Waldes abgeholzt haben. Ich denke ich hör jetzt auf zu schreiben, nur eins möchte ich noch sagen... "Sarah, wenn du das irgentwann mal liest, ich danke dir. Für alles. Ich habe meinen Eintrag von gestern gelesen und bin geschockt. Ich danke dir, dass du mir die Erinnerungen daran genommen hast.

Bis morgen, liebes Tagebuch.

Jenni


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute ist Samstag! Ich freu mich riesig darauf. Aber eins stört mich.

Wir haben jetzt 7 Uhr und ich kann nicht mehr schlafen. Es ist heute nicht so wie immer. Ich bin heute Nacht aufgewacht und wusste, dass ich noch träumte, aber es war so komisch. Ich war nicht mehr in meinem eigenen Körper drin.

Es war so als ob ich im Einkaufszentrum gewesen bin und mitten drin stand. Ich weiß nicht, wie ich das ausdrücken soll, liebes Tagebuch, aber ich denke ich sollte mal mit Sarah darüber sprechen. Heute wollen wir allerdings erstmal shoppen gehen. Emmett und Jasper kommen natürlich mit. Tüten tragen.

Ich muss los. Jasper kommt gerade mit einer heißen Tasse Kaffee rein.

Bis später

Jenni


So hier bin ich wieder. Wir haben jetzt 23.30 Uhr und ich liege neben Jasper im Bett. Der Tag war einfach nur gut. Als ich heute morgen die Treppe runtergegangen bin, kam Emmett mir schon mit einem breiten Lächeln entgegen. Sarah schlief anscheinend noch. Ich sagte einfach mal nichts, denn Jasper und Emmett waren immernoch zerstritten. Was war eigentlich passiert? Ja, ich weiß, dass sie gekämpft haben, aber weswegen?

Ich glaube es hat etwas damit zu tun, dass Sarah und Jasper mehrere Meinungsverschiedenheiten hatten. Aber ehrlich gesagt, konnte ich mich darauf kaum konzentrieren. Ich ging runter in die Küche und aß ein wenig. Nach kurzer Zeit schaute ich auf die Uhr. Wir hatten es noch sehr früh, deswegen schnappte ich mir Jasper und verschwand im Garten. Ich wollte jetzt ein wenig Ruhe haben, da ich mich nicht wohl fühlte. Ich setzte mich ins Gras vor dem Haus und starrte in den Wald.

"Was gibt es da so interessantes zu sehen?" Fragte eine wundervolle Stimme hinter mir. "Ach nichts." Meinte ich leise und fühlte mich ertappt.

Ich lehnte mich an Jaspers Brust und genoss die Kälte. Wir lagen bestimmt eine halbe Stunde nur so da, bis plötzlich Emmett vor uns stand. "Kommt ihr, wir wollen fahren.." Sagte er und klang ein wenig verärgert.

Ich nickte und stand auf. Langsam schlenderten wir zu Sarahs neuem Auto und stiegen hinten ein. "Wohin wollen wir fahren?" Fragte Sarah fröhlich.

"Wir fahren garnicht." Gab Emmett lachend zu. Jasper grinste auch, nur Sarah und ich guckten die beiden komisch an. "Wir fliegen." Meinte Jasper leise. In dem Moment in dem Jasper das sagte, saß Sarah schon auf dem Beifahrersitz und Emmett startete den Motor.

"Nein! Das ist mein Auto." Schrie Sarah Emmett böse an, doch er blieb stur und fuhr im schnellen Tempo zum Flughafen. Mir war es egal, wie wir dahin kamen oder wo wir shoppen gingen.

Als das Auto stand stieg ich aus. Jasper legte seine Hände an meine Taille und führte mich zum richtigen Gate. Emmett stand an der Rezeption und zeigte die Tickets und die Ausweise vor, damit wir überhaupt reinkamen. Sarah ist neben uns still geworden. Ihre Nase war kreidebleich. "Du musst keine Angst haben." Meinte Jasper beruhigend und setzte anscheinend seine Gabe ein, weil Sarah plötzlich wieder Farbe bekam und lächelte. "Danke." Bedankte sie sich leise und stellte sich neben Emmett.

Wir stiegen in das Flugzeug ein und ich lehnte mich erneut an Jaspers Brust. Es war bequem und am Liebsten wäre ich nie wieder aufgestanden, doch das Flugzeug landete nach 90 Minuten wieder. Ich schnallte mich ab und wartete, dass der Pilot uns sein Freizeichen gab. "So meine lieben Gäste. Wir wünschen Ihnen einen guten Aufenthalt in New York." Erklang eine männliche Stimme durch die Lautsprecher. Sarah und ich guckten Emmett sprachlos an. "Wir wollten doch shoppen gehen, oder nicht? Und wenn dann muss man es richtig machen." Gab er leise zu seiner Verteidigung zu. In der Wallstreet shoppen gehen... Dort war ich noch nie.

Eine halbe Stunde später standen wir mitten auf der Kreuzung. Der Taxifahrer hatte uns an der zentralsten Stelle der Shoppingmeile rausgelassen. Sarah und ich guckten uns an und lachten. Wir gingen los.

Sarah und ich gingen in jeden, wirklich jeden Laden rein! Ich dachte immer für die Straße brauch man mehrere Tage, aber wir schafften es. Die Jungs mussten sehr viele Tüten zu schleppen. Und sie seufzten jedes Mal, wenn Sarah einen Schuhladen sah. Bei mir war es genauso. Ich hatte sogar richtig Spaß.

Das letzte Geschäft in das wir gingen war ein Kleiderladen. Ich hatte sehr viele Kleider in die Kabine bekommen und Jasper musste mir immer helfen sie an und auszubekommen. Es war einfach nur super.

Ich denke ich leg mich jetzt auf Jaspers Brust und kuschel noch ein bisschen mit ihm. Sarah und Emmett haben sich schon früh von uns verabschiedet. Es kommt mir so vor, als wäre der vorletzte Tagebucheintrag ein Traum gewesen. Ein schrecklicher Traum und ich danke derjenigen Person dafür, dass sie mir die Erinnerung daran genommen hat. Jasper liest es gerade und verzieht das Gesicht. Ich kann es nachvollziehen. Ich möchte ihm nie wehtun. Ich möchte immer das er glücklich ist, weil ich ihn so sehr liebe.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

gestern, 17.März. Am Morgen schmiss mich Emmett wortwörtlich aus dem Bett. Ich flog in hohem Bogen auf den Boden. >>Emmett!<< lachte ich, und hinkte zurück zum Bett. Leider hatte ich mir dabei den Fuß am Kasten angeschlagen, das tut tierisch weh! Er lachte und legte sich neben mich. Er musterte mich. >> was hast du mit Jenni gemacht?<< fragte er. Ich seufzte. >> ich kann es dir nicht sagen…<< flüsterte ich. Er wollte gerade etwas erwidern, als ich ihm tief in die Augen sah und ihm den Satz „ich kann es dir nur zeigen“ ins Hirn brannte. >> Wow…<< staunte er. >> du kannst Gedanken übertragen?<< erkundigte er sich. >> eher manipulieren…<< ich lächelte. >> weißt du was?<< er grinste breit und setzte sich auf. Ich schüttelte den Kopf. >> Das ist heiß…<< flüsterte er. Ich grinste. Zusammen gingen wir, händchenhaltend, zum Haupthaus wo schon Jasper auf uns wartete. Sein Gesichtsausdruck sagte nichts, nur Emmett grinste wie verrückt. >> was hast du schon wieder angestellt?<< fragte ich und blieb vor ihm Stehen. Emmett brüllte >> Jasper Nein!<< und schubste mich weg. Was war geschehen? Ich saß auf dem Boden, alleine. >> Leute?<< fragte ich. keine Antwort. Bin ich im falschen Film? Ich putzte mir den Schmutz von der dunklen Röhrenjeans und ging rein und setzte mich auf das Sofa. Emmett und Jasper kamen eine halbe Stunde später und wir beschlossen einen Ausflug zu machen. Wobei ich mir sicher war, dass das mit „flug“ nicht wörtlich gemeint war. Also stiegen wir alle vier in meinen Audi ein. Zuerst saß ich noch am Steuer, doch als und Emmett sagte, dass wir zum Flughafen müssen hatte ich plötzlich kein Lenkrad mehr in der Hand. >> hei, das ist mein Auto!<< fauchte ich doch Emmett trat aufs Gas. Wir fuhren zu einem Kleinen Flughafen, auf Spanisch „aeropuerto“, haha, ich liebe dieses Wort…

Emmett legte Tickets und Pässe vor und mir war schon ganz unwohl. Mit Jaspers Beeinflussung stieg ich sogar ins Flugzeug, von alleine… und ohne irgendwelches gezerre und gedrücke. Ich war in gewisser Weise stolz auf mich. Jedoch als das Flugzeug startete krallte ich mich in den Sitz. Emmett lachte nur genüsslich vor sich hin. >> schon klar, dass du lachst, wenn der Pilot das Flugzeug an einem Felsen zerschmettert oder eine Bruchlandung baut gehst du ja nicht drauf…<< murmelte ich. Natürlich hatte er es gehört. >> und rate mal, wen ich als ersten retten würde?<< antwortete er und damit war ich beruhigt. Nach 90minuten landete das Flugzeug in New York. Was sollte ich bitte in New York? Doch diese Frage beantwortete sich von selbst. Wir schleppten Jasper und Emmett in jeden x-beliebigen Laden. Und sie trugen ohne jammern die Taschen. Normalerweise mochte ich Shopping nicht so gern, doch das hier war das allergrößte!

Jenni hatte einen laden für einen speziellen Keidungsstil entdeckt und mich sofort da reingeschleift. Beim Reinkommen war der Laden überfüllt mit Nietengürtel, Röhrenjeans in allen möglichen Farben, zerrissenen Tops, Netzstrümpfen, usw. Um Jenni eine Freude zu machen stellte ich mich als Püppchen zur Verfügung. Was keine gute Idee war…

Sie steckte mich in neongrüne Netzstrümpfe, die man an der Unterhose befestigen musste, in eine schwarze Röhrenjeans mit riesen Löchern, ein passendes Shirt und mega hohen Riemchen High Heels. Ich sah aus wie eine Schlampe, fand ich. Doch sie fand es anscheinend „scharf“, so wie es Emmett kommentierte und das Zeug gleich kaufte. Und dann soll man zu mir sagen ich sei im Shopping Fieber, haha. Naja, beim Rückflug schlief ich. Ich war fix und fertig, konnte es aber nicht unterlassen mit Emmett ein Spiel anzugucken. Anfangs war ich noch hell wach, und saß auf der Lehne. Doch ich musste wohl eingenickt sein, denn ich fand mich mitten in der Nacht, genau drei Uhr morgens, jetzt sitze ich im Bett und schreibe, leider in einer etwas krakligen Schrift, ich bin wirklich fertig… naja, man sieht sich heute Abend, bye

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute war es ganz komisch. Anscheinend war ich gestern so erschöpft vom Shoppen, dass ich heute bis 8 Uhr geschlafen habe. Ich habe mich erschrocken, als ich die großen Ziffern auf der Uhr sah. Ich suchte eine bestimme Person in meinem Bett, doch es war keine da... Ich weiß, mein Bett hört sich riesig an, doch es war sehr klein und es reichte nur knapp für zwei Personen.

Langsam stand ich auf und zog die schwarze Boxershorts aus und nahm eine Röhrenjeans aus dem Schrank. Dazu noch ein rotes Top. Sicherheitshalber zog ich mir einen Bikini dadrunter, wenn Emmett mal wieder eine Wasserschlacht plante und ging aus dem Haus ins Haupthaus.

"Hallo zusammen." Begrüßte ich die Anwesenden leise. Esme und Carlisle saßen zusammengekuschelt auf dem Sofa. Edward spielte am Piano und Sarah saß in der Ecke und las ein Buch. "Stolz und Vorurteil?! Sag mal, was ist denn mit dir los Sarah?" Fragte ich sie lachend und setzte mich zu ihr auf den Boden.

"Wo ist Jasper?" Fragte ich Carlisle leise, als Sarah nur nickte. "Emmett und Jasper sind jagen." Beantwortete Carlisle leise. "Sie sind schon heute Nacht losgegangen und Jasper hatte gehofft, er kommt rechtzeitig wieder. Es wird nicht mehr lange dauern." Flüsterte Edward leise. Ich ignorierte ihn eiskalt, da ich noch sauer auf ihn war.

Ich lehnte mich an Sarahs Schulter und las mit. Ms.Bennet und Mr. Darcy waren ein perfektes Paar. Sarah strich mir zärtlich über den Kopf.

"Du hast aber lange geschlafen." Murmelte sie leise und kicherte. "Ja, ich war erschöpft." Gab ich zu und lachte leise. Wir saßen bestimmt über eine halbe Stunde nur so da und lauschten dem jeweiligen Atem. Edward spielte immernoch Klavier und lächelte leise, als er Bellas Schlaflied spielte. "Jenni, Sarah." Flüsterte Edward leise. "Sie kommen zurück." Bei diesem Satz schlug mein Herz mehrere Takte schneller.

Als die Tür aufging hörte ich noch Emmett kurz sagen: "Du nimmst die mit dem Herzinfakt." und dann sah ich Jasper. Ich blendete die ganze Welt aus und konzentrierte mich nur noch auf seine goldenen Augen.

Langsam stand ich auf. Ich war wie hypnotisiert. Es war wie ein Deja-vu. Jasper schlag vorsichtig seine Arme um mich und flüsterte leise ein "Es tut mir leid, dass ich so spät bin" ins Ohr. "Ich liebe dich." Nuschelte ich leise und schloss die Augen.

Kurze Zeit später standen wir vor Jaspers Motorrad. Ich ginste ihn an. "Nein, du fährst nicht." Tadelte er mich. "Schwimmen?" Fragte er kurze Zeit später, als wir auf dem Motorrad saßen. "Am Strand?" War meine Gegenfrage. Er lachte kurz und fuhr los. Die Sonne schien heute nicht, also mussten wir keine Probleme haben, dass uns- besser gesagt Jasper- jemand sehen könnte.

Vollgas fuhr Jasper auf die Hauptstraße. Ich genoss die Geschwindigkeit und die Nähe zu ihm. Es war wunderschön. Als wir am Strand ankamen, dachte ich, ich träumte. Überall war weißer Sand. Das Meer war eisblau und kein Mensch war in Sicht.

Ich schaute Jasper an der Grinste. Langsam zog ich mir die Schuhe aus. Darauf folgte die Hose. Jasper regte sich nicht. Ich ging auf ihn zu und knöpfte die ersten Knöpfe seines Hemdes auf. "Du weißt, dass uns keiner sehen kann." Versuchte ich ihn zu beruhigen. Zärtlich strich ich über die Narbe an seinem Hals. "Und du weißt, dass ich dich liebe." Murmelte ich und stellte mich auf Zehenspitzen um ihn zu küssen. Er erwiederte den Kuss sanft. "Nur schwimmen." Meinte ich mit einem frechen Lächeln auf den Lippen und rannte ins Wasser. Im Laufen zog ich mir das Top aus und lies es in den Sand fallen. Jasper folgte mir lautlos.

Und jetzt sitze ich in meinem Zimmer, liebes Tagebuch, und versuche einen wunderschönen Tag aufs Blatt zu bekommen. Ich hoffe es hat alles geklappt und verspreche dir, dass ich morgen früh mit Sarah reden werde. Aber erstmal ist Schule angesagt.

Gute Nacht und bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 17.März, diesmal ist es Abend. Ich hatte den ganzen Tag lesend verbracht, nunja, bis mich Emmett aus der Hängematte geworfen hatte. Das war ja auch ein komisches Buch, aber eine süße Liebesgeschichte. >> was liest du denn da?<< Emmett nahm mir das Buch weg und sah mich mit fragendem Blick an. >> eine Liebesgeschichte… mit einem kaltherzigen jungen Mann… damit ich weiß wie ich mit dir umgehen muss<< grinste ich und schon hatte er zu einer Wasserpistole gegriffen. Erst bombardierte er mich pausenlos mit Wasser. Doch auch er wurde schnell nass. Ich hatte noch die Wasserluftballons gefunden und griff ihn an. Mit jedem Schritt kamen wir uns näher, und irgendwann sahen wir uns an und er zog mich zu sich. Sanft drückte er mich an sich und seine Lippen näherten sich meinen. Mein Puls raste und ich griff ihm in die dunklen Locken. Doch wir beide hatten den selben Gedanken. Kurz bevor sich unsere Lippen berührten, klatschte ich ihm einen letzten Luftballon auf den Kopf und er schüttete das restliche Wasser aus der Pistole über mir aus. Wir lachten und ich warf einen Tannenzapfen hinter mich, als ich von ihm floh. Jedoch war die Wiese so rutschig, dass ich sogleich auf der Nase lag. Total dreckig und nass drehte ich mich um und wer grinste mich von oben an? Emmett. Er kniete sich über mich, beugte sich zu mir herunter und küsste mich. Er fuhr mir ins Haar und hob mich hoch. Irgendwann hatte er mich nachhause getragen. Ich zitterte schon, in den nassen Klamotten. Dort legte er mich aufs Bett und zog mir die kurze Hose aus. Ich wollte auch was zu tun haben, also zog ich ihm das Shirt über den Kopf. Als wir nur noch Unterwäsche anhatten. Zog er mir verspielt die Decke über den Kopf und ich guckte verwirrt darunter hervor. >> Sarah, du kannst dir nicht vorstellen, wie sehr ich dich liebe…<< flüsterte er. >> doch antwortete ich und zog ihn zu mir her. Naja, genaueres will ich nicht erläutern. Ich wusste gar nicht, dass DAS was wir getan haben, auch so schön sein kann. Und es war schön, mit Emmett war es wunderschön. Wenn Jenni das liest, ich weiß nicht… sie wird sicher eine Party veranstalten, haha, nein Spaß bei Seite. Emmett lacht auch gerade, ich muss mich tierisch zusammen reißen. Haha, Jennis „Emmett-hat-Sarah- flachgelegt“-Party. Wer da wohl kommen wird? Egal, mach das bitte nicht, es reicht wenn es Edward und du wissen… okay, ich hör jetzt auf, sonst komm ich wirklich noch auf dumme Gedanken, bis morgen

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

es ist Montagabend und ich war Montags noch nie so glücklich wie heute. Als ich heute morgen aufwachte trug ich nur noch einen BH und Jaspers Boxershorts. Ich wunder mich jetzt noch wie ich da sgeschafft habe. Ich zog mich schnell um und Jasper kam in mein Zimmer. "Guten Morgen, Shorty." Begrüßte er mich.

"Hey, ich bin nicht klein." Nörgelte ich rum und stellte mich gespielt beleidigt auf die Zehenspitzen und küsste ihn. In dem Moment stand plötzlich Sarah in der Tür. "Guten Morgen ihr beiden." Rief sie fröhlich und es war ziemlich laut. "Hattest du gestern Spaß?" Fragte ich sie neugierig. Wenn ich mal übersah, dass sie schon um 7 Uhr wach war und ein riesen T-Shirt von Emmett trug. Sie lief knallrot an. Ich seufzte leise und flüsterte ihr etwas ins Ohr. "Was bin ich froh, dass ich nicht die Einzige bin, die mit einem Toten schläft." Sie lachte leise. Jasper neben mir lachte auch und schüttelte den Kopf.

Ich folgte ihm die Treppe runter. Sarah riet ich, dass sie sich erstmal richtig anziehen sollte. Ich aß eine Kleinigkeit und eine 3/4 Stunde später gingen wir zum Auto.

Es war ein lustiger Tag in der Schule gewesen. Sehr viele hatten uns angestarrt und Jasper beziehungsweise Emmett hätte heute jemanden fast umgebracht.

Sarah ergriff nach dem Aussteigen sofort Emmetts Hand. Sie wollte es nie offiziell doch jetzt freute sie sich richtig darüber.

Ich war heute nicht so gesprächig, weil mir mein Traum etwas zum nachdenken gegeben hatte. Heute auf dem Schulhof ist etwas merkwürdiges passiert. Wir stiegen aus und ein Junge hat mich ausversehen angerempelt. Ich hob meine Bücher auf und Jasper stand neben mir und legte einen Arm um die Taille. Genau das habe ich geträumt, liebes Tagebuch. Es ist so als ob ich die Zukunft sehe. Ich sehe genau, was passieren wird. Ich träume davon. Sarah und ich trafen uns währrend des Unterrichtes einmal kurz auf der Toillette, wo ich ihr die ganze Sache erklärte. Sie sagte auch, dass sie Gedanken manipulieren kann. Und alles fing bei uns nach dem letzten Vollmond an. Er war vor 4 Tagen.

Es ist sehr komisch zu sehen, wie wir uns weiterentwickelt haben. Sarah ist stärker geworden. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen, wessen Zustand labil wir. Nein, ganz im Gegenteil. Sie ist eine selbstbewusste junge Frau geworden und hat einen treuen Mann an ihrer Seite. Ich habe mich auch verändert. Ich bin noch herzloser geworden. Ich weiß nicht, wie das kommt, aber manchmal verarbeite ich Trauer, Wut und Fröhlichkeit ganz anders als normal. Selbst Jasper ist das aufgefallen. Mit Edward spreche ich kein Wort mehr. Er ist mir vollkommen egal geworden. Manchmal tut es weh, es zu sagen, aber er hat sich auch sehr verändert. Früher waren wir wie Bruder und Schwester und heute schaue ich ihm noch nicht mal mehr in die Augen.

"Du kannst es nicht leutnen, Edward.", dachte ich heute in der Pause, als ich darüber nachdachte. In diesem Moment spürte ich einen kleinen Stich im Herzen und dann war alles wieder vollkommen kalt. Jasper schaute mich erschrocken an, doch ich erwiederte nichts darauf. Sarah ist es auch aufgefallen und sie sprach mich vor einer halben Stunde nochmal darauf an. Ich schüttelte nur den Kopf und dachte nicht mehr darüber nach.

Es ist einfach alles anders geworden. Endlich ist Sarah glücklich. Ich bin auch sehr glücklich und das habe ich alles Jasper zu verdanken. Er liest es wie immer gerade mit und lächelt mein geliebtes Lächeln. Dauraufhin wuschel ich ihm kurz durch die Haare und es ist alles beim alten geblieben. Ich hoffe ich träume die Nacht nichts schlimmes.

Bis morgen.. und Sarah, eine Party werd ich nicht geben, aber ich freu mich für dich.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 18.März, war ein Montag. Wie ich Montage hasse! Aber heute ging es mir gut, ich wachte früh morgens auf. Emmett war schon, oder noch, weg. Also begann ich mich anzuziehen. Ein kurzer Blick auf meinen Wecker ließ mich seufzen. Es war erst halb sieben? Normalerweise komme ich vor halb acht gar nicht aus dem Bett! Wie dem auch sei ging ich zum Hauptgebäude, und mein Blick fiel auf den etwas verwüsteten Rasen. Ich grinste und setzte mich drinnen auf das Sofa. Wahrscheinlich war ich dann doch noch etwas eingenickt, den ich wurde hochgeworfen. Ich riss die Augen auf und landete in steinharten Armen. >> Mensch Emmett!<< ich griff mir an das rasende Herz. Er grinste. >> guten Morgen, süße…<< sagte er leise und küsste mich, beziehungsweise, er wollte mich Küssen. Ich ließ mich rückwärts auf den Boden fallen und krabbelte unter das Sofa. >> denkste…<< kicherte ich. Doch Em schob das Sofa beiseite und bekam meinen Fuß zu fassen. >> natürlich…<< lachte er, als er mich über den Parkett zog. Meine Hände suchten nach Halt, doch sie glitten quietschend den Holzboden entlang. >> okay, ich geb auf…<< meinte ich und gab ihm einen Kuss. Mittlerweile war es schon Zeit in die Schule zu fahren. Ich trennte mich schmollend von meinem Audi und den Dodge und setzte mich in den Mercedes. Bei der Schule nahm Emmett meine Hand. Ich guckte ihn vielsagend an. Er schnitt eine Grimasse und ließ sie wieder los. Jetzt begann meine Arbeit. Mittlerweile wusste schon die ganze Schule von dem Vorfall mit Jasper. Die Ersten die mir verkamen, ließ ich ein Gerücht verbreiten, dass das Licht auf jemand völlig anderen lenken sollte. Und es klappte besser als ich es mir ausgedacht hatte. Die ganze Schule redeten nur über die Affäre der zwei Lehrer. Sie taten mir irgendwie leid, doch jetzt dachte niemand mehr über Jasper nach, was mir Edward in der Mittagspause bestätigte, als Jenni uns frischfröhlich von ihrem „neuen Wissen“ erzählen wollte. Ihre Reaktion, weil ich und Edward es schon vor ihr wussten, war genial. Sie schmollte und ich klärte sie auf, naja, es war mehr nur die halbe Wahrheit. Im Unterricht bekam ich dann eine SMS von ihr, ich soll schnell mal auf die Toilette kommen. Ich sagte mir sei nicht gut und ging im Laufschritt zum WC. Dort erzählte sie mir etwas über ihre Träume. Und dann gab ich auch zu, dass ich Gedankenmanipulieren konnte. Wir fanden auch heraus, dass es seit den letzten Vollmond angefangen hatte, und wie sehr wir uns Verändert hatten. Das letzte merkte ich selbst auch nachher auf dem Flur. Einer der Jungen vom Sportplatz kam auf mich zu. Mein Herz pochte und Adrenalin schoss mir durch die Venen. Ich zwang mich ruhig weiter zu gehen. Er sah mich und grinste. Als er nur noch ein einhalb Meter von mir entfernt war, stellte ich mich schulterbreit hin und sagte mit ruhiger, beherrschter Stimme nur >> wage es nicht mich und Jenni, noch ein einziges mal anzufassen<< und ging weiter. Ich war stolz auf mich. Zuhause fiel mir dann auch noch auf wie Jenni sich verändert hatte. Sie ignorierte Edward vollkommen. Zuerst sprach ich Edward darauf an, er stimmte mir zu. Ob es wohl an dem Umgang mit Jasper lag? Ich meine, er fühlt doch was man spürt, oder spürt was man fühlt, wie auch immer, ich fragte Jen Jen ob es ihr auch auffiel. Sie nickte, zuckte die Schultern und ging. Komisch. Um das alles zu verarbeiten schnappte ich mir die Autoschlüssel und fuhr mit dem Dodge zur Rennbahn. Und wer kam in meinem Audi nach? Emmett. Er kassierte eine Standpauke von mir, die aber in einem Lachanfall endete, und wir fuhren beide um die Wette. Er konnte einfach nicht gegen mich verlieren, nur weil ich eine bessere Fahrerin bin. Er knurrt gerade, weil er das liest. Haha, nimm es mir nicht übel Darling… Es ist nun mal die Wahrheit.

Sorry, liebes Tagebuch, ich wollte dich nicht unters Bett werfen, das war Emmett… und ich musste ihn wieder etwas austricksen, um ungestört dich da unten suchen zu können, aber ich mach jetzt Schluss, ich muss mir noch einen frechen Vampir vornehmen, bis morgen!

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute ist Dienstag. Oder besser gesagt war Dienstag. Wir haben es ziemlich spät. Ich stehe früh auf und schlafe spät ein. Komischer Zusammenhang.

Heute morgen als ich aufstand ging ich ins Badezimmer um mich frisch zu machen.

Doch aus irgenteinem Grund war meine Badezimmertür verschlossen, also beschloss ich mal kurz Sarahs Badezimmer zu benutzen. Ich klopfte leise. Keine Antwort.

Langsam machte ich dir Tür auf und sah Sarah vor dem Spiegel. Sie trug nur ihren BH.

"Sorry, ich komm später wieder." Meinte ich und wollte gerade die Tür schließen, als Sarah mich anguckte. "Ach kein Problem, komm rein." Flüsterte sie mit einem leichten Lächeln. Ich betrat das Badezimmer und stellte mich neben sie. Als ich kurz auf ihren Bauch schaute erkannte ich überall blaue Flecken. "Was hast du gemacht?" Fragte ich ein wenig verwirrt und besorgt.

"Emmett und ich ärgern uns oft." Lachte sie und es machte ihr anscheinend nichts aus. Ich lächelte auch ein wenig. "Jenni, jetzt im Ernst. Mach dir darüber keine Sorgen." Beruhigte Sarah mich und sie hatte ziemlich gute Laune. Ich nickte, legte ein bisschen Schminke auf und ging runter. Jasper hatte die Nacht nicht bei mir geschlafen, weil er mit Carlisle reden wollte. Er wollte mir ihm über unsere menschlichen Gaben reden und ob die Volturi, wenn sie davon erfahren würden, sie haben wollen. Ich denke nicht, aber wer weiß.

Ich sprang sozusagen in Jaspers Arme, als ich ihn an der Treppe stehen sah. Mir ging es sofort besser und ich wusste nicht, ob es an Jaspers Gabe lag oder an ihm. "Guten Morgen, Shorty." Begrüßte er mich und lachte. "Ich hasse meinen neues Spitznamen." Meinte ich lachend. "Aber für mich bist du halt short, also Shorty." Ich musste bei seiner Erklärung lachen. "Ja ja ich weiß. Uns trennen mehrere Zentimeter." Nuschelte ich. Emmett der gerade mit Sarah die Treppe runterkam grinste. "Mehrere?" Fragte er ungläubig. "Na okay, ein paar viele." Zischte ich leicht genervt lächelte aber immernoch. "Aber ihr seit auch so." Meinte ich lachend. Sarah streckte uns die Zunge raus und ging gespielt beleidigt die Treppe runter. "Auf gehts." Gab Edward lachend zu, der unsere Unterhaltung still betrachtete. "Schule." Seufzte ich leise und nahm meine Schultasche aus der Ecke. Es war eigentlich langweilig, nur die neuen Gerüchte waren viel besser, als die alten.

Es waren auch neue Gerüchte im Umlauf. Es kommen anscheinend morgen neue Schüler an unsere Schule. Mich interessiert das wenig, solange sie uns nicht ansprechen....

Als wir aus der Schule kam sprang ich schnell unter die Dusche. Wir hatten heute Sport gehabt. Sarah und ich schnappten uns eine Decke und legten sie vor dem Haus ins Gras. Wir unterhielten uns über dies und das. Gott und die Welt, sag ich immer dazu.

Im laufe des Nachmittags kamen Emmett und Jasper und ärgerten uns ein wenig. Sie hattten sich zum Glück wieder vertragen, dass wäre sonst nähmlich schrecklich gewesen.

So liebes Tagebuch, jetzt geh ich rüber ins Haupthaus und suche mir eine Schulter an die ich mich kuscheln kann. Ich bin ziemlich müde. Wo ist Jasper, wenn man ihn mal braucht?

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 19.März, weckte mich Emmett zur Abwechslung mal zärtlich. Er hatte mir vorsichtig die Decke weggenommen und mich auf den Rücken gedreht. Meine Angewohnheit in einem dünnen Shirt von Em und Boxershorts zu schlafen hatte sich für ihn bezahlt gemacht. Er legte sich vorsichtig auf mich und seine kalte Berührung ließ mich zusammen zucken. Kein Wunder, wenn ich davor noch in die kuschelig, warme Decke eingewickelt war. >> meine Kleine…<< flüsterte er. Ich wusste, dass etwas nicht in Ordnung war und fand es auch heraus. Das schreibe ich aber nicht hier herein, Jasper hat gesagt, dass er es Jenni selber sagen will und ich will ihm da nicht rein pfuschen, jetzt wo Emmett und er sich wieder vertragen haben. Sorry, Jenni. Wieder zurück zum Tagesablauf, nachdem ich etwas mit Emmett gekuschelt hatte, ging ins Bad um meine Flecken zu begutachten. Da platzte Jenni herein. Sie entschuldigte sich hastig, doch ich ließ sie herein. Etwas schockiert guckte sie meine Haut an. Einige, richtige Prachtstücke, von blauen Flecken waren auch darunter. Lila blassblau schimmerten sie in allen möglichen Farben auf meiner hellen Haut. >> es ist nicht weiter schlimm, Em und ich blödeln eben oft…<< meinte ich nur um sie zu beruhigen, fügte aber noch mit Nachdruck hinzu, gegenüber Emmett jedoch nichts zu erwähnen. In der Schule ging ein neues Gerücht herum. Morgen würden wir neue Schüler bekommen! Ich freute mich darauf, vielleicht haben die etwas mehr mumm und sprechen mich mal an. Ich hab ja nichts dagegen, dass mich die anderen mit Respekt behandeln, wobei es eher die Ehrfurcht ist. Frisches Blut, (nicht so wortwörtlich denken Emmett!), im Schulalltag wird etwas Schwung in die Bude bringen! Sonst mach ich das eben, haha. Mit Jasper im Unterricht zu sitzen macht zwar auch ganz schön Spaß. Wir hatten heute Spuckröhrchen gebastelt und unserem Geschichtelehrer Papierkügelchen hinterher geschossen. Jasper erzählte mir zudem noch kleine Einzelheiten aus dem Krieg die nicht mal der Lehrer wusste. Solche wie, als Jasper mit ein paar anderen Vampiren auf die Jagd in das gegnerische Nachtlager gingen oder der unbewaffnete Angriff dreier Vampire, den kein Mensch überlebt hatte. Und noch einige viel schaurigere, bei denen sich eine Gänsehaut auf meinem Körper ausbreitete. Wobei ich mir jetzt sicher bin, dass das mehr an Jaspers Gabe lag als an den Geschichten. Jedoch schien Jenni immer noch nicht mit Edward zu sprechen. Warum ignorierte sie ihn so dermaßen? Ich unterhielt mich während Bio, still mit Edward. Was mich wirklich viel Energie kostete, und ich darum nach der Stunde fast um Flur zusammen gebrochen wäre, hätte mich nicht jemand gehalten. Es war ein Junge, er war groß und stark, jedoch kleiner als Emmett. Emmett war natürlich einer der größten und muskulösesten der Schule (jetzt grinst jemand neben mir, haha). Wieder zurück zu dem Jungen. Er hatte mich aufgefangen und war mit mir zur Krankenschwester gegangen, und wer wartete dort? Emmett natürlich. Ich sah es ihm an was er vorhatte, also brannte ich den Gedanken >> lass stecken<< noch schnell ins Hirn. Was ich nicht hätte tun dürfen. Der Tunnelblick setzte ein und meine Augen schlossen sich. Ich wachte auf einer unbequemen Liege auf. Im Krankenzimmer. Ich schwang die Beine von der Liege und stand auf. Etwas benommen torkelte ich zur Tür. Doch dann ging es mir wieder besser. Bevor ich jedoch gehen durfte, musste ich mir von der launischen Krankenschwester anhören, dass ich mehr essen sollte. Ich ging nicht wieder zum Unterricht, ich lief nach Hause. Es tat mir gut wieder zu joggen. Es hatte mir schon gefehlt. Ich beschloss, noch einen kleinen Umweg zu machen, und ich kam gleichzeitig mit Emmett, Edward, Jasper und Jenni zuhause an. Ich kam genau dann aus dem Wald, als sie ausstiegen. Em hatte mich schon längst gehört und kam auf mich zu. >> wer war denn das, der dich da getragen hatte?<< fragte er neugierig. >> ein Bekannter…<< log ich, ja Emmett jetzt weißt du das ich gelogen hab. Ich wollt dich doch nur etwas ärgern. Wie aus heiterem Himmel begann es wie aus Kübeln zu regnen. Ich kuschelte mich an Emmett und zusammen gingen wir zum Häuschen. Jenni war nicht hier, sie war im Haupthaus. Heute schlafe ich wieder mal in meinem eigenen Bett. Ich muss jetzt daran denken, wie ich vorher war. Bevor ich erkannte, dass ich Gedanken manipulieren konnte. Bevor ich mit Emmett zusammen war. Bevor ich zu den Cullens kam. Und jetzt bekomme ich wieder eine Gänsehaut. Nein, Sarah, das ist die Vergangenheit. Das ist vorbei. Ich bin jetzt hier, ich lebe im hier und jetzt. Und jetzt hab ich noch etwas anderes zu tun, bis morgen liebes Tagebuch,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch...

Ich schreibe dir täglich, aber ich hatte nochnie soviel Angst. Als ich heute Morgen aufwachte, weckten mich jemand. Jasper. "Wir müssen reden." Meinte er leise und ich fühlte, dass etwas nicht stimmte. "Okay." Murmelte ich. Ich war hellwach.

"Du weißt die Volturi sind hinter speziellen Gaben her." Fing Jasper an. Ich nickte. "Wenn eure Gaben ans Licht kommen haben wir ziemlich viele Probleme." Sein Gesicht war schmerzverzerrt. "Ich weiß." Nuschelte ich leise und strich ihm zärtlich über den Arm. Er nickte und stand lautlos auf. "Wir müssen in die Schule." Flüsterte er leise und half mir hoch. Sarah und ich dürfen keinem davon erzählen, dass wusste ich, doch es war schwerz zu akzeptieren. Sie haben Edward ja schon auf dem Gewissen und wenn die Familie noch jemanden "verlieren" würde, würden sie alle zerbrechen.

Ich versuchte den Gedanken zu verdrängen und Jasper keine miesen Gefühle spüren zu lassen. Ich begrüßte jeden der im Wohnzimmer stand. Wir hatten es ziemlich spät. Ich stieg auf Jaspers Motorrad und wir warteten nicht auf Sarah und Emmett. Ich war viel zu sehr in Gedanken versunken um es mitzukriegen, doch ich sah noch kurz wie das Garagentor auf ging und Sarahs Audi rausfuhr. Ich kuschelte mich an Jaspers Lederjacke. "Der Helm stört." Gab ich leise zu und Jaspers Körper vibrierte leicht.

Nach kurzer Zeit stiegen wir ab und ich nahm meinen Helm ab. Die Schüler auf dem Schulhof starrten uns an, doch plötzlich fuhren ein Ferarri und ein Audi auf den Parkplatz und somit lenkte sich die Aufmerksamkeit auf die beiden Autos und ihre Insassen. "Jasper, wer ist das?" Fragte ich ihn, doch er verkrampfte sich. Auch die Autotüren vom Audi wurden nicht geöffnett. "Steig wieder auf." Flüsterte Jasper leise und gab mir den Helm. Ich war etwas verwirrt, doch ich tat es.

Ich schlang meine Arme um Jaspers Mitte und blickte auf den roten Audi. Emmett saß am Steuer und wendete den Wagen. Sarah schaute mich mit weit aufgerissenen Augen an. Ich verstand die Welt nicht mehr. Jasper startete den Motor und fuhr los. Aus dem Augenwinkel erkannte ich noch die Personen, die aus dem Auto stiegen. Sie waren wunderschön und die eine Person, ein Mädchen mitte 17 schaute mich an. Sie sties den Jungen neben sich an und der wandte mir den Blick zu. Ian.

Als Sarah und ich kurz nach meinem 5 Geburtstag in verschiedene Familien kamen, hatte ich ihn als Bruder. Er kümmerte sich immer um mich, doch einmal schüttelte er mich so heftig, dass ich bewusstlos wurde und im Krankenhaus landete. Er hatte mir damals das Schlüsselbein gebrochen und darauf wurde Sarahs damalige Pflegefamilie aufmerksam und nahm mich zu sich. Ich war ein paar Monate nicht ansprechbar, doch durch Sarah hatte ich meine eigene Persönlichkeit entwickelt.

Doch was mich am meisten an den zwei Personen auf dem Parkplatz störte, sie hatten blutrote Augen.

Ich bekam Gänsehaut und fing an zu zittern. Als Jasper das Motorrad in der Garage anhielt, stieg ich sofort ab und lief in mein Zimmer. Ich wollte keinen sehen. Ich konnte nicht. Der schreckliche Abend mit Ian und seinen Eltern kam wieder hoch. Ich habe Angst schlafen zu gehen, weil ich denke er könnte kommen, weil er weiß wo ich bin und dass ich noch lebe.

Liebes Tagebuch, ich rufe jetzt gleich nach Jasper und bitte ihn, dass er die Nacht bei mir bleibt. Aber diesmal soll er bitte auf mich aufpassen, weil ich schrecklich Angst vorm Schlafen habe.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 20.März, die neunen Schüler sind da! Aber ich freue mich alles andere. Ich hab so ein komisches Gefühl im Bauch. Es war ein Junge und ein Mädchen. Sie waren beide Vampire, das konnte man deutlich erkennen, so schön wie sie waren! Ich hatte nicht wirklich ziel Zeit in der Schule verbracht, genauer gesagt war ich nur mal eine Minute auf dem Parkplatz. Jasper und Jenni waren mit dem Motorrad voraus gefahren und Emmett und ich kamen gleichzeitig mit einem Ferrari auf dem Parkplatz an. Als sie ausstiegen starrte sie Emmett an. Ich sah zu ihr rüber. Sie war wirklich wunderschön. Ihr blondes Haar war Kinn lang und frech aufgestylt. Ich wurde Eifersüchtig. Doch ehe ich mich versah saß ich auf dem Beifahrersitz und guckte verwirrt zu Jenni und Jasper auf dem Motorrad. Jenni hatte den Helm wieder auf und Jasper brauste vom Parkplatz. Emmett trat auf das Gaspedal und der Audi machte einen Satz nach vorne. Ich wurde durch die Schwerkraft in den Sitzgedrückt und schnallte mich hastig an. Seinem Fahrstil nach zu beurteilen war Emmett wütend. Er fuhr rasenschnell die Kieseinfahrt hoch und schlitterte ein paar mal haarscharf um die Kurven. >> Was ist los?<< fragte ich verwundert als ich aus dem Auto ausstieg, oder mehr oder weniger fiel. Niemand gab eine Antwort. Jenni verschwand in Jaspers Zimmer. Ich wollte ihr nach gehen, doch etwas sagte mir sie wollte alleine sein, oder höchstens noch mit Jasper. Die Zeiten waren vorbei, als ich die einzige war, die an all ihren Gedanken teilhaben konnte, nun war es Jasper. Da fiel mir etwas ein. Unsere alten Tagebücher! Hatte sie nicht einmal einen Ian erwähnt? Damals empfand ich es noch etwas unschicklich die Einträge von Jenni zu lesen, aber überflogen hatte ich sie trotzdem das ein oder andere mal. Doch das war jetzt ein Notfall! Ich sprintete zu meinem Haus und Kletterte das Bücherregal hoch. Plötzlich fing das ganze an zu schwanken und ich biss schon die Zähne zusammen als das Regal kippte. Alle Bücher flogen auf den Boden und ich krallte mich immer noch an einem Brett des schweren Bücherregals fest. Es würde weh tun, das war mir klar. Ich ließ los und landete auf den Büchern und schon kam mir das dunkle Holzregal entgegen. Ich hob schützend die Hände und spannte jeden Muskel an. Mit voller Wucht Prallte es auf mich und ich jaulte auf. Ich fluchte, weil das regal ganz schön schwer war und ich mit einem Fuß feststeckte. Als die Luft dann langsam knapp wurde, weil eines der Bretter genau auf meine Lunge drückte, wurde es hoch gehoben. >> Alles okay, süße?<< fragte Em. Ich nickte und stand auf. Weit kam ich nicht, denn ich legte mich aufs Bett. Alles tat mir weh. Er folgte mir und strich das Shirt hoch. Emmett stutzte. Ich zog wieder das Leibchen runter. >> es ist halb so schlimm wie es aussieht…<< meinte ich nüchtern. >> die kommen in dem Fall von mir, oder?<< fragte er. Ich machte einen kurzer Nicker, bevor ich übertrieben meinen Kopf schüttelte. >> Nein<< log ich. Er sah mich mit diesem Blick an. Ich kuschelte mich an ihn und flüsterte ein leises >> Danke<< bevor ich aufstand und die Bücher wieder in das Regal einordnete. Emmett wollte helfen, doch er ordnete sie falsch ein, also sagte ich ihm er soll sich auf das Bett setzen. Ich hatte unsere Tagebücher aus den vergangenen 14 alle aufbewahrt. Ich ließ die ersten drei Tagebücher unten, kuschelte mich mit Emmett vor den Kamin und wälzte die Bücher.

Tatsächlich, sie erwähnte, dass sie wieder von der Nacht im Krankenhaus mit Ian geträumt hatte! Er hatte sie zum Weinen gebracht und versucht sie mit einem Polster zu ersticken! Ich wollte nicht weiter lesen, das war zu viel! Wie konnte man das nur Jenni antun?!

Emmett beschloss noch eine Runde mit mir joggen zu gehen, damit ich mich beruhigte. Wir waren geschlagene 4 stunden joggen, und ich war fix und fertig. Ich schreibe jetzt noch schnell fertig und geh dann mal ins Bett, morgen wird ein anstrengender Tag,

bis dann,


Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute ist Donnerstag morgen und ich bin noch nicht einmal aus meinem Zimmer rausgekommen. Jasper ist die ganze Zeit bei mir, aber ich rede nicht mit ihm. Er hilft mir so gut es geht, aber ich kann das nicht. Was soll ich tun?

Ich habe beschlossen heute in die Schule zu gehen. Jasper sitzt neben mir und hebt eine Augenbraue, weil ich so zittere, aber das ist mir egal. Ich kann mich nicht vor meinem Leben verstecken.

Es tut mir leid liebes Tagebuch, ich musste aufhören zu schreiben. Mein ganzer Körper zitterte und ich konnte kaum noch etwas sehen. Tränen sind ein schlechtes Zeichen, sagte Sarah früher immer. Sie war gestern auch kurz hier, doch als ich keine Regung zeigte ging sie wieder. Heute ist es so weit. Ich werde in die blutroten Augen schauen, die mich vor vielen Jahren misshandelt haben.

Genau in diesem Moment schaue ich auf und sehe Jaspers Gesicht vor mir. Er war wütend und das konnte ich verstehen. Ich wünsche mir nur, dass er heute bei mir bleibt. Und am liebsten auch die restlichen Schultage, weil ich ihn brauche und ich tierische Angst vor den roten Augen habe.


Ich bin wieder da, liebes Tagebuch. Ich habe den Tag haarscharf überstanden. Am Besten ist es, wenn ich den ganzen Schmerz rauslasse und ihn hier aufschreibe. Mein Tag war einfach so... so schlimm. Manchmal wünsche ich mir, ich wurde niemals geboren, doch dass kann ich ihnen nicht antun. Sarah und Jasper und alle anderen die mich lieben, aber trotzdem es ist die Wahrheit.

Als ich heute aus dem Auto stieg waren wieder alle Blicke auf uns gerichtet. Der schwarze Ferrari stand am Ende des Parkplatzes. Mein Herz schlug hörbar schneller und ich fing an zu zittern. Jasper fuhr mit dem Motorrad, dass, wenn etwas passiert er mit mir sofort fort kann. Es war zu meinem eigenen Schutz. Ich stand neben Sarahs rotem Audi und zitterte wie verrückt. Edward stellte sich neben mich und legte eine Hand auf meinen Arm. Ich schüttelte sie lautlos ab und ging zu Sarah. Emmett stellte sich solange auf die andere Seite, sodass nichts passieren konnte.

"Jasper, wo bleibst du?!" Nuschelte ich lautlos und hoffte darauf das er auf den Parkplatz fuhr. "Er kommt." Meinte Emmett leise und ging wieder zu Sarah. Edward, Bella, Sarah und Emmett gingen gerade rein. Sarah formte mit ihren Lippen noch die Wörter "das schaffst du" und verschwand im Gebäude. Ich ging auf Jasper zu. Dieser guckte sich auf dem Schulhof erstmal um und wandte dann seinen Blick zu mir.

"Wo warst du denn solange?" Fragte ich ihn und umarmte ihn kurz. "Entschuldigung." Nuschelte er und war voll und ganz in seinem Element ein wahrer Gentleman zu sein.

"Es wird nichts passieren." Beruhigte mich der Vampir neben mir und nahm meine Hand. Sofort fühlte ich mich ein wenig besser.

Es klingelte leise, als wir den Unterrichtsraum betraten. Wir hatten jetzt Geschichte. Der Lehrer kam kurz nach uns rein und schloss die Tür. Wir setzten uns in die hinterste Reihe und lauschten dem Lehrer. Jasper verkrampfte sich plötzlich. Als es an der Tür klopfte zuckte ich zusammen. Der Lehrer sah verärgert zur Tür. "Ja." Meinte er genervt. Die Tür ging auf und zwei Schüler traten rein. "Ah, Klasse. Darf ich vorstellen, dass sind eure neuen Mitschüler." Ich guckte zur Tür und bereute es sofort wieder.

"Mein Name ist Mischa und das ist Ian." Stellte sich das Mädchen vor. Sie hatte lange blonde Haare und abgesehen von ihren schwarzen Augen, die einen leichten rotstich hatten, war sie sehr hübsch. Ich traute mich nochnicht mal den anderen Vampir anzusehen. Ich zitterte leicht. "Die sind neu in unserem Kurs, der andere Kurs war ihnen zu langweilig." Murmelte das blonde Mädchen vor uns. Ja, weil sie mich sehen wollen! Sie setzten sich in die zweite Reihe und schauten nach vorne. Ab dem Moment an hörte ich dem Lehrer garnicht mehr zu. Ich glaube sogar er hatte mich drangenommen, aber das war mir egal. Jasper schaute mich oft besorgt an, doch es kam mir sofor als ob ich garnicht da war.

Als es endlich zur Mittagspause klingelte machte ich mich mit Sarah auf den Weg zur Cafeteria. Wir haben zusammen Kunst gehabt. Wir betraten gerade die Cafeteria da rannte ich ausversehen in eine Person rein. Der Schüler knurrte kurz, doch als er mich sah lächelte er breit. Mein Herzschlag pochte und ich wich zurück, doch hinter mir war die Wand. Sarah stand neben mir und nuschelte leise "Emmett!Jasper!", aber anscheinend waren sie noch nicht da. Ian ignorierte Sarah und lächelte mich an. Ich sah seine weißen Zähne. "Hallo Jenni, schön dich wiederzusehen." Begrüßte Ian mich herzlich. "Deine Schulter ist zum Glück verheilt und es tut mir nochmal leid wegen dem Kissen im Krankenhaus. Ich wollte dich besuchen, aber du hast angefangen zu weinen und nicht mehr aufgehört." Versuchte er mit einem fiesen Grinsen zu erklären.

Genau das habe ich versucht zu verdrängen. Ian hätte mich fast umgebracht. Jetzt wurde ich sauer und ging einen Schritt auf ihn zu. Sarah stand hilflos neben mir. "Ich hoffe du hast vor deiner Verwandlung in der Hölle geschmort." Spuckte ich ihn an. "Emmett, Jasper. Bitte kommt." Flehte Sarah ein bisschen lauter. Ian wurde langsam wütend und knallte mich zurück an die Wand. Unsere Körper trennten wenige Zentimeter. "Nein, ich bin nicht in der Hölle verreckt. Eher im Jugendknast, aber zum Glück war die Aufseherin ein Vampir." Lachte er leise und kam meinem Gesicht immer näher. Ich versuchte ihn wegzustoßen, doch er war hart wie Stein. Ich spürte seinen wiederlichen Atem an meiner Haut. Warum tat kein anderer Schüler etwas? Durch den Knall hätten sie es doch merken müssen. Plötzlich wurde der Vampir vor mir mit voller Wucht zurückgestoßen. Er knallte ein paar Meter weiter auf den Boden.

Alle die es bis zu dem Zeitpunkt nicht gesehen hatten, guckten mittlerweile und murmelten etwas von Prügelei. Die wussten garnichts.

Jemand legte einen Arm um mich und ich merkte, dass es Sarah war. "Jenni, Sarah. Fahrt nach Hause." Murmelte eine wunderschöne Stimme wutverzerrt. Ich nickte bedrückt und folgte Sarah. Edward ging auf die andere Seite. Ich wehrte mich nicht. Schnell schaute ich nochmal über meine Schulter nach hinten. Jasper und Emmett standen vor den zwei Vampiren. "Wir haben lange nach dir gesucht." Erklang plötzlich Ians Stimme in meinem Kopf. Ich erschrak und stolperte leicht. Edward fing mich auf und trug mich zum Auto. "Hast du das gehört?" Fragte ich leicht panisch. Edward nickte leicht und hatte seine Zähne aufeinander gepresst. Sarah und ich stiegen in den Audi. "Ihr fahrt nach Hause. Ich muss Jasper davonabhalten dieses Arsch umzubringen." Befahl Edward und Sarah startete den Wagen. Ich lehnte meinen Kopf an die Fensterscheibe und schaute nach draußen. Es hatte leicht angefangen zu regnen.

Ich stieg aus dem Auto und ging wortlos in mein Zimmer und jetzt sitze ich hier und warte auf Jasper. Ich hoffe es ist nichts passiert. Carlisle war gerade bei mir und sagte, dass Ian mir nichts tun könne, doch da irren sie sich. Er hatte schonmal versucht mich umzubringen und das nächste Mal wird er es mit sicherheit schaffen.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Heute, 21.März, war ein schrecklicher Tag! Die Schule verging langsam, und die neuen Schüler waren mir unheimlich. Ich konnte mir schon ausmahlen was Ian mit Jenni gemacht hatte, dieses dreckige… ?! Wie konnte er nur! Ich wurde so unbeschreiblich wütend als ich die Puzzleteile zusammengefügt hatte. Jedoch war das in der Schule heute DIE Krönung. Nachdem ich Kunst mit Jenni hatte gingen wir zu zweit in die Cafeteria. Dort rannte sie gegen einen Jungen. Er war hübsch. Hatte blondes Haar, war groß und gut gebaut. Sein Gesicht wirkte so vollkommen, doch etwas störte. Die Augen, mit den grünen Kontaktlinsen, hatten einen Rotstich. Das Vampirgift löste allmählich die Linsen auf. Er flüsterte Jenni etwas zu und knallte sie gegen die Wand. Ich flehte leise, Jasper und Emmett um Hilfe, doch sie kamen nicht! Ich versuchte Einzuschreiten, doch als ich seinen Arm packte durchfuhr ein starker Stromschlag mich und ich war wie gelähmt. Was war das?! Plötzlich durchdrang mich ein lauter Krach. Jemand hatte Ian von Jenni weggestoßen. Jasper! Ich bekam wieder die Kontrolle über meinen Körper zurück und nahm Jenni an der Hand. Zusammen eilten wir den Gang entlang, als plötzlich ein lauter Schrei durch meinen Kopf fuhr. Anscheinend hatte es Jenni auch gehört, denn sie zuckte kurz und fragte Edward ob er das auch gehört hatte. Er nickte, doch ich bezweifelte, dass er diesen Schrei gehört hatte. Schnell sprang ich in den Audi und startete den Motor. Edward war wieder rein gegangen. Ich trat aufs Gas und raste nachhause. Jenni sagte kein Wort und verschwand in ihrem Zimmer. Ich war so wütend, dass ich einfach Joggen ging. Erst spät abends kehrte ich in mein Haus zurück. Jen Jen war nicht hier, sie war im Haupthaus, bei Jasper. Das war gut, dort würde ihr niemand etwas antun können. Ich machte mich Bettfertig und legte mich ins Bett, doch dann fiel mir ein, dass ich noch nicht ins Tagebuch geschrieben hatte, also stieg ich aus dem Bett und schaltete das Licht ein, und dann durch fuhr mich ein kalter Schauer. Ian stand mitten im Zimmer und sah mich an. Erst konnte ich mich nicht rühren, doch dann fuhr ich ihn an. >> was willst du?<< blaffte ich. Er lächelte, >> nananaa… willst du einem Gast nicht etwas zu trinken anbieten?<< er zog eine Augenbraue hoch. >> In meinem Haus bist du kein Gast!<< fauchte ich. >> Also, sag was du willst und verschwinde!<< wiederholte ich ungeduldig. >> wenn ich das richtig verstanden habe, bist du ein sehr begabter Mensch…<< das Wort „Mensch“ sprach er mit Verachtung aus. >> Wie hast du es den Verstanden?<< knurrte ich. „Du weißt genau wie ich das meine!“ brüllte eine Stimme in meinem Kopf. Der Schmerz in meinem Gehirn war nahezu unerträglich! >> was willst du?<< fragte ich wieder. >> ich hatte vor, mit dir einen Handel zu machen…<< er machte eine Pause, nahm ein Bild von mir und Jenni vom Schrank. Er musterte es, sah wieder zu mir auf und sprach weiter. >> wenn ich sie in Ruhe lasse, würdest du dann mitkommen… mit mir und Mischa…zu den Königen…<< weiter kam er nicht, denn plötzlich war der Raum voller Vampire die ihn anfauchten. Er schaute mich jedoch nur an, und ich hielt mich zurück, ihm etwas nach zu werfen. Für meine Augen war es zu schnell, was jetzt geschah, aber erkennen konnte ich nur noch, dass das Fenster zerbrochen war und keiner mehr hier war. Mir war etwas mulmig zumute, also rannte ich zum Haupthaus. Doch dann stolperte ich und schürfte mir die Handfläche und das Knie auf. Ich fluchte und dann sah ich es. Mischa hatte mir ein Bein gestellt. >> Ian ist weg, sie jagen ihn…<< meinte ich nur kurz und sie starrte auf mein Blut. „Wage es nicht…“ brannte ich es ihr in den Kopf. Sie schüttelte sich und sah mir dann in die Augen. >> es ist bereits zu spät, Sarah… sie wollten euch und sie werden euch früher oder später bekommen…<< sagte sie, ließ ihre Kette fallen und rannte davon. Ich grübelte nach. Was hatte das zu bedeuten? Mit spitzen Fingern nahm ich die Kette auf. Sie hatte große Glieder und ein schweres Medaillon war daran aufgefädelt. Ich hängte es mir um den Hals und humpelte zum Haus. Dort suchte ich in Carlisles Zimmer nach dem Verbandszeug, und desinfizierte mit zusammengebissenen Zähnen die Wunden. >> du winselst…<< hörte ich eine wunderbare Stimme. Emmett. >> ich bin so froh, dass es dir gut geht…<< ich umarmte ihn. >> und ich winsle nicht… ich jammere nur etwas hoch…<< meinte ich und wickelte einen Verband darum. Er lächelte und sah mich an. Es war wie früher, als er mein großer Bruder und mein bester Kumpel war. Doch jetzt war er mehr, er war mein Leben. Es gibt sehr wenige Menschen für die ich mein Leben geben würde, und die kann ich an ein paar Fingern abzählen. Jenni. Emmett. Esme und Carlisle. Ich liebte sie aufrichtig, SIE waren meine Familie, und eine Familie beschützt sich.

Ich geh dann mal schlafen,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute war der letzte Schultag und es war schlimm. Wie jeden Freitag waren alle Schüler fröhlich und alberten rum, doch ich blieb ruhig. Sarah hatte auch kein Wort gesagt. Als ich heute morgen aufwachte lag ich in Jaspers Armen. Ich hatte mich die ganze Nacht nur hin und her gewälzt. Seit das gestern mit Sarah passiert ist, dachte ich mir nur "Warum sie?" Konnte er nicht zu mir kommen?!

Ich fühle mich schuldig. Es hätte sehr viel passieren können, doch ich denke ja nur an mich und nicht daran, was Sarah zustoßen könnte. Jasper guckte mich komisch an und grinste, als er merkte, dass ich wirklich wach war. Ian war tot und konnte mir nichts mehr anhaben, schoss es mir durch den Kopf. Als ich das erfahren habe, habe ich panisch Jasper abgetastet um zu wissen, dass es ihm gut ging. Ian war gefährlich und das wusste ich nur zu gut. Jasper ist zum Glück nichts passiert, sonst wär ich wortwörtlich gestorben.

Als Jasper und ich am Morgen vom Motorrad stiegen schauten uns alle an. Es war nicht so wie jeden Tag. Jasper hatte vor den Augen der Cafeteria einen Jungen auf den Boden geschleudert und ihn bedroht. Die Schüler hatten schon immer Angst gehabt, doch heute war es am Schlimmsten. Jasper wurde von jedem gemieden, doch mich störte das wenig. Es tat mir leid, dass Jasper wegen mir litt, doch die anderen Schüler wussten den Grund nicht warum er so ausgerastet ist.

Wir gingen in den Klassenraum und als der Unterrich begann hörte ich gespannt zu. Mischa war nicht mehr da. Ian war tot. Und alle Personen, die ich liebe sind in Sicherheit.

Doch da irrte ich mich. Sarah und ich waren nicht in Sicherheit. Die Volturi wollten uns in ihre Sammlung aufnehmen. Sie wollen unser Leben zerstören und das will und kann ich nicht zulassen. Ich möchte nicht, dass die Cullens damit reingezogen werden und deswegen möchte ich zusammen mit Sarah zu den Volturi gehen. Sie weiß es noch nicht, aber ich werde es ihr heute oder morgen sagen. Wenn nicht, dann gehe ich eben alleine, doch das würde Edward nie zulassen. Ich hasse es einen Gedankenleser in der Familie zu haben, habe ich das schonmal gesagt? Und ich denke ich hasse Gedankenleser an sich, weil sie alle Geheimnisse mitbekommen und sie- wenn sie wichtig sind- nicht sagen.

Als es nach 3 weiteren Schulstunden endlich zur Pause klingelte, schnappte ich mir Jasper und ging mit ihm in die Cafeteria. Bis jetzt war alles gut, wenn man die Schüler nicht beachtet, die uns argwönisch ansahen. Ich ignorierte sie und Jasper verwunderte mich ein wenig. Seine gequälte Miene sagte schon alles. Er musste aus diesem Gang raus und versuchen an die frische Luft zu kommen. Ich wollte ihn nicht unnötig leiden lassen, also ging ich durch die Cafeteria und stolzierte geradewegs auf die Tür zu.

Wir verbrachten die restliche Stunde draußen und als es nach Schulschluss endlich klingelte fühlte ich mich richtig gut.

Ich denke, liebes Tagebuch, die alte Jenni ist wieder da. Ich darf nie wieder so emotional werden! Das muss ich mir selber versprechen und es ist für Jasper auch besser, wenn er nicht mehr spürt, als seine eigenen Gefühle.

Jetzt sitze ich auf meinem Bett und warte darauf, dass Jasper endlich kommt. Wir wollten noch kurz Motorrad fahren und uns später zu den anderen setzen. Wir müssen die Lage besprechen. Ich schreibe dir morgen früh nochmal.

Dann kann ich jetzt einen schönen Abend mit Jasper verbringen.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 22.März, ist Freitag. Ich freute mich schon auf das Wochenende. Aber das werde ich wohl mit lernen verbringen. Am Montag hab ich eine Prüfung, damit ich noch den Einser bekomme, in Bio. Wer fällt schon in Bio auf eine Zwei? Naja, ich bin die zweit Beste in dem Kurs, aber das kann man auch noch ändern. Warum sich mit einer zwei zufrieden geben wenn man auch ne eins haben kann? Der Schultag verlief friedlich für mich. Jasper wurde gemieden, doch ich tauchte unter der Menge unter. Es war angenehm nicht im Rampenlicht zu sein. Jedoch fingen wir in Bio ein neues Thema an, bei dem ich die Prüfung haben sollte. Sexualkunde. Was man eigentlich nicht mehr in der Oberstufe Unterrichtet, jedoch machte es dem Lehrer sichtlich Spaß. Nach der Schule setzte ich mich mit meinem Bioheft ins Auto und wartete auf Emmett. Als der mein Heft sah, huschte ein Fragender Blick über sein Gesicht. Ich guckte von ihm weg und schon saß er mit einem Grinsen neben mir. >> du musst Bio lernen?<< fragte er. Ich nickte und lächelte ihn an. >> komm nicht auf die Idee, ich will ne Eins, und es wird nur theoretisches Wissen geprüft, kein praktisches<< lachte ich und gab Gas. Vor uns fuhren Jenni und Jasper auf dem Motorrad, und ich schaute Jennis kurzen Haaren zu wie die Spitzen, die gerade noch so aus dem Helm hervor guckten, im Wind wackelten. Ich guckte meine mahagonifarbenen Haare an. Sie waren lang, sehr lang. Wenn ich die Locken straff zog, reichten sie mir bis über den Hosenbund. >> soll ich mir eigentlich die Haare schneiden?<< fragte ich. Em sah mich an. >> nein, das sieht doch niedlich aus… deine Locken…<< er wickelte sich eine um den Finger. >> eben, ich sehe so niedlich aus… niemand glaubt mir, dass ich schon 19 bin…<< nuschelte ich und parkte den Audi vor meinem Haus. >> kommst du mit rein oder gehst du zum Hauptha…<< ich brachte nicht weiter zu sprechen, denn er hielt mir schon die Türe auf. Ich holte mir ein Glas Wasser, ein paar Salzstangen und legte mich aufs Bett zum Lernen. Wobei man sagen konnte, dass Emmett keine große Hilfe war. Er alberte ständig herum und brachte mich zum Lachen. >> so jetzt muss ich aber wirklich Lernen…<< versuchte ich dem Unsinn ein Ende zu bereiten und zog mich an der Eisenstange meines Himmelbettes hoch. Ich hakte die Knie ein und baumelte Kopfüber mit dem Heft in der Hand überm Bett. >> das sieht komisch aus…< grinste Em und küsste mich. Er hatte mich von der Stange geholt und mit einer schnellen Handbewegung das Bett frei gemacht. Sachte hatte er mich auf die große Matratze gesetzt und stützte sich auf seinen Händen auf. So waren wir auf der gleichen Höhe. Ein freudiges Kribbeln durchfuhr mich und ich legte meine Hände um seinen Nacken. Genauere Details will ich dir nicht antun, wir haben uns eben ausgezogen und naja… Ich lag danach eben auf dem Bauch und hatte die Augen geschlossen. Wo Emmett war konnte ich nicht deuten, er war zu leise, als ein kalter Finger begann langsam meine roten Locken einzeln auf dem Rücken nachzufahren. >> es sieht aus wie ein Bild… Mahagoni auf Elfenbein… eine Sünde wert…<< flüsterte er und hauchte mir ein Kuss in die kleine Grube zwischen den Schulterblättern. Ich drehte mich um und wuschelte ihm durch die Haare. Das Emmett auch eine romantische Seite hatte, wusste ich nicht. Aber es war schön neue Erfahrungen zu machen. Wir verbrachten den gesamten Abend, und die ganze Nacht aneinander gekuschelt im Bett,

ich schreib dir, liebes Tagebuch, morgen wieder!

Bis dann,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute ist Samstag. Es ist ein echt guter Tag gewesen, bis auf eine Ausnahme. Das Gespräch zwischen mir und Sarah. Ich bin heute morgen aufgestanden und hab mich auf den Weg runter ins Wohnzimmer gemacht. Jasper wartete dort auf mich und gab mir zur Begrüßung einen langen Kuss. Er war anscheinend jagen gewesen, denn er hatte gute Laune und das freute mich. Als ich kurze Zeit später fertig angezogen vor Sarahs Zimmertür stand und klopfte machte Emmett die Tür auf. "Ich wollte gerade runtergehen." Lachte er und verlies das Zimmer. Das passte mir gut. Ich ging rein und wartete auf Sarah, die gerade mit einem langen Shirt bekleidet aus dem Bad kam. "Em-.." Sie brach ab als sie mich sah. "Hey Jenni, alles in Ordnung?" Fragte sie nach kurzem Schweigen. Ich seufzte und klopfte auf den Platz neben mir auf dem Bett.

Sarah setzte sich lautlos und schaute mich mit ihren großen Augen an. "Es geht um-." Fing ich an, doch stoppte kurz. Schnell atmete ich einmal tief durch und fing nochmal an. "Es geht um unsere Gaben. Sie möchten unsere Gaben." Sagte ich ihr und sie nickte. Emmett hatte es ihr anscheinend schon gesagt. "Ich möchte nicht, dass unsere Familie wegen uns in Gefahr gerät. Ich wollte dich fragen, ob du mit mir zu den Volturi kommen möchtest?" Fragte ich nach kurzem Zögern. Sie starrte mich verwirrt an. "Nein." Nuschelte sie. Ich nickte und wollte gerade aufstehen, als sie mich am Arm festhielt.

"Du wirst auch nicht dorthin gehen. Wir tuen den anderen damit nur noch mehr weh." Flüsterte sie leise und schaute mich eindringlich an. "Aber was ist wenn ihnen etwas zustößt?! Ich könnte mir das nie verzeihen und du auch nicht." Meinte ich ebenso leise. "Es wird nichts passieren, Jenni! Du musst daran glauben..." Versuchte Sarah mich davon abzuhalten. "Und ich schwöre, wenn ich merke, dass du das nochmal in betracht ziehst oder nur daran denkst uns zu verlassen, gehe ich sofort zu Jasper..." Drohte sie mir.

Ich verstand, zog die Möglichkeit aber immer noch in betracht.

Langsam stand ich auf und verlies das Zimmer. Ich ging schnurstracks zu Jasper und küsste ihn erneut. Ich brauchte seine Nähe heute mehr denn je. "Fahren wir ein wenig Motorrad?" Fragte ich ihn und umfasste seine Mitte. Mir war es egal, dass Edward, Esme, Emmett und Carlisle im Raum anwesend waren. Mir war im Moment alles egal, nur Jasper zählte. Es war eigentlich nicht seine Art mich "öffentlich" zu küssen, doch diesmal machten wir Beide eine Ausnahme.

"Wohin willst du?" Fragte Jasper als ich mich aufs Motorrad gesetzt hatte und mich an ihm festhielt. "Ist mir egal. Einfach weg." Murmelte ich und schmiegte mich so gut es ging an seinen steinharten Körper.

Jaspers Fahrstil liebte ich. Er fuhr gerne schnell und gefährlich, genauso wie ich. Doch manchmal half er auch Sachen zu vergessen. Wir fuhren bestimmt mehrere Stunden einfach nur mit Vollgas über den Highway. Ich liebte es. Aber irgentwann musste ich mich wieder der Realität stellen und jetzt bin ich wieder hier. Ich schreibe alles auf und versinke fast wieder in dem Tag, weil er einfach unberechenbar war und es hätte alles passieren können. Sarah hätte <<Ja>> sagen können und wir wären noch heute losgefahren. Wir würden innerhalb einem Tag in Volterra ankommen und dort ein neues Leben beginnen. Es wäre so viel anders gewesen, denn es sind immer nur ein paar Sekunden, die das Leben entscheiden. Ein paar Sekunden, die alles verändern können. Wie vorhin gesagt, ich brauche im Moment die Nähe von Jasper mehr als alles andere und deswegen schreibe ich dir morgen wieder.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 23.März, wachte ich auf, als mich etwas am Bein Kitzelte. Ich fuhr hoch und sah, wie Emmett mich mit etwas kitzelte. Er war anscheinend Jagen gewesen, denn seine Augen waren goldgelb und er strahlte. >> Moin Moin<< lachte er und küsste mich. Ich ging ins Bad und als ich gerade Emmett mitteilen wollte, dass ich wieder neue Blaueflecken hatte, stand Jenni im Zimmer. Sie bat mich, mich neben sie zu setzten. Und begann. Mitten unter dem Satz brach sie ab und seufzte. >> Es geht um unsere Gaben. Sie möchten unsere Gaben<< murmelte sie. Ich wusste was sie meinte, die Volturi. Emmett und ich hatten uns schon darüber unterhalten und ich war erstaunt wie er dazu stand. Er hatte gesagt, dass es mir offenstehe. Wenn ich gehen wollte, würde er mitkommen. Wenn ich bleiben wollte, würde er auch bleiben. Aber wozu diese Unterhaltung mit Jenni, sie hatte mich gefragt ob ich mit ihr mitkomme nach Italien. Wusste sie etwas was wir noch nicht wussten? Ich verneinte ihre Frage, sie nickte, stand auf und verließ wortlos das Zimmer. Wenige Minuten später hörte ich wie ein Motorrad durch den Kies brauste und sich schnell entfernte. >> Und?<< Esme stand in der Tür. Ich schüttelte den Kopf verneinend und sie lächelte. Natürlich hatte sie uns Reden gehört, und wie eine richtige Mutter machte sie sich Sorgen um uns. Wie ich sie liebte, sie war vom ersten Tag an schon wie meine Mutter. Und ich würde für sie sterben. Egal was geschehe, ich werde meine Familie verteidigen, mit aller Kraft was ich besitze und über meine Grenzen hinaus. Bei meiner Gabe war es so, haben ich und Edward rausgefunden, die Gabe ist sehr Mächtig, nur ich nicht. Im Prinzip, wenn ich zu lange und zu fest versuche einen Gedanken zu manipulieren wird mir übel und ein Brummen setzt in meinem Kopf ein. Falls ich das aber ignoriere könnte es kritisch für mich aussehen. Ich könnte daran auch streben. Also muss ich meiner Gabe erst mal gewachsen werden, und das heißt trainieren, trainieren, trainieren… was ziemlich anstrengend ist. Doch Edward ist ein geduldiger Lehrer und Emmett ein braves Versuchskaninchen. Heute übte ich erst für die Schule, was im Gegensatz zu dem folgenden das Einfachste war. Dann setzte ich mich mit Edward und Emmett, der nahezu darum gebettelt hatte dabei zu sein, in den Garten. In den Garten den Em und ich nicht verwüstet hatten, in meinen Garten. Den mit dem kleinen Teich vor meinem Haus. Edward hatte einen Stift und ein paar Blätter Papier dabei. Ich verband Emmett die Augen und setzte mich vor ihn. Genau wie es Edward gesagt hatte. >> ich kann es aber so nicht, ich muss ihm in die Augen sehen…<< meinte ich. >> versuch es doch einfach…<< sagte Edward und gab Em den Stift. Ich schloss die Augen und bündelte meine Konzentration auf Emmetts Hand. Dann fuhr der Kugelschreiber etwas kratzig über das Papier. Als ich die Augen wieder geöffnet hatte, hatte Emmett das geschrieben, was ich ihm diktiert hatte. Mit etwas krakliger Schrift stand „Es funktioniert!“ da. Emmett guckte unter der Augenbinde hervor und grinste. >> siehst du…<< Edward lächelte und ich freute mich. >> nochmal…<< sagte Em und legte wieder die Augenbinde um. Ich konzentrierte mich wieder und dann überkam mich ein enormer Durst. Ich streckte Reflexartig meine Hand nach einem Glas aus und trank daraus. Das Wasser schmeckte grauenhaft! Ich spuckte es in den Teich. >> Igitt! Was war das?<< fragte ich und wischte mir über den Mund. >> du hast gerade Teichwasser getrunken…<< staunte Edward. Für mich klang das überhaupt nicht logisch, und woher kam das Glas? Dann begann auch schon mein Kopf zu brummen und pochen. Es schmerzte. >> was hab ich getan, Edward… ich bin…ah… mein Kopf!<< ich stand auf und der Stuhl kratzte über die weißen Platten. Mit beiden Händen drückte ich auf meinen Kopf, in der Hoffnung dadurch das pochen und vibrieren zu ersticken. Es funktionierte nicht. Langsam sank ich in die Knie und weinte, Tränen rannen meine Wangen hinab und ich hörte wie sie auf die Platten tropften. Tropf, tropf, tropf… Es beruhigte mich, das brummen wich einem leisen summen und verstummte plötzlich. Jetzt drangen auch die Stimmen von Edward und Emmett an mein Ohr und ich fühlte, dass eine Hand um mich lag, oder besser gesagt, das ich gerade hochgehoben wurde. Emmett sah mich angsterfüllt an und ich war total erstarrt. >> Edward, tu doch was!<< brüllte er und ich starrte ihn nur an. Ich konnte wirklich nichts mehr bewegen. Ich konnte nicht blinzeln, nicht nicken, nicht strampeln und auch nicht atmen. Ich wollte nach Luft ringen doch ich war nicht in meinem Körper. Ich war dieser Gabe nicht gewachsen, ich wollte sie nicht. Ich wollte sie nie wieder anwenden und nie wieder auch nur daran denken. Ich fühlte wie mir schwindelig wurde. Der Sauerstoffmangel machte meinem Körper zu schaffen. Emmett sah mich immer noch an und ich flehte schon zum Himmel, dass er gnädig zu meiner Seele sein soll, als mir Em die erlösende Luft in die Lungenflügel blies. Wie ein ausgetrockneter Schwamm das Wasser sog ich den Sauerstoff in mir auf und fand endlich wieder die Kontrolle über meinen Körper wieder. Die Verkrampfung löste sich und meine Füße berührten den Boden. Stehen konnte ich jedoch nicht. Meine Hände lösten sich vom Kopf. Denken konnte ich jedoch nicht. Meine Lunge füllte sich in unregelmäßigen Zügen mit Luft. Genug davon kriegen konnte ich jedoch nicht.

Was gerade passiert war, war unglaublich schrecklich und ich bin so froh, dass Jenni nicht dabei war. Liebes Tagebuch, ich bin so unglaublich müde. Es ist zwar erst 21:29, aber ich geh jetzt trotzdem Schlafen. Bis morgen

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch.

Als ich heute aufwachte war irgentetwas anders. Die Person in meinem Bett lag angespannt neben mir. "Was ist los?" Fragte ich Jasper ohne die Augen zu öffnen. "Du solltest zu Sarah gehen." Nuschelte die Stimme und ich schreckte hoch.

"Es war nur ein Traum." Flüsterte ich leise. "Was ist los?" Fragte eine Stimme neben mir. Ich zuckte leicht zusammen. Jasper lag wie jeden Tag in meinem Bett und musterte mich beunruhigt. "Schlecht geträumt." Murmelte ich und küsste ihn kurz. "Ich denke ich muss zu Sarah." Sagte ich leise und stand auf. Schnell sprang ich in meine Röhrenjeans und in ein Tank-Top und ging auf den Flur. Emmett kam mir entgegen. Irgentetwas bedrügte ihn. Ich ging einen Schritt schneller. Ich hatte Angst um Sarah.

Ohne zu klopfen riss ich die Tür auf und Sarah stand mitten im Zimmer und starrte in die Luft. Sie zuckte kurz zusammen und eine Träne rollte über ihre Wange.

Ich hielt die Luft an und ging auf sie zu. "Sarah, hey, hey." Flüsterte ich und nahm sie in den Arm. "Es ist alles gut." Versuchte ich sie zu beruhigen.

"Ich will diese Gabe nicht mehr." Schluchzte sie und ich merkte einen kurzen Windhauch an meiner Wange. Emmett hatte etwas zu essen auf das Bett gestellt und war sofort wieder gegangen. "Danke." Murmelte ich lautlos. Sarah weinte immernoch und ich konnte sie nicht beruhigen. "Jasper." Hauchte ich lautlos.

Eine kühle Hand berührte meine Schulter. "Beruhig sie bitte." Wisperte ich leise und Sarah verstummte. Sie guckte mich mit großen Augen an. "Ich möchte diese Gabe nicht mehr." Waren ihre letzten Worte, dann verschwand sie im Badezimmer. Ich hörte das Türschloss knacken und es war abgeschlossen. Ich hatte Angst um sie. Es kam mir so vor, als ob sie sich etwas antun möchte. Ich hörte Rasierklingen klimpern. "Nein. " Stieß ich erschrocken aus und schrie Jasper an. "Mach dir verdammte Tür auf." Ich wollte es nicht, doch im Eifer des Gefechts passierte es einfach. Als die Tür offen war rannte ich auf Sarah zu und griff in die Klingen. Es tat weh, doch ich ignorierte den Schmerz. Sarah hatte versucht sich umzubringen... Aber sie war nicht sie selbst. Sie war eine Hülle von einem Mädchen das geistlich und körperlich am Ende war.

Eine warme Flüssigkeit lief an meinem Arm herunter und ich spürte den stechenden Schmerz, als ich die Hand aufmachte. "Scheiße!" Fluchte ich leise. Sarah wachte wie aus Trance auf und schaute mich mit erschrockenen Augen an. Ihre Pupillen waren unnatürlich groß. Ich stolperte ein paar Schritte nach hinten und fiel auf den Boden. "Es tut mir so leid." Flüsterte ich und schloss die Augen. Ich konnte nicht auf das ganze Blut gucken, was mein Handgelenk runterlief. War das mein Ende?

Kühle Finger wickelten irgentetwas darum. Ich denke es war Stoff, um die Blutung zu stoppen. Mir wurde leicht schwindelig. "Alles wird gut." Beruhigte mich eine Sopranstimme. Esme. Leicht öffnete ich die Augen und lag in irgenteinem Zimmer. Bin ich weggeknickt? Fragte ich mich innerlich. Es waren doch nur wenige Sekunden vergangen. "Carlisle, kommt heute Abend und schaut sich den Verband an." Sagte sie und lächelte. "Wo bin ich?" Fragte ich leicht. Meine Stimme zitterte. "In Carlisles und meinem Schlafzimmer." Antwortete sie. Ich stockte mit dem Atem und wurde leicht rot. Ich war noch nie bei meinen "Eltern" im Zimmer gewesen.

"Wie bin ich hier hingekommen?" Fragte ich weiter, weil ich ein absoluten Blackout hatte. "Jasper hat dich zu mir gebracht und ist dann gegangen." Meinte sie leicht frustriert. Ich stand auf und schwankte ein wenig. Edward stand plötzlich in der Tür. "Am besten wäre es, wenn du noch ein bisschen im Bett liegen bleiben würdest." Versuchte er mich wieder ins Bett zu kriegen, doch ich ignorierte ihn. Nur wenn ich Jasper neben mir habe, dachte ich leicht gereizt.

Ich ging an Emmetts Zimmer vorbei und schaute kurz rein. Sarah und Emmett standen eng umschlungen in der Mitte des Zimmers. In dem Moment brauchte ich Jasper mehr als Bettruhe. Ich ging nach draußen und rief leise seinen Namen. Dann rannte ich in den Wald hinein. Ich wusste auch nicht, warum ich das tat, doch ich rannte einfach weiter. Nach kurzer Zeit entdeckte ich ein paar Steine, die ziemlich hoch waren, mitten im Wald. Wer saß ganz oben, fragte ich mich leise. Natürlich Jasper. "Ich hab schon überall nach dir gesucht." Seufzte ich erleichtert und die Person auf dem Stein schreckte zusammen. "Jenni." Kam es leise von dem Vampir und plötzlich stand er vor mir. "Warum bist du nicht-.." Fing er an, doch ich unterbrach ihn mit einem leisen "Danke". Der völlig verdatterte Vampir vor mir küsste mich kurz. "Bettruhe." Flüsterte er leise und lief los. Er hatte mich wie ein Baby auf seinen Arm gehoben und rannte in Richtung Schlafzimmer. Ich lachte leise, was ich immer tat, wenn ich die Schnelligkeit genoss. Am Abend kam Carlisle und wechselte noch den Verband.

Und jetzt sitze ich hier, liebes Tagebuch und schreibe einen anstrengenden Tag auf. Ich hoffe Sarah geht es besser.

Bis morgen

Jenni


Sarah/Emmett:


Liebes Tagebuch,

ich bin es, Emmett. Heute kann Sarah nicht schreiben. Doch ich habe gesehen wie sie jede Einzelheit hier fest hielt, also mache ich das jetzt für sie. Heute ist der 24. März und für mich ein nicht wirklich toller Tag. Und für Sarah bestimmt nicht. Heute Morgen war sie so anders, immer noch so aufgespalten. Wegen gestern? Auf jeden Fall gingen wir zusammen Autofahren. Sie nahm den Dodge Charger srt8, den sie von uns zum Geburtstag bekommen hatte. Während der Fahrt diskutierten wir wild darüber, was Jenni passiert ist. Jenni hatte gedacht Sarah würde sich umbringen, mit Rasierklingen. Doch Sarah machte das irgendwie wütend. Sie gestikulierte wild, während sie versuchte mir zu erklären, dass sie das doch nicht nötig habe. Doch dann geschah es. Wir gerieten, bei Tempo 180 auf die Gegenfahrban und ein LKW erfasste uns. Ein Schrei zerriss die Luft und wir wurden wild herumgeschleudert. Ich hatte versucht mich über sie zu legen, sie zu schützen, doch ich zerdrückte sie nur noch mehr. Und dann prallte der LKW gegen einen Baum und unser Auto war dazwischen. Die Luft war erfüllt von dem Geruch frischen Blutes und verbogenen Metalls. Der LKW-Fahrer war aus dem Wagen geschleudert worden, er war wahrscheinlich nicht angeschnallt gewesen. Doch genau das war Sarah zum Verhängnis geworden. Ich kletterte aus dem Autowrack und rannte an die andere Seite. Sarahs kleiner Körper war zwischen Lenkrad, Sitz und Autotür gequetscht und sie regte sich nicht mehr. Ich konnte mein Pech nicht fassen. Ohne zu überlegen fegte ich die Autotür und das Autodach weg und riss sie mit samt dem Sitz aus dem Schrotthaufen. Ich riss den Sicherheitsgurt auf und dann lag sie da, in meinen Händen. Es war so unglaublich still. Kein Auto war auf der Straße. Kein Wind wehte und niemand Atmete. Doch dann drang ein kleines Geräusch an mein Ohr. Ein kleines, pochendes Herz genau vor mir. Erleichtert guckte ich das Mädchen, das ich so sehr liebte, in meinen Armen an. Ich wusste nicht ob sie sich für dieses Leben entscheiden würde, doch ich war so egoistisch und schlug meine Zähne in ihren Hals. Ihr Blut schmeckte so wunderbar süß und ich konnte nicht genug davon bekommen. Bis mich etwas wegriss. Edward und Esme. Esme schaute sich erschrocken um und blickte dann zu Sarah. Wie sie da lag, im grünen Gras. Ihre Haut war Schneeweiß, ihr Haar rotbraun und ihre Augen blaugrün. Die vielen winzigen Sommersprossen stachen hervor und wieder war es still. >> sie hat zu viel Blut verloren!<< meinte Edward. Ich konnte mich nicht rühren, ich konnte nichts erwidern und ich konnte noch nicht einmal weinen. Und da war es wieder, ein einzelnes pochen ihres Herzens. Es folgte noch ein Schlag, und noch einer. Dann stolperte es und pochte weiter. Ein krächzen war aus ihrem Mund zu hören und dann sog sie die Luft ein. Ehe ich mich über dieses kleine Lebenszeichen erfreuen konnte durchriss ein markerschütternder Schrei die Luft. Sie wand sich unter den Flammen des Giftes, meines Giftes. Edward zog ihr dann die Bluse und die Jeans aus, sie lag in blutverschmierter Unterwäsche vor mir. Ihre schneeweiße haut war von blauen Flecken übersäht, die teilweise von Blut überdeckt waren. Splitter des Baumes steckten in ihrer Schulter und sie hatte zahlreiche gebrochene Knochen. Als Edward wieder kam, standen der LKW und der Dodge in Flammen. Dann nahm er sie hoch und rannte mit ihr in den Wald. Esme war genauso erstarrt wie ich. Ihre über alles geliebte Tochter, sie würde die Verwandlung nicht überleben. Wenige Sekunden später preschten sie und ich hinter Edward her. Er war zum Haupthaus gerannt und wir konnten Sarahs Schreie hören. Es tut mir so leid, süße. Aber das bringt dir jetzt auch nichts mehr. Ich bringe das Tagebuch jetzt in das Haus von Jenni und Sarah. Ich will es ihr nicht auch so schwer machen, aber sie wird sehen, dass es nicht Sarahs kleine, geschwungene Schrift war, und würde es lesen. Jenni, tu uns einen gefallen und komm nicht her. Tu es auch dir zuliebe. Wir können auch nicht mehr tun als zu warten.

Emmett


Sarah/Emmett:


Liebes Tagebuch,

ja ich bin es wieder Emmett. Heute ist der 25. März, und Jenni stürmte am Morgen aufgeregt ins Haus. Sarah hatte die ganze Nacht geschrien und gestrampelt, doch jetzt war es still. Sie hatte nicht überlebt. Carlisle hatte ihren Körper mit einer Decke zugedeckt. Ich hatte die ganze Nacht bei ihr gestanden, und hätte es noch Tausend Jahre gemacht, hätten Jasper und Edward mich nicht mit nach unten genommen. Dort setzte ich mich auf das Sofa und starrte vor mich hin. Jenni war hoch gegangen, in mein Zimmer, wo Sarahs Körper lag. Ich hörte, wie sie zu schluchzen begann und dann losweinte. Jasper ging hoch und wollte sie mit nach unten mitnehmen, doch sie blieb stur an ihrer Seite. Das Mädchen das ich so sehr liebte war tot. Sie würde nie wieder mit mir herumalbern können. sie würde nie wieder Lachen. Ihre Wangen würden sich nie wieder rot färben, wenn ich in der Öffentlichkeit ihre Hand nahm. Und sie würde mich nie wieder necken. Sie würde einfach nie wieder da sein. Esme setzte sich neben mich. Sie war ebenso erschüttert, und schluchzte leise vor sich hin. Jenni und Jasper kamen herunter. Jenni weinte immer noch wie ein kleines Mädchen. Jetzt hatte sie alles verloren. Ihre Mutter, ihren Vater und ihre beste Freundin, oder Schwester. Wir saßen alle auf dem Sofa und sagten nichts. Es war still zu still und dann geschah etwas Unglaubliches! Es war eine Leise Bewegung oben zu hören. Carlisle stand auf und ging hoch. >> es war nur das Fenster offen…<< meinte er, als er die Treppe herunter kam. Doch hinter seinen Schritten war noch etwas… Ich konnte einen vertrauten Geruch riechen und fuhr herum. Da stand sie. Sarah lebte! Ich sprintete zu ihr. Bis jetzt hatte es noch niemand bemerkt, doch jetzt sahen es alle. Jenni rieb sich die Augen und Freudentränen huschten über ihre Wangen. >> Sarah<< flüsterte sie. Das Mädchen in meinen Armen starrte immer noch vor sich hin. Sie war genauso hart wie ich. Sie war genau so stark wie ich. Sie hatte denselben Durst wie ich. Doch sie hatte nicht dieselbe Beherrschung. Jenni sprang auf und kam näher. Jasper fauchte, sprang vor sie. Jenni schaute verwirrt umher. Und dann fiel ihr Blick auf Sarahs matschfarbene Augen. Sie hatte nicht gewöhnliche Augen wie eine Neugeborene. Normalerweise hatten sie rubinrote Augen. Doch anscheinend hatte sich ihre eigene Augenfarbe damit vermischt. Sarah sah auch Jenni an, und Jasper knurrte. Edward stellte sich sicherheitshalber auch vor Jenni und Esme konnte sich nicht rühren. Dann sah Sarah mich an. >> Emmett<< flüsterte sie. Ihre Stimme war so schön. Sie wollte ihre Arme um mich legen, und mich an sich ziehen doch dabei zerdrückte sie mich fast. Ein Knacken ertöne und sie sprang von mir weg. Dabei prallte sie an die Wand und hinterließ eine Delle. Ihr Atem ging schneller und sie sah sich um. Ihre Reflexe glichen einer Raubkatze. Mit diesem wilden Blick schaute sie Jasper an und dann Jenni. Wieder fauchte Jasper und fiel in Angriffshaltung. Sarah machte es ihm nach, doch dann sah sie zu mir. Sie legte den Kopf schief und musterte mich. >> Jenni<< sagte sie urplötzlich. Jenni lächelte. Wieder sah sie schnell zu ihr. Den Namen wusste sie noch, aber sie konnte kein Gesicht zuordnen. Plötzlich stand sie hinter Jenni. War sie so schnell? Jasper schaute sich um. >> hinter ihr!<< sagte ich und Edward fuhr herum. >> nein!<< schrie Jasper und stieß Sarah von Jenni weg. >> Lass mich!<< blaffte Sarah und beförderte ihn mit einer einzigen Bewegung ans andere Ende des Zimmers. Sie rappelte sich wieder auf und Edward durchsuchte ihr Gehirn. >> komisch<< murmelte er. Sarah ging einen Schritt auf Jenni zu. Jen Jens Herz schlug schneller und Sarah lächelte. >> Jenni<< wiederholte sie in einem Tonfall, der uns alle darauf schließen ließ, dass sie jetzt wusste wer und was sie und wir waren. Jenni wusste nicht so recht was tun. Edward hielt Jasper zurück und nickte Jenni zu. Jaspers Freundin trat einen Schritt auf Sarah zu. Sarah lächelte. >> du darfst nicht die Arme um sie und uns legen, Sarah… verstanden?<< sagte Edward ruhig. In Sarahs Augen war er immer noch ihr Bruder und Lehrer, und sie nickte brav. Jenni trat vor sie und schlang ihre Arme um die Neugeborene. Sarah stand stock steif da und Jasper knurrte nur bedrohend. Natürlich, er konnte ihren Durst spüren. Doch Sarah legte ihren Kopf auf Jennis Schulter und lächelte. Es dauerte etwas, bis sie sich wieder voneinander lösten. Jenni sah sie an. >> du kannst mich also aushalten?<< fragte sie verblüfft. >> Sarah redet sich ein, dass sie noch immer ein Mensch ist, sie manipuliert sich sozusagen selber. Man kann es an ihrer Augenfarbe sehen. Je fester sie sich darauf konzentriert desto blauer werden ihre Augen. Vorher, als Jasper sie angegriffen hatte, wurden ihre Augen wieder Rot… Jetzt sind sie jedoch wieder blau grün, wie früher...<< erklärte Edward. Sarah nickte. Es stimmte, ihre Augen waren wieder so wie früher. Ich kam wieder von der Treppe runter und gesellte mich zu ihr. Ich nahm ihre Hand und sie schaute zu mir hoch. Es wäre fast so wie früher gewesen. Wären da nicht die kalte Hand und kein Herzschlag. >> Ich liebe dich<< sagte Sarah und grinste. Dabei entblößte sie ihre scharfen Zähne. Carlisle und Edward gingen mit ihr nachher hoch, um ein paar Sachen auszuprobieren. Mir wurde gesagt ich solle mit den anderen Unten bleiben. Doch als ich Plötzlich etwas poltern hörte, war ich nicht zu halten. Esme, Jasper und Ich fuhren hoch und waren sogleich vor der Tür. >> Jasper, bring Jenni weg!<< rief Edward von drinnen und ich hörte wie Sarah fauchte. Etwas wurde an die Wand geschmissen, ich konnte aufgrund des Klanges schätzen, dass es nicht Sarah war. Ich musste da rein! Jasper und Esme waren schon weg, nur ich war noch vor der Tür. >> Emmett, mach um Gotteswillen nicht die Tür auf!<< brüllte Edward doch es war zu spät. Ich stand schon im Raum und sah wer da so herum polterte. Carlisle hielt Sarahs Arme hinter ihrem Rücken fest und Edward stand vor mir. >> geh…<< sagte er und ich sah die Risse in seiner Haut. Sarah war außer Kontrolle. >> lass mich mit ihr reden…<< bat ich und ging auf Sarah zu. Sie fletschte die Zähne und fauchte bösartig. Mein Blick fiel auf den Beutel Blut, er war aufgebissen worden, und an Sarahs Lippen klebte noch etwas Blut. Ich legte meine Hände an ihre Wangen und sie schaute mich einen Moment lang an. Ihr Körper schien zu erschlaffen und sie beruhigte sich. >> ruhig, Sarah… Ruhig…<< flüsterte Carlisle. Sie hatte sich anscheinend beruhigt, und Carlisle ließ ihre Hände los. Sarahs Augen färbten sich wieder langsam blau grün und sie atmete tief ein und aus. Aus Gewohnheit leckte sie sich über die Lippen, und hatte somit das Blut aufgeleckt. >> nein…<< flüsterte Edward und dann wurde ich weg geschleudert. Sie knurrte und wirbelte durch das Zimmer wie ein Wirbelsturm. Edward bekam sie an der Hand zu fassen und drückte sie zu Boden. Sie strampelte wild mit den Füßen und fauchte. >> Sarah… ruhig… beruhige dich doch wieder…<< versuchte Edward mit ihr zu reden. Sie schnaubte und dann bretterte der Wind gegen die Fensterscheibe. Er brachte kleine Stöckchen, Steine und Dreck mit sich und schlug damit das Glas ein. Scherben lagen überall herum und ich war schon an Edwards Seite. Zu dritt versuchten wir sie am Boden zu halten, was uns einige Minuten gelang. Dann war schon Jasper wieder da und eilte uns zur Hilfe. Er hatte Sarah innerhalb weniger Minuten wieder zur Vernunft gebracht und wir gingen von ihr runter. Sie setzte sich auf und sah sich verwirrt um. Schuldbewusst senkte sie den Blick und murmelte zahlreiche Entschuldigungen in verschiedenen Sprachen. Deutsch, Spanisch, Französisch, Portugiesisch, Englisch, Arabisch und Russisch. >> schon okay…<< meinte Carlisle und legte seine Hand auf ihre Schulter. Sie blieb die ganze Zeit im Zimmer und rührte sich nicht… mal sehen wie das Morgen sein wird, wenn wir in die Schule gehen. Sarah wird natürlich nicht hin gehen, sie ist ja beim Autounfall gestorben. Das stand heute in der Zeitung. Von mir stand nichts drinnen. Also müssen Jasper, Jenni, Edward und ich morgen in die Schule. Heute hatten sie unser Fernbleiben noch geduldet, doch wir müssen an Jenni denken. Sie sollte schon die Schule positiv abschließen. Ich werde ihr nachher das Tagebuch bringen, aber zuerst verspreche ich dir, Sarahs und Jennis Tagebuch, dass ich alles festhalten werde. Sodass Sarah immer weiß was sie getan hat, und die Erinnerungen aufbewahren kann. Erinnerungen an ihr menschliches Leben. Erinnerungen an ihre Zeit als Neugeborene. Ich schreibe Morgen wieder,

Emmett


Jenni:


Liebes Tagebuch!

Heute hat sich alles verändert. Es wird nie wieder so sein wie früher. Gestern Abend oder besser gesagt heute Nacht schlief ich ziemlich spät ein. Bestimmte Gründe....

Aber egal, Jasper weckte mich heute morgen und er sah ziemlich fertig aus. Er sagt, Sarah hatte einen Unfall. Ich hörte garnicht mehr hin und stieg zu ihm auf das Motorrad. In meinen Augen sammelten sich Tränen, weil ich wusste was ich gleich sah oder hörte. Als Jasper das Motorrad in der Garage stoppte stand ich zu schnell auf und verlor das Gleichgewicht. Jasper wollte mir hochhelfen, doch ich war wie erstarrt. Es war alles ganz still. Keine Schreie. Keine aufgeregten Stimmen. Noch nicht mal Türen die knallten. Es war alles still.

Ich konnte es nicht fassen. Der Unfall ist gestern geschehen. Es müssten noch 2 Tage sein, aber ich hörte Sarahs Schreie nicht. Ich stand stolpernd auf und riss die Tür auf. So schnell ich konnte rannte ich die Treppe hoch und blieb vor Emmetts Zimmertür stehen. Ganz langsam machte ich die Tür auf. Ich hatte mir schon ausgemalt wie es aussehen könnte, doch es war nur noch schlimmer. Emmett stand am Bett und bewegte sich nicht. Er zeigte keine Regung. Edward stand neben ihm und seine Hand lag auf Emmetts Schulter. Meine Atmung stoppte. Eine Träne rollte über meine Wange und ich konnte nicht mehr atmen. "Emmett." Erklang Jaspers Stimme hinter mir. "Komm. Wir gehen runter." Meinte Edward und zog Emmett an der Schulter nach hinten. Mein Blick lag auf dem Boden, weil ich wusste, dass Emmett mich anschaute. "Es tut mir so leid." Nuschelte er leise und seine sonst so lebhafte Stimme klang leblos. Jasper und Edward begleiteten Emmett nach unten. Nun stand ich alleine im Zimmer. Ich ging ein paar Schritte auf das Bett zu und stockte. Sarahs Körper war zu gedeckt. Man erkannte nur die Form von ihrem Körper. Ich kniete mich neben das Bett und zog vorsichtig die Decke von ihrem Kopf. Es war wie ein schlag in die Magengrube. Sarah lag leblos vor mir. Sie atmete nicht und es war auch kein Herzschlag zu spüren, als ich ihre kalte Hand in meine nahm. "Nein." Schluchzte ich leise. Tränen rannen über meine Wangen. Meine Hand zitterte. Es war noch schlimmer als nach dem Tod meiner Eltern. Jetzt hatte ich meine Schweste verloren. Es durfte nicht sein. "Warum..." Flüsterte ich und meine Stimme zitterte. "Warum war ich nicht in diesem beschissenen Auto?!" Wimmerte ich und mein Kopf lag auf ihrer Hand.

Ich hätte sterben müssen. Eine kalte Hand berührte meine Schulter und lies mich zusammenzucken. "Jenni." Flüsterte Jasper sanft. "Nein! Ich kann nicht... Sie darf nicht tot sein! .... Ich wollte schon immer vor ihr sterben! ... Ich kann nicht ohne sie leben." Wimmerte ich. Ich war am Ende meiner Kräfte. Jaspers blasse Haut deckte Sarah wieder zu. Ich krallte mich an Jaspers Shirt und schluchzte leise. Ich konnte mich nicht mehr bewegen und ich merkte wie Jasper mich langsam nach unten trug.

Ich merkte etwas weiches unter mir, es war die Coach. Ich rieb mir vorsichtig die Augen. "Warum hab ich es heute Nacht nicht gesehen?" Fragte ich mich selbst im Flüsterton. Ich hatte meinen Traum unterschätzt, aber dort war sie nicht tot. Sarah war ein Vampir, aber da hab ich mich getäuscht.

Ein Geräusch kam von oben. Ich zuckte heftig zusammen. Schnell schaute ich zu Jasper, der schaute zu Carlisle und dieser ging gerade die Treppe hoch. Ich hatte keine Hoffnung, weil ich neben Sarahs Leichnam stand und ihn sogar berührt hatte. Ich hatte nur noch meine Familie, denn meine einzige Schwester war tot. Emmett entschuldigte sich ganz oft bei mir und ich schaute ihn immer nur hilflos an. Er hatte seine Freundin verloren. Seine einzige große Liebe. Carlisle kam nach kurzer Zeit wieder runter. "Es war nur das Fenster." Nuschelte er leise und setzte sich wieder bedrückt neben Esme. Plötzlich sprang Emmett auf. Jasper verkrampfte sich und drehte sich zur Treppe.

Was ich dort sah, verschlug mir die Sprache. Es war Sarah.

Sie war wunderschön und das Wichtigste, sie war lebendig. Naja fast, sie war ein Vampir. Ich stand vorsichtig auf und schaute sie an. Sarah sah zu Emmett, der neben ihr stand. "Emmett." Flüsterte sie mit ihrer Glockenstimme. Sie war so sanft wie Seide. Sarah umarmte Emmett oder andersherum. Es war mir im Moment egal. Sie lebte!

Ein leises Knacken war zu hören und aufeinmal stand Sarah am anderen Ende des Raumes. Emmett lächelte leicht. "Du bist stärker als die meisten Neugeborenen." Meinte er nur im Flüsterton. Sarahs Blick schwankte zwischen Jasper und mir. Jasper fauchte leise, als ihr Blick bei mir hängen blieb. "Jenni." Sagte sie und es kam mir so vor, als ob sie mich nicht zu ordnen konnte. Ich lächelte, um ihr zu zeigen, dass ich es bin.

Plötzlich sah ich sie nicht mehr. Die Person die gerade noch an der Wand stand, war plötzlich weg. "Hinter ihr." Schrie Emmett plötzlich. Ich konnte so schnell garnicht reagieren. Jasper stand nicht mehr neben mir. Es war ein lauter Knall hinter mir zu hören und ich drehte mich zu dem Geräusch. Jasper lag auf dem Boden und knurrte bedrohlich. Emmett hielt Jasper an der Schulter fest, der sich gerade auf Sarah stürzen wollte. "Lass mich." Sagte Sarah in einem verärgertem Tonfall. "Jenni." Wiederholte sie sanft und mein Herz ging ein paar Takte schneller. Sie lebte und wusste, wer ich bin.

"Du darfst auf keinen Fall einen Arm um uns oder Jenni legen... okay!?" Sagte Edward laut und der Vampir vor mir nickte. Ich schlang meine Arme um ihre Mitte und umarmte sie ganz fest. Sie atmete nicht und ihre Hände blieben schlaff an der Seite hängen. Nach kurzer Zeit legte sie ihren Kopf vorsichtig auf meine Schulter. Ich genoss den Moment sehr und wollte mich nie wieder von ihr lösen, doch ich musste. Denn sie war eine Neugeborene und durstig.

Edward sagte mir, dass Sarah sich selbst einredet sie sei ein Mensch und ihre Augen dann blau werden, wenn sie sauer oder ihr vampirisches-Ich annimmt werden ihre Augen rot, wie die einer Neugeborenen. Ich verstand und ging ein paar Schritte zurück, denn im Moment waren ihre Augen blutrot. Jasper fauchte leise und stellte sich urplötzlich vor mich.

Wenn ich ehrlich bin hatte ich ein wenig Angst vor ihrem Vampir sein. Aber ich liebte sie immer noch wie eine Schwester. "Dürfen wir dich entführen?" Fragte Edward mit einem verfürerischen Lächeln. Emmett knurrte leise. "Ach komm schon Emmett." Meinte Edward lachend. Sarah nickte und ging mit Carlisle hoch. Ich hatte mich gerade einigermaßen entspannt, als ich plötzlich einen lauten Knall aus dem Zimmer oben hörte. "Jasper bring Jenni hier weg." Rief eine Stimme von oben. Ich denke es war Edward. Aufeinmal stand ich in meinem Zimmer. Jasper gab mir einen flüchtigen Kuss. "Bleib bitte hier, bis ich dich hole." Bat Jasper und schon war er verschwunden.

Ich setzte mich auf mein Bett und holte dich raus, liebes Tagebuch.

Ich hab wahnsinnige Angst und weiß nicht was ich jetzt tun soll. Ich geh jetzt ins Haupthaus auch wenn ich dort nicht erwünscht bin.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 25.März, und Es war ein sehr anstrengender Tag. Heute kam Jenni wieder ins Haupthaus und ging hoch zu Sarah. Sie kauerte immer noch in dem Zimmer. Jenni legte ihre Hand auf Sarahs Schulter und urplötzlich fuhr die Neugeborene hoch. Ich und Jasper waren sofort bei ihr. Sarah hatte die Arme um Jenni geschlungen und knurrte. Jenni zitterte und Sarah fletschte die Zähne. Jasper fauchte und stürzte sich auf meine Liebste. Jenni fiel zu Boden und hätte sich die Hände fast an den Scherben aufgeschlitzt, hätte Sarah Jasper nicht so von sich weggestoßen, dass sie beide an die Wand prallten. Jasper fing Jenni zum Glück ab. Ich rannte auf Sarah zu und umarmte sie. >> Lass mich los!<< fauchte sie und legte die Arme um mich. Sie wollte mich nicht zerdrücken. Ich wich nicht von ihr und langsam wurde der druck stärker. Ich hielt sie jedoch immer noch fest. Doch Jasper drückte mich von ihr weg und die beiden flogen fauchend und knurrend aus dem Fenster. Kies spritzte hoch, ich du Jenni standen sogleich am Rand und schauten nach unten. Jasper schlug gerade seine Zähne in ihren Nacken und sie schleuderte ihn gegen einen Baum. Er fauchte und war verschwunden. Wo war er? Suchend blickte sich Sarah um und war sogleich auch verschwunden. Jenni schnappte neben mir nach Luft und ich fuhr herum. Sarah! Sie Hatte sich Jenni geschnappt und stand mit ihr jetzt mitten im Raum. Jasper stand in der Tür und Edward hinter ihm. Sie beide waren in Angriffshaltung als Jenni etwas flüsterte. >> Nein. Gypsy… bitte nicht…<< beim klang Jennis Stimme färbten sich ihre Augen wieder Blau. Jasper konnte jedoch nicht weiter abwarten und rannte auf sie zu. Sarah drehte ihm zwar den Rücken zu, doch plötzlich flog er durch das Fenster nach draußen. Sarah hob ihre Hände und Jenni war frei. Sie drehte sich zu ihr um und lächelte. Gypsy. Es war wahrscheinlich ihr Spitzname oder so, denn Sarah schien wieder menschlich zu sein. >> es tut mir so leid… ich will das alles doch nicht... es ist so schwer für mich… Jenni, es tut mir so leid…<< mit diesen Worten trat sie einen Schritt von ihr weg und senkte den Kopf. Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. >> ich bin eine viel zu große Belastung für euch… ich werde gehen…<< mit diesen Worten verschwand sie. Jenni sah mich an und Jasper war wieder im Zimmer. Es war total verwüstet, als ob ein Wirbelsturm durchgefegt hätte. >> Wo ist sie?<< fragte er. >> Ich weiß nicht<< zum ersten mal in meinem Leben konnte ich mich nicht rühren. Jasper fluchte. >> Man kann eine Neugeborenen nicht alleine lassen! Sie wird ganze Dörfer abschlachten!<< fauchte er. >> Ich bin nicht ganz weg…<< meinte Sarah. Sie stand unten auf der Einfahrt. Ihre Augen hatten wieder die gewöhnliche Farbe. >> Aber ihr solltet mal in die Schule gehen, es ist ziemlich spät…<< sie lächelte. Jenni guckte sie fragend an. >> sie haben sich entschieden…<< Sarah hörte auf zu sprechen und überließ das reden mit einer Handbewegung Jasper. Beim Sprechen musste sie Luftholen, und sie wollte nicht wieder do durchdrehen. >> wir wollen, dass du deine Schulausbildung abschließt…<< sprach Jasper zu ende. Jenni nickte verständnisvoll.

Ich hatte schon ein etwas schlechtes Gewissen, als ich Sarah mit Carlisle und Esme zuhause ließ. Doch sie waren ihre Eltern, sie wird ihnen nichts tun.

Die Stunden in der Schule wollten einfach nicht vergehen. Als wir den Mercedes wieder vor dem Haupthaus parkten knisterte die Luft vor Elektrizität. Sarah stand im Garten, den ich und sie damals verwüstet hatten. Esme beobachtete sie und Carlisle war nicht zu sehen. Es war nicht zu übersehen dass sie wieder ausgebrochen war. Doch jetzt stand sie völlig ruhig da und vor ihr schwebten Blätter, Stöckchen und kleine Steine. Was machte sie da? Genau das fragte Jenni Esme und Sarah fuhr herum. Die Stöcke fielen zu Boden und Jenni war plötzlich auf meiner Höhe. Sie schwebte. >> ich hab rausgefunden, dass ich nicht nur Gedanken sondern auch andere Sachen manipulieren kann… wie zum Beispiel die Luft…<< erklärte Sarah und ließ Jenni wieder runter. >> Wow…<< staunte Jen Jen. Sarah lächelte und kam auf uns zu. Sie hatte sich abreagiert. Sarah fragte Jasper etwas per Gedanken. Er grinste und nickte. >> aber keinen Blödsinn machen…<< meinte er nur. Sarah freute sich und hüpfte aufgeregt zur Garage. Ich ging ihr nach, und dann stieg sie ohne Sicherheitsausrüstung auf das Motorrad. Sie drehte den Schlüssel herum und gab Gas. Das Bike stellte sich auf das Hinterrad und schoss davon. Sie drehte ein paar Runden auf der Einfahrt. Machte Drifts, Männchen, Weibchen und andere Sachen. Das müsste anstrengend werden. Sarah musste immer beschäftigt sein, stillsitzen konnte sie nicht. Früher war es leicht, irgendwann wurde sie müde, und jetzt? Jetzt war sie unermüdlich. Ich muss jetzt Jenni das Tagebuch bringen, sie sollte ja noch schlafen ich werde mit Sarah etwas den Wald durchforsten. Endlich sind wir beide mal gleich auf. Und vielleicht kann Sarah Morgen ja schon wieder selbst schreiben.

Emmett


Jenni;


Liebes Tagebuch,

heute schreibe ich das zweite Mal. Jasper und ich haben uns ziemlich heftig gestritten, denn obwohl ich nicht ins Haupthaus durfte bin ich gegangen. Ich erzähl es dir von Anfang an...

Als ich im Haupthaus ankam ging ich hoch in Carlisles Arbeitszimmer und dort sah ich sie. Meine geliebte Familie, doch sie waren alle beängstigt. Ich konnte ihre Reaktion gut verstehen. Als ich das Zimmer betrat richteten sich alle Blicke auf mich. "Jenni, nein!" Schrie Jasper sogleich und ich wusste nicht wie mir geschah. Sarahs Augen waren wieder blutrot. "Sarah, tu's nicht." Versuchte Edward sie zu beruhigen, doch zu spät. Er wurde schon weggeschleudert. Ich erkannte meine damalige beste Freundin nicht wieder. Alles was ich an ihr liebe verschwindet, wenn ihre Augen sich von grünblau zu blutrot vermischen. Ich spürte mehrere Berührungen und dann einen leichten Aufprall, aber mehr auch nicht. Für den Schmerz und den Schock waren diese Bewegungen zu schnell.

Ich sah einen Umriss von Sarah und Jasper, aber dann war er weg. Plötzlich war ein riesen Loch in der Wand, wo eigentlich das Fenster war. Ich rannte zum Rand und erkannte nur noch wie Jasper verschwand. Plötzlich war Sarah auch weg.

"Sarah!" Erklang Emmetts Stimme hinter mir. Ich drehte mich ruckartig um und sah nur noch wie Sarah ihre Arme um mich legte. Der Druck an meiner Schulter war heftig. Es knackte leise. "Sarah! Es ist Jenni." Versuchte Edward sie zu beruhigen, doch es brachte nichts. Dann fiel mir etwas ein, was ich tun kann. "Gibsy." Nuschelte ich und eine Träne kullerte über meine Wange. Sarah vor mir war wie erstarrt. Aufeinmal stand ich wieder auf meinen eigenen Füßen und knickte leicht weg. Es war zu viel aufeinmal. Emmett hielt Sarah ganz fest im Arm. Bevor ich das Gleichgewicht verlieren konnte fingen mich zwei starke Arme auf. Ich schmiegte mich an die Brust. Es war mir egal, dass uns jeder zu gucken konnte, ich brauchte jetzt nur jemand der mich stützte.

Es war Jasper. Er trug mich in sein Zimmer und legte mich dort auf sein Bett.

Als ich mir dachte, dass ich fast gestorben wär, wurde ich traurig. Ich konnte meine Familie nicht so plötzlich verlassen. Das war unmöglich, doch ich musste feststellen, dass der Tod sich nicht ankündigt. Jemand riss mich aus meinen Gedanken.

"Wie konntest du nur?" Fragte Jasper vorwurfsvoll. In seiner Stimme lag purer Schmerz. "Ich hätte dich heute fats verloren und nur, weil du nicht auf mich hören konntest!" Ich mochte es nicht, wenn er litt, aber es war nun mal so. "Es tut mir leid." Nuschelte ich leise. Jasper war immer noch sauer und ich wusste, dass es nicht so einfach war ihn zu beruhigen. Ich setzte mich auf die Bettkante neben ihn und musterte seinen Körper. Sein Hemd und die Jeand waren zerrissen und man erkannte, die vielen Narben auf seiner Haut. "Geht es dir gut?" Fragte ich ihn leise und klang ein wenig panisch. Aus Gewohnheit tastete ich mehrmals seinen Arm ab, aber als die Person vor mir lachte schreckte ich zusammen. "Du wärst fast gestorben und fragst mich, ob es mir gut geht?!" Stellte Jasper lachend, doch zugleich erschrocken fest.

Ich nickte bedrückt und schmiegte mich an seine Brust.

Und jetzt liege ich neben ihm und schreibe den Eintrag fertig. Ich hoffe morgen in der Schule wird es einigermaßen klappen.

Bis morgen

Jenni


Sarah/Emmett:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 26.März, und Es war ein sehr anstrengender Tag. Heute kam Jenni wieder ins Haupthaus und ging hoch zu Sarah. Sie kauerte immer noch in dem Zimmer. Jenni legte ihre Hand auf Sarahs Schulter und urplötzlich fuhr die Neugeborene hoch. Ich und Jasper waren sofort bei ihr. Sarah hatte die Arme um Jenni geschlungen und knurrte. Jenni zitterte und Sarah fletschte die Zähne. Jasper fauchte und stürzte sich auf meine Liebste. Jenni fiel zu Boden und hätte sich die Hände fast an den Scherben aufgeschlitzt, hätte Sarah Jasper nicht so von sich weggestoßen, dass sie beide an die Wand prallten. Jasper fing Jenni zum Glück ab. Ich rannte auf Sarah zu und umarmte sie. >> Lass mich los!<< fauchte sie und legte die Arme um mich. Sie wollte mich nicht zerdrücken. Ich wich nicht von ihr und langsam wurde der Druck stärker. Ich hielt sie jedoch immer noch fest. Doch Jasper drückte mich von ihr weg und die beiden flogen fauchend und knurrend aus dem Fenster. Kies spritzte hoch, ich und Jenni standen sogleich am Rand und schauten nach unten. Jasper schlug gerade seine Zähne in ihren Nacken und sie schleuderte ihn gegen einen Baum. Er fauchte und war verschwunden. Wo war er? Suchend blickte sich Sarah um und war sogleich auch verschwunden. Jenni schnappte neben mir nach Luft und ich fuhr herum. Sarah! Sie Hatte sich Jenni geschnappt und stand mit ihr jetzt mitten im Raum. Jasper stand in der Tür und Edward hinter ihm. Sie beide waren in Angriffshaltung als Jenni etwas flüsterte. >> Nein. Gypsy… bitte nicht…<< beim klang Jennis Stimme färbten sich ihre Augen wieder Blau. Jasper konnte jedoch nicht weiter abwarten und rannte auf sie zu. Sarah drehte ihm zwar den Rücken zu, doch plötzlich flog er durch das Fenster nach draußen. Sarah hob ihre Hände und Jenni war frei. Sie drehte sich zu ihr um und lächelte. Gypsy. Es war wahrscheinlich ihr Spitzname oder so, denn Sarah schien wieder menschlich zu sein. >> es tut mir so leid… ich will das alles doch nicht... es ist so schwer für mich… Jenni, es tut mir so leid…<< mit diesen Worten trat sie einen Schritt von ihr weg und senkte den Kopf. Ich ging auf sie zu und nahm sie in den Arm. Sie sah mich an. Ihre blau grünen Augen musterten mich. Ich beugte mich zu ihr herunter und Küsste sie. Ich hatte nie im Leben erwartet, dass sie eine so schlecht kontrollierbare Neugeborene sein wird. Doch jetzt nach diesem Ereignis hatte ich das Gefühl, dass sie sich zusammen reißen wird. Sie hätte Jenni fast umgebracht und sie hatte die Angst in uns allen gesehen. Am Abend legte sie bei Carlisle ein Versprechen ab. Sie versprach, sich nur von Tierblut zu ernähren, und sich jeden Tag auszupowern. Sodass sie nicht hibbelig wurde und keine Gefühlsschwankungen bekam. Danach beschlossen wir in den Wald zu gehen. Wir alberten herum und fällten zahlreiche Bäume. Dann legten wir uns auf den Waldboden und sahen in die Sterne. Ich strich ihr über ihre Locken und wir begannen uns zu küssen. Morgen wird Sarah bestimmt wieder selber schreiben. Sie hat sich unter Kontrolle. Das weiß ich. Und somit ist sie für Jenni keine Gefahr mehr. Sie wird mit mir das Tagebuch in ihr Häuschen bringen und Jenni wahrscheinlich noch etwas beim Schlafen zu sehen. Das war es dann für eine unmessbare Zeit von mir,

Emmett


Jenni:


Liebes Tagebuch,

Heute ist der 27.März, oder besser gesagt war. Es war ein schöner Morgen. Ich hatte in der Nacht nicht viel geträumt. Heute plagten mich keine Albträume. Alles konnte nur noch besser werden und als ich das dachte hörte ich plötzlich Sarahs Stimme. "Das ist so langweilig! Jasper, wie kannst du ihr die ganze Zeit beim Schlafen zu gucken?" Ich war noch ein bisschen im Halbschlaf und wollte die Beiden "belauschen". Ich hörte fast alles in diesem Raum, weil das ganze Haus ruhig war. Es waren nur 2 "Menschen" im Raum die atmeten.

"Es ist einfach so schön zu sehen, wie dieser Mensch den man liebt ab Morgen aufwacht." Nuschelte eine wunderschöne Stimme an meinem Ohr. Ich lachte leise in das Kissen. "Woher wusstest du es?" Fragte ich immer noch lachend. "Erstens, du bist eine schlechte Schauspielerin und zweitens, die Neugier kann man schlecht ignorieren." Flüsterte der Vampir neben mir und küsste mich. "So Leute, ich geh dann mal." Meinte Sarah lachend. Ich löste mich von Jasper. "Warte, ich komme mit." Grinste ich. Jasper hielt mich am Arm fest. Sarah wollte doch ihre Gabe versuchen oder etwa nicht? "Nein, du willst ganz bestimmt nicht dabei sein, wenn ich jagen gehe! Und außerdem gehst du in die Schule." Bestimme Sarah und war schon aus dem Zimmer verschwunden. "Wir sind weg." Erklang Emmetts Stimme aus dem Flur und ein Fenster knallte zu.

Es wäre unfair von uns, wenn wir Emmett zumuten würden drei Tage nach dem "Tod" seiner Freundin wieder in die Schule zu gehen. Ich stand langsam auf und schaute Jasper an. Dieser lag noch im Bett. "Was ist los?" Fragte ich nach kurzem Zögern.

"Ich hab dich garnicht verdient." Nuschelte die Person auf meinem Bett. Ich legte meinen Kopf schief. "Na ja, eigentlich sind wir uns sehr ähnlich." Scherzte ich. "Ich bin kalt, herzlos und komme in die Hölle." Lachte ich. Plötzlich stand Jasper hinter mir und umarmte mich. "Du kommst nicht in die Hölle." Meinte er daraufhin und sein kühler Atem blies gegen meinen Hals. Kurze Zeit später küsste er mein Schlüsselbein. Ich verstand ihn nicht. Er hatte über 100 Jahre Menschen getötet und keine Selbstbeherrschung! Aber jetzt war er vollkommen anders. Er verschwand nicht immer, wenns eng wurde, früher schon. Als Sarah und ich hier neu waren hatte ich mich einmal beim Apfel schneiden geschnitten. Jasper konnte sich kaum beherrschen und ist rausgerannt. Er hatte den ganzen Wald vernichtet und alles nur aus Selbsthass. Aber er war kein Monster. Und er war noch nie eins.

"Über was denkst du nach?" Fragte plötzlich eine Stimme neben meinem Ohr. Ich schreckte ertappt zusammen. "Nichts wichtiges. Komm wir müssen los." Nuschelte ich mit einem leichten Lächeln und ging zum Kleiderschrank. Heute zog ich ein hautenges Kleid an. Es war rot und dazu trug ich schwarze High Heels. Schnell machte ich mir die Haare und legte ein wenig Wimperntusche auf und ging zurück zu Jasper. Dieser pfiff erstmal und ich machte einen leichten Knicks. Der Vampir lachte und ging die Treppe runter. Ich folgte ihm. Esme und Carlisle saßen auf der Coach und unterhielten sich. Als Esme mich sah stand sie auf und umarmte mich. "Du siehst wunderschön aus." Meinte sie daraufhin. Meine Wangen färbten sich leicht rosa. "Danke." Brachte ich leise heraus, weil ich keine Komplimente mochte. Langsam gingen wir Hand in Hand zum Motorrad. Als ich davor stand stoppte ich. "Jasper, können wir heute mal mit dem Auto fahren?" Fragte ich wiederwillig. Jasper schaute mich verwirrt an erkannte aber dann mein Problem. "Klar." Lachte er und schnappte sich den Schlüssel von Edwards Volvo. Edward fuhr heute mit Bella. Als wir den Volvo auf dem Parkplatz parkten war der Schulhof. "Denk dran, du musst traurig sein! Deine beste Freundin ist gestorben." Meinte Jasper grinsend. Ich nickte und stieg aus. Ich spielte den ganzen Tag in der Schule das traurige Mädchen, dass einen geliebten Menschen verloren hatte, doch es war nicht so. Sarah war nicht "tot". Naja nicht richtig. Ich habe heute sogar jemandem eine Ohrfeige verpasst, weil mich ein Junge angemacht hat. Jasper war zwar sauer, musste aber lachen als ich ihm sagte er hat bekommen, was er verdiente. Als ich nach der fünften Stunde in den Volvo stieg küsste ich Jasper und wollte so schnell es geht weg von der Schule, denn ich hatte so die Schnauze voll von meinem Mitschülern.

Sie hatten die ganze Zeit mitleid mit mir und das nervte.

Endlich kamen wir Zuhause an und ich ging direkt an Edward und Bella vorbei in mein Zimmer. Sarah kam mir entgegen und ihre Augen wurden für einen kurzen Moment blutrot, dann änderten sie sich wieder und wurden blau.

"Danke." Hörte ich Jaspers Stimme hinter mir. Er schaute Sarah lange an und sie nickte nur verständnissvoll. Anscheinend hatte sie sich im Griff.

Ich lag den ganzen Nachmittag mit Jasper im Bett und kuschelte mit ihm, weil er die Nacht mit Carlisle und Edward jagen ging. Sarah wollte glaub ich mitkommen, also waren nur noch Esme und ich da. Ein richtiger Frauenabend halt.

Ich schreibe dir morgen wieder.

Bis dann

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

ja, heute ist der 27. März. Es ist kurz vor Mitternacht und ich baumle an einem Ast und schreibe Kopfüber. Das ist wirklich lustig. Heute Morgen hatte ich Jasper dabei zugesehen wie er Jenni beim Schlafen zusah. Wirklich langweilig. Doch wenn ich so neben ihr stand, hatte ich nicht das Gefühl ihr Blut zu trinken. Neben ihr war ich immer noch ein Mensch. Ich hatte ihre Gedanken gehört, als ich so außer Kontrolle war. >das war nicht Sarah, Sarah ist tot. Das ist nicht Sarah< und das hat mich zu tiefst verletzt. Ich riss mich so zusammen, es war so anstrengend. Edward und Jasper halfen mir, indem sie mir gut zuredeten und meine Gefühle beeinflussten. Es tat wohl Edwards Lob über Gedanken zu erfahren. Und Emmett? Zwischen uns ist es so wie früher, nur dass er mich jetzt nicht mehr verarschen kann. Ich seh jetzt genau so gut wie er. Ich hör genauso gut und bin schneller und stärker als er. Es ist toll. Wir albern die ganze Zeit herum. Zerstören ganze Wälder und rennen um die halbe Welt. Um Mittag waren wir in Rio. Es war schön dort. Dann gingen wir zurück nach Canada, im eiskalten Meer schwimmen. Es war toll! Nie hatte ich mir erträumen lassen, dass so ein leben so wunderschön sein kann! Den Tanzen langen Tag verbrachten wir damit uns gegenseitig zu necken. Um Mittag gingen wir wieder nachhause. Ich wollte zu Jenni. Ich hatte ein komisches Gefühl in der Magengrube und rannte so schnell ich konnte. Zuhause war nur Esme. Sie waren also noch in der Schule. Doch ich hörte schon den Volvo auf der Straße. Er bog gerade in den Waldweg ein und fuhr schnell durch die Kurven. Vor dem Haus hielt er und ich vernahm leise Schritte. Jaspers Schritte. Und das klackern von Jennis High Heels. Die Tür auf und die zwei kamen herein. Jenni sah toll aus in dem hautengen Kleid. Mir würde das bestimmt nicht so gut stehen! Sie ging schnurstracks an Edward und Bella vorbei und kam die Treppe hoch. Emmett stand hinter mir, und hatte die Arme um mich gelegt. >> Was hat sie nur?<< dachte Bella und bei dem Geruch ihres Blutes schwappte etwas in mir auf. Ich fühlte wie meine Augen sich rot färbten. Ich musste schlucken und beruhigte mich. Jenni ging gerade an mir vorbei und ich sah wie Jaspers Muskeln sich anspannten. Ich sah ihn an. Ein leises >danke< huschte über seine Lippen und sie verschwanden im Zimmer. Ich holte tief Luft und versuchte den Durst zu unterdrücken. Es funktionierte nicht. Flammen loderten in meiner Kehle und Edward sah verschwörerisch zu mir hoch. Ich hörte wie Jasper im Zimmer nach Luft schnappte. Meine Finger kribbelten, es war ein unangenehmes kribbeln. >> entschuldigt mich…<< sagte ich nur, wand mich aus Emmetts griff und verschwand im Wald. Bellas Blut war etwas unangenehm und ich wollte nicht das jemand zu Schaden kommt der Edward wichtig ist. Ich wollte ihn nicht verletzen. Und dann fielen mir wieder Jennis Sätze ein >das war nicht Sarah, Sarah ist tot. Das ist nicht Sarah< wieder zerbrach das leblose Ding in meiner Brust in tausend Splitter und die Schmerzen waren schlimmer als die Flammen in meiner Kehle. Sie hatte es zwar nur in einem Schockzustand gedacht doch es war zu schlimm. Es dämmerte bereits, und ich saß immer noch auf dem Ast. Hier hatte Emmett mit mir den Puma gejagt. Ich ließ mich Kopfüber baumeln und sah den Schatten der Bäume zu. Leise Schritte näherten sich und ich ließ mich vom Ast fallen. Es war Esme. >> Ich weiß wie schwer es für dich ist, Sarah… Und ich hoffe du weißt, dass wir dich immer noch lieben und, dass ich immer für dich da bin…<< sie lächelte. Ich trat vor sie und schlang meine Arme um sie. Sie sah mich erschrocken an, und ich lockerte meinen Griff. Meiner Kraft war ich mir noch nicht so bewusst. Naja, nun sitze ich irgendwo, ich glaube es ist irgendwo in North Dakota auf einem verlassenen Haus und schreibe. Die Stille tut mir gut und der leichte Geruch von Menschen im Wind ließ mich nicht vergessen was ich war. Ich schreibe dir morgen wieder. Bye

Sarah


Jenni/Edward:


Hallo!

Liebes Tagebuch, du kennst mich nicht, aber ich kenn dich. Ich hab schon viel von dir gehört. Sarah und Jenni schreiben hier täglich rein. Aber ich bin nicht Sarah und auch nicht Jenni. Mein Name ist Edward. Ich übernehme das Schreiben für Jenni, da sie nicht da ist. Es ist etwas furchtbares vor 2 Tagen passiert.

Ich war mit Jasper und Carlisle jagen und Jenni war mit Esme alleine Zuhause. Sarah und Emmett wollten auch am Abend nach Hause kommen, doch sie haben sich verspätet. Wir waren nicht lange jagen, höchstens bis Mitternacht. Wir kamen vor den Beiden nach Hause und was wir dort sahen war einfach nur schlimm. Die Stühle waren umgeschmissen und die Scheiben waren zerschmettert.

"Esme!" Schrie Carlisle und suchte in den Räumen. Ich suchte die Gedanken zweier Personen. <<Wo ist sie nur?>> Das war eindeutig Esmes Stimme. "Carlisle im Nebenhaus." Informierte ich ihn und suchte nach anderen Gedanken. Jasper, der bis gerade noch neben mir stand war verschwunden. Ich stellte die Coach wieder auf und ging in die 2 Etage. Alles war verwüstet, als ob ein Kampf stattgefunden hat.

Ich suchte die Räume nach den Gedanken einer Person ab, doch ich hörte keine neue Stimme. "Carlisle, wo ist Jenni?" Schrie ich und öffnete panisch die anderen Türen der Zimmer. Ich rannte ins Nebenhaus und blieb vor Jennis Zimmer stehen.

Ein bekannter Geruch stieg mir in die Nase. Es war Blut. Schnell öffnete ich die Tür und sah den Rücken einer Person. Jasper. Er stand vor dem Bett und hielt ein rotes T-Shirt in der Hand. Eine rote Flüssigkeit tropfte auf den Boden und meine Atmung beschleunigte sich. Es war kein Herz zu hören. Nicht hier und nicht im Haus.

"Jasper, wir-.." Er unterbrach mich. "Es war diese Mischa." Gab er leise zu und er war wütend. <<Sie hat Jenni>> hörte ich ihn leise und meine Hand zitterte. "Wir werden sie finden." Versuchte ich ihn zu beruhigen. <<Sie ist verletzt.>> Jasper klang Geistesabwesend, als ob sein Körper nicht ihm gehörte und er war verdammt wütend.

Im nächsten Moment wurde die Tür aufgerissen und eine verzweifelte Sarah kam herein. Ihre Augen waren blutrot und ihr Blick galt dem T-Shirt von Jenni in Jaspers Hand. "Was ist passiert?" Fragte sie und knurrte fast. <<Edward, hat Jasper ihr etwas angetan?>> Fragte sie lautlos und klang verwirrt. Ich schüttelte schnell den Kopf. Sarah atmete erleichtert aus und schaute mich an. Ihre Augenfarbe hatte sich normaliesiert und eine dicke Träne kullerte über ihre Wange [[@Sarah: kann sie weinen?]]. Emmett kam von hinten und zog Sarah aus dem Zimmer. "Wir müssen erst mit Carlisle sprechen, was wir machen wollen Jasper." Sagte ich und wollte ihn anschauen, doch er war weg.

Ich seufzte leise und ging ins Haupthaus. Ich war unnormal ruhig. Carlisle hatte Esme auf die Coach gesetzt und ein klein wenig aufgeräumt. Schnell stellte ich den Sessel und die andere Coach wieder richtig hin und setzte mich. Sarah und Emmett setzten sich auch und Sarah hatte sich an Emmetts Brust gekrallt. Esme schluchzte leise, als sie sah, dass ich alleine wiederkam. "Jasper sagt, es war Mischa." Fing ich an. "Wir müssen sie schnell finden, denn sie blutet." Carlisles Kopf fuhr hoch. "Was?!" Fragte er entsetzt. Ich nickte leicht. "Stark?" Fragte er unsicher. Ich dachte an das Blut, was runtertropfte. "Nicht wenig." Gab ich leise zu.

Emmett knurrte leise. "Wo ist Jasper?" Fragte Esme leise und ihre Stimme zitterte. <<Wir dürfen nicht noch eine wichtige Person verlieren.>> Dachte sie und es lag soviel Trauer drin. "Wir haben sie nicht verloren!" Zischte ich wütend und Esme zuckte zusammen. Im Moment war ich der Einzige, der die Ruhe behielt. Carlisle stellte im Kopf die Paare zusammen. "Lass Jasper lieber alleine suchen." Meinte ich leise und verbesserte ihn. Carlisle nickte dankbar.

Kurze Zeit später rannte ich mit Sarah und Emmett in Richtung Süden. Carlisle und Esme rannten nach Norden und von Jasper fehlte bis jetzt jede Spur. Wir suchen schon den zweiten Tag nach Jenni und haben immernoch keine Spur.

In Sarahs Gedanken las ich, dass sie an das Tagebuch von ihr und Jenni dachte. Ich wollte die schlimme Zeit schnell aufschreiben und mich gleich wieder auf die Suche nach Jenni machen. Wenn ich ehrlich bin, habe ich Angst um sie. Sie ist verletzt und Mischa ist nicht so eine, die Selbstbeherrschung besitzt. Ich hoffe es wird alles gut.

Gleich gebe ich dich Sarah und werde versuchen dich morgen auf den aktuellen Stand zu bringen...

Edward.


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 31.März, und es ist knapp ein Monat vergangen als Jenni und ich dich gekauft hatten. Schon seltsam wie ein Leben innerhalb eines Monats sich so drastisch ändern konnte.

Ich war verliebt.

Ich habe mit einem wundervollen Mann meine Zeit verbracht.

Ich hatte mich gegenüber anderen Jungen bewiesen.

Ich war eine andere Frau.

Ich war gestorben.

Und ich war wieder „auferstanden“, aber als Vampir.

Jenni war mit Jasper zusammen.

Jenni hatte sich gestritten.

Jenni hatte sich wieder versöhnt.

Jenni hatte einen unangenehmen Zusammenstoß mit ihrer Vergangenheit.

Jenni ist entführt worden.

Und Jenni ist verletzt.

Meine Familie und ich waren schon einen Tag auf der Suche als ich eine Spur entdeckte. Es war eine frische Blutspur. Nicht irgendeine Blutspur. Jennis Blut. Ich sendete allen per Gedanken übertragen was ich gefunden hatte und gab ihnen die Koordinaten durch. Ohne nur eine Sekunde auf sie zu warten folgte ich der Spur wie ein Bluthund auf der Jagd. Das Blut wurde intensiver und ich konnte den Geschmack eines Vampires vernehmen. Ich sprang aus dem Gebüsch und fiel ihn an. Doch halt. Es war nicht Mischa. Es war ein anderer Vampir und er war nicht alleine. Jenni war auch hier. Ein bulliger Mann hielt sie fest und ihre Augen waren geschlossen. Sie war blass und leblos, wäre da nicht das leichte, unregelmäßige Heben und Senken ihres Brustkorbs und der langsame, ständig stolpernde Herzschlag. >> Lasst sie los!<< blaffte ich und drückte den Vampir, den ich zu Bodengeschleudert hatte, in die Walderde. >> Sarah… Sarah Cullen… Jenni hat mir so viel von dir „erzählt“…<< ein kleiner Mann mit olivfarbener Haut und langen mattschwarzen Haaren trat vor. Er kam mir bekannt vor. Ich suchte in meinem Gehirn nach einer Übereinstimmung. Ein Bild in Carlisles Arbeitszimmer. Italien. Volterra. Volturi. Aro. Zu dem Ergebnis kam ich innerhalb eines Sekunden Bruchteils, doch ehe ich mich versah waren schon drei Volturi auf mich gestürzt. Ich schleuderte sie weg und fauchte. >> eine Neugeborene? Komisch, Jenni hat mir das gar nicht berichtet…<< Aro schürzte nachdenklich die Lippen. >> Was wollt ihr von ihr?<< knurrte ich launisch. Wie lange brauchten die anderen denn hier her? >> von ihr?<< Aro zeigte auf die Ohnmächtige Jen. >> von ihr wollen wir nichts… sie ist nur ein Mittel um an das zu gelangen was wir brauchen…<< er grinse hämisch und dann kam es mir. Er wollte Edward, Jasper und mich, die begabtesten unserer Familie. Das durfte ich nicht zulassen. Doch sie waren schon auf dem Weg. Wie ein Stromstoß manipulierte ich die Gedanken der Cullens. Jetzt rannten sie in die andere Richtung. Wieder wandte ich meine Konzentration an Aro. >Lass Jenni und mich gehen< sagte ich ihm eindringlich und starrte ihn an. Er machte keine Anstalten etwas zu sagen. Also ging ich auf meine Freundin zu und wollte sie hochheben, doch der Vampir zischte mich an. >> Du glaubst allen Ernstes du könntest mich mit deiner Gabe überreden? Hast du aber auch nur einen blassen Schimmer wie viel du wirklich kannst?<< er sah mich verächtlich an. Ich sah nicht von Jenni auf und brodelte innerlich. >> Lass mich mit ihr gehen, oder ihr werdet es alle bereuen!<< sagte ich beherrscht. Ich musste mich zusammenreißen, doch ich fühlte wie der Jäger in mir durchkam. Ich fühlte wie sich meine Augen dunkelrot färbten. Ich fühlte das eiskalte kribbeln der Mordlust und die unglaubliche Wut die mich durchfuhr. Die Erde zitterte und die Luft war geladen. Kleine Steinchen, Stöcke und Blätter hoben sich vom Boden ab und ich drohte wie eine Zeitbombe zu explodieren, doch bevor es so weit kam, riss mich ein grausamer Schmerz wieder zu Boden. Ich wandte mich wie ein Wurm auf dem Waldboden. Verkrampft suchte ich nach dem Auslöser. Ein Gedanke der Umstehenden war seltsam. Sie dachte intensiv an meine Verwandlung, das musste es auslösen. Ich konnte sie sehen. Es war ein kleines Mädchen, etwa 16, mit aschblondem Haar. Sie starrte mich an. Ich raffte mich zusammen, fuhr hoch und fiel sie an. Als ich sie zu Boden riss erloschen die Flammen auf meinem Körper und ein Schrei durchriss den Wald. Alle Wachen stürzten sich auf mich und ich wurde unter ihren schweren Körpern begraben. Alle 23 Wachen fixierten mich am Boden und ich schnaubte wütend. Aro trat wieder vor mich. Er sagte etwas, doch ich hörte ihm nicht zu. Ich suchte in meinem Kopf nach einer geeigneten Lösung. Wieder fiel mir das Mädchen auf. Ob ich es auch konnte? Ich versuchte allen die Verwandlung in den Kopf zu bringen doch es schien sie nicht zu stören. Ich fauchte und versuchte aufzustehen, doch mir blieb jede Bewegung versagt. Jetzt ballte sich die Wut in mir auf, wie ein Sturm auf hoher See, türmte sie sich auf und schlug wilde Wellen. Ich nahm meine ganze Kraft zusammen und fuhr hoch. Ich riss einige Arme mit und somit waren ein paar von ihnen so entstellt, dass sie kaum noch ihr Gleichgewicht halten konnten. Schnelle Schritte näherten sich und schon sprangen Emmett und Jasper über die Hecke. Nein! Sie sollten doch weg rennen!

Doch gemeinsam kämpften wir gegen die Volturi, bis einige die Flucht ergriffen.

Jetzt konnte ich mich wieder Jenni widmen. Wie sie so in Jaspers armen lag, sie war genauso bleich wie wir. Ich beugte mich liebevoll über sie, doch Jasper starrte mich entgeistert an. Meine Augen. Ich konzentrierte mich auf den Mensch in mir und sah dann wieder zu ihm hoch. Er nickte erleichtert. Ich betrachtete Jenni und küsste ihr auf die Stirn. Sie zuckte kurz und öffnete dann langsam die Augen. Sie sah mich an und ein krächzender Laut kam aus ihrer Kehle. Sie wiederholte es so lange, bis ich es verstand. Erst war es nur ein wispern und jetzt konnte man den Namen klar verstehen. >Jasper< flüsterte sie. Ich nickte und schaute zu ihm hoch. Er setzte ein Lächeln auf, nur ich wusste, wie falsch es war. Er tat es nur um sie nicht zu beängstigen. Wir alle wussten die Gefahr war noch nicht vorbei. Sie würden wiederkommen, und genau das machte mir angst.

Ich werde morgen wieder schreiben, Emmett und ich gehen auf Patrouille. Bye

Sarah


Jenni:


Liebes, liebes Tagebuch...

Es war anstrengend. Die letzte Zeit war so schlimm, aber ich denke ich habe es einigermaßen überstanden. Als ich vorgesten Abend im Bett lag fühlte ich mich alleine.

Esme war im Haupthaus und ich lag in meinem Bett und bekam Gänsehaut, weil aufeinmal eine kühle Brise durchs Zimmer wehte. Ich stand auf und machte das Fenster- das offenstand- zu und drehte mich wieder zum Bett. Was ich dort sah erschreckte mich.

Ein blondes junges Mädchen saß auf meinem Bett. Sie war höchstens 15 Jahre alt und ihre blutroten Augen funkelten mich an. Ich rannte panisch zum Flur. Das Mädchen lachte kurz und ging langsam hinter mir her. Wenn das jetzt ein Traum ist, dachte ich mir, dann muss ich spätestens jetzt aufwachen, doch es geschah nichts.

Ich rannte durch die Tür die sperrangelweit aufstand und entdeckte Esme. Sie wurde von ein paar riesigen Vampiren umkreist. "Nein!" Kreischte ich laut. Ein Vampir, er hatte eine Ähnlichkeit mit Emmett, schleuderte mich mit voller Kraft gegen die Wand. Ich wusste nicht was geschah, aber es tat höllisch weh. Ich fühlte mich, als hätte ich ein riesen Loch in meinem Bauch. Meine Sicht verschwamm und ich hörte nur noch ein leises Wimmern von Esme. Dann war alles weg.

Ich war wie in meinem Körper gefangen und konnte nichts dagegen tun. Ich merkte nur eine warme Flüssigkeit, die mein T-Shirt tränkte und dann waren alle Sinne verschwunden.

Eine lange Zeit später merkte ich ein leichtes Rütteln an meinem Körper und es schien als ob ich wieder aufwachen würde. Ich merkte wie ich auf meinen Füßen stand und unter meinen nackten Füßen das Laub knisterte. Eine kalte Hand stützte meine Taille. Ich öffnete meine Augen und erschrak. Mein Körper war so schwach, sodass jede Bewegung wehtat und selbst ein Zucken zum Verhängnis wurde.

Ich bewegte mich wie in Trance und merkte kaum wie eine bekannte Stimme meinen Namen rief. Ich war so schwach und fühlte nur noch, wie mein Körper auf den Boden prallte und meine Rippen schrecklich wehtaten.

Ein Schmerzensschrei durchbrach die Stille. Mein rechtes Auge öffnete leicht und ich sah, wie Sarah von mehreren Vampiren festgehalten wurde. Ich wollte ihr helfen, doch ich konnte nicht. Ich hatte Angst und verharrte auf dem kalten Boden. Es dauerte eine Ewigkeit bis mich zwei Arme berührten. Ich war mir nicht sicher, aber ich denke Sarah war es. Jemand berührte sanft meine Stirn und das alamierte mich.

"Jasper." Nuschelte ich leise. "Jenni, was sagst du?" Fragte die Sopranstimme vor mir.

"Jasper." Sagte ich jetzt etwas deutlicher und ich merkte einen leichten Druck an meinem Arm. "Ich bin hier." Murmelte die sanfte an mein Ohr.

Etwas beruhigte mich und ich wurde müde. "Sarah, hohl Carlisle. Sofort!" Die Stimme hörte sich panisch an, doch ich war ganz ruhig. Mein Körper fiel in die unendliche schwarze Dunkelheit. Ich bekam ein wenig Angst, aber das war mir egal. Ich hatte keine Schmerzen mehr. Das Einzige was fehlte war Jasper. Er war nicht da und deswegen hatte ich so schreckliche Angst. Ich stürtzte in ein schwarzes Loch und konnte nicht aufwachen.

Plötzlich war alles ruhig. Ich hörte mehrere regelmäßige Atemzüge neben mir. Ich bin nicht tot, dachte ich in diesem Moment fröhlich. Ich blinzelte langsam und merkte schon wieder einen schrecklichen Schmerz in meinem Bauch. "Jenni." Flüsterte eine mir allzubekannte Stimme neben mir. "Jasper." Krächzte ich und öffnete die Augen. Das Licht tat weh, doch ich wollte ihn sehen.

Ich war im Himmel, dachte ich mir leise, als ein Sonnenstrahl Jaspers Haut traf. Aber im Himmel hat man nicht solche Schmerzen. "Du bist nicht tot." Sagte eine Stimme neben mir. Edward. Ich wusste nicht wie, aber meine Wut auf ihn war wie verflogen.

Jasper verzerrte das Gesicht. "Ich hasse es, wenn du schmerzen hast." Nuschelte er daraufhin und ich ignorierte diese Aussage. "Küss mich bitte." Flüsterte ich in einer Lautstärke, die man kaum verstand. Ein leiser Seufzer entfuhr ihm und es dauerte eine Ewigkeit, bis sich unsere Lippen voneinander trennten. Ein Seufzer störte uns. Es war Carlisle. "Entschuldigt bitte die Störung, aber der Verband blutet durch." Ich war wie erstarrt. Ich hatte doch nichts. Erst da bemerkte ich erneut die Schmerzen und verzog das Gesicht. Ich traute mich garnicht hinzugucken, aber ich wurde leicht wütend.

Jasper quälte sich, wegen mir. Selbsthass. "Jenni, dass ist-.." Ich unterbrach Edward mit leiser, aber entscheidender Stimme. "Wie kannst du nur?" Fuhr ich den Vampir, den ich liebte, an. Er verstand nicht. "Hör auf dich zu quälen und geh sofort jagen." Ich deutete auf seine schwarzen Augen. Er wollte zuerst nicht, doch Edward zog ihn am Ärmel aus dem Zimmer. "Beeil dich." Flüsterte ich leise und spürte plötzlich den stechenden Schmerz.

"Durch den Stürz hast du heftige Prellungen, zwei gebrochene Rippen und splitter abbekommen. Ich musste einiges Flicken." Meinte Carlisle und zog eine Augenbraue hoch. "Ein Vampir hat mich gegen die Wand im Wohnzimmer geworfen und ich denke, ich bin auf den Glastisch geknallt, dann war alles schwarz." Erklärte ich unschuldig.

"Wie geht es Esme? Geht es ihr gut?" Fragte ich nach kurzer Zeit panisch.

"Jenni, mir geht es sehr gut." Kam es aus der Tür. Esme stand angelehnt am Türramen und hielt ein Tablett mit Essen in der Hand. "Was bin ich froh, dass es dir gut geht." Murmelte ich leise und war wieder müde geworden. "Sarah kommt später nochmal hoch, du sollst dich jetzt ausruhen." Gab Carlisle leise zu. Ich nickte, biss kurz in mein Brötchen und legte mich vorsichtig zurück ins Bett.

Und jetzt liege ich hier und warte auf Jasper. Carlisle kam gerade nochmal vorbei und spritze mir etwas gegen die Schmerzen. Ich denke ich werde jetzt ein bisschen schlafen, damit ich, wenn Sarah und Jasper wieder da sind fit bin.

Bis später

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch.

Heute ist der 2.April, und ich bin so froh, dass Jenni die Entführung überlebt hatte. Ich machte mir nicht wie Edward Sorgen um die Rache der Volturis, sondern freute mich, zu Jennis Leidwesen, zu sehr über ihre Genesung. Wie ein kleiner Wirbelsturm sei ich ins Zimmer gefegt, hatte mir Emmett gesagt. Mir war es nicht aufgefallen. Plötzlich stand ich eben im Zimmer und laberte Jenni voll. Umarmen wollte ich sie von hinten nicht, sie war gerade am Essen. Doch nicht lange. Vor lauter schreck, stieß sie das Tablett um und alles verteilte sich auf dem Parkett. >> ach ´tschuldigung!<< hatte ich gemurmelt und war reflexartig an ihrer Seite um die Sauerei aufzuwischen. Wieder zu schnell. Sie zuckte zusammen. >> sorry…<< meinte ich und stellte alles wieder auf den Tisch. Sie nickte und sank zurück ins Bett. In ihrem Kopf spielte sich eine Szene des Kampfes ab. Die einzige die sie gesehen hatte. Es war der Moment, an dem sie mich überwältigt hatten. >> ich hätte sie auch alleine fertig machen können, doch ich wollte nicht so fies sein…<< ich lächelte. Jenni zog die Mundwinkel hoch, doch es war kein wirkliches Lächeln. Sie machte sich Sorgen. Hatte sie es bei Jasper bemerkt? Kannte sie den Plan der Volturi? Was wusste sie? Ich stand nur da und sah sie an. Sie starrte an die Decke. >> ich geh dann mal… sonst kriegst du noch einen Herzinfarkt… ich schick Jasper zu dir hoch…<< ich ging so langsam ich konnte aus dem Raum und schon kam Jasper die Treppe hoch. Er nickte mir zu und verschwand ich Jen Jens Zimmer. Ich fluchte innerlich und rannte zur Offenen Haustür raus. Edward, der gerade reingekommen war, schaute mir verwirrt hinterher und Bella versuchte ihre Haare zu Bändigen. Mich hatte sie nicht gesehen, sie hatte nur den Windstoß gespürt. Ich musste wirklich schnell sein. Doch dann bemerkte ich die Schritte hinter mir. Ich rannte schnurstracks einen Baum hoch, was bei der Geschwindigkeit ein leichtes war und sah von einem Ast aus nach unten. Die Fichte schwankte bedrohlich, als Emmett mit der Faust durch den dicken Stamm schlug. >> warum tötest du meinen Baum?<< fragte ich, nachdem ich mich Kopfüber vom Ast fallen ließ und hinter Em stand. Er grinste und drehte sich zu mir um. >> ich wusste nicht, dass du so gut kämpfen kannst…<< er lächelte verführerisch. >> Was? Wie hab ich dich sonst immer fertig gemacht? Nicht etwa im Schachspielen, wobei, da wäre ich dir wohl auch überlegen…<< sagte ich frech. Er lachte auf und versuchte mich zu packen, doch ich war schon zurück gesprungen. >> Schatz, du vergisst, wie viel stärker und schneller ich jetzt bin…<< grinste ich und ließ mich absichtlich von ihm fangen. Er hatte die Arme fest um mich geschlungen und Küsste mich. Ich legte meine Hände um ihn und hob ihn hoch. >> das muss total absurd aussehen…<< lachte ich und ließ ich wieder auf den Boden. Er grinste und nahm mich hoch. Emmett trug mich zu unserem kleinen Häuschen, und legte mich ins Bett. Dort begann er mich zu küssen, und sog mir langsam das Shirt aus…

Das war für heute alles liebes Tagebuch, bis morgen!

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

als ich heute morgen aufgewacht bin, war ich so richtig müde. Ich hatte die ganze Nacht kaum geschlafen, weil ich soche Schmerzen hatte. Carlisle hat nach der dritten Spritze sich geweigert mir noch mehr Schmerzmittel zu geben. Ich fühlte mich schrecklich, weil ich wusste, dass Jasper genau merkte wie ich mich fühlte und mit mir litt. Manchmal bin ich kurz eingeschlafen, doch dann bin ich durch Albträume zusammengezuckt und das war mein Fehler, denn es tat höllisch weh.

Jasper lag die ganze Zeit neben mir und sagte kein Wort. Er machte sich Vorwürfe, weil er Mischa nicht getötet hatte. Ich versuchte ihn zu beruhigen... vergebends.

Ich schlug heute morgen meine Augen auf und spürte die Kälte an meiner linken Seite. Ich lächelte leicht und schaute in Jaspers goldene Augen.

"Guten Morgen." Murmelte ich leise und küsste ihn. Ich streckte mich vorsichtig und zuckte vor Schmerzen zusammen. Jasper gab keine Antwort. "Was ist los?" Fragte ich ihn besorgt. "Du redest im Schlaf." Antwortete er leise und fuhr fort. "Du hast mir nichts von Felix und Demetri gesagt. Ich habe es heute Nacht von dir erfahren." Er klang ziemlich verärgert. "Sie haben nur Witze gemacht... Natürlich werden sie mich nicht finden." Meine Stimme zitterte leicht. Sie haben Witze darüber gemacht was passiert, wenn einer von Beiden mich zuerst findet. Wie der Preis einer Schnitzeljagd... Jasper schluckte kurz und seine Lippen bewegten sich lautlos. Es war zu leise für meine Ohren. Esme kam kurze Zeit später ins Zimmer und hatte ein Tablett mit Essen auf das Bett gestellt. "Ich hab kein Hunger." Meinte ich leise und war darauf bedacht, mit fester Stimme zu sprechen.

"Du wirst jetzt etwas essen!" Drohte Esme leicht verzweifelt. "Du hast doch bestimmt hunger..." Sie hörte sich wie eine richtige Mutter an. Ich nickte leicht und setzte mich vorsichtig auf. Es tat weh und ich biss mir auf die Lippe. Jasper schaute zur Seite... Es kam mir so vor, als ob er mich nicht sehen wollte. Kurze Zeit später war er nicht mehr neben mir. Ich seufzte leise und setzte mich ziemlich vorsichtig auf.

"Hier..." Sagte Esme und stellte mir das Tablett auf die Beine. Esme verlies den Raum und ich war alleine. Langsam nahm ich den Löffel und vermischte das Müsli. "Ich habe keinen Hunger." Murmelte ich tonlos und lehnte mich zurück. Etwas hartes war hinter mir und ich erschrak heftig. Es war kein Volturi, sondern nur Sarah, schoss es mir durch den Kopf. Vor lauter Schreck hatte ich das Tablett umgeschmissen und schon war Sarah wieder weg. Aufeinmal saß sie neben mir und hatte das Tablett in den Händen. "Es tut mir leid." Entschuldigte sie sich, als sie meine- kurz verängstigte Miene sah. Ich hatte keine Angst. Ich hatte mir nur erschocken.

Durch die Bewegungen tat mir alles wieder weh. Alle Cullens litten wegen mir, nur weil mein Herz Blut durch meine Adern pumpte. "Muss es dir nicht." Rechtfertigte ich mich leise und setzte mich langsam zurück. Ich lehnte meinen Rücken gegen das Bettgestell und machte kurz die Augen zu. Ich war total müde und ich fühlte mich, als ob mich ein LKW überrollt hätte. Ich merkte wie sich das Bett bewegte und mich zwei kalte Arme umarmten. Ich lächelte leicht und öffnete sie ein kleines Stück.

"Komm bitte nie wieder auf soeine Idee, dass ich dich nicht sehen wollte... Es macht mich nur innerlich ziemlich verrückt, dass du meinetwegen so viel leiden musst." Erklang leise die Stimme meines Engels an meinem Ohr. Ich nickte leicht und merkte wie leicht Jaspers Hände auf meinen Schultern lagen. "Du hast Angst mir weh zu tun, stimmts?" Fragte ich ihn leise. Der Vampir neben mir gab keine Antwort. "Schon okay..." Nuschelte ich leise und legte meinen Kopf auf Jaspers Brust.

"Ruh dich aus...Ich versuch dir zu helfen." Flüsterte er leise und ich fühlte plötzlich eine innerliche Ruhe. "Danke." Murmelte ich und sank vorsichtig in das Land der Träume. Es war alles schwarz und ich spürte wie jede Sekunde an meinem schmerzenden Körper nagte. Plötzlich wachte ich schweißgebadet auf. "Es war nur ein Traum." Hörte ich eine Stimme in der Dunkelheit. "Ich weiß." Gab ich leise zu. Meine Stimme zitterte und eine Träne kullerte mir über die Wange. "Was ist los?" Fragte Jasper besorgt und nahm mich ein wenig fester in den Arm. "Ich habe Angst." Wimmerte ich leise und krallte mich an Jaspers Brust fest. "Verlass mich bitte nicht." Flehte ich ihn an. "Niemals." Hörte ich ihn leise sagen und schon wurde ich wieder ruhiger. Ich wischte mir die Tränen weg und starrte in die Dunkelheit.

"Kannst du mir das Tagebuch holen?" Fragte ich ihn leise und merkte wie er langsam aufstand und das Licht anschaltete. "Hier." Sagte er und gab mir das kleine Büchlein.

Und nun sitze ich hier auf dem Bett. Wir haben es mitten in der Nacht und ich kann nicht mehr schlafen. Carlisle wird mir gleich bestimmt Beruhigungsmittel geben und eine Kleinigkeit gegen die Schmerzen.

Ich werde morgen wieder schreiben und hoffe, dass die Nacht ein bisschen besser wird als die gestrige.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute war der 3. April, und Emmett sah mir bei meiner Jagdtechnik zu. Ich saß auf einem Ast, still und aufmerksam. Als ein großer, rostbrauner Wolf unter meinem Baum vorbei schlich. Er schnupperte, doch ehe er hochsah, sprang ich schon auf seinem Rücken. Er knurrte und versuchte mich zu packen. Ich griff nach seinem Nackenfell und schleuderte ihn zu Boden. Wieder sprang ich auf ihn, bevor er sich aufrichten konnte. Ich packte seine Schnauze und hielt ihm sein Maul zu. Er knurrte und schüttelte sich. Emmett trat neben mich und ich sah dem Wolf in die Augen. Etwas menschliches konnte ich erkennen. Meine Augen färbten sich Blau und schon wurde ich unsanft weg gerissen und gegen einen Baum geschleudert. Jetzt waren 4 Wölfe hier. Sie knurrten und fauchte zurück. Emmett stand vor mir. Ich fühlte wie die Wut in ihm brodelte. Er hatte sich so auf die vier Wölfe konzentriert, dass er nicht bemerkte wie sich einer von hinten anschlich. Er sprang gerade ab und hätte Emmett ins Genick gebissen, wäre ich nicht hochgesprungen, ihn an der Kehle gepackt und ihn zu Boden gedrückt hätte. Er zitterte und dann zerriss es ihn, erschrocken nahm ich die Hand von dem Wolf. Das Tier war verschwunden, doch anstatt des Wolfes lag ein nackter Junge vor mir. Er starrte mich an. Ich starrte zurück. Mein Hirn suchte nach einer Lösung. Edwards Freundin. Bella Swan. Jacob. Wolfsrudel. Werwölfe. >> bist du Jacob?<< fragte ich ihn. Er starrte mich immer noch an und seinem Erschrockenem Blick wich der Verwirrung. >> nein, ich bin Seth…<< antwortete er brav. Ich reichte ihm die Hand. Bella mochte Jacob. Bella mochte die Wölfe. Edward mochte Bella. Ich mochte Edward. Also beschloss ich es mit den Werwölfen zu versuchen. >> welchen von ihnen ist Jacob?<< erkundigte ich mich. Emmett sah mich an, und dann wanderte sein Blick runter zu Seth, der nackt auf dem Waldboden lag. Seth zeigte auf den rostbraunen Wolf den ich angegriffen habe. Ich nickte und reichte dem Jungen die Hand. Zu schnell. Er zuckte, aus Angst vor einem Schlag, zusammen. Ich sah ihn entschuldigend an. Er griff nach meiner kalten Hand und ich zog ihn hoch. Während einer Millisekunde war er wieder ein Wolf. Seth schüttelte sich die Erde aus dem Fell und sah zu mir hoch. Ich war nur ein klein wenig größer als er in der Wolfsgestalt. In menschlicher Gestalt wäre er, mit seinen geschätzten 14 Jahren größer als ich. Emmett stand immer noch dort, nur die Wölfe knurrten nicht mehr. Ihr Fell hatte sich wieder gelegt. >> es tut mir leid, das ich dich angefallen hab, Jacob…<< sagte ich aufrichtig. Er trat vor und schnaubte. >sie weiß wer ich bin, warum soll ich ihr vertrauen?< dachte er. >versuch es einfach, ich glaube sie ist nett< Seth. >Bella hat doch mal von den Cullens erzählt, sie sei nicht die einzige Menschliche… Die da sieht aus wie eine Neugeborene…< mischte sich eine andere, fremde Stimme in die stille Unterhaltung. >> Es ist wahr, ich und meine Schwester Jenni lebten als Menschen bei den Cullens, und sie haben und nie etwas getan. Ich bin nur ein Vampir, weil ich wegen dem Autounfall umgekommen bin… ihr habt es bestimmt in der Zeitung gelesen…<< erzählte ich. Verwunderung huschte über ihre animalischen Gesichter und ich lächelte. >sie kann unsere Gedanken hören…< dachte ein Wolf den ich noch nicht kannte. Ich nickte. >> ja ich kann sie hören…<< gestand ich. >Bella hat gesagt, nicht alle Blutsauger haben eine „Gabe“… aber die Gabe gibt es dann nur einmal… und Edward hat die Gabe Gedanken zu lesen, was ist deine Gabe genau?< puzzelte sich der Alphawolf zusammen. Seine Stimme war am deutlichsten und am stärksten, genau wie Jacobs Stimme. Der rabenschwarze Leitwolf trat einen Schritt vor als er das dachte. Ich seufzte. >ich manipuliere Dinge… Ganz alltägliche Dinge wie Wasser, Gläser, Steine… aber auch Gedanken… aber um sie manipulieren zu können muss ich auch wissen was sie alle denken... darum kann ich das…< brannte ich ihm ins Hirn und trat neben Emmett. Er griff nach meiner Hand und sah mich an. Ich lächelte und nickte. Der Wolf schnaubte. >> wie gesagt, ich bin eine Neugeborene und muss auch die Jagd… mein Verlangen ist noch etwas größer und meine Selbstbeherrschung sehr gering, also Entschuldige ich mich noch einmal beim ganzen Rudel, auf eurem Revier gejagt zu haben, und bei Jacob für den unangenehmen Zwischenfall… aber ich muss jetzt meinen Durst löschen gehen… an einem andern Tier…<< ich nickte allen zu, drückte Emmetts Hand leicht und zusammen rannten wir nebeneinander durch den Wald.

Ich hatte noch ein Wapiti gefunden. Das Feuer in meiner Kehle loderte für einen kurzen Moment nicht so stark, doch sobald ich von dem blutleeren Tier abließ brannte mein Hals immer noch, als hätte man eine brennende Fackel hinabgestoßen. Ich schluckte und sah Emmett leidend an. Er wich meinem Blick aus. Das hatte er bis jetzt noch nie bei mir gemacht, zumindest kann ich mich nicht daran erinnern. >> Darling?<< ich trat vor ihn und drehte sein Kinn mit einem Finger zu mir. Er blickte zu mir herab. Traurig. Wütend. Unentschlossen. So kannte ich ihn gar nicht. >> was ist?<< fragte cih voller sorge und ließ meine Hände über seinen Nacken, nach vor über seine Schultern, die Brust entlang fallen. Es war nicht erotisch. Es war kein Streicheln. Meine Hände fielen einfach. Loose baumelten sie an meinem Körper und ich wusste nicht was tun als Emmett >> ich weiß, du hättest dieses leben nicht gewählt. Doch ich wollte dich nicht verlieren. Jetzt musst du für mein Egoismus in der Hölle sein…<< sagte. Mir blieb die Spucke weg. Das dachte er wohl nicht wirklich! Vor Schreck fiel mir die Kinnlade runter. Wieder wich er meinem Blick, der ihn anstarrte, aus. >> Emmett Dale McCarty Cullen, ich liebe dich und ich hätte das selbe auch gemacht. Versprich mir, dass du das nie wieder denkst… Wie hast du ganz früher einmal gesagt? „Die Hölle ist nicht so schlecht, wenn man einen Engel an seiner Seite hat“… ja, das ist es… mein Engel…<< sagte ich und meine Stimme die anfangs zitterte wurde immer fester. Emmett sah mich wieder an. Er lächelte. Er küsste mich. Er hielt mich fest. Er war glücklich. Ich schlang meine Arme um ihn und fuhr ihm ins Haar, als plötzlich etwas knackte. Sofort wich ich von ihm. Er grinste. >> tja, jetzt bin ich der mit den blauen Flecken…<<

Ich schreibe dir morgen wieder liebes Tagebuch, Jenni steht schon ungeduldig in der Tür und wartet darauf ihren Eintrag zu schreiben. Bye

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute geht es mir wieder gut. Als ich heute morgen aufgwacht bin, lag ich Jaspers Armen. Es war kuschelig weich, weil ich micht die ganze Nacht daran gewöhnt habe. Langsam schlug ich die Augen auf und wurde vom Licht geblendet. Ich war noch müde, weil ich so schlecht geschlafen hatte.

"Guten Morgen." Nuschelte ich leise und schaute Jasper an.

"Dir geht es besser." Murmelte er leise und es klang leblos. Vorsichtig setzte ich mich auf. Ich hatte nur ein kleines Stehen im Bauch, aber sonst gings mir gut. "Mir gehts wieder gut." Flüsterte ich und lächelte ihn an.

"Ich hatte dieses Lächeln so vermisst." Nuschelte Jasper leise und küsste mich. Ich erwiederte den Kuss zärtlich. Nach kurzer Zeit verkrampfte sich Jasper unauffällig, bis er sich plötzlich von mir löste. "Ich-..." Schnell unterbrach ich ihn. "Du musst jagen gehen. Das verstehe ich." Meinte ich im Flüsterton und schaute in seine schwarzen Augen.

Langsam stand ich auf und hatte kaum noch schmerzen, doch plötzlich tat es schrecklich weh und ich zuckte zusammen. Jasper merkte es natürlich sofort und griff mir vorsichtig unter die Arme, um mich zu stützen.

"Alles gut." Versuchte ich ihn zu beruhigen, doch er machte sich Sorgen. Ich ging zum Kleiderschrank und nahm mir ein T-Shirt von Jasper und eine schwarze Röhrenjeans raus. Dazu flache Schuhe. Ich stand mitten im Zimmer und zog mir das T-Shirt aus, als plötzlich die Tür aufging und Sarah reinkam. "Hallo Jenni, schön dich wieder auf den Beinen zu sehen." Meinte sie lachend. Sarah stoppte als sie den Verband sah, den ich im den Bauch trug. Jasper stand plötzlich direkt vor Sarah und knurrte.

"Ich werde ihr schon nichts tun. Ich habe mich nur erschrocken, dass sie solche Schrammen hat...." Sagte Sarah beleidigt und ging wieder aus dem Zimmer. Jaspers geballten Hände lockerten sich und er schaute mich entschuldigend an. "Schon okay." Gab ich leise zu und zog mich an.

"Ich muss gehen." Meinte Jasper leise und küsste mich. "Kommst du heute Abend wieder?" Fragte ich ihn gespannt. Er lachte leise. "Vielleicht sogar früher." Murmelte er leise und ging in Richtung Fenster.

Ich stand noch einen kurzen Moment so da und starrte aus dem Fenster, bis mir eine kalte Briese entgegenkam. Ich fror und machte schnell das Fenster zu. Kurze Zeit später ging ich die Treppe runter ins Wohnzimmer.

"Guten Morgen." Nuschelte ich leise und setzte mich neben Carlisle auf die Coach. Esme kam gerade mit einem vollen Teller Essen aus der Küche.

"Guten Morgen, Süße... Wie geht es dir?" Fragte sie mich besorgt. "Mir geht es gut." Lächelte ich sie an. Ihre wachsamen Augen musterten mich. "Esme, Mom... Wirklich mir geht es gut und ich bin froh, dass es dir gut geht!" Beruhigte ich sie. Carlisle lachte leise und legte sein Buch beiseite. "Wie hast du geschlafen?" Fragte er mich. Ich guckte ihn leicht genervt an, antwortete aber mit einem leichten Lächeln.

"Wird das hier ein Verhör, oder was?" Carlisle stand auf und zog sich zurück. Hatte ich etwas falsches gesagt? "Carlisle, warte.... Ich habe gut geschlafen, danke der Nachfrage." Meinte ich leise, um mein schlechtes Gewissen zu beruhigen. Der Arzt nickte und verließ zusammen mit Esme den Raum. "Wir sind im Arbeitszimmer, Liebes." Flüsterte Esme und küsste meine Stirn. Ich aß meinen Teller auf und schaute mich im Raum um. Wir hatten es gerade mal Mittag und mir wurde schon langweilig.

Dann sah ich sie... Die Schlüssel von Sarahs Audi.

Ich bekam ein leises Kribbeln im Magen, als ich daran dachte, wie ich mit 250 km/h den Highway runterraste. Ich stand auf und nahm mir die Schlüssel aus der Schale, dann ging ich in die Garage und setzte mich in den roten Flitzer rein.

Den Gurt brauchte ich nicht, dachte ich mir leise und trat in dei Pedale. Die Reifen quietschten auf dem Asphalt. Der Audi beschleunigte von 0 auf 100 in 4 Sekunden. Ich liebte dieses Auto. Mit vollgas fuhr ich auf den leeren Highway. Ich konnte richtig Gas geben. Es erinnerte mich an die Zeit, als mein Dad noch lebte. Ich habe in seinem alten Porsche Auto fahren gelernt. Er hatte einen schwarzen Porsche Cayenne. Es war das letzte Auto in dem er gesessen hatte. Seine ganzen Ersparnisse gingen immer nur dafür drauf. Er ist in dem Auto gestorben für das er lebte.

Das Heulen des Motors holte mich zurück in die Realität. Der Zeiger ging bis zum Anschlag. Mein Herz raste wie verrückt, aber ich liebte es, wie das Adrenalin in meine Adern schoss.

Langsam merkte ich, dass ich zu weit fuhr. Ich war schon mehrere Stunden von Zuhause weg. Ich drehte den Audi mitten auf einer Kreuzung und fuhr zurück. Mein Bauch tat mir durch das lange Sitzen ziemlich weh und ich war froh, als ich die Einfahrt des Hauses hochfuhr. Ich stellte den Audi in der Garage ab und stieg langsam aus. Es tat weh und ich musste ein leises Stöhnen unterdrücken.

"Jenni!" Rief eine Stimme vor mir. Ich stellte mich aufrecht hin und schaute Sarah ins Gesicht. Sie war wütend. "Und wie ich wütend bin." Fuhr sie mich an. "DU hast dir mein Baby genommen?! Wie kannst du nur..." Ihre Augen färbten sich blutrot. Ich wich ein kleines Stück zurück, aber ich hatte keine Angst. Sie war nur sauer, weil ich ihr Auto genommen hatte mehr nicht. "Du hättest fragen können..." Wurde sie leiser. "Du hättest es nie erlaubt." Gab ich zu. "Weißt du woran mich das erinnert?" Fragte sie leise und grinste. "Ja." Meinte ich leise und musste tierisch anfangen zu lachen. "Du musst aufhören, wie mein Dad zu klingen... Er hat es nähmlich immer so gesagt und mir dann eine gescheuert." Grinste ich sie an. "Wenn ich dir eine Schlagen würde, wärst du sofort tot." Lachte Sarah leise und umarmte mich vorsichtig. "Du hast mich so an meinen Vater erinnert." Gab ich leise zu. "Du hast dich früher immer hinter dem Rücksitz versteckt, wenn Dad auf Sauftour war. Später sind wir dann immer eine Runde gefahren. Du mit dem Porsche und ich mit seiner Suzuki..." Ich war in dem Moment so richtig glücklich gewesen. Sarahs Augen färbten sich wieder blau.

Sie löste sich aus unserer Umarmung und stellte sich neben Emmett, der plötzlich vor mir stand. "Jenni?" Fragte eine raue Stimme neben mir. Ich zuckte zusammen, weil ich zu spät merkte, dass Jasper wieder da war. Er und Emmett waren plitschnass. Ich lachte leise und küsste Jasper. "Warum seit ihr früher zurückgekommen?" Fragte ich die drei Vampire. "Sarah hatte keine Lust mehr und wir sind mit den Quileuten zusammen gestoßen." Meinte Emmett grinsend. Wir gingen ins Wohnzimmer und unterhielten uns über die Sache am Strand. Sarah wird es dir bestimmt sagen, liebes Tagebuch. Ich umarmte Jasper lange und merkte nicht, dass ich dadurch auch nass wurde. Emmett und Sarah verabschiedeten sich nach einiger Zeit. Jasper und ich taten es ihnen gleich und verabschiedeten uns.

Jasper war immer noch durchnässt. "Möchtest du duschen gehen?" Fragte ich ihn mit verführerischer Stimme. Ein Lächeln huschte über seine Lippen.

Ich zog mir das große Shirt aus und lies es auf den Boden fallen. Kurz danach folgte auch Jasper Hemd...

So liebes Tagebuch, da hör ich jetzt mal auf zu schreiben und kuschel mich weiter an Jaspers Brust.

Bis Morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 3. April und frühmorgens schneite ich in Jennis Zimmer. Schon als ich eine Meile vom Haus entfernt war, hatte ich gehört wie sie aus dem Bett polterte. Ihre Schritte hallten in meinem Kopf als ich etwas zu schnell in ihr Zimmer schneite. Sie stand vor dem Kleiderschrank und hatte sich gerade das Shirt ausgezogen. Ich erstarrte. Sie hatte wirklich so viele Schrammen? Der Geruch von altem Blut schwappte mir in die Nase, und ich konnte nicht verhindern, dass meine Augen sich rot färbten. Jasper baute sich vor mir auf und seine geballte Wut ließ mich einen kurzen Moment erstarren. >> es war ja nur ALTES Blut… ich hab mich schon wieder gefangen…<< knurrte ich und ging wieder runter, wo ich eigentlich Emmett erwartet hatte, doch er war nicht da. Ich zuckte die Schultern und ging in den Wald, mein Versprechen einlösen. Meine tagtägliche auspowerrunde. Wobei das bei mir nicht wirklich viel brachte, danach war ich immer noch überdreht. Ich drehte gerade meine übliche Runde, als ich jemanden etwas weiter im Wald drinnen hörte. Ich joggte gemütlich zu ihnen und entdeckte Emmett und Jasper am Strand mit Jacob und Seth. Flink schoss ich geräuschlos eine Fichte hoch. Nur ein kleines schwanken verriet wo ich war, doch anscheinend hatte es nur Jasper im Augenwinkel gesehen. Kurz schaute er herüber und ich versteckte mich hinter dem Stamm. Ein kurzer Blick in seine Gedanken verriet mir, dass er sich zurzeit andere Sorgen machte. Ich lachte auf und schoss vor der Fichte hervor, packte die beiden und schleuderte sie ins Meer. >> hei Jungs…<< begrüßte ich die zwei Wölfe. Emmett war wieder zurück am Ufer und schlang die nassen Arme um mich, und drückte mich an sich, sodass ich einen nassen Abdruck auf meinem Shirt. Jasper nickte den beiden Wölfen zu und diese verschwanden lautlos im Unterholz. >> was ist den los?<< erkundigte ich mich. Emmett sah mich schweigend an und Jasper seufzte. Ich rückte etwas von Em weg um die beiden zu Mustern. Sie schwiegen weiterhin. >> wisst ihr Leute, ihr müsst es mir nicht freiwillig sagen, ich kann es euch ja sagen lassen…<< meinte ich mit zittriger Stimme. >> Die Wölfe haben einen Spion der Volturi angegriffen…<< erzählte mir Jasper nach einer keinen Diskussion. Emmett ballte die Hände. Jetzt hatte auch ich das Rauschen gehört. Ein Vampir rannte durch den Wald. Mir entfuhr ein Knurren und ehe Em oder Jazz mich hätten aufhalten können, war ich schon unterwegs. Ich sah ihr blondes Haar, zu einem Zopf geflochten, über dem Gestrüpp hervorblitzen und hörte wie acht Pfoten hinter ihr her preschten. Ich sprang auf einem Baum und stieß mich ab, mit einem wütenden fauchen stieß ich sie zu Boden. Sie holte mit ihrer Hand aus und schlug mir auf den Rücken. Ich krümmte mich kurz und nagelte sie am Boden fest. >> wer bist du?!<< blaffte ich. Sie schwieg. Ich fauchte böse und Jacob und Seth traten neben mich. Sie hatten angriffslustig ihre Lefzen hochgezogen und knurrten. Sie sah mich stumm an. > sie riecht schon wie eine von denen…<< Seths Gedanke traf mich wie ein Faustschlag. Ich blinzelte und durchsuchte ihr Gehirn. Ilena. Geboren in Griechenland. Keine besondere Gabe. Volturi. >> Ilena, wenn du nicht reden willst, kann der Wunsch noch länger auf der Welt zu bleiben nicht so groß sein… willst du denn dein geliebtes Griechenland nicht wieder sehen?<< säuselte ich. Sie zischte und spuckte mir ins Gesicht. Ich brodelte. Das war genug. Wütend schrie ich auf schlug meine Zähne in ihren Hals und riss sie in Stücke. Ich war wie in Trance, der modrige Geschmack in meinem Mund ekelte mich doch ich machte blind weiter. Ich zerbröselte sie wortwörtlich und hätte noch ihre Asche zwischen den Fingern zerrieben, hätten mich nicht vier starke Arme von ihr weggezogen. Ich wand mich wie ein Fisch auf dem Trockenen, schrie zappelte und wehrte mich. Emmett legte seine Arme um mich und ich schnaubte immer noch. >> Was hat sie?<< fragte Seth erschrocken. Ich starrte ihn mit meinen Rubinroten Augen an. Er stolperte zurück. >> Sarah…<< flüsterte Emmett beruhigend, seine Arme waren fest um mich geschlungen. Als Mensch hätten sie mich zerdrückt. Ich war kein Mensch mehr. Ich war nicht ich selbst. Ich war wieder das was ich nicht sein wollte, außer Kontrolle. Mein ganzer Körper zitterte und ich versuchte mich wieder zu fangen. Es klappte nicht. Es war wie ein Rausch. Ich wollte mehr. Mehr Gewalt. Mehr Tod. Mehr Qual. Mehr Blut. Ich riss mich zusammen. So durfte ich nicht denken. So durfte ich nicht sein. Ich entriss mich aus Emmetts griff und rannte nachhause. Eine Runde mit dem Wagen fahren, das würde mich wieder zurückholen. Als ich in die Garage schritt war der Audi nicht da. Ich war kurz vor dem Durchdrehen, als ich ihn schon sah. Jenni. Sie stieg aus dem Auto aus und der Geruch ihres Blutes schmerzte wie eine Ohrfeige. >> Jenni!<< rief ich und sie fuhr herum. >shit sie ist wütend!< dachte sie. >> und wie wütend ich bin!<< blaffte ich. Sie nuschelte etwas. >> DU hast mein Baby genommen?<< meine stimme zitterte, ich fühlte wie meine Augen wieder blau wurden und hatte mit einem Lachanfall zu kämpfen. Sie prustete los und ich konnte mich vor lachen auch nicht mehr halten. Bevor wir uns auch nur annähernd beruhigen konnten trafen auch schon Emmett und Jasper ein. Jasper schloss sofort Jen Jen schützend in seine Arme und Emmett kam auf mich zu. Ich sah ihm mit meinen saphirblauen Augen tief in die Augen und spürte wie er sich beruhigte. Jenni zog mit Jasper hoch ins Zimmer und ich ging mit Emmett, Hand in Hand im Mondschein spazieren. Kitschig ich weiß. Dort fragte ich ihn dann über meinen Anfall aus, und naja, wie beruhigend Jen auf mich wirkte. Auch er findet das seltsam… wir werden noch die ganze Nacht darüber grübeln, ich verabschiede mich dann mal… bis morgen Sarah Jenni: Liebes Tagebuch, heute war ein schöner Tag. Naja abgesehen von ein paar Sachen. Am Besten ich erzähl es dir von Anfang an. Als ich heute morgen aufwachte lag Jasper- wie jede Nacht- neben mir und schaute mich an. Ich blinzelte ein paar Mal, weil ich dachte ich träumte. Er funkelte, wie tausende Diamanten. Durch das Licht konnte ich ein paar Stellen in seinem Gesicht erkennen, die mit Narben überseht waren. Ich lächelte leicht und strich vorsichtig mit der Hand über eine dieser Stellen. "Du funkelst." Murmelte ich leise und konnte mich nicht satt sehen. Er war wunderschön. Jasper lachte leise und nahm meine Hand in seine. Die Sonnenstrahlen fielen durch das Fenster und man erkannte noch mehr solcher "dunklen" Flecken, aber es war mir egal. "Du hast erneut im Schlaf geredet." Grinste mein Vampir mich an. Meine Gesichtszüge entglitten mir für einen kurzen Moment, doch ich fing mich sofort wieder. "Es war nicht so schlimm... Du hast nur die ganze Zeit davon geredet wie sehr du mich liebst." Ein freches Grinsen stahl sich auf seine Lippen. "Und ich liebe dich mehr." Fügte er hinzu und küsste mich. Es dauerte eine ganze Weile, bis ich aus dem Bett aufstand. Schnell zog ich mich um und stand schon an der Tür. Jasper stand gerade im Sonnenlicht und betrachtete seine Hand die die meisten "dunklen" Stellen enthielt. "Du bist wunderschön! Und es ist mir egal, dass du dich für ein Monster hälst." Gab ich leise zu. Ich lächelte ihn herzhaft an und wollte gerade rausgehen, als Jasper noch schnell sagte, dass er duschen ginge und mir dann meine Überraschung zeigen würde. Ich grinste und küsste ihn kurz, dann ging ich runter und setzte mich ans Klavier. Ich hatte lange nicht mehr gespielt. Meine Mutter hatte mich schon früh ans Klavier gesetzt und ich konnte jede Taste auswendig. Zusammen mit den besten Symphonien von Beethoven und Mozart. Ich hatte immer viel Spaß dabei. Früher saß ich morgens früh im Klavierraum und verließ ihn erst spät am Abend, wenn mein Vater mit mir eine Spritztour unternehmen wollte. Es war ein gutes Geheimnis, bis jetzt... doch ich wollte es nicht länger verbergen. Ich wollte spielen. Ich setzte mich richtig ans Klavier und strich sanft über das "A". Alle Stücke, die ich je gespielt habe wusste ich plötzlich. Schnell und ich gleichmäßigen Tempo fing ich an etwas von Beethoven zu spielen. Es war richtig witzig. Aufeinmal wusste ich wieder alles und es kam mir vor, als würde Mom neben mir sitzen und mir die Noten vorsingen. "Edward, was spielst d-.." Esme kam gerade ins Wohnzimmer und sah mich an dem riesigen Flügel sitzen. "Jenni... Du spielst Klavier?" Fragte sie mich ungläubig. Ich lächelte sie an und spielte einfach die nächste Melodie. "Du spielst richtig gut." Erklang plötzlich eine Stimme neben mir. Edward hatte sich neben mich auf den Klavierhocker gesetzt und schaute meine Finger an, wie sie die Tonleiter rauf und runter spielten. "Danke." Hauchte ich und merkte, dass ich garnicht mehr wütend auf Edward war. "Edward, es tut mir leid..." Fing ich an und schaute in seine goldenen Augen. "Ich habe bemerkt, dass ich unnötig sauer auf dich war und ich habe meinen Bruder vermisst." Flüsterte ich und merkte wie Carlisle ins Wohnzimmer kam. Meine Finger verstummten. "Kannst du mir verzeihen?" Fragte ich ihn leise und in meiner Stimme lagen so viele Schuldgefühle wie noch nie. "Natürlich! Du bist Jenni... Meine Schwester." Flüsterte Edward und umarmte mich. Ich war froh, als diese riesen Last von meinen Schultern fiel. Ich lächelte ihn an. "Kannst du auch als Duo spielen?" Fragte er grinsend. Ich zischte leise und fing an zu spielen. Es war ein schönes Gefühl. "Hey.. was ist denn hier los?" Fragte Jasper, der gerade die Treppe runter kam. Seine Haare waren noch nass vom duschen. "Jenni und Edward haben sich wieder versöhnt. Wusstest du, dass Jenni Klavier spielen kann?" Fragte Sarah, die gerade aus der Küche kam. Ich erschrak und fiel fast vom Hocker hätte Edward mich nicht festgehalten. "Tut mir leid." Nuschelte Sarah leise und musste sich ein Lachen verkneifen. "Ach, dann bin ich wohl die Einzige." Grinste sie und verschwand aus dem Wohnzimmer. Peinlich berührt stand ich auf und stellte mich neben Jasper. "Du spielst echt gut Jenni, warum hast du es uns nie gesagt?" Fragte Jasper mich leise. "Meine Mama hat mir Klavier spielen beigebracht und ich war bis heute noch nicht bereit mich wieder an den Flügel zu setzten." Antwortete ich leise, aber mit einem Lächeln. "Tut mir-.." Wollte Jasper sich entschuldigen, doch ich unterbrach ihn. "Ich habe es heute erst geschafft darüber hinweg zu kommen und darauf bin ich stolz. Besser spät als nie." Murmelte ich leise und küsste Jasper kurz. Ich wusste, dass er den Kuss nicht erwiederte, denn wir waren nicht alleine. Er benahm sich schon immer ganz Gentlemen und respektierte ich. Kurze Zeit später gingen Jasper und ich vor die Tür. Er wollte mir seine Überraschung zeigen. "Vertraust du mir?" Fragte Jasper leise. "Was ist das denn für eine Frage." Warf ich ihm schuldbewusst, aber mit einem Lächeln im Gesicht vor. Jasper nahm mich in den Arm und rannte los. Ich vertraute ihm und das wird auch so bleiben. Nach mehreren Minuten spürte ich eine kühle Brise. Es war der Wind der sich veränderte. Er roch anders. Er roch nach mehr. Langsam öffnete ich die Augen sah es. Vor mir lag der weite Ozean. "Jasper, was?!" Brachte ich erstaunt hervor. Es war so komisch. "Vorsichtig." Flüsterte der Vampir an mein Ohr und legte seine Hände an meine Taille. Erst jetzt bemerkte ich, dass wir an einer riesen Klippe standen. Ein Schritt nach vorne und ich würde runterfallen. Der steinige Boden unter meinen Füßen rutschte ein wenig und mein Herz machte einen Satz nach unten. "Hast du Angst?" Fragte eine raue Stimme leise. Ich starrte nach unten. "Nein." Hauchte ich lautlos und drehte mich vorsichtig um. "Danke." Nuschelte ich leise und küsste ihn. Wir standen eine ganze Weile nur so dar. Jasper hatte die ganze Zeit seine Hände an meiner Taille, damit mir nichts passierte. Aufeinmal hatte ich eine großartige Idee. "Jasper... Meinst du wir könnten schwimmen gehen?" Fragte ich ihn leise und schaute in seine goldenen Augen. "Ich denke, dass wäre keine so gute Idee. Es sind bestimmt 25 Meter freier Fall." Entgegnete er leise und schaute runter. "Ich hab dich doch dabei." Flüsterte ich und lächelte ihn an. Er seufzte leise. Schnell zog ich mir die Sachen aus, bis ich nur noch in Unterwäsche vor ihm stand. "Du meinst das Ernst?!" Fragte er fassungslos. Ich nickte und wartete gespannt. Die Sonne schien die ganze Zeit brachte Jaspers Haut erneut zum Funkeln. Es gab so viele dunkle Stellen an seinem Körper es machte mich traurig nur daran zu denken, dass er gelitten hatte. "Bist du bereit?" Fragte Jasper leise und nahm meine Hand. "Oh Gott... warum hab ich das vorgeschlagen." Beschwerte ich mich leise und sprang. Es war ein wunderbarer Fall. Mein Herz sprang mir fast aus der Brust. Es pumpte das ganze Adreanlin in meinen Kopf und ich merkte noch nicht mal wie ich durch die Wasseroberfläche brach. Es war wie ein Traum. Das Wasser war lauwarm und ich öffnete die Augen. Ich schwamm so schnell es ging nach oben und holte erstmal tief Luft. Es war ein befreiendes Gefühl nach oben zu gucken und zu denken <da bist du gerade runtergesprungen>. Es war eins der schönsten Gefühle meines Lebens. Eine kalte Hand berührte meinen Fuß. Ich lachte. "Jasper, komm endlich hoch." Beschwerte ich mich grinsend. Im dunklen Wasser unter mir konnte ich nichts erkennen.

"Hast du mich vermisst?" Drang eine raue Stimme an mein Ohr. Ich zuckte leicht zusammen und lachte leise. Jasper schwamm hinter mir. "Ja... Ich vermiss dich jede Minute in der du nicht bei mir bist." Gestand ich leise und drehte mich um. Ich küsste ihn vorsichtig und legte meine Hände an seine Schulter.

Sein Mund wanderte zu meinen BH-Trägern und zog sie mir langsam über die Schulter...

Naja, liebes Tagebuch, hier mache ich mal Schluss, sonst verrate ich zu viel....

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 4. April und als ich mit Emmett im Bett lag und kuschelte, drangen sanfte Klavier töne an mein Ohr. Ich wusste, das nicht Edward es spielte, es klang am Anfang viel zu zögerlich. Jenni. Ich stand auf, küsste Emmett und ging zum Haupthaus. Jenni saß mit Edward am Klavier und spielte Beethoven. Ich lächelte. Seit dem Tod unserer Eltern hatte sie nicht mehr gespielt und ich hatte es die letzten Jahre so vermisst. Von früh morgens bis spät abends spielte sie, währen dich mit Papa unter der Haube lag. Papa hatte ich in dieser Zeit das Radiohören verboten, um ihren sanften Klängen zuzuhören. Ich trat aus der Küche, ins Wohnzimmer. Esme stand überrascht neben dem Flügel, wo Edward und Jen spielten. Jazz kam gerade mit nassen Haaren die Treppe runter und das Spiel stoppte. >> wusstet ihr das Jen spielt?<< fragte ich und konnte mir das Lachen nicht verkneifen. Sie schüttelten alle verneinend die Köpfe. >> hmm, dann bin ich wohl die das wusste…<< ich lächelte Jen und Edward noch aufmunternd zu und verschwand wieder. Draußen fing ich Em ab und zusammen beschlossen wir wieder nach Canada zu gehen und dort nach Spuren zu suchen. >> Ich muss meinen Bärenhunger stillen…<< scherzte ich und wir schlenderten Hand in Hand zur grenze. Was nicht besonders gut für die Bäume war. Ich stieß Em gegen einen Baum, er schwang mich hoch und ich wirbelte wie eine Frisbeescheibe in der Luft. Er hatte einen Bären gejagt und ich hatte ihm interessiert von einem Ast zugeguckt. Der Tag verging ohne viele wirklich Spannende Dinge. Wir entdeckten eine alte Volturispur, die aber vom Gestank eines Wolfes überdeckt war.

Morgen werden Em und ich wieder auf Patrouille gehen.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch,

ich kanns garnicht fassen. Die letzten 2 Tage waren einfach so wunderschön und spätenstens jetzt müsste irgentetwas passieren, weil eigentlich sonst immer alles gegen uns spricht, doch das tut es nicht.

Heute waren Jasper und ich mit Sarah und Emmett weg. Na ja, es war schon ein komisches Gefühl die Einzige zu sein, die zerbrechlich ist. Jasper hatte mich immer besorgt angeschaut, wenn irgentetwas war. Aber ich kann mich nicht beschweren, es war ein wundervoller Tag. Es fing alles damit an, als ich heute morgen aufgewacht bin. Jasper hatte mich so lange geküsst, bis ich keine Luft mehr bekam. Es war witzig es auszuprobieren. Ich begrüßte ihn mit einem fröhlichen <Guten Morgen> und stand auf. Schnell zog ich mich um und sah, dass Jasper immer noch im Bett lag. Er schaute mich belustigt an.

"Willst du nicht aufstehen?" Fragte ich ihn leise und ging zum Bett. Wie in Zeitlupe bewegte ich mich auf ihn zu und am Ende küsste ich ihn erneut.

Der Vampir auf meinem Bett lachte leise. Was hatte ich für ein Glück! Ich war in diesem Moment wunschlos glücklich und hätte die Welt umarmen können, doch genau in diesem Moment kam Sarah rein. Jasper knurrte leise.

"Jasper, bitte nicht. Hier sind noch kleine Kinder anwesend." Meckerte sie und ich schaute sie verständnislos an. "Ich bin nicht klein." Nörgelte ich und verschränkte die Arme vor der Brust. Das brachte Sarah und mich erstmal zum Lachen.

Genauso lief das früher auch immer ab, wenn mein Dad uns beiden als "klein" bezeichnet hatte.

Jasper lachte leise. "Von dir wollen wir garnicht erst anfangen, du 168 Jähriger Mann." Beschwerte ich mich grinsend. Er verzog leidend das Gesicht.

"Ja genau, so alt bist du schon." Stimmte Sarah mir immer noch lachend zu.

Ich nickte leicht. "Eigentlich bin ich gekommen, um zu fragen, ob ihr heute schon etwas vor habt? Emmett und ich wollten gerne zu unserer Wiese gehen." Fragte Sarah und und guckte mich fragend an.

"Wir würden gerne mitkommen." Beantwortete ich ihre Frage und lächelte Jasper aufmunternd zu. Ich ging mit Sarah zur Tür und wollte mich gerade umdrehen, um nach Jasper zu gucken, als mich zwei kalte Hände an der Taille berührten.

"Ich bin da." Hauchte die Stimme an mein Ohr und brachte mich erneut um den Verstand. Wir folgten Sarah runter ins Wohnzimmer, wo Emmett bequem auf der Coach saß und eine wiederholung eines Footballspiels sah. Edward saß am Klavier- es machte mich innerlich fertig nicht spielen zu können und Esme war in der Küche. Carlisle war im Krankenhaus.

"Guten Morgen, Esme." Begrüßte ich sie, als ich in die Küche kam. "Ich hab dir Spiegelei gemacht. Du musst mehr essen." Meinte Esme sofort nachdem sie mich umarmt hatte. "Ich nehm mir schnell ein Apfel." Nuschelte ich und verschwand auch wieder. Ich biss ein paar Mal in den Apfel rein und schmiss ihn anschließend in den Müll.

"Wollen wir los?" Fragte Emmett aufgeregt und schaute mich fragend an. Ich nickte und stellte mich neben Jasper. Emmett und Sarah gingen nach draußen. Jasper musterte mich.

"Möchtest du nicht noch etwas essen?" Fragte er beunruhigt.

"Nein, ich bin satt." Murmelte ich leise und lächelte leicht. Jasper nahm mich auf den Arm. Er trug mich wie ein Baby und ich musste lachen. Als Jasper loslief schloss ich die Augen, denn es war mir ein bisschen unangenehm die ganze Zeit die Bäume an einem vorbei rasen zu sehen und darüber keine Kontrolle zu haben. Auto oder Motorrad fahren war etwas ganz anderes, da hatte man wenigstens die Chance auszuweichen und selber zu bestimmen, wo man fuhr. Hier nicht....

Jasper lief langsamer und ich schloss die Augen. Es war einfach wunderschön.

Die Blumen auf der Wiese blühten und das Gras war nicht hoch. Sarah und Emmett saßen mitten in der Wiese eng ineinander verschlugen und spielten mit den Pusteblumen.

"Jenni, komm her das musst du dir ansehen! Da läuft unser Abendessen." Scherzte Sarah und als ich näher kam bemerkte ich die Rehe am Ende der Wiese.

"Guten Hunger." Murmelte ich leise und musste grinsen. "Danke." Seufzte Sarah und stand auf. Dann war sie weg. Emmett und die Rehe auch.

"Das Sarah das alles immer so wörtlich nimmt." Lachte ich. Jasper setzte sich auf das Gras und ich legte meinen Kopf in seinen Schoß. Vorsichtig strich er mir über die Haare. Ich schaute in seine Augen und die riesige Wolkendecke riss auf. Jasper glitzerte wieder. Lautlos strich ich ihm über die Wange. Er lachte und entblößte seine scharfen Eckzähne. Emmett lies mich zusammenzucken.

"So ihr Turteltäubchen, was machen wir jetzt?" Fragte er leise und grinste über meine Reaktion. Sarah stand hinter ihm. Beide funkelten.

Ich wollte auch so sein wie sie, dachte ich mir leise. Schnell schob ich diesen Gedanken in die letzte Ecke meines Kopfes, damit ich heute nicht daran dachte. Jasper würde meine veränderte Stimmung fühlen und das wollte ich nicht.

Im nächsten Moment schubste Sarah Emmett mit voller Wucht gegen einen Baum. Es dauerte nicht lange da stand Emmett wieder, doch der Baum nicht.

"Sarah, was-.." Fing er an, doch sie war nicht mehr da.

So ging das den ganzen Tag. Wir alberten rum. Doch die meiste Zeit saß ich einfach nur so da und hing meinen Gedanken hinterher.

Ich wollte Sarah und Emmett nicht behindern, denn eine falsche Bewegung und ich wäre tot gewesen. Sie mussten nähmlich die ganze Zeit daran denken, dass ich keine von ihnen war und dass hieß, ich war so zerbrechlich wie Porzellan.

Manchmal traf ein Sonnenstrahl Jaspers Haut und manchmal auch die von Sarah und Emmett. Es war einfach wunderschön zu betrachten, wie tausende funkelnde Diamanten tanzten.

Jetzt lieg ich in meinem Bett und schreibe es auf. Den Tag möchte ich nähmlich nie wieder vergessen, egal ob Mensch oder Vampir. Jasper ist die Nacht über weg, aber morgen wird er frisch gesättigt von der Jagd wiederkommen. Vielleicht gehen wir morgen mit Sarah und Emmett schwimmen, aber ich weiß noch nicht. Ich habe so viele Ideen. Motorrad fahren oder endlich mal wieder in die Schule gehen, was nicht unbedingt sein muss.

Bis Morgen, liebes Tagebuch!

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute war der 5.April und Emmett und ich hatten am frühen Morgen beschlossen zu unserer Wiese zu gehen. Auf dieser Wiese hatten wir früher immer Baseball oder Football gespielt. Mir kam die Idee, auch Jen und Jasper zu fragen. Also machte ich mich beim ersten Sonnenstrahl auf zu ihr. Ich glitzerte in der Morgensonne, als ich die Treppen ins Haupthaus hoch stieg. Der eklige Geruch von Eiern schlug mir ins Gesicht und ich verzog mein Gesicht. Edward war nicht da. Er war wahrscheinlich bei seiner Bella. Emmett war alleine auf Patrouille gegangen. Carlisle war im Krankenhaus. Nur Jazz, Jenni und Esme waren da. Ich ging in die Küche, und hielt mir dabei die Nase zu. Esme stand am Herd und briet für Jen Spiegeleier. >> sie wird nichts essen, Mum…<< meinte ich kurz. Sie sah mich flehend an. >> Ich weiß…<< nuschelte sie. Leise Bewegungen oben verrieten mir, das Jen wach war. Ich ging in menschlichem tempo, leise die Treppe hoch und betrat ohne anzuklopfen das Zimmer. Jasper und Jenni turtelten herum. >> hei, nicht so heftig… es sind Kinder anwesend!<< scherzte ich und Jen und ich lachten. Es erinnerte uns wieder an Dad. >> ich wollte eigentlich fragen, ob ihr zwei mit Em und mir mitkommt zu unserer Wiese…<< fragte ich, nachdem wir scherzend geklärt hatten das die Beziehung zwischen den Beiden an Pädophilie grenzt. Sie stimmten zu und ich verzog mich wieder zurück in mein Haus. Emmett kam gerade wieder. Ich konnte riehen, dass etwas nicht stimmte. >> die Volturi haben wieder einen Spion geschickt…<< knurrte er wütend. Ich fauchte. >> Hast du ihn gesehen?<< informierte ich mich. Er schüttelte den Kopf. Ich murrte. Kurz darauf machten wir uns zu viert auf den Weg zu dem großen Feld. Em und ich alberten herum, bis uns ein Geruch entgegenwehte. >Jazz, wir sind kurz weg, lass es Jen nicht merken… wir kümmern uns um den Volturi…< schickte ich Jasper noch per Gedanken. Ich konnte ein winziges nicken erkennen und flitzte schon Emmett hinter her durch den Wald. Wir hatten die Spur aufgenommen, und bemerkten, das der Volturi zum Werwolf-Reservat unterwegs war. Er durfte dort nie ankommen. Emmett und ich wussten das. Er war auf den schwarzen Lockenkopf fixiert und sah mir nicht nach als ich nach rechts abbog um das Rudel zu warnen. Ich rannte nur kurz am Dort vorbei und heulte lese wie ein Wolf. Sie hatten verstanden was ich meinte und kurz darauf hörte ich Pfoten schritte, weit hinter mir im Wald. Sie waren mehr Östlich und dann hörte ich Emmett aufschreien. Mein menschlicher Instinkt sagte mir, ich sollte mich da raus halten. Doch er war zu schwach. Ich drehte mich um, und rannte zu ihm. Der Mensch in mir schrie auf, ich solle sofort umkehren, doch ich unter drückte es. Ein Wolf jaulte auf und als ich aus dem Dickicht brach erkannte ich was es war. Eine Falle. Es waren drei der Wachen die ich kannte, die anderen waren alle Neugeborene. Es waren mindestens zwanzig und gleich acht von ihnen hatten sich auf Emmett gestürzt. Ich konnte meinen Augen nicht trauen. Die Drei Wachen standen regungslos da und sahen dem Blutbad zu. Sie sahen nicht einmal auf, als ich das Kriegsfeld betrat. Emmett schlug wild um sich und ich eilte ihm zur Hilfe. Es waren einfach zu viele. Ich ließ mich gehen. Ich ersticke den Mensch in mir und fühlte wie ich zum Tier wurde. Niemand durfte meinem Emmett weh tun. Niemand. Ich hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Wild schlachtete ich alles um mich herum ab. Die Wölfe zogen sich ängstlich zurück, nur noch zwei kämpften. Jacob und Seth. Emmett hatte sich gerade einen der Wachen vorgenommen, als ich Seth von einem Neugeborenen befreite. Der Strand war voll von stinkenden, steinharten Körpern. Allesamt zerstückelt und tot. Dazwischen konnte man das rote Blut der Wölfe sehen. Es war grausam. Ich vibrierte immer noch wütend. Jacob und Seth standen in einem Sicheren abstand zu mir, und Emmett kam auch mich zu. Er nach meinen zitternden Körper in seine Arme und küsste mich. Durch diesen Kuss fing ich mich wieder. >> wie geht es dir?<< fragte ich und tastete ihn ab. An seiner Schulter prangte ein großer Riss, der langsam wieder zu schmolz. >> gut<< sagte er. Ich nickte dem Rudel noch dankend zu und Em zückte ein Feuerzeug. >> du bist eine Waffe…<< grinste Emmett, als wir zurück zur Wiese liefen. >> eine heiße Waffe…<< fügte er hinzu. Ich lachte. >> wenn du meinst… ich habe nur manchmal das Problem mich zu fangen… und ich habe Angst, dass ich irgendwann gar nicht mehr ich selbst bin…<< flüsterte ich und dann waren wir wieder auf der Wiese. Jasper kitzelte Jen gerade mit einem Grashalm und ich ließ mich auch in das saftige, grüne Gras fallen. Ich zog die Schuhe aus und schloss die Augen. Das Gras zwischen den Zehen zu spüren versetzte mich in meine Kindheit.

Als es dunkelte gingen wir wieder zurück und als Edward heim kam, berichteten wir, was heute passiert ist. Er seufzte. >> wenn Sarah keinen Neugeborene gewesen wäre, würdet ihr zwei nicht mehr leben…<< meinte auch Carlisle und jetzt wusste ich, dass ich wirklich eine Waffe war. Eine gefährliche Waffe, die aber mit jedem Tag an ihrer Gefahr verlor und somit nutzloser wurde.

Ich schreibe dir morgen wieder, liebes Tagebuch.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch!

Es war ein anstrengender Tag. Ich möchte eigentlich nur noch schlafen, aber nein! Ich schreibe ihn dir eben schnell auf und dann kuschel ich mich an Jaspers Brust. Als ich heute morgen aufwachte, prasselte der Regen gegen die Fensterscheibe. Der Wind drückte die Bäume vor meinem Fenster zur Seite und so konnte ich in den Himmel schauen. Er war stark bewölkt. "Na super." Seufzte ich und wollte mich gerade wieder umdrehen, als ich merkte, dass ich auf etwas hartem lag. Ich erschrank und fiel zur Seite. Hätten mich die zwei kalten Hände nicht festgehalten wäre ich bestimmt mit voller Wucht auf den Boden geknallt.

"Nicht so stürmisch." Lachte eine mir allzubekannte Stimme unter mir. Ich schaute in Jaspers Augen, die einen leichten Schwarzstich hatten. "Guten Morgen." Nuschelte ich leise und küsste ihn. Er erwiederte ihn und plötzlich hatten wir uns gedreht. Er lag über mir und ich presste mein Becken an seine Mitte. Ich hatte meine Hände in seinen Rücken gerammt. Jasper küsste meinen Halsabwärts. Plötzlich ging die Tür auf und der Vampir, mit dem ich gerade noch wild rumgemacht hatte, stand aufeinmal am Ende des Raumes. "Ich... Tut uns leid." Nuschelte Sarah und klang peinlich berührt. Ich seufzte genervt und richtete mein Top. "Was möchtest du?" Fragte ich sauer. "Ich wollte euch nur daran erinnern, dass ihr jetzt in die Schule müsst." Murmelte Sarah. Ich stand auf und stellte mich vor Sarah. "Danke, dass wussten wir auch." Meinte ich und schlug ihr die Tür vor der Nase zu. Wenn ich ehrlich war, war ich nur so wütend, weil Sarah uns in einem sehr peinlichen Moment erwischt hatte.

Ich ging zum Kleiderschrank und nahm mir eine schwarze Jeanshose und eine enge weiße Bluse heraus. Dazu trug ich schwarze High-Heels. Als ich mich fertig umgezogen hatte ging ich zu Jasper, der eine blaue Jeans und eine Lederjacke trug. "Sexy." Nuschelte dieser an meinen Hals und küsste ihn.

"Ich liebe dich." Gab ich leise zu und merkte wie sich Jasper langsam von mir löste. Er atmete nochmal tief ein und antwortete mit einem schiefen Lächeln "Ich liebe dich auch", dann nahm er meine Hand und wir gingen runter ins Wohnzimmer.

"Guten Morgen." Nuschelte ich leise und ging in die Küche. Schnell nahm ich mir einen Apfel und biss rein. Nach ein/zwei Bissen schmiss ich ihn in den Mülleimer. "Jenni, ich hab Frühstück für dich." Meinte Esme und lächelte mich an. Ich schüttelte den Kopf und ging in den Flur und zog mir meine Regenjacke an. "Bei dem Wetter nehmen wir meinen Jeep." Rief Emmett durch den Flur. "Jen.." Erklang plötzlich eine Stimme neben mir. "Es tut mir leid, dass ich gerade gestört habe." Entschuldigte Sarah sich. Ich lächelte leicht. "Kein Problem." Meinte ich nur und wollte gerade gehen. "Hier, Mittagessen." Sagte Sarah und packte es mir in die Jackentasche. "Danke." Flüsterte ich und ging in die Garage. Als ich in der Garage ankam schmiss ich mein Mittagessen in den Mülleimer und stieg in den Jeep.

Jasper und Emmett saßen vorne. Emmett lachte einmal kurz und fuhr los. Als wir an der Schule ankamen bemerkte ich, wie uns alle Schüler anstarrten. Es war genauso wie damals, nur der heutige Grund waren keine neuen Schüler, sondern wir. Wir waren seit mehreren Wochen nicht mehr hier gewesen. Ich kam mir vor, wie neu. Jasper nahm meine Hand und lächelte leicht, dann setzte er wieder die eiskalte Miene auf. Unsere Hände waren gleichwarm, bemerkte ich nach kurzem und Jasper bemerkte es auch, denn er schaute unsicher auf unsere miteinander verschlungenen Hände.

"Es ist kalt hier draußen." Flüsterte ich fast tonlos. Emmett ging hinter uns. Ich sah, wie ein paar der Mädchen auffällig anfingen zu tuscheln und bekam nur kurz mit, dass sie sich Emmett schnappen wollten, da knurrte Jasper neben mir leise. "Die Typen sind immer noch an dir dran." Meinte er mit zusammengebissenen Zähnen. Ich zuckte mit den Schultern und wir gingen rein. Ich versuchte so locker wie möglich zu sein, doch das klappte nicht. Ich hatte, wenn ich ehrlich bin, viel Angst vor den Jungs, die mich unbd Sarah damals zweimal angemacht hatten.

Damals... das klingt so, als ob es Jahre her war.... Der Tag an sich verlief eigentlich ganz gut. Emmett wurde oft von Mädchen angesprochen, weil er ja seit Sarahs "Tod" sozusagen frei war. Wir entschuldigten uns bei allen Lehrern und sagten, dass wir den Tod von Sarah erst seit kurzem überwunden haben. Sie ließen es dabei und bei 2 mussten wir uns sogar neu vorstellen. Zuhause war auch viel los, doch ich fang gleich wieder an zu weinen, wenn ich es dir sage. Ein anderes mal vielleicht, aber jetzt brauche ich Ruhe... Jetzt haben wir es ungefähr 21 Uhr und ich denke, ich kuschel jetzt noch ein bisschen und dann gehe ich schlafen.

Gute Nacht, liebes Tagebuch.

Jenni


Jenni:


Liebes Tagebuch,

heute kann ich nicht lange schreiben, deswegen mache ich es kurz. Ich hatte gestern einen Unfall. Ich bin zwischen Sarah und Jasper gegangen, weil Sarah auf Jasper losgegangen ist. Ich Dummkopf. Dabei hat Sarah mir das linke Handgelenk gebrochen und ist verschwunden. Liebes Tagebuch, ich habe einen schrecklichen Fehler gemacht. Emmett und Sarah haben sich meinetwegen getrennt. Jasper macht sich furchtbare Sorgen um mich, weil ich keinen Hunger mehr habe. Es liegt aber alles an Sarahs verschwinden. Esme und Carlisle machen sich auch Sorgen, aber nicht so viele wie Jasper. Er ist die ganze Zeit bei mir und passt auf mich auf. Heute Morgen als Jasper dachte ich würde noch schlafen, hat er mir gesagt, dass er mich liebte und er alles tun wird um mich zu beschützen. Ich wollte aber nicht beschützt werden. Ich wollte mein altes Leben wieder und das heißt auch Sarah. Emmett ist am Boden zerstört, aber das sieht man ihm nicht an. Er flirtet sogar mit anderen Mädchen. Ich denke, dass ist nicht Emmett! Es ist Sarahs Version. Sie möchte ihn unbedingt glücklich machen. Eine Kleinigkeit ist heute vorgefallen. Jasper war heute in der Schule noch in seiner Biologie Stunde, als ich aus dem Mathe-Kurs kam. Es war fast unmöglich die schreienden und pfeifenden Jungs im Flur zu ignorieren. Sie fanden anscheinend meinen Gips ziemlich interessant. Einer berührte mich an meiner Hand und ich zuckte zusammen. "Tut mir leid, Süße." Nuschelte der Typ. Es war- wie immer- dieser Große Chace glaub ich. "Lass mich bitte in Ruhe." Bat ich ihn und hoffte, dass er es tat, doch vergeblich. "Leute wie euch gehören in die Hölle." Zischte ich leise und klatschte ihm mit der gesunden Hand eine. Es knallte im ganzen Flur und die Aufmerksamkeit der anderen Schüler richtete sich auf uns. Chace starrte mich fassungslos an. "Ach nein, dann sehen wir uns ja." Stellte ich entsetzt fest und drehte mich um. Mit schnellen Schritten ging ich zu den Biologie-Räumen.

Dieser Chace hatte auf jeden Fall meinen Handabdruck auf seiner Wange. Jasper kam als Letzter aus dem Raum und sah mich belustigt an. "Die Ohrfeige hat man bis hier hin gehört... Ist alles ok?" Fragte er mich besorgt, aber immer noch mit einem leichten Lächeln. "Ja, alles bestens." Grinste ich ihn an und küsste ihn hastig.

Wir hatten Schulschluss und ich ging zusammen mit Jasper zu Emmetts Jeep. Er hatte sich vor ein Mädchen gelehnt und flirtete heftig mit ihr. "Mach Platz du Schlampe, er hat eine Freundin." Fauchte ich die Blondine an, die sofort auf Absatz kehrt machte. "Du bist echt verrückt." Lachte Emmett. Es klang nach einem traurigen Lachen. Der ganze Tag schien so, als ob er wie im Traum verflog. Mein Handgelenk schmerzte ab und zu mal, aber es kühlte den Schmerz, der von meinem Herzen ausging. Sarah war weg, was soviel bedeutete, wie meine eigene Schwester ist verschwunden. Ich vermisste sie schrecklich und ich war am Boden zerstört. Nicht Emmett. Noch nicht mal Jasper konnte das rückgängig machen.

Ich werde dir morgen wieder schreiben, Jasper geht jetzt jagen und ich muss mich noch verabschiedenen.

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 7.April und in den lezten zwei tagen ist sehr viel passiert was sich leider nicht mehr rückgängig machen lässt. Naja, erst alles der reihe nach.

Am 6.April mussten Jasper, Jen und Emmett wieder in die Schule. Ich musste mich zuhause langweilen. Darum begann ich die Gedanken der Schüler zu scannen. Was ich besser lassen hätte sollen. Ein paar Mädchen waren schon wieder hinter Emmett her. Normalerweise wäre mir das egal gewesen, doch in mir kochte ein, mir bis jetzt unbekanntes, Gefühl auf. Eifersucht. Ich war normalerweise nicht Eifersüchtig, doch als Emmett und die anderen beiden nach Hause kamen, ging ich schon unruhig wie ein Tiger auf und ab. Jasper spürte was in mir vorging und war schon vor Em und Jen im Wohnzimmer. Böse funkelte er mich an. Dann brach es aus mir heraus. Ich warf ihm alles Mögliche an den Kopf und unser Streit eskalierte. Er hatte mich nur angefaucht und ich war auf ihn losgegangen. Jedoch war ich geschwächt, weil ich schon lange nicht mehr auf der Jagd gewesen war und Jasper hatte mich schon fast überwältigt. Ich hatte alle meine Kraft gesammelt und wollte ihn gerade von mir abstoßen als Jenni einschritt. Sie zwängte sich zwischen uns, gerade als ich zum Schlag ausholte. >> Nein! Jenni!<< fauchte ich, doch es war zu spät. Ich hatte ihre rechte Hand erwischte und hörte den Knochen splittern. Sie schrie auf und zusammen mit Jasper fielen sie zu Boden. >> aaah!<< ich krallte meine Hände in die Kopfhaut und raste aus dem Haus. Emmett war im Wald, darum war ER nicht eingeschritten. Er hatte es nicht mitbekommen. >> Sarah!<< er legte seine Hand auf meine Schulter und ich fuhr herum. >> Was ist passiert?<< fragte er, nachdem er meine Rubinroten Augen gesehen hatte. Ich brannte ihm die Situation in den Kopf und er versuchte mir einzureden, dass es nicht meine Schuld gewesen sei. Ich wurde noch wütender und giftete zurück. Blind vor Wut beendete ich unsere Beziehung. >> sag Mum und Dad, dass ich sie lieb hab… und sag Jen, das ich es mir nie verzeihen werde…<< waren meine letzten Worte zu dem verdatterten Emmett. Dass ich alles hinwerfen würde, damit hatte er nicht gerechnet. Und seine kleine, kindliche Welt stürzte zusammen. In dem Moment tat er mir leid. Doch ich hatte es selbst versaut. Wenn ich weinen könnte, hätte ich es bestimmt getan. Ohne jedoch eine Träne zu verlieren rannte ich durch den Wald. Ich schwamm durch den Ozean und rannte wieder. Bis ich irgendwo zusammenbrach. Ich lag mit dem nassen Gesicht im Sand und verfluchte mein neues ich. Das war nicht die Sarah die jeder kannte. Diese Sarah war tot.

Ich konnte es jedoch nicht lassen, mit Edward zu kommunizieren. Er schilderte mir die Situation zuhause. Emmett hatte sich auf das Sofa gesetzt, kein Wort mehr gesprochen, keine Bewegung mehr gemacht. Er sah aus wie eine Statue. Jenni hatte sich nur die Hand gebrochen und eine leichte Gehirnerschütterung. Jasper war auf der Hut, und wich Jen nicht von der Stelle. Carlisle und Esme waren voller Sorge um uns alle. Ich war eine Idiotin. Das Meerwasser schwappte an meine Zehen und ich stand auf. Überall hatte ich den blöden Sand. Einfach gerade aus ging ich ins Wasser und ging einfach den Meeresgrund entlang bis zur Küste.

7.April

Emmett, Jasper und Jenni mussten wieder zur Schule. Ich hatte Emmett so weit manipuliert, das er über unsere Trennung hinweg war. Naja, zumindest war er darüber hinweg. Ich nicht. Ich saß am einsamen Strand und Meditierte. Das hatte ich noch nie in meinem Leben gemacht, aber ich hoffte es würde funktionieren. Ich hatte dieses Leben nicht gewählt, aber ich sollte es als Geschenk betrachten. Nach 7 Stunden Meditation hatte ich genug. Ich wollte nach Hause. Zuhause war niemand. Ich seufzte und zog mich um. Immer noch hatte ich überall den blöden Sand. Ein Auto auf der Einfahrt ließ mich aufhorchen. Ein Jeep. Emmett Jeep. Es waren zwei an Bord. Emmett und ein Mädchen. Nicht Jenni. Ich knurrte. Nicht aufregen. Er hielt vor der Einfahrt und die Autotüren öffneten sich. Hinter Emmetts leisen Vampirschritten war das klackern von hohen High Heels zu hören. Doch Jenni? Nein, sie roch komisch. Nach zigarettenrauch und Bier. Ich hörte an ihrer Schrittfolge wie sie torkelte. Emmett schien sie einfach hinter sich her zu schleifen. Die Tür ging auf und ich stand wie angewurzelt am oberen Treppen ende. >> Sarah, darf ich dir meine neue Freundin Claire vorstellen?<< er zeigte auf die Prostituierte. Man sah es ihr an, wie sie gekleidet war. Wie sie roch. Ich atmete tief ein, ging runter und stellte mich vor sie. Mit einem gelangweilten Blick musterte ich sie. Sie war groß, hatte schönes schwarzes Haar und grüne Augen. Em sah mich erstaunt an. Ich reichte ihr meine Hand. >> Hi ich bin Sarah… sei nett zu ihm… er ist gerne oben… und er mag es wenn man ihn dabei mit den Fingernägel über den Rücken krazt…<< ich reichte ihr die Hand und ging hoch. Emmett war hinter mir. >> Willst du sie nicht zerfleischen?<< fragte er fassungslos. >> ich will, dass du glücklich wirst… das ist das was zählt…<< sagte ich leise und ging weiter. >> und was wenn ich dich will?<< Em stand immer noch auf der Treppe. Claire lehnte sich an das helle Sofa, verlor den Halt und kippte nach hinten. Ich ignorierte sie. >> du hast mich nie verloren…<< flüsterte ich und schon stand er vor mir. Er hob mich hoch und küsste mich leidenschaftlich. >> hei ihr zwei… vielleicht doch einen dreier? Kostet aber etwas mehr?<< sie hatte sich wieder aufgerappelt. Ich sah Em an. >> Gute Idee…<< zwinkerte ich und wir beide machten uns über sie her. Natürlich hatten wir sie in den Wald geschleppt, wir wollten die Möbel ja nicht demolieren. Die anderen werden richen, das ich im Haus war, und Jen würde sehen, das ich ins Tagebuch geschrieben hatte. Sie würde es lesen und ihr würde eine Träne bei folgendem Satz entwischen:

Jen, meine süße, ich werde immer bei dir bleiben, ob du es willst oder nicht. Jedoch nur im Herzen. Ich werde irgendwo hin gehen und warten bis mein Blut in meinem Körper aufgebraucht ist. Erst dan werde ich zurück kommen. Bis dahin ist es zu gefährlich für dich und alle anderen. Ich werde dich vermissen.

Gipsy


Jenni:


Liebes Tagebuch!

Ich kann es nicht fassen. Ich bin heute einmal nicht in der Schule gewesen und schon verpasse ich sie. Ich war heute den ganzen Tag mit dem Motorrad unterwegs. Jasper wollte erst heute Abend wiederkommen und alleine in die Schule wollte ich nicht. Emmett hatte sich am frühen Morgen verabschiedet, er sagte, er wolle allein sein. Na ja... Es hat mir nicht viel gebracht und alleine wollte ich nicht in die Schule gehen. Als ich heute Morgen aufwachte, zog ich mich schnell an und ging runter. Emmett ging gerade aus dem Haus. "Ich komme so gegen Mittag wieder." Hörte ich ihn noch sagen. Mich interessierten seine Angelegenheiten eher wenig. Esme saß auf der Coach und laß ein Buch. Edward spielte an dem Flügel. "Guten Morgen." Begrüßte ich die Beiden leise. "Guten Morgen." Meinte Edward ohne den Blick vom Flügel zu nehmen. Er war mir immer noch sauer, denn er dachte, dass ich bei dem Versuch Jasper zu retten selber gestorben wäre. "Genau das wärst du ja auch fast." Beantwortete Edward meine Gedanken. "Edward, es war meine Sache!" Zischte ich ihn an. Esme versuchte die Situation zu entschärfen. "Ich fahre gleich in die Stadt... Möchte jemand mitkommen?" Ich schüttelte den Kopf. "Nein, ich fahre Motorrad." Gab ich leise zu und schnappte mir den Schlüssel. Seit Sarah weg war, war das Leben so leer. Es war leblos. Ich wusste nicht wo sie war, ob es ihr gut ging oder warum sie überhaupt abgehauen ist! Ich machte mir einfach viel zu viele Sorgen. Schnell ging ich in die Garage und nahm mir Jaspers Lederjacke mit. Sie war mir zwar zu groß, aber sie war bequem.

Dann nahm ich mir den Helm und setzte mich drauf. Edward stand im Türrahmen der Garage. "Fahr vorsichtig." Meinte er leise. Ich nickte und startete den Motor. Ich fuhr mit vollgas den High-Way entlang. Kein Auto war in Sicht. Der Fahrtwind lies einen die Sorgen vergessen. Aber nur für kurze Zeit. Ich fuhr einfach so lange, bis ich keine Lust mehr hatte und das konnte Stunden so dauern.

Als es langsam dämmerte fuhr ich die steinernde Auffahrt unseres Hauses hoch. Edward wartete in der Garage auf mich. In der Hand hielt er mein Tagebuch. UNSER Tagebuch. Sarahs und meins. So schnell ich konnte stieg ich ab und ging ihm entgegen. "Sarah war hier." Sagte er leise und reichte mir das Tagebuch. Ich war neugierig was drin stand. Ich achtete nicht darauf, wer da war, sondern rannte einfach hoch in Jaspers Zimmer. Dort setzte ich mich aufs Bett und las den Eintrag. Die letzten Sätze trieben mir Tränen in die Augen. Sarah und Emmett waren so lange weg, bis Sarah dachte, dass sie keine Bedrohung mehr für mich sei!?! Ich konnte es nicht fassen. Tränen flossen mir über die Wange. Sie tropften auf die Seite ihres geschriebenen Eintrags. Nach langer Zeit merkte ich mal wieder was. Eine kalte Hand berührte meine Schulter. Jasper. "Jenni, es tut mir so leid." Meinte er leise und setzte sich neben mich. Ich umarmte ihn und legte meinen Kopf an seine Brust. Ich weinte. Jasper strich mir beruhigend über den Rücken. Er wusste bescheid. "Sie ist nicht für immer weg." Murmelte er leise und sah mich an. Ich nickte und dachte darüber nach, wann es sein könnte. Ich hatte meine gebrochene Hand schon längst vergessen. Auch vorhin beim Motorrad fahren bin ich die meiste Zeit nur mit einer gefahren. Sie konnte also verheilen und dann würde Sarah wiederkommen. Ich freute mich jetzt schon auf den Moment.

Ich schreibe dir morgen wieder.

Jenni


Sarah:


Lieber Zettel,

du bist zwar nicht mein Tagebuch, aber ich muss es einfach schreiben. Ich sitze hier in der Höhle. Emmett hatte ich bei Tagesanbruch zurück zum Hausgeschickt. Er sollte in die Schule. Das Bild der Familie musste aufrechterhalten werden. Ich hatte mich wieder nach ein paar neuen verstecken umgesehen und schon begonnen meine Fessel an die Felswand zu montieren. Ich kettete mich an dem rechten Fuß fest. Für den Fall, das ich wieder ausraste, was auch passierte. Ich klickte mich in Emmetts Kopf ein und bekam mit wie er andauernd angemacht wird. In mir begann es zu kochen. Ich schrie und wollte losrennen, doch die Fessel hielt mich zurück. Zum Glück. Ich fing mich wieder. Das war eine gute Idee gewesen. Das Ding in mir musste gebändigt werden. Seit drei Stunden hatte ich nichts gegessen und hatte das Gefühl zu verdursten. Meine Kehle brannte wie Feuer. Der Schlüssel! Ich suchte nach ihm, als mir einfiel, dass ich ihn weg geworfen hatte. Leise fluchte ich vor mich hin und legte mich auf den Boden. Als Neugeborene konnte ich maximal sechs Stunden ohne frisches Blut auskommen, ohne geschwächt zu werden. Meine Venen brannten als ob Sand durch sie hindurch floss. Noch nie in meinem Vampirdasein hatte ich mich so schwach gefühlt. Ich war schon sieben Stunden ohne Blut und völlig fertig, als Em frei hatte. Ich steuerte ihn, auf seinen Wunsch, zu mir. Als er mich erblickte stürzte er sofort zu mir und nahm mich in seine Arme. >> warum tust du dir das an?<< fragte er mich. Ich antwortete nicht. Ich war zu schwach. >> das Ding muss sterben…<< keuchte ich und kuschelte mich an ihn. Er hielt mich einfach nur fest an sich gedrückt, und ich fühlte, wie er mich fast zerdrückte. Erwidern konnte ich jedoch nichts. >> wie geht es Jen?<< erkundigte ich mich. Er seufzte. >> es fällt ihr schwer. Sie hat bei deinem letzten Eintrag geweint. Ich glaube du folterst nicht nur dich sondern auch sie…<< nuschelte er. Ich stutzte. >> Em, denk bitte nicht daran wie du mich hier siehst… Edward soll es nicht wissen, er würde es Jen sagen… und Jen würde mich suchen kommen…<< meine Stimme war nur ein Flüstern und meine Kehle brannte bei jedem Wort wie Feuer. Er schloss die Augen und drückte mich fester an sich. >> Es ist völlig normal für eine Neugeborene, sich so zu verhalten, du solltest dich nicht so quälen… Sarah… es tut mir so leid…<< wisperte er. Ich wusste erst nicht wofür er sich entschuldigte. Nachdem ich jedoch mein Gehirn wieder in Ganggesetzt hatte, fiel es mir ein. >> es ist mein Schicksal, jetzt bei dir zu sein. Meine Zeit ist noch nicht um… ich muss noch etwas auf dieser Welt erledigen…<< murmelte ich leise, und hatte keine Ahnung was ich gerade gesagt hatte. Erschöpft schloss ich meine Augen. Es waren jetzt schon 13 Stunden ohne Blut und in meinen Blutbahnen schienen Glasscherben zu kratzen. Em hatte mir Papier gebracht und einen Stift. Meine Schrift lässt darauf schließen, dass ich wirklich am Ende bin. Aber ich muss es durchziehen… so wird mein eigenes Menschliches Blut schneller aufgebraucht. Ich glaub es ist heute der 8.April… ich muss jetzt aufhören… mir tut alles weh. Bye

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch!

Ich bin wieder ich. Die letzten Tage war ich völlig fertig, doch jetzt ist alles wieder gut. Ich hatte einen Traum. Er wirkte so real. Ein paar Vampire hatten Sarah gefangen genommen, doch ich sah keine Gesichter. Sarah schaute mir direkt in die Augen. Dann schlug mir jemand auf den Kopf und ich knickte zusammen. Plötzlich wachte ich auf. Es war schon hell draußen und der Wecker zeigte halb sieben an. Ich bemerkte sofort, dass irgentetwas nicht stimmte. Mir war warm. Ich schwitzte. Wo war Jasper? Ich brauchte diese kühle Gestalt neben mir.

"Jasper?" Meine Stimme war nur ein Flüstern. "Ja?" Kam eine genauso leise Stimme neben mir. Ich erschrak leicht. "Ist alles in Ordnung?" Fragte er und berührte mit seiner Hand meine Stirn. "Ich hatte einen Albtraum." Nuschelte ich leise. Jasper nickte leicht. "Ich bin ok. Sarah kommt schon bald wieder! Ich werde nicht um sie weinen." Meinte ich und küsste ihn kurz. Dann stand ich auf und zog mir eine Hotpants und ein enges weißes T-Shirt an. "Es ist kalt draußen." Flüsterte der Vampir in meinem Zimmer leise.

Frieren wollte ich nicht, deswegen zog ich mir dazu noch eine Leggins an. Ich schaute in den Spiegel. Die Kombination der schwarzen Leggins und der weißen Hotpants war gut. Dazu zog ich mir noch meine schwarzen mit Steinen besetzten High-Heels an und fertig war ich. "Was ist los? Ich fühl nichts mehr." Fragte Jasper besorgt und stand neben mir. Ich wollte im Moment nicht den Schmerz des Verlustes spüren. Ich wollte nicht die Angst vor meinem Albtraum fühlen. Ich wollte einfach garnichts fühlen.

"Ich weiß." Gab ich zu und ging zur Tür. Jasper folgte mir. Edward spielte Klavier und Esme war- wie immer in der Küche. Als Edward mich sah, bekam er große Augen. Ich ignorierte ihn. "Jenni! Kommst du mal bitte.." Erklang eine weibliche Stimme aus der Küche. Ich drückte einmal kurz Jaspers Hand und ging zu Esme. "Guten Morgen, Liebes." Begrüßte sie mich freundlich und schenkte mir ihr bestes Lächeln.

"Morgen." Meinte ich kalt und setzte mich an den Tisch. Als sie mein Outfit sah nickte sie kaum merkbar. "Jetzt isst du den Teller auf erst dann kannst du gehen." Befahl sie mir. Bei ihrer schnellen Bewegung zuckte ich zusammen. Es lagen 2 Brote darauf. Ich machte auf Absatz kehrt. "Jenni?!" Fragte Esme leicht verwirrt. Ich schnappte mir meinen Rucksack und die Lederjacke und ging zu Edward, Emmett und Jasper, die in der Garage auf mich warteten. "Ich nehm das Motorrad." Grinste ich Jasper an. Es war heute meine einzig richtige Reaktion.

Jasper warf mir den Schlüssel zu und ich setzte den Helm auf. Meine gewellten Haare band ich zu einem Zopf zusammen.

Jasper stand noch vor dem Jeep und pfiff kurz. Ein Mädchen, mit Hotpants, High-Heels und weißem T-Shirt auf einem Motorrad.... Der Traum eines jeden Jungens, schoss mir duch den Kopf. Kurz sah ich zu Edward, der kurz lächelte. Ich grinste innerlich.

Dann startete ich das Motorrad und fuhr los. Auf dem Highway legte ich mich in die Kurven. Es machte Spaß. Der Jeep hinter mir hupte ein paar Mal. Ich hob nur kurz die Hand. Ich fuhr gerade die Einfahrt der Schule entlang, als sich alle Blicke auf mich richteten. Ich nahm den Helm ab und öffnete meine Haare.

Ein paar Jungs pfiffen laut. Ich ging zu Jasper und nahm seine Hand. "Heißer Feger." Nuschelte ein Typ hinter mir. Ich stellte mich auf Zehenspitzen und hauchte etwas an Jaspers Ohr. "Ich liebe dich auch." Erwiederte er leise. Wir gingen in den Klassenraum. Die Stunden waren ziemlich langweilig. In der Mittagspause saßen wir an unserem Tisch. Emmett mussten wir aus einer Gruppe von Mädchen ziehen und Jasper hatte wieder seinen leidenen Gesichtsausdruck aufgesetzt. Er machte sich anscheinend Sorgen um mich. Wir hatten vorhin auch eine kleine Disskusion über mein Rasen mit dem Motorrad. Jasper ging zusammen mit Edward und Emmett zum Sportunterricht. Ich hätte eigentlich Mathe gehabt, aber das fiel aus, da meine Lehrerin fehlte. Ich nahm mir meine Sachen und setzte mich in die Cafeteria. Schnell schaute ich mir die Vokabeln an und holte mein Buch raus. Nach mehreren Minuten ging die Tür auf. Mehrere Jungs kamen rein. "Da ist ja die heiße Schnecke." Meinte der Eine und zeigte mit dem Finger auf mich. Ich ignorierte die Jungs einfach und lehnte mich zurück.

Eine Hand zog mich hoch und ich ließ das Buch vor Schreck fallen. "Nicht so schreckhaft Süße." Meinte der Typ und lachte. Ich wurde mit dem Rücken gegen die Wand gedrückt. "Lasst mich in Ruhe." Zischte ich die Typen an. "Ich denke, sie hat noch zu viel an." Murmelte der große Typ und zeriss mir das weiße T-Shirt. Vor Schreck schrie ich auf und versuchte es zuzuhalten. Ich drengte mich mit voller Wucht an den Typen vorbei und griff nach meiner Lederjacke. So schnell ich konnte schnappte ich mir meine Tasche und rannte raus zum Motorrad. Ich hoffte Jasper würde gleich kommen, aber er durfte den Typen nichts tun. Denn sonst würde er die beherrschung verlieren und wer weiß nicht was würde passieren. Ich lehnte mich an die Ducati an und wartete. Nach einer Weile klingelte es und Emmett und Edward kamen raus. "Geht es dir gut?" Fragte Edward mich sofort. "Ja, alles bestens." Antwortete ich knapp. "Wo ist Jasper?" Fragte ich und bekam ein wenig Angst. "Hier bin ich." Erklang die Stimme neben mir. "Hier, dein Buch." Meinte Jasper kalt und reichte es mir. "Danke." Flüsterte ich leise und stopfte es in meine Tasche. "Jenni, ich schwöre dir, ich werde das nicht noch einmal zulassen." Presste der dunkelblonde Vampir vor mir hervor. "Ich weiß." Gab ich leise zu und stieg auf die Ducati. "Soll ich mitfahren?" Fragte er leise. "Brauchst du nicht... Wir sehen uns Zuhause." Sagte ich schnell, weil die Typen gerade aus dem Schulgebäude kamen. Ich warf Edward und Emmett noch einen schnellen Blick zu und deutete auf Jasper, dass sie auf ihn aufpassen sollten. Edward nickte. Dann fuhr ich los und raste wiedereinmal die Straße entlang.

Jetzt im Moment liege ich auf dem Bett in meinem Zimmer und warte auf Jasper, der gerade zusammen mit Edward und Emmett auf den Hof gefahren kommt. Ich muss jetzt los... Der Regen lässt auch nicht zu, dass wir nach draußen gehen... Wir müssen uns also etwas für den Rest des Tages überlegen. Ich denke, ich werde zusammen mit Edward ein wenig Klavier spielen und mit Sarahs Audi fahren. Sie wird bestimmt nichts dagegen haben.

Jenni


Sarah:


Lieber Zettel,

ich war heute, 9.April, so geschwächt. Ich lag nur am Boden und lauschte den Geräuschen des Waldes. Es begann zu regnen und das Wasser rann in die Höhle. Meine Klamotten saugten sich mit dem kalten nass auf und mein allzu menschlicher Reflex ließ mich erzittern. Mühsam richtete ich mich auf und rollte mich auf einem trockenen Fleckchen nahe der kalten Wand zusammen. Heute hatte ich keine Kraft verschwendet, mich in die Gedanken eines anderen zu schmuggeln, doch als Emmett mich besuchen kam, brachte er mir etwas mit. Erst sah ich ihn böse an, wusste aber, dass er es gut meinte und machte mich über die Blutkonserve her. >> liebe Grüße von Carlisle…<< sagte er leise, als ich hungrig meine Zähne in das Plastik gleiten ließ. Etwas bedrückte ihn, das spürte ich. Doch er erwiderte nichts. >> Wann wirst du wieder zurück kommen?<< fragte er und sein Blick wirkte irgendwie leer. >> bald<< log ich und wich seinem Blick aus. Ich konnte ihn nicht anlügen, doch dann erkannte ich das Strahlen in seinen Augen. Ich konnte ihm nicht wehtun. Ich liebte ihn dafür zu sehr. >> sag Dad danke… sag Mum, dass ich sie liebe… und frag bitte Edward, ob er wieder Klavier spielen kann… ich bin zwar schwach, aber hören kann ich immer noch gut…<< ich lächelte. Er erwiderte mein Grinsen und setzte sich vor mich. Er begann wieder mich zu necken und ich boxte ihm scherzhaft in die Schulter. Er warf sich auf den Boden und krümmte sich vor Schmerzen. Ich schrak zurück. Was hatte ich getan?! Darauf begann er plötzlich zu lachen. >> du hättest dein Gesicht sehen sollen!<< feixte er. Ich war erst verwirrt und fiel schlussendlich in sein Gelächter ein. Ich kniete mich auf ihn und er begann mich zu kitzeln. Ich versuchte mich zu wehren, doch er war stärker. Erschöpft lag ich lachend am Boden und rang nach Luft. Emmett grinste immer noch frech. Er beugte sich zu mir herunter und Küsste mich. Verführerisch knabberte ich an seiner Lippe und schmiegte mich an ihn…

Er steht gerade am Höhleneingang und funkelt in den ersten Sonnenstrahlen, die durch den Wald zu uns hereindrangen. Ein wunderschönes Bild erbot sich vor meinen Augen. Die Emmett-Silhouette drehte sich ein letztes mal wieder zu mir um und verschwand lautlos aus meinem Sichtfeld.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch!

Ich habe mich in letzter Zeit total geändert. Heute war ich ganz komisch und habe Jasper unnötig zum Leiden gebracht. Ich habe mega viele Schuldgefühle, doch damit muss ich leben...

Als ich heute Morgen aufwachte war ich alleine. Schnell zog ich mir eine schwarze Röhrenjeans und meine roten High-Heels an. Dazu trug ich ein schwarz durchlöchertes T-Shirt an. Es war sehr gewagt, aber ich wollte es. Heute würde ich sowieso nicht in die Schule gehen, da ich es nicht wollte. Ich ging runter ins Wohnzimmer und bekam noch ein Stück des Gesprächs zwischen Edward, Emmett und Jasper mit. "-.. können wir Jenni nicht in Sicherheit bringen?" Das war Jaspers Stimme. "Nein, dass können wir nicht! Sie würden uns verfolgen, foltern und vielleicht sogar töt-.." Edward stoppte. Ich stellte mich neben Jasper. "Ich weiß, dass die Volturi kommen werden! Also redet ruhig weiter..." Nuschelte ich leise und schaute Edward an. Jasper konnte mir nicht in die Augen schauen. "Ich möchte wenigstens wissen, wann ich sterbe.." Murmelte ich und schaute Jasper an. "Wir vermuten, dass die Volturi in den nächsten 2 Tagen kommen. Sarah hatte mal so eine Vorahnung." Antwortete Edward leise. Ich nickte, ging zur Komode und nahm mir die Motorradschlüssel. "Wohin gehst du? Wir müssen in die Schule." Meinte Emmett leicht verwirrt. "Em, lass sie. Sei vorsichtig." Flüsterte Jasper und schaute mir bedeutungsvoll in die Augen. Ich nickte und nahm mir den Helm und meine Lederjacke. Schnell setzte ich mich auf die Ducati und wendete sie. Mit vollgas fuhr ich die kurvige Straße auf den Highway. Ich genoss den Wind. Die Straße wurde immer schmaler, und ich wurde immer mutiger. Ich legte mich in die letzte Kurve rein und merkte zu spät, dass mir gerade ein schwarzer Jeep entgegen. Ich wich aus und schürfte mit dem linken Bein über den Boden. Mit voller Wucht rammte ich die Leitplanke. Ich saß bzw. lag immer noch auf dem Motorrad drauf. Das Vorderrad war unter die Leitplanke gerutscht und hing in der Luft. Die Leitplanke musste halten, sonst würde das Motorrad die Klippe runterfallen. Zusammen mit mir. Das Metall der Leitplanke hatte sich in mein Bein geschnitten. Es brannte ein wenig. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und griff nach dem Handy in meiner Tasche. Schnell wählte ich Jaspers Nummer. "Jenni?" Meldete er sich und im Hintergrund war eine wütende Lehrerstimme zu hören. Dann war alles still. "Was ist denn los?" Nörgelte Emmett. "Emmett sei ruhig." Zischte Edward ihn an. "Jenni?" Fragte er nochmal. Ich atmete tief ein um den Schmerz zu unterdrücken. "Ich habe einen kleinen Unfall gebaut..." Nuschelte ich leise und schloss die Augen. Das Auto, was mir entgegenkam ist weggefahren. "Geht es dir gut?" Fragte Jasper leise. Ich merkte erst jetzt, dass mein Bein blutete. Die warme Flüssigkeit floss mein Bein entlang. "Ich denke, dass du nicht herkommen solltest. Sag Carlisle bitte, dass er zum Highway kommen soll. Dort, wo man so eine gute Aussicht aufs Meer hat." Sagte ich und hörte ein Knacken. Die Leitplanke würde lange nicht mehr halten. "Mach bitte schnell." Meinte ich und das Handy fiel mir aus der Hand. Ich merkte nur noch, wie es an meinem Bein entlang streifte und dann runterfiel. Eine kleine Träne rollte mir die Wange entlang. Ich würde an so einem scheiß Motorradunfall sterben, dachte ich leise und hasste mich innerlich. Eine kalte Hand berührte meine Schulter. Ich zuckte kurz zusammen und erkannte die Person. Es war Emmett. Edward stand neben ihm. Emmett wollte mich gerade daraus ziehen. "Nein!" Schrie ich und er erschrak. "Mein Bein klemmt." Meinte ich etwas leise und unterdrückte einen Schmerzensschrei. Emmetts Haltung veränderte sich leicht. "Es ist schon okay... Ruft Carlisle an, es wird mir schon nichts passieren." Gab ich leise zu und die Leitplanke knackte erneut. "Es geht schon." Meinte Edward leise und verbog das Metal. Emmett zog mich mit einem Ruck hoch und Edward hielt im letzten Moment das Motorrad fest. "Danke." Murmelte ich leise und schaute hinter Emmett. Jasper stand da. Er bewegte sich nicht. Ich drückte kurz ein Stück Stoff auf die Wunde und wollte wieder zu Jasper gehen, doch er war weg. "Es tut ihm leid." Gab Edward leise zu. Meine Jeanshose war hinüber. Mein ganzes linkes Bein aufgeschürft und auf dem rechten eine blutende Fleischwunde. Was will man mehr...

Edward nahm mich auf den Arm und Emmett nahm das Motorrad. Es dauerte nicht lange bis wir Zuhause waren und Carlisle meine Beine untersucht hatte. Er gab mir eine Spritze gegen die Schmerzen und wickelte einen Verband um die Verletzungen.

Ich humpelte in mein Zimmer und legte mich, dass erste Mal seit langen wieder in mein eigenes Bett. Es war ungewohnt. Ich wollte gerade dich rausholen, als ich eine schwarze Gestallt in meinem Zimmer sah. "Jasper." Hauchte ich leise und machte das Licht an. "Es tut mir leid, dass ich gerade nicht bei dir war, aber das ganze Blut-.." Er wollte weiterreden, doch ich unterbrach ihn. "Schon okay." Flüsterte ich leise und klopfte auf den Platz neben mir. Er nickte leicht und legte sich zu mir. Wir redeten noch eine ganze Weile, bis mir einfiel, dass ich noch meinen Tag aufschreiben musste. Und jetzt liege ich hier. Jasper ist neben mir und ich bin glücklich.

Ich wäre heute fast gestorben, aber ich bin so unendlich glücklich. Morgen wird die Welt anders aussehen, aber das interessiert mich nicht. Ich bin dem Tod nur knapp entgangen... Nur das ich wichtig!

Bis morgen...

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Heute ist der schlimmste Tag meines Lebens…

Als Emmett nach der Schule bei mir in der Höhle war rief ich ihm schon von weitem zu, er solle nachhause laufen. >> Nein! Lauf nachhause!<< ich stieß ihn in Richtung Höhlenausgang und riss an der Kette rum. Er blieb stehen und sah mich fragend an. Meine Unterlippe zitterte und ich starrte ihn an. Vergebens versuchte ich ihm Aros Vorhaben in de Kopf zu brennen. Wütend fauchte ich und legte ihm meine Hand an die Schläfe, um ihm das zu zeigen, was ich in Aros Kopf gesehen hatte. Vor seinem inneren Auge entbrannte ein Kampf zwischen meiner Familie und den Volturi. Er knurrte und Ich schupfte ihn wieder weg. >> Lauf! Hilf ihnen! Ich bin auch gleich da!<< fauchte ich und hatte mich gerade losgerissen. Ich rannte auf direktem Weg zu den Wölfen, sie mussten uns helfen, sonst waren wir verloren. Schon von weitem konnte ich den Kampf hören. So schnell die Wölfe konnten, preschten wir durch das Unterholz. Der Wind drehte sich und gab uns Rückenwind. Es schien als ob wir flogen. >> JEN!<< meine Stimme schallte über das Kampfgetümmel hinweg, als ich den Vampir mit meiner Schwester abziehen sah. Alle erstarrten für einen Moment. Ich war da. Ich stand mit zerrissenen Jeans und dreckigem Top in der Tür. Hinter mir waren die Wölfe aufgestellt. Mein mahagonifarbenes Haar wehte mir wild ins Gesicht und ich warf mich auf den Vampir, der Emmett gerade angriff. Die Werwölfe halfen uns und wir schlugen uns wacker. Einen nach dem anderen zerstückelten wir. Jasper riss gerade dem Letzten den Kopf vom Leibe, als uns von draußen ein Schrei zusammenfahren ließ. Jenni! Noch ein Schrei folgte. Emmett! Wir stürzten raus. Aro, Caius und Marcus standen da. Neben ihnen ein kleines Mädchen mit dunklen, schwarzen Locken und sie alle starrten auf die zwei Körper, die sich vor Schmerz krümmten. >> Was habt ihr mit den beiden gemacht!<< fuhr Jasper sie an. Das Mädchen schaute fragend zu Aro hoch. Dieser nickte. Sie fletschte die Zähne und sprang auf Jasper zu. >> Nein!<< rief ich. Jasper hob abwehrend die Hände, doch bevor das Mädchen ihn erreichte hatte Seth sie schon weggerissen und ins Gebüsch gezerrt. Jenni lag leblos am Boden und Emmett schrie vor Schmerzen. Ich rannte zu ihm, kniete mich neben seinen Körper und bettete seinen Kopf auf meinem Schoß. Er strampelte. Die Werwölfe stellten sich zu uns und die Volturi merkten, dass sie wieder die Schwächeren waren. Mit einem gehässigem Lächeln verschwanden sie und die restlichen überlebenden im Wald. Jasper nahm Jenni hoch, die am Hals eine Bisswunde hatte und sich nicht mehr rührte. Emmett in meinen Armen hatte eine ebensolche Wunde. Er biss die Zähne zusammen und Tränen rannen seine Wangen hinab. Ich roch Blut und geschockt sah ich wie seine Schulter wie von Geisterhand aufriss und Blut herausquoll. >> Nein… Emmett!<< rief ich und versuchte verzweifelt mit meinen Händen die Blutung zu stoppen. Aussichtslos. Esme trat neben mich und rührte sich nicht. Ihre Augen weiteten sich erschrocken. Emmett in meinen Armen schrie wieder auf und erzitterte. Sein Schrei endete in einem Gurgeln und er erbrach Blut. Sein ganzer Körper war mit dem leckeren Rot übergossen. Was war nur los mit ihm?

Jenni hatte sich eine Halbestunde später wieder gefangen. Sie fiel Jasper um den Hals und ich stand verstört neben ihnen auf der Couch. Als sie mich erblickte wie ich, Blut verschmiert, reglos da stand, kapierte sie. Genau in dem Moment durchriss wieder ein Schrei die Stille und wir fuhren alle zusammen. Ich sackte Kraftlos auf den Boden und winselte verzweifelt. >> Sarah?<< Jenni wollte mich umarmen, doch Jasper hielt sie zurück. >> Lass mich! ich muss zu ihr!<< blaffte sie und stapfte auf mich zu. Ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Warum musste das ausgerechnet passieren? Es klingelte und Esme öffnete die Tür. >> Wie geht es ihm?<< erkundigte sich Seth. Der widerliche Gestank von Werwolf erfüllte das gesamte Haus. Er und Jacob waren die einzigen die gekommen waren. Ich hörte wie Carlisle leise eine Tür hinter sich zu zog und herunter kam. >> Was ist mit Emmett los?<< sprach Jacob aus, was alle hier im Raum dachten. >> Ich bin mir nicht sicher, aber ich denke, das der Vampir der ihn gebissen hat, ihn mit einer Art „Gegengift“ infiziert hat…<< er machte eine kleine Pause. >> Er erbricht das gesamte Blut, das er als Vampir getrunken hat. Seine Knochen brechen dort, wo er sich als Vampir wehgetan hat. Seine Haut wird weich und die Verletzungen reißen auf… es bestehen keine Zweifel mehr… Er verwandelt sich zurück…<< erklärte er. Esme hielt sich erschrocken die Hand vor den Mund und brachte einen kläglichen Laut hervor. Jenni wimmerte und Jacob und Seth hüllten sich in bescheidenes Schweigen. Ich spürte wie mich eine tiefe Traurigkeit innerlich zerriss. >> NEIN!<< brüllte ich, fuhr hoch und schlug auf den Tisch vor mir ein. Nach gequälten acht Stunden die ich nach meinem Wutausbruch wieder zusammengekauert am Boden verbrachte hatte, verstummten Emmetts schreie, und wir alle wussten, er war nun tot. Endgültig tot. Carlisle seufzte. Esme wimmerte. Jenni guckte mich mit Tränen in den Augen an und Jasper nahm sie in den Arm. In seinem Gesicht stand Trauer und Schmerz. Mit Emmett war auch meine Seele gestorben. Ich fühlte mich wie eine leere Hülle, die alleine durch die Hölle wanderte. Mein Engel war gestorben. >Aua< Ich sah erstaunt zu Edward hoch. Er wirkte ebenso überrascht. >> Es ist doch nicht…<< mit diesen Worten flitzte er hoch zu Carlisles Zimmer und in mir wuchs ein winziger Funken Hoffnung. Edward riss die Tür auf und beendete seinen Satz >>… möglich…<<

Emmett hatte es überlebt. Ich hörte ihn atmen und war nicht mehr zu halten. Ich krallte meine Fingernägel in den Parkett und schwang mich hich. Als ich in der Tür stand konnte ich meinen Augen nicht trauen. Er hatte es tatsächlich geschafft. Er hatte es geschafft! Ein kleines Lächeln breitete sich in seinem Gesicht aus als er auf mich zu stolperte. Ich ging auf ihn zu und nahm seinen harten, kalten Körper in meine Arme. >> es war nur ein kleiner Kratzer…<< flüsterte er. Ich war einfach nur froh ihn wieder zu haben und küsste ihn, wieder und wieder…

Zusammen gingen wir dann zu meinem Häuschen mitten im Wald. Dort verschrieb ich ihm erst mal Bettruhe. Ich hatte ihn kaum ins Bett verbannt als er mich auch schon zu sich ran zog…

Ich schreibe Morgen weiter, liebes Tagebuch, ich muss mich um meinen Patienten kümmern…

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch!

Ich bin noch ganz durcheinander und ich weiß auch nicht, wie ich es doch geschafft habe. Sarah gab mir dich gerade und ich habe mich sofort auf Jaspers Bett gelegt und fing an zu schreiben. Meine Hände zittern so sehr, dass ich kaum das entziffern kann, was ich gerade geschrieben habe! Es ist das Beste, wenn ich dir alles nochmal von Anfang an erzähle. Ich wurde heute durch Regentropfen geweckt. Als ich die Augen aufschlug war alles noch dunkel. Anscheinend sind meine Schlafprobleme zurückgekehrt. Langsam drehte ich mich und schaute auf die Uhr. 3 Uhr 39... Super. Ich streckte mich einmal und war hellwach. "Jenni?" Fragte eine raue Stimme neben mir. Ich hatte Jasper ganz vergessen und zuckte zusammen. Aufeinmal musste ich lachen! Ich konnte mir doch zu 100% sicher sein, dass Jasper mich diese, nächste und übernächste Nacht nicht einmal aus den Augen lassen würde. "Guten Morgen." Nuschelte ich leise und küsste ihn. In der Dunkelheit konnte ich nur den weißen Körper neben mir erkennen. "Morgen? Weißt du wieviel Uhr wir haben?" Fragte Jasper lachend und machte das Licht an. "Ja, dass tue ich." Meinte ich leise und stand auf. Vorsichtig humpelte ich auf Jaspers Sofa zu. Ich bemerkte kurz, wie sich die Luft veränderte und Jasper hinter mir stand. "Mir geht es gut.. Das brauchst du nicht." Gab ich leise zu und zog mir die Hose aus. Schnell zog ich mir die Jeanshose an und merkte, dass sie ein mega großes Loch an der Seite und am Oberschenkel einen Riss hatte. Jemand klopfte an die Tür. "Ja." Gab ich leise zurück und Edward kam herein. Er gab mir die Hose, warf Jaspers noch einen beudetungsvollen Blick zu und ging wieder. Der Vampir neben mir war angespannt. "Die Volturi kommen, hab ich Recht?" Fragte ich leise und er schaute mich mir großen Augen an. Ich zog mir schnell die Hose an und merkte, dass es doch ein wenig wehtat, aber das war mir egal. "Hey..." Meinte Jasper mit seiner Sanftstimme und zog sie etwas vorsichtiger hoch. "Es wird alles gut, versprochen." Flüsterte er und drehte sich kurz um, um nach einem T-Shirt zu gucken. "Gib mir deins." Schlug ich leise vor und Jasper lachte. Ich zog mir das Shirt aus und schaute ihn an. Schnell nahm ich Jaspers und ging zur Tür. "Kommst du?" Fragte ich ihn lachend. Er stand mitten im Zimmer ohne Shirt und ich musste mir verkneifen zu sabbern. Er sah nähmlich unbeschreiblich gut aus! "Jenni, Jasper! Sie kommen." Sagte Edward, der aufeinmal neben mir stand in normaler Lautstärke. Jasper zog sich in windeseile ein schwarzes Hemd an. Mein Magen verkrampfte sich. Jemand legte seine Hände an meine Taille. Ich hatte keine Angst um mich, nur um meine Familie!

Als ich zusammen mit Jasper runterkam, stand meine Familie schon da. Emmett kam gerade die Haustür reingerannt. Er wusste was los war. Ich war froh, dass Sarah jetzt nicht hier war, sonst hätte ich mir noch mehr Sorgen gemacht.

Ich küsste Jasper kurz und stellte mich in die Mitte des Kreises. Was konnte ich tun? Konnte ich überhaupt was tun? Ich blutete immer noch ein wenig, vielleicht konnte ich damit helfen. "Nein! Wenn du irgentwas machst, dann schwör ich bei Gott ich dreh dir persönlich den Hals um." Zischte Edward mich an und Jasper knurrte bedrohlich. Ein Stein flog durchs Fenster und die ganze Scheibe brach. Ich zuckte zusammen und wich den Splittern nach hinten aus. Ich hoffe, ich hatte es geschafft. Mehrere fremde Vampire mit roten Augen kamen durch die Haustür und manche auch durchs Fenster. Ich wusste nicht wieviele es waren, aber es waren eine Menge. Im ersten Augenblick zählte ich 18, dann wurden es immer mehr. Meine Familie, die um mich herum stand löste sich langsam auf. Sie kämpften alle gegen die anderen. Nach kurzer Zeit sah ich Sarah plötzlich in der Tür stehen, zusammen mit ein paar Wölfen. Wir würden gewinnen! Aufeinmal packte mich ein Vampir und zog mich nach draußen. Emmett schaute mich an und ein leises "Hilfe" entfloh mir. Der Vampir drückte auf meine Kehle und warf mich mit voller Wucht in die Wiese. Plötzlich stand ein Mädchen vor mir. Es war kaum älter als 14 und grinste frech. Sie packte meinen Kopf und biss zu. Ich schrie. Kurz danach gurgelte ich nur noch und es war alles schwarz. Ich war in einem schwarzen Loch gefangen und ich wollte hier raus! Unbedingt... Ich wusste nicht wie lange es dauerte, aber langsam wurde es wieder klar. Ich sah Licht und schlug die Augen auf. Jasper stand neben mir und hielt meine Hand. Endlich aus diesem schwarzen Loch befreit zu sein, war ein gutes Gefühl. Ich beherschte meinen Körper endlich selber und ich konnte mich auch wieder bewegen. Im nächsten Moment schaute ich mich um und zählte durch.Sarah, Carlisle, Esme, Edward und Jasper waren da, doch wo war Emmett?! Er hatte versucht mich zu beschützen und jetzt war er weg. Ich fiel Jasper um den Hals. Dann sah ich Sarah, die leblos auf dem Boden lag und wusste nicht, was ich denken sollte. Emmett war tot? Oder lebte er? Was war mit Sarah los. "Jasper lass mich los, ich muss zu ihr." Versuchte ich mich aus seiner Umarmung zu befreien, doch es klappte nicht. Im nächsten Moment hörte ich einen Schmerzensschrei aus der zweiten Etage. Emmett. Ich vergrub vor Schreck mein Gesicht in Jaspers Hemd und im nächsten Moment ging ein Tisch zu bruch. Ich war wie ein Kleinkind in einer Horde von Erwachsenen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte und ich wusste nicht was los war. Ich setzte mich neben Jasper auf die Coach und schmiegte mich an seine Brust. Ich wartete auf den nächsten Schrei, der kurz darauf folgte. Carlisle sagte kurze Zeit später, dass er sich zurückverwandeln würde. Er würde also sterben. Ich war mir dessen bewusst, doch Sarah nicht. Ich schloss die Augen und wartete einfach ab. Es dauerte eine ganze Zeit, bis das Haus still war. Sarah fiel wimmernd auf die Knie und Esme schluchzte. Er ist wegen mir gestorben, schoss es mir durch den Kopf. Ich hatte schuld an seinem tot! Der Boden unter meinen Füßen bewegte sich und ich knickte weg. Jemand fing mich auf, doch das bemerkte ich kaum. Das Erste, was ich wieder richtig mitbekam, war ein "das ist doch nicht möglich" von Edward. Sarah schaute auf und man sah, dass sie im Moment sehr litt. Aufeinmal war sie weg und ein Schrei war zu hören. Ein Freundensschrei von ihr. Ich wusste nicht, wie mir geschah, doch der verletzte Vampir kam die Treppe herunter. "Alles in Ordnung?" Fragte Em, als er mich sah. "Ist sie-..?" Er brach ab. "Was bin ich?" Fragte ich und nuschelte. "Nein, sie ist kein Vampir." Meinte Carlisle lachend. Emmett brummte kurz und Sarah kam ihnen hinterher. Sie lies Emmetts Hand los und kam auf mich zu. Vorsichtig strich sie mir über den Hals. "Sie verheilt langsam." Flüsterte sie, dann umarmte sie mich. Es war gar nicht feste, dass hieß, dass sie kaum noch Kraft besaß. Ich erwiederte ihre Umarmung und langsam kehrte wieder Freude ins Haus zurück. Wir wissen, dass die Volturi bald wiederkommen werden, doch das haben wir ignoriert. Und jetzt, liebes Tagebuch, brauch ich Jasper mehr als ein Tagebuch und einen Stift.

Bis morgen.

Jenni...


Sarah:


12.04

Liebes Tagebuch,

Nun hat unsere Familie zwei Neugeborene Vampire. Einer der sich schon fast wieder gefangen hatte, und der andere der „wiedergeboren“ wurde. Emmett machte es spaß, wieder dreifach so viel Kraft zu haben wie ich. Wir alberten herum, es tat gut zu wissen, dass ich ihm nichts mehr antun kann. Beim rumblödeln holzten wir den halben Wald ab. Zahlreiche Bäume fielen unseren Spielchen zum Opfer. Wie kleine Kinder spielten wir verstecken und fangen, nur mit Vampirsinnen. Er hatte mich wieder einmal erwischt und schlang seine Arme um mich. So fest, dass es knackte. Ein stechender Schmerz durchfuhr mich und ich zischte. Sofort lockerte er seinen Griff um mich wieder und sah mich besorgt an. >> sorry, ich hab mich wohl immer noch nicht daran gewöhnt, dass du wieder die zerbrechliche von uns beiden ist…<< entschuldigte er sich. Ich lächelte. Vor meinem inneren Auge spielte sich eine Vision ab. Es war Jasper, er fuhr gerade mit dem Auto in die Stad zu einem Juwelier. Dort kaufte er einen Ring. Ich quietschte erfreut auf. Er würde Jenni einen Antrag machen! Emmett sah mich verwirrt an. Ich grinste, legte meine Hände auf seine Stirn und zeigte ihm was ich gesehen hatte. Wenn ich Kontakt mit demjenigen habe, dem ich etwas zeigen, oder sagen will, verbraucht das viel weniger Energie. >> uuuuh, Jasper…<< murmelte Emmett. Ich lachte auf, es hatte sich so weiblich angehört. >> wehe du spannst ihn Jenni aus!<< drohte ich scherzhaft. Er musste nun auch lachen. Ich wand mich derweilen aus seinem Griff und rannte, dicht von ihm gefolgt, nachhause. Jenni war gerade aufgestanden, und tappte Barfuß die Treppe runter. >> wo ist Jasper?<< fragte sie. Ich grinste breit. >> Sarah? Wo ist Jasper?<< sie stoppte und sah mich an. In ihren Augen flackerte ein lächeln auf. >> Ich weiß es<< singend tanzet ich um sie herum. >> Wo ist Jasper?<< wiederholte sie und schon ging die Tür auf. Jasper war wieder da. Ich hörte wie ihr Herz beschleunigte. Himmel, die kleine bekam ja faste einen Herzinfarkt! Sie stolperte auf ihn zu und schlang die Arme um seine Mitte. Er hauchte ihr ein Küsschen ins Haar und bugsierte sie mitten in den Raum. Ich konnte mir ein Lachen nicht verkneifen. Jasper räusperte sich und machte einen Kniefall. Ich qietschte erfreut auf und begann Emmett herum zu wirbeln. >> sag „Ja“ jen jen!<< trällerte ich, als mir auffiel, das Jasper noch nicht mal den Ring aus der Jackentasche genommen hatte. Jen sah erst erstaunt zu mir herüber, und dann zu Jasper runter, der mich mit einem gruselig, bösen Blick strafte. >> dich habs versaut, oder?<< nuschelte ich und Emmett legte seinen Arm um meine Hüfte. >> jap, hast du<< grinste er und schliff mich trotz heftigen Protests aus dem Raum. Draußen lauschte ich. >> Jenni, willst du mich heiraten?<< drang Jaspers stimme an mein Ohr. Ich hielt mir die Hände vor den Mund um nicht laut los zu kreischen. Jen Jen würde bald heiraten! Meine kleine Jen! Seufz. Natürlich sagte sie „Ja“, dann stürmte ich wieder das wohnzimmer und knuddelte die beiden richtig heftig, bei Jen musste ich mich zurück halten… Jasper bekam aber natürlich die volle Dosis „Sarah-Knuddel“ und Jen war von meiner „knuddel-attacke“ ganz von den Socken. Naja, das war auch nicht so richtig meine Art. Emmett hatte mich jedoch dazu überredet die zwei VERLOBTEN in Ruhe zu lassen und wir verzogen uns zurück in mein Häuschen. Dort stieg das Schamgefühl in mir auf. Was hatte ich manchmal für einen Vogel? Ich hatte mich total blamiert!

Sorry Jen das ich dich halb zerquetscht hab… und sorry Jazz dass ich dir die Überraschung verdorben hab. Ich war irgendwie nicht ich selbst.

Ich wünsche euch zwei von Herzen alles gute! XOXO

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch...

Ich bin so glücklich. Ich erzähl dir alles von Anfang an. Ich konnte gestern nacht kaum schlafen und das hat sich auch auf den Morgen ausgewirkt.. *hust* verzeihung, den Nachmittag. Ich wurde durch laute Geräusche aus dem Wald geweckt. Seit Emmett wieder ein Neugeborener ist, sind die Beiden unzertrennlich. Sarah ist wieder schwächer geworden und kann mir nicht mehr wehtun, was sie nie getan hat. Ich schlug die Augen auf und die Wolkendecke brach in dem Moment. Die Sonne schien ins Zimmer und lies den Raum leuchten. Die Wärme war ungewoht, weil etwas fehlte! Jasper...

Ich war ein wenig durcheinander und trug Jaspers langes Shirt, weiter nichts. Barfuß tappte ich die Treppe runter. Sarah stand mitten im Zimmer und Emmett hinter ihr. Es kam mir vor, als ob sie nie weggewesen wäre. "Wo ist Jasper?" Fragte ich verschlafen und schaute auf die Uhr. Ich bekam große Augen. 14:30Uhr. Ich brauchte anscheinend den Schlaf. Sarah antwortete nicht. Ich wurde nervös und ging langsam auf sie zu. "Wo ist er?" Fragte ich ein wenig ängstlich.

Jemand klopfte leise an der Tür. Ich erschrak trotzdem und mein Herz ging in Flammen auf. Dort stand er. In schwarzer Hose, Shirt und Lederjacke. Ich ging langsam auf ihn zu und umarmte ihn stürmisch. Er küsste meine Stirn und schaute anscheinend über meine Schulter, denn ein leises Knurren kam aus seiner Kehle. Jeder andere Mensch wäre jetzt mit Sicherheit drei Schritte zurückgetreten, doch ich nicht. Ich drückte kurz seine Hand und küsste ihn. Erst jetzt bemerkte ich, dass ich nur ein Shirt trug, sonst nichts. Es war mir peinlich. Jasper lachte kurz und nahm meine Hand. Ich setzte mich auf die Coach. Jasper stand vor mir und kniete sich plötzlich hin. Ich machte große Augen, denn ich wusste es eigentlich sofort. Natürlich würde ich diesen mega heißen Typen heiraten, liebes Tagebuch! Ich würde ohne Überlegen "ja" sagen. "Jen, sag ja." Meinte Sarah lachend und hielt sich sofort danach den Mund zu. Ich lachte leise und Jasper funkelte sie nur böse an. "Jetzt mach schon." Flüsterte ich leise und lachte. Aufeinmal waren Sarah und Emmett weg. Ich rastete schon innerlich aus und das fühlte Jasper. Er wusste sofort, dass ich "ja" sagen würde, aber er war ganz Gentlemen. "Jenni Collister, möchstest du mich heiraten?" Fragte er und lächelte mein heißgeliebtes Lächeln. Ich nickte leise, aber ich musste antworten, denn Sarah hörte uns bestimmt zu. Dafür kannte ich sie zu gut. "Ja natürlich möchte ich dich heiraten, Jasper Whitlock Cullen." Meinte ich lachend und fiel ihm und den Hals. Ich war in diesem Moment einfach nur froh. Wir küssten uns eine Weile und Jasper steckte mir einen Verlobungsring an den Finger. Der Ring war wunderschön. "Echte Diamanten?!" Fragte ich entsetzt. "Für meine Beste nur das Beste." Nuschelte der Vampir vor mir und nahm meine Hand. Aufeinmal stand Sarah vor mir und umarmte mich stürmisch. Sie hätte mich fast zerquetscht, aber das machte natürlich nichts. Bei Jasper sah es schon anders aus, denn dieser zischte leicht. Emmett umarmte mich auch und wenn ich ehrlich bin, wusste ich nie wieviel Kraft er besitzt, doch 3% habe ich mit Sicherheit schon kennengelernt. Ich lachte einfach nur und im nächsten Moment waren Sarah und Emmett auch schon wieder weg. "Wann sagen wir es Carlisle, Esme und Edward?" Fragte ich leise und ging die Treppe hoch. "Wir müssen ihnen das nicht sagen. Sie standen die ganze Zeit in der Küche." Lachte Jasper und legte seine Hände an meine Taille. "Okay." Grinste ich und ging nach oben.

Jetzt am Abend, wo ich in meinem Bett liege und darüber nachdenke, dass ich bald Jenni Withlock heißen würde, wurde mir bewusst, dass ich heiraten würde. Ich war zwar noch ein Mensch, aber hoffentlich wird sich das bald ändern.

Oh Tagebuch! Ich kann nicht weiterschreiben... Jasper kommt gerade aus der Dusche und sieht mit dem nackten Oberkörper und den verwuschelten Haaren mega heiß aus... Ich geh jetzt auch duschen und ich denke nicht alleine...

Bis Morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 13. April und ich hab heute Jasper und Jen in die Schule geprügelt. Naja, nicht wortwörtlich geprügelt, aber Jenni sollte schon ihren Schulabschluss machen. Emmett war von meiner Standpauke verschont geblieben. Er war ein Neugeborener. Ich wollte nicht das jemand seine roten Augen sah. >> Wenn ich dich wäre, Jenni, wäre ich schon längst wieder in der Schule!<< hatte ich ihr gesagt. Ich vermisste das. Der regelmäßige Tagesablauf. Die regelmäßigen Stunden. Das regelmäßige Aufstehen und schlafen gehen. Ich hatte bis zu dem Autounfall immer nur den Nachmittag zur Verfügung mich auszupowern. Ich hatte nur den Nachmittag zur Verfügung etwas zu Planen. Jetzt langweilte ich mich den ganzen Vormittag, den ganzen Nachmittag und die ganze Nacht lang. Aber zum Glück hatte ich ja Emmett. Wir zockten den ganzen Tag lang. Need for Speed. Resident Evil 4. Harvest Moon und viele weitere. Es war witzig, vor allem, weil Jenni auch mit spielen wollte, wir aber nur zwei Controler hatten. Darum hat sie sich mit ihrem Verlobten ins Zimmer zurück gezogen und wir konnten ALLES hören. Wirklich alles. Emmett grinste mich an. >> Wage es nicht…<< kicherte ich doch er hatte mich schon an sich gezogen. >> du bist aber ein böser Junge<< sagte ich gespielt böse. Er lachte auf und ich sprang von ihm runter und rannte weg. Ich rannte bis an die Küste, etwas ins Wasser rein und tauchte weiter bis das Wasser wärmer wurde. Dann schwamm ich wieder hock und bemerkte, dass wir mitten im Meer waren. Es war schön. Der Mond schimmerte auf der Wasseroberfläche, als Emmett mich in den Arm nahm und ich ihm das Shirt auszog. Mein Top ging ebenfalls flöten und langsam tauchten wir ab.

Das einzige Problem war, unsere Sachen wieder zu finden. Ich hatte meine Jeans und mein BH gefunden. Emmett hatte jedoch nur seine Hose gefunden. Zusammen machten wir uns wieder auf den Weg zum Festland. Nach Hause. In ein paar Stunden erst würde die Sonne aufgehen, darum machten wir einen schönen Strandspaziergang a lá Vampire. Wir rannten superschnell die Küste entlang und unser Spaziergang dauerte höchstens ein paar Sekunden.

Völlig trocken kamen wir zuhause an und zogen uns um, bevor uns noch jemand so sah.

Unsere Ideen werden immer besser, nicht wahr Emmett? Er grinst gerade. Ich gebe dann mal das Buch Jenni, dann kann sie das auch noch eintragen wenn sie wach ist.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch...

Wir haben es Nacht. Heute ist der 14 und ich schreibe meinen Eintrag von gestern. Eigentlich von heute, aber egal. Ich kann diese Nacht mal wieder nicht schlafen und ich wollte einfach schnell den Eintrag schreiben. Sarah kam gerade vorbei und gab mir dich. Ich habe "gestern" nicht so viel erlebt. Ich war nur in der Schule. Sie war langweilig wie immer und ich hab mich sozusagen mit Sarah gestritten, weil ich nicht in die Schule wollte. Ja, ich weiß! Der Abschluss steht vor der Tür und ich werde ihn schon schaffen. Meinte "tote" beste Freundin kann ihn ja nicht machen, und das hat sie mir heute morgen oft genug gesagt. Sie möchte ihn denke ich machen, doch es geht nicht. Sie ist hier in Forks tot. Sie ist bei dem Autounfall gestorben. Ich denke, in 10 Jahren ziehen wir um, weil die Cullens ja nicht älter werden und dann können wir wieder in die Schule gehen. Im Moment mache ich mir ein paar Gedanken darüber, wie es in 10 Jahren sein wird. Ob ich 27 Jahre alt sein werde oder immer noch 17. Jasper dreht sich jetzt im Moment von mir weg, aber ich weiß, dass er sich darum manchmal auch Gedanken macht. Egal was passiert, liebes Tagebuch, wenn ich verwandelt werde, werde ich dieser Person dankbar sein und ihm/ihr keine Schuldgefühle machen! Ich möchte für immer bei Jasper bleiben, koste es was es wolle und das wäre dann mein Menschenleben! Sarah hat ihren Traum schon... Sie und Emmett können für immer zusammensein. Ich werde- wenn sich nichts verändert- schon in 50 Jahren sterben. Vielleicht sogar früher, wenn die Volturi wiederkommen würden.

Aber davon möchte ich jetzt nicht reden. Jasper kommt wieder rein und ich muss morgen in die Schule. Meine Schlafprobleme sind schlimmer geworden und Jasper hat gerade ein paar Tabletten von Carlisle geholt. Ich hoffe sie bringen etwas...


Am Abend:

Heute war ein anstrengender Tag.. Wir haben etwas herausgefunden und ich denke ich werde es versuchen. Als wir heute mit der Ducati zur Schule fuhren, hatte es aus Strömen geregnet und ich wurde klitschnass. Die Jungs hatten etwas zum anschmachten, weil ich heute ganz zufällig eine weiße Bluse trug. Ich versuchte es zu ignorieren, doch es klappte nicht. Jasper gab mir kurze Zeit später seine Lederjacke, weil er durch die Emotionen wütend und eifersüchtig wurde. Eigentlich war der Tag ziemlich langweilig. Jasper und ich sind später duschen gegangen *grins*. Sarah und Emmett waren heute den ganzen Tag unterwegs. Ich glaube sie waren "jagen" gegangen. Als die Beiden vorhin wiederkamen, erzählte Sarah uns sofort von ihrer Entdeckung. Sie hat noch eine Gabe. Zuerst konnte ich es kaum fassen, doch dann wurde alles klar. Sarah hatte heute zu viele Tiere getötet und dann plötzlich wurden sie alle wieder lebendig. Ich weiß, liebes Tagebuch, es hört sich blöd an, aber so war es. Sie möchte ihre Gabe nochmal testen! Ich habe noch nicht viel darüber nachgedacht, aber ich denke, ich werde mich zur Verfügung stellen. Jasper wird das nicht gefallen, aber er muss davon nichts wissen. Sarah muss ich auch erstmal dazu überreden mich zu töten! Liebes Tagebuch, ich habe keine Angst vor dem Tod... Nicht mehr und ich werde mein Leben aufs Spiel setzten, weil ich Sarah helfen möchte. Ich denke, sie wird es dir besser erklären können. Morgen schreibe ich wieder mehr. Jasper und ich gehen noch ein bisschen an die frische Luft, weil Carlisle gesagt hat, dass Luft und Bewegung gegen Schlafprobleme helfen, aber das denke ich nicht. Drück mir die Daumen/Seiten.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Hallo Tagebuch!

Ach Gott heute ist einer der Tage an denen ich mir wünschte nie geboren zu sein, oder wenigstens noch die Ausrede „ich hab meine Tage“ benutzen kann. Da die aber noch nie funktioniert hat, weil alle um mich herum sofort mein Blut gerochen hätten, und weil ich dennoch auf der Welt bin ist das heute einfach ein ganznormaler, blöder Tag. Das kann schon mal passieren. Nö, kann es nicht. Zumindest nicht das was mir passiert war. Ach, ich verwirre mich selbst noch…

Alles begann damit, dass ich Jen Frühstück gemacht hatte. Sie setzte sich an den Tisch und aß. Ich war heil froh, denn sie sah schon wirklich sehr dünn aus. Es regnete in Strömen, trotzdem führen Jasper und Jen mit der Ducati. Wie typisch für Jen hatte sich nicht daran gedacht, dass sie eine weiße Bluse trug. Um nicht in die Schule zu rennen und alle Typen zu killen beschloss ich in meiner Wut, jagen zu gehen. Emmett folgte mir und ich war heilfroh nicht alleine zu sein. Vor uns war eine Herde Wapitis. Ich schlachtete sie regelrecht ab. Alle. Junge Tiere. Alte Tiere. Mütter. Väter. Als ich das kleine Kitz in meinen Händen hielt hat es mir so Leid. Immer musste jemand für meine Taten büßen. Ich schluchzte. Emmett setzte sich zu mir und legte seine Arme um mich. Starr blickte ich immer noch auf das kleine Tier. Ich fühlte wie meine Hände zu kribbeln begannen. Sie wurden immer heißer, als ob sie brennen würden. Plötzlich fuhr das Kitz hoch, stolperte vor und zurück, starrte mich eine Sekunde lang an und rannte dann in den Wald. Ich war schockiert. Was war das gerade? Emmett sah mich verblüfft an. >> was hast du gemacht?<< fragte er. >> ich weiß es nicht…<< nuschelte ich. Warum war ich die super mega begabte in der Familie. Sonst waren es doch immer nur Jasper und Edward. Ich konnte nicht nur Gedanken lesen, wie Edward. Ich konnte sie manipulieren. Ich konnte nicht nur Gefühle spüren, wie Jasper. Ich konnte auch sie manipulieren. Ich hatte gerade ein totes Tier wiederbelebt. Was war ich nur für ein Mutant? Was war ich für ein Wesen?

Edward sagt, er hatte schon in seinem menschlichen Leben ein Händchen für die Gedanken anderer gehabt. Jasper sagt ebenfalls das gleiche. Ich hatte in meiner Menschlichkeit nichts dergleichen, oder etwa doch? Mein menschliches Leben verblasst immer mehr, es sind alles nur noch vage Erinnerungen. Nur die wichtigsten Ereignisse waren noch da, und auch diese waren bahnbrechend unscharf. Verschwommene Bilder und verzerrte Töne. Das machte mich wahnsinnig! Zuhause wollte ich erst mit jemandem Sprechen. Jemandem der meine Kindheit kannte. Aber nicht Jenni. Ich wollte sie nicht damit belasten. Emmett hatte auch keine Ahnung was mit mir los sei. Er ist der Meinung, dass ich ein Engel sein muss. *lach* Mein Engel in der Hölle, wird immer noch Emmett bleiben.

Zuhause war niemand da, dem ich mich anvertrauen konnte. Außer Jenni. Sie musste es mir angesehen haben, dass etwas passiert sein musste. Sie stellte mich zur rede und nach ewigem Hin und Her erzählte ich es ihr trotzdem. Das war ein Fehler. Sie beschloss sich als Versuchskaninchen bereit zu stellen. Sie wollte sterben um zu sehen, ob ich sie wirklich wiederbeleben konnte. Ich beauftragte Jasper, ihr das aus dem Kopf zu reden und ging nach draußen. Das war heute alles zu viel für mich. Ich will das Ganze nicht! Ich will nicht mehr!

Ich kann nicht mehr, liebes Tagebuch… es geht einfach nicht mehr.

Jetzt verstehe ich WAS die anderen immer als so Kindlich empfunden hatten. Es war nicht mein aussehen. Es war meine zu schwache, zu naive Kinderseele, das mich ausmachte. Eine so zierliche Seele, die mit einer solchen schweren Las beladen ist. Es muss sich komisch anhören. Ist es auch.

Ich werde ewig ein Kind bleiben, ein Kind das keine wirkliche Kindheit hatte und sie eine Ewigkeit lang nachholen würde. Ohne eine solche Gabe.

Gute Nacht liebes Tagebuch.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch..

Der Tag war heute etwas gemischt. Damit du es verstehen kannst, erzähl ich dir meinen Tag mal. Heute Morgen wurde ich durch starken Regen geweckt. Ich war nicht mehr müde, deswegen ging ich davon aus, dass wir es noch mitten in der Nacht hatten. "Guten Morgen." Flüsterte eine wundervolle Stimme an mein Ohr. Ich dachte, ich hätte mich verhört. Langsam öffnete ich die Augen und sah, dass es draußen hell war. Schnell schaute ich auf die Uhr. Wir hatten es halb 6. Ein leiser Seufzer kam über meine Lippen. "Ich habe fast durchgeschlafen." Lachte ich leise. Jasper machte etwas größere Augen. "Du hast gerade mal 3 Stunden geschlafen... und freust dich? Du bist echt verrückt." Grinste er und küsste mich. Lächelnd erwiederte ich den Kuss und Jasper zog mich auf sich. "Wir haben noch 2 Stunden Zeit." Hauchte er leise und sein Kuss wurde drängender. "Natürlich." Flüsterte ich und er drehte sich wieder, sodass er auf mir lag. "Versprichst du mir, dass du den Versuch mit Sarah und ihrer neuen Gabe nicht tust...?" Fragte Jasper leise und unterbrach unseren Kuss. Ich lag unter ihm und konnte deswegen mein Blick nicht von ihm abwenden. Ich nickte langsam. "Versprochen." Nuschelte ich und lächelte leicht. Daraufhin küsste Jasper mich kurz und plötzlich lag sein weißes Shirt- wodrin ich geschlafen hatte- in Fetzen auf dem Boden. Jemand klopfte an die Tür. "Musik an." Lachte Emmett leise. Daraufhin stand ich langsam auf und machte sie laut. "Danke." Meinte eine andere Stimme im Flur. Ich musste versuchen nicht lauthals los zu lachen. Jasper sagte daraufhin in normaler Lautstärke. "Ihr seit auch nicht besser." Und schon lag ich wieder neben ihm. Jasper küsste meinen Hals abwärts runter, bis er bei meinem Schlüsselbein stoppte. "Sarah, was willst du?" Fragte er genervt und legte sich neben mich. Die Tür ging auf und Sarah kam rein. Ich stand auf und stand nur in BH und Boxershort vor ihr, aber das machte mir schon lange nichts mehr aus. "Darf ich mal alleine mit Jenni reden?" Fragte sie leise und schaute mich an. Ich nickte und Jasper stand genervt auf. Sie drehte sich peinlich berührt um, als Jasper auch nur eine Boxershorts an hatte. Schnell zog er sich was an und ging raus. Sarah machte die Musik an und fing an zu flüstern. Ich musste mich schwer konzentrieren, aber ich schaffte es. "Du hast gestern gesagt, dass du dein Leben für einen Versuch opfern willst, stimmt das?" Ich nickte leicht. Ich denke, sie musste sich in dem Moment zurückhalten mir keine zu scheuern. "Wenn genau das deine Gabe ist, müssen wir versuchen sie zu trainieren und ich bin die einzig lebende Person in diesem Haus." Meinte ich genauso leise. Sarah nickte leicht und versuchte sich zu beherrschen. Sie musste erstmal darüber nachdenken. Langsam- für mich zu langsam- ging sie zur Stereoanlange und schaltete die Musik aus. Um einen klaren Kopf zu bekommen ging ich sofort duschen und merkte noch nicht mal, dass Jasper wieder im Zimmer war und sich anscheinend Sorgen machte. Es dauerte bestimmt eine halbe Stunde, bis ich fertig angezogen aus dem Badezimmer kam und direkt auf Jasper zu ging, der nervös im Zimmer auf und ab ging. "Alles Okay?" Fragte er mich und ich schaute ihm in seine etwas dunklen Augen. "Jetzt schon." Murmelte ich leise und küsste ihn. Plötzlich spürte ich wärme an meiner Hand und löste mich von Jasper. Die Wolkendecke ist aufgerissen und die Sonne schien durch das Fenster. Jaspers Hand fing an zu funkeln und ich wurde traurig. "Also muss ich heute alleine in die Schule gehen." Stellte ich fest und ging zur Tür. Jasper nickte ein wenig und sagte daraufhin. "In der Zeit gehe ich zusammen mit Emmett jagen. Dann bin ich heute Nachmittag wieder da." Ein Lächeln zierte meine Lippen und ich zog mir schnell meine roten High-Heels an, die perfekt zu der schwarzen Röhrenjeans und dem weißen Tanktop passten.

Ich ging zusammen mit Jasper die Treppe runter und schaute auf die große Wanduhr im Wohnzimmer. "So spät schon.." Stellte ich fassungslos fest und dachte wieder daran, dass ich heute alleine in der Schule sein würde. Schnell schnappte ich mir die Lederjacke von Jasper und den Schlüssel- der reparierten Ducati- und ging raus. Ich ignorierte das Essen, was in der Küche stand und küsste Jasper nochmal schnell. Dann setzte ich mich auf das Motorrad und fuhr los. Die Schule verlief eigentlich recht schnell, aber heute musste ich mir wieder die Anmachen der Jungs anhören und mich stark verteidigen. Als ich heute aus der Schule kam, war nur Sarah da. Die Anderen waren entweder Arbeiten, Einkaufen oder Jagen. Sofort ging ich hoch in Jaspers Zimmer und schnappte mir dich.

Jetzt hör ich aber auf. Ich denke, ich werde mich mit Sarah unterhalten und versuchen sie zu überreden. Ich vermisse Jasper jetzt schon. Er soll so schnell wie möglich nach Hause kommen <3

Bis morgen

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

der heutige Tag verlief zum Glück einigermaßen normal. Mein Körper mag zwar tot sein, aber meine Hormone, oder auch etwas völlig anderes in mir, spielten verrückt. Das hatte ich gestern bemerkt. Heute war ich wieder auf dem Normallevel. Zumindest, bis Emmett und ich ins Haupthaus gingen. Liebes Tagebuch, die Tage verschwimmen ineinander. Ohne in der Nacht zu schlafen, wird mein ganzes Leben, die gesamte Ewigkeit zu einem Tag.

Zurück zum 15.April. Morgens gingen Emmett und ich händchenhaltend zum Haupthaus. Jenni schlief noch, dachte ich. Doch dann hörte ich wie sie oben rumturtelten. >> Musik an<< lachte Emmett und ich kicherte, als Jenni sich unter Jasper hervor wälzte, etwas von „ihr seid auch nicht besser“ murmelte und die Musik lauter drehte. Naja, ich konnte es nicht lassen und stürmte etwas unanständig in das Zimmer. Jedoch drehte ich mich anständig um, aus Jasper aus dem Bett stieg, sich etwas anzog und runter ging. Ich stellte die Musik lauter und setzte mich zu Jen aufs Bett. "Du hast gestern gesagt, dass du dein Leben für einen Versuch opfern willst, stimmt das?" begann ich. Sie nickte leicht. Ich musste mich in dem Moment zurückhalten mir keine zu scheuern, wie doof war das Kind eigentlich! Das wäre Mord! Ich ballte meine Hände zu Fäusten und versuchte mich einfach zu beruhigen. "Wenn genau das deine Gabe ist, müssen wir versuchen sie zu trainieren und ich bin die einzig lebende Person in diesem Haus." Meinte sie leise. Ich nickte etwas verstört und versuchte normal zu wirken. Sie sollte nicht wissen, wie ich gerade mit mir kämpfte. Ich musste erst mal darüber nachdenken. Beherrscht langsam ging ich zur Stereoanlange schaltete die nervige Musik aus und verließ den Raum. Verließ das Haus. Verließ das Land. Ich wollte shoppen gehen. In Kalifornien werde ich schon was Schönes finden. Es war noch morgen und ich hielt mich im Schatten der Gebäude auf. Ich hatte nur eine Stunde, dann würde die Sonne so hoch stehen, dass ich mich nichtmehr verstecken konnte. In schnellem, aber noch menschlichem Tempo durchstöberte ich die Läden und kam vollbepackt zuhause an. Es war erst Mittag, also begann ich die Neuen Klamotten zu waschen und zu Bügeln. Mir war langweilig. Jenni und Jasper waren in der Schule. Emmett war irgendwo spielen. Esme war einkaufen und dich saß alleine zuhause und dachte nach.

Jenni war schon ganz schön doof. Warum wollte sie sich für mich opfern? Das brachte doch überhaupt nichts! Ich will doch diese Gabe nicht haben! Ich will das nicht! Das ist doch zu viel! Warum ich? Ich war zu sehr damit beschäftigt mich darüber zu verkopfen, dass ich gar nicht bemerkt hatte, dass alle schon wieder zuhause waren. Alle bis auf Jasper und Emmett. Jetzt wo ich Emmett doch so gerne gefragt hätte warum das so wäre. Ich stand auf und ging in mein Haus und legte mich aufs Bett. Und wieder konnte ich den Gedankenstrom nicht aufhalten.

Konnte mein Gehirn nicht einfachmal die Klappe halten!

Ich hör jetzt auf. Bis Morgen

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch...

Der Tag heute war total anstrengend. Ich habe immer noch schreckliche Schmerzen, aber ich versuche sie so gut es geht zu ignorieren. Jasper darf auch nicht in meine Nähe, damit er nicht mitkriegt, wie ich leide. Im Moment bin ich einfach in meinem alten Zimmer. Tut mir leid, dass ich dir gestern nicht schreiben konnte...

Durch den Fehler von mir, konnte Sarah gestern auch nicht schreiben. Es wäre besser, wenn ich dir die Situation von gestern und von heute nochmal erkläre...

Als ich gestern morgen aufwachte, lag Sarah neben mir im Bett und nickte leicht. Zu dem Zeitpunkt, wusste ich noch nicht was passieren wird, doch ich freute mich einfach. Langsam stand ich auf und ging zum Kleiderschrank. "Jen Jen... Das ist nicht mehr normal." Flüsterte meine beste Freundin und strich über meinen Rücken. Man konnte schon die Knochen spüren. Ich lachte leise. "Natürlich, ich habe Bulimie und hänge jedes Mal über der Toilette.. Ach nein, ich bin ja magersüchtig." Fügte ich etwas bissig hinzu. Schnell holte ich mir eine weiße Röhrenjeans und ein langes rotes T-Shirt raus. Mit der anderen Hand schnappte ich mir meine gelben Sneakers und drehte mich wieder zu Sarah um, doch sie war nicht mehr da. Ich seufzte leise und zog mich um. Es dauerte nicht lange und Sarah klopfte ungeduldig an der Tür. Ich ging mit ihr die Treppe runter und dort stand Jasper. Er sah ziemlich wütend aus. "Sarah, nein! Das darfst du nicht machen." Drohte Jasper und ein lautes Knurren entwich seiner Kehle. Ich schrak zurück. Sarah jedoch ging eiskalt an ihm vorbei. In dem Moment hatte ich Angst vor Jasper. Das erste Mal in meinem Leben fürchtete ich mich vor ihm. Jasper spürrte anscheinend meine Gefühlsschwankung und kam langsam auf mich zu. Ich lies meine Angst fallen und schaute ihm lange in die Augen. "Vertrau mir." Nuschelte ich und folgte Sarah nach draußen. Diese stellte in die Mitte der Wiese und schloss die Augen. Sie atmete ein paar mal tief ein und aus. "Jenni, bitte." Flehte Jasper. In seiner Stimme lag angst. Am Liebsten hätte ich kehrt gemacht und ihn beruhigt, doch ich konnte nicht. Wir mussten das Experiment wagen.

Ich stellte mich neben Sarah und schaute in Jaspers Richtung.

"Jen, hör mir zu. Du musst jetzt gleich ganz ruhig bleiben." Meinte sie leise. "Und was ist wenn es nicht klappt?" Fragte Jasper sie kalt. Er stand plötzlich vor mir. "Es wird schon klappen!" Zischte Sarah ihn an. Meine Hände fingen an zu zittern. "Jasper, du musst verstehen, wir müssen es versuchen! Sarah wird ihr bestes geben und versuchen mich wiederzubeleben." Flüsterte ich leise. Ich gab ihm einen langen Kuss. "Es wird nicht unser letzter sein." Hauchte ich und drehte mich zu Sarah. In dem Moment kam jemand aus dem Haus. "Was macht ihr da?" Fragte Emmett ahnungslos. "Sarah will Jenni umbringen." Antwortete Jasper ein wenig abwesend. "Sarah, dass kannst du nicht machen! Du weißt nicht, wie sie das überstehen wird-." Fing Emmett an, doch Sarah unterbrach ihn. "Ich habe selbst keine Ahnung was ich hier mache... Meinst du im Ernst, ich will meine Schwester umbringen?!" Fauchte Sarah und ihre Augen waren Blutrot. "Ich will das nicht, doch dieses Mädel will es nicht anders! Sie will einfach sterben und ich weiß nicht warum." Schrie sie mich an und kam mir ganz Nahe. Jasper konnte sich nicht bewegen. Emmett anscheinend auch nicht. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie so rote Augen gesehen. "Mach es doch! Sarah! Ich habe keine Angst vor dem Tod. Es wäre sogar eine Erlösung für mich, nicht täglich diese Qualen durchleben zu müssen." Versuchte ich sie zu provozieren. Wenn sie mich ausversehen in einem Streit töten würde, dann würde sie mich auch wieder zurückholen können. "Komm! Mach was... damit ich endlich aus dieser scheiß Hölle befreit werde!" Ich wusste nicht, was mich da geritten hatte, doch es klappte. Ihre Selbsbeherschung erreichte glaub ich im Moment den Nullpunkt. Das sie solchen Lügen sofort Glauben schenken konnte, wundert mich. Eine kleine Bewegung ihrerseits und ein festern Stoß gegen meine Brust und plötzlich wurde alles schwarz. Im ersten Moment tat es weh, doch dann schlief ich ein. Die Stimmen wurden leiser, bis ich vollkommen das Bewusstsein verlor.

Liebes Tagebuch, ich kann die Situation wirklich nicht beschreiben. Es war alles so komisch. Ich war tot! Das war unglaublich.

Später- und ich hatte wirklich das Zeitgefühl verloren- fing mein ganzer Körper an zu kribbeln. Ich merkte wie mir alles wehtat. Langsam öffnete ich die Augen und dann sah ich Sarah. Sie saß neben mir und hatte ihre Hände auf meiner Brust. Ich blinzelte kurz und sie schreckte zurück.

Es sah so aus, als ob sie durch mir hindurch sah. Ich rappelte mich auf und schrie kurz auf. Es tat weh. Meine ganze Brust tat weh. "Ich habe dich umgebracht." Murmelte sie tonlos. "Ich weiß und du hast mich wieder zum Leben erweckt." Flüsterte ich und das Atmen tat weh. Jasper stand vor der Haustür und bewegte sich nicht. In seinen Augen lag purer Schmerz. "Ich habe dir sämtliche Rippen gebrochen." Meinte sie und brach zusammen. Sie saß einfach im Gras und starrte ins Nichts. Währrend ich auf biss ich die Zähne zusammen. Es war fast unmöglich, doch ich schaffte es. Sarah stand plötzlich auf und stand neben mir. "Es tut mir so leid." Gab sie zu und nahm meine Hand. "Wir mussten es versuchen." Nuschelte ich und Jasper kam. Er hob mich vorsichtig hoch und brachte mich in mein altes Zimmer, weil ich ihn nicht noch mehr leiden lassen wollte. Und dann schlief ich sofort ein. Ich schlief glaub ich zwei Tage oder weniger. Als ich aufwachte stand Jasper neben dem Bett und seine Augen waren schwarz. "Jazz... Du musst jagen gehen." Sagte ich leise und zuckte zusammen. Carlisle hatte mir anscheinend einen Stützverband um meinen Bauch und meine Brust gewickelt. Jasper redete kein Wort mit mir. Er sah mich einfach an. Liebes Tagebuch, dass Jasper mir nicht antwortet tut jetzt im Moment mehr weh, als die 3 gebrochenen Rippen und das verstauchte Brustbein.

Ich bin müde- was ich nicht verstehe, da ich so viel geschlafen habe. Na ja ich denke ich schlafe jetzt ein wenig und versuche mir Einzureden, dass Jasper wieder mit mir reden wird.

Gute Nacht, ich geb dich gleich Sarah. Sie wollte mir etwas zu essen vorbeibringen, aber wenn ich ehrlich bin: Ich hab keinen hunger......

Jen ?


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Heute ist der 17. April, eine dunkle Zeitära hat für mich begonnen. Ich hab meine beste Freundin… Meine Schwester getötet und ich bin mit ihr gestorben. Ich bin nicht ich selbst. Ich bin nur eine unsterbliche Hülle.

Ich erzähle es dir genauer. Es war gestern, der 16. April, ich hatte mich neben Jenni ins Bett gelegt und ihren mageren Körper betrachtet. Ich spürte wie ihr geist langsam erwachte und schon schlug sie die Augen auf. Ich schüttelte immer noch den Kopf. >> Das ist doch nicht normal, jen<< nuschelte ich und fuhr mit zwei fingern vorsichtig ihren knochigen rücken entlang. Sie war einfach zu dünn! Sie lachte leise. >>Natürlich, ich habe Bulimie und hänge jedes Mal über der Toilette. Ach nein, ich bin ja magersüchtig<< Zickte sie. Jen Jen zog sich um und ich ging aus dem Zimmer. Runter zu Jasper. Ich war entschlossen etwas zu tun. Dieses Mädchen war einfach lebensmüde. Sie war zu stur! Unruhig tiegerte ich unten rum, bis ich wieder hoch ging und ungeduldig an ihre Tür klopfte. Jenni kam raus und zusammen gingen wir die Treppe runter. Jasper funkelte mich schon böse an. Er spürte wie sicher ich mir war. Und sein Gesicht verzog sich zu einer furchteinflößenden Fratze als er, >>Sarah, nein! Das darfst du nicht machen!<< brüllte und ein lautes Knurren in seiner Kehle donnerte. Jenni machte einen Schritt zurück. Ich jedoch ging kalt an ihm vorbei und fühlte wie alles in mir sich aufsträubte. Meine Augen begannen sich rot zu färben. Ich stellte mich in die Wiese vor dem Haus. Es blühten schon die ersten Frühlingsblumen, doch ich nahm sie einfach nicht wahr. Ich wollte Jen nur auf die Probe stellen, sie würde kneifen. Dachte ich. Hoffte ich. Sie stellte sich neben mich und ich konnte sie nicht ansehen. Wie sie mit einer solchen Sicherheit neben mir stand wusste ich, dass sie es durchziehen würde. So kannte ich sie. Ich hatte so gehofft, dass sie kneifen würde, dass ich vergessen hatte das Jen das nicht tut. Sie hält ihr Wort. Wenn sie etwas will, bekommt sie es auch. Es gab kein Zurück mehr. Jedoch klammerte ich mich immer noch an der Hoffnung fest, sie würde Angst bekommen. >>Jen, hör mir zu. Du musst jetzt gleich ganz ruhig bleiben.<< meine Stimme war nur ein flüstern und ich betete zum Himmel. >>Und was ist wenn es nicht klappt?<< fragte Jasper besorgt. Er wusste wie ich mich fühlte und wurde selbst unsicher. >>Es wird schon klappen!<< fauchte ich und bemerkte wie Jen zu zittern begann. >>Jasper, du musst verstehen, wir müssen es versuchen! Sarah wird ihr Bestes geben und versuchen mich wiederzubeleben.<< sagte Jen leise. Sie küssten sich und danach drehte sich Jen zu mir her. Ich flehte alles in mir an, dass das Karma ihr doch noch etwas Zeit schenken würde mich in Frieden zu lassen. In dem Moment kam Emmett aus dem Haus. >>Was macht ihr da?<< seine Stimme schenkte mir neue Hoffnung. >>Sarah will Jenni umbringen.<< antwortete Jasper den Blick starr auf mich gerichtet. Doch er schaute nicht auf mich. Er schaute durch mich hindurch. >>Sarah, dass kannst du nicht machen! Du weißt nicht, wie sie das überstehen wird…<< begann Emmett. >>Ich habe selbst keine Ahnung was ich hier mache... Meinst du im Ernst, ich will meine Schwester umbringen?!<< Ich fühlte wie meine Stimme zitterte und wie ich mit den Nerven am Ende war. >>Ich will das nicht, doch dieses Mädel will es nicht anders! Sie will einfach sterben und ich weiß nicht warum.<< ich wich aus mir. Hatte mich nicht mehr unter Kontrolle. Das war der falsche Zeitpunkt dafür. >>Mach es doch! Sarah! Ich habe keine Angst vor dem Tod. Es wäre sogar eine Erlösung für mich, nicht täglich diese Qualen durchleben zu müssen!<< schrie mich Jenni an. Sie hatte das perfekte Timing dafür gefunden. Meine Augen waren Rot, das wusste ich und das scharfe Brennen, das durch meinen Körper lief, war unerträglich. Ich bebte innerlich und versteifte mich um nicht auszurasten. Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Doch sie machte weiter. >>Komm! Mach was... damit ich endlich aus dieser scheiß Hölle befreit werde!<< brüllte sie. Ich wusste gar nicht wie es mir geschah. Ich schrie nur auf und stieß sie von mir weg. Dann war es Still. Zu Still. Jenni lag zusammengesackt vor einer Buche und ich sank ins Gras. >> ICH HASSE DIESES LEBEN!<< schrie ich. Jasper warf mich hoch und ich landete plump wie ein Stein auf der Erde. >> Mach was Sarah! Mach bitte was!<< er hatte meine Schultern gepackt, mich hochgezogen und schüttelte mich. Ich sah ihn durch meinen mahagonifarbenen Pony mit meinen roten Augen an. >> Ich weiß nicht wie es geht…<< meine Stimme war tonlos und er ließ mich fallen. Mein Gesicht war zu der Erde gedreht, und ich konnte Jennis Blut riechen. Es strömte nicht mehr durch ihren Körper. Es war stehen geblieben. Wie alles um mich herum. Es war die Wahrheit. Ich wusste nicht wie ich es bei den Wapitis im Wald gemacht hatte. Ich hatte keine Ahnung. Hoffnung war ein bedeutungsloses Wort für mich geworden. Hoffnung war nur noch ein Wort. Jasper kniete trauernd an ihrem Leichnam. Emmett trat neben mich. Sein Gesicht war schmerzerfüllt. Ich sah zu ihm hoch. >> Ich bin Tot<< meine Stimme klang wie die eines Kindes, als es erfährt, dass es den Weihnachtsmann nicht gibt. Traurig. Eine Traumwelt war zerstört. Meine Traumwelt war zerstört. Ich versuchte aus diesem schrecklichem Albtraum aufzuwachen doch nichts geschah. Es war die schmerzende Realität. Ich rappelte mich auf und ging zu meiner toten Schwester. Als Jasper mich sah, wie ich mich neben sie kniete und ihren Kopf wie früher in beide Hände nahm und ihr einen Kuss auf die Stirn hauchte, stand er auf und sah zu mir herab. Dann legte ich meine Stirn auf ihre und öffnete die Augen. >Bitte Jen, du darfst nicht sterben. Lass mich nicht alleine... Lass mich nicht alleine hier auf dieser Welt<< betete ich und plötzlich durchfuhr mich wieder dieses neuartige Kribbeln. In meiner Brust entbrannte ein höllischer Schmerz und ich schlug die Augen auf. Jenni starrte mich an und ich schrak zurück. Ehe meine Hände ihre Haut verließen schrie sie schon auf. Ich hielt mir die Ohren zu und kauerte mich auf den Boden. Der schrei verstummte in einem Gurgeln und Jasper trug sie wenige Minuten später weg. Ich jedoch kauerte immer noch da. Den restlichen Tag und die gesamte Nacht kauerte ich da. Emmett war bei mir geblieben. Auch als Carlisle nachhause gekommen war und diagnostizierte, was Jenni hatte. Er hatte sich neben mich gesetzt und hatte mir über den Rücken gestreichelt.

Nicht nur Jenni war heute gestorben. Auch ich.

Ich war jetzt nur noch meine äußerliche Hülle geplagt von Schuldgefühlen.

Ich gehe jetzt wieder runter zu Emmett, er macht sich sorgen um mich, diese Baumspitze trägt uns beide nicht und er wartet schon, ein paar Äste unter mir, auf mich.

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch...

Es war heute erträglich. Ich mein, ich bin sozusagen schwer verletzt und war Hirntot aber sonst ist alles gut. Sarah geht es aber echt schlecht. Na ja, um das zu Verstehen muss ich dir erstmal die Hintergründe erklären.

Ich schlief gestern eigentlich sofort ein. Ich habe Sarah gar nicht mehr gehört, als sie reinkam. Ich glaub, ich war einfach seelisch am Ende. Ich kann dir nicht genau sagen, warum ich heute Nacht so schlecht geschlafen habe. Jasper war die ganze Nacht bei mir. Einmal bin ich schreiend aufgewacht und plötzlich stand er wieder da, wo er das letzte Mal stand.

Er schaute mich mit großen goldenen Augen- die ich so liebte- an. Es war, als würde er meine Gedanken lesen, denn er legte sich ganz vorsichtig neben mich. Ich glaube Jasper hatte mich noch nicht mal berührt. Er küsste wie in Zeitlupe meine Stirn und schlang genauso vorsichtig meine Arme um seine Mitte. Ich biss mir auf die Lippe, damit ich nicht erneut vor Schmerzen aufschrie. Manchmal glaube ich, ich habe alles erlebt. Ich habe in meinem ganzen Leben schon viele schlimme Erfahrungen gemacht, da fallen 3 gebrochene Rippen nicht auf.

Ich legte einfach meinen Kopf an seine Brust und schlief kurze Zeit später ein. Der Morgen kam viel zu plötzlich. Die Sonne weckte mich. Langsam schlug ich die Augen auf und kam mir schon wieder gesund vor. Jasper lag nicht mehr neben mir. Schnell trank ich ein schluck Wasser und schlug die Bettdecke weg. Diese ruckartige Bewegung verursachte ein kleines Ziehen in der Brust, dass aber schnell wieder weg war. Langsam stand ich auf und hielt mich an der Komode fest. Ich trug meinen Trainingsanzug. "Ist jemand Zuhause?" Fragte ich leise, als ich den Flur entlang ging. Ich ging extra langsam, weil jede andere schnelle Bewegung zu unnötigen Schmerzen führte. Keiner antwortete mir, deswegen ging ich runter ins Wohnzimmer.

"Warum hast du das gemacht?" Schrie eine mir allzu bekannte Stimme. Jasper. Ich schaute aus dem Fenster. Ein paar Bäume lagen verstreut auf der Wiese. Es sah aus wie ein Schlachtfeld. "Ich konnte es nicht verhindern! Sie hat mich provoziert. Es war ein schlechter Zeitpunkt." Sagte eine andere Stimme etwas lauter. Ich rannte nach draußen- und es tat verdammt weh. Sarah schleuderte Jasper gerade gegen einen Baum der sofort umfiel. Jasper stand plötzlich wieder und drehte Sarah den Arm auf den Rücken und drückte sie mit dem Körper gegen einen anderen Baum.

"Nein, hört auf." Schrie ich und war völlig außer Atem. Sarahs blutrote Augen sahen mich an, doch ich schreckte nicht zurück. Selbst Jaspers gebleckte Zähne machten mir nichts aus. Es war so, als ob ich gar keine Angst mehr hatte.

"Jasper, Sarah! Hört auf damit." Flüsterte ich und sah die Beiden mit großen Augen an. "Könnt ihr nicht mal einmal alleine sein? Es war nur ein Experiment, dass zur Hälfte schief gelaufen ist, ok?! Ich habe mich verletzt, na und? Daran kann man nichts ändern, aber muss dadurch jetzt alles zerstört werden..." Murmelte ich und musste Luft holen. Die Schmerzen in meiner Brust machten es mir kaum möglich zu sprechen.

Jasper lies Sarah los, die dann sofort auf den Boden fiel. Er sah mich an und küsste meine Nasenspitze. "Es wird alles wieder gut." Murmelte ich leise und schaute zu Sarah. Ihre Augen hatten immer noch so ein komisches Rot und ihr Blick war starr auf mich gerichtet. Ich lies Jaspers Hand los und ging auf sie zu. "Sarah, hör mir zu! Mir geht es gut! Du hast deine Schwester nicht umgebracht! Bitte sei wieder du. Sei wieder die Schwester, die ich einst so liebte..." Nuschelte ich und machte kehrt. Kurz vor der Treppe verlies mich meine Kraft und ich sackte hilflos zusammen. Jasper fing mich auf und trug mich zurück zum Bett. Als er mich absetzte und gerade gehen wollte, krallte ich mich mit den Händen an Jaspers Shirt. "Bitte verlass mich nicht." Flüsterte ich und merkte, wie mir die Augen zu fielen. Die Person vor mir, löste vorsichtig meine Hände von dem Shirt und legte sich lautlos neben mich.

Ich bin gerade aufgewacht und bat Jasper dich zu holen. Wir haben es jetzt spät am Abend und ich denke, wenn ich mich jetzt noch ein bisschen ausruhe, wird morgen wieder alles tip-top sein. Vielleicht werde ich morgen wieder in die Schule gehen, was ich stark bezweifle, denn Jasper neben mir verkrampft sich gerade. Carlisle wird gleich bestimmt nochmal kommen um mir eine Spritze zu geben. Edward ist gestern zusammen mit Carlisle und Esme zur Jagd aufgebrochen, hatte Jasper mir gesagt, als Emmett heute alleine- ohne Edward- aus der Schule kam.

Mir fehlt die alte Sarah so, liebes Tagebuch! Mir fehlt eigentlich mein ganzes Leben. Früher hatte ich einen geregelten Tagesablauf und jetzt-..?! Nichts mehr..

Es soll alles wieder so sein, wie früher. Bitte....

Bis morgen

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 18.April. Wie ich gestern gesagt hatte ist es als ob kein Licht dieser Welt meine eigene, ins Dunkel getauchte Welt erhellen konnte. Heute saß ich ganz friedlich auf meinem Bett in der Wohnung. Jenni schlief drei ‚Zimmer weiter und ich überwachte konzentriert ihre Atmung, ihren Herzschlag und ihre Hirnaktivitäten. Also tauchte ich in ihre Traumwelt ab. Es tat weh, den gestrigen Tag nochmal erleben zu müssen. Ein Stich in das leblose Ding in meiner Brust ließ mich zusammenfahren. Der Stich verwandelte sich in ein unangenehmes Ziehen und dann in ein Höllisches brennen. Wie gestern. Ich wusste nicht was gerade geschah, doch als es endete, und Jen in ihrem Zimmer leicht aufstöhnte konnte ich nur ahnen. Ehe ich mich versah stand Jasper in meinem Zimmer. Ich fuhr hoch, sprang übers Bett und stellte mich in den Garten. Er war wütend. >> Jasper, bitte…<< begann ich. >> Du hast es schon wieder getan! Hast du nicht bemerkt wie ihr Herz stehen geblieben ist?<< fauchte er. Ich schüttelte meinen Kopf. Er knurrte und ich trat einen Schritt zurück. >> Jasper, ich weiß es echt nicht…<< meine Stimme schwankte. Er ging weiterhin auf mich zu. Wieder trat ich einen Schritt zurück. Nun stand ich im Gras. Das wunderbar weichem grüne Gras. Nur einen kurzen Moment schaute ich hinunter und schon flog ich übers Haus. Ich federte den fall ab und landete auf den Fußballen. Jasper war wieder hier. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich nur auf ihn und was in ihm vorging. Ich versuchte seine Gedanken zu manipulieren, doch es klappte nicht. Wieder flog ich durch die Luft und prallte an einem Baum ab. >> Jasper! Kannst du das nicht einfach lassen!<< fauchte ich ihn an und fühlte wie sich meine Augen rot färbten. Er knurrte wieder und ich fauchte ihn an. Ich rannte auf ihn zu und wollte ihm in die Schulter beißen, doch ich schnappte ins Leere. Er hatte mich übersich geworfen und hielt meinen Arm hinter meinen Rücken. Eine Bewegung am Rand der Wiese verlangte nach meiner Aufmerksamkeit. Jenni. Ihr Anblick schmerzte. Die dunklen Ringe unter den Augen. Die zahlreichen blauen flecken auf dem Bauch und den Armen und den Stützverband um die Brust. >> Jasper, Sarah! Hört auf damit." Flüsterte ich und sah die Beiden mit großen Augen an. "Könnt ihr nicht mal einmal alleine sein? Es war nur ein Experiment, dass zur Hälfte schief gelaufen ist, ok?! Ich habe mich verletzt, na und? Daran kann man nichts ändern, aber muss dadurch jetzt alles zerstört werden…<< flüsterte sie. Jasper ließ mich los und ich sackte auf die Erde. Etwas war anders an Jen Jen. Nein, etwas IN Jenni war anders. Hatte sie nicht Drei gebrochene Rippen? Jetzt war es nur noch eine.

Jasper brachte sie ins Haus und blieb bei ihr. Ich wartete bis sie eingeschlafen war, dann betrat ich mit abgewandtem Gesicht das Zimmer. >> Jasper…<< begann ich und er versteifte sich schon wieder. >> Lass mich ausreden…<< sagte ich ihm und sah ihn mit meinen Roten Augen an. >> ich weiß selbst noch nicht was ich da gemacht habe… aber ich weiß nur, dass sie gestern noch drei Rippen gebrochen hatte… und jetzt ist es nur noch eine…<< ich konnte nicht anders und musste sie ansehen. Ein winziges Lächeln huschte über meine Lippen. >> Du weißt ich könnte ihr nie was tun… du hast es bei mir als Neugeborene gesehen… Ich war außer Kontrolle, und genau da hat sie mein Auto geklaut… weißt du noch? Ich hätte sie mit einem Schlag erledigen können…<< erzählte ich und er knurrte leicht. >> Aber nur ihr Anblick reicht um mich wieder zu besänftigen…<< ich sah ihn mit meinen blauen Augen durchdringlich an und verließ das Zimmer. Ich ging zu Emmett ins Haupthaus. Er lag auf dem Sofa und ich setzte mich auf meinen Platz auf der Lehne. >> ich liebe dich mein Engel…<< flüsterte ich und er zog mich an meinen Füßen von der Lehne runter und ich kuschelte mich an ihn. >> ich liebe dich auch… meine kleine…<<

Bis morgen liebes Tagebuch,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch!

Oh mein Gott... Ich habe mich soooo verändert. Als ich heute morgen aufgewacht bin habe und mich gestreckt habe, zuckte ich kurz zusammen, weil ich auf den Schmerz wartete doch es kam keiner. Ich tastete meinen Brustkorb und meine Rippen ab und es tat nichts weh. Ich schaute in dem Moment zur Tür und sah wie Sarah reinkam.

"Dir geht es gut." Seufzte sie leise und lächelte. Ich nickte leicht und fiel ihr um den Hals. "Danke Gibsy. Ich hab dich lieb." Murmelte ich leise und schloss meine Augen. Ganz vorsichtig legte sie ihren Arm um meine Schulter. "Sarah ich bin keine Porzelan-Puppe. So schnell geh ich nicht kaputt." Meinte ich lachend, als ich ihre vorsichtigen Bewegegungen sah. "Du weißt gar nichts." Lachte sie und stand auf. "Jasper kommt gleich aus der Schule wieder. Emmett musste ihn heute Morgen sozusagen aus deinem Zimmer zerren." Grinste Sarah und verließ den Raum. "Danke für alles." Flüsterte ich lautlos und wusste das sie mich hören konnte. Langsam stand ich auf und ging zum Kleiderschrank. Ich wollte endlich wieder Motorrad fahren, deswegen zog ich mir eine schwarze Lederhose und eine Lederjacke an. Dazu nahm ich mir meine schwarzen Motorradstiefel. "Jetzt kann nichts mehr passieren." Murmelte ich und wollte gerade zur Tür gehen, als Jasper plötzlich dort stand. "Hey." Flüsterte ich und ging auf ihn zu. Genauso vorsichtig wie Sarah umarmte er mich. Ich lächelte ihn leicht an. Er legte seinen Kopf an mein Schlüsselbein und küsste meinen Hals. "Es tut gut wieder die alte Jenni zu sein." Sagte ich und umarmte ihn etwas fester.

"Fahren wir Motorrad?" Fragte ich ihn lautlos. Jasper lachte leise und guckte mich mit großen Augen an. "Bei deinem letzten Versuch bist du fast eine Klippe runtergefallen." , "Ja das stimmt, aber nur weil so ein dummes Auto mir in der Kurve entgegenkam." Murmelte ich und guckte ihn mit großen Augen an. Welpen-Blick hatte Mom immer gesagt. "Du kannst auch fahren." Sagte ich und ergab mich. Jasper lachte und nahm meine Hand. Wir gingen die Treppe runter. "Esme hat die etwas zu Essen gemacht!" Meinte Emmett plötzlich, als er hinter mir auftauchte. Ich erschrak. "Wenn du mich nocheinmal so erschreckst dann-." Wollte ich ihm gespielt beleidigt drohen, doch er unterbrach mich. "Dann was?!" Lachte er und piekste mir in den Bauch. Ich schrie kurz auf und lachte. "Emmmett.. lass das!" Kreischte ich und schlug ihm gegen die Brust. "Ich glaube du bist der Einzige der mich normal und nicht wie eine Puppe behandelt." Flüsterte ich lachend. Flüstern brachte in einem Haus voller Vampire nichts. "Ich will zu Jasper... Lass mich runter." Meinte ich lachend. Plötzlich hob er mich hoch und ich knallte voll auf die Couch. Es war total weich. "Emmett, du Arsch." Lachte ich und schaute zu Sarah, die neben Esme auf der anderen Couch saß. Carlisle war- wie immer- arbeiten. Jemand spielte auf dem Flügel- Edward. "Emmett, warum machst du das mit mir? Das ist fies. Mensch gegen Vampir ist so unfair." Fuhr ich ihn gespielt beleidigt an. Emmett fing schallend an zu lachen. "Wie geht es dir, Liebes?" Fragte mich Esme. "Mir gehts ganz gut." Antwortete ich ihr leise und stand auf. Schnurstracks ging ich in die Küche und schaute in den Metall-Kochtopf. "Das schmeckt bestimmt lecker, aber das Auge ist mit." Meinte ich und verzog das Gesicht. "Riechen tut es auch nicht gut." Lachte Edward. Dann ging ich wieder zu Jasper. Er sah mich an und lächelte leicht. <Edward, was ist mit ihm los?> Fragte ich den Gedankenleser. Jasper hatte mich heute noch nicht geküsst. "Du wirst es sehen." Antwortete Edward und ich schnappte mir in windeseile die Schlüssel der Ducati. Ich hoffe sie wurde bei dem Unfall letztens nicht zu sehr beschädigt. "Wir sind weg." Lachte ich und rannte so schnell ich konnte in die Garage schnappte mir den Helm und wollte mich gerade auf die Ducati setzten, als plötzlich mein Schlüssel verschwunden ist. "Ich fahre." Lachte mein Verlobter. ||Oh man, es hört sich so komisch an 'Verlobter' zu schreiben|| Ich seufzte und rutschte nach hinten. Als Jasper sich seine Jacke geschnappt hatte, fuhren wir los. Ich schmiegte mich an seinen Rücken und schlang meine Arme um seine Mitte. Wir fuhren eine ganze Zeit, bis wir bei den Klippen ankamen, wovon Jasper und ich letzte Woche runtergesprungen sind. Wir standen einen Meter vom Rand der Klippe entfernt. Ein paar Sonnenstrahlen brachen manchmal durch die Wolken und brachten Jaspers Haut zum Glitzern. "Du weißt gar nicht wie sehr ich dich liebe.." Flüsterte er und schaute mich an. "Das weiß ich vielleicht nicht, aber du weißt wie sehr ich dich liebe und das wird sich nie- wirklich nie- ändern." Hauchte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen. Er beugte sich ein wenig zu mir runter, damit ich mich nicht so strecken musste und ermöglichte es mir somit seine kalten Lippen zu spüren. Es war wie ein Adrenalinstoß, als sich unsere Lippen nach kurzer Zeit wieder trafen. Im dem Moment waren die vergangenene Stunden einfach vergessen. Die Tage in denen wir nicht wir sein konnten. Sarah hatte es geschafft. Sie hat mich wieder zum Leben erweckt, und wenn sie das hier irgentwann liest, will ich ihr noch etwas sagen: <Sarah, du bist einfach unbeschreiblich. Du hast eine ganz besondere Gabe, die du nicht verlieren darfst. Du hast einen wundervollen Freund und ich hoffe zwischen uns hat sich seit dem Unfall nichts verändert. Ich danke dir dafür, dass du mich zu meinem Verlobten zurück gebracht hast. Ich hab dich lieb! ? >

Liebes Tagebuch, ich hör jetzt auf. Jasper und ich müssen die versäumte Zeit zu zweit wieder aufholen. Ich werde gleich nochmal zu Sarah gehen.

Bis morgen

Jenni


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 19.April und Jenni geht es wieder besser. Dank meiner Hilfe, aber das war ich ihr auch irgendwie schuldig. Ich wartete in meinem Haus, bis Jen aufwachte und trat in die Tür als sie sich vorsichtig Streckte. >> Dir geht es gut<< sagte ich leise und lächelte. Sie erhob sich und nickte. Mit ein paar schnellen Schritten war sie bei mir und fiel mir um den Hals. >> Danke Gibsy...<< hauchte Jenni. Ich legte vorsichtig meine Arme um sie. >> Sarah, ich bin keine Porzelanpuppe...<< äffte sie und kicherte. >> Das weißt du nicht...<< flüsterte ich. >> für mich schon...<< sagte ich unhörbar leise und ging raus. >> Jasper und Emmett sind in der schule, sie müssten jeden Moment nach Hause kommen...<< teilte ich ihr grinsend mit während sie sich umzog. >> Danke für alles...<< sagte sie leise. Der Geruch von Leder erfüllte das Haus. Sie hatte doch nicht allen ernstes vor Motorrad zu fahren. In mir wallte Sorge auf, doch die verschwand als ich das Auto in der Einfahrt hörte. Jenni stiefelte zur Tür und schon waren die Stimmen von Jasper und ihr zu hören. Ich rannte zum Haupthaus. Emmett war schon da und erzählte mir ein paar Neuigkeiten. Jasper wäre in der Schule heute fast aufgeflogen. Ein Mädchen hatte seine Tage und lief nahe an ihm vorbei. Emmett hatte ihn gerade noch festgehalten, als Jasper sich nach ihr umgedreht hatte.

Er war zu unkonzentriert. Eine ganznormale Sache. Er müsste es mittlerweile schon von Jen Jen gewohnt sein. Warum war das passiert?

Jasper und Jenni schneiten herein und ich trat an die Treppe. >> Fahren wir motorrad?<< bat Jen leise und machte große Welpen-Augen. Ich konnte mir ein Kichern nicht verkneifen. >> Esme hat dir was zu essem gemacht...<< sagte Emmett laut. Jen schrak zuammen. >> Wenn du mich nochmal erschreckst, dann...<< sie hob warnend den Zeigefinger. Das war der falsche Satz. Emmett grinste und schon stand er hinter ihr. >> Dann?<< er grinste breiter und bohrte ihr die Zeigefinger in den Bauch. Sie zuckte zusammen und lachte quiekend. Während die zwei rumalberten sezte ich mich neben Esme auf die Couch. Emmett kitzelte sie weiter, hob sie hoch und warf sie auf das Sofa. Ich zuckte zusammen. Sie war gerade erst gesund, und ich wusste nicht wie stark ihre Knochen waren. >> Emmett du Arsch<< lachte sie. Jenni lachte weiter und Emmett erntete einen Strafenden Blick von Jasper und einen Sorgenvollen Blick von mir. >> ich glaube du bist der einzige der mich nicht wie eine Puppe behandelt...<< grinste Jenni. Erst jetzt fiel mir auf, dass Edward am flügel saß und eine schöne Melodie spielte. Die war langsam ud erinnerte mich an den Takt eines rauschenden Meeres. Die Tiefen töne harmonierten so wunderbar schön mit den hohen, und klangen zu gleich so fremd. Sie waren zu stark gegenüber den leichten, leisen Tönen. Aber es war wunderschön. Es bestand kein Zweifel daran, das es eins von Edwards selbst komponierten Liedern war.

Ich war so auf die Melodie fixiert, dass mich der brausende Motor der Ducati aus allen Wolken fallen ließ. Sie waren allen ernstes Motorradfahren gegangen. Ich seufzte und sah mich um. Niemand war mehr hier, also stand ich auf und wollte gehen als mich plötzlich jemand von hinten packte. ich zuckte zusammen und schrie auf. Dann war da dieses bekannte lachen. >> Boah Emmett!<< fuhr ich ihn an und boxte ihm in die Schulter. Er lachte auf und zog mich raus, durch den Wald zu meinem Haus und legte mich dort aufs Bett...

Naja, liebes Tagebuch, weitere einzelheiten erspar ich dir lieber, bis morgen :)

Sarah

PS: Jenni es ist nicht gerade Leicht mit so einer Gabe zu leben, aber ich versuche damit klar zu kommen... Zwischen uns hat sich nichts verändert, du bist für mich immernoch meine jüngere (kleiner bist du ja nicht wirklich :P) Schwester und ich werde dich vor allem auf dieser Welt beschützen... hab dich auch lieb! <3


Jenni:

Liebes Tagebuch.

Gestern hatte ich so einen schönen Tag. Es war einfach wundervoll. Wir haben es sehr früh am Morgen und ich denke, Jasper ist zusammen mit Emmett und Edward jagen gegangen. Er hatte gestern eine Kleinigkeit erwähnt. Sarah schaute mich gerade komisch an, als ich um halb 5 Uhr morgens in der Küche stand und im Kühlschrank rumwühlte. "Jen Jen?" Fragte sie erstaunt. "Ja?" Sarah sah mich erstaunt an. Plötzlich sprang sie in die Höhe, klatschte in die Hände und erstarrte. Sie blickte mich erstarrt an und schaute an meinem Körper herunter. "Du bist schwanger." Rief meine Schwester erstaunt aus. "Nein!" Kreischte ich entsetzt. "Ganz bestimmt nicht." Sarah zog eine Augenbraue hoch und machte auf Absatz kehrt. "Ich hab einfach nur Hunger und kann nicht mehr schlafen." Schrie ich ihr nach. Plötzlich streifte ein kühler Atem meinen Hals. Ich erschrak so heftig, dass ich kurz aufschrie. "Jen? Ich bin es." Murmelte Jasper lachend. Ich boxte ihm leicht in den Bauch und fing lautlos an zu lachen. Das war vor ungefähr einer Stunde. Jetzt sitze ich hier neben meinem Verlobten auf dem Bett und schreibe ein wenig vom Morgen. Ich zieh mich gleich an und dann -denke ich- geh ich wieder in die Schule, doch im Moment küsst mich Jasper leidenschaftlich am Hals und ich kann mich nicht mehr konzentrieren.

Bis Später....


Liebes Tagebuch, hier bin ich wieder. Wir haben es jetzt spät am Abend und ich bin ziemlich verwirrt. Sarah kam heute morgen kurz nachdem ich mich umgezogen habe in mein Zimmer. Sie sagte es sei wichtig und wollte mich unter vier Augen sprechen. Bevor Jasper rausging küsste er mich kurz und fragte leise: "Ducati oder Jeep?" "Was für eine dumme Frage!" Lachte ich leise und schaute ihn vorwurfsvoll an. Er grinste und ging an Sarah vorbei. "Kannst du in der nächsten Zeit ein wenig auf Jasper, bzw. auf dich aufpassen?" Fragte sie mich im Flüsterton. Ich schaute sie verwirrt an. "Er hat gestern einem Mädchen hinterhergeguckt, dass seine Tage hatte. Emmett hatte ihn gerade noch festhalten können." Ich schaute sie komisch an und setzte mich aufs Bett. "Was hab ich falsch gemacht?" Fragte ich Sarah lautlos und man hörte die Verzweiflung in meiner Stimme. Sarah streichelte mir kurz den Rücken und ging aus dem Zimmer. "Jen, kommst du?" Fragte Edward mich, der plötzlich in der Tür stand. "Du hast nichts falsch gemacht." Flüsterte er und folgte mir runter ins Wohnzimmer. Meine weißen High-Heels klackerten auf dem Holzboden. Ich schnappte mir meine Tasche und stieg zu Jasper auf das Motorrad. "Alles ok?" Fragte er besorgt. "Ja, mir gehts gut." Lächelte ich ihn an. Aber das Lächeln war nicht echt. Der Schock saß tief und das wusste er. Ich nahm es ihm nicht übel, es durfte nur nicht noch einmal passieren. Als wir den Klassenraum betraten lag ein zusammengefalteter Brief auf meinem Tisch. Kurz bevor der Lehrer den Klassenraum betrat überflog ich den Brief und musste lachen.


Hey.

Bei mir steigt am Freitagabend [nach 24uhr] eine fette Party und du bist eingeladen. Du kannst natürlich auch jemanden mitbringen.

Dylan


Ich habe diesen Namen zwar nie zuvor gehört, aber ich denke, ich werde hingehen. Jasper guckte ein wenig verdutzt, als er auf den Brief guckte. Die nächsten Stunden gingen schnell vorüber. Jasper und ich unterhielten uns die ganze Zeit. Die Lehrer riefen uns mehrere Male auf, doch ich ignorierte sie. Ich weiß nicht, heute hatte ich echt keine Lust auf Schule. Der restliche Tag war eigentlich ziemlich witzig. Ich musste lachen, als Sarah sich über den Brief aufgeregt hat und dann hab ich beschlossen, dass sie mitkommt. Die Leute auf der Party sind bestimmt eh alle betrunken und werden Gybsy in der Dunkelheit nicht erkennen. Sie geht einfach als meine Cousine aus Texas hin. Tut mir leid, Tagebuch, ich muss jetzt zu Jasper. Ich glaub er schmollt gleich =)

Jen


Sarah:

Liebes Tagebuch,

Heute ist der 20.April und ich kam gerade von der jagt zurück als ich Jenni in der Küche erwischte. Es war 5 Uhr früh. Was macht sie um diese Uhrzeit in der Küche?!

Sie aß! Ich freute mich so, sie essen zu sehen, sodass ich erfreut auf quiekte und in die Hände klatschte. Bis mir einfiel was der Grund für diese Hungerattacke ausgelöst haben könnte. Ich sah runter zu ihrem Bauch. >> du bist Schwanger!<< entfuhr es mir und ich verließ rückwärts die Küche. Ich hörte Jennis Protest und wie Jasper ins Haus schlich. Kaum war die Tür zu war ich schon draußen und schlenderte zu meinem Haus. Welches Buch soll ich denn noch lesen? Ich hatte schon alle durch.

Ich sollte mir ein neues Buch kaufen gehen. Kaum war ich an meinem Haus vorbeigeschlendert rannte sich auch schon mit voller Geschwindigkeit nach Canada. Ich bremste mitten auf einer abgelegenen Straße ab. Als mich auch schon etwas in die Hüfte stupste. Ich sah nach rechts. >> Oh mein Gott! Sind sie verletzt?<< ein alter Mann, etwa 45 Jahre alt, mit einem grauen Anzug stieg aus einer kleinen Schrottkarre aus, die mich gerade angefahren hatte. Ich ließ mich zu Boden fallen und tat so als ob ich tierische Schmerzen hätte. >> haben sie keine Augen im Kopf sie Blindfisch!<< fuhr ich ihn an. Er kniete sich neben mich und sah mich mit diesem ekelhaften Blick an. >> Nein.. bitte nicht! Ich habe Schmerzen! Bitte bringen sie mich in ein Krankenhaus!<< flehte ich als er seine Hand auf meinen Oberschenkel legte und langsam hoch fuhr. Er sah mich nur weiter mit diesem begehrenden, ekligen Blick an. Er sah sich links und rechts um, und zog sich dann das Jackett aus und legte es auf die Motorhaube seines blauen WV Polos. Ich bibberte und fühlte wie sich meine Augen rot färbten, als er sich über mich kniete. Er erstarrte. >> was ist mit deinen Augen?<< fragte er. Ich jedoch grinste ihn nur an und fiel über ihn her. Als ich das letzte Tröpfchen aus ihm raus gesaugt hatte warf ich seine Leiche ins Meer. Das Jackett zog ich mir an. Es passte super zu meiner grauen Stoffhose und der weißen Bluse. So spazierte ich in menschlichem Tempo zum nächsten Buchladen. Zumindest hatte ich das vor. Kaum hatte ich den Wald verlassen, zog ich die Blicke der anderen Menschen auf mich. MEINE AUGEN!

Ich machte auf dem Absatz kehrt und lief wieder in den Wald. Nicht nur die Blicke der Menschen waren unangenehm. Mein Durst war größer geworden. Mein Durst war unerträglicher geworden. Meine Kehle brannte noch mehr. Mir durstete nach Menschenblut. >> Sarah!<< rief mich eine bekannte Stimme. >> Hallo Schatz…<< sagte ich und tat so als ob ich eine Blume bewundern würde, doch Emmett roch bereits das Menschenblut in mir. >> Sarah?!<< fragte er vorsichtig. Ich drehte mich zu ihm um. Er sah mich vorwurfsvoll an. >> Sorry…<< nuschelte ich und sah verlegen zur Seite. >> Du hast es Versprochen!<< sagte er ernst. Ich nickte. Und brannte ihm die Szene in den Kopf. Er verstand es nun. Ich sah ihn an. Er schürzte die Lippen und blickte an mir herab. >> naja, verstehen könnte ich ihn schon…<< grinste er. Ich lachte auf, und küsste ihn… Liebestagebuch, die Details erspare ich dir lieber :D

Jenni kam von der Schule heim, mit einer Partyeinladung. Ich würde so gerne wieder auf ne Party gehen…

Ich hoffe ich kann mit… aber ich muss mich mit Tierblut volllaufen lassen, wie Carlisle es mir gesagt hat. Hoffentlich ändert sich dadurch auch meine Augenfarbe, auf die ich jetzt keine Kontrolle mehr habe. So möchte ich Jenni nicht unter die Augen treten.

Bye, bis morgen.

Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch.

Ich bin heute Morgen pünktlich aufgewacht. Nicht zu früh und nicht zu spät. Jasper lag wie immer neben mir und streichelte mir meinen Arm. Ich musste grinsen, als ich in seine goldenen Augen schaute. "Guten Morgen." Nuschelte ich leise und gab ihm einen Guten-Morgen-Kuss. Er erwiderte den Kuss zärtlich und plötzlich lag ich auf ihm drauf. Meine Oberschenkel pressten sich an seine Hüfte. Er lachte leise. "Wir müssen gleich in die Schule." Flüsterte er zwischen den Küssen. "Wir können die doch heute einmal ausfallen lassen..." Gab ich daraufhin zurück. "Morgen haben wir doch Wochenende." Murmelte ich und küsste seinen Hals. "Jen, dass können wir nicht machen." Nuschelte Jasper konzentriert. Gleich hatte ich ihn soweit. "Bitte." Hauchte ich an seine Brust und meine Hände wanderten unter sein Shirt. Auf einmal schlug jemand mit voller Wucht gegen die Tür und ich erschrak. "Jen! Verdammt nochmal, du musst in die Schule, also komm!" Sarah stand auf dem Flur und schrie uns sozusagen an. "Ist ja schon gut." Seufzte ich genervt. "Du bist unmöglich." Stöhnte sie und man hörte ihre leisen Schritte auf dem Boden.

Jasper lächelte mich schief an. Langsam stand ich auf und strich mein Top gerade. "Sarah ist so nervig." Schmollte ich und schaute ihn mit großen Augen an. Er umarmte mich und küsste meine Stirn. "Wir haben alle Zeit der Welt." Flüsterte Jasper. Der Satz traf mich mitten ins Herz. Jasper spürte meine Reaktion. "Es... Es tut mir leid." Stotterte er. "Schon okay." Flüsterte ich und schmiegte meinen Kopf an seine Brust.

Als wir in der Schule ankamen, sah uns jeder an. Es war ziemlich komisch. Emmett und Edward gingen hinter uns her. Ich ignorierte die Blicke und wir gingen durch die Haupttür ins Schulgebäude. Jemand berührte meinen Arm und ich zuckte leicht zusammen. Jasper -der neben mir stand- spannte seine Muskeln an. "Hey Jenni. Und kommst du zu meiner Party?" Fragte ein mir unbekannter Junge. Anscheinend war es Dylan. "Ehm ja, hatte ich vor." Murmelte ich leise und drückte unauffällig Jaspers Hand. "Kann ich jemanden mitbringen?" Fragte ich fast lautlos und Dylan musste sich anstrengen mich zu verstehen. "Ja natürlich." Grinste er und flüsterte ein leises 'Bye' und ging davon. "Du musst lauter Sprechen, die Leute verstehen dich kaum." Hauchte Jasper an mein Ohr. Es kitzelte leicht.

"Ist gut." Grinste ich und zog ihn in den Klassenraum. Plötzlich lief ein Junge an uns vorbei und der beißende Geruch von Rost stieg mir in die Nase. Mein Herz überschlug sich fast und ich drückte Jaspers Hand fester. Jaspers Körper drehte sich um und er prallte sofort mit Edward zusammen. "Jasper!" Presste Edward mit zusammen gebissenen Zähnen hervor. "Hey!" Flüsterte ich und legte meine Hände an seine Wange. Der Junge vorhin hatte heftig Nasenbluten. Jasper schloss die Augen und schaute mich nicht an. "Jasper! Guck mich an." Nuschelte ich leise und eine Träne lief meine Wange herunter. Als Jasper seine Augen öffnete sah ich seine fast schwarze Iris. "Edward, gehst du bitte mit Jasper jagen?" Flehte ich ihn an und lies Jasper los. Edward nickte mir leicht zu und ich wischte mir schnell meine Tränen weg.

Emmett und ich gingen zusammen in den Unterricht. Emmett erzählte mir, dass Jasper in letzter Zeit unkonzentriert sei, aber es bestehe keine Gefahr für mich, weil er mein Blut nicht so anziehend fände. Ich machte mir trotzdem Sorgen. Als die Schule zu Ende war schnappte ich mir die Ducati und fuhr alleine vom Schulgelände runter. Ich war so in Gedanken versunken, dass ich fast den Pkw übersehen hätte, wenn Emmett nicht gehupt hätte. Sarah saß im Wohnzimmer und schaute Fernsehen, doch als ich herein kam stand sie schnell auf und wollte gehen, doch ich rief sie zurück. "Gybsy." Sagte ich mit tränenerfüllter Stimme und sie erstarrte.

Liebes Tagebuch, Jasper soll endlich wieder der Alte sein. Ich vermisse ihn so.

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

wenn Jasper sich nicht bald in den Griff bekommt, dreh ich durch! Jenni macht sich schon wieder sorgen um ihn!

Okay, ich hab mal wieder alles aus dem Zusammenhang gerissen. Ich fang einfach mal von vorne an.

Heute, der 21. April, war ein netter Tag. Es war bewölkt und angenehm kühl. Nicht das mir die Kälte etwas ausgemacht hätte, sondern mehr meine kalte, harte Haut. Mein Leben als neugeborene ist nicht immer einfach. Die schnellen Stimmungswechsel, der Durst und dann noch die nervigen Stimmen von allem um mich herum. Ich hörte nicht nur die Gedanken der anderen, sondern spürte auch noch die Anwesenheit jedes einzelnen Gegenstandes. Ich hörte das massive Holz des großen Eichentisches im Esszimmer. Den glatten Marmor der Arbeitsfläche in der Küche. Die Weichheit jeder einzelnen Daune in Jennis Bett. Es war wirklich ausgesprochen seltsam.

Das Gespräch von Jenni und Jasper ließ mich hoch fahren und meine Füße steuerten die Zimmertür an. Bis jetzt hatte ich noch keinen Schimmer wovon sie sprachen. Jenni wollte die Schule schwänzen.

Ich hämmerte vorsichtig gegen die Tür… und hinterließ ein paar ungewollte Dellen. >> Jen! Verdammt nochmal, du musst in die Schule, also komm!<< knurrte ich und ging ins Bad. Meine Augen waren immer noch Rot. Ein leises Seufzen entfuhr mir. Die Tür von Jennis Zimmer ging auf und ich fuhr zusammen. Sie durfte mich nicht sehen! Schnell floh ich durchs Fenster nach draußen und rannte nach Mexico. Mitten auf einem Gebirgszug erlegte ich einen Schwarzbär. Sein kräftiges, animalisches Blut löschte die Flammen in meiner Kehle, solange ich noch meine Zähne in seine Arterien hatte. Doch als ich wieder von ihm abließ kehrte das Brennen zurück. Aber ich war voll. Noch mehr Blut und ich würde platzen! Ich schlenderte die Gebirgskette entlang und rannte am Nachmittag wieder nach Hause. Da das haus verlassen war machte ich mich auf die Suche nach Emmett. Er war nicht schwer zu finden, schnell hatte ich seine Spur entdeckt und folgte ihr. Ich sah geradezu wie er einen Puma erlegt hatte. Er bohrte gerade seine Zähne in die Haut des Raubtiers als ich ihm leichtfüßig auf die Schultern sprang. >> Guten Appetit!<< flüsterte ich und stieg von ihm runter. Als er von dem Puma abließ grinste er mich an. >> Deine Augen…<< sagte er und grinste breiter. Ich sah mich in seinen Gedanken. Meine Augen waren wieder Blau! Ich freute mich riesig und Emmett und ich kämpften noch eine Weile im Wald bis wir beschlossen wieder nach Hause zu gehen. Ich legte mich gleich unter meinen Audi. Ich habe gerade vorher gelesen, dass ich einen Dodge Charger srt8 hatte. Ich wünschte ich könnte mich daran erinnern wie es war ihn zu fahren. Wie es war unter ihm zu liegen und an ihm herum zu schrauben. Es war nicht mehr als ein blasses Bild. Eine verblassende menschliche Erinnerung.

>> Emmett…<< begann ich. >> hmmh?<< er guckte unter das Auto, während er es mit der rechten Hand lässig etwas hoch stemmte. >> Wie ist es passiert…mein Tod?<< fragte ich. Das hatte ich nicht gelesen. Ich hatte irgendwie Angst davor. >> Es war ein Autounfall… Ein LKW hat uns erfasst und deinen Dodge gegen einen Baum geschmettert…<< erzählte er und ich sah in seinen Gedanken wie ich vor seinem inneren Auge auftauchte… Ich, blutverschmiert und leblos, eingequetscht zwischen dem Lenkrad und der Tür.

Das war zu viel. Der Schmerz den Emmett durchströmte traf mich wie ein Stromschlag. >> Es… Es tut mir leid, Darling…<< ich kroch unter dem Audi hervor und nahm ihn in die Arme. >> Du warst so wütend auf Jenni… während des Autofahrens hast du gestikuliert und bist dabei auf die andere Straßenseite gelangt…<< flüsterte Emmett zutiefst bedrückt. >> Ich wollte dich beschützen, doch ich hätte dich mit meinem Körper nur noch mehr zerdrückt…<< sein Blick war starr auf mich gerichtet.

>> ich wollte nicht…<< begann ich doch er legte nur seinen Finger auf meine Lippen. >> du hast da was…<< sagte ich um die stille zu unterbrechen. Er nahm meine Hand und malte mir mit meinen Fingern zwei schwarze striche auf die Wange. >> du jetzt auch…<< grinste er. Jetzt war er wieder Emmett. Mein Emmett.

Er erzählte mir den Vorfall vom Vormittag mit Jasper. Und da wirft der mir noch sachen vor! Er sollte sich lieber um sich selber kümmern!

Ich hörte die Ducati und ging hoch ins Wohnzimmer um etwas zu fernsehen. Jenni betrat das Wohnzimmer, und ich wollte schon gehen, doch als ich hörte wie Tränen ihre wangen hinab rannen und sie mit brüchiger Stimme >Gypsy< flüsterte, erstarrte ich ging zurück und nahm sie in die Arme.

Das war es für heute, bye

Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch.

Einmal im Leben dachte ich, ich dürfte normal sein. Ohne Komplikationen oder sonstiges. Aber anscheinend darf ich nicht anfangen Hoffnung in mir zu erwecken. Ich glaube wir haben es Samstag. Die Sonne geht gerade auf und ich hab die ganze Nacht nicht geschlafen. Seit Jasper mit Edward jagen gegangen ist, habe ich ihn nicht mehr gesehen und ich mache mir auch schreckliche Sorgen um ihn. Es ist alles so ungewohnt ohne ihn. Ich will für immer bei ihm sein. Ich habe Angst, dass er das nicht möchte. Bevor ich mir darüber gedanken mache muss ich erstmal Jasper wieder finden. Ich vermisse ihn so schrecklich, dass es schon wehtut.

Als ich gestern morgen aufgestanden bin war Jasper nicht da. Mir kamen fast wieder die Tränen, aber ich musste mich zusammenreißen. Ich ging zum Kleiderschrank und suchte mir etwas unauffälliges. Ich entschied mich für eine blaue Jeans und ein zu großes T-Shirt. Ich ging den Flur entlang zu Sarahs Zimmer. Es war leer. Von dort schnappte ich mir ihre schwarzen Sneakers und ging ins Haupthaus. Heute hatte ich nur leicht Schminke aufgetragen. Als ich die Tür öffnete prallte ich mit einer Person zusammen. Ich fiel nach hinten und landete auf meinem Hintern. Ich schaute die Person verwirrt an. "Was machst du hier Emmett?" Fragte ich ihn leise. "Ich suche Sarah, ist sie hier?" Schnell schüttelte ich den Kopf und stand auf. "Ich hab sie heute noch nicht gesehen." Murmelte ich und ging an ihm vorbei ins Haupthaus. Carlisle und Esme saßen auf dem Sofa und schauten mich besorgt an."Guten Morgen, Liebes." Begrüßte Esme mich mit einem herzlichen Lächeln. "Guten Morgen." Nuschelte ich und zwang mich zu lächeln. "Du bist heute ziemlich blass." Stellte Carlisle fest und wandte sich an Emmett, der plötzlich hinter mir stand. "Sie ist bestimmt jagen gegangen. Mach dir keine Sorgen. Geht erstmal in die Schule und dann sehen wir weiter." Meinte Esme besorgt. "Bis später." Verabschiedete ich mich schnell und schnappte mir meinen Rucksack. "Soll ich etwa alleine fahren?" Fragte Emmett gespielt beleidigt, als ich auf die Ducati stieg. "Tut mir leid." Meinte ich nur und starrtete den Motor. Ich fuhr heute ein wenig schneller als sonst.

Emmett und ich kamen gleichzeitig an. Ich parkte die Ducati neben dem Jeep und ignorierte die komischen Blicke der anderen, als wir alleine ins Schulgebäude gingen. Die Schule ging heute recht schnell vorbei. Meine Sehnsucht nach Jasper stieg von Minute zu Minute. So schnell ich konnte für ich nach Hause und rannte sozusagen ins Wohnzimmer. Ich beruhigte mich jedoch sehr schnell wieder. Jasper war nicht da gewesen. Sarah saß auf der Couch und schaute mich an. Sie umarmte mich fest und wandte sich an Emmett. "Na, vermisst?" Fragte sie mit einem leichten Lächeln. Ich hatte auf diese plötzliche gute Laune von ihr keine Lust. Ich ging in mein Zimmer und legte mich aufs Bett. Mehrere Stunden vergingen in denen ich einfach nur auf dem Bett lag und nichts tat. Sarah kam kurz nachdem es dunkel geworden ist rein und lächelte mich leicht an. "Komm wir müssen uns fertig machen." Grinste sie. "Wofür?" Fragte ich lustlos. "Dylans Party." Gab sie lachend zurück. "Ich habe keine Lust." Nuschelte ich und drehte meinen Kopf weg. "Heute Abend amüsieren wir uns! Jasper wird bald wiederkommen, dass weiß ich. Ihm fällt es auch schwer so lange von dir getrennt zu sein." Meinte sie leise und setzte sich neben mich. "Du warst bei ihm?!" Fragte ich Sarah und schaute sie mit großen Augen an. Lange Pause. "Nein." Flüsterte Sarah. Wieder eine Pause. Ich dachte über ihre Worte nach und meine Stimmung veränderte sich schlagartig. "Danke." Hauchte ich leise, stand auf und ging zum Kleiderschrank. "Was soll ich anziehen?" Fragte ich sie mit einem leichten Lächeln. "Auf keinen Fall meine Sneakers." Grinste meine Schwester. Am Ende zog ich meine zerissene Lederhose und ein rückenfreies Top an.

"Bist du fertig?"Fragte ich und stand vor Sarahs Zimmer. "Ja." Hörte ich plötzlich ihre Stimme hinter mir. Sarah trug eine weiße zerrissene Jeans und darunter eine Neongrüne netzstrumpfhose. Dazu ein schwarzes Fledermausshirt und die schwarzen sneakers. Sie sah wunderschön darin aus. Emmett pfiff laut als Sarah ins Wohnzimmer kam. Ein Stich ins Herz. Keiner wartete auf mich... Sarah merkte es und lächelte mir aufmunternd zu. "Wir nehmen meinen Audi." Gab sie leise zu. "Bis später." Meinte ich und ging in die Garage. Wir hatten es kurz vor 12. Ich staunte nicht schlecht, als ich das sah. "An die Lautstärke muss ich mich glaub ich noch gewöhnen." Lachte Sarah als wir ausstiegen. "Amüsier dich gut, Schwesterherz." Grinste ich sie an. Dylan kam auf uns zu und musterte Sarah. "Dylan, darf ich vorstellen, dass ist meine Cousine Alice." Stellte ich sie vor. "Sie sieht aus wie deine Schwester Sarah." Murmelte er und schaute mich mit großen Augen an. "Sarah ist tot." Meinte ich und nahm ihre Hand. "Okay.." Dylan versuchte die Stimmung wieder etwas zu lockern. "Viel Spaß auf meiner Party." Verabschiedete er sich und ging mit schnellen Schritten davon. Ich schaute die große Wiese an und sah die großen Boxen, die den Lärm verursachten. Fast die ganze Schule war hier. Sarah und ich gingen zu der Mädchengruppe, die in meinem Geschichtskurs war und setzten uns dazu. "Hey ihr." Meinte Lexi. Die große schlanke Blondine musterte Sarah genauso skeptisch. "Das ist meine Cousine aus Texas." Stellte ich sie schnell vor. "Okay.. Dann fangen wir mal an zu spielen." Sarah fing an zu lachen. Lexi drehte die Flasche zuerst. Der Flaschenkopf zeigte auf ein anderes Mädchen aus meinem Kurs. "Wahl, Wahrheit oder Pflicht." Fragte Lexi sie. "Pflicht." Meinte die zierliche Schülerin. "Ok.... mhhh.... geh zu Dylan und seinen Jungs und strippe für sie." Dem Mädchen blieb der Mund offen stehen, doch sie stand auf und ging über die große Wiese zu den Typen. Es endete alles indem das Mädchen die Zunge in den Hals eines Typen steckte und ein Platikbecher auf Ex austrank. "Ok... ehm... das wars dann wohl mit Millie." Meinte Lexi lachend und drehte die Flasche nochmal. Sie zeigte auf mich. Ich erstarrte leicht. "Wahl, Wahrheit oder Pflicht?" Fragte sie. "Wahrheit." Grinste ich leicht. "Wann war der beste Sex den du je hattest?" Mein Lächeln verschwand. "Ehm.. gibt es noch eine andere Frage?" Stotterte ich und schaute mich um. Lexi blieb der Mund offen stehen. "Jetzt sag nicht, du hast noch nicht mit Jasper geschlafen?!" Sarah neben mir grinste breit. Ich atmete heftig aus und nuschelte: "Vor 23 Tagen." Lexi borrte nach. "Das war der Tag an dem Jasper mich gefragt hat, ob ich ihn heiraten will." Meinte ich fast lautlos zu Sarah. Niemand hatte es gehört. "Nein, nein, nein! Jetzt bin ich dran." Lachte ich und drehte die Flasche. Sarah und ich kamen bei dem Spiel mehrmals dran. Sarah musste soviel Alkohol trinken, dass ein normaler Mensch jetzt schon im Koma wäre, doch sie war nicht normal. Zum Glück. Sie musste zurückfahren. Sarah blieb noch ein bisschen bei der Gruppe und ich holte mir etwas zu trinken. Es sah aus wie Wasser, doch es schmeckte ziemlich gewöhnungsbedürftig. Ich setzte mich mit dem Rücken an einen Baum und schaute der ganzen Meute zu. Ein Junge kam auf mich zu. "Hallo mein kleines Vodka Girl." Begrüßte mich Dylan und man roch sofort seine Alkoholfahne. Ich stand langsam auf und die Angst kroch mir in Mark und Bein. Es war wie auf dem Schulhof und in der Cafeteria. Ich ignorierte ihn und wollte an ihm vorbei, aber er lies mich nicht. "Sarah." Murmelte ich leise, doch anscheinend war die Musik zu laut. "Privatvorstellung bitte." Meinte Dylan und riss an meinem Top. Der Stoff ging sofort kaputt und man konnte meinen schwarzen BH darunter schon sehen. Mit einem heftigen Tritt zwischen die Beine rannte ich zum Parkplatz. Panisch hielt ich die Stofffetzen vor meine nackte Haut.

Ich rüttelte an der Fahrertür, doch sie war abgeschlossen. Ohne auf irgentjemanden zu achten ging ich die einsame Straße entlang. Es waren nur wenige Kilometer bis Zuhause. 14km hatte ich in Erinnerung. Mir ging es abgesehen davon, dass ich fast nichts an hatte ganz gut. Ich war zwar wütend, aber nicht verstört. Ich ging schon eine ganze Zeit bis ich ein Auto hinter mir hörte. Es fuhr rasend schnell. Sarah. Langsam drehte ich mich um und ich erkannte die Lichter des Audis. Die Autotür ging auf und Sarah stand urplötzlich neben mir. "Jen Jen? Alles in Ordnung? Plötzlich warst du weg." Meinte Sarah und schaute auf mein kaputtes Shirt. "Ach nichts passiert. Ich musste einfach da weg." , "Wer war das?" Fragte sie leicht wütend. "Dylan, aber es ist nichts passiert. Ich denke, er hat im Moment tierische Schmerzen." Murmelte ich und öffnete die Beifahrertür. "Sarah? Kommst du? Ich möchte nach Hause." Gab ich leise zu. Meine Schwester stieg ein und wir fuhren los. Als ich die Tür zum Haupthaus öffnete wollte ich einfach nur zu Jasper. Ich lies mir nichts anmerken, wie mich dieser Vorfall verschreckt hat. Emmett grinste Sarah an, doch als er mich veränderte sich seine Miene. Sarah schüttelte leicht den Kopf und es sah so aus, als sagte sie ihm, dass er mich nicht drauf ansprechen soll. Carlisle und Esme waren zum Glück nicht da. Ich ging hoch in Jaspers Zimmer rutschte hinter der Tür zu Boden. "Jen? Gehts dir gut?" Erkland Sarahs besorgte Stimme von der Tür aus. "Ja natürlich. Ich will nur schlafen." Meinte ich leise und unterdrückte die Tränen. Der Schmerz in meiner Brust fühlte sich so an, als ob jemand ein Messer mit voller Wucht reingedrückt hätte. Dieser Jemand drehte es auch noch in der Wunde und streute Salz drauf. Ich zog mir ein Shirt von Jasper an und legte mich auf sein Bett. Diese Nacht würde ich kein Auge zu machen können.

Jen


Sarah:

Liebes Tagebuch,

heute, 22.April begleitete ich Edward und Jasper zu meiner Höhle. >> wollt ihr das wirklich machen?<< fragte ich nervös. >> Ja, es hat bei dir geholfen… also wird es mir auch helfen…<< Jasper kettete sich an die Felswand. Ich nickte. >> Aber ich habe einen völlig anderen Körper wie du… ich bin eine neugeborene und du bist schon wie alt? 160 Jahre?<< schätzte ich und knetete nervös meine Fingerspitzen. Ich würde Jenni sagen er wäre Jagen… sie würde sonst nach ihm suchen… Jasper knurrte nur und setzte sich in die dunkelste Ecke. >> dort wird es nass, wenn es regnet…<< sagte ich leise und spürte die ersten Sonnenstrahlen auf meiner Haut. Bald würde Jenni aufstehen. Was war heute für ein Tag? Freitag? Nein, Samstag. Heute war Dylans Party. Jenni würde sich derweilen schon irgendwie mit Emmett verweilen. Ich stand immer noch neben Edward im Höhleneingang. >> Und was ist mit Jenni?<< fragte ich. Jasper seufzte. >> überleg dir was…<< murrte er und drehte uns den Rücken zu. Edward sah zu mir herab. Er wusste bereits was ich mir überlegt hatte und lächelte. >> wir gehen dann…<< sagte ich noch zum Abschied. Jasper und ich hatten zwar ein paar Meinungsverschiedenheiten in den vergangenen Wochen, doch er war trotzdem mein Bruder. Jazz spürte das, er wollte gerade etwas erwidern, doch ich rauschte schon davon. Zuhause war niemand. Carlisle war arbeiten. Esme war zum Frühstücken eingeladen worden. Emmett und Jenni waren sonst wo. Edward und ich waren alleine. Ich setzte mich an das Klavier und strich über die Tasten. >> sag nicht, dass du auch spielen kannst…<< Edward lachte. >> Nein! Um Himmels willen! Ich bin total unmusikalisch!<< log ich. Er hob eine Augenbraue. Ich dachte an meine erste Klavierstunde bei Jennis Mum. Edward lachte. >> gut, ich glaub es dir ja schon…<< er hob abwehrend die Hände. Und ich sah weiterhin die Tasten an. Mit Musikinstrumenten konnte ich wirklich nicht. Aber ich konnte singen. Ich sang früher immer zusammen mit meinem Vater die Lieder aus dem Radio nach, während wir an den Autos herumschraubten. Doch ich hatte aufgehört zu singen, seit dem Autounfall.

Erst jetzt fiel mir auf, dass ich genau gleich gestorben war wie meine Eltern. Ich wurde auch von einem LKW erfasst und zerquetscht! Ich sah erschrocken von den weißen Tasten auf. >>Jenni!<< entfuhr es mir. Edward sah mich an. Ich war mir nicht sicher ob ich das laut gesagt, gedacht oder ihm ins Hirn gebrannt hatte. Darum sah ich ihn verständnislos an. >> du hast es gesagt…<< meinte Edward. Ich nickte nur und ging zu meinem Audi. Ich brauchte Ablenkung. Ich durfte Jenni das Motorradfahren und das Autofahren nicht verberbieten, das würde komisch rüberkommen, so ganz ohne Erklärung. Ich holte das Rollbrett und den Wagenheber und legte mich unters Auto. Ich hatte kein Werkzeug mitgenommen, ich lag einfach nur unter dem Sportwagen und sah ihn mir an. Ich war eine blöde Schwester! Ich hatte keinen Schimmer wie ich in meinem Menschlichen Leben war. Fast alle Erinnerungen die mir noch geblieben sind waren vernebelt. Auch die als ich Tod war. Ich hatte Jennis Eintrag gelesen. Ich konnte mich etwas daran erinnern. Ich hatte sie neben meinem Leichnam gesehen. Von oben. Wirklich seltsam. Ich hatte meinen starren Körper gesehen und konnte mich nicht bewegen. Erst als Carlisle hochkam um das Fenster zu schließen fand ich mich wieder. Weitere Erinnerungen waren wieder scharf. Zu scharf. Mit meinen Vampir Augen sah ich alles um so vieles besser.

Wie auch immer, als Jenni nach Hause kam, sagte ich sie soll sich herrichten, für Dylans Party. Ich würde auch mitgehen. Als ihre Cousine Bonnie aus Texas. Jen Jen fragte sich wo Jasper war. >> Er wird bald wieder kommen<< log ich. Sie sah zu mir runter. >> Warst du bei ihm?<< fragte sie leise. >> Nein<< log ich heute schon zum dritten mal. Ich manipulierte ihre Gefühle, und sie lächelte mich an. Zum glück, denn mir wurde schon ganz schummrig. Gefühle waren Jaspers stärke. Nicht meine. Sie waren so zäh und Stur. Außerdem gibt es da noch so viele Abstufungen. Der unterschied zwischen Traurig ohne zu weinen und traurig mit weinen, umfasste bei Jenni 29 Abstufungen. Das war anstrengend. Ich ging hoch um mich ebenfalls für die Party herzurichten. In meinem Zimmer warf ich eine weiße Jeans die ich noch die anhatte auf das Bett, eine neongrüne Netzstrumpfhose die ich mal von Jenni stibitzt hatte und das Fledermausshirt, das ich mir in New York gekauft hatte. Das hatte Emmett so gut gefallen.

Jedoch fand ich die Jeans so langweilig und begann sie ein wenig zu zerreißen. So sah es schon besser aus. Ich drehte mich vor dem Spiegel. Was sollte ich da für Schuhe anziehen? Ich riss den Schrank auf und durchsuchte meine Schuhe. Jenni hatte meine schwarzen Sneakers an. Die schwarzen Overknees sahen zu billig zu dem Outfit aus. Ich sah die nachtschwarzen Pumps an. Nein, ich würde damit nur herum stolpern. Ich ging zu Jenni und holte mir dort meine Sneakers wieder. Sie hatte ihre tollen, weißen High Heels an.

Ich ging runter und Emmett pfiff durch die zähne. Ich spürte wie Jennis Gefühle umschwangen, darum warf ich ihm einen vielsagenden blick zu. Er wusste auch nicht wo Jasper war. Emmett grinste mich trotzdem an. >> wir nehmen meinen Audi<< sagte ich schnell zu Jenni und holte den Schlüssel. Emmett folgte mir. >Wo ist Jasper?< fragte er in Gedanken. >> Später…<< flüsterte ich und gab ihm einen Kuss. Jenni stieg gerade in den Wagen ein, als ich in der Garage ankam.

Wir fuhren die 14 Kilometer zu Dylan. Es war eine sehr laute Party. Ich musste mein Supergutes gehör erst anpassten, was nicht gerade leicht war. Jen jen und ich setzten uns zu ihrer Geschichtsgruppe, die gerade Flaschendrehen spielten. Nach dem 4 mal Drehen war ich dran. Man reichte mir einen randvollen Pappbecher mit Wodka. Ich sah in die Runde. >> Wollt ihr mich umbringen?<< lachte ich und Jenni sah vielsagend zu mir. Ich grinste und setzte den Becher an. Ich leerte ihn in einem Zug. Dann drehte ich die Flasche. Die Flasche zeigte auf ein Mädchen mit braunen Locken. Ich lächelte sie böse an. Sie seufzte. >> Wahrheit, Wahl oder Pflicht?<< fragte ich. >> Pflicht<< antwortete sie Mutig. >> Du gehst jetzt zu deinem Schwarm, gibst ihm einen Kuss in den Nacken und gehst mit ihm hoch in ein Zimmer…<< grinste ich böse. Sie starrte mich entgeistert an. Dann stand sie auf und verschwand im Getümmel. >> Ich bin dann auch mal weg…<< sagte ich und ging nach draußen auf die Wiese. Dort waren viele angetrunkene Jungs. Ich stellte mich zu ihnen und machte bei ein paar Trinkspielchen mit. Es machte wirklich spaß. Die ersten erbrachen sich schon, die anderen schütteten sich den Alkohol schon über das Gesicht so betrunken waren sie, und ich stand noch da und sah allen zu. Als es mir dann doch zu langweilig wurde sah ich mich nach Jenni um. Wo war sie. Ich hatte meinen Namen gehört. Der Baum. Ich ging zu dem Baum, wo Dylan sich vor Schmerzen krümmte. Jenni. Ich wurde wütend und fühlte wie sich meine Augen rot färbten. Dylan sah zu mir hoch. >> na, sarah… äh Bonnie… wie sieht es mit einer Privatvorstellung für mich aus…<< er legte seinen Arm um mich. >> Liebend gerne…<< säuselte ich und warf ihn in das Gebüsch. >> Oh, nicht so heftig…<< meinte er total angetrunken, als ich ihn auf den Boden warf. Er sah warscheindlich meine Augen in der Dunkelheit nicht. >> du wirst nie wieder ein Mädchen belästigen…<< brannte ich ihm in sein Hirn und brach ihm die Hand. Er schrie auf und ich sprang über den Zaun zu meinem Auto. Das hatte gesessen. Ich wendete den Audi mit quietschenden Reifen und trat aufs Gas. Jenni war auf dem Weg nachhause. Ich hörte ihre Gedanken. >>Jen Jen? Alles in Ordnung? Plötzlich warst du weg.<< sagte ich und mein Blick fiel auf ihr verrissenes Shirt. Sie hielt es mit einer Hand fest. >>Ach nichts passiert. Ich musste einfach da weg.<< sie machte eine wegwerfende handbewegung. >>Wer war das?<< zischte ich, obwohl ich es schon wusste. Meine Augen färbten sich wieder Rot. >>Dylan, aber es ist nichts passiert. Ich denke, er hat im Moment tierische Schmerzen.<< nuschelte sie und öffnete die Beifahrertür. Und wie er schmerzen hatte. Ich grinste. >>Sarah? Kommst du? Ich möchte nach Hause.<< Jennis stimme war leise, aber bestimend. Ich stieg ein und wir fuhren los. Zuhause grinste mich Emmett schon an, doch als er Jenni sah änderte sich ein Gesichtsausdruck. >> Gleich, okay?<< flüsterte ich so leise wie möglich. Er nickte leicht. Jenni ging die Treppe hoch und ich blieb unten neben Emmett stehen. >> Dylan hat sie wieder belästigt<< sagte ich, und hörte wie sie sich hinter der Tür zu Boden fallen ließ. Ich war schon bei der Tür und legte die Handflächen auf das helle Holz. Ich konnte so sogar ihren Herzschlag spüren. >>Jen? Geht es dir gut?<< fragte ich besorgt. >>Ja natürlich. Ich will nur schlafen.<< flüsterte sie. Ich biss mir auf Die Lippe und ging runter. Ich wusste, dass sie kein Auge zubekommen würde, ohne ihren Jasper. Ich nahm Emmett an der hand und zusammen gingen wir zu meinem haus. Wir setzten uns aufs Bett und ich erklärte ihm alles.

ich muss jetzt noch etwa für Jasper jagen gehen, bis morgen

Sarah


Sarah:

Liebes Tagebuch,

Heute, 23.April, wollte ich Jenni heute etwas ablenken, darum buchte ich einen Flug nach LA in Kalifornien. Es war heute ein Ausnahmetag, den es regnete. Was gut für mich war, denn das Glitzern wäre zu auffällig. Emmett war zu Jasper gegangen, um ihm zu sagen, wie Jenni litt.

Ich weckte Jenni um acht, sie war anscheinend doch noch eingenickt. Verschlafen blinzelte sie zu mir hoch. >> guten Morgen… ich hab die Kaffee gemacht…<< ich drückte ihr die Kaffeetasse in die Hand und das Brötchen mit Erdbeermarmelade in die andere Hand. >> Ich hab eine Überraschung für dich…<< grinste ich und zog die Vorhänge zurück. Jenni liebte Überraschungen. Sie wollte gerade etwas sagen, als ich sie unterbrach. >> erst wird aufgegessen und ausgetrunken! Dann machst du dich fertig!<< Ich blieb so lange im Zimmer stehen, bis sie das gante Brötchen gegessen und die Tasse ausgetrunken hatte. >> Gut, jetzt zieh dich an… und keine teuren Schuhe, ja?<< ich ging runter in die Küche und wusch die Tasse ab. Kurze Zeit später kam Jen jen runter. Ich sagte ihr sie solle schon mal ins Auto sitzen und zog mir dann noch die dunkelblauen Ballerinas an. Die passten super zu meiner schwarzen Jeans und den blau, weiß gestreiften Matrosenshirt. Ich nahm Jennis Handtasche und warf meine Geldtasche rein. Carlisle hatte mir seine Kreditkarte gegeben. Mit dem Schlüssel bewaffnet stieg ich in den Sportwagen ein. >> Jenni, siehst du bitte nach ob du deinen Pass in deiner Handtasche hast?<< fragte ich und gab ihr die Tasche. Derweilen startete ich den Motor und fuhr aus der Garage. >> Jap, ist drin… aber wo…?<< begann sie. >> das wirst du schon sehen…<< unterbrach ich sie wieder. Ich lenkte das Auto in das Parkhaus vom Flughafen und wir checkten ein. >> Nach LA?<< fragte Jenni erfreut. Ich nickte. Jenni mochte fliegen, nur ich nicht. Das wusste sie zu schätzen. >> wir gehen shoppen!<< verkündete ich als wir in den Flieger stiegen. >> Du bist ein Vampir, und immer noch nervös wenn du in ein Flugzeug steigst?<< fragte mich Jen. Ich sah sie schuldig an. Sie lachte auf. Es tat gut sie lachen zu sehen. >> wir halten Händchen, beim Start, okay?<< schlug sie vor. Ich sah sie vielsagend an und ließ meine Augen rot werden. Sie verstand die Botschaft. >> dann eben nicht…<< kicherte sie entschuldigend. Ich nickte und wir stiegen in die Maschine ein. Ich krallte mich am Sitz fest und demolierte ihn etwas. Jenni lachte auf, als sie meinen Handabdruck sah.

Nachdem das Flugzeug gelandet ist, gingen wir shoppen. Es war wirklich toll! Zahlreiche Kleider, Designerjeans, teure Schuhe und ein paar Taschen für Jenni schleppten wir mit uns herum. >> Jetzt will ich aber etwas für mich…<< grinste ich und steuerte den Ford Mustang Händler an. >> Ich will ein neues Auto… da ich meinen Dodge geschrottet habe…<< ich verzog eine Grimasse und Jenni nickte. Ich sah mich im Laden um, bis ich mein Traumauto entdeckte. Einen orangen Ford Mustang Giugiaro mit schwarzen Rallyestreifen. >> das will ich haben!<< entfuhr es mir. >> Das ist als Erstwagen aber nicht sehr günstig, meine Kleine…<< meinte der Verkäufer. Ich sah ihn entgeistert an. >> ich bin 20?!<< entfuhr es mir. Er sah mich verwirrt an. >> Oh, Entschuligung…<< er öffnete mir die Fahrertür und ich stieg ein. Die edlen Ledersitze erinnerten mich an meinen Dodge. >> Den will ich haben…<< sagte ich du wir verhandelten noch über den Preis. Dabei kam natürlich meine besondere Gabe zum Einsatz. >> er muss mit dem nächsten Flug nach Washington… ich lasse ihnen meine Adresse hier, bitte an den nächstgelegenen Flughafen… und beim Preis schreiben sie 5.000 rein…<< diktierte ich ihm. Er schrieb brav den viel zu niedrigen Betrag auf die Rechnung und ich bezahlte mit der Kreditkarte. Jenni schaute mich mit offenen Mund an. >> Was? Wenn ich schon so eine Gabe habe, muss ich die auch ausnützen…<< kicherte ich und kaum waren wir aus dem Geschäft lachten wir los.

Das Auto wurde gerade abgeholt. >> siehst du, sonst hätten wir ihn erst in einem Monat bekommen… wahrscheinlich musst du mit meinem Audi nachhause fahren, Schätzchen…<< ich sah sie vielsagend an. Sie grinste zurück und wir shoppten weiter.

Doch als es aufhörte zu regnen und die Wolkendecke aufriss wurde es knifflich für mich. Ich kaufte mir eine lange Jeans, einen Poncho, einen großen Hut und eine Sonnenbrille. >> Wir müssen so schnell wie möglich zurück…<< flüsterte ich und Jenni nickte. Wir fuhren mit der U-Bahn zum Flughafen und rannten in das schützende Gebäude. Doch der nächste Flug nach Washington ging erst in einer Stunde! Ich zog mich auf dem WC wieder um… mit den Sachen wollte ich mich nicht sehen lassen, und dann setzte ich mich an einen Schattenplatz.

Wir gaben das Gepäck ab, und setzten uns an die Bar. Ein netter, junger Mann spendierte uns noch eine Runde Drinks. Doch ich verbat Jenni den Alkohol, denn sie musste noch fahren. Dann wurde unser Flug, mit 48 Minuten Verspätung aufgerufen. Wir setzten uns wieder in den Flieger und flogen zurück. Am Flughafen mussten wir noch eine Viertelstunde auf unser Gepäck warten. Der Verkäufer musste wirklich Himmel und Hölle in Bewegung gesetzt haben, denn mein Mustang war auch schon da. Der Schlüssel musste ich beim Inormationsschalter abholen und dann konnte ich nach Hause fahren. Ich hoffe nur, Jenni geht gut mit meinem Schätzchen um.

Das beste von heute, außer dem neuen Auto, war Emmetts Gesicht, als er den Mustang sah. >> Tolles Auto, nicht?<< grinste ich und stieg aus. Er nickte nur. >> frag wie viel sie dafür gezahlt hat…<< kicherte Jenni die nach mir in die Garage fuhr. Emmett sah mich an. >> wie viel?<< fragte er. Ich grinste. >> Naja, man muss den Aufschlag für die Expresslieferung, die Sonderausstattung, den vollen Tank, die neuen Reifen und die Speziallackierung noch dazu rechnen…<< zählte ich auf und grinste breiter. >> also insgesamt wäre er ca. 34.500 Dollar wert… ich hab ihn um 5.000 bekommen…<<

Emmett lachte auf. >> ich liebe dich auch…<< kicherte ich und dann viel mein Blick auf Jenni. Sie war jetzt weder traurig. Emmett sah beinen besorgten Blick und räusperte sich. Ich sah wieder zu ihm. Er nickte. Ich verstand erst gar nicht, doch dann hörte ich Jaspers Stimme. Ich sah zu Jenni. Auch sie hatte ihn gehört. >> Jasper!<< entfuhr es ihr und schon rannte sie ins Haus. >> Wie hast du das den hinbekommen?<< fragte ich Emmett als wir zusammen zur Rennstrecke fuhren. Natürlich mit dem Mustang. >> Naja, ich musste eigentlich nur Dylans Party erwähnen, und schon wusste er was los war…<< Emmett blieb stehen und legte seine Arme um mich. >> Ich weiß, dass du ihn nicht ungeschoren davonkommen hast lassen…<< flüsterte er. Ich grinste ihn an. >> das siehst du morgen in der Schule…<< flüsterte ich verführerisch und Küsste ihn.

Bis morgen liebes Tagebuch,

Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch...

Ich kann meine Gefühle garnicht beschreiben. Nur Jasper kann es und er runzelt gerade die Stirn. Ja, Tagebuch, er ist wieder da. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit..

Als ich heute Morgen aufgewacht bin saß Sarah neben mir und hielt ein Tablett hin. "Guten Morgen." Flüsterte sie und lächelte liebevoll. "Ich hab dir einen Kaffee und ein Brötchen gemacht." Gab sie mit einem verschwörerischen Lächeln zu. "Morgen." Nuschelte ich und wischte mir die restlichen Tränen weg. (Es tut mir leid, dass Jasper das jetzt lesen wird, aber er will mich nicht alleine lassen.) "Ich habe eine Überraschung für dich." Grinste Sarah und Hoffnung stieg in mir auf. Würde Jasper jetzt unten auf mich warten? War er endlich wieder da? Ich setzte mich hektisch auf und wollte es wissen, doch Sarah sagte, ich müsse erst aufessen. So schnell ich konnte zwengte ich mir das Brötchen hinein und leichte Übelkeit überkam mich. "Ich warte unten auf dich." Flüsterte Sarah und ging aus dem Zimmer. In windeseile stand ich auf und lief ins Badezimmer. Dort erbrach ich mich heftig. Das Brötchen war zu viel für meinen Magen. Der Kaffee verschlimmerte das Ganze nur noch. Schnell spülte ich meinen Mund aus und putzte mir die Zähne. Dann nahm ich mir meine schwarze Hotpants und zog darunter eine zerrissene weiße Leggings an. Dazu trug ich mein schwarzes hautenges T-Shirt. Ich wollte schön aussehen, wenn Jasper daunten stand und auf mich wartete. Ich rannte fast die Treppe runter und mein Herzschlag setzte einmal aus, bis er wieder anfing. "Jasper war nicht da", schoss es mir durch den Kopf. Ich ging zu Sarah die sich gerade ihre Ballerinas anzog. "Ich bin gleich fertig. Schnapp dir schonmal deine Handtasche und dann wird das Geheimnis gelüftet." Nuschelte Sarah mit einem leichten Lächeln. Ein wenig betrübt schnappte ich mir meine schwarze Lederjacke und stieg in Sarahs Audi. Dort lehnte ich meinen Kopf an die Scheibe und unterdrückte die Traurigkeit, die in mir aufstieg. Sarah tänzelte zum Auto und stieg ein. "Wohin wollen wir?" Fragte ich sie leise. Meine Schwester schüttelte den Kopf und lächelte, dann startete sie den Motor und brause davon. Während der Fahrt schloss ich meine Augen und dachte nach. Hatte Jasper mich jetzt endgültig verlassen? Ohne sich zu verabschieden? Würde ich ihn jemals wiedersehen? Nach kurzer Zeit stoppte der Wagen und Sarah parkte ihn im Parkhaus. Wir waren am Flughafen in Seattle. "Sarah, was-?!" Sie unterbrach mich lachend. "Wir gehen Shoppen." Grinste der Vampir neben mir und zog mich zur Rezeption. "Nach LA?!" Stieß ich überrascht aus und versuchte dabei ein wenig zu lächeln. Sarah nickte und zog mich weiter. "Du hast Flugangst. Sollen wir während dem Start Händchen halten?" Fragte ich mit viel Ironie in der Stimme. Sie guckte mich an und ihre Augen wurden kurz rot. "Ist ja schon gut." Lachte ich über ihre Reaktion und wir gingen zum Gate 3.

Als das Flugzeug startete, krallte Sarah sich an den Armlehnen fest und hinterließ Abdrücke. Gybsy hatte Flugangst, dass konnte ich gut verstehen und machte ihr keine Vorwürfe. Es dauerte eine Weile bis das Flugzeug in LA landete. Die Sonne lag unter der dicken grauen Wolkendecke. Ich staunte nicht schlecht, als wir die ersten Geschäfte sahen. Prada. Gucci. Dolce & Gabbana. Das Einkaufen konnte beginnen.

Sarah und ich schafften 6 Geschäfte in 1 Stunde. Wir liefen sozusagen Marathon. Sarah stoppte jedoch, als sie das Autogeschäft sah. "Bitttteee." Flehte sie und schaute mich mit großen Augen an. "Na geh schon. Ich warte hier." Lachte ich und sie lief los. Nach 15 Minuten kam sie wieder. "Dankeschön und bis bald." Verabschiedete sie sich von dem Verkäufer, der einen Moment ziemlich verwirrt wirkte. "5000$ für einen Wagen ist ein Schnäppchen." Mir blieb der Mund offen stehen. "Was?! Für eines ist meine Gabe doch gut." Gab sie lächelnd zu und hakte sich bei mir ein. "Los, lass uns gehen. Sonst ist der Wagen noch vor uns in Seattle." Murmelte Sarah und schaute mich vielsagend an. Kurze Zeit später saßen wir beide wieder im Flugzeug. Ich musste ihren Audi auf dem Heimweg nach Hause fahren. Es war ein ganz anderes Gefühl, als auf dem Motorrad. Sarah und ich lieferten uns ein Kopf an Kopf rennen nach Hause. Der Ford Mustand Giugiaro parkte zuerst in der Garage. Danach stellte ich den Audi daneben. "Tolles Auto." Meinte Emmett mit schiefem Lächeln. "Rate mal wieviel Sarah dafür bezahlt hat." Lachte ich und warf meiner Schwester den Schlüssel zu. "-..also insgesamt wäre er ca. 34.500 Dollar wert… ich hab ihn für 5.000 bekommen." Meinte Sarah und grinste, als sie Emmetts Mimik sah. "Ich liebe dich auch." Gab sie kichernd zu. In dem Moment bohrte sich das Messer erneut in meine Brust und hinterließ eine kläffende Wunde. Emmett räusperte sich kurz und nickte Sarah zu. "Jenni." Hauchte jemand und ich schaute zur Garagentür. Mein Herzschlag setzte für einen kurzen Moment aus. "Jasper." Stieß ich freudig hervor und rannte dem blonden Vampir in die Arme. Ich drückte ihn so fest ich konnte an meine Brust. Jasper lachte kurz auf. "Ich hab dich so vermisst." Nuschelte ich und eine Freudenträne rollte mir über die Wange. "Ich dich mehr." Flüsterte mein Verlobter und drückte mich fest an sich. Ich bemerkte garnicht, dass Jasper mich in sein Zimmer getragen hatte, so sehr genoss ich den Moment. Der Vampir- den ich so abgöttisch liebte- legte mich sanft auf das Bett und küsste meinen Hals. Ich fühlte mich einfach wundervoll. Er war wieder da. Mein Leben war es wieder wert, es zu leben.

"Wo warst du?" Fragte ich Jasper kurze Zeit später. Er lag neben mir auf dem Bett und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. "Ich war in Sarahs Höhle... Ich wollte mich aushungern, weil ich in letzter Zeit so unkonzentriert war. Ich wollte niemanden verletzten und ganz bestimmt nicht dich." Gab er nach langer Pause zu. Ich war geschockt. Er wollte sich qualvoll aushungern. "Nein! Bitte tu das nicht mehr. Bitte... Wir schaffen das." Flüsterte ich leise. "Jasper nickte leicht. "Zum Glück hat Emmett mich überredet." Meinte er nach kurzem Schweigen. "Danke Emmett." Bedankte ich mich leise, in der Gewissheit, dass er mich verstehen würde. Und nun sitze ich hier auf dem Bett und Jasper versucht mit mir über meinen Gesundheitszustand zu sprechen. Mir geht es aber fantastisch, jetzt wo er wieder da ist.

Und du weißt nicht, Tagebuch, wie ich ihn vermisst habe. Ich habe die Sicherheit vermisst, die seine Anwesenheit brachte. Aber jetzt muss ich wirklich los. Jasper und ich wollten nochmal im Dunkeln Motorrad fahren...

Bis Morgen

Jen


Jenni:

Liebes Tagebuch..

Ich fühl mich so schlecht. Mir war die ganze Sache gestern Abend so peinlich. Jasper und ich lagen gestern in meinem Bett und küssten uns. Wir sind vorher Motorrad gefahren und hatten noch unsere Ledersachen an. "Jasper?" Fragte ich ihn ganz leise. "Ich liebe dich so sehr." Nuschelte ich leise und küsste ihn wild. Meine blonden Haare- die mit der Zeit schon wieder ziemlich lang geworden sind- kitzelten Jaspers Wange und seinen Hals. "Jen, wir können nicht." Murmelte Jasper und musste sich konzentrieren. "Doch." Grinste ich. Unsere ganze Familie saß unten im Wohnzimmer. Schnell stand ich auf und schaltete die Stereoanlage an. "Besser?" Fragte ich ihn unschuldig. Urplötzlich lag ich auf ihm drauf. Naja, Tagebuch, wir hatten sehr viel Spaß, doch am Ende musste ich auf der Couch in meinem Zimmer schlafen. Wir haben mein Bett zerstört. Als es an der Tür klopfte zog ich mir schnell Jaspers Shirt an und ging zur Tür. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. "Jen? Alles in Ordnung? Ich hab einen Knall gehört und-..?" Sie brach ab und schaute ins Zimmer. "Das Bett." Grinste Sarah und guckte mich mit großen AUgen an. Ich schaute auf den Fußboden. "Oh mein Gott. Ihr habt das Bett zerstört." Rief sie lachend. Ich versuchte ihren Mund zuzuhalten, doch es brachte nichts. Emmett brach unten sofort in Gelächter aus. Ein wenig wütend und peinlich berührt knallte ich die Tür vor ihrer Nase zu. Jasper schaute mit einem leichten Grinsen an die Wand. "Es tut mir leid." Murmelte er. Ich fing laut an zu lachen. "Du.. kannst.. nichts dafür." Brachte ich hervor. Jasper grinste mich an. Meine Laune war ansteckend. Als ich heute morgen auf der Couch aufwachte lag Jasper nicht mehr neben mir. Ich erschrak heftig. "Alles ok?" Fragte eine beruhigende Stimme. Jasper saß auf meinem Schreibtischstuhl und schaute mich besorgt an. "Ich habe gedacht, du wärst weg." Murmelte ich und der Schock war mir ins Gesicht geschrieben. "Ich werde dich nicht nochmal verlassen!" Nuschelte Jasper und lächelte mein heißgeliebtes schiefes Lächeln. Kurze Zeit später stand ich nur mit Unterwäsche bekleidet vor meinem Kleiderschrank. "Was soll ich heute anziehen?" Fragte ich ihn verzweifelt. "Mir gefällst du so." Hauchte Jasper an mein Ohr und umarmte mich von hinten. "Besser nicht." Grinste ich ihn an und wandte mich wieder dem Kleiderschrank zu. Ich entschloss mich für eine Hotpants und ein bauchfreies Top. "Geht das so? Kann ich so Motorrad fahren?" Fragte ich Jasper und lachte über seine Reaktion. "Ich weiß.. Sieht zu schlampig aus." Beantwortete ich meine Frage selber, bevor der Vampir vor mir antworten konnte. Schnell nahm ich mir meine Lederhose und ein T-Shirt. Dazu noch meine Lieblingsschuhe- meine Motorradstiefel.

"Besser?" Fragte ich ihn leise. "Ich liebe dich." Hauchte mein Verlobter und schob mich zur Tür. "Ich dich mehr." Grinste ich. Sarah und Emmett saßen zusammengekuschelt auf der Couch. Sarah grinste ins Leere. Schnell schnappte ich mir ein Brot und ging in die Garage. Was dort stand verschlug mir die Sprache. Ich stieß einen leisen Schrei aus. Ich lies das Brot fallen und schaute zu Jasper. "Wow.. Du hast dir ein neues Motorrad gekauft." Murmelte ich und schaute ihn mit großen Augen an. "Nein, ich hab kein neues Motorrad, sondern du." Flüsterte er und küsste mich. Mir blieb erneut der Mund offen stehen. Vor mir stand eine aufgetunte Suzuki Hayabusa. "Wow.." Nuschelte ich und ging auf das schwarze Motorrad zu. "Jasper... das ist wow.." Mir fehlten die Worte. "Ich liebe dich." Sagte ich und sprang ihm in die Arme. "Probefahrt?" Fragte Sarah, die in der Tür stand. [[[Em und Sa haben es geholt oder nicht?]]] "Auf jeden Fall... Jasper nimmst du die Ducati?" Fragte ich ihn und machte große Augen. Er nickte leicht. Mit einem Kuss und einem leisen 'fahr vorsichtig' stieg er aufs Motorrad und ließ den Motor an. "Sasa? Kommst du mit?" Fragte ich sie leise. Ihre Augen leuchteten. "Wir treffen uns in 15 Minuten an Dad's alter Rennstrecke." Gab sie zu und verschwand in der Tür. Ich grinste, schaute zu Jasper und setzte mir den schwarz verdunkelten Helm auf. Es war ein lang ersehnter Traum. Niemand wusste davon, außer Sarah und Edward. Ich strich kurz übers Display und ließ den Motor an. Der Klang war der Wahnsinn. In das Motorrad wurden bestimmt mehrere Tausend Dollar investiert. Ich vergaß Raum und Zeit als ich vollgas mit Jasper über die Hauptstraße raste. Einen kurzen Augenblick später überholte ich Jasper mit Links. Er lächelte leicht. Jasper gab mehr Gas und versuchte mich zu überholen- was eigentlich unmöglich war. Wir fuhren eine kurze Zeit nebeneinander. Bis die kleine Einfahrt der Rennstrecke vor uns erschien. Ich fuhr ein bisschen langsamer und sah schon die geteerte Straße der Strecke. Jasper und ich fuhren eine ganze Zeit lang ein Rennen gegeneinander. Ich gewann 3 von 4 mal. Plötzlich fuhr ein Mustang und ein Audi auf den großen Platz. Ich konnte wissen, dass Sarah ihr neues Auto fuhr und Emmett den Audi. Einmal wär ich Sarah fast vors Audi gefahren, weil ich kurz nicht aufgepasst hatte. Sie hatte mich am Hinterrad erwischt, aber es ist nichts passiert. Die Suzuki hat Power. 197 Ps. Höchstgeschwindigkeit 297 km/h. Aber ich konnte es leider noch nicht testen, da Jasper streng dagegen ist. Vielleicht probier ich es irgentwann mal, wenn Jasper und Sarah nicht da sind. "Jenni?!" Rief Edward aus dem Wohnzimmer nach oben. "Psst." Flüsterte ich und sah Jasper an, der mich mit großen Augen ansah. "Vergiss es." Flüsterte ich leise und küsste ihn schnell. Die Couch muss heute auch noch dran glauben *grins*. Ich bing dich, liebes Tagebuch, gleich zu Sarah und Emmett. Ich wusste das ich jetzt gerade nicht erwünscht war und genoss Jaspers Liebkosung.

Bis Morgen

Jen


Sarah:

Liebes Tagebuch,

Heute, 24. April, musste ich natürlich mal an meinem neuen Auto rumschrauben. Als es hell wurde stiegen Emmett, Jasper und ich in Emmetts Jeep ein. Das einzige was mich an der Situation störte war das ich nicht fahren durfte. Es war Emmetts wagen. Schmollend saß ich auf dem Beifahrersitz und zippte im Radio umher. Einen Nachrichtensendung sog meine Aufmerksamkeit auf sich. >> Die Leiche eines 43 jährigen Mannes wurde im Wald von ein paar spielenden Kindern entdeckt. Wir vermuten, dass er von einem wilden Tier angegriffen und zerfleischt worden war…<< bei diesen Worten grinste ich, und Emmett sah zu mir rüber. Ich spürte Jaspers Blick im Rücken und begann zu kichern. Ich hatte den Mann wirklich schlimm zugerichtet. Emmett fuhr auf den Parkplatz des Motorradhändlers. >> Hallo, wir sind hier um uns ein Motorrad zu kaufen…<< sagte ich zu dem Ladenbesitzer der gerade aus dem Auto stieg. >> Tut mir leid, meine Dame, aber wir haben noch nicht geöffnet…<< meinte der große, schlaksige Mann im Anzug. Jasper und Emmett traten hinter mich. >> sie haben uns nicht ganz verstanden, wir wollen aber jetzt ein Motorrad kaufen… wir hatten es schon Bestellt… es ist bestimmt schon gestern geliefert worden…<< ich ließ mein Talent etwas an ihm Nagen. >> Oh, okay… wenn sie mir bitte Folgen würden…<< er schloss das Geschäft auf und führte uns in den Lagerraum. Da stand die Maschine. Jennis Traummotorrad. Die Suzuki Hayabusa. >> Hier sind die Schlüssel…<< der Anzugträger gab mir die Schlüssel, und Jasper nahm sie mir aus der Hand. >> das ist aber nicht das Motorrad das ich wollte… die ist gar nicht getuint?<< stellte ich fest und sah den Besitzer böse an. Er wurde nervös. Ach ja, mein Vampirdasein hat ja so eine winzige Nebenerscheinung. Meine Augen.

Nachdem ich wieder den Preisverhandelt hatte und mich im Lager bedienen durfte half mir Emmett grinsend die Suzuki zu tuinen.

Nach einer halben Stunde waren wir abfahrtsbereit. Zum Glück hatte der Verkäufer nicht mitbekommen, wie schnell ich war.

>> Ich fahr die Maschine nach Hause…<< grinste ich und nahm Jasper die Schlüssel aus der Hand. Ich schwang mein Beim über die schwarzen Höllenmaschine und war froh, dass ich heute die Lederhose von Jenni geklaut hatte. Ich richtete noch schnell die grauen Overknees, zog mir mein Shirt über den Hintern. Geschickt öffnete ich noch den Pferdeschwanz und schüttelte meine rotbraunen Locken. Ich warf Emmett noch einen Blick zu und dieser grinste vielsagend. Ich lachte auf, rollte das Motorrad vom Ständer und startete den Motor. Hinter mir startete auch der Jeep. Ich ließ noch einmal kurz den Motor aufheulen und genoss den tollen klang der Suzuki, dann brauste ich los. Ich hatte so schnell Gas gegeben, dass mein Vorderrad für eine Sekunde lang in der Luft schwebte. Mit Vollgas fuhr ich nach Hause und betete, das Jenni schon wach war. Fehlanzeige.

Jasper ging grinsend an mir vorbei, in das Zimmer und schloss die Tür vor meiner Nase. Ich knurrte kurz und ging wieder runter. Emmett saß vor den Fernseher und guckte eine Wiederholung eines Footballspiels. Doch seine Gedanken waren immer noch bei der Szene vorher im Motorradladen. >> na? Hängst du deinen Gedanken nach?<< kicherte ich und setzte mich auf die Lehne. Er grinste und sah zu mir rüber. Oben hörte ich wie Jenni kicherte. Emmett sah mich immer noch an. Ich wusste nicht was in seinem Kopf vorging. Seine Gedanken waren für mich so verwirrend. > Jetzt! Mach es Jetzt!< >Elvis Konzert 69< >nein, ich muss Jenni noch fragen< >Love me Tender<

>> Hör bitte auf…<< ich hielt mir die Ohren zu. Er grinste und zog mich zu sich. Ich kuschelte mich an ihn als ich hörte wie oben die Tür aufging. Jenni kam runter. Ich grinste. Sie ging in die Küche holte sich ein Brötchen und ging in die Garage.

Ein tiefer Atemzug und mit einem leisen Geräusch landete das Brötchen auf dem Boden. Jenni quiekte erfreut herum und überredete Jasper zu einer Probefahrt. Ich holte die Schlüssel und setzte mich in meinen Mustang. >> Sei vorsichtig, schatz…<< sagte ich und gab Emmett die Schlüssel. >> bin ich doch immer…<< grinste er. >> Ich hab ja nicht mit dir geredet<< lachte ich und klopfte sachte auf das Dach des roten Audis. Zusammen fuhren wir zur Rennstrecke.

Es war ein toller tag… und weiter kann ich nicht schreiben… Emmett will sich für meine freche Antwort revanchieren… Bye

Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch.

Oh mein Gott. Ich bin so aufgeregt. Wir haben es heute Montagabend und ich kann es kaum fassen. Jasper lacht die ganze Zeit neben mir, weil ich so aufgedreht bin, aber das ist mir egal. Ich schreibe dir am besten nochmal die ganze Szene auf.

Heute Morgen wurde ich durch sanfte Küsse an meinem Hals geweckt. Ich regte mich kurz und schaute in die goldenen Augen von Jasper. "Wir müssen in die Schule." Hauchte er und grinste mich an. Heute konnte ich mit meiner Hayabusa in die Schule fahren. Ich war da schon aufgeregt. Nach einem zärtlichen Guten-Morgen-Kuss, stand ich auf und ging ins Bad. Dort putzte ich mir schnell die Zähne und kähmte meine Haare. Jasper hatte sich schonmal in der Zeit beim Klamotten-Aussuchen versucht. Vergebens. Rasch nahm ich mir eine blaue Jeanshose und eine weiße Bluse aus dem Schrank. Dazu trug ich meine -in LA gekauften- blauen Sneakers. Es machte Spaß Jaspers Reaktion zu beschreiben, als ich mir mein Schlafshirt auszog. Es war witzig, aber es lag auch etwas wildes in seinem Blick. Lachend zog ich mir einen weißen push-up BH an und die weiße Bluse. In dem Outfit, dachte ich mir lachend, würde ich heute für Morde verantwortlich sein. Als ich fertig war, streichelte ich Jasper über seine Brust. Er trug- wie immer- seine Lederjacke. "Ich liebe dich." Flüsterte ich leise und legte meine Hände in seinen Nacken um ihn zu mir runterzuziehn. Wir küssten uns leidenschaftlich. Ein leises Klopfen lies mich zusammenzucken. Es war Emmett. "Hey, ihr zwei Turteltäubchen. Ich würd jetzt mal an eurer Stelle schnell runterkommen, sonst kommt Sarah. Sie ist ziemlich sauer, dass eure Gedanken immer abschweifen." Grinste Emmett. Plötzlich tauchte hinter ihm eine kleine zierliche Gestallt auf. "Irgentwann werdet ihr diese Qualen, die ich erleide büßen." Murmelte Sarah und man sah einen kurzen Moment ihre roten AUgen. Dann wechselten sie plötzlich ihre Farbe und wurden wieder eine Mischung zwischen Blau und Grün. "Viel Spaß heute in der Schule." Murmelte sie, küsste Emmett kurz und verschwand. Ich lachte leicht und folgte den beiden Männern. Ich schnappte meinen Rucksack und ging in die Garage. Sarah lag wieder einmal unter ihrem Ford. Ich schnappte mir meinen Helm und stieg auf die Hayabusa. Jasper, der mit seiner Ducati vor der Garagentür auf mich wartete, grinste mich an. Mit einem leisen 'Bye' fuhr ich aus der Garage raus und raste zusammen mit Jasper die Hauptstraße runter. Es war ein befreiendes Gefühl, wenn man die Straße unter einem vorbeirauschen sah. Kurze Zeit später mussten wir vom Gas gehen, weil wir auf das Schulgelände fuhren. Ich fühlte mich richtig gut. Zwar machten die Blicke der anderen Schüler mich ein bisschen verlegen, aber das ignorierte ich. Ich stieg ab und Jasper gab mir einen beruhigenden Kuss auf die Stirn. Es musste ihn ziemlich viel Überwindung kosten, dass vor aller Öffentlichkeit zu tun. Emmett kam kurze Zeit später auch an und zusammen gingen wir ins Schulgebäude. Ich brauchte allerdings noch ein paar Bücher aus meinem Spinnt und musste deshalb in die andere Richtung. Ich sagte Jasper, dass er schonmal vorgehen solle- ich würde so schnell wie möglich nachkommen. Emmett begleitete mich, weil sein Klassenraum direkt auf dem Flur lag, wo ich hin musste. Ich gab schnell die Zahlenkombination an und kramte in meinen Sachen herum. "Jenni?" Fragte Emmett mich in normaler Lautstärke. "Ja?" Antwortete ich verwirrt. Ihn bedrückte etwas. Mein erster Gedanke war, dass er mit Sarah Schluss machen wollte. "Nein! Du darfst sie nicht verlassen." Flüsterte ich und schlug heftig meine Spinnttür zu. Emmett lachte. "Das habe ich nicht vor. Ganz im Gegenteil. Du kennst sie doch gut oder?" Fragte er mich leise und ging einen Schritt auf mich zu. "Wir sind zusammen aufgewachsen." Gab ich schnippisch zurück. "Okay. Ich brauche deine Hilfe." Meinte er leise und kramte in seiner Jackentasche. Er holte zwei Schachteln heraus. "Oh mein Gott." Stieß ich entsetzt aus. Er öffnete beide und hielt sie mir hin. "Was meinst du, welcher würde ihr gefallen?" Ich schaute auf die beiden Ringe. Sie sahen unglaublich toll aus. Ich schlug mir meine Hände vor den Mund um nicht laut aufschreien zu müssen. Die Schüler die auf diesem Flur waren schauten uns alle verwirrt an. Ja, es sah bestimmt auch total komisch aus, wenn ein vergebener Junge einem vergebenem Mädchen zwei Ringe vor die Nase hielt.

Die Ringe sahen beide total schön aus. Beide waren aus weißgold, doch der eine hatte ein Rubin und der andere ein Smaragd in der Mitte.

Ich kannte Sarah schon mein ganzes Leben und ich wusste genau, dass sie den Smaragdstein am besten gefunden hätte, deswegen zeigte ich auch sofort auf den einen. Emmett lächelte zufrieden. "Danke, du warst mir eine große Hilfe." Meinte er, packte die Ringe weg und umarmte mich heftig. "Emmett, ich bin noch kein Vampir." Stieß ich halb zerquetscht hervor. Er brach mir fast alle Knochen. "Oh ehm..."Stotterte er. "Es tut mir leid." Plötzlich kam eine tiefe Stimme vom Ende des Flures. "Mr. Cullen, könnten sie bitte nicht versuchen eine andere Schülerin umzubringen. Die Arme, sie ist fast schon tot." Murmelte Mr. Brown, als er auf uns zu kam. "Bye Emmett, bis später." Grinste ich und joggte den Flur entlang. "Jetzt ziehen Sie sie nicht gleich in Gedanken aus, indem Sie ihr hinterherstarren, Mr. Cullen. Sie ist sozusagen Ihre Schwester." Tadelte der Lehrer ihn weiter, doch ich verstand die beiden nicht mehr. Gerade als man die Tür schließen und der Lehrer den Unterricht beginnen wollte

huschte ich noch schnell durch den kleinen Spalt. "Tut mir leid, Mr. Orson." Flüsterte ich und ging zu meinem Platz neben Jasper. "Hast du alles mitgehört?" Fragte ich ihn, als er mich angrinste. "Ja." Flüsterte Jasper und drückte unterm Tisch meine Hand. "Emmett wird gerade vor der Klasse zusammemgestaucht. Das was ihr beide angeblich treibt, ist inzucht." Hauchte Jasper leise. Ich musste einmal kurz auflachen und fing einen strafenden Blick von Mr.Orson auf.

Ich freute mich so für die Beiden. Sarah verdient es glücklich zu sein.

Als die Schule zu Ende war fuhren Jasper und ich nicht nach Hause, sondern weiter zum Meer. wir setzten uns vor die große Wiese in der Nähe von den Klippen. Man hörte, wie die Wellen auf die Felsen prallten. Jasper hob mich sozusagen von der Suzuki und legte mich ins Gras. Er lag über mir und küsste meinen Hals und mein Schlüsselbein. Langsam glitten seine Hände zu meinen Brüsten und er öffnete- mit einer schnellen Bewegung- die Bluse. "Hier?" Fragte ich ihn und atmete schwer. "Mal etwas neues." Nuschelte Jasper und lächelte mich an..

Wir kamen spät abends wieder und als ich das WOhnzimmer betrat, sprang Sarah regelrecht in meine Arme. Zum Glück tat sie das nicht auch noch. Emmett hätte mir heute schon fast alle Knochen gebrochen und dann auch noch seine Verlobte... Das ging nicht gut *lach*

Im Großen und Ganzen war es ein toller Tag.

Jen


Sarah:

Liebes Tagebuch,

Es gibt eine sehr schlechte und eine schlechte Nachricht…

Ich beginne den Tag immer mit demselben Gedanken. Ohne schlafen zu müssen verschwimmen die Tage ineinander. Es ist so ein seltsames Gefühl draußen in der kühlen Nacht zu stehen, zu den Sternen hochzuschauen und wissen zu müssen, dass man eigentlich schlafen sollte. Eigentlich.

Ich stand so da, auf unserem Rasen und blickte hinab. Nur der schwache Geruch von Blut erinnerte mich daran was hier passiert war. Auf diesem rasen war so viel passiert. Ich musste nur nach rechts sehen, und sah den entstellten Baum. Hier hatte ich Jenni hingeschleudert. Ich musste nur den Blick nach links auf das Gras richten und wusste, dass Jenni hier von einem Vampir gebissen worden war. Und ich musste nur vor meine Füße sehen, um zu wissen wo ich Emmett blutend in den Händen hatte. Ein kalter Schauder durchzuckte mich. Ich konnte noch sein frisches, warmes Blut auf meinen Händen spüren. Verzweiflung stieg in mir auf und ich begann leise zu wimmern. >> du jaulst wie ein Welpe, weißt du das…<< lachte Emmett und trat aus dem Wald. Ich sah durch meinen rotbraunen Pony zu ihm hoch. >> tu ich nicht… ich Jammer nur etwas hoch…<< sagte ich schnippisch und im Haus erwachte Jenni. Ich lächelte ihn an und entblößte meine Zähne. >> Edward kommt heute nicht mit in die Schule…<< erklärte ich, als er seinen Arm um meine Hüfte legte und mich rein bugsierte. Er sah fragend herab. >> Wir trainieren…<< erläuterte ich und nickte Esme grüßend zu. Sie war gerade mit Carlisle von der Jagd gekommen. Ziemlich spät, es war schon hell. Oben wichen Jennis und Jaspers Gedanken ab, was mich eigentlich nicht stören durfte, doch ich war schon lange nicht mehr auf der Jagd gewesen. Und das bedeutete, dass ich sehr unkonzentriert war und mich darum nicht abkapseln konnte. Nun stürmten die ganzen Gefühle, die geballte Liebe und Leidenschaft und die ungezügelten Gedanken der beiden auf mich ein. Emmett hatte mitbekommen wie ich ins Taumeln geraten war. Ich musste mich für einen Moment setzen und mich sammeln. Es klopfte. Das Holz, so faserig und stark verursachte ein starkes Übelkeitsgefühl in mir. Edward sah mich fragend an. Die Tür wurde geöffnet. Metall, so kalt und hart. > Sammle dich, Sarah!< waren Edwards Gedanken. Ich holte tief Luft und baute wie einen Schutzmantel um mich herum. Die Übelkeit ließ nach und es ging mir besser. Ich hörte wie Jasper erleichtert ausatmete, und spürte wie sich meine Augen wieder Blau färbten. Ich ging hoch. >> Irgendwann werdet ihr diese Qualen, die ich erleide büßen…<< murrte ich, und wieder fiel der Schutz. Schnell sah ich hilfesuchend zu Jasper. Urplötzlich ging es mir wieder gut. >> viel Spaß noch in der Schule…<< meinte ich, küsste Emmett kurz und ging nach draußen. Ich brauchte Blut! Meine Stimmungsschwankungen waren ja nicht zum Aushalten!

In der Nähe erlegte ich ein Kaninchen und zwei Eichhörnchen. >> guten Morgen, Jacob!<< begrüßte ich den rostbraunen Wolf. Er nickte mir zu. Ich deutete auf das blutleere Kaninchen. Jacob verneinte dankend und kam auf mich zu. > Wie geht es dir?< fragte er und sah mich mit seinen braunen Knopfaugen an. >> Es geht… ich musste hier jagen, weil ich schon wieder so Stimmungsschwankungen hatte…<< erklärte ich und sah auf das Kaninchen. > Was die Jäger wohl dazu sagen würden, wenn ein Kaninchen nur mit einem Biss gefunden wurde… blutleer…< dachte der Wolf und in dem Moment knurrte sein Magen gigantisch laut. Ich lachte auf. >> Ich hoffe du magst es nicht Blutig…<< kicherte ich und legte ihm das kleine Häschen vor die Pfoten. Er sah es einen Augenblick an und dann zu mir hoch. >was ist mit ihrem Gift?< fragte er sich selber. >> Iss einfach… du wirst es nicht schmecken…<< drängte ich und hörte wie zwei Motorräder die Straße, einen Kilometer östlich entlangbrausten. Ich lächelte. Es war so klar, dass Jenni das neue Motorrad nehmen würde!

Jacob schlang das Kaninchen regelrecht runter. > Danke< er leckte sich mit der langen Zunge übers Maul. >> Gern geschehen…<< ich lächelte und wenigen Sekunden später tauchte Edward auf der Lichtung auf. Jacob bleckte die Zähne und knurrte. > Ich geh dann mal…< verabschiedete er sich mit einem nicken, knurrte kurz noch Edward an und floh dann durchs Gebüsch. >> Dich hat er wohl nicht so gerne…<< ich grinste. Edward sah ihm noch nach. Dann sah er zu mir. >> Nein…<< meinte er kurz. Oh, das klang nicht so gut. >> Was tun wir heute?<< fragte ich um das Thema zu wechseln. >> wir üben das mit dem wiederbeleben nochmal… es könnte bei Jennis neuem Motorrad nützlich sein, wenn du weißt wie es geht…<< scherzte er. Nun hatte er meine wunde stelle getroffen. Ein knurren entfloh mir. >> also komm…<< er rannte vor und ich folgte ihm.

Nach etlichen Kilometern blieb er stehen. >> Bei was fällt es dir leichter? Einem Menschen, der einem Tier?<< fragte er. Ich zuckte die Schultern. >> wir probieren beides…<< entschloss er. Edward sagte mir ich solle auf der Lichtung warten, mich hinsetzen und versuchen ganz in mich zu gehen.

Ein paar Minuten später tauchte er wieder auf. Auf dem einen Arm hatte er einen Schwarzbären erlegt und auf dem anderen einen verunglückten Wanderer mit zahlreich gebrochenen Knochen. Ekel überkam mich, als ich die gesplitterten Knochen spürte und die vielen Blutergüsse bereiteten mir ein komisches Gefühl in der Magengrube. >> Sammle dich…<< sagte Edward streng, als ich mich vor ekel beutelte. Ich nickte gehorsam und kapselte mich ab. >> Versuch es zuerst bei dem Menschen… er ist noch nicht ganz Tot…<< wies er mich an. Ich nickte.

Genaueres von dem Training will ich nicht schreiben, ich möchte mich nie wieder daran erinnern, es war so schrecklich. Und wie genau ich jetzt wiederbeleben konnte, weiß ich auch nicht.

Nach vier ein halb, von fünf, Stunden voller Konzentration war ich fix und fertig. Mir war übel und schwindelig. Edward brach ab. >> das wird heute nichts mehr, wir probieren es morgen noch einmal…<< sagte er und reichte mir seine Hand. Auf dem halben Weg nach Hause wurde alles schwarz um mich herum. >> Sarah?<< Esmes stimme holte mich zurück ins hier und jetzt. Ich sprang auf und taumelte zurück. Sie drückte mich wieder aufs Sofa.

Ich blieb sitzen. Edward gesellte sich zu mir und erzählte mir, wie Emmett von seinem Lehrer vor der gesamten Klasse zusammengestaucht wurde. Ich lächelte nur, immer noch geschockt von meinem Verhalten. >> Sarah, denk nicht mehr daran, so schlimm war es doch gar nicht… es ist normal bei Neugeb…<< versuchte er mich zu trösten. >> Bei Neugeborenen… aber ich bin keine normale Neugeborene… eine normale Neugeborene könnte Jennis anwesenheit nicht aushalten… eine normale Neugeborene kann ihre Augenfarbe nicht wechseln… eine normale…<< unterbrach ich ihn und fühlte wie sich meine Augen von blaugrün, über violett bis zu einem matsch rot, in rubinrot färbten. Und besonders angenehm war das mit dem verfärben nicht. Es war als ob das unschuldige blau von dem rubinrot weg geätzt wurde. Im Grunde fühlte es sich wie eine Mischung zwischen Tausendnadelstichen und heißem Wasser an, nur etwas dumpf. Ein wirklich seltsames Gefühl. >> ja, schon okay…<< nuschelte Edward.

So das war schon mal die schlechte Nachricht.

Ein Jeep bog gerade in die Kieseinfahrt ein. Ich lauschte dem Geräusch des Motors, bis der Geländewagen vor der Haustür hielt. Edward grinste neben mir. Emmetts leise, zielstrebige Schritte auf der Treppe. Ein Sprung. Die Tür ging auf und er kam rein. Ich starrte immer noch meine Hände an. Emmett brachte ein glückliches Gefühl mit sich, doch es prallte an mir ab. Ich musste schlucken. Am liebsten hätte ich jetzt geheult. Wie ein kleines Kind, hätte ich mich am liebsten an Emmetts starke Schulter gekuschelt und geheult. Er blieb vor mir stehen und kniete sich vor mich. >> Sarah?<< fragte er besorgt. Ich konnte nicht reagieren. Em wartete eine Sekunde und sah dann böse hoch zu Edward. > WAS IST PASSIERT?!< seine Gedanken und der plötzliche Umschwung von Gefühlen bereitete mir schon wieder Kopfschmerzen. Ich begann wieder zu wimmern. Emmett sah wieder zu mir. Zum Glück war Jenni nicht hier. Wieder sah Emmett zu Edward, und dieser wollte gerade erzählen, als ich wie eine Furie hochfuhr und dabei fast das Sofa an die gegenüberliegende Wand geschmettert hätte. >> Nicht…<< meine Stimme war tonlos und in Edwards Augen lag der Schreck.

Emmett trat hinter mich und ich senkte wieder den Kopf. Meine Haare fielen wie ein beschützender Vorhang vor mein Gesicht. >> Sarah?<< Emmetts Stimme klang so wunderbar weich und schützend, so war ich es gar nicht gewohnt. >> mhm?<< war das einzige was ich erwidern konnte und drehte mich um. Er hob meinen Kopf mit einem Finger an und musterte mich. Bei meinen Augen ruhte sein Blick. Sie waren rot. Ich guckte weg. Doch Emmett nahm mein Gesicht in beide Hände und küsste mich. erst war ich so erschrocken über die Zuneigung die in mich einstürmte, doch da ich dieselbe Ehrerbietung für ihn empfand war es einfach nur intensiv. Als ich von ihm abließ war alles anders. Mir war nicht mehr übel. Ich hatte keine Kopfschmerzen. Meine Konzentration war wieder da. Und an meinem Finger trug ich einen kleinen Ring aus Weißgold. Der kleine, blaue Saphir war rundherum mit kleinen Schnörkeln verziert. Ich staunte gerade noch über die Schönheit des kleinen Rings, bis mir einfiel was das bedeutete. Ich sah verwirrt zu Emmett hoch der lächelte. Er machte einen Kniefall und ich hielt mir die Hand vor den Mund und dabei klingelte das kleine Glöckchen hell. >> Sarah Paisley Bennett…<< ich zuckte kurz bei meinem Nachnamen. >>… willst du mich heiraten?<< endete Emmett und hielt dabei meine Hand. Ich war sprachlos. Schnell brachte ich ein nicken zustande und brachte gerade noch ein ersticktes >> Ja<< hervor.

So und die sehr, sehr schlechte Nachricht heute ist: die Folge von einer Verlobung, ist meistens eine Hochzeit. Und Hochzeit bedeutet, dass ich ein Kleid und Stöckelschuhe anziehen musste.

und ich finde ich seh in Kleidern albern aus.

Als Jenni heim kam, erkannte ich schon an ihrem Grinsen, dass sie es gewusst hatte. Ich umarmte sie glücklich und auch Jasper übermannte ich mit meiner Freude. Er strubbelte mir, wie früher als wir zusammen in der Garage saßen und ich ihm beim Schrauben zugesehen hatte, mit der Hand durchs Haar.

Emmett nahm meine Hand und wir gingen raus in die noch junge Nacht.

>> hab ich das Glöckchen von dir?<< fragte ich ihn, als wir Richtung Strand spazierten. Er nickte. >> Damit du mich nicht verlierst…<< wiederholte ich seine Worte von damals. Wieder nickte Emmett.

Er blieb stehen und sah zu mir herab. Ich legte meine Hände um seinen Nacken und küsste ihn wieder und wieder…

Bis morgen liebes Tagebuch,

Sarah


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute, 26. April, ist so ein Tag, den ich gerne wieder vergessen würde. Heute hatte ich Jenni, Jasper, Emmett und Edward in die Schule geschickt. Trainieren wollte ich heute auf keinen Fall. Dafür ging es mir viel zu gut. Aber schon um Mittag war mir langweilig. Ich machte mich auf die Suche nach den Wölfen, doch die scheinen auch schule zu haben. Also streunte ich auf ihrem Revier rum und stieß auf eine unbekannte Geruchspur. Sie war noch ganz frisch, und roch nicht nach Volturi. Neugierig wie ich war folgte ich ihr und stieß auf eine junge Vampirin. Sie war etwa 27 Jahre alt und hatte mittellanges, glattes Schokoladenbraunes Haar. Ich trat hinter dem Baum hervor und sie fuhr erschrocken um. >> Entschuldigung, ich wollte dich nicht…<< stammelte ich. Die Frau vor mir hatte ein wirklich perfektes Gesicht. Die schöne gerade Nase, die wundervoll geschwungenen Lippen und die dichten Wimpern. Doch etwas störte das vollkommene Bild. Ihre Augen leuchteten rot. >> nein, schon gut…<< sie starrte mir in die Augen. >blau?< fragte sie sich. Ich konzentrierte mich auf meinen Durst und schon färbten sie sich rot. >> Besser so?<< ich sah zu ihr auf. Sie war wirklich groß. Wie ein Model. >> Wer bist du?<< fragte ich neugierig. >> Ich bin Valencia…<< sagte sie, immer noch fasziniert von meinen Augen. Dann riss sie sich zusammen. >> und wie ist dein Name?<< erkundigte sie sich. >> Sarah<< antwortete ich kurz. >> Bist du alleine?<< suchen blickte ich mich um. Sie verneinte und erzählte mir wie sie und ihr Clan vor einem Vampir flohen. Ich bot ihr unser Haus als Unterschlupf an, wenn es nicht mehr wie 10 Personen waren. Sie war unglaublich froh, und führte mich zu den anderen. Kaum hatte ich den Eingang der Höhle erreicht, erfassten meine Ohren Geräusche im Wald. Die Wölfe.

Valencia stellte mir gerade ihre Anführerin vor, als große Pfoten auf den Stein traten. >> Schon gut, Seth… ich kümmere mich darum…<< sagte ich und nickte dem rostbraunen Wolf neben ihm zu. Doch die zwei gingen nicht. Sie blieben am Eingang sitzen. >> Sind das Werwölfe?<< fragte Adelheid, die Anführerin des Rocky Mountain Clans. Ich nickte und merkte mir all ihre Namen. Ein Mädchen, Jaqueline, stach mir ins Auge. Die anderen waren alle groß gewachsen, nur sie nicht. Jaqueline war nur ein bisschen größer als ich, sie hatte die selbe Größe wie Jenni. Jedoch sah sie vollkommen anders aus. Ihre großen roten Augen waren der einzige Farbfleck an ihr. Sie war dünn wie ein Ast. Kein bisschen Busen und kein Hintern. Flach wie ein Brett. Ihre aschblonden Haare hingen lang und glatt um ihre Schultern. Sie hatte sogar längere Haare als ich, und das musste schon was heißen, immerhin reichten meine schon bis zum Hosenbund…

Der Clan bestand aus insgesamt acht Personen. Drei Männer und fünf Frauen. Ich zeigte ihnen unser Haupthaus und war froh, dass Jenni noch nicht da war. Für die kurze Zeit musste sie wohl mit Jasper in unserem Häuschen schlafen. Ich hatte gerade Carlisles „ja“ eingeholt schon fuhren Emmetts Jeep und die zwei Motorräder vor. Die Tür wurde geöffnet und der gesamte Rocky Mountain Clan fuhr herum. Alle dachten an dasselbe. >> Ja, ein Mensch…<< sagte ich. Edward blieb wie angewurzelt in der Tür stehen. Genau wie Emmett. Nur Jasper ging weiter. Er hielt die ganze Zeit Jennis Hand. >> Emmett?<< ich trat vor ihn und wischte mit der Hand vor ihm ein paar mal durch die Luft. Keine Reaktion. Er und Edward starrten die ganze Zeit über Jaqueline an. >> Hallo?!<< ich stupste Emmett in die Brust. Erst jetzt sah er wieder zu mir herab. Ich nahm seine Hand und stellte ihm alle vor. >> Schatz, das sind Adelheid, Valencia, Jaqueline, Marcus, Stephen, Dario, Christa und Irene…<< zählte ich auf. Emmett nickte allen zu und ich ließ Carlisle mit ihnen alleine. Gefolgt von Emmett ging ich in die Garage und lehnte mich mit verschränkten Händen an den Audi. >> Was ist?<< fragte er und stellte sich neben mich. Ich zuckte nur die Schultern. >> Sarah…<< begann er. Ich sah zu ihm hoch und er verstummte. Seufzend schloss ich meine Augen und sie färbten sich wieder blau. >> Ist Jasper darum weggegangen?<< fragte er. Ich schüttelte den Kopf. >> das was vorher war… als du Jaqueline so angestarrt hast… was war das?<< informierte ich mich und stellte mich vor ihn. >> ich weiß nicht was du meinst? Jaqueline ist das dünne Mädchen, oder?<< Emmett entknotete seine Hände und legte seine Ellenbogen auf das Dach des Audis. Ich knurrte und ging um das Sportauto herum. Als ich dann vor der Motorhaube stand und mit meinen Fingernägeln unter das Blech fuhr wurde mir etwas klar. >> du hast doch gesagt, dass du mich liebst…<< begann ich und spielte mit dem Ring an meinem Finger. Er lachte auf. >> worauf willst du hinaus?<< grinste er, drehte sich um und lehnte mit seiner harten Brust an das Fenster. >> würdest du das auch vor dem Rocky Mountain Clan machen?<< fragte ich und sah ihn spitzbübisch an. Er grinste. >> Würdest du das nochmal machen?<< hakte ich nach. Er sah mich etwas verwirrt an. >> wer bist du, und was hast du mit meiner Verlobten gemacht?<< scherzte er und ich grinste ihn vielsagend an. >> Jasper?<< Jenni kam rein. >> Der ist nicht hier…<< antwortete ich. >> hast du ihn gesehen?<< fragte Jen jen Emmett. Er schüttelte den Kopf. >> Wir helfen dir suchen…<< sagte ich und wir gingen raus. Ich roch den Rocky Mountain Clan und Carlisle und Jasper. >> Achso, die werden ihnen die Gegend zeigen…<< meinte ich und winkte ab. >> Aber Jasper hat mich noch nie versetzt… ich wollte nur schnell duschen und dann mit ihm Motorrad fahren gehen, und jetzt ist er weg…<< schmollte Jen. >> Emmett!<< Esme trat aus dem Haus. Sie sah verzweifelt aus. >> Was ist Mum?<< erkundigte ich mich. Sie bat uns rein. >> Das kleine Mädchen, sie hat Jasper und Carlisle mitgenommen…<< erzählte sie. Ich lachte. >> die werden ihr die Gegend zeigen…<< erläuterte Emmett. >> Nein, es war als ob sie sie hypnotisierte…<< erklärte Esme. >> Was?!<< Jenni fuhr hoch. Ich durchsuchte Esmes Kopf. Tatsächlich. Es sah genauso aus wie vorher, als Emmett sie angestarrt hatte. >> Verblüffende Gabe… aber es scheint nur bei Männern zu funktionieren… oder vielleicht hat sie es ja nur auf Männer abgesehen…<< diagnostizierte ich. Jenni wurde nervös. >> Wir müssen ihn suchen!<< stieß sie hervor. Ich nickte. >> was auch immer sie vorhaben… es wird uns bestimmt nicht gefallen…<< nuschelte ich. >> Emmett bleibt mit Jenni hier… ich und Esme werden sie suchen…<< beschloss ich und ließ Emmett schweren Herzens zurück. Esme und ich folgten der Spur, die sich plötzlich mitten im Wald verlor. >> die müssten geflogen sein…<< stellte ich fest, oder auf demselben Weg zurück… Ich stockte. >> Emmett!<< entfuhr es mir. Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte nachhause. Da war niemand. >> Emmett! Jenni! Wo seid ihr!<< rief ich. Niemand antwortete. Ich fluchte vor mich hin und folgte wie ein Bluthund Jennis Spur. Ein schriller Schrei durchriss die Luft und schon war ich auf dem Weg zu Jenni. Wieder schrie sie auf. Ich war jetzt ganz nahe bei ihr, und roch ihr Blut. Esme rannte neben mir, auch sie konnte kaum glauben, was sich unseren Augen erbot. Jasper, Carlisle und Emmett standen auf der Klippe und Jenni lag unten. Die kleine Jaqueline war über sie gebeugt und hatte ihre Zähne in Jennis Hals geschlagen. Wütend schleuderte ich sie von meiner Schwester weg genau gegen die Felswand. Sie starrte mich an und ich fühlte wie ich aus mir wich. Dario und Stephen umfassten meine Arme und wollten mich zu Emmett hochschleppen, doch in dem Moment schrie Jenni auf. Jetzt verwandelte sie sich. Sie brauchte mich mehr als Emmett. Ich riss mich los, packte Jenni nahm Esmes Hand und rannte nach Hause. Jen Jen krümmte sich unter den enormen Schmerzen. Zuhause schmetterte ich die Bettwäsche von Jaspers Bett und legte Jen darauf. Jetzt heißt es nur noch warten. Ich stand die ganze Zeit an ihrem Bett. Esme brachte mir dich und einen Stift. Ohne den Blick von Jenni zu nehmen schrieb ich jetzt den Tag heute in dich… wenn Jenni das irgendwann mal liest, wird sie wissen, dass ich ihr Leben gerettet habe, anstatt das meines Verlobten. Eine Träne kullert gerade meine Wange entlang und tropft auf deine Seite. Entschuldigung aber ich muss jetzt aufhören.

Sarah


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 27. April, und Esme kam ins Zimmer als es etwa Mittag war. Ich hielt noch immer Jennis Hand und kniete neben dem breiten Bett. Hin und wieder drückte sie meine Hand und verkrampfte ihren ganzen Körper. Ich winselte leise und begann dann zu singen. Erst sah mich Esme erstaunt an, dann trat sie an meine Seite und begann mitzusummen. Irgendwann hatte sie meine Hand aus Jennis genommen. >> du solltest raus gehen, ich passe derweilen auf sie auf…<< sagte sie. Ich verstummte und nickte mechanisch. Sobald ich aus dem Haus war kannte ich nur noch eines. Rache.

Jaqueline hatte das Leben meiner Schwester zerstört. Jaqueline hatte die Beziehung meiner Schwester zerstört. Jaqueline hat mir meinen Verlobten genommen. Dafür würde sie sterben.

Wieder machte ich mich auf die Suche nach dem Clan. Ich war erst eine Stunde unterwegs da erkannte ich Jaspers Geruch. Meine Schritte beschleunigten. Wenige Meter vor mir stand Jasper. Ich erklomm einen Baum und sprang auf ihn hinab. >> Jasper! Bitte denk doch wieder klar…<< brannte ich ihm ins Hirn. > Sie darf nicht zu Emmett!< die Gedanken von Jaqueline und Adelheid rissen mich völlig aus dem Konzept. Etwas schleuderte mich zu Boden. Jasper schaute mich mit diesem leeren Blick an. Ich konnte mich nicht bewegen. Warum durfte ich nicht zu Emmett?

Ich durchsuchte deren Gehirn während mich Dario am Boden fest nagelte.

also funktionierte Jaquelines Gabe so: sie erweckt bei Männern eine sehr tiefe liebe, die eigentlich nur gespiegelt wird (Jetzt wird es etwas kompliziert) Also sieht Jasper in ihr Jenni und Emmett sieht mich. Nur die Liebe verstärkt sich von Tag zu Tag, und ist wie eine Art Hypnose durch Anbetung. Echt verrückt. Jedoch wird der „Fluch“ von den Männern genommen, wenn die WAHRE Liebe, also in dem fall Jenni und ich, sie berühren.

>> Was machen wir mit ihr?<< fragte Jaqueline. Adelheit kratzte sich nachdenklich den Nacken. >> Ich weiß es nicht… Aro wird böse sein wenn wir sie töten, doch sie ist noch zu stark um sie gefangen zu nehmen…<< nuschelte sie. Beim Klang von Aros Namen war ich wieder wach. Ich bäumte mich auf, schleuderte Dario auf dem Nächsten Baum und redete ihm ein, er sei ein 6 Jähriges Mädchen. So schnell ich konnte rannte ich nach Hause. Jenni schrie gerade auf, als ich ins Zimmer trat und Esme stand immer noch dort wo ich sie das letzte mal gesehen hatte.

Ich kniete mich wieder an das Bett und legte mein Gesicht auf den Laken. Jennis Geruch stieg mir in die Nase. Und da kam mir die Idee!

Jedoch hatte ich mich selber wieder zu sehr mit Vorwürfen zugemauert und kniete noch den ganzen restlichen Tag an ihrem Bett. Esme trat von mir weg und stellte sich an das Fenster. Leise begann sie zu summen und ich stieg in das Lied ein.

das war es für heute… wir werden bestimmt noch die ganze Nacht singen, also lege ich dich jetzt neben das Bett… gute Nacht, ich hoffe du kannst bei dem Geschrei schlafen.

Sarah


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 28. April das hier könnte wahrscheinlich mein Letzter Eintrag ins Tagebuch sein… Aber ich muss einfach schreiben. Ich weiß nicht was ich sonst mit all dem machen soll. Okay, ich beginne einfach mal von vorne. Heute Nacht war eine schöne Vollmondnacht, doch viel von ihr bekam ich nicht mit, denn ich kniete immer noch an Jennis Bett und wieder hatte mich Esme von Jenni gelöst. Doch heute viel mir der Abschied schwerer. Nachdem ich die ganze Nacht ihre Hand gehalten und gesungen hatte, waren ihre Schreie noch unerträglicher geworden. Ich musste jede Strophe wieder neu beginnen, weil sie mich jedes mal verharren ließen. Jedoch riss ich mich von ihr los. Die Verwandlung würde bald vorbei sein und ich wusste wie schrecklich es war, alleine aufzuwachen. Alleine zu sein, wenn man erfährt dass man jetzt ein Tier ist. Alleine mit sich und dem fremden Körper zu sein.

Ich riss aber mit einem schnellen ruck, das schneeweiße Laken vom Bett und knüllte es zusammen. Esme sah mich fragend an. >> gib mir dein Pullover…<< sagte ich und streckte die Hand aus. Sie sah mich noch einen Augenblick an und öffnete den Reißverschluss des blauen Pullovers. Dann rannte ich los. >> Bella…<< ich überraschte sie gerade als sie aus dem Bad kam. Sie sah mich erschrocken an. >> Ich brauche deine Jeans…<< sagte ich, schnappte mir ihre Jeans und verschwand wieder aus dem Fenster. So schnell mich meine Beine Trugen folgte ich der Spur zu einer Höhle. Wie ein Wirbelsturm fegte ich hinein. Ich warf Edward Bellas Hose zu, schmiss Jasper das Laken ins Gesicht und schleuderte Esmes Jacke auf Carlisles Gesicht. Doch bevor ich Emmett erreichte wurde ich zu Boden geworfen. >> Jenni verwandelt sich! Sie braucht euch! Ich werde hier schon alleine fertig…<< presse ich hervor. Es hatte tatsächlich funktioniert. Edward nickte mir zu und verschwand mit Jasper und Carlisle. Mit was ich nicht gerechnet hatte war mein Durst. Ich hatte das letzte mal vor zwei Tagen gejagt. Das war zu wenig für meinen Neugeborenenkörper und meine Kräfte gingen für das ganze rennen und manipulieren drauf. Jetzt war ich geschwächt. >> Liefern wir erst mal sie ab, Aro wollte e nur die begabtesten…<< meinte Adelheid, die Dario an der Hand hielt. Er dachte immer noch er sei ein kleines Mädchen, doch zum lachen war mir nicht zu mute, als Marcus mich über die Schulter nahm und mir dann die Hände noch fest hielt. Ich wehrte mich heftig, doch Marcus war einfach stärker. Leise winselte ich vor mich hin, als wir nach Italien reisten. Es war in Europa schon Abend, ehe wir die kleine Stadt erreichten. Im Schutze der Dunkelheit schlichen sie durch die schmalen Gässchen. >> wen habt ihr uns gebracht?<< fragte eine Stimme. Es war ein Junge, etwa 17 Jahre alt, der gerade zu uns stieß. >> die kleine mit den roten Haaren…<< antwortete Adelheid. >> die sind rotbraun!<< blaffte ich, doch sie ignorierten mich. Der Junge machte sich an der Mauer zu schaffen und eine kleine Öffnung im Boden ging auf. Erst sprang er gefolgt von Adelheit mit Dario an der Hand. Jaqueline verschwand auch in dem Loch und Emmett sprang ihr nach. Dann kletterte Marcus mit mir durch das Loch. >> au, mein Kopf…<< jammerte ich, als ich gegen den Randstein stieß. Valencia, Stephen, Christa und Irene folgten. Wir gingen eine Weile, bestimmt drei Sekunden oder so, bis wir zu einem großen, massiven Holztor kamen. Der Junge öffnete es ohne Anstrengungen und wir traten in ein helleren Gang. Ich sah davon zwar nur den Marmorboden und den weinroten Teppich, aber an der Lautstärke und dem Echo das ihre Schritte hatten erkannte ich, dass er sehr groß sein muss. Wieder wurde eine Tür geöffnet. Es war wieder eine faserige Holztür. Übelkeit kam in mir auf. Ich hasse Holz!

In der Mitte des riesigen Saals wurde ich auf den Boden geworfen. Meine Haare hingen mir so übers Gesicht das ich erst mal überhaupt nichts sah. Erst als ich meine Haare mit dem Finger zurückkämmte erblickte ich Aro. Ein kurzes knurren entfuhr mir.

Ich wurde aufgeklärt und Aro schlug mir einen Deal vor.

Wenn ich mich ihnen anschließen würde, würden sie meine Familie verschonen, und Emmett gehenlassen. Aber wenn ich mich weigern würde, würden sie mich wie eine Gefangene behandeln, bis ich es mir anders überlegte.

>> und was passiert derweilen mit Emmett?<< fragte ich mit hochgezogener Augenbraue. Ich hatte wirklich nicht vor mich erpressen zu lassen. Jenni war jetzt eine Neugeborene und mit Jaspers Hilfe eine gefährliche Waffe. Wie ich eine war. Jetzt war ich am Verdursten, und keine wirklich große Hilfe.

Aro hatte darauf nur mit einem kleinen, arroganten Lächeln geantwortet und zu Jane rüber gesehen. Ein Schmerzenschrei durchfuhr den Saal und ging mir durch Mark und Bein. Ich traute mich nicht umzudrehen. >> Halt! Lasst Emmett in ruhe!<< ich rappelte mich auf und trat mit zitternder Stimme vor. Emmett verstummte und Valencia half ihm auf. >> Ich überleg es mir noch…<< nuschelte ich und wurde in das Verließ geführt. Zwei Wachen bewachen meine zelle. Ich bin kurz vor der verzweiflung…

was soll ich nur tun?

Wünsch mir glück, liebes, weit entferntes Tagebuch… ich werde mich jetzt heimlich mit ein paar Ratten stärken… (igitt igitt)

Hoffentlich bis bald, Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch.

Hier bin ich wieder. Zwar Tod, aber noch lebendig. Ich wurde gerade frisch verwandelt. Leider habe ich meine Ereignisse vor dem Geschehen nicht augeschrieben, aber ich möchte sie nicht vergessen, deswegen tauche ich jetzt mal in den dichten Nebel ein. Vor drei Tagen ist Jasper einfach verschwunden nachdem der neue Clan, -dem Sarah begegnet ist- angekommen ist. Ich habe mir schreckliche Sorgen gemacht und dann kam heraus, dass auch Edward und Carlisle weg waren. Sarah, Esme und ich haben nachgedacht und sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir sie suchen müssen. Aber mit 'wir' meinte Sarah wie immer nur die Unsterblichen. Emmett sollte bei mir bleiben und mich beschützen, wenn etwas sein sollte. Sarah und Esme verschwanden und nur Emmett und ich blieben zurück. Dieser machte in der Zwischenzeit einige Späße, doch ich reagierte nicht. Nach etwa zehn Minuten erstarrte Emmett plötzlich und stand von der Couch auf. "Emmett?!" Fragte ich und stand auch auf. "Was ist mit dir?" Ich stellte mich in seinen Weg. Er schleuderte mich mit voller Wucht gegen die Wand. Die Luft wurde mir aus den Lungen gedrückt. Plötzlich stand Jasper wie versteinert an der Tür. "Jasper?!" Brachte ich schmerzerfüllt hervor. "Jaqueline will, dass Emmett kommt." Nuschelte er die ganze Zeit. Er war wie hypnotisiert. Emmett auch. Dieser Anblick, ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Die beiden Vampire verschwanden. Schnell rannte ich ihnen hinterher. Ich lief durch den dichten Wald einfach weiter geradeaus, bis ich plötzlich stoppte und den neuen Clan entdeckte, der vorhin bei uns Zuhause war. "Jasper?!" Rief ich leise meinen Verlobten. Carlisle, Edward und Emmett standen neben der großen schlanken Frau, die -glaub ich- Jaqueline hieß.Ich ging mit langsamen Schritten auf meinen Verlobten zu und blieb kurz vor ihm stehen. Er stand an einer Klippe. Es waren bestimmt 8 Meter, bis man auf dem harten Steinboden aufprallte. Ich streckte meine Hand nach seiner Wange aus und berührte sie kurz, als mich jemand mit voller Wucht von ihm wegstieß. Es war wie ein Traum. Jasper öffnete urplötzlich seine Augen und starrte die dürre Frau an, die an seiner Seite stand. Dann sah er zu mir und man sah die Angst, Liebe und die Panik in seinen Augen. Er war wieder derselbe, dass freute mich sehr, denn ich opferte genau in dem Moment mein Leben für seins. Wie in Zeitlupe rutschte ich über das kurze Stück Wiese und merkte wie der Boden- der gerade noch da war- unter mir verschwand. Es war ein langer Flug und ich sah noch wie Jaspers Hand panisch ins Leere griff- wo gerade noch mein Körper war. Bis ich aufprallte, doch das spürte ich schon nicht mehr. Vielleicht war es meine Bestimmung gewesen. Einfach meinen Verlobten retten und dann zu sterben. Das einzigst Gute daran war, dass ich meine Eltern wiedersehen würde, aber dafür meine jetzige Familie verlassen musste. Ich müsste einfach los lassen, dachte ich mir und ein brennender Schmerz breitete sich in meinem Körper aus. Ich schrie innerlich um mein Leben. Es vergingen Stunden und nichts änderte sich. Es tat immer noch so weh, dass ich am Liebsten sterben wollte. Das Einzigste, was mich davon abgehalten hat einfach zu sterben, war das leise singen von Sarah. Die meiste Zeit summte sie nur die Melodie, doch wenn sie sang versank man richtig in ihrer Stimme. (Jasper, der gerade neben mir sitzt, verzieht das Gesicht. Es tut mir leid, aber ich will es nicht vergessen, wenn ich eine längere Zeit ein Vampir bin- so wie Sarah..) Kurz bevor das Brennen verstummte merkte ich zum ersten Mal eine Bewegung an meiner Hand. Jemand drückte sie. Plötzlich hörte mein Herz auf zu schlagen und der Schock ließ mich zusammenzucken. Es tat weh. Es brannte zwar nicht mehr, aber es tat höllisch weh. Ich unterdrückte ein Schreien und versuchte die Augen zu öffnen, was mir nach langer Zeit endlich gelang. Als ich das erste Mal die Augen öffnete verstummte mein Herz schlagartig. Jetzt war ich endglültig Tod und keiner konnte mich je zurück ins Leben holen. Mein Traum erfüllte sich. Ich konnte bis ans Lebensende bei Jasper sein, dass erfreute mich. Mit meinen neuen Augen schaute ich mich im Raum um und sah meinen Verlobten. Ich konnte schlagartig seine feinen Gesichtszüge sehen, die mit Narben überseht waren. Als Mensch sah man keine davon. "Jasper." Hauchte ich und erkannte meine neue Stimme. Der Vampir, der die ganze Zeit vorher in die Luft starrte, schaute mich an und seine Augen leuchteten erfreut auf. "Jenni." Flüsterte er und musterte mich. Langsam stand ich auf und bemerkte sofort wie er zurückwich. "Was ist los?" Fragte ich ihn. "Es tut mir leid, dass du wegen mir gestorben bist." Nuschelte er und senkte seinen Blick. "Jazz... Ich wollte es! Ich habe es gehofft, dass es irgentwann soweit kommen wird! Zwar unter anderen Umständen, aber jetzt ist es halt so und ich freu mich." Murmelte ich leise und der Schock durchfuhr mich. "Willst du mich denn noch?" Fragte ich ihn und meine Stimme brach. Jasper riss erschrocken die Augen auf und ging auf mich zu. "Ich liebe dich so sehr." Nuschelte er und küsste mich. Dieser Kuss war anders. Es schockierte einen, wie sich Jasper zurückgehalten haben musste. Nun, liebes Tagebuch, meine Erinnerungen verschwemmen von Minute zu Minute. Ich wollte es noch kurz aufschreiben und dann Sarah und die anderen aufsuchen. Jasper war die ganze Zeit bei mir und er wusste nicht, was war.

Bis Morgen

Jen


Jenni:


Liebes Tagebuch.

Ich weiß nicht, was ich machen soll. Es gibt viele Dinge, die ich mir wünsche. Erstens: Ich möchte Sarah wieder haben. Zweitens: Ich möchte endlich meinen Frieden und drittens:Ich möchte sie alle tot sehen! Dieser verrückte Clan. Am Besten ich erzähl dir alles von Anfang an. Gestern Abend bin ich ins Wohnzimmer gelaufen und habe dort auf Edward, Esme und Carlisle gestoßen. Sie saßen am Wohnzimmertisch und schauten mich an. "Wow." Brachte Edward herraus, als er mich erblickte. Ich spürte den Windzug hinter mir und fühlte mich sofort wohler. "Du bist wach." Gab Esme leise zu und stand auf. Sie bewegte sich langsam auf mich zu. "Ich bin nicht gefährlich." Nuschelte ich und nahm sie in die Arme, vielleicht ein bisschen zu feste, denn Carlisle klopfte mir sanft auf die Schulter. Ich ließ sofort locker. "Ich bin wieder da." Murmelte ich und sah mich kurze Zeit später im Raum um. Edward stand grinsend neben Esme, die schluchzte. Ich sprang Edward sozusagen in die Arme. "Eine Tochter gewonnen, die andere verloren." Schluchzte Esme und Edward erstarrte. Ich stolperte zurück und sah Carlisle geschockt an. "Sarah wollte Emmett suchen gehen." Meinte Edward und stoppte. "Das war Vorgestern. Wir wissen nicht, wo sie sind." Fuhr er fort und ging einen Schritt auf mich zu, doch ich konnte nicht. Ich rannte einfach weg. Irgentwohin wo keiner war. Da fiel mir nur ein Platz ein. Der Ort an dem ich gestorben war. Ich rannte zu den Felsvorsprüngen und schaute in der Gegend herum. Als hinter mir ein Ast knackte, fuhr ich herum und bleckte meine Zähne. Jasper stand dort, hielt die Hände vor seinen Körper und machte mir somit klar, dass ich mich beruhigen sollte. Mit einem leichten Lächeln, drehte ich mich wieder um. "Jenni... Es wird alles wieder gut. Wir werden sie finden." Nuschelte Jasper und küsste meinen Hals. "Ich weiß nicht, wo sie sein kann." Gab ich leise zu und mein Körper fing leicht an zu beben. Meine Beine zitterten so sehr, dass ich mich nicht halten konnte und fiel langsam nach unten. Jasper hielt mich von hinten fest und versuchte mich zu beruhigen, doch es klappte nicht. Ich lag einfach nur in den Armen meines Verlobten und schluchzte bitterlich. "Es wird alles leichter werden." Flüsterte er und hielt mich noch fester. "Sie ist ganz bestimmt nicht in Gefahr." Versuchte Jasper mich zu beruhigen, doch ich wusste, dass es nicht stimmte.

Plötzlich sah ich statt des wunderschönen Meeres eine große Mauer, die um eine Stadt gebaut worden ist. Drumherum warum Olivenbäume. Mein Magen drehte sich, als ich mit meinem Blick in einen Raum unterhalb der Stadt wanderte und Sarah sah. Sie lag in einem alten Raum. Große, dicke Gitterstäbe waren davor. Ihr Körper lag schlaff auf dem Boden und neben ihrem zierlichen Körper lag ein Blatt Papier und ein Stift. Ihr ging es nicht gut. Sie brauchte unbedingt Blut. Eine Ratte knabberte an ihrem Schuh, doch sie war so schwach, dass sie sich nicht wären konnte. Ich schrie sie an, doch sie rührte sich nicht mehr. Ihr Körper schien noch nicht mal als Vampir zu leben. Ihre Augen waren leicht geöffnet und alles in ihnen war Pechschwarz. Es gab nichts weißes mehr.

"Jenni! Red mit uns." Edwards Stimme holte mich aus meiner Trance. Ich riss die Augen auf und schreckte hoch. Es war sowas wie eine Vision. Die fixe Zukunft. "Ich hab sie gesehen! Sie wird in Volterra gefangen genommen und bekommt kein Blut." Flüsterte ich und meine Stimme wirkte erschöpft. Alle im Raum erstarrten und Jasper sah mich benommen an. Ich wusste, dass ich ihm schreckliche Sorgen bereitet habe. "Wir müssen nach Volterra." Murmelte ich leise und starrte Esme an. Sie nickte und lief nach oben. Ich stand auch auf und schwankte leicht, doch keiner merkte es. Schnell zog ich Jasper mit nach oben in unser Zimmer. "Wir müssen erst jagen gehen." Murmelte er leise und schaute mich besorgt an. "Später!" Brachte ich heraus und zog mich um. Ich nahm mir meine alte heißgeliebte Lederhose und Sarahs schwarze Sneakers. Dazu trug ich ein großes schwarzes T-Shirt. "Du musst aber etwas Essen." Meinte Jasper daraufhin. "Du bist eine Neugeborne." Ich nickte ihm zu und rannte innerhalb einer Sekunde in Sarahs Zimmer. Dort nahm ich mir eine Tasche mit ein paar Sachen von ihr und ging wieder zu Jasper, der auf dem Flur stand. "Jasper." Fing ich an und spielte an seinem Hemd herum. "Wenn wir aus dieser Sache lebend rauskommen, gehört uns die ganze Ewigkeit. Ich liebe dich so sehr." Mein Verlobter lächelte leicht und küsste mich kurz. Dann gingen wir runter ins Wohnzimmer und wir setzten uns in Emmetts Jeep. Es war ungewohnt ohne die Beiden. Und es war komisch ein Vampir zu sein. Ich muss mich erst daran gewöhnen, und zwar schnell. Edward fuhr mit quietschenden Reifen los. Esme schmiegte sich schluchzend an Carlisles Brust, der mich besorgt musterte.

Wir sind die ganze Nacht geflogen, liebes Tagebuch. Es war so eine schlimme Zeit, wo ich die Kontrolle verlor. Als ich vortäuschte auf die Toilette zu gehen kam mir eine Stewardess entgegen. Sie war nicht besonders hübsch gewesen, aber ich hatte hunger und sie war da. Als ich mich kurze Zeit wieder neben Jasper setzte schaute er mich besorgt und geschockt an. Carlisle, Edward und Esme auch. "Ich hatte hunger und sie war da. Sie war nur ein nutzloser Mensch." Nuschelte ich und fühlte wie das Brennen in meiner Kehle kurz erloschte, doch kurze Zeit später wieder anfing. "Außerdem brauche ich die Kraft, falls es zu einem Kampf kommt." Gab ich zu und schaute zu Jasper, der sich verkrampfte. Ich würde lieber Sarah retten und dann sterben, als das ich sterbe und alle anderen einfach so verlasse. Ein leises Knacken erklang hinter mir. Kaum hörbar für einen Menschen. Edward hatte seine Armstützen zerdrückt, was mich an Sarahs Aktion erinnerte, als wir nach L.A. flogen. So hing ich meinen Gedanken nach und merkte erst wieder etwas, als ich die großen Mauern sah, die die Stadt schützte. "Wir sind da." Stellte ich fest und mein Körper fing an zu zittern. Nicht vor Angst, sondern vor Wut. "Jen?" Fragte mich Carlisle. "Alles gut." Presste ich mit zusammengebissenen Zähnen hervor. "Beruhig dich." Murmelte Jasper leise und legte seine Hände an meine Taille. Edward ging vor und Carlisle, Esme, Jasper und ich folgten ihm. Wir rannten in übermenschlicher Geschwindigkeit die Gänge entlang. Es war komisch, nicht mehr menschlich zu sein. Jeder behandelte einen jetzt anders. Edward blieb abrupt stehen und ich erkannte eine große hölzerne Tür. Edward zögerte, doch ich nicht. Mit einer schnellen Bewegung stand ich vor ihm und öffnete sie. Jasper wollte mich gerade zurückhalten, doch ich war nicht zu stoppen. "Was ist denn hier los?" Ich betrachtete den großen dunkelhaarigen in der Mitte. Wahrscheinlich der Anführer. Wütend und erstaunt musterte ich die drei Gestalten. Sie hatten allesamt schneeweiße, durchsichtige Haut. Es erinnerte mich nicht im Geringsten an die meiner Familie. Seine Augen schweiften auf eine Person hinter mir. Ich drehte mich abrupt um, als ich einen kühlen Atem an meinem Ohr spürte. Es war nicht Jasper, sondern ein Mädchen. Sie war höchstens 15 Jahre alt. "Hallo." Begrüßte sie mich und ihre Sopranstimme hallte im Raum. Ich fauchte leise. "Sie ist die andere Schwester, oder Aro?" Fragte sie den dunkelhaarigen in der Mitte. "Ja, ist sie." Antwortete Aro. Mein Fauchen verwandelte sich in ein leises Knurren. "Wo ist sie?!" Fragte ich unnormal ruhig. "Ihr geht es gut." Antwortete Aro und machte eine wegwerfende Handbewegung. Ich entdeckte Emmett- der neben Jaqueline stand- die gerade hereingekommen ist. "Jen.." Erklang eine leise, erschöpfte Stimme. Ich drehte mich so schnell ich konnte um und sah Sarah, die sich vor Erschöpfung kaum auf den Beinen halten konnte. Sie stolperte zwischen mich und Jane. "Wie hast du dich entschieden, liebste Sarah?" Fragte Aro mit einem gespielten Lächeln. Ich zog zischend Luft ein, als Jane ihren Blick auf Emmett schweifen ließ, als Sarah nicht antwortete.

Emmett schrie erbährmlich auf und fiel auf die Knie. Es war ein Schrei, der im ganzen Raum wiederhallte. Du kannst nicht glauben, Tagebuch, was sich danach abgespielt hat. Sarah schmetterte mit voller Wucht ihre Faust durch Janes Kopf- die zu Boden fiel. "Nein!" Schrie Aro und wollte auf Sarah losgehen, aber ich ging dazwischen. Meine Schwester fiel leblos auf den Boden. "Du wiederlicher Mistkerl." Stieß ich hervor und sprang ihn an. Plötzlich riss mich jemand von ihm weg und ich knallte mit voller Wucht gegen die Wand. Kurz durchfuhr mich der Schock, doch er verwandelte sich in Wut. Ich sah Jasper mit Felix kämpfen und merkte wie schnell und beweglich Jasper den Angriffen auswich. Mit einem Schrei stürtzte ich mich auf den nächst Besten. Er hatte eine Ähnlichkeit mit dem 15 Jährigen Mädchen von gerade. Ich riss ihm mit einer schnellen Bewegung den Kopf ab und zerstückelte ihn. Als ich Jaqueline sah, die sich neben Sarah beugte, sah ich rot. Sie hatte sich schon Emmett mit ihrer besonderen Gabe geschnappt, sie würde nicht noch Sarah bekommen. Mit einem lauten Schrei fiel ich über sie her, aber sie war schneller als ich. Aus meinem fast einfachen Angriff wurde ein Kampf, den ich nicht gewinnen konnte. Immer wieder stellte Emmett sich zwischen uns und ich konnte ihm nichts tun. Ich konnte nicht mehr tun, als ausweichen. "Emmett! Es ist Sarah." Flüsterte ich, als er mit purem Hass auf die liegende Person auf dem Boden starrte. Esme saß neben ihr und Carlisle wehrte die Wachen der Volturi geschickt ab. "Sie ist deine Verlobte." Nuschelte ich und täuschte an. Er sah meinen Angriff nicht kommen und Jaqueline war zu erschrocken um sich wehren zu können. Ich riss ihr den Kopf an und brachte ihrem scheiß Leben ein Ende. Plötzlich schlangen sich zwei starke Arme um meinen Körper und drückten zu. Es war Emmett. Er dachte ich hätte seine 'Sarah' umgebracht. "Emmett... Sarah liegt dort auf dem Boden." Brachte ich leise hervor. Er zerquetschte meinen Körper. "Sie ist deine Verlobte, verdammt!" Schrie ich ihn an und er lockter sein Griff. Die Trance in der er war verschwand urplötzlich. Emmett sah mich geschockt an und sah zu Sarah. "Geh zu ihr, ich mach das schon." Murmelte ich leise und stürtzte mich auf jemand anderes. Es dauerte nicht lange, da stieg mich schon dieser verbrannte Geruch von Moder und Holz in die Nase. Panisch drehte ich mich um und suchte Jasper. "Wo ist er?" Fragte ich Edward und mein Körper erstarrte. Ich hatte ihn mit dem großen Vampir alleine gelassen. Ich hatte ihn im Stich gelassen. "Keine Sorge, Jenni. Er hat mit Felix draußen gekämpft. Ihm geht es gut." Flüsterte Edward und meine Anspannung lockerte sich. Nach kurzem Zögern ging ich ihn suchen. Ich ging den großen Flur entlang und hörte leise das Reißen von Stoff. "Jasper?" Fragte ich leise und öffnete die große Tür. Jasper stand vor einem kleinen Feuer. Sein Hemd und seine Jeans waren vollkommen zerissen. Ich sah bestimmt nicht anders aus. Mein Verlobter drehte sich leicht um und schaute mich an. "Wie geht es dir? Ist alles okay?" Fragte ich ihn besorgt und musterte ihn. Er lächelte leicht, aber er war erschöpft. Seine schwarzen Augen bestätigten es mir. Mit schnellen Schritten ging ich auf ihn zu und umarmte ihn. Als er meine Umarmung erwiederte trafen seine Finger auf nackte Haut. "Dieser Mistkerl." Murmelte Jasper leise und küsste meine Stirn. Es dauerte nicht lange, da waren wir wieder im großen Raum. Ich kniete mich neben Sarah und schaute Emmett besorgt an. "Gybsy, kannst du mich hören?" Fragte ich sie leise und ihre Augenlieder flatterten leicht. "Sie braucht Blut." Flüsterte Edward neben mir. >> Nicht nur sie.<< Dachte ich und dachte an Jasper. Emmett seufzte leicht und nahm Sarah auf dem Arm und trug sie aus dem Raum.

Wir hatten es mittlerweile Mittag, aber die Sonne schien nicht. Als wir aus dem Gebäude rausrannten, nahm Jasper meine Hand. Wir hatten es überlebt. Jetzt sitzten wir im Moment im Flughafen und ich geb dich gleich an Sarah weiter, wenn sie wiederkommt. Sie wollte auf die Toilette gehen. *grins*

Ich werde auch gleich mal gucken, ob ich einen Obdachlosen hier im Flughafen entdecke. Ich habe beschlossen erstmal eine Zeit lang Menschen zu jagen und dann auf Tiere umzustellen. Werden die anderen es akzeptieren? Ich hoffe es so sehr.

Bis Morgen

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

ich bin so froh, dass es Funktioniert hat! So unendlich froh! Das Rattenblut schmeckte nicht nur eklig, sondern hatte auch nicht wirklich viel Wirkung, also war ich nach ein paar Stunden im Keller völlig ausgehungert. Alle vier Stunden schickte Aro einen herunter, der sich nach meiner Meinung erkundigen sollte. Einmal kam er sogar selbst herunter. >> dir wird nicht mehr viel Zeitbleiben… du weißt schon, dass du als Neugeborene maximal zwei Tage ohne Blut überleben kannst? Spürst du langsam, wie der Sand durch deine Venen und Arterien fließt?<< er stand vor den Gitterstäben und kratzte mit einem Fingernagel den Rost des Eisenstabes. >> Und ich hoffe du hörst wie Emmett jede Stunde für dich schreit…<< er guckte auf seine Armbanduhr. Der Zeiger rückte gerade vor und schon wieder schrie Emmett vor Schmerz auf. Ich schluckte und presste die Augen zusammen. Aro schmunzelte und ging.

Er hatte recht. Meine Versuche Edward per Gedanken zu erreichen raubte mir sehr viel Kraft, und es fühlte sich an als ob kleine Glasscherben durch meinen Körper strömten. Sie hinterließen unsichtbare Kratzer in mir, die irgendwann zu Narben werden würden.

Ich hatte es längst aufgegeben, Edward zu suchen, und starrte an die gegenüberliegende Wand. Die längste Zeit versuchte ich mich so wenig wie möglich zu bewegen, und irgendwie Energie zu sammeln. Eine Ratte knabberte an meinem Schuh und ich zuckte nicht mal mit der Wimper. Wie versteinert saß ich da und starrte mit gesenktem Blick vor mich hin.

Ich hatte sämtliches Zeitgefühl verloren, nur Emmetts schreie durchzuckten mich jedes mal. Und ich hätte jedes einzelne Mal, beidem er vorschmerz aufschrie, auf die Knie fiel und die Zähne zusammen biss, Jane töten können. Doch ich zuckte nur zusammen.

Irgendwann erfassten meine Ohren flotte Schritte die schnell näher kamen. Bitte nicht noch mehr Volturis, die Vampire bringen. Ich hatte mich nicht bewegt. Ein Steinchen traf mich am Kopf, ich hielt nur die Luft an. Die Wache kicherte und begann noch mehr Steinchen zu sammeln um sie auf mich zu werfen. > Sarah!< Edwards Stimme in meinem Kopf zu hören tat so gut. >> Jenni, Edward, wie schön euch zu sehen…<< Aros Stimme hallte durch das Gewölbe. >> Wo ist Sarah?!<< blaffte Jenni. Aro schmunzelte wieder. >> Der geht es gut…<< winkte er ab und trat eine Treppe runter. Jetzt war ich hell wach. Viele Schritte, ganz viele Schnelle schritte folgten. Dann war es toten still. Ich hörte Esme schlucken. Hörte wie Jasper tief Luft holte und wie Jenni begann zu knurren. >> Wo ist sie?<< fauchte sie Aro an. Jetzt war ein kleiner Kampf im Gange. Ich wusste nicht was Jenni gemacht hatte, jedoch mussten sich drei oder vier der Wächter auf sie gestürzt haben. Plötzlich wurde der Kampf von einem Schrei durchbrochen. Jasper. Ein Steinchen traf mich am Kopf. Ich fuhr herum, riss die Gitterstäbe aus der Wand und zerstückelte den bulligen Mann. Nach Luft ringend stand ich vor seinen Einzelteilen. Ich schwankte, doch rannte ich zielstrebig nach oben. Kaum erblickte ich Jenni, Jasper, Edward und die anderen wurde mir auch schon schwarz vor Augen. Ich taumelte und stolperte. Genau zwischen Aro und Jane kam ich zum stehen. >> Sarah, wie hast du dich entschieden?<< fragte Aro mich. Ich sagte nichts. >> Wir helfen ihr etwas auf die Sprünge…<< Aro sah zu Jane. Emmett, der mit leerem Blick am rande des Saals stand fiel auf die Knie und biss die Zähne zusammen, um nicht zu schreien.

Ich holte tief Luft und schmetterte mit vollerwucht meine Faust durch Janes Kopf. Kaum hatte ich das gemacht setzte auch wieder der tunnelblick ein und am rande sah ich noch wie Emmett sich aufrichtete und ein wilder Kampf begann…

>> Sarah? Sarah, hörst du mich?<< wie durch Watte drang eine geliebte Stimme zu mir durch. >> sie hört uns…<< informierte sie Edward. >> Sarah…<< Jenni kniete sich jetzt neben mich und nahm meinen Kopf in beide Hände. Es stand widerlich nach verfaulten Eiern, Staub und moder. Ich bekam wieder Gefühl in den Fingerspitzen und musste Blinzeln. Mein Blick fiel auf die dunklen Augen von Emmett, der mich in seinen Armen hielt und dann auf Jennis rubinrote Augen. Nein. Sie war aufgewacht. Sie war ohne mich aufgewacht. Sie war doch nicht alleine aufgewacht? Edward musste grinsen. >> wir waren alle bei ihr… und sie ist sehr beherrscht…<< antwortete er. Ich blinzelte zu ihm hoch. Und dann rüber zu Esme und Carlisle. Esme lächelte glücklich und wimmerte leise vor Freude. Carlisle hielt sie nur im Arm und sah erfreut zu mir herab.

Nachdem wir wortlos hinaus in die kühle Abenddämmerung gegangen und Emmett mich zum Flughafen getragen hatte, teilte ich Edward mit, dass ich davor noch etwas essen sollte, wenn ich nicht das gesamte Flugzeug abschlachten soll…


So sitze ich also wieder bei Kräften neben Jenni, angelehnt an Emmett (der seine Lippen nicht von mir lassen kann) am Flughafen und warte auf unsern Flug…

Das wars für heute,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch.

Es ist ziemlich komisch nicht zu wissen welcher Tag heute ist. Ich lag die ganze Nacht neben Jasper auf dem Bett und schmiegte mich an seine Brust. Wir genossen unsere Zweisamkeit sehr, denn wir hatten uns-als wir bei den Volturi waren- sozusagen schon voneinander verabschiedet. Am Morgen gingen wir runter ins Wohnzimmer und sahen Sarah und Emmett, die auf der Couch saßen und sich wild küssten. "Stören wir?" Fragte ich die Beiden lachend. Sofort löste Sarah sich von Emmett und sprang in meine Arme. "Ich hab dich so vermisst, Schwesterchen." Murmelte sie und drückte mich ganz fest. Ich erwiederte unsere Umarmung genauso fest, doch sie gab nach. "Ich bin stärker als du." Grinste ich leise und sah sie an. Ihre Augen färbten sich rot. Jasper hinter mir spannte sich an. "Jasper!" Fing Sarah an, doch sie musste lachen. "Sie ist jetzt eine von uns und kein zerbrechlicher Mensch mehr." Ich grinste breit und schaute zu meinem Verlobten. Jasper schaute zu Boden. "Gybsy.. hör auf damit." Bat ich sie. "Jaja schon gut." Murmelte Sarah und ging wieder zu Emmett. "Ich freu mich so sehr, dass ich euch wieder habe." Meinte meine Schwester und küsste Emmett leidenschaftlich. Ich wandte meinen Blick ab und bekam hunger. "Jasper, können wir vielleicht jagen gehen?" Fragte ich ihn. Mein Verlobter nickte leicht und schaute mich fragend an. "In den Wald?" Fragte er leise. Ich schüttelte schnell den Kopf und schaute zu Boden. "Jen? Warum keine Tiere?" Fragte Sarah mich und ihre Augen weiteten sich. "Nur am Anfang. Später werde ich mich von Tieren ernähren, aber jetzt möchte ich es noch nicht." Gab ich leise zu und Emmetts Augen weiteten sich. "Das kann ich verstehen." Nuschelte Sarah und setzte sich auf Emmetts Schoß. "Danke." Flüsterte ich und schnappte mir die Schlüssel der Hayabusa. "Jasper?" Fragte ich ihn besorgt. "Ich kann nicht." Murmelte er und blieb an der Garagentür stehen. "Es ist eine zu große Versuchung." Flüsterte der Vampir- den ich über alles liebte. Schnell begann ich die Ducati- Schlüssel zu suchen. "Okay.. Dann fahren wir Motorrad." Grinste ich ihn an und verdrängte mein Hungergefühl. Mein Verlobter hob die Hand und ließ die Schlüssel darin baumeln. "Rennen?" Fragte ich ihn und setzte mich auf die Hayabusa. Es dauerte eine ganze Zeit bis wir endlich vollgas über den Highway raste. Ich gewann zweimal und Jasper dreimal, was mich sehr bedrückte.

Es war langsam Abend geworden, als wir in die Garage fuhren. Der Durst war ziemlich schwer zu bändigen. Ich nahm den schwarzen Helm ab und stieg vom Motorrad. Jasper kam auch gerade rein. Plötzlich wurde mir ein wenig Schwindelig und ich hielt mich an der Hayabusa fest. Mein Verlobter musterte mich und rief nach Carlisle, doch das merkte ich schon nicht mehr. Der Boden unter meinen Füßen verschwand und ich brach zusammen. Es war eine vollkommene Dunkelheit. Gerade eben bin ich in meinem Bett aufgewacht und war alleine. Schnell hab ich mir dich geschnappt und schrieb ein paar Einzelheiten von meinem Tag auf. Ich werde gleich runter zu meiner Familie gehen. Ich habe ihnen schon zu viele Sorgen bereitet.

Gleich werde ich mit Sarah oder Jasper jagen gehen.

Bis Morgen

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Nachdem ich den Rückflug „überlebt“ hatte, konnten Emmett und ich nichts mehr aufhalten. Gleich am Flughafen, hatte er mich aus dem Flugzeug raus getragen und war mit mir in die andere Richtung gerannt. Wir hatten in, einem anderem Staat, ich meinte Tennessee, tief im Wald eine kleine Berghütte gefunden. Sie war relativ hoch oben in den Bergen, den genauen weg hatte ich nicht gesehen, denn ich hatte die ganze Zeit mein Gesicht an seine Brust geschmiegt.

>> Ich denke es ist Zeit, ein Haus zu zerschmettern…<< grinste Emmett und öffnete die Türe, mit etwas Emmettartigem „Fingerspitzengefühl“. Beim splittern der alten Türe überkam mich wieder diese Übelkeit. >> hier muss seit hundert Jahren niemand mehr gewesen sein…<< stellte ich fest. >> vor 48, um genau zu sein, aber da hatte ich auch anderes zu tun, als sauber zu machen…<< meinte Emmett und zog mit einer schnellen Bewegung einen weißen Laken von dem großen Schaukelstuhl. >> Gehört es dir?<< fragte ich und sah mich um. So klein war die Steinhütte gar nicht. Sie hatte einen Kamin vordem der Schaukelstuhl stand. Eine kleine Kochstelle über dem Feuer, am anderen Ende des Raumes. Ein kleines Bücherregal hing an der Wand. Nur drei Bücher waren darin. >> Lesen war wohl noch nie dein Ding…<< kicherte ich und guckte mich weiter um. Ein großer Holztisch mit drei Stühlen standen mitten im Raum. Emmett lächelte, während er sich am Feuer zu schaffen machte. An der Hintersten Wand, gegenüber von der Kochstelle stand ein riesiges Bett. Ich nahm das staubige Laken vom Bett. >> Und du mochtest keine kleinen Betten…<< stellte ich fest. Leise, schnelle Schritte kamen auf mich zu und ein Kuss im Nacken ließ mich herumfahren. >> nein, aber da mussten doch meine Mädchen platz haben…<< grinste er verschwörerisch. >> ahaa? Was soll denn das schon wieder bedeuten?<< ich stemmte meine Hände in die Seiten und funkelte ihn an. Er lachte. >shit, verplappert< dachte er nur. >> das kannst du laut sagen, also erzähl doch mal…<< drängte ich und bohrte meinen Fingernagel in sein Brustbein. Er lachte und einen kleinen Kampf, beidem zahlreiche Möbel demoliert worden waren, lag er auf dem Bett und ich saß auf ihm drauf. >> Ich hatte schon zwei bis drei Mädchen…<< begann er. >>… in der Woche…<< grinste er.

Nachdem wir einige Zeit über ihn und seiner Suche nach der Richtigen geredet hatten, begann ich an seinem Hemd zu spielen. Er setzte sich auf und küsste mich auf die Stirn. Auch wenn ich auf ihm saß, war er größer als ich. Ich kicherte und sprang auf. Nach einer kleinen Verfolgungsjagt, beider leider das Bett so beschädigt wurde dass es zu nichts mehr zu gebrauchen war sprang ich ihn von hinten an, hauchte ihm ein Kuss auf den Nacken. Mit einer schnellen Handbewegung hatte er mich nach vor geholt. Emmett küsste er mein Dekolté, dann ob er mich hoch und setzte mich auf den Tisch der noch stand. mit meinen Beinen zog ich ihn zu mir und küsste ihn...

>> und jetzt hast d deine richtige gefunden...<< flüsterte ich und grub meine Hände in seine dichten schwarzen Locken...

Es war Morgen, als wir zuhause ankamen. Ich hatte mich auf das Sofa gesetzt und mit Emmett noch etwas rumgeschmust, als Jenni auftauchte. Ich sprang ihr sofort in die Arme und sie drückte mich sehr fest an sich. >> ich bin stärker als du…<< lächelte sie. Ich grinste vielsagend und meine Augen färbten sich rot. Jasper verkrampfte sich. >> Chill Jazz, sie ist jetzt eine von uns… kein zerbrechlicher Mensch mehr…<< beruhigte ich Jasper, drehte mich um und Jennis Gedanken versetzten mich unter Strom. >> Menschen jagen?<< fragte ich sie schockiert. Sie nickte und schnappte sich den Motorradschlüssel. >> ich finde es okay, solange sie dann später auch Tierblut trinkt… sie ist ja sehr beherrscht… da finde ich kann man schon ne Ausnahme machen…<< meinte ich, als Jasper nicht so erfreut war.

ich war gerade im Haupthaus angekommen, als ich schon Jennis Maschine hörte. In der Garage verstummte der Motor. >> Carlisle?<< Jennis Stimme drang schwach aus der Garage. Ich stand auf und schon hörte ich wie sie fiel. Blitzschnell war ich bei Jasper. >> Was hat sie?<< fragte er und hielt die bewusstlose Jenni in der Hand. >> Sie braucht nur Blut, Jazz… das legt sich schon wieder… du musst darauf achten, dass sie regelmäßig jagen geht… gerade in den ersten Wochen sollte sie mindestens sechs Mal am Tag jagen… ich weiß nicht wie es mit Menschenblut aussieht, aber ich denke das sollte sie nur einmal täglich machen…<< erklärte ich und nahm sie auf meine Arme. Jasper begleitete mich nach oben und dort legte ich sie aufs Bett. >> ist Dornröschen wieder weggekippt?<< stichelte Emmett und ich blickte ihn mit dem „halt doch einfach deine Klappe“ –Blick an.

Nachdem Jenni sich wieder gefangen hatte, nahm ich sie bei der Hand. Carlisle hatte ich derweilen überredet, es sei das beste für uns beide. In Windeseile waren wir schon in Texas. >> okay jen, nur die bösen Menschen, ja?<< ich sah sie an. Nebeneinander mischten wir uns ins Nachtleben. Ich durchleuchtete jeden der mir vor die Augen lief. Netter Mann, er hilft dem Tierschutz. Diese Frau hat Kinder. Ein Dealer der Drogen auch an Minderjährige verkauft. Das perfekte Opfer. Ich stieß Jen in die Seite und deutete mit einem Kopfnicken auf den Dealer. Sie wurde schneller. Ich hielt sie an der Hand fest und bedeutete ihr mit einem Handzeichen, ruhig zu sein. Mit gezielten Schritten gingen wir auf den jungen Mann zu. >> wir haben gehört, du hast schnee?<< raunte ich ihm zu. Er musterte mich und ich zückte einen Hunderter. Den nahm er und steckte ihn in die Hosentasche. Dann ging er weg. Wir folgten ihm und er verschwand in einer dunklen Gasse. Dann zückte er ein kleines Päckchen aus der Mauer. >> aber nur für einen Hunderter bekommt ihr das nicht…<< begann er. Ich starrte auf das Päckchen, und Jenni an meinem arm wurde hibbelig. >> was denn noch?<< blaffte ich. >> Wie wäre es mit einem Blowjob?<< fragte er, und dann tickte ich aus…

naja so blutige Einzelheiten will ich jetzt nicht erwähnen… ich wird jetzt noch mit Emmett etwas abhängen, vielleicht noch ein paar Möbel demolieren… *grins*

Bye,

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch.

Es ist einfach nicht zu glauben, wie wunderbar es ist ein Vampir zu sein. Gestern Abend waren Sarah und ich innerhalb weniger Sekunden in Texas. Dort wurden erstmal richtig viele Leben geopfert. Ein alter Drogendealer war der Erste, dann kam ein Obdachloser und ein kleines Kind. Es war ein versehen, das Letzte. Sarah war ziemlich enttäuscht von mir. Ich wollte das Mädchen nicht töten, aber aufeinmal stand sie vor mir. Es war frisches Blut und es stärkte jede Ader meines Körpers. Gegen Mitternacht kamen wir wieder nach Hause. Jasper merkte sofort, dass etwas nicht stimmte, denn Sarahs Gefühle waren anscheinend im Keller. Doch mir ging es ziemlich gut. Ich war einfach ein Monster. Das Mädchen hatte mir nichts getan, doch ich hatte ihr Leben einfach beendet. Schnell versuchte ich meine aufsteigende Trauer zu verdrengen und ging zusammen mit Jasper in unser Zimmer. Wir lagen einfach nur so da. Ich glaub es waren mehrere Stunden indem sich keiner bewegte. "Ich bin froh dich zu haben." Nuschelte ich leise und schaute ihm ins Gesicht. "Möchtest du mit mir reden?" Fragte er besorgt, doch ich schüttelte nur mit dem Kopf. "Tut mir leid. Ich kann nicht." Gab ich leise zu und küsste ihn sanft. Jasper erwiederte meinen Kuss und trotz Schuldgefühle genoss ich den Augenblick. Ich weiß nicht, wie ich das gemacht hatte, aber plötzlich war Jaspers Shirt zerissen. Der Oberkörper meines Verlobten vibrierte vor Lachen. "Tut mir echt leid." Gab ich zwischen den Küssen zu. "Duschen?" Fragte ich ihn nach kurzer Zeit. Inzwischen war ich meine Sachen los und lag nur in Unterwäsche auf meinem Vampir drauf. "Oh ja." Murmelte Jasper und hob mich hoch. Er bedeckte meinen Hals und mein Schlüsselbein mit unzähligen Küssen. Ein leiser Seufzer entfuhr mir und ich schlug die Badezimmertür mit voller Wucht zu...

Gerade als die Sonne aufging trocknete ich mir die Haare und stellte mich ans Fenster. Es schüttete wie aus Eimern. Sarah hatte vollkommen recht, Sex zwischen zwei Vampiren war das Beste. Früher als Mensch hatte mich Jaspers und mein Liebesspiel schon beeindruckt, aber das hier war einfach wow. Genau das kann man gar nicht in Worte fassen und ich will es auch nicht versuchen. *lach*

Jasper umarmte mich leicht von hinten und küsste meinen Nacken. "Danke." Murmelte ich. Jaspers Hände lagen an meiner Taille. "Ich liebe dich." Gab mein Verlobter leise zu und wir küssten uns erneut. "Wir sollten runtergehen." Nuschelte ich und musste mich konzentrieren. "Ja, sollten wir." Antwortete der Vampir und küsste mich ein letztes Mal zärtlich. Schnell zog ich mir eine schwarze Jeanshose, ein zu großes weißes Shirt und schwarze High-Heels an. Dann schaute ich zu meinem Verlobten und bekam 'fast Gänsehaut' - wenn es noch gehen würde. Er trug eine blaue Jeans und seine weiße Jacke. Er sah einfach wunderbar aus. Jaspers Narben im Gesicht fielen mir kaum noch auf. Er war einfach perfekt.

Kurze Zeit später saßen wir neben Sarah und Emmett auf der Couch und schauten zu Edward und Carlisle, die uns gegenüber saßen. Esme war in die Stadt gefahren, um ihre Zeichnungen abzugeben. "Die Volturi sind tot." Fing Carlisle an und schaute jedem Einzelnen in die Augen. "Und Jenni ist jetzt eine von uns." Er schaute mich an. "Ich verstehe, dass du dich fürs Jagen von Menschen entschieden hast, aber ich warne dich. Es wird von Zeit zu Zeit schwerer auf Tiere umzusteigen." Ich nickte leicht. Carlisle Miene erhellte sich. "Im Moment stehen uns keine Gefahren bevor und dafür bin ich dankbar. Versucht einfach wieder in die Schule zu gehen und so weiterzuleben, wie zuvor." Meinte er und Sarah stand auf. "Jenni und ich gehen jagen." Murmelte sie und musterte mich besorgt. Ich drückte kurz Jaspers Hand und ließ sie los. Sein Blick traf Edward und es begann eine lautlose Unterhaltung. "Keine Sorge... Ich werde diesmal versuchen keine Kinder zu töten." Verabschiedete ich mich ein wenig kalt, sodass Carlisle und Edward zusammenzuckten. Sarah und ich rannten wenige Minuten und kamen in einer großen Stadt an. Sobald wir da waren, wurde ich hibbelig und suchte nach möglichen Opfern. Ich erkannte einen Mann - mitte 40- anscheinend ein Obdachloser. "Sarah, ich bin gleich wieder da." Murmelte ich und ging auf den Mann zu. "Hey." Begrüßte ich ihn und schritt sehr an ihn heran. "Oh Hallo." Nuschelte dieser und strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. "Meinst du wir könnten dort mal reingehen?" Fragte ich ihn verführerisch und zeigte auf die Gasse daneben. Der Mann pfiff leise und wir gingen dortrein. Kurz nachdem wir in die Gasse gegangen sind, fing er schon an mich zu befummeln, doch ich stieß ihn mit einer harten Bewegung gegen die Wand. "Ich hasse solche Leute wie dich." Murmelte ich und beugte mich über ihn. Er blutete an der Stirn. Ich wollte eigentlich noch mit ihm spielen, doch das vergaß ich, als ich in seine Halsschlagader biss. Es tat so gut, wenn das warme Blut die Kehle herunterfloss. Sarah stand vor der Gasse und betrachtete die Szene. Ich säuberte mir den Mund und warf den toten, blutleeren Körper in die nächste Mülltonne. Dann rannten wir beide wieder nach Hause.

Jasper musterte mich leicht und wir gingen nach draußen. Sarah verschwand mit Emmett. Wir gingen zusammen zu unserer Klippe, wo wir früher einmal runtergesprungen sind und setzten uns an den Rand. Es dauerte lange, bis wir anfingen zu reden, aber ich merkte sofort, dass Jasper meine jetzige Gefühlslage als beunruhigend empfund.

Liebes Tagebuch, ich muss jetzt aber los..

Jasper wird sonst noch ungeduldiger..

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Heute ist der erste Mai, und es regnete wie aus Kübeln. Was mir nicht wirklich viel ausmachte. Ich war wie immer früh morgens im Wald, nachdem ich Jenni in die Stadt begleitet hatte zum Jagen. Sie hatte einen Obdachlosen gerissen, und ein kleines Mädchen gebissen. Ich konnte es nicht glauben. Immer noch sehe ich die kastanienbraunen Augen vor mir wie sie mich ansehen, während Jenni ihr das Leben aussaugten und wie der Schrei der Kleinen ihr im Hals stecken Blieb und ein leises gurgeln zu hören war rann mir wie ein kalter Schauder den Rücken entlang. Was hatte Jenni nur getan. Ich saß also so im Wald, völlig durchnässt, und sortierte meine Gedanken. Ich hing nicht nur dem Tod des Mädchens nach, sondern auch Jennis Selbstbeherrschung. Als Neugeborene war ich eine richtige Plage. Wie ein Wirbelsturm. Unzähmbar. Gefährlich. Und sie? Sie verhält sich wie ein normaler Vampir, als ob es ganz einfach wäre. Ein seufzen entglitt mir und Emmett war auf der Suche nach mir. >> Hier bin ich…<< sagte ich in normaler Lautstärke, bevor er meinen Umweg über die Berge noch nachlief. Seine Schritte näherten sich und er trat auf die Lichtung. Sein grauer Pulli klebte an seinem Körper, die dunkle Jeans war auch durchnässt und das Wasser tropfte von seinen schwarzen Locken. Ich sprang von dem Ast runter und trat in den Regen. Im Baum war ich noch einigermaßen geschützt gewesen, doch ich war immer noch nass. >> egal worüber du dich gerade aufgeregt hattest, ich liebe dich trotzdem…<< sprach er, zog mich mit einer Hand zu sich heran und glättete vorsichtig mit seinem Daumen die Falte auf meiner Stirn. >> Hast du nicht gestern gesagt, du hättest gerne eine Familie, mit Kindern?<< nuschelte ich. >> ein Kind hab ich ja schon…<< grinste er frech. Ich guckte zu ihm hoch. Na toll, hätte er nicht sagen können „das geht jetzt eben nicht mehr“ oder so?

>> wir sollten zu Carlisle gehen, er will mit uns über Jenni reden…<< sagte Emmett leise. Ich nickte nur, und machte nicht die kleinste Anstalt zum Gehen. Er lächelte mich an und seine Hand griff in meinen Nacken. Wie eine verschmuste Katze schmiegte ich mich an seine Haut und schloss dabei die Augen. Ich spürte wie er mich mit einem sanften Druck zu sich her holte und seine Stirn an meine lehnte. Sein kalter Atem strömte über meine Wangen und ich lächelte. Dann legte er sanft seine Lippen auf meine. Es war ein so wunderschöner Kuss, ich konnte es nicht fassen, als er endete. >> Komm, sie werden schon auf uns warten.

>>Die Volturi sind tot<< begann Carlisle an, als Jenni und Jasper zu uns kamen. Wir saßen auf den hellen Sofa. Ich zwischen Jenni und Emmett. >>Und Jenni ist jetzt eine von uns<< fuhr er fort. >>Ich verstehe, dass du dich fürs Jagen von Menschen entschieden hast, aber ich warne dich. Es wird von Zeit zu Zeit schwerer auf Tiere umzusteigen<< sprach er Jenni ins Gewissen. Carlisles Miene erhellte sich. >>Im Moment stehen uns keine Gefahren bevor und dafür bin ich dankbar. Versucht einfach wieder in die Schule zu gehen und so weiterzuleben, wie zuvor<< meinte Dad und ich stand auf. Ich hielt Jennis Durst einfach nicht aus. >>Jenni und ich gehen jagen<< nuschelte ich und musterte Jenni besorgt. >>Keine Sorge... Ich werde diesmal versuchen keine Kinder zu töten<< fauchte sie. Ich nahm ihre Hand und rannte mit ihr zu der nächsten Stadt. Wir gingen so durch die Straße als sie einen 39 Jährigen Obdachlosen an fixierte. >> Sarah ich komm gleich wieder…<< nuschelte sie und ging auf ihn zu. Kurze Zeit später ging sie mit ihm den Gehsteig entlang und verschwanden um drei Ecken in einer kleinen, dunklen Gasse. Ich folgte ihr wie ein Schatten und wartete am Anfang des Durchgangs. In der halben Dunkelheit begann er sie zu befummeln. Ich zog die Luft ein. Sie stieß ihn hart gegen die Hauswand und schlug ihre Zähne in seinen Hals. Ich musste schlucken, zu gerne hätte ich jetzt auch ein bisschen Menschenblut. Ein Drogenabhängiger spritzte sich gerade, eine Hauswand weiter Heroin in seine Adern. Ich manipulierte ihn, sodass er auf mich zukam. Jenni war noch mit dem Obdachlosen beschäftigt, also schlug ich ihm meine Zähne in den Unterarm und saugte etwas von seinem Blut. Viel konnte ich nicht, denn das Heroin hatte einen bitteren Geschmack. Ich taumelte zurück zu Jenni. Sie warf den toten Obdachlosen in eine Mülltonne und wir rannten wieder nachhause. Ich taumelte leicht, doch es fiel Jen gar nicht auf. Sie ging sofort zu Jasper und ich blieb bei Emmett. Der nahm meine Hand und zog mich mit. Wir setzten uns an die Klippen und ließen die Beine baumeln. >> Was ist los?<< meinte er, als ich mich erschöpft an ihn lehnte. >> Heroinabhängiger… einmal und nie wieder…<< nuschelte und die Augen schloss.


Ich schreib dir morgen wieder, liebes Tagebuch,

Bye

Sarah


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Heute ist der 2.Mai, und es hat immer noch nicht aufgehört zu regnen. Es ist Dienstag, und da Jenni eine gute Selbstbeherrschung hat, darf sie in die Schule gehen. Ich muss immer noch zuhause bleiben. Heute Morgen, als ich neben Emmett im Bett lag und mich an ihn gekuschelt hatte, ging Jenni an unserem Zimmer vorbei und ich spürte, dass irgendetwas anders an ihr war. Eine leichte Übelkeit stieg in mir auf und ein seltsames Gefühl breitete sich in meiner Magengrube aus. Ich musste gerade so komisch ausgesehen haben, den Emmett bohrte seinen Zeigefinger in meine Seite. Ich quiekte auf und Jenni guckte zur Tür rein. >> Morgen…<< kicherte sie gut gelaunt. Ich antwortete mit einem Lächeln, als Emmett ihr auch einen >guten Morgen< wünschte und Jenni wieder hinter sich die Tür schloss. >> Was sollte das?<< blaffte ich und drehte ihn auf dem Rücken um mich auf ihn zu setzen. Er grinste und ich musste Kichern. >> bist du eigentlich immer noch so kitzelig wie als Mensch?<< fragte er und zog seine Augenbraue hoch. Ich erstarrte. >>Ich schwöre es dir!<< knurrte ich doch er fuhr schon unter mein Shirt und begann mich zu kitzeln. Ich versuchte mich zu wehren, doch dabei tat ich mir nur selber weh. Das Bett machte schon unnatürliche Geräusche. Als ich außer Atem unter Emmett lag. Er grinste immer noch. >> offensichtlich schon…<< lachte er und ich drückte schmollend mein Gesicht ins Polster. Em rollte sich von mir runter und begann vorsichtig mit den Fingerspitzen meinen Rücken auf und abfahren. Es war eine so leichte Berührung, dass sie kitzelte, und am Rücken war ich am kitzeligsten. Ich biss die Zähne zusammen und versuchte mich nicht zu bewegen, doch es klappte nicht. langsam versuchte ich von seiner Berührung zu fliehen, doch dabei drückte ich mich immer mehr an Emmett. Dieser sah zu mir herab, als ich mein Gesicht zwischen seiner Schulter und dem Polster vergrub. Er legte seine andere Hand in meine Kniekehle und schlang mein Bein um sich. Ich musste lachen und küsste seinen Hals. Höher kam ich nicht. Er schloss die Augen, als ich begann mit meinen Fingernägeln in kreisenden Bewegungen seinen Nacken zu massieren. Emmett liebte das. Immer noch hielt er mein Bein fest, und als er sich auf den Rücken rollte, saß ich automatisch auf ihm. Ich lächelte, als ich ihn da so liegen sah, mit geschlossenen Augen und völlig Relaxt. Von ihm ging so eine tiefe Ruhe aus, die mich sofort erfasste und mich schützend umhüllte. Seufzend legte ich mich auf ihn und genoss den Moment.

>> Emmett! Wir kommen zu spät zur Schule!<< riss uns Jennis Stimme aus den Wolken. Emmett murrte und stand auf, dabei hielt er mich immer noch fest und trug mich wie ein kleines Kind nach unten. Er setzte mich auf das Sofa und küsste mich auf die Stirn, dann holte er den Schlüssel. Jenni stand im Raum und grinste mich an. Ich sah zum Fenster und erblickte mein Spiegelbild. Das viel zu große Shirt von Emmett das ich trug war total verrutscht und meine Haare verstrubbelt. Ich fuhr mir ein paarmal mit den Fingern durch meine Locken und sortierte den Pony. Dann sah ich wieder zu ihr. Die Übelkeit kam wieder auf und in meinen Bauch schien etwas zu wüten. Ich schlang meine Arme um meine Mitte. Es war sehr unangenehm. >> Sarah?<< Edwards Stimme drang wie durch Watte zu mir durch. >> entschuldigt mich bitte…<< sagte ich und ging hoch. Oben im Bad erbrach ich mich. Ich taumelte zurück und setzte mich auf die Badewanne. Der Jeep fuhr gerade die Waldstraße entlang und ich saß zitternd auf der Badewanne. Was war das gerade? Ging das von Jenni aus, oder war ich das?

Mein Blick fiel auf das erbrochene Blut. Wieder wurde mir schlecht, doch ich holte das Putzzeug und begann den Boden zu schrubben. Immer wieder schrubbte ich den Boden, obwohl er eigentlich schon sauber war. >> Sarah?<< Esmes Stimme riss mich zurück in die Gegenwart. Sie trat hinter mich. Der scharfe Geruch des Putzmittels überdeckte das Blut. >> Was machst du da?<< sie nahm mir die Bürste aus der Hand und schmiss sie in den Kübel. >> Keine Ahnung…<< ich sah zu ihr hoch. Ihr Blick war so wunderbar weich, doch Besorgnis schwankte darin. Meine Unterlippe begann zu beben und ich begann zu weinen. Tränenlos weinte ich mich an ihrer Schulter aus. >> Ich will das nicht… Ich kann nicht mehr…<< schluchzte ich. Esme nahm mich in ihre Arme und tröstete mich. Zugern hätte ich mich jetzt an Emmetts starke Schulter gelehnt und mich an seiner tiefen, unschuldigen Ruhe aufgeladen. >> Du schaffst das schon… du bist doch stark…<< tröstete mich Esme. Ich schniefte. Das stimmte nicht wirklich.

Ich hatte die Tagebücher alle gelesen, und konnte mich auch an das einzige, wo nicht drinnen stand erinnern. Die Nacht mit Niklas. Und ich war nie wirklich ein Kind gewesen. Unsere Eltern starben früh, und dort endete meine Kindheit. Ich hatte mich immer um Jenni gekümmert. Ich war immer für Jenni da um ihr ihre Sorgen abzunehmen. Doch meine Sorgen hatte ich ihr nie anvertraut. Meine Unruhe zerfraß mich. Meine glasige Seele hatte viele Sprünge und risse. Ich war ein kaputtes Mädchen.

Esme hatte begonnen aufzuräumen und ich hatte mich einfach nur auf das Sofa gesetzt. Hatte meine Beine angezogen und die Arme darum geschlungen. Mein Gesicht vergrub ich in einem Polster. So saß ich still da und wartete.

Stunden vergingen und das einzige Geräusch auf das ich hörte war das prasseln des Regens auf den durstigen Waldboden. Als dann endlich das ersehne Motorengeräusch von Emmetts Jeep sich näherte bewegte ich mich immer noch nicht. Esme tigerte auf und ab. Sie wusste nicht was tun. Jetzt bog der Geländewagen gerade in die Waldstraße ein. Das nasse Kies unter den Reifen machte ein komisches Geräusch. Minuten vergingen und ich horchte nur auf den Motor und auf das Kies unter den Reifen. Dann war es still, der Motor verstarb und Türen wurden geöffnet. Jennis High Heels klackerten auf der Veranda und die Schritte von Edward, Jasper und Emmett waren hinter ihr zu hören. Die Tür ging auf und ich verkrampfte mich. Eine gewaltige Welle von Übelkeit erschütterte meinen Körper und ich hielt mir die Hand vor den Mund. Weg, ich musste weg hier. Da keine Tür mehr offen war, fuhr ich hoch, und sprang aus dem offenen Küchenfenster. Im Wald entleerte sich mein Magen wieder. Ich hielt mich an einem Baum fest während ich mit der anderen Hand versuchte meine Haare vor dem Blut zu retten. Wimmernd sah ich auf das ganze Blut und trat zurück. Dabei stieß ich an jemanden. Ohne mich umzudrehen fiel ich auf die Knie und hielt mir meine Hände vors Gesicht. Erst jetzt roch ich Edward und Emmett. >> Sarah?<< Emmett kniete sich neben mich. Wieder sagte er meinen Namen, dann sah er hoch zu Edward. >Was ist mit ihr?!< fragte er den Gedankenleser. Auch Edward war ratlos. >> Jenni, irgendetwas ist mit Jenni…<< winselte ich mit brüchiger Stimme.. >> Was? Sarah, was ist mit Jenni?<< fragte Edward. >> Ich weiß es nicht…<< antwortete ich tonlos. Ich schickte ihm die Szene mit der Übelkeit von vorher. Er faste sich an den Bauch. Auch ihm wurde jetzt übel. >> es reicht, Sarah…<< sagte er. Gehorsam stoppte ich meinen Gedankenfluss und Emmett hob mich hoch. Meine Haare und das Shirt waren völlig durchnässt und ich kuschelte mich an seinen nassen Pullover. >> Ich bringe sie zu ihrem Haus, sag du Jenni sie soll sich in Haupthaus aufhalten, solange bis es Sarah erst mal wieder besser geht…<< teilte Emmett Edward mit und rannte los. Einen Wimpernschlag später holte er den Ersatzschlüssel unter der Regenrinne hervor und schloss die Tür auf. Mit großen Schritten war er schon in meinem Zimmer und legte mich sachte auf das Bett. Ich hatte immer noch etwas Blut am Mundwinkel und die nassen Sachen störten mich. Langsam stand ich auf und ging ins Bad. Dort zog ich mir das Shirt aus und ging dann in Unterwäsche zu meinem Kleiderschrank. Ich kramte das Geschenk von Jenni hervor. Das Dessouset mit den schwarzen Seidenstrümpfen und dem Korsett. Ich hatte mich gerade in das Korsett gesteckt und zog gerade die schwarzen Strümpfe glatt als ich Emmett bemerkte. Er lehnte im Türrahmen und beobachtete mich, wie ich die Strümpfe mit einem roten Seidenband an der Unterhose befestigte. Es war ein wirklich schönes Set. Die teure, schwarze Seide mit der weichen, roten Spitze. Ein gewagtes Teil. Ich hatte es noch nie angehabt, und wusste genau warum. Etwas schüchtern betrachtete ich mich damit im Spiegel. Die Figur dafür hatte ich zwar, aber ich sah viel zu kindlich für das gewagte Set aus. Ich seufzte und begann wieder das Korsett aufzuschnüren. Im Spiegel erkannte ich wie Emmett hinter mich trat und mir dabei half. >> Lass mich das doch machen…<< flüsterte er, nahm meine Haare zusammen und legte sie mir über die eine Schulter. Während er langsam die Schnüre lockerte, hauchte er mir unzählige Küsse in den Nacken. Ich schloss die Augen und genoss es. Als er die Seidenbändel an meinem Rücken gelockert hatte, hob er mich hoch, küsste mich und legte mich aufs Bett. Unsere Lippen trennten sich nicht voneinander, auch nicht als ich ihm das Shirt auszog. Das lag später in Fetzen auf dem Fußboden.

Als ich er seinen Kopf auf mein Dekolté gelegt hatte und mich mit seinen starken Armen an sich drückte fragte er plötzlich >> Hat das mit Jenni heute Morgen begonnen, oder seit wann ist das so?<<

Ich war erst verwirrt, dann nickte ich und grub meine Nase in seine Locken.

Er sagte einfach nichts mehr, und ich kuschelte mich an seinen Körper.

Emmett war wie eine Festung. Eine starke, schützende Festung. Ich brauchte jetzt seine stärke.

Das war es auch für heute, liebes Tagebuch, ich werde Emmett sagen er soll dich jetzt zu Jenni bringen…

Bye

Sarah


PS: Jenni es tut mir so unendlich leid…


Jenni:


Liebes Tagebuch...

Der Tag heute war so verdammt anstrengend. Ich weiß nicht, was ich sagen soll. Soll ich versuchen es dir zu erklären? Okay, mach ich einfach. Jasper und ich lagen heute Nacht auf der großen grünen Wiese vor unserem Haus. Es war einfach wundervoll. Wir unterhielten uns und spaßten. Die meiste Zeit über küssten wir uns leidenschaftlich. So gegen 6 Uhr morgends fing bei mir eine Art Übelkeit an, die ich noch nie zuvor hatte. Jasper, der neben mir auf der Wiese lag musterte mich besorgt. "Das liegt bestimmt nur am dem Obdachlosen von vorhin." Gab ich leise zu meiner Verteidigung zu, aber es besserte sich nichts. "Versuch es einfach zu ignorieren. Schirm mich ab, ja?" Fragte ich meinen Verlobten leise. Jasper nickte leicht und verzog angewiedert das Gesicht. Ich grinste ihn an und küsste ihn kurz, dann ging ich wieder ins Haus. Ein leiser Seufzer entfuhr mir. Diese Übelkeit entwicktelte sich langsam zu leichten krämpfen, als ob jemand von der Innenseite dagegen schlug. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen und zog Jasper zu Edwards Flügel. Es war eine schöne Melodie am Anfang, die Zwischenzeitig einen gereizten Ton annahm. Der Übergang bestand nur aus Qual. So lag meine momentane Gefühlslage. Ich versuchte mein spielerisches Können zu nutzen, um fröhlich und ausgelassen zu wirken. Eine halbe Ewigkeit später, verlor sich mein Lied in einem traurigen Ausklang. Es hörte sich eigentlich ganz gut an. "Bereit für die Schule?" Fragte Jasper leise und nahm meine Hand. Einen kurzen Moment spürte ich den Durst, aber er verschwand auch sofort wieder, als Jasper mich ganz genau musterte. "Wir können noch ein paar Tage warten-.." Versuchte Jasper mich zu überreden, doch ich wollte nicht Zuhause sitzen und warten, bis ich bereit dafür war. Ich musste nur gucken, dass ich meine Kontaktlinsen trug. Als ich auf die Uhr schaute, durchfuhr mich der Schock. Wir hatten es mittlerweile schon halb Acht. Ich küsste Jasper kurz und ging die Treppe hoch. Ein Krampf durchfuhr mich und ich hielt mich kurz an dem Gelände fest. Mein Verlobter bemerkte davon nichts. Ich dachte immer, wenn man ein Vampir ist, ist der Durst das Schlimmste, aber daran hatte ich mich getäuscht. Mit einem gespielten Lächeln ging ich an Sarahs Zimmer vorbei, und bemerkte, wie die beiden wild kuschelten. "Emmett!" Rief ich ihn aufgebracht und riss die Tür auf. Sarah seufzte leise. "Komm, wir müssen in die Schule." Nuschelte ich und sah die Beiden an. Dann schlug ich wieder die Tür zu und ging in mein Zimmer. Jasper saß auf dem Bett und war komplett angezogen. Ich lachte kurz auf und schnappte mir ein paar Sachen aus dem Schrank. Heute würde ich mich mal bequem anziehen. Leise schloss ich die Badezimmertür hinter mir und sank daran herunter. Leicht schlag ich meine Arme um meinen Bauch und die Übelkeit überkam mich leicht. Ein Krampf in meinem Bauch schmerzte so heftig, dass ich mir auf die Zunge biss. Lautlos übergab ich mich im Waschbecken. "Jenni? Alles in Ordnung?" Fragte Jasper leise und stand anscheinend hinter der Tür. "Ja, alles gut." Brachte ich leise hervor und spülte mir den Mund. Was war bloß los mit mir? Aber bei einem war ich mir sicher, ich durfte es keinem sagen, dass es mir zum Sterben ging. Sie würden sich nur Sorgen machen. Also packte ich meine Magenschmerzen und die wiederkehrende Übelkeit in eine dunkle Schublade und verstaute sie ganz weit weg, von der Außenwelt. Schnell zog ich meine Sachen an und machte die Tür auf. Jasper ging in meinem Zimmer auf und ab und schaute mich besorgt an. "Mir gehts gut. Komm wir müssen los." Meinte ich nur leise und ergriff Jaspers Hand.

Sarah kam mir auf dem Flur entgegen und schaute mir komisch an. Sofort machte sie auf Absatz kehrt und ging wieder in ihr Zimmer. Sie ging mir aus dem Weg, stellte ich lautlos fest. Mir lief ein kalter Schauer den Rücken entlang und ging die Treppe runter. Meine schwarzen Adidas waren lautlos. Edward saß am Piano, spielte aber nicht. "Jetzt gehts auf in die Schule." Rief Emmett und grinste. Edward schaute mich an und ließ den Blick zwischen mir und Sarah schweifen, die an der Treppe stand. Jasper und Emmett gingen in die Garage und ich wollte ihnen auch folgen, aber Edward stellte sich mir in den Weg. "Edw-?" Wollte ich ihn anmotzen, doch er unterbrach mich. "Was ist mit dir los?" Fragte er und schaute mich durchdringlich an. "Nichts." Nuschelte ich und wollte an ihm vorbei, doch er ließ mich nicht. "Jenni, bitte." Murmelte er leise. "Mir geht es gut, Edward." Blaffte ich ihn an und ging einfach an ihm vorbei. Jasper stand an meiner Hayabusa und wartete auf mich. "Können wir heute mit dem Auto fahren?" Fragte ich ihn mutlos. Mein Verlobter schaute mich mit großen Augen an und nickte. Mit einem leisen Seufzer ging ich zum Jeep und setzte mich. Emmett, Jasper und Edward musterten mich lautlos und Emmett fuhr los. Der Unterricht zog sich wie ein Kaugummi. Fast in jeder Stunde musste ich aus dem Klassenraum raus und lief zur Toilette. Der Durst war ziemlich schwer und dann noch diese Übelkeit, die ich die ganze Zeit empfand, von den Krämpfen mal abgesehen. Sarah ging mir heute den ganzen Tag aus dem Weg. Jetzt liege ich hier im Bett. Ich habe Jasper weggeschickt, weil er nicht mit mir leiden sollte. Also liege ich jetzt alleine auf dem Bett und schreibe meinen beschissenen Tag auf. Warum geht es mir eigentlich so schlecht? Die Frage stell ich mir jede Sekunde.

Ich hör jetzt auf..

Ich glaub ich sterbe gleich.

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 3. Mai und ein sehr schockierender Tag für mich und meine Familie. Besonders für mich und Jenni.

Ich erzähle es dir erst mal…

Also der Tag begann für mich, wie immer. Ich blödelte mit Emmett rum und zerstörten dabei ein paar Bäume. Als die Sonne aufging hörte ich wie Jenni und Jasper nebeneinander durch den Wald rannten. Ich musste unbedingt Jenni sprechen… unbedingt. Doch Emmett riet mir, bis Mittag zu warten. Sie mussten gleich zur Schule. Ich seufzte. >> Mir ist immer so langweilig, wenn ihr in der Schule seid…<< nuschelte ich und trat einen Schritt auf meinen Verlobten zu. >> Du kannst ja schon mal unsere Hochzeit planen…<< grinste er und mir verschlug es die Sprache. Ich hatte zwar damit gerechnet, dass wen er mir einen Heiratsantrag machte, dass darauf auch eine Hochzeit stattfand. Doch richtig abgefunden hatte ich mich nicht. >> Ich… Ich…<< stammelte ich und als ich beim dritten Versuch immer noch keinen Satz zustande brachte, gab ich es auf und schob schmollend die Unterlippe vor. Em lachte auf und wollte mich in die Arme nehmen, doch ich trat zurück. >> Ich will jemanden zum Spielen haben, wenn ihr in der Schule seid…<< murrte ich und sah Emmett an. Natürlich wusste er was ich wollte. Er seufzte. Und ich schürzte die Lippen. Wenn ich schon nicht die Schule fertig machen konnte, wollte ich wenigstens ein Baby, aber dieser Wunsch würde mir nie in Erfüllung gehen. Dachte ich. >> Ich hol mir einen Hund aus dem Tierheim… oder adoptiere ein Kätzchen…<< scherzte ich und nahm seine Hand. >> komm, du kommst noch zu spät zur Schule…<< sagte ich und zog ihn zu unserem Haus. Der Jeep stand schon auf der Einfahrt und Jenni, Jasper und Edward saßen schon darin. >> was für ein Timing…<< grinste ich und ging an dem Geländewagen vorbei zu meinem Ford Mustang Giugiaro. Mit einem freudigen Lächeln setzte ich mich in den Sportwagen und raste mit vollgas hinter dem Jeep hinterher. Dieser bremste an der Hauptstraße ab und ich drückte auf die Bremse. Dabei schlitterte der Wagen fast von der Straße. Ich fluchte leise und fuhr dann auf die befestigte Straße. Die Gedanken von Edward, Jenni, Emmett und Jasper hörte ich unabsichtlich ab. Doch da war noch etwas. Es hörte sich an wie das glucksen von Wasser und dann die verschiedenen, gedämpften Stimmen von Jenni, Jasper und Emmett, die gerade über die Hochzeit diskutierten. Und wieder kam die Übelkeit auf. Ich hielt das nicht aus. Mein neues Auto wollte ich auf keinen Fall vollkotzen. Ich trat auf das Gaspedal und der Sportwagen machte einen Satz nachvorne. Die Schwerkraft drückte mich in den Ledersitz und ich brauste an ihnen vorbei. Blöderweise kam mir gerade ein LKW entgegen, doch knapp vor ihm wechselte ich wieder die Fahrspur und raste auf den Highway.

Vaters Rennstrecke war mein Ziel. Geschlagene Sechs Stunden brauste ich darauf herum und brauchte zahlreiche Benzinkanister auf, die Dad im Schuppen gelagert hatte.

>> Jetzt haben sie Schulschluss…<< sagte ich zu mir und fuhr von der Strecke. Gemütlich lenkte ich den Giugiaro durch die Stadt und gab dann noch Vollgas auf der Einfahrt.

>> Hei Leute…<< begrüßte ich Esme, Edward, Jasper und Jenni. >> Jenni…?<< ich sah sie an. Sie saß auf dem Sofa und starrte in die Luft. Fragend schaute ich zu Edward. Dann plötzlich begannen ihre Augenlieder zu flattern und ihr Mund klappte auf. Erstickte Laute drangen aus ihrer Kehle. Ich wollte ihr Helfen, doch dieses schockierende Bild, das sich in mir ausbreitete ließ mich erstarren. Blut. Alles war voller Blut. Ich blickte an mir herunter und erkannte Jennis Körper. Ein stechender Schmerz ließ mich zusammen zucken. Eine halbe Sekunde verstrich und Dann noch einer. Als ob man eine Klinge von innen durch mich durchstechen wollte. Vier dieser Stiche folgten in immer kürzeren Abständen und plötzlich explodierte der Schmerz in meinem Bauch. Die Vision verschwand so schnell wie sie gekommen war. Jenni starrte mich an. Ich starrte Jenni an. Und alle sahen zwischen ihr und mir hin und her. Hatte ich ihnen diese Vision auch geschickt? Edward nickte. Jenni holte tief Luft und kreischte auf. Ich hatte meine Hände um den Bauch geschlungen und hätte mich beinahe selber erdrückt. Leise begann ich zu wimmern. Jennis Schrei wurde leiser und verwandelte sich in ein gurgeln. Ihre Übelkeit traf mich wie eine Ohrfeige und gleichzeitig erbrachen wir uns. Ich fiel auf die Knie und stützte mich mit meinen Händen ab. Blut. Alles war voller Blut. Langsam rutschte ich im Blut weg und landete in der roten Pfütze.

Emmett eilte zu mir und ich sah hoch zu Jenni. Sie starrte auf ihren Bauch. Obwohl wir nicht gesehen hatten was genau da drinnen war. Doch wir hatten alle eine böse Vorahnung. Jasper war bei Jenni und tröstete sie, Dicke Tränen rannen ihre Wangen hinab und Blut klebte an ihrem Shirt und am Mundwinkel. Ich winselte und wollte mich aufrichten. >> Weg… ich muss hier weg…<< sagte ich tonlos und Emmett hob mich hoch. Wie versteinert lag ich in seinen Armen. Warum gerade Jenni? Jenni hatte nie Kinder gewollt. Ich schon.

Es war einfach nur grausam. Grausam für alle beteiligten, und ich werde beten, dass ich diesen tag so schnell wie möglich vergessen kann.

Es wird nicht funktionieren, das weis ich. Leider.

Das wars für heute… bis Morgen…

Bye

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch..

Mhh wie soll ich anfangen. Ich weiß nicht, was ich machen soll. Ich habe Angst, Tagebuch, ich habe schreckliche Angst. Okay, ich erzähl es dir nochmal von Anfang an. Heute habe ich die Nacht nur mit Jasper allein verbracht. Es lenkte mich ein paar Minuten von den schrecklichen Krämpfen ab. Heute Morgen, als die Sonne schon aufgegangen war, rannten wir zurück zum Haus. Wir hatten noch eine halbe Stunde Zeit, bis wir wieder zur Schule mussten. Jasper merkte mittlerweile meine Schmerzen nicht mehr, da ich sie versteckt hatte. Jasper spürte nur noch meine Fröhlichkeit. "Jasper, ich zieh mich eben schnell um." Nuschelte ich und stand auf. Schnell rannte ich durch unser Zimmer sofort ins Badezimmer. Dort schmiss ich die Tür zu und übergab mich. Das viele Blut vor mir, ließ meinen Durst wiederkehren. Ich hatte vor drei Tagen, dass letzte Mal etwas gegessen. Ein ziemlich langer Zeitraum für eine Neugeborene. Ich lehnte mich an die Badezimmertür und weinte lautlos und ohne Tränen. Seit drei Tagen habe ich schreckliche Schmerzen und sie werden nicht weniger. Ich schluckte schwer, stand ohne weiteres auf und ging zum Kleiderschrank. Von dort nahm ich mir eine Jeanshose und ein großes Shirt. Dazu trug ich mittelhohe Sneakers. Mit schnellen Schritten ging ich wieder nach unten ins Wohnzimmer. Sarah und Emmett hatte ich noch nicht entdeckt. Ich setzte mich neben Jasper auf die Couch. "Ich geh nach der Schule jagen, ja?" Fragte ich meinen Verlobten und schaute ihn mit dunkelroten Augen an. Er zuckte noch nicht mal mit der Wimper, als ich das sagte. "Okay, ich komm mit." Murmelte er und drückte meine Hand. "Nein nein, bleib du ruhig Zuhause." Versuchte ich ihn zu stoppen. Es gelang mir. Jasper nickte leicht und drückte meine Hand. "Willst du heute wieder mit dem Jeep fahren?" Fragte er mich leise. "Ja." Flüsterte ich und küsste den Vampir neben mir. Kurze Zeit später saßen wir im Auto und warteten auf den Fahrer. Emmett rannte gerade zusammen mit Sarah aus dem Haus. "Ich bin da." Grinste er und setzte sich auf den Fahrersitz. Sarah küsste ihn kurz und verschwand auch schon im Haupthaus. Die Fahrt zur Schule dauerte ewig. Ich musste mich die ganze Zeit anstrengen nicht an das Schlimmste im Moment zu denken, doch es gelang mir nicht. Edward musterte mich sehr besorgt und Jasper dann auch. Nur Emmett lachte sich mal wieder über ein paar Mädchen auf dem Schulhof kaputt. Der Schultag dauerte noch länger. Als ich das ersehnte Läuten der Schulglocke hörte, küsste ich Jasper kurz und rannte in menschlicher Geschwindigkeit nach draußen in den nächsten Wald. Dort rannte ich so schnell es geht aus Washington raus in die nächst beste Stadt. Kurz davor, stoppte ich und hielt verzweifelt meinen Bauch. Es tat so weh..

Es dauerte nicht lange da fand ich mein geliebtes Opfer. Ein junger Mann. Mitte 20. Er war fast 50 cm größer als ich, aber ich war stärker. Mit einer schnellen Bewegung ging ich in die nächste Gasse und brach ihm das Genick. Dieses Knacken war einfach wundervoll. Schnell schlug ich meine Zähne in seine Halsschlagader und trank gierig. Es betäubte den Schmerz, wie eines der besten Schmerzmittel. Wenn ich ehrlich war, war mir sein Leben völlig egal. Ich hätte noch mehrere Leute umgebracht, aber das traute ich mich nicht. Die Polizei fuhr gerade ganz knapp an mir vorbei, doch ich hatte die Leiche schon weggeworfen. Mit zitternden Beinen rannte ich nach Hause und blieb kurz vor der Tür stehen. Ich atmete schnell ein und plötzlich öffnete sich die Tür. Jasper stand dort, anscheinend hatte er mich kommen gehört. "Hey." Begrüßte ich ihn und küsste ihn kurz. Er konnte noch nicht mal antworten, da ging ich schon an ihm vorbei und setzte mich auf die Couch. Sarah kam die Treppe runter und ich starrte den schwarzen Fernseher an. Ich hatte so ein komisches Gefühl. Plötzlich wurde mir schwarz vor Augen und ich verschwand sozusagen in mir. Ich spürte erst leichte Tritte in meinem Bauch und dann aufeinmal den stechenden Schmerz. Es tat höllisch weh, als ob mein Bauch explodieren würde. Dann aufeinmal war alles schwarz und die Schreie von einem Baby waren zu hören. Ein leichtes Rütteln an meiner Schulter holte mich zurück in die Realität. Ich hatte meine Hände um meinen schmerzenden Bauch gelegt und schrie innerlich. Angst kroch mir in Mark und Bein. War das gerade meine Zukunft? Ich konnte nicht schwanger sein. Ich war ein Vampir. Vollkommen erstarrt und keine weiteren Wege in die Zukunft. Plötzlich merkte ich einen Windzug und spürte wie mir innerlich schlecht wurde. Ich stand auf und rannte an Esme und Edward vorbei in die Küche und erbrach das ganze Blut des jungen Mannes. Sarah ging es anscheinend auch so, doch sie konnte sich nicht mehr bewegen. Meine Schwester hatte die ganze Zeit meine eigenen Gefühle am Leib ertragen müssen. Sie wusste es jetzt und anscheinend auch meine ganze Familie. Verdammt, wie konnte das passieren? Wie konnte ich so verantwortungslos sein?

Ich konnte mich nicht mehr bewegen. Ich krallte meine Hände an das Spülbecken um mich festzuhalten, denn alles um mich herum drehte sich und verschwamm leicht. Edward hatte meine wirren Gedankengänge gehört. "Jasper, helf Jen." Meinte er leise und bewegte sich immer noch nicht. Mein Verlobter saß auf der Couch und atmete schwer aus. Seine leisen Schritte waren auf dem parkett zu hören. Die Küchentür ging auf. "Jazz... Ich habe solche Angst." Murmelte ich leise und kippte leicht nach hinten. Der Vampir half mir sofort und fing mich auf. Wie ein Baby trug er mich die Treppe raus und ich roch das erbrochene Blut von Sarah. Emmett war auch nicht mehr da. Edward, Carlisle und Esme standen einfach nur da wie vorher und zeigten keine Regung.

Jasper machte die Schlafzimmertür auf und legte mich lautlos aufs Bett. Mein Körper zitterte leicht. Ich konnte mich nicht bewegen. Mein Verlobter legte sich lautlos neben mich. Ich vergrub meinen Kopf an seiner Brust, doch erschrak, als er zurückwich. Mit großen Augen schaute ich ihn an und ein heftiger Stich ins Herz traf mich. "Jen, ich.. das war nicht gewollt... Ich habe mich erschocken... Mehr nicht.." Stotterte Jasper leicht verwirrt und sah mich genauso geschockt an. Er ist vor mir zusammengezuckt. Seiner Verlobten. Ich konnte es verstehen. Langsam und wie erstarrt stand ich auf und ging auf die Tür zu. "Jenni, bleib hier." Nuschelte Jasper leise, lag aber immer noch auf dem Bett. Ich stoppte kurz und zitterte noch mehr, doch dann bewegten sich meine Füße vorwärts. Er war vor mir zusammengezuckt, Tagebuch. Ich habe solche Angst. Langsam ging ich an Edward und Carlisle vorbei, die mittlerweile auf der Couch saßen.

Mit schnellen Schritten ging ich ins Nebenhaus und sofort in mein Zimmer. Dort rutschte ich an der Tür runter und schnappte mir dich. Es war einfach schrecklich. In mir entwickelte sich ein Vampir oder ein Baby... bis jetzt weiß ich das nicht.

Ich hör jetzt auf.

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 4. Mai und ein seltsamer Tag für mich. In der Morgendämmerung ging ich jagen. Ich stärkte mich mit einer Raubkatze und einem Jäger. Der Jäger tat mir leid, doch ich war auf der Jagd gewesen, und da ich das letzte mal schon Menschenblut zu mir genommen hatte, machte mich sein Geruch wild. Auch Emmett war gerade auf der Jagd. Das war nicht zu überhören. Er hat mich gestern gefragt ob wir unsere Gedanken verbinden könnten. Damit wir immer zusammen sind. > Nicht nur darum Sarah…< dachte Emmett und ich schnaubte. Dabei ließ ich den Jäger zu Boden sinken und leckte mir das Blut von den Lippen. Ich dachte an den wunderbar menschlichen Geschmack und Emmett knurrte. Ich grinste über meinen Erfolg. Ruhig betrachtete ich den jungen Mann vor mir. Jetzt hatte ich Mitleid. Was wenn er eine Frau hatte, di zuhause mit einem Baby auf ihn wartete? Was wenn das Emmett wäre, und ich zuhause mit einem Baby warten würde? Ich konnte nicht mal den Gedanken Fertig denken, als Em dazwischen fuhr. Ich knurrte und starrte auf die schöne Bisswunde am Hals des Opfers. Dann musste ich schlucken, und faltete meine Hände über seinem Brustkorb. Meine Energie strömte in seinen Körper und ich hoffte, ich hatte ihm nicht das aller letzte bisschen Leben ausgesaugt. Ich konnte zusehen, wie mein Gift aus seinem Körper auf den Waldboden Tropfte und die Wunde sich schloss. Nach einer kleinen Ewigkeit rang er plötzlich nach Luft und richtete sich auf. >> Gott sei dank, sie leben!<< ich krabbelte von ihm runter. Er sah mich an und griff sich dann an den Hals. >> Sie wurden wahrscheinlich von einem Tier angefallen, erinnern sie sich?<< ich sah ihn mit großen Augen an. Er schüttelte vorsichtig den Kopf und sank dann wieder auf den Waldboden. >> Kommen sie, ich helfe ihnen…<< vorsichtig half ich ihm auf und wir machten uns auf den Weg zu seinem Auto. >> Wo sind ihre Schlüssel, sir?<< erkundigte ich mich und lehnte ihn auf die Motorhaube des Geländewagens. Es war die billigere Version von Emmetts Jeep. >> in meiner Hosentasche…<< antwortete er mit brüchiger Stimme. Ich nickte und fuhr in seine hintere Hosentasche. Emmett schnaubte und ich grinste kurz. Mit Hilfe von etwas übermenschlicher Kraft hievte ich ihn auf den Rücksitz und Schnallte ihn fest. >> und bitte sagen sie es mir, wenn ihnen übel wird…<< beschwichtigte ich und kletterte auf den Fahrersitz. Mit dem Fuß drückte ich das Gaspedal bis zum Anschlag runter und raste die Waldstraße entlang. In der nächsten Stadt steuerte ich schon das Krankenhaus an. >> Hilfe! Jemand muss mir helfen!<< ich stürzte aus dem Auto. Mit etwas spucke hatte ich mir Tränenspuren auf die Wangen und um die Augen geschmiert. Ein Arzt stürzte aus dem Krankenhaus. >> Was ist passiert?<< fragte er. Ich zeigte auf das Auto und er joggte auf den Geländewagen zu. Kaum hatte er den Jäger gesehen, riss er die Türe auf. >> O mein Gott, nicht Jeremy!<< ich las in seinen Gedanken, dass es sein kleiner Bruder war. Und dann musste ich lächeln. Mir wäre eine Freuden träne entwischt, wenn ich weinen hätte können. >> Vielen Dank…<< bedankte sich der Arzt. Ich nickte ihm zu und verschwand vom Parkplatz. Kaum war ich aus der Stadt, begann ich zu rennen. > Was hat dir das jetzt gebracht?< fragte Emmett und ich zuckte die Schultern. > Du bist jetzt nur wieder geschwächt…< Emmett wartete auf der Einfahrt. >> Hallo Schatz…<< begrüßte ich und kaum hatte ich die Einfahrt betreten, traf mich die Übelkeit wie ein Stromschlag und ich begann zu zittern. >> Jenni…<< entfuhr es mir. Die Bauchschmerzen wurden Schlimmer. Emmetts Hand griff nach mir. > Sarah, geh nicht rein…< dachte er, und ich sah ihm an, dass ihm auch übel war. > Es tut mir leid, aber ich will dich nicht leiden sehen… zumindest haben wir es versucht…< ich guckte ihm tief in die Augen und trennte seine Gedanken von meinen. Nicht nur durch die Wiederbelebung von Jeremy war ich geschwächt, auch den ständigen Kontakt mit ihm nagte an meiner Kraft. Jetzt waren seine Gedanken von meinen getrennt und ich stapfte auf das Haus zu. Ich hörte Jenni, wie sie mit sich kämpfte und kurz bevor ich die Türklinke in der Hand hatte, spürte ich wie mich ein Messer von innen durchbohrte. Ich fiel in mich zusammen und hörte Jennis Schmerzensschrei. Dann biss ich die Zähne zusammen und ging rein. Edward kam auf mich zu. >> Sarah…<< begann er. Ich ignorierte ihn, was ich von mir nie erwartet hätte. Edward war mein großer Bruder und eine Respektperson, und so behandelte ich ihn schon immer. Doch heute rauschte ich nur an ihm vorbei, wehrte Emmetts Hände ab, die mich zurückhalten wollten und stürmte in Jennis Zimmer. Ich hatte mich abgekapselt, sonst wäre das für mich unmöglich gewesen. Doch die Gedanken der Umstehenden konnte ich nicht ausknipsen. Ich hörte Jennis schmerz, sah Jaspers Kummer und fühlte Carlisles Verzweiflung. Es war schrecklich. In der Tür erstarrte ich. >> Sarah!<< Carlisle und Jasper waren gerade dabei Jenni ruhig zu halten. Diese krümmte sich unter den Schmerzen. Ich schluckte. Mein Blick fiel auf ihren Bauch. Gestern war nicht die kleinste Wölbung zu sehen, doch heute sah man ihr schon an, dass sie Schwanger war. Ihr steinharter Bauch bildete eine etwas unförmige Kugel. Kleine Risse waren in Jennis Haut. >> Wie kann ich helfen?<< fragte ich und sah zu Carlisle. Er deutete mit einem nicken auf ihren Bauch. Ich schlug vor Emmetts Nase die Türe zu und trat an den Rand des Bettes. Jetzt hatte sich Jen beruhigt. Sie sah zu Jasper und dann zu mir. >> Gypsy…<< krächzte sie. Ich wimmerte leise und legte ihr meine Hand an meine Wange. >> es wird alles gut…<< und meine Stimme zitterte zu sehr. Neue Hoffnung wuchs in ihren Augen. Doch ich glaubte nicht daran, dass alles wieder gut wird. Jedoch hoffte ich es. Ich hoffte es so sehr. Mühsam löste ich meinen Blick von Jennis Gesicht und sah ihren Bauch an. Zittrig legte ich meine Hand darauf. Es fühlte sich so seltsam an. So abartig lebendig, in Jen Jens totem Körper. Sekunden verstrichen und plötzlich trat etwas gegen meine Hand. Schnell zog Jenni die Luft ein. >> es denkt…<< hörte ich mich sagen. Verwirrt sahen mich Carlisle und Jasper an. Ich nickte und legte die zweite Hand darauf. >> Es tut ihm leid…<< entzifferte ich die Gedanken des Babys. Jasper, Carlisle und Jenni sahen mich an, als ob ich verrückt wäre. Sogar Jenni hatte ihren Schmerz vergessen. Auch ich war erstaunt. Der Fötus hatte nicht mal einen Herzschlag, oder er wird auch nie einen haben, aber vor dieser Vorstellung fürchte ich mich, und kann schon denken. Fasziniert sah ich auf ihren Bauch. >> Edward!<< rief ich und sah immer noch auf Jennis Kugel. Edwards schritte näherten sich langsam. Und wieder bewegte sich das Baby. Jenni verkrampfte ihren ganzen Körper und die Tür ging auf. >> Komm her…<< mein scharfer ton war ich gar nicht gewohnt. Auch Emmett, der hinter ihm stand sah sich verwirrt um.

Edward bestätigte uns, dass das Baby schon denken konnte. Zwar noch etwas unverständlich, aber verstehbar.

Und dann probierte ich noch etwas. Meine Hände lagen immer noch auf ihrem Bauch. So wie ich es vorher bei dem Jäger gemacht hatte, schickte ich ihr meine Energie. Viel brachte es nicht, doch die Risse waren kaum mehr zu sehen. Mehr konnte ich ihr nicht geben, es ging einfach nicht mehr. Ich taumelte einen Schritt zurück und ich spürte noch wie Emmett mich fest hielt… dann wurde alles schwarz.

Aufgewacht bin ich, neben Em in meinem Bett. Dieser Tag musste jetzt noch aufs Papier. Ich hoffe Jen geht es besser, und ich hoffe, dass sie dir schreiben kann… das wars für heute von mir…

bye

Sarah


04.05


Jenni:


Liebes Tagebuch...

Ich weiß nicht, ob das hier mein letzter Eintrag ist oder nicht. Das Ding in mir wächst rasend schnell und das bedeutet, dass sich mein Körper sehr stark verändern kann. Gestern hatte ich meine Zukunft gesehen und jetzt weiß ich, dass ich das nicht überleben werde und es tut mir leid. Sarah, Jasper und alle anderen tuen mir schrecklich Leid. Aber hier hat sich zumindest ein Traum für mich erfüllt, ich wollte schon immer vor Sarah sterben... Es besteht kaum noch Hoffnung. Ich werde einfach qualvoll sterben und Jasper mit diesem verfluchten Ding alleine lassen. Ja, du hast richtig gehört, Tagebuch. Jasper und ich haben unsere kleine Meinungsverschiedenheit überstanden, aber nur dank Sarah. Gestern Abend wollte ich zu Jasper in sein Zimmer gehen, da hörte ich Sarah schon von weitem Fluchen und Schreien. "…wie es aussieht, wird sie es nicht überleben und du sitzt hier einfach nur rum und tust garnichts. Ich hab echt was besseres von dir erwartet." Ihre Stimme brach. Sie war traurig. Mit leisen Schritten ging ich den Flur entlang und klopfte an Jaspers Tür. Warum klopfte ich?! Die Tür ging auf und Sarah kam raus. Ohne mich eines Blickes zu würdigen verschwand sie in Windeseile im Flur. "Jazz?" Flüsterte ich leise und schaute ihn an. Seine Augen waren geschlossen, während er auf seinem Bett saß. Ein Krampf durchfuhr mich und ich hielt mich schweratmend an der Tür fest. Plötzlich hielt mich jemand fest und hob mich hoch. "Jen." Fing Jasper an und legte mich ins Bett. "Es tut mir so leid." Murmelte er und schaute auf meinen Bauch. Eine leichte Wölbung war zu sehen. Ich schaute ihm in die Augen. "Komm bitte zu mir." Flehte ich ihn an und rutschte zur Seite. Mein Verlobter legte sich neben mich und schlang seine Arme vorsichtig um meine Mitte. "Also ist meine Gabe, mein Todesurteil?" Fragte ich ihn leise, aber ich wusste, dass es so war. "Hör auf so zu denken." Brachte Jasper mit zusammengebissenen Zähnen hervor. In dem Moment spürte ich einen Tritt aus meinen Bauch und ich zuckte zusammen. "Können wir das Ding nicht einfach rausholen?" Fragte er mich später. Ich bemerkte seine Kälte. "Dein Körper entwickelt sich zwar weiter, aber deine Haut ist die eines Vampirs." Antwortete Jasper mir leise und in seinen Augen lag purer Schmerz. "Kannst du... Kannst du mich umarmen? Einfach festhalten?" Fragte ich ihn und meine Stimme zitterte. "Ich liebe dich." Hauchte er, küsste meine Stirn und nahm mich in die Arme. Ich legte meinen Kopf einfach an seine Brust und lauschte seinen Atemzügen. "Ich habe Angst." Murmelte ich leise und zitterte leicht. "Ich auch." Gab mein Verlobter leise zu und drückte mich fester an sich. Der Schmerz in meinem Bauch hatte aufgehört. Ich weiß nicht, wie lange wir dort lagen, aber meine Bauchschmerzen fingen wieder an. Ich verkrampfte mich. Jasper ließ mich los. "Willst du jagen gehen?" Fragte er mich und ich nickte. Ich stand auf und erschrak. Das war nicht MEIN Bauch. Es war doch vor 2-3 Stunden noch kein Babybauch zu sehen, doch jetzt sah man ihn ganz deutlich. "Jasper?!" Fragte ich. Meine Stimme klang ungewöhnlich hoch. Ich zeigte lautlos auf meinen Bauch. Er erstarrte. "Es bleibt mir also nicht mehr viel Zeit." Hauchte ich fast lautlos und zog kurze Zeit später ein großes Shirt von Jasper an. Die Schule war anscheinend jetzt nicht mehr möglich. Meine Schmerzen hatten schließlich den Höhepunkt erreicht und ich stoppte kurz im Flur. Am liebsten hätte ich laut losgeschrien. Jasper legte meine Hände an meine Taille und führte mich runter ins Wohnzimmer. Carlisle und Esme saßen auf der Couch. Im Moment spürte ich nicht so viel. Nur den Schmerz und die Angst, aber das musste aufhören. Esme schaute mich an und wieder zu Jasper. "Es wird schlimmer. Wir gehen jagen." Nuschelte Jasper hinter mir kalt. Carlisle schüttelte den Kopf. "Sie ist noch blasser als wir." Flüsterte Esme und bemerkte anscheinend auch, dass es mir nicht gut ging. "Ich habe Blut aus dem Krankenhaus mitgebracht." Meinte er leise und ging in die Küche. Er holte ein durchsichtiges Päckchen heraus und reichte es mir. Jasper ging ein paar Schritte zurück und Carlisle musterte ihn. "Jasper, möchtest du nicht draußen warten?" Fragte er vorsichtig. Stille. Jasper hatte anscheinend nicht vor darauf zu antworten. Mit einer schnellen Bewegung biss ich in das Päckchen und trank gierig.

Es dauerte nicht lange da kam der Durst und somit auch diese schrecklichen Schmerzen wieder. Ich kippte leicht nach hinten und bevor irgendjemand etwas sagen konnte, lagen Jaspers Hände wieder an meiner Taille und stützten mich. Er fühlte sie auch. Ich hasste mich in dem Moment dafür. Er würde sozusagen mit mir sterben. Ich endgültig und er innerlich. Es tat weh, es so zu sehen. Schnell versteckte ich meine Gefühle wieder in der Kiste und Jaspers Hände lockerten sich. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Jetzt dachte er, ich würde nicht mehr leiden und es war ein tolles Gefühl, doch so ganz stimmte es nicht. Der Schmerz war immer noch da, zwar unsichtbar, aber er war da. Ich setzte mich neben Esme und lächelte sie gespielt an. Sie streichelte meine Wange und schaltete den Fernseher ein. Jasper setzte sich neben mich. Carlisle war in sein Arbeitszimmer gegangen. Mein Verlobter schaute mich die ganze Zeit an und achtete auf meine Mimik. Ich konnte zum Glück so gut schauspielern, dass ich es schaffte ihn zu überzeugen.

Der Tag brach langsam herein. Die Sonne versteckte sich hinter einer schwarzen Wolkendecke. Ich stand bestimmt schon eine ganze Zeit einfach nur auf dem Balkon und schaute in den Himmel. Ich kam in die Hölle, da war ich mir sicher, doch der Himmel war trotzdem schön anzusehen. Innerlich zerbrach ich an den Schmerzen, doch ich durfte mir nichts anmerken lassen. Wie in Zeitlupe legte ich mich aufs Bett und versuchte mich nicht zu bewegen. Ein ziemlich heftiger Tritt erschütterte meinen Körper. Ich schrie auf. Noch einer. Mein Körper krümmte sich leicht. Jemand hielt plötzlich meine Hände fest. "Carlisle." Schrie Jasper aufgebracht. Noch ein Schrei verließ meinen Körper. Ich krümmte mich wieder. Der Druck an meinen Handgelenken würden fester und ich konnte mich kaum noch bewegen. "Sarah." Erklang plötzlich Carlisle Stimme direkt neben mir. Es fühlte sich so an, als ob meine Haut aufspringen würde. Wieder ein Schrei meinerseits, doch plötzlich lagen zwei Hände an meinem Bauch. Es fühlte sich so an, als ob Sarah mich innerlich heilen würde. Sie gab dem Ding in mir Kraft und somit hörte es auf. Der Schmerz verschwand urplötzlich. Eigentlich war alles so wie früher... "Es denkt." Hauchte Sarah und schaute weiter auf meinen Bauch. "Es tut mir leid." Murmelte Sarah und schaute mir in die Augen. >>Übersetzt sie?<< Fragte ich Edward leise, der neben ihr stand. Er nickte leicht und riss die Augen auf. Sarahs Hände verschwanden und sie knickte nach hinten weg. Emmett fing sie auf, der urplötzlich im Raum war. Er schaute mich an und verschwand mit meiner Schwester. Meine Handgelenke wurden losgelassen. >>Edward, ich will das nicht mehr.<< Dachte ich und man bemerkte meine Verzweiflung. Edwards Augen weiteten sich, doch er sagte nichts. Plötzlich war ich alleine, nur Jasper lag neben mir. Leichte Schluchzer erschütterten meinen Körper. Der Vampir nahm mich vorsichtig in die Arme und streichelte meinen Rücken. "Was hast du gerade zu Edward gesagt?" Fragte Jasper leise. "Ich... Ich will das nicht mehr Jazz." Nuschelte ich und meine Stimme zitterte. "Können wir es nicht einfach beenden? Dann sterbe ich nicht qualvoll, wie Sarah gesagt hat." Bat ich ihn und er spannte sich an. Meine Bitte war einfach nicht möglich und das wusste ich. "Ich weiß, ich weiß... Ich liebe dich." Hauchte ich und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss nicht sofort. "Ich werde das nicht zulassen, dass du uns verlässt! Okay?!" Murmelte Jasper leise. Mit einem leichten Seufzer drückte ich mich an ihn und bemerkte einen leichten Tritt. Er war angenehm. Ein leichtes Lächeln schlich sich über meine Lippen. Alles stimmte. Es war unser Kind. Mein Todesurteil, deswegen musste es versorgt werden, wenn ich nicht mehr da war. "Jazz." Flüsterte ich und wartete bis er sich beruhigt hatte. "Ich weiß nicht, was das Ding in mir ist, aber wenn Sarahs Vermutungen stimmen, ist es unser Baby... und ich werde dann nicht mehr da sein. Pass gut auf es auf, bitte." Flehte ich ihn und schaute in seine Augen. Sie schlossen sich erneut. "Bitte." Hauchte ich lautlos. Endlich öffnete er seine Augen wieder und ich sah puren Schmerz. Er nickte kaum merkbar. Es war kaum zu sehen, aber es beruhigte mich. Langsam fing ich an es nicht mehr zu hassen. Wieder spürte ich einen leichten Tritt. Langsam nahm ich Jaspers Hand und legte sie auf die Stelle, wo sie herkam. Seine Muskeln spannten sich wieder an. Zur Bestätigung stupste es wieder. Jasper bemerkte es und ließ seine Hand auf meinem Bauch liegen. Wenn es ein 'Kind' werden würde, hieß es für Jasper, er würde Vater werden. Sarah wäre Tante und Emmett Onkel. Carlisle und Esme wären Großeltern, eine witzige Beschreibung für ein Paar, dass ende 20 war. Auch Edward wäre Onkel. Jeder aus meiner Familie würde sich gut darum kümmern und Jasper helfen. Für einen kurzen Moment war ich vollkommen glücklich. "Erzähl mir bitte immer alles." Nuschelte ich und küsste ihn leicht.

Jetzt sitze ich hier, Tagebuch. Ich weiß nicht, soll ich mich freuen oder soll ich traurig sein, dass ich bald sterben werde? Jasper möchte gar nicht lesen, was ich schreibe, da es ihn dann noch mehr schmerzt. Ich bitte dich Sarah, irgendwann soll er es lesen. Alles. Ich möchte gerne, dass er weiß, wie sehr ich ihn liebe und geliebt habe. Kümmere dich bitte gut um alle. Vergesst mich bitte nicht.

Liebes Tagebuch, du musst verstehen, dass ich jetzt noch ein bisschen mehr Zeit mit Jasper verbringen möchte. Ich hoffe Sarah wird dich gut weiterführen...

Jen ♥


P.S. Sarah, sag bitte allen, wie sehr ich sie liebte. Vorallem Jasper. Er braucht euch später.


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 4. Mai und ein seltsamer Tag für mich. In der Morgendämmerung ging ich jagen. Ich stärkte mich mit einer Raubkatze und einem Jäger. Der Jäger tat mir leid, doch ich war auf der Jagd gewesen, und da ich das letzte mal schon Menschenblut zu mir genommen hatte, machte mich sein Geruch wild. Auch Emmett war gerade auf der Jagd. Das war nicht zu überhören. Er hat mich gestern gefragt ob wir unsere Gedanken verbinden könnten. Damit wir immer zusammen sind. > Nicht nur darum Sarah…< dachte Emmett und ich schnaubte. Dabei ließ ich den Jäger zu Boden sinken und leckte mir das Blut von den Lippen. Ich dachte an den wunderbar menschlichen Geschmack und Emmett knurrte. Ich grinste über meinen Erfolg. Ruhig betrachtete ich den jungen Mann vor mir. Jetzt hatte ich Mitleid. Was wenn er eine Frau hatte, di zuhause mit einem Baby auf ihn wartete? Was wenn das Emmett wäre, und ich zuhause mit einem Baby warten würde? Ich konnte nicht mal den Gedanken Fertig denken, als Em dazwischen fuhr. Ich knurrte und starrte auf die schöne Bisswunde am Hals des Opfers. Dann musste ich schlucken, und faltete meine Hände über seinem Brustkorb. Meine Energie strömte in seinen Körper und ich hoffte, ich hatte ihm nicht das aller letzte bisschen Leben ausgesaugt. Ich konnte zusehen, wie mein Gift aus seinem Körper auf den Waldboden Tropfte und die Wunde sich schloss. Nach einer kleinen Ewigkeit rang er plötzlich nach Luft und richtete sich auf. >> Gott sei dank, sie leben!<< ich krabbelte von ihm runter. Er sah mich an und griff sich dann an den Hals. >> Sie wurden wahrscheinlich von einem Tier angefallen, erinnern sie sich?<< ich sah ihn mit großen Augen an. Er schüttelte vorsichtig den Kopf und sank dann wieder auf den Waldboden. >> Kommen sie, ich helfe ihnen…<< vorsichtig half ich ihm auf und wir machten uns auf den Weg zu seinem Auto. >> Wo sind ihre Schlüssel, sir?<< erkundigte ich mich und lehnte ihn auf die Motorhaube des Geländewagens. Es war die billigere Version von Emmetts Jeep. >> in meiner Hosentasche…<< antwortete er mit brüchiger Stimme. Ich nickte und fuhr in seine hintere Hosentasche. Emmett schnaubte und ich grinste kurz. Mit Hilfe von etwas übermenschlicher Kraft hievte ich ihn auf den Rücksitz und Schnallte ihn fest. >> und bitte sagen sie es mir, wenn ihnen übel wird…<< beschwichtigte ich und kletterte auf den Fahrersitz. Mit dem Fuß drückte ich das Gaspedal bis zum Anschlag runter und raste die Waldstraße entlang. In der nächsten Stadt steuerte ich schon das Krankenhaus an. >> Hilfe! Jemand muss mir helfen!<< ich stürzte aus dem Auto. Mit etwas spucke hatte ich mir Tränenspuren auf die Wangen und um die Augen geschmiert. Ein Arzt stürzte aus dem Krankenhaus. >> Was ist passiert?<< fragte er. Ich zeigte auf das Auto und er joggte auf den Geländewagen zu. Kaum hatte er den Jäger gesehen, riss er die Türe auf. >> O mein Gott, nicht Jeremy!<< ich las in seinen Gedanken, dass es sein kleiner Bruder war. Und dann musste ich lächeln. Mir wäre eine Freuden träne entwischt, wenn ich weinen hätte können. >> Vielen Dank…<< bedankte sich der Arzt. Ich nickte ihm zu und verschwand vom Parkplatz. Kaum war ich aus der Stadt, begann ich zu rennen. > Was hat dir das jetzt gebracht?< fragte Emmett und ich zuckte die Schultern. > Du bist jetzt nur wieder geschwächt…< Emmett wartete auf der Einfahrt. >> Hallo Schatz…<< begrüßte ich und kaum hatte ich die Einfahrt betreten, traf mich die Übelkeit wie ein Stromschlag und ich begann zu zittern. >> Jenni…<< entfuhr es mir. Die Bauchschmerzen wurden Schlimmer. Emmetts Hand griff nach mir. > Sarah, geh nicht rein…< dachte er, und ich sah ihm an, dass ihm auch übel war. > Es tut mir leid, aber ich will dich nicht leiden sehen… zumindest haben wir es versucht…< ich guckte ihm tief in die Augen und trennte seine Gedanken von meinen. Nicht nur durch die Wiederbelebung von Jeremy war ich geschwächt, auch den ständigen Kontakt mit ihm nagte an meiner Kraft. Jetzt waren seine Gedanken von meinen getrennt und ich stapfte auf das Haus zu. Ich hörte Jenni, wie sie mit sich kämpfte und kurz bevor ich die Türklinke in der Hand hatte, spürte ich wie mich ein Messer von innen durchbohrte. Ich fiel in mich zusammen und hörte Jennis Schmerzensschrei. Dann biss ich die Zähne zusammen und ging rein. Edward kam auf mich zu. >> Sarah…<< begann er. Ich ignorierte ihn, was ich von mir nie erwartet hätte. Edward war mein großer Bruder und eine Respektperson, und so behandelte ich ihn schon immer. Doch heute rauschte ich nur an ihm vorbei, wehrte Emmetts Hände ab, die mich zurückhalten wollten und stürmte in Jennis Zimmer. Ich hatte mich abgekapselt, sonst wäre das für mich unmöglich gewesen. Doch die Gedanken der Umstehenden konnte ich nicht ausknipsen. Ich hörte Jennis schmerz, sah Jaspers Kummer und fühlte Carlisles Verzweiflung. Es war schrecklich. In der Tür erstarrte ich. >> Sarah!<< Carlisle und Jasper waren gerade dabei Jenni ruhig zu halten. Diese krümmte sich unter den Schmerzen. Ich schluckte. Mein Blick fiel auf ihren Bauch. Gestern war nicht die kleinste Wölbung zu sehen, doch heute sah man ihr schon an, dass sie Schwanger war. Ihr steinharter Bauch bildete eine etwas unförmige Kugel. Kleine Risse waren in Jennis Haut. >> Wie kann ich helfen?<< fragte ich und sah zu Carlisle. Er deutete mit einem nicken auf ihren Bauch. Ich schlug vor Emmetts Nase die Türe zu und trat an den Rand des Bettes. Jetzt hatte sich Jen beruhigt. Sie sah zu Jasper und dann zu mir. >> Gypsy…<< krächzte sie. Ich wimmerte leise und legte ihr meine Hand an meine Wange. >> es wird alles gut…<< und meine Stimme zitterte zu sehr. Neue Hoffnung wuchs in ihren Augen. Doch ich glaubte nicht daran, dass alles wieder gut wird. Jedoch hoffte ich es. Ich hoffte es so sehr. Mühsam löste ich meinen Blick von Jennis Gesicht und sah ihren Bauch an. Zittrig legte ich meine Hand darauf. Es fühlte sich so seltsam an. So abartig lebendig, in Jen Jens totem Körper. Sekunden verstrichen und plötzlich trat etwas gegen meine Hand. Schnell zog Jenni die Luft ein. >> es denkt…<< hörte ich mich sagen. Verwirrt sahen mich Carlisle und Jasper an. Ich nickte und legte die zweite Hand darauf. >> Es tut ihm leid…<< entzifferte ich die Gedanken des Babys. Jasper, Carlisle und Jenni sahen mich an, als ob ich verrückt wäre. Sogar Jenni hatte ihren Schmerz vergessen. Auch ich war erstaunt. Der Fötus hatte nicht mal einen Herzschlag, oder er wird auch nie einen haben, aber vor dieser Vorstellung fürchte ich mich, und kann schon denken. Fasziniert sah ich auf ihren Bauch. >> Edward!<< rief ich und sah immer noch auf Jennis Kugel. Edwards schritte näherten sich langsam. Und wieder bewegte sich das Baby. Jenni verkrampfte ihren ganzen Körper und die Tür ging auf. >> Komm her…<< mein scharfer ton war ich gar nicht gewohnt. Auch Emmett, der hinter ihm stand sah sich verwirrt um.

Edward bestätigte uns, dass das Baby schon denken konnte. Zwar noch etwas unverständlich, aber verstehbar.

Und dann probierte ich noch etwas. Meine Hände lagen immer noch auf ihrem Bauch. So wie ich es vorher bei dem Jäger gemacht hatte, schickte ich ihr meine Energie. Viel brachte es nicht, doch die Risse waren kaum mehr zu sehen. Mehr konnte ich ihr nicht geben, es ging einfach nicht mehr. Ich taumelte einen Schritt zurück und ich spürte noch wie Emmett mich fest hielt… dann wurde alles schwarz.

Aufgewacht bin ich, neben Em in meinem Bett. Dieser Tag musste jetzt noch aufs Papier. Ich hoffe Jen geht es besser, und ich hoffe, dass sie dir schreiben kann… das wars für heute von mir…

bye

Sarah


05.05


---Jen---


Liebes Tagebuch.

Heute ist der 5. Mai. Ein erschütternder Tag für mich und meine gesamte Familie. Am besten erkläre ich dir jetzt alles von vorne.

Aufgewacht bin ich etwa um 4 Uhr morgens. Ich lag in meinem Bett und Emmett stand verzweifelt an meinem Bett. Kaum hatte ich jedoch meine Augen offen, kniete er sich aufs Bett und umarmte mich mit den Worten >> zum Glück ist das gut ausgegangen!<<

Emmett hatte mir eine Strafpredigt verpasst, was ich von ihm gar nicht gewohnt war. Normalerweise war das umgekehrt. Doch zum Kichern war mir nicht zu mute. Ohne meinem Verlobten zuzuhören rief ich still nach Edward. Wenige Sekunden später stand er in meinem Zimmer. >> du hast mich gerufen?<< fragte er und Emmett sah ihn verdutzt an. Ich nickte stumm. In Gedanken sendete ich ihm was ich vorhatte. Ich wollte Emmett nicht wieder verletzen, darum half Edward mir, mich abzukapseln. Als der Schutzwall stand fühlte sich alles so seltsam taub an. Meine Fingerspitzen kribbelten nichtmehr, vor Emmetts Verwunderung. Meine Lungen füllten sich mit frischer Luft, nicht mit dem Geruch von Edwards Sorge um unsere Familie. Der seltsame Geschmack der Unwissenheit wich aus meinem Mund und in meinem Kopf war es still. Wunderbar still. Keine Gedanken. Keine Gefühle. Keine Berührungen.

Unübertreffbar schön.

Nachdem ich mich des tauben Gefühls bewusst war, stand ich auf und ging ins Haupthaus. Hören konnte ich immer noch sehr gut, doch das war nur eine Kleinigkeit. Mit neuer Hoffnung trat ich in das Haus ein. Ich sagte mir, dass mir so nichts mehr anhaben kann. Ich fühlte mich geschützt. Geschützt von einem dicken, undurchdringlichen, unsichtbarem Schild das ich um mich gespannt hatte. Mutig ging ich die Treppe hoch, mein Ziel war Jennis Zimmer.

Ich hörte wie sie unregelmäßig Atmete. Immer wieder rang sie nach Luft und darauf war meistens ein leises Reißen oder gedämpftes splittern zu hören. Ich malte mir das Schlimmste aus. Machte mich bereit vor einem Schock. Doch das was ich sah, erschütterte mich zu tiefst. Wie angewurzelt blieb ich in der Tür stehen. Mein geliebter Schild bröckelte von mir und zerfiel zu unsichtbarem Staub. Wie Jen da lag, ihr Bauch schon so groß wie eine Melone, von lauter Rissen übersäht. Mit großen Augen sah sie mich an. Der Schmerz und ihr Kummer durchfuhren mich wie Strom. Erst als ich mich wieder damit angefreundet hatte, stürzte ich auf Jen zu. Ich hatte schon meine Hände auf ihrem Bauch, als das Baby seine kleine Handfläche an meine drückte. Jenni biss die Zähne zusammen und zog die Luft ein. Fasziniert guckte ich auf meine Hand. > Wer bist du?< diese Frage schoss durch meinen Kopf. >> Sarah…<< antwortete ich. Die Hand verschwand und das Baby drehte sich.

Wenige Sekunden verstrichen, da bohrten sich spitze Zähne von innen durch Jennis Haut durch. Jetzt schrie Jen aus Leibeskräften. Sie versuchte sich gegen das Baby zu wehren. Ich stand geschockt da. Der plötzliche Einsturm von so vielen Gefühlen war für mich wie ein Schock. Mein starrender Blick war immer noch auf Jennis Bauch gerichtet. Das Kind kämpfte sich aus ihr heraus und schleifte seinen Körper hoch zu ihrem Gesicht. Jen Jen blieb der Schrei im Hals stecken und wieder war da dieses bekannte gurgeln. Ein letzter Luftstrom wich aus ihr und dann war alles still. Nur das widerliche, schleimige Geräusch des Babys war zu hören. Jetzt hatte ich mich gefangen. Carlisle und Jasper versuchten Jenni wieder zu beleben und ließen dabei das Kind links liegen. Mit zittrigen Händen nahm ich den blutverschmierten Säugling auf den Arm und ging wie in Trance ins Badezimmer. Dort ließ ich warmes Wasser in das Waschbecken einlaufen und badete das Baby.

Das was ich mir schon immer gewünscht hatte, löste das aus, vordem ich mich schon immer gefürchtet hatte.

Ein Baby zu halten. Ein Baby zu baden. Mich um ein Baby zu kümmern, war mein größter Wunsch. Doch davor, Jenni zu verlieren hatte ich immer Angst.

> Sarah…< dachte das Baby meinen Namen. Ich schluchzte. >> Ja?<< flüsterte ich und strich dem kleinen Mädchen über die Nase. Sie hatte dasselbe, kleine Himmelfahrtsnäschen wie Jen. Und dieselben honigbraunen Augen wie Jasper als Mensch hatte. Ich musste schlucken. Erst jetzt begriff ich, dass Jenni sich nie um ihr Kind kümmern würde. Sie würde ihr keinen Namen mehr geben. Und sie würde mich nicht mehr in die Arme nehmen. Sie würde mich nichtmehr Gypsy nennen. Sie würde nie wieder da sein. Jenni würde eine unfüllbare Leere im Dunkeln hinterlassen. Sie hat uns in die leere, tiefe Dunkelheit gehüllt.

Immer wieder las ich ihren letzten Tagebuch Eintrag durch. Immer und immer wieder, doch das brachte sie auch nicht mehr zurück.

> Sarah< wiederholte das Baby meinen Namen. Ich schluchzte auf legte meinen Kopf in den Nacken und begann zu weinen. Tränen los, weinte ich und kniete mich kraftlos zu Boden.

Die Tür ging auf und Emmett nahm mich und das Baby auf den Arm.

Das Mädchen schrie nicht mal, es sah mich nur an mit seinen großen, runden Augen. Ich riss mich zusammen.

Emmett trug mich nach unten und setzte mich auf dem Sofa ab. Ich nahm die cremefarbene Decke und hüllte das Mädchen ein. So war es vor Kälte geschützt, und ich fühlte mich wohl dabei, etwas flauschiges in der Hand zu halten.

Die Zeit verstrich, und ich guckte immer nur zwischen dem Kind und Emmett hin und her. Jasper kam die Treppe runter. Er war fertig. Seine Schritte waren einfach nur monoton in der stille des Hauses. Ich seufzte und stand auf. >> Jasper…<< sagte ich zu dem Mädchen. >> …Daddy…<< fügte ich flüsternd hinzu. Sie schmatzte und sah mich weiterhin mit ihren braunen Augen an. Jasper hatte angehalten und ich trat einen Schritt auf ihn zu. Ich wollte ihm das Kind in den Armdrücken und einfach verschwinden. Doch wir beide standen uns reglos gegenüber und sahen zu dem Säugling. Still betrachtete das Mädchen uns. > Daddy< wiederholte sie in Gedanken und sah zu Jasper hoch. Ich nickte und unterdrückte weitere Schluchzer. Plötzlich sah Jasper zu mir hoch. Die Bewegung wirkte zu schnell, zu alltäglich für diese Situation, und erschreckte mich. Seine Augen funkelten vor Hoffnung. >> Du musst es versuchen, Sarah…<< zischte er und sein Blick bohrte sich durch meinen Kopf. Ich war wie erstarrt. Doch Emmett schritt ein. >> Es hätte sie das letzte mal schon fast getötet!<< plötzlich war er neben mir und hatte einen Arm schützend um mich gelegt. Jasper knurrte leise und packte meinen Oberarm. Er drückte ihn fest zu und ich starrte ihn immer noch entsetzt an. >> Sarah…<< bat, nein, Jasper flehte richtig. Er fiel auf die Knie. Diese Reaktion von ihm schockte mich zu sehr. Seine Hand grub sich in den schwarzen Stoff meiner klassischen schwarzen Hose. Die hatte ich mir gestern angezogen, mit einer weißen Bluse, um etwas erwachsener zu wirken. Doch jetzt zählte das nicht mehr.

Jasper bettelte auf Knien. Das machte mir angst. Emmetts druck um meine Hüfte wurde fester, als ich einen Schritt zurück trat. Jaspers Hand löste sich aus dem Stoff und er sah zu mir hoch. Ich schluckte, drückte ihm entschlossen seine Tochter in die Hand und nahm Emmetts Hand von mir.

>> Sarah… Bitte!<< Emmett hielt mich an der Hand zurück als ich die Treppe hochsprinten wollte. >> Wenn ich es nicht versuche werde ich es mir immer vorwerfen…<< sagte ich und musste den stechenden Schmerz in seinen Augen ignorieren. >> Dann lass mich dir helfen!<< bat er. Ich seufzte und ging hoch. Als ich Jenni da liegen sah, spürte ich, dass noch ein winziges Fünkchen leben in ihr war, doch ich wusste, dass es mich schwächen würde. Und da lagst du liebes Tagebuch, am Boden, fast unters Bett getreten. Ich zögerte doch dann hab ich dich einfach geschnappt. Bevor ich mich an die Reanimierung gemacht habe, wollte ich noch diesen Tag festhalten. Ich weiß, dass ich danach geschwächt sein werde. So geschwächt, dass ich nichts mehr tun kann. Nicht einmal schreiben. Es tut mir leid das sich so gesudelt habe, aber es musste einfach schnell gehen. Wir schreiben uns sicher morgen…

Bye

Sarah


6.05

Liebes Tagebuch..

Ich lebe. Es ist komisch. Sarah war noch gar nicht bei mir. Heute oder gestern Morgen - ich weiß es nicht- lag ich im Bett und konnte mich kaum noch bewegen. Es tat mir so weh und plötzlich spürte ich einen Schmerz, den man nicht beschreiben kann. Jasper, der neben mir liegt sagt mir gerade, dass es heute Morgen war. Genau in dem Moment wurde mir langsam alles egal. Ich lebte nicht mehr lange, dass wusste ich. Ich schrie einmal kurz auf, aber ich verstummte sofort, als ich wusste, dass es sowieso nichts mehr bringen würde. Jasper neben mir rief nach Carlisle. Er drückte meine Hand und schaute mich mit einer schmerzerfüllten Maske an. "Jasper." Hauchte ich mit letzter Kraft. "Ich liebe dich." Waren meine letzten Worte, dann schattete sich mein Unterbewusstsein ab und ich fiel, wie in Zeitlupe in ein schwarzes Loch. Es fühlte sich einfach nach nichts an. Tagebuch, ich würde dir eigentlich noch mehr berichten, aber das war es auch schon. Ich war tot. Eigentlich ohne ein zurück. Kein Vampir hätte mir da noch helfen können.. Aber da hatte ich falsch gelegen. Es gab noch Sarah. Mein erster Atemzug war der Beste meines Lebens. Als ob ich nie aufgehört habe zu leben, öffnete ich die Augen und sah niemanden. Keiner war da. Ein plötzlicher Durst lies mich zusammenschrecken. Ich stand auf und trug meinen Jogginganzug. Es versetzte mir noch einen Schlag. Ich war wieder ganz dünn. Keine Spur von einem Baby. Was ist bloß mit mir geschehen? Ich schluckte leicht und öffnete das Fenster. Mit einer schnellen Bewegung sprang ich aus dem zweiten Stock und rannte los. Mein Durst führte mich in eine kleine Stadt. Es war nicht Forks, zum Glück sonst gäb es dort jetzt 4 Leute weniger. Ich wollte eigentlich nicht soviele umbringen, aber ich konnte mich nicht beherrschen. Ungefähr eine halbe Stunde später rannte ich wieder durch den Wald. Ich wollte zu meiner Familie. Ich wollte wissen, was passiert ist. Leicht verwirrt stand ich vor der Haustür und hörte den raschen Atemzügen zu, die aus dem Wohnzimmer kamen. "Wo kann sie nur sein?" Erklang eine raue Stimme. Es war Jaspers. "Schhhhh...." Murmelte Esme leise und es war eine kurze Bewegung zu hören. Ich wollte nicht mehr zuhören. Schnell machte ich die Tür auf und alle Blicke waren auf mich gerichtet. "Jenni." Murmelte Edward. Jasper kam sofort auf mich zu. "Geht es dir gut?" Fragte er lautlos. Ich nickte leicht und umarmte ihn. Es war fast unmöglich mich von ihm zu trennen. Schnell küsste ich ihn und wandte mich meiner Familie zu. Meine Schwester fehlte. "Wo ist Sarah?" Fragte ich leise. Keiner antwortete mir. "Wo ist sie?" Fragte ich etwas lauter. Jasper stand einfach nur da und musterte mich. "Sarah ist zusammengebrochen, nachdem sie dich wiederbelebt hat." Murmelte Carlisle leise. "Aber sie wird doch wieder, oder?" Fragte ich leise und meine Stimme zitterte. Ich wollte zu ihr. "Emmett ist bei ihr. Versuch dich nicht aufzuregen. Morgen wird sie auch noch da sein." Carlisle ging meiner Frage aus dem Weg. Ich glaube, im Moment musste ich damit Leben. Plötzlich weinte ein Baby. Ich erschrak und fiel nach hinten. Lautlos landete ich auf meinem Hintern und starrte Esme geschockt an. Mein ganzer Körper fing an zu zittern. "Jenni." Murmelte Esme leise. Mein Verlobter hielt mir seine Hand hin. Jasper zog mich hoch und nahm mich feste in den Arm. Esme stand langsam auf und in ihrem Arm lag ein Baby eingehüllt in einer Decke. Mein Baby. Unser Baby. Lautlos starrte ich zu Jasper und wieder zu Esme. Meine Mutter kam mir immer näher und ich fing heftiger an zu zittern. "Esme, lass sie. Es ist noch zu früh." Nuschelte Jasper und hob mich hoch. Es dauerte nicht lange, da lag ich in meinem Zimmer. Jasper legte sich neben mich aufs Bett. "Jazz, du musst mich verstehen." Murmelte ich leise. "Ich habe kleine Kinder noch nie gemocht und jetzt haben wir eins." Mein Verlobter küsste mich kurz. "Ich habe mich 148 Jahre damit auseinandergesetzt und jetzt bin ich Vater. Ich habe ein Kind mit der Frau die ich liebe." Gab er leise zu und schaute mir in die Augen. "Wir schaffen das." Nuschelte mein Vampir leise. Ich nickte und hatte plötzlich den Drang zu meinem Baby zu gehen und es im Arm zu halten. Ich verstand meine Gefühle nicht, und ich verstehe sie immer noch nicht.

Liebes Tagebuch, ich gehe jetzt ins Wohnzimmer und werde versuchen mich um mein Baby zu kümmern. Jasper redet mir gerade noch gut zu, denn ich habe Angst. Kinder waren nie mein Ding gewesen. Immer nur Sarahs. Ich werde Emmett gleich suchen und mit ihm sprechen.

Bis morgen

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch

Also du bist das Tagebuch von mir und meiner nicht blutsverwandten Schwester Jenni. Aber das weißt du bestimmt schon. Du schon, ich nicht. Als ich meine Augen aufgeschlagen hatte war alles anders. Ich hatte unvorstellbare Kopfschmerzen, und alles war so fremd. Ich richtete mich auf und erblickte einen hübschen, jungen Mann. Er war sehr groß und muskulös. Nervös ging er am Bettrand entlang. Seine schwarzen Locken faszinierten mich. Ich räusperte mich leise. >> Hallo…<< sagte ich vorsichtig. >> Sarah!<< der Mann sprang aufs Bett. Ich rückte von ihm weg. Sarah. Das war anscheinend mein Name. Er musterte mich mit seinen dunklen Augen. >> Wer bist du?<< fragte ich vorsichtig. Seine Mundwinkel zuckten nach oben. >> I- Ich bin Em-mett? Dein Verlobter?<< seine Mundwinkel zuckten noch einmal nach oben, dann starrte er mich an. Die Stille die im Moment herrschte war unerträglich. Es dauerte nur Sekunden, bis ein anderer Mann im Zimmer stand. Er hatte honigfarbenes Haar und bernsteinfarbenen Augen. Auch er musterte mich. >> Sarah?<< fragte er. Und jetzt war ich mir sicher, dass das mein Name war, doch richtig war es für mich auch nicht. >> Sarah, weißt du wer ich bin?<< fragte er. Ich schüttelte verneinend den Kopf und rutschte weiter Richtung Bettkante. >> Ich bin Edward… dein Bruder…<< erklärte er. Ich starrte ihn an und schlich wie eine Raubkatze vom Bett. Kaum stand ich am Fenster wich der fremde Verlobte auch vom Bett. >> Sie hat ihr Gedächtnis bei der Wiederbelebung verloren…<< raunte Edward meinem „Verlobten“ zu. Dieser Nickte und sah mich wieder an. Edward seufzte bedenklich und schürzte die Lippen. >> Meinst du es kommt wieder zurück, mit der Zeit?<< fragte der heißte Typ mit den dunklen Locken. Ich stand immer noch am Fenster. >> Sarah, komm mal mit, ich möchte dir etwas zeigen…<< Edward streckte mir seine Hand entgegen. Ich hob meine rechte Hand und daran steckte ein kleiner Ring aus Weißgold mit einem blauen Stein drinnen. Ich sah zu meinem „Verlobten“ hoch. Dieser nickte. Okay, da war ein Verlobungsring an meinem Finger und ein heißer Typ der mir sagte, dass er mein Verlobter sei in meinem Zimmer. Ich griff nach Edwards Hand und ging hinter ihm her. Er führte mich aus dem kleinem Haus, eine kleine, unbefestigte Straße entlang. Da tauchte ein großes Haus auf und ich sah einen orangen Sportwagen in der Garage. Edward öffnete die Tür des Sportwagens. >> Setz dich rein…<< sagte mein „Verlobter“. Ich setzte mich in den Wagen. Der weiche Ledersitz fühlte sich so angenehm an. Ich zuckte zusammen. Ein Autounfall spielte sich vor meinem inneren Auge ab. Ich wollte mich schon aus dem Auto stürzen, als sich eine weitere Vision aufbaute. Es war in einem Dodge Charger srt8. Der Mann mit den schwarzen Locken küsste mich. Edward grinste. >> Es funktioniert…<< sagte er leise und der heiße Typ lächelte erleichtert.

>> Ich verstehe jetzt<< sagte ich, als mir Edward und Emmett, er hatte mir endlich seinen Namen gesagt, immer wieder erklärten wer ich war und wer in unserer Familie lebte.

Ich staunte, Sarah war ein toller Mensch gewesen. Doch dann stiegen Zweifel in mir auf, was wenn ich anders war als sie? Sie die eigentlich ich war. Sarah. Ich war Sarah. Ich BIN Sarah. Es ist so seltsam, liebes Tagebuch. Morgen holt mich Edward ab und geht mit mir zum Haupthaus. Ich soll Jenni, Jasper, Carlisle und Esme sehen. Ich hoffe das geht gut…

Gerade vorher habe ich mit Emmett über seine Beziehung mit Sarah gesprochen. Er hat so von ihr geschwärmt. Und es fiel ihm erst später auf, dass ich von mir selbst in der dritten Person sprach.

Liebes Tagebuch, ich bin zerrissen. Ich weiß, dass Sarah Emmett aufrichtig geliebt hat. Doch ich weiß nicht, ob ich ihn lieben kann. Sarah liebte Emmett, weil er sie so schützte, weil er ihr das Gefühl gab, eine Prinzessin zu sein.

Doch ich will gar nicht beschützt werden, ich will nur, dass ich wieder ich bin. Ich und keine Prinzessin.

Oh liebes, liebes Tagebuch. Es ist so schwer für mich…

Ich schreibe dir morgen wieder…

Bye

Sarah


07.05

Liebes Tagebuch...

Mhh ich weiß nicht was ich schreiben soll. Sarah und ich haben uns heute wiedergesehen. Sie sah so einsam und verwirrt aus. Es brach mir das Herz. Sie erkannte mich nicht, als sie ins Wohnzimmer kam. "Gybsy." Hauchte ich leise und Sarah erstarrte einen Moment. Anscheinend erinnerte sie sich kurz an etwas, doch dann schaute sie mich an und ihre Augen weiteten sich. Ich wusste, was sie sah: Einen gerade mal 17 Jährigen Vampir mit einem Baby auf dem Arm und einen Ex-Soldaten. Vor Jasper wich sie erschrocken zurück. Ich hielt mein Baby ein wenig fester, doch es brachte nichts. Sie war wach und fing an zu schreien. Meine Hände fingen erneut an zu zittern. Ich wusste nicht, was ich machen sollte. Sarah legte den Kopf schief und kam langsam auf mich zu. Mit einer fließenden Bewegung nahm sie mir das schreiende Kind aus dem Arm und wog es sanft in ihren Armen. Das Schreien ließ langsam nach. Emmett, der plötzlich hinter Sarah stand musterte sie und mich abwechselnd. Carlisle und Esme standen neben der Treppe und Edward neben Jasper. "Sarah." Flüsterte ich ihren Namen. Sie schaute hoch und ich sah ihre blauen Augen. "Weißt du, wer ich bin?" Fragte ich fast lautlos. Meine Schwester schüttelte langsam den Kopf. Ich sank in mir zusammen. Jaspers Hände lagen an meiner Taille, sie waren das Einzige, was mich im Moment stützte. Edward sagte leise etwas, doch ich bekam es gar nicht mit. "Gybsy, kann ich sie vielleicht mitnehmen?" Fragte ich lautlos und deutete auf das schlafende Mädchen in ihren Armen. Meine Schwester nickte leicht. Vorsichtig nahm ich das Baby und Jasper führte mich in sein Zimmer. Was ich dort sah verschlug mir die Sprache. "Esme war vor 3 Tagen mit Sarah einkaufen." Gab mein Verlobter lachend zu. Ich starrte geschockt auf das Kinderbett und die vielen Stapel mit Anziehsachen. Es war ein komisches Gefühl zu wissen, dass alles was gerade passiert ist echt war. Das Mädchen in meinen Armen schlief friedlich. Langsam um sie nicht zu wecken legte ich mich aufs Bett. Das Baby lag zwischen mir und Jasper. Mit einem leisen Seufzer schaute ich Jasper an. "Ab heute muss sich einiges ändern." Nuschelte er und grinste. "Och nein.. Bitte nicht!" Wehrte ich mich geschockt. "Wenn sich alles wieder gelegt hat, können wir Esme mal fragen, ob das geht." Lachte er und küsste mich kurz. "Ich hasse Sex-Verbote." Flüsterte ich lautlos. Mein Verlobter lachte leise. Es folgte eine kurze Zeit in der keiner was sagte. In der wir nur das lebende Geschöpf zwischen uns betrachteten. "Was machen wir denn jetzt?" Fragte ich leise. "Wir machen einfach so weiter, wie vorher." Antwortete Jazz genauso leise. "Ich weiß nicht, ob ich das kann." Gab ich leise zu und schaute zu meinem Verlobten. In seinem Blick lag so viel Zärtlichkeit, dass ich wusste, wir würden das zusammen hinbekommen. Es kam mir so vor, als ob genau dieses Bild mein Herz wieder zum Schlagen gebracht hätte. "Das haben wir gut hinbekommen." Grinste ich. Jasper lachte leise. Liebes Tagebuch, ich weiß auch nicht, was ich noch schreiben soll. Ich versuche mich gleich um mein Baby zu kümmern, aber dazu brauch ich auf jeden Fall Jaspers Hilfe. Ich reiche dich weiter an Emmett, der soll dich Sarah geben. Morgen werde ich mehr Zeit für dich haben, versprochen.

Bis Morgen

Jen


Liebes Tagebuch,

ja ich bin es wieder. Sarah. Naja, heute war ein sehr verwirrender Tag für mich. Edward hatte mir gesagt, dass wir heute ins Haupthaus gehen. Zu Jenni, Jasper, Esme und Carlisle. Etwas unsicher ging ich die Stufen hinter Edward und neben Emmett hoch. Drinnen war es wunderbar der Geruch von etwas verkokeltem Blut war noch in der Luft und das hübsche Mädchen mit dem Baby auf dem Arm fiel mir sofort auf. Sie war jung, wahrscheinlich erst 17. Sie war ein Vampir, doch man sah ihr an, dass sie die Mutter des Neugeborenen Kindes war. Jenni. Ein Name fiel >> Gypsy<<. Ein Bild von einem Mann mit rotem Basecap und von einem kleinen Mädchen in blauer Latzhose erschien von meinem inneren Auge. Das Mädchen sah mich mit ihren blaugrünen Augen an. Und in ihnen und dem Mahagonifarbenen Haar erkannte ich mich ein wenig wieder. Ich schweifte wieder zurück in die Wirklichkeit. Der Mann neben Jenni, vermutlich Jasper, war über und über mit Kampfnarben bedeckt. Ich trat erschrocken zurück. Jenni umfasste das Mädchen fester. Es wachte auf und begann zu schreien. Verzweifelt sah sie zu dem Mädchen runter und wusste nicht was tun. Ich ging vorsichtig auf sie zu, nahm ihr das Mädchen ab und wog es vorsichtig im Arm. > Sarah< die klare, unschuldige Stimme des Säuglings hallte durch meinen Kopf. Ich lächelte sie an. Sie war ein wundervolles Kind. So neugierig. Dutzende von Fragen stürmten durch meinen Kopf, die ich alle nicht beantworten konnte. > Was ist mit Daddy los?< > Warum kann nur ich sie verstehen?< >Ist das meine Mami?<

Als nächstes fielen mir der blonde Mann und die Frau mit dem karamellfarbenen haar auf der Treppe auf. Sie Musterten mich, wie ich das Baby in den Armen wog. Edward stand neben Jasper und Emmett guckte zwischen mir und Jenni hin und her. Wieder fiel ein Name. >> Sarah<< Jennis Stimme kam mir so seltsam bekannt vor. Ich schaute hoch. Direkt in ihre roten Augen. >> Weißt du wer ich bin?<< jedes Mal wenn sie sprach schien ich ein kleines, winziges Stückchen von mir selbst erkennen zu können, doch dann hörte sie auf zu reden, und es verschwand. Ich schüttelte verneinend den Kopf. Edward sagte leise etwas, doch ich bekam es gar nicht mit, so sehr hatte ich mich wieder auf das Kind konzentriert. >> Gypsy, kann ich sie vielleicht mitnehmen?<< Jennis stimme war tonlos. Ich nickte abwesend und sie nahm das Baby aus meinem Arm. Zusammen mit dem Ex- Soldaten und dem Mädchen ging sie die Treppe hoch. An Carlisle und Esme vorbei. Esme sah mich bedrückt an und ihr Blick wich immer wieder zu Emmett hoch. Auch er sah mitgenommen aus. Seine kleine Prinzessin wollte nun keine Prinzessin mehr sein.

Ich werde jetzt etwas Jagen gehen, bis Morgen

Sarah


Liebes, oh, liebes Tagebuch!

Ich sehe ich habe dir heute schon einmal geschrieben aber es hat sich endlich wieder alles zum Guten gewendet. Auf den ersten Blick sieht es aber nicht so aus. naja, du wirst schon sehen was mich so freut.

Also, ich wollte ja jagen gehen, und hatte gerade einen Berglöwen aufgespürt als ich den Geruch eines anderen Vampirs entdeckte. Erst erkannte ich ihn nicht, doch ich merkte, dass er es auch auf meinen Löwen abgesehen hatte. Ich sprang gerade vom Ast herunter, auf den Löwen als mich etwas unsanft weg stieß. Emmett! Ich fauchte und kratzte ihn. Mit meinen scharfen Zähnen versuchte ich ihn zu beißen. Er wehrte sich anfangs gar nicht, denn er wusste, dass ich es war. Ich jedoch hatte es nur auf den Löwen abgesehen. Als Emmett merkte, dass ich nicht aufgab kämpften wir. Es war wie ein richtiger Streit. Nur nicht verbal sondern richtig mit beißen, kratzen und schlagen. Ich ließ meine ganze Wut an ihm aus, es tat richtig gut. Ich war so richtig in fahrt, hatte ihm gerade über die Brust gekratzt, als er mich plötzlich von sich weg stieß. Ich ruderte mit den Armen und verlor den Halt. Kopfüber fiel ich nach hinten. >> Sarah!<< Emmetts stimme hallte an den Steinwänden ab. Ich fiel in die Steinspalte und traf mit dem Kopf als erstes auf. Mein Augenlicht verblasste und alles verschwamm. >> Sarah? Hörst du mich?<< Emmetts Stimme holte mich aus der Dunkelheit. Ich öffnete meine Augen und erblickte meinen verlobten. >> Schatz?<< meine Stimme brach ab. Er erstarrte. >> Wie hast du mich gerade genannt?<< er schien mich wohl nicht verstanden zu haben. >> Schatz<< wiederholte ich. Er grinste. >> Weißt du wer ich bin?<< fragte er. Ich sah ihn verwirrt an. >> Natürlich, du bist Emmett, mein Verlobter?<< sagte ich. Er grinste breiter. >> Die Hölle ist nicht so schlecht…<< begann er. >> Wenn du einen Engel an deiner Seite hast…<< vollendete ich seinen Satz. Das schien Emmett noch mehr zu freuen. Er hob mich hoch und küsste mich. Ich hatte ihn so vermisst. Es klingt jetzt bestimmt komisch, aber ich weiß, dass ich vergessen hatte, das ich ihn liebte, und ich weiß, dass ich ihn damit sehr verletzt habe. Das einzige was mir dazu einfiel, das wieder gutzumachen, war eine Hochzeit so wie es Emmett wollte. Und damit eine Hochzeit wie es Esme wollte. Eine mit allem drum herum. Blumen, Gästen, Stöckelschuhen, Strumpfband und Kleid. Ich mag keine Kleider.

Emmett riss mich aus den Gedanken, indem er mich einfach noch einmal Küsste. >> Wie kommen wir jetzt hier raus?<< fragte ich und sah hoch. Die Fels spalte war nicht besonders tief, aber sehr schmal, es wunderte mich, wie Emmett da mit seinem Breiten Oberkörper durchgepasst hat. Er grinste. Ojeh. >> Komm auf meinen Rücken…<< sagte er und hielt mich fest. Als er geschickt hochkletterte. Ich staunte als er sich durch die Öffnung zwängte.

>> Ich bin so froh, dass du dich wieder erinnern kannst…<< flüsterte Emmett und küsste mich. am liebsten wäre ich jetzt gleich zu meiner Familie gerannt und hätte ihnen die „Frohe Botschaft“ verkündet. Doch Emmett riet mir ab, wir wollen sie noch etwas an der Nase herum führen, zumindest morgen noch. Das wird ein Spaß!

bis Morgen liebes Tagebuch,

Bye

Sarah


08.05

Liebes Tagebuch...

Ich bin noch immer ziemlich aufgeregt. Wir haben es heute den 8. Mai. Ich glaube der Abend bricht gerade herein. Als ich heute Nacht das Baby in die Wiege legte, fragte ich mich innerlich, wie es wohl heißen mag. Jasper stellte sich neben mich. Wir schauten das Mädchen einfach nur an. "Wir müssen ihr einen Namen geben." Flüsterte ich leise und streichelte ihre Wange. Jasper nahm sanft meine Hand. Langsam zog er mich zurück zum Bett. "Wie hieß deine Mutter?" Fragte mein Verlobter mich ganz vorsichtig. "Joyce." Antwortete ich leise und schaute in seine goldenen Augen. "Und deine?" Fragte ich ihn, ohne zu zögern. Jasper schaute auf den Boden vor uns. "Ich weiß es nicht." Ein kleines Ziehen in meiner Brust verriet mir, dass ich das besser nicht gefragt hätte. "Tut mir leid." Entschuldigte ich mich lautlos. Jasper drückte kurz meine Hand und blickte mir wieder in die Augen. "Wie wäre es mit Joyce Caroline?" Schlug er vor und meine Augen weiteten sich. "Ich weiß nicht, wie ich auf den zweiten Namen komme, aber er hat sich in mein Gedächtnis eingebrannt.. Irgendwie hat es einen Grund, warum ich ihn nicht vergesse." Erklärte Jasper mir leise. "Joyce Caroline Cullen.. Bald Hale." Flüsterte ich. Es war ein schöner Name, für ein ebenso schönes Kind. "Klingt wundervoll." Gab ich leise zu und küsste ihn. Mein Verlobter erwiderte den Kuss zärtlich und zog mich auf sich. Ich war gerade dabei mich an seinen Knöpfen zu schaffen zu machen, da fing Joyce an zu weinen. Ich schreckte zusammen und setzte mich wieder aufrecht hin. "Könntest du vielleicht?" Fragte ich ihn. Jasper nickte und stand auf. Ich würde es alles schaffen, wenn Gypsy mir nur dabei helfen würde. Sie musste mir zeigen, wie man ein Kind hält. Wie man es füttert. Wie man die Windeln wechselt... Aber die Sarah, die es im Moment noch gab, konnte es nicht. Sie war nur noch der Körper von meiner Schwester und ich hatte sie umgebracht. Wäre ich nicht erneut gestorben, hätte sie mich gar nicht wiederbeleben müssen.

Gespannt schaute ich zu Jasper, der das kleine Geschöpf gerade aus der Wiege nahm. Es war nicht größer als sein Unterarm. Carlisle hatte es kurz nach der Geburt nachgemessen und sagte, es sei 47cm groß und wöge 2570 Gramm. Eigentlich ein Frühchen, wenn man es aus der Menschensicht betrachtete. Ich verlor mich ganz in dem Anblick von meinem Verlobten und meiner Tochter. Ich hatte alles, was ein Vampir sich wünscht, doch irgendwas fehlte. Ein Teil von mir fehlte.

Plötzlich zuckte ich zusammen. Eine aufgeregte Stimme war von unten zu hören. "Bleib du hier, ich geh gucken." Meinte ich kurz und rannte lautlos aus dem Zimmer. Jasper wiegte das kleine Kind wieder in den Schlaf. Unten angekommen erstarrte ich. Emmett grinste über beide Ohren. Was war passiert? Sein Shirt war vollkommen zerrissen und die Person hinter ihm -meine Schwester- sah nicht anders aus. Durch ihr schwarze zerrissenes Top konnte man leicht ihren BH erkennen. Ich stand an der Treppe und rührte mich nicht. Eine Stimme in meinem Kopf sagte, ich solle dahin gehen.

Doch eine andere sagte, ich solle einfach stehen bleiben. Ohne nachzudenken, ging ich zu Esme und schaute die beiden an. Ich konnte mir Emmetts freches Grinsen nicht erklären. "Was ist passiert?" Fragte ich die Beiden. "Sarah war jagen und-." Emmett wurde unterbrochen. "Der Puma war meiner. Du hattest nicht das Recht ihn dir einfach zu nehmen, nur weil du sagst, du seist mein Verlobter." Sarah klang verärgert. Der kleine Hoffnungsschimmer in mir erlosch. Emmetts Grinsen hätte doch irgendeine Veränderung bedeuten müssen, dachte ich leicht verzweifelt, aber ich gab es auf. Carlisle und Esme setzten sich wieder an den Esstisch und blätterten in einem Katalog herum. Edward, der gerade die Treppe runterkam, fing leise an zu lachen. Ich kam mir vor wie im falschen Film. Auf einmal hörte ich Jaspers leise Stimme, die versuchte das schreiende Baby wieder in den Schlaf zu bekommen. Ohne etwas zu sagen ging ich wieder ins Schlafzimmer und plötzlich verstummte das Babygeschrei. "Danke." Flüsterte Jasper und lächelte mein heißgeliebtes, schiefes Lächeln. Kurze Zeit später sah ich dabei zu, wie das Mädchen langsam die Augen schloss und ihre Atmung wieder regelmäßiger wurde. Jasper legte sie wieder in ihre Wiege und zog mich zu unserem Bett. "Wir werden das Kind schon schaukeln." Nuschelte er leise und küsste mich. Ich wollte den Kuss nicht erwidern, aus Angst, dass unser Baby wieder aufwachen würde.

Tagebuch, wir lagen so noch die restlichen Stunden der Nacht und wollten uns einfach nicht loslassen. Am Morgen sah ich kleine Ärmchen, die die Hände gen Himmel streckten. Mit einem leisen Lachen stand ich auf und nahm sie vorsichtig in die Arme. "Komm, wir müssen sie den anderen vorstellen." Meinte ich leise und nahm Jaspers Hand. Wir gingen runter ins Wohnzimmer. Als Esme uns erblickte stahl sich ein sanftes Lächeln auf ihre Lippen. Carlisle musterte uns ebenfalls. Edward saß neben Emmett und Sarah auf der Couch. Wenn ich an meine Schwester dachte überkam mich die Traurigkeit, doch ich unterdrückte sie. Das war Joyce' Tag. "Können wir kurz mal eure Aufmerksamkeit haben?" Fragte Jasper und stellte sich neben mich. "Dürfen wir euch unsere Tochter Joyce Caroline vorstellen." Stellte ich sie vor und hielt sie hoch. Ihre braun-goldenen Augen musterten die ganze Familie. Sarah stieß einen leisen Freudenschrei aus. "Genauso wie deine Mutter." Flüsterte sie und hielt sich sofort den Mund zu. Ich erstarrte. Wie in Zeitlupe gab ich Jasper unsere Tochter und rannte auf Sarah zu. Ich lachte und nahm sie in die Arme. Meine Schwester erwiderte die Umarmung. Ich war so glücklich. Sie erinnerte sich wieder. Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis ich Sarah losließ. Ohne Absicht sie zu verletzten boxte ich ihr in die Seite. "Wieso hast du es uns nicht gesagt?" Fragte ich sie vorwurfsvoll. "Weiß nicht. Ich wollte dir einen Streich spielen." Gab sie lachend zu. Als ich meine Aufmerksamkeit von meiner endlich wieder anwesenden Schwester nahm, umarmte mich Esme herzlich. "Das ist ein wundervoller Name." Flüsterte sie und nahm Jasper Joyce kurze Zeit später aus den Armen. Carlisle, Emmett und Edward freuten sich sehr über den endlich anerkannten Familienzuwachs. Tagebuch, ich kann meine Gefühle im Moment nicht in Worte fassen. Gleich wenn Sarah und ich Joyce umgezogen haben, gehen wir nach draußen und werden ein bisschen Spaßen. Jasper freut sich auf einen Kampf zwischen ihm und Emmett.

Bis Morgen

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

Heute ist der 8 Mai, und ein wirklich toller Tag. Jenni hat sich so gefreut als sie wusste, dass ich mein Gedächtnis wieder hatte. Aber erst zurück zum Morgen.

Es wurde gerade hell als Emmett und ich händchenhaltend zum Haupthaus spazierten. >> Du denkst daran was ich dir gesagt habe, ja?<< sagte ich eindringlich. Er nickte, immer noch grinsend. >> Darf ich dann noch einen Kuss haben?<< fragte er. Ich lächelte. >> Da fragst du noch?<< kicherte ich und küsste ihn. >> Aber das war es vorerst…<< ich lächelte meinen Verlobten an. Er nickte drückte meine Hand und rannte zum Haus. Sekunden nach ihm stürzte auch ich ins Wohnzimmer. Jenni kam gerade runter und gesellte sich zu Esme. Sie musterte Emmett, der immer noch grinste. Hoffnung flammt in ihr auf, und ich musste das Gefühl, sie in den Arm zu nehmen, unterdrücken. >> was ist passiert?<< fragte sie und ich freute mich ihre Stimme wieder zu hören. >> Sarah war jagen und…<< begann Emmett. >> Der Puma war meiner. Du hattest nicht das Recht ihn dir einfach zu nehmen, nur weil du sagst, du seist mein Verlobter!<< fauchte ich. Edward kam gerade die Treppe runter. > Halt die Klappe! Sei einfach still! Versau mir das nicht, Edward!< brannte ich ihm ins hirn. Auch er konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Jenni sank aber in sich zusammen. Ja, sie trauerte um mich, obwohl ich nicht tot war. Esme setzte sich mit einem leisen Seufzer enttäuscht und traurig zurück neben Carlisle der, vom Katalog aufschaute. Oben begann ein kleines Kind zu weinen. Jen verharrte noch eine Sekunde, und ging dann aber hoch.

Als Jenni oben war umarmte ich Edward. Esme sah erstaunt hoch. >> Mum…<< flüsterte ich und bedeutete ihr leise zu sein. Sie öffnete ihren Mund, um einen Freudenschrei auszustoßen, doch nur ein stummes >Ja< entglitt ihr. Sie stürmte auf mich zu und umarmte mich überschwänglich. Emmett schloss mich wieder in seine Arme und wir ließen uns auf dem Sofa nieder. Carlisle, Esme und Edward stellten mir tausende Fragen. Wie ich wieder an mein Gedächtnis gekommen bin.

Am nächsten Morgen kamen Jasper, Jenni und ihre Tochter runter. Jen bat um unsere Aufmerksamkeit. >> Darf ich euch unsere Tochter Joyce Caroline vorstellen<< sagte sie. Ich quiekte auf. >> Genau wie deine Mum!<< entfuhr es mir. Jenni erstarrte. In Zeitlupe gab sie ihre Tochter Jasper und stürmte auf mich zu. >> Ich bin wieder da…<< flüsterte ich und strich ihr über den Hinterkopf.

Das wars für heute, ich muss zu meinem Verlobten.

Bye

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch.

Ich glaube wir haben den 9.Mai.. Nein! Ich bin mir ganz sicher, dass wir den 9.Mai haben. ALso, wenn ich dir jetzt noch die genauere Uhrzeit sagen soll, dann bin ich überfordert. Irgentwann am Abend...

Heute war ein recht schöner Tag. Heute morgen habe ich mich einfach aufs Bett gelegt und wollte nicht mehr aufstehen. Selbst als Vampir war ich erschöpft. Joyce schrie die ganze Nacht und selbst Sarah hat sie nicht ruhig gekriegt. Sie kam am Morgen von ihrem Ausflug mit Emmett wieder und beschwerte sich über diesen Lärm. Ich bekam das schon nicht mehr mit. Ich war einfach überfordert gewesen. Jasper und ich wechselten uns jede Stunde ab, doch das brachte nichts. Meine Hände zitterten heute die ganze Zeit. Konnte ein Vampir Adrenalin produzieren? Mhhh ich weiß es nicht, aber es hat sich verdammt danach angefühlt. "Jenni, leg dich einen Moment hin, ich werde Esme holen." Nuschelte Jasper kurz und nahm mir das kleine Mädchen aus dem Arm. Wie in Zeitlupe fiel ich aufs Bett und bewegte mich nicht. Im Laufe des Morgens wurde das Geschrei nicht unterbrochen. Innerlich war ich kurz davor dem Auslöser für diesen Lärm den Kopf abzureissen und das wusste Edward genau, denn er stand vor meiner Tür und klopfte leise. "Was ist?!" Fragte ich leicht genervt. Meine Stimme war nur ein Flüstern. "Jen, dass ist normal. Wir helfen dir. Versprochen." Murmelte Edward leise und setzte sich neben mich. "Ich habe Angst, dass ich etwas falsch mache. Ich könnte ihr mit einer kleinen Bewegung alles Brechen." Gab ich leise zu und schaute in Edwards goldene Augen. "Das wird nicht passieren. Schau dir doch Sarah an, sie geht mit dem Kind normal um und das solltest du auch." Antwortete er. Ja Sarah... Sie war aber auch für Kinder geschaffen. Ich hatte noch nie ein Händchen für die Kleinen, aber das musste ich lernen. Schließlich hatte ich die Verantwortung für Joyce. Edward ging nach kurzer Zeit wieder, weil ich das Schweigen genoss. Langsam schloss ich meine Augen und konzentrierte mich nur noch auf das Wesentliche. Ich musste unbedingt bald wieder jagen gehen, schoss es mir durch den Kopf. Ich brauchte endlich wieder Zeit für mich. Tagebuch, ich kann gar nicht beschreiben, wie es mir heute morgen ging. Sarah kam so gegen neun Uhr wieder und dann wendete sich alles zum Guten. Als ich ihre liebevolle Stimme unten hörte sprang ich auf und ging langsam runter. Meine Schwester lächelte glücklich, als sie mich erblickte. Jasper kam in diesem Moment mit dem schreienden Mädchen ins Wohnzimmer und übergab sie Sarah. Sie schaute mich mit großen Augen an, doch kurze Zeit später widmete sie ihre Aufmerksamkeit wieder dem Mädchen in ihren Armen. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich meinen Verlobten betrachete. Wie als ob ich ihn gerufen hätte, trafen sich unsere Blicke. Nach kurzem Zögern wendete ich mich wieder dem schreienden Kind zu. Ich wusste nicht mehr weiter. Keine wusste mehr weiter. Ein leiser Seufzer verließ Sarahs Lippen. Ich hatte eine Idee. Mit schnellen Schritten ging ich zu Edwards Piano und setzte mich. Ohne darauf zu achten, welche Musik ich spielte, strichen meine Finger sanft über die Tasten. Es hatte einen ruhigen, wunderschönen Rhythmus. Joyce verstummte schlagartig. Es schien sie zu faszinieren. Alle im Raum waren erleichtert und lockerten sich. Sarah setzte sich zusammen mit dem kleinen Mädchen auf den Hocker neben mich. Ich spielte bestimmt mehr als zwei Stunden und langsam fielen dem Kind die Augen zu. "Das wurde auch langsam mal Zeit." Gab Emmett erleichtert zu. Jasper lehnte sich gegen den Tisch und schaute mich an. Erneut trafen sich unsere Blicke und ich dachte, man sähe Funken zwischen uns. Emmetts Lachen riss uns wieder in die Gegenwart. "Ey Sarah, die sehnen sich nacheinander." Lachte Emmett. Auch Sarah musste Grinsen. Meine Finger verstummten und mein Blick wanderte zu Sarah. "Meinst du, ihr könntet sie nehmen? Bis Nachmittag?" Fragte ich sie und meine Stimme war nur noch ein leises Flüstern. "Aber natürlich." Grinste Sarah und zwinkerte Emmett zu. Zu schnell für menschliche Augen stand ich auf. "Die Sachen von Joyce stehen in unserem Zimmer, wenn ihr nicht mehr weiterwisst, fragt Esme. Danke Gybsy! Hab dich ganz doll lieb." Murmelte ich und ergriff Jaspers Hand. Dieser schaute mich mit großen Augen an. Ich hörte noch Emmetts leises Lachen, als ich Jasper hinter mir her zur Haustür zog. "Vergesst die Kondome nicht! Wir wollen keine zweite Joyce!" Rief Emmett uns hinterher und ich erstarrte innerlich. Emmett hatte Recht. Wir mussten aufpassen, da mein Körper sich noch verändern konnte.

Kurze Zeit später saß ich zusammen mit Jasper an dem Rand unserer Klippe. Ich habe einen Eintrag von mir gelesen, der eine kleine, blasse Erinnerung an diesen Ort hier hervor rief. Es war ein romantischer Ort an dem man viel Zeit verbringen konnte. Tagebuch, du musst verstehen, dass ich das nicht weiter erläutern will. Am Nachmittag kamen wir wieder. Sarah lief zusammen mit Joyce im Wohnzimmer hin und her, aber das Mädchen schlief tief und fest. Emmett saß ganz entspannt auf der Couch und schaute ein Footballspiel. So wie ich Sarah kenne, müsste sie sich doch dafür interessieren, aber das tat sie nicht im geringsten. Wenn Sarah noch ein Kind bekommen könnte, wäre sie bestimmt die beste Mutter der Welt.

"Hallo ihr drei." Begrüßte ich sie und setzte mich neben Emmett und Jasper. Esme und Carlisle sind jagen gegangen und Edward war bei Bella. Ich weiß im Moment nicht, wer sie ist, aber sie macht Edward glücklich und das freut mich. Sarah lächelte mich kurz an und schaute wieder zu dem Baby. Ihr machte es richtig viel Spaß. "Hey Sarah, verwöhn unser Baby nicht so." Meinte Jasper grinsend. Ich ergriff seine Hand. Meine Schwester verwöhnt mein Kind nicht! Nein, sie kümmert sich nur extrem gut darum. Ich schaute zu Joyce und bemerkte, dass Sarah sie umgezogen hatte. Sie trug einen blauen Strampler mit einem Auto vorne drauf. "Warum ist dort kein Motorrad?" Fragte ich sie vorwurfsvoll und lachte. "Ist oben." Grinste Gybsy. Jetzt bin ich gerade in meinem Zimmer. Sarah wechselt Joyce' Sachen und dann gehen wir beide jagen. Dann kann sich Jasper mal als Super-Daddy versuchen. Ich hoffe Emmett hilft ihm. Heute werde ich das letzte Mal Menschen jagen, liebes Tagebuch. Ich möchte meiner Tochter kein schlechtes Vorbild sein.. Und eins Versprech ich ihr: Ich werde komplett anders sein, als meine Eltern! Mein Baby wird ein besseres Leben haben, als ich und ich werde versuchen nicht so früh zu sterben, was ziemlich schwierig ist, wenn man unsterblich ist. *lach*

Aber bis jetzt habe ich immer nur die guten Seiten des Vampirlebens gesehen und nicht die schlechten! Was ist eigentlich mit der Königsfamilie? Gibt es Regeln für Vampirbabies, die sich noch entwickeln und größer werden können? Oder gehören diese auch zu den unsterblichen Kindern? Ich hoffe nicht, denn ich hab mich jetzt so an Joyce gewöhnt und sie zu lieben begonnen, dass ich sie nicht mehr weggeben könnte.. nur über meine Leiche!

Tagebuch, ich seh gerade, dass Sarah fertig ist. Ich muss jetzt los. Ich werde die Zeit genießen und versuchen bei meinem Durst nicht die ganze Stadt abzuschlachten..

Bis morgen

Jen


Sarah:


Liebes Tagebuch,

heute ist der 9. Mai. Ein schöner Tag. Es schien die Sonne, darum konnten Emmett, Jasper und Edward heute nicht zur Schule. Also hatten Em und ich einen Tag für uns. Am frühen Morgen schon, planten wir, was mir machen könnten. Nach Afrika gehen? Den Mount Everest besteigen? Mal schnell den Pazifischen Rücken hinabschwimmen?

Irgendetwas tolles hätten wir bestimmt gemacht. Kurz bevor die Sonne aufging, kamen ich und Emmett vom Jagdausflug zurück. Ich hatte nichts Erbeutet und Emmett machte sich sorgen. Er weiß, dass mich Tierblut nicht mehr satt macht. Ich sehne mich nach Menschenblut. Die ganze Zeit zerbrach er sich den Kopf, wie das mit mir weiter gehen sollte. >> Hei…Bitte, Schatz…<< sagte ich, als seine Gedankenströme in die falsche Richtung flossen. Er schnaubte nur. Ich schüttelte den Kopf und ging ins Haupthaus. Da schrie Joyce. Ich schluckte. Nein, ich konnte Jen nicht helfen ich brauche ruhe. Etwas ungestüm beschwerte ich mich über die Unruhe und war sogleich wieder verschwunden.

Emmett trat in das Zimmer in das ich mich zurückgezogen hatte. Ich hatte mir die weiche Bettdecke über den Kopf gezogen. >> Es tut mir leid…<< begann er. >> Schon okay… du weißt wie schwer ich mich beherrschen kann…<< nuschelte ich und er nahm mich in den Arm. So circa um Neun gingen wir wieder rüber ins Haupthaus. Joyce weinte immernoch und Jenni und Jasper waren schon mit ihren Nerven am Ende. Die Armen. Kaum waren wir angekommen schon hörte ich wie Jenni vom Bettsprang und zu uns runter kam. Auch Jasper schritt mit dem weinenden Kind die Treppe hinab. Ich streckte die Arme aus. Dankbar übergab mir Jasper seine Tochter. Ich wiegte sie vorsichtig hin und her und durchforstete ihr Gehirn nach dem Auslöser für ihre Schlaflosigkeit. > Hunger< Ich sah zu Edward hoch. Auch er war ratlos. Ob sie Blut trinken wollte, oder ob Jenni sie stillen sollte? Ich sah zu Jenni. Sie setzte sich ans Klavier und spielte eine ruhige Melodie. Das Baby war schon so müde, von dem vielen weinen, nach ein paar Takten hörte sie auf zu weinen. Ich setzte mich zu meiner Schwester und summte ein wenig vor mich hin. Joyce Carolines Augenlider fielen langsam zu und dann schlief sie. Eine wunderschöne Stille herrschte. Wir alle lauschten dem ruhigen Atem von ihr.

>> das wurde aber auch langsam Zeit…<< seufzte Emmett, wofür er einen giftigen Blick von mir erntete. Jenni sah erleichtert zu Jasper und ich spürte das Verlangen das durch die beiden floss. >> Ey, Süße, ich glaube die Beiden brauchen mal Zeit für sich…<< meinte Emmett. Ich grinste und nickte Jenni zu. >> Meinst du ihr könnt sie nehmen? Bis Nachmittag?<< flüsterte sie. >> Aber sicher…<< grinste ich und zwinkerte Emmett zu. Schnell stand Jenni auf. Mit den Worten >Die Sachen von Joyce stehen in unserem Zimmer, wenn ihr nicht mehr weiterwisst, fragt Esme. Danke Gybsy! Hab dich ganz doll lieb!< verschwand sie mit Jasper aus der Haustüre. Emmett lachte. Ich stand langsam auf und sah zu der kleinen in meinen Armen hinab. >> Vergesst die Kondome nicht! Wir wollen keine zweite Joyce!<< brüllte Emmett und bekam von mir eine geboxt. >> Hei für wa--<< beschwerte ich und ich holte schon wieder aus. >> Oh, verstehe…<< flüsterte er. Ich nickte und sah ihn böse an. Er kicherte. >> Du bist so süß wenn du böse bist!<< sagte er leise und ich knurrte. >> Musste das sein?<< fragte ich. Er nickte und wir setzten uns auf das Sofa. Er schaltete den Fernseher an und zippte durch die Kanäle. Beim Sportkanal blieb er hängen. Ein Footballspiel. Doch meine gesamte Aufmerksamkeit galt dem hübschen, kleinen Wesen in meinen Armen. Nachdem sie eine Stunde geschlafen hatte öffnete sie ihre Augen und schmatzte zwei drei mal. >> Joyce…<< flüsterte ich. > Joyce< wiederholte sie in Gedanken. Ich nickte. >> Das bist du…<< wisperte ich und legte sie auf das helle Sofa. Sie strampelte erfreut und quiekte dabei. Ich musste lächeln. Mit ihrer kleinen Hand griff sie nach einer Locke von mir. Ihre Finger fuhren durch mein Haar und dann wollte Jo sie in den Mund nehmen. >> Nein… warte…<< kicherte ich und band mir schnell die Haare zusammen. Jo schmollte, dann begann sie zu wimmern und eine Träne kullerte schon ihre Wange hinab. >> Was hat sie denn?<< fragte Emmett. >> Nichts… ist gleich wieder in Ordnung…<< sagte ich und begann sie vorsichtig zu kitzeln. Sie quiekte und lachte, es war einfach wunderschön. Ich frage mich, ob es für ein Baby, das gerade erst 4 Tage alt ist und schon so kontrollierte Bewegungen, so ein weitentwickeltes Gedächtnis und so gute Reaktionen hatte. Ein Vampirbaby. Ich schluckte. Vielleicht konnte sie ja schon sprechen. Ich sah hoch zu Edward. Er, Carlisle und Esme sahen zu dem kleinen Mädchen und mir rüber. > soll ich?< frage ich stumm. Er zuckte die Schultern. Ich guckte wieder runter zu Joyce. Sie streckte ihre Hand nach mir aus. Ich legte meinen Daumen in ihr kleines Händchen. >> Joyce… sag doch mal MAMA<< sagte ich. Esme sah mich verwirrt an. >> Mama…<< wiederholte ich. >Mama…<< dachte sie und das Bild von Jenni tauchte vor ihrem inneren Auge auf. Jenni, wie sie mit Jasper an einer Klippe sitzt. Verwunderung stieg in Edward auf. Auch ich war erstaunt. Hatten wir gerade ihre Gabe entdeckt? Wieder sah ich hoch zu Edward. Er kam auf uns zu. >> Joyce, sag mal Dadd<…<< fragte er und sah sie eindringlich an. > Daddy…<< wiederholte sie in Gedanken und nun war dasselbe Bild zu sehen. Jasper küsste Jenni gerade. >> Seltsam…<< nuschelte ich. Emmett sah mir über die Schulter. >> Was ist seltsam?<< fragte er. >> Das ist überaus normal, dass sie es dir nicht nachspricht, Sarah… sie ist ja erst vier Tage alt…<< Esme kam aus der Küche. >> Das ist es nicht… ich denke wir haben gerade ihre Gabe entdeckt…<< ich war wie in Trance. > hunger…< Joyce begann wieder zu wimmern. >> Sie hat hunger…<< nuschelte ich und nahm sie hoch. Mit ihr im Arm ging ich runter in den Keller. Sie begann schon wieder zu weinen. >> Sch Sch, Joyce… ich habe gleich etwas für dich…<< ich wiegte sie vorsichtig, während ich mit dem Fuß den Kühlschrank öffnete. Ich nahm eine Blutkonserve mit dem Mund heraus und schloss den Kühler wieder mit dem Fuß. Mit dem weinenden Baby ging ich wieder nach oben. >> Meinst du wir sollten es wärmen?<< fragte Edward. Ich sah zu dem Kochtopf, dann zu der Mikrowelle. Esme brachte mir die Babyflasche, die wir Eingekauft hatten. Ich gab Edward die weinende Jo und leerte das Blut in die Flasche. Etwas blieb an meinem Finger und ich hielt ihn Joyce an die Lippen. Sie öffnete den Mund und begann an meinem Finger zu saugen. Ihre kleinen Zähnchen bohrten sich in meinen Finger. >> Au!<< ich wollte meine Hand zurück ziehen, doch sie hatte sich festgebissen. >> Joyce…<< in meiner Stimme schwankte Zorn. Wieder begann sie zu weinen und ließ mein Finger wieder los. >> Schon gut…<< ich stellte die Flasche in die Mikrowelle, und nahm sie wieder. Nach fünf Sekunden war das Blut etwas warm und ich gab ihr das Fläschchen. Sie schmatzte und saugte darauf los.

Nachdem sie die Flasche geleert hatte rekelte sie sich und schlief ein. Da Jo sich mit Blut bekleckert hatte, ging ich mit ihr hoch und zog sie um. Emmett schaute mir, wie beim füttern, zu. Der orange Strampler mit dem Auto drauf gefiel mir natürlich sehr. Wieder unten wog ich sie sanft im Schlaf. Das Footballspiel lief immer noch. Ich jedoch konzentrierte mich weiterhin nur auf Joyce Caroline. Die Tür ging auf und Jenni stand im Raum. >> Hallo ihr drei!<< begrüßte sie uns und sie und Jasper setzten sich zu Emmett aufs Sofa. Ich gab Jo ein kleines Küsschen auf die Stirn und summte leise vor mich hin. >> He Sarah, verwöhn unser Baby nicht so!<< lachte Jasper. Ich kicherte. >> Ich darf das…<< grinste ich. >> Warum ist da kein Motorrad?<< fragte Jenni. Ich kicherte. >> Ist oben…<< ich zwinkerte meiner Schwester zu. Jenni hatte mir Joyce abgenommen und sie hoch ins Bettchen gelegt. Wir beide gehen jetzt erstmal jagen. Und dann erzähle ich ihr von meinen Entdeckungen. Bis morgen, liebes Tagebuch

Bye

Sarah


Jenni:


Liebes Tagebuch.

Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ich werde verrückt. Jasper und ich haben eine kleine Tochter, die Blut aus einer Babyflasche trinkt. Gestern Abend war ich mit Sarah jagen gewesen. Sie erzählte mir von Joyce Gabe und das wir in nächster Zeit ziemlich aufpassen sollten, was wir tun. Joyce sah die Gegenwart. Sie sah Sachen, die genau in dem Moment passierten. Ich weiß nicht, wie ich das finden sollte. Ich lag die Nacht neben Jasper auf dem Bett und wir lauschten dem leisen Atemgeräusch von der Kleinen. Oh nein, ich fange an wie eine Mutter zu reden... So bin ich nie gewesen. Sarah hat sich doch immer um die kleinen Kinder und Babies geguckt. Ich weiß nicht, aber Sarah ist mir mit Joyce eine große Hilfe. Ich würde es alleine auf keinen Fall schaffen. Heute morgen so gegen 10 Uhr wachte Joyce auf. Sofort schrie sie los und ließ mich unwillkürlich zusammenzucken. Jasper stand seufzend auf und nahm das Baby auf den Arm. Joyce verstummte sofort. Ich grinste die Beiden an und ging ins Bad. Dort zog ich mir eine schwarze Röhrenjeans und ein weißes Top an. Dazu nahm ich mir meine schwarzen Ballerinas aus dem Schrank. Jasper pfiff leise als er mich sah. Ich hustete leicht. "Nicht vor unserer Tochter." Murmelte ich und strich ihm sanft über den Rücken. Leicht berührte ich die Wange meines Babies. Sie öffnete den Mund und biss mir in den Finger. Es tat nicht weh. "Hey, was machst du da?" Lachte ich und wollte meinen Finger zurückziehen, doch Joyce bohrte ihre Zähne fester in mein Fleisch. "Autsch." Murmelte ich leise. "Hör auf mein Schatz." Nuschelte Jasper leise in ihr Ohr. Das Baby öffnete den Mund erneut. "Danke." Flüsterte ich und nahm sie auf den Arm. "Sie hat hunger." Beantwortete Jasper meine unausgesprochene Frage.

Kurze Zeit später ergriff ich Jaspers Hand und zog ihn die Treppe runter. Joyce hüpfte in meinen Armen erfreut, als sie Sarah und Emmett sah. "Soll ich de helfen?" Fragte Sarah mich fast lautlos. "Ja bitte." Antwortete ich genauso leise. Sarah folgte mir in die Küche. Jasper blieb gespannt an der Tür stehen. Mit einer schnellen Bewegung griff Sarah in den Kühlschrank und holte einen Blutbeutel heraus. Dann fühlte sie sie in die Babyflasche und wärmte sie kurz auf. Ich verkrampfte mich urplötzlich, als ich den Geruch von dem Menschenblut roch. "Jenni." Hauchte Jasper leise, der meine Gefühle spürte. "Sarah, könntest du vielleicht?" Fragte ich sie, doch plötzlich drückte meine Schwester mir die warme Flasche in die Hand. Ich sah in ihre blauen Augen, die vor Freude strahlten. "Sarah, lass sie das nicht machen." Nuschelte mein Verlobter leise. "Doch! Sie ist die Mutter, sie muss sowas können." Antwortete Sarah patzig. "Aber nicht als Neugeborene." Zischte Jasper und Sarah erstarrte. "Das hab ich ja ganz vergessen. Schwesterherz, dass tut mir so leid." Entschuldigte sich Sarah schnell, nahm mir Joyce und die warme Flasche Blut aus der Hand und fing an sie zu füttern. Ich war immer noch wie erstarrt. Ich hätte fast die Kontrolle verloren, schoss es mir durch den Kopf. Jasper streifte sanft meine Schulter, doch ich wich erschrocken zurück. So schnell ich konnte rannte ich ins Nebenhaus und schloss meine Zimmertür. Wie versteinert rutschte ich an der Tür runter und schnappte mir dich. Ich weiß wieder nicht, wie du in mein Zimmer gekommen bist, aber das ist mir egal.

Gleich werde ich zurück ins Haupthaus gehen, wenn ich meinen Körper beruhigt habe. Meine Hände zittern nämlich extrem.

Bis Morgen

Jenni


Sarah:
Liebes Tagebuch,
Nachdem ich gestern mit Jenni jagen war, ging ich zu Emmett in unser Häuschen. Er sah vor dem Fernseher und spielte auf der Wii. Ich setzte mich zu ihm und schaltete den zweiten Controler an. Es war wirklich witzig, denn Emmett konnte genau so wenig verlieren wie ich. Es kam so weit, dass ich vollkommen außer Kontrolle auf dem Sofa herumhüpfte und Emmett auslachte, als er wegen einem Punkt gegen mich verloren hatte. Er knurrte, legte den Controler weg und sprang auf. Ich kicherte und rannte weg. Emmett folgte mir und streckte gerade seine Hand nach mir aus, als ich nach rechts auswich und auf einen Baum kletterte. Emmett war nur ein paar Äste unter mir. Ich schlang mein bein um den Baumstamm und beugte mich zu ihm runter um ihn zu küssen. Em packte mich, und sprang mit mir vom Baum. >> spielverderber…<< motzte ich und er küsste mich.
>> Hast du dir das mit der Hochzeit schon überlegt?<< fragte er, als wir wieder auf dem Sofa saßen und ich mich an ihn kuschelte. Ich erstarrte. > >Nein<< sagte ich kurz. Er seufzte. >> Okay…<< nuschelte er und wir schwiegen uns weiter an. Als es schon hell war stand ich auf und wir gingen Händchenhaltend zum Haupthaus. Ich wollte Jen fragen ob si emir das laufen mit Pumps beibringt. Aber als sie, Jasper und Jo die Treppe runter kamen, wusste ich, dass zuerst meine Hilfe gebraucht war. >> Soll ich helfen?<< fragte ich leise und Joyce quiekte erfreut und streckte ihre kleinen Händchen nach mir aus. Jenni nickte dankbar und Jasper gab mir seine Tochter mit einem zufriedenen Lächeln. Ich blinzelte schnell zurück zu Emmett und ging dann mit der kleinen in die Küche. Die Blutkonserve holte ich mitgrößer Selbstverständlichkeit aus dem Kühlschrank und füllte es um. Jen erstarrte. Ganz normal stellte ich die Flasche ein die Mikrowelle und wartete ein paar Sekunden. Es piepste und ich drückte Jen die Flasche in die Hand. Sie starrte mich mit roten Augen an. >> Sarah, lass sie das noch nicht machen…<< dröhnte Jaspers Stimme hinter ihr. >> Wieso denn, die ist ihre Mutter! Sie sollte das können…<< meinte ich. Jasper knurrte noch einmal und Joyce quengelte. Jenni rauchte aus dem Raum und eine Tür schlug zu. Jasper folgte ihr und Em trat in die Küche. Ich seufzte leise, nahm jenny die Flasche aus der Hand und steckte sie Jo in den Mund. Sofort begann sie zu saugen und ein glückliches, zufriedenes Strahlenging von ihr auf. Während sie ihr Blut trank sah sie mir in die Augen. > Mjam Mjam< dachte sie. Ich nickte. >> Blut…<< sagte ich. > Blut, mjam mjam< dachte sie. Ich nickte. Esme gesellte sich auch zu uns und sah mich glücklich an. Ich sah kurz zwischen Emmett, Esme und Jo her. >> Weißt du wer die sind?<< fragte ich. Jo sah zu Esme und dann zu Emmett. > Sarah< dachte sie und streckte ihre Hand nach mir aus. >> Ja, ich bin Sarah… das Ist deine Oma Esme… und dein Onkel Emmett…<< erklärte ich. > Esme… Sarah… Emmett…< wiederholte sie und schmatzte. Das Fläschchen war jetzt leer. Sie schmatzte und ich stellte es in die Spüle. >> Esme. Willst du sie haben?<< fragte ich. Sie strahlte und nickte. >> Kann ich mit ihr reden, versteh sie es?<< fragte sie. Ich nickte. Sie nahm die kleine Joyce aus meinen Armen und ich wusch das Blut aus der Glasflasche. Em hatte sich nicht bewegt. Irgendetwas schien ihn zu bedrücken. Ich sah zu ihm hoch und musterte ihn genau. >> Darling…<< fragte ich vorsichtig. Ohne seine Gedanken lesen zu müssen wusste ich was ihn so plagte. Er hatte Schuldgefühle. >> Emmett…<< sagte ich leise. Er schwieg und wich meinem Blick aus. >> Es muss dir nicht leid tun…<< sagte ich. Er sah mich wieder an. >> Wenn ich dich so mit ihr sehe, wie glücklich du bist… ich hätte dir das auch geben können, hätte ich nicht…<< sprach er leise. >> was hab ich dir zu diesem Thema gesagt? Du machst dir keine Vorwürfe mehr über meine Verwandlung… ich wäre nicht am Leben, hättest du mir nicht dein Gift geschenkt… es ist für mich wie ein Geschenk…<< unterbrach ich ihn und legte meine Hände in seinen Nacken. Er umfasste meine Taille und zog mich an sich heran. Ich hauchte ihm ein Küsschen in den Nacken. Er seufzte und nahm mich an der Hand. Er zog mich aus der Küche, durchs Wohnzimmer nach draußen. Ich nickte Esme noch zu und folgte Emmett durch den Wald. Er führte mich zu dem Unfallort. Der Baum war immer noch angeknackst und es waren tiefe Furchen im Gras zu sehen, auch ein Handabdruck von Emmett war zurückgeblieben. Ich staunte.
Naja, wir liefen nachher zu meinem Haus zurück und spielten wieder Wii… leider kam dabei fast das Sofa zu schaden, also zogen wir rüber ins Bett…
Das wars für heute…
Bye
Sarah


Jenni:
Liebes Tagebuch.
Ich bin eine ganz schreckliche Mutter. Ich kann dem Geruch von Menschenblut nicht wiederstehen. Es ist für mich wie ein Magnet, dass meinen Körper automatisch zu sich zieht. Gestern Mittag stand ich schwer atmend auf. Meine Kehle brannte wie Feuer. Plötzlich öffnete sich die Tür und Jasper stand dort. Er wusste, wie ich mich fühlte und nahm mich leicht in den Arm. "Ich bin eine schreckliche Mutter." Flüsterte ich und presste meinen Körper enger an seinen. Aufeinmal spürte ich den mir allzu bekannten Krampf in meinem Unterleib. "Oh nein." Nuschelte ich leise, löste mich aus der Umarmung und rannte ins Badezimmer. "Jenni, alles in Ordnung?" Fragte mein Verlobter mich leise, doch ich reagierte nicht. Liebes Tagebuch, ich habe meine Periode! Wie kann das sein?! Ich bin ein Vampir verdammt nochmal. Kurze Zeit später öffnete ich wiederwillig die Tür und schaute in die fast schwarzen Augen meines Verlobten.
"Warum bin ich nicht, wie jeder andere Vampir? Ohne ein kleines Vampirbaby und ohne die Gabe schwanger zu werden?" Fragte ich ihn lautlos. Jasper starrte mich fragend an. "Ich habe meine Periode." Murmelte ich und schaute zu Boden. "Wie... Aber...Du...." Jasper war genauso überrascht wie ich. Er bekam keinen Satz zustande. Ich schlang meine Arme um Jaspers Mitte und genoss den Moment. Mein Verlobter jedoch erwiderte die Umarmung nicht. "Wir müssen wieder zu Joyce." Gab ich leise zu und ging zurück ins Wohnzimmer. Der Weg dorthin kam mir elend lang vor. Immer wieder spürte ich Jaspers Blick auf mir. Mit einer geschickten Bewegung öffnete ich die Tür und erblickte Edward, der lachend mit Esme und Joyce am Klavier saß. Mein Baby klatschte erfreut in die Hände als Edward seine Hände fließend über das Klavier gleiten ließ. Seine Finger verstummten auf dem Flügel, als er mich erblickte. "Das kann alles nicht wahr sein." Nuschelte ich leise und ging mit langsamen Schritten auf die drei zu. Jaspers Hände ließen meine Taille los. "Ich habe es nicht geschafft sie zu füttern." Gab ich leise zu und schaute Edward an. "Du ernährst dich gerade mal seit 2 Tagen von Tieren, was anderes ist dabei nicht zu erwarten." Meinte Edward lächelnd. Esme stand auf und gab mir Joyce. "Carlisle, Edward und ich wollten jagen gehen, kommt ihr mit?" Fragte sie leise und lächelte mir aufmunternd zu. In dem Augenblick fielen mir Jaspers Schwarze Augen ein, die ich vorhin bei ihm erblickte. "Jasper geht mit." Sagte ich leise und drückte seine Hand. "Nein, ich wollte bei Jenni und Joyce bleiben." Antwortete mein Verlobter daraufhin. "Nein, du musst mit. Wir kommen klar." Versicherte ich ihm sanften Lächeln. "In Ordnung.. Jenni, geht es wirklich?" Fragte Esme mich nach einer Zeit, in der Jasper und ich uns nur angestarrt hatten. Ich nickte leicht und setzte mich mit Joyce ans Klavier, wo gerade noch Edward gesessen hatte.
Es dauerte nicht lange, da war ich alleine im Haus. Ich musste Jasper sozusagen dazu zwingen mitzugehen, Tagebuch. Es war eine witzige Sache. Ich spielte eine ganze Weile auf dem Klavier und Joyce schaute mir gespannt dabei zu. Es faszinierte sie anscheinend. Zwischendurch brabbelte sie einige Wörter, die ich nicht verstehen konnte. Sie hatte eine wunderschöne Stimme. Ein leises Gähnen verließ ihren Mund und dem Mädchen fielen langsam die Augen zu. "Jetzt gehen wir ins Bett, ja?" Fragte ich sie leise. Ein leichtes Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Behutsam nahm ich das kleine Geschöpf auf den Arm, trug es in unser Zimmer. "Mamaaaa." Waren ihre einzigen Worte, bevor ihre Atmung regelmäßig wurde und ihre Hände verstummten. Ich legte Joyce langsam in ihr Bett und ging runter ins Wohnzimmer. Dort setzte ich mich auf das Sofa und las das nächst beste Buch. Im ganzen Haus war kein Mucks zu hören, nur die regelmäßige Atmung meiner Tochter. >>Ich könnte testen bis zu welchem Punkt ich gegen das Menschenblut immun bin<< , schoss es mir durch den Kopf. Ich erhob mich und ging in die Küche. Die Uhr hatte gerade 7 geschlagen. Mit einer schnellen Bewegung nahm ich mir den Blutbeutel aus dem Kühlschrank und legte ihn auf die Theke. Ich wollte keine Sauerei anrichten, weshalb ich den Beutel auch mit einem Messer öffnete und nicht mit den Zähnen. Ich war so konzentriert auf das Blut in meinen Händen gewesen, dass ich Sarah und Emmett gar nicht gehört hatte, wie die beiden herein gekommen sind. "Jenni?" Fragte meine Schwester mich leise. Ich erschrak und ließ das Messer auf den Boden fallen, dabei berührte es meinen Oberschenkel, sodass es mir die Hose zerschnitt. "Shit." Fluchte ich leise und schaute zu Sarah. "Es ist nicht das, wonach es aussieht. Ich wollte nur testen, wie weit ich bei dem Blut gehen kann." Gab ich zu meiner Verteidigung zu, doch Sarah schaute mich gar nicht an. Ihr Blick wanderte zu meinem Oberschenkel. "Wa-." Ich verstummte schlagartig. Das Blut lief leicht meinen Oberschenkel hinab. Hatte das Messer mich jetzt gerade wirklich geschnitten? Ich erschauderte. Als ob jemand einen Schalter umgelegt hatte, verwandelte sich meine Verwirrung in Wut. "Nein.. das darf doch nicht wahr sein!" Zischte ich leise. Ich nahm das Handtuch und wischte kurz über den Schnitt. Er war schon wieder verheilt. "Warum kann ich verletzt werden? Reicht es nicht schon, dass ich schwanger werden kann? Das ich meine Periode habe? Und das als Vampir... Alles was ich mir je gewünscht hatte waren ein Leben lang mit Jasper zusammen zu sein. Aber nein, jetzt habe ich eine kleine Tochter. Und nur deswegen? Nur weil ich Kinder bekommen kann? Verdammt, ich will doch keine Kinder haben! Ich wollte nie welche. Ich wollte nur unsterblich sein." Meine Stimme verwandelt sich in ein Flüstern, als ich die leisen Schreie des Babies hörte. Sarah schaute mich mitfühlend an, doch ich brauchte kein Mitleid. Mit schnellen Schritten verließ ich das Haus. Im Moment kam es mir sogar so vor, als ob ich mein Leben verlassen würde. Meine Nerven waren am Ende.
Wer brauchte überhaupt den ganzen Scheiß mit dem Kinder kriegen? Ich sicher nicht.. Es dauerte eine ganze Zeit, bis ich mich von dem Wutanfall erholte. Ich lief einfach Stunden durch den Wald. Alleine, einfach ich und meine Gedanken. Ich musste damit versuchen zu leben, ändern konnte ich es sowieso nicht. Ich lief einfach wieder zurück nach Hause. Ich erbeutete sogar noch ein Reh an dem ich meine Wut ausließ. Liebes Tagebuch, du willst gar nicht wissen, wie es ausgesehen hat als ich fertig war. Ich glaube sogar das Tier hatte nur noch gebrochene Knochen......
Als ich durch die Haustür kam sah ich meine ganze Familie. Sarah kuschelte sich an Emmetts Brust und würdigte mich keines Blickes. Esme schaute mich traurig an, genauso wie Edward. "Es tut mir leid." Nuschelte ich lautlos und ging sofort hoch in mein Zimmer. Jasper lag auf dem Bett. Neben sich Joyce. Der keine Körper kuschelte sich an seinen Arm und schlief. "Hey." Flüsterte ich und setzte mich vorsichtig neben ihn. Mein Verlobter gab mir keine Antwort. "Es tut mir leid… Ich war fertig... Ich bin einfach ausgerastet." Gab ich leise zu. "Du hättest mit mir reden können." Antwortete er leise. "Es ist schwer zu erklären.." Murmelte ich nach langer Pause. "Joyce hat alles mitbekommen. Sie war wach und hat auf dich gewartet, aber du hast unten rumgeschrien. Sie hat fast die ganze Zeit geweint." Drang seine raue Stimme an mein Ohr. Wenn ich ihm sagen würde, dass ich mit der Situation nicht fertig werde, Tagebuch, dann würde er mich hassen und das könnte ich nicht verkraften. Ich küsste ihn leicht auf die Wange und streichelte Joyce Wange. "Mama ist da." Sagte ich leise und bei diesem Satz hatte ich einen Kloß im Hals.
Es sah wundervoll aus, wie dieses kleine Geschöpf in den Armen meines Verlobten lag, Tagebuch! Ich lag die ganze Nacht einfach nur da und schaute die beiden an. Ich muss mich erstmal an die Situation gewöhnen...
Heute war nichts besonderes los. Sarah und ich haben miteinander auf der großen Wiese neben den Klippen gelegen und geredet. Einfach über alles, aber ich hab jetzt keine Zeit mehr, Sarah wird dir bestimmt alles erklären. Ich habe Jasper versprochen mit ihm schwimmen zu gehen.
Bis Morgen
Jen


Sarah:
Liebes Tagebuch,
heute war ein schrecklicher Tag für mich. Obwohl er ganz normal begann nahm er ein schreckliches Ende. Am Morgen war ich mit Emmett wieder in Afrika. Wir waren in der Nacht losgeschwommen und sahen uns den Sonnenaufgang in Tansania an. Es war schön zu sehen wie sie den Himmel in das schöne rot tauchte und durch die wenigen Bäume und Sträucher durchschimmerte. Es war ein warmer Tag und Em und ich spazierten, spazieren in Vampirgeschwindigkeit, nach Kapstadt. Dort verbrachten wir den Tag wie ganz normale Touristen. Ich fand auch noch ein kleines Geschenk für Joyce. Es war ein kleines goldenes Kettchen mit einem winzigen, filigranen Elefanten dran. Es war so süß und es schien zu ihr zu passen. Ich kaufte es und steckte es in meine Hosentasche. Als ich wieder Emmetts Hand nahm und zu ihm hoch sah drückte er nur kurz meine Hand und ich nickte. Wir spazierten zu einer Klippe und sprangen von dort aus ins Meer. Wir tauchten durch den Atlantik und rannten einen Umweg, nach hause. Wir kamen am Mittag zuhause an. Das Haus war still. Nur das ruhige Atmen von Joyce und der Geruch von Blut war in der Luft. Es war nicht irgendein Blut. Es war menschliches Blut, aber nicht irgendwelches. Periodenblut. Es roch anders. Wer von uns hatte die Periode? Meine Frage beantwortete sich von selber, als ich dem ungewohnten Geruch folgte. >> Jenni?<< fragte ich. Sie stand in der Küche und schnippelte an dem Blutbeutel rum. Das Messer glitt aus ihrer Hand und fiel zu Boden. Auf dem Weg dorthin zerschlitzte es ihre dünne Hose. Sie fluchte auf und wischte sich ihr Blut vom Bein. >>Es ist nicht das, wonach es aussieht. Ich wollte nur testen, wie weit ich bei dem Blut gehen kann.<< entschuldigte sie sich hastig.
Mein Blick lag jedoch immernoch auf ihrem Oberschenkel. Blut tropfte aus der Wunde. Der Durst in meiner Kehle loderte auf. Emmetts griff um meine Hand wurde fester. Ich übertrug meinen Durst auf ihn. >> Wa…<< Jen verstummte und schauderte. Das war doch nicht möglich? >>Nein.. das darf doch nicht wahr sein!<< zischte ich leise. Ich nahm das Handtuch und wischte kurz über den Schnitt. Er war schon wieder verheilt. >Warum kann ich verletzt werden? Reicht es nicht schon, dass ich schwanger werden kann? Das ich meine Periode habe? Und das als Vampir... Alles was ich mir je gewünscht hatte waren ein Leben lang mit Jasper zusammen zu sein. Aber nein, jetzt habe ich eine kleine Tochter. Und nur deswegen? Nur weil ich Kinder bekommen kann? Verdammt, ich will doch keine Kinder haben! Ich wollte nie welche. Ich wollte nur unsterblich sein< flüsterte sie fast tonlos. Ich war noch immer sprachlos. Joyce wurde wach und begann zu weinen. Ich sah Jen mitfühlend an. Sie guckte trotzig zurück und rauschte nach draußen. Ich seufzte und sah zu Emmett hoch. Auch er konnte es sich nicht erklären. >> Lass uns nach unserer Nichte sehen…<< sagte ich und ging hoch. Kaum hatte ich die Türe geöffnet, rollte sich Joyce auf den Bauch und robbte sich mir entgegen. >> Da ist ja meine kleine!<< sagte ich hocherfreut und nahm sie in die Arme. >> Mama…<< brabbelte. Ich war erstaunt. Sie hatte gerade ihr erstes Wort gesagt. Dann lachte sie. >> Saaa<< sprach sie undeutlich weiter. >> ja toll machst du das…<< lobte ich und gab ihr ein Küsschen auf die Stirn. Wir gingen runter und Emmett machte den Fernseher an. >> Muss das sein?<< fragte ich und sah ihn vorwurfsvoll an. Er lachte und knipste ihn wieder aus. Wir zogen Joyce an. Der Strampler mit dem Auto passte ihr schon gar nicht mehr. Himmel. Sie wuchs wirklich schnell. Ich zog ihr eine dunkelblaue Hose, einen roten Pullover und kleine Turnschuhe an. >> Wir gehen jetzt nach draußen… Es scheint ja die Sonne!<< redete ich mit ihr und Emmett hatte schon die Decke im Garten ausgebreitet. Ich setzte Jo darauf. Sie glitzerte wie ich in der Sonne. Ich spielte geschlagene vier Stunden mit ihr. Dan gähnte sie wieder und langsam schlossen sich ihre Augenlieder. Ich drückte sie Emmett in die Hand. >> Versuch du es doch…<< grinste ich, und begann das Chaos aufzuräumen. Emmett hatte sie schon nach oben gebracht und sie schlief wieder.
Esme und Carlisle kamen mit Jasper vom Jagdausflug zurück und wir setzten uns aufs Sofa. Jasper sah mich fragend an. >> Sie hat heute Mama gesagt… an Daddy üben wir aber noch…<< lächelte ich und ein strahlen breitete sich auf seinem Gesicht aus. Er flitzte die Treppe hoch und kam nicht wieder. Ich hatte mich gerade gemütlich an Emmetts Brust gekuschelt als Jen nachhause kam. Ich döste vor mich her und bekam gar nichts mit.
Später sind Jen und ich dann zu einer Wiese gegangen und haben geredet. Wir kamen auf die Idee jagen zu gehen. Zusammen machten wir uns auf den Weg zur Stadt. >> Wir beißen aber nur einen… und jemanden der wirklich böses vor hat…<< legten jen und ich fest. Da es wirklich schon spät war, war fast niemand mehr auf der Straße. Plötzlich schossen zwei vermummte Gestalten aus einer Gasse hervor und stülpten uns Stoffmützen über den Kopf. Sie rochen stark nach betäubungsmittel. > Nicht wehren… das sind unsere Opfer… warten wir bis sie uns weggebracht haben!< brannte ich Jen ins Gehirn. Ohne jeglichen wiederstand ließen wir uns in den Wagen werfen. Es war ein großer Transporter. Wir zogen uns die Kapuzen ab und warteten bis der Wagen stehenblieb. Kaum war die Türe öffen stürzten wir uns schon auf die zwei Kerle. >> wirkliche Drecksschweine!<< fluchte ich und wischte mir das Blut vom Mund. Mein Blick fiel auf das heruntergekommene Haus, das mitten im Wald stand. >> O Mein Gott!<< entfuhr es Jen. Etwas animalisches überkam mich, bei dem Ekel, der mir den Rücken hinab glitt und ich war schon nicht mehr zu halten. Ich wich aus mir und stürmte in das Haus.
Als ich wieder zu mir kam, hielten starke Hände meine Arme hinterm Rücken fest und ich konnte Jaspers panische Stimme hören. Mein Blick klarte sich auf und ich sah ein regelrechtes Blutbad. Zahlreiche Frauen und Männer lagen zerstückelt vor mir. Ich bebte immer noch vor Aufregung. >> Sarah…<< Emmetts stimme hinter mir klang besorgt. Ich schluckte. >> Es tut mir so unendlich leid…<< flüsterte ich und wischte mir mit dem Handrücken das Blut von den Lippen. Der Griff um meine Arme lockerte sich und ich drehte mich um. Emmett stand da. Hinter ihm standen Jen und Jasper. Jasper hatte sich beschützend vor seiner Verlobten aufgebaut. >> es tut mir so leid…<< flüsterte ich wieder und senkte den Blick. Meine Haare, meine Hände und Fingernägel sogar meine Kleidung war blutverklebt und ich begann zu zittern. >> Schon gut…<< Emmett strich mir über den Kopf, hauchte mir einen Kuss auf die Stirn und trug mich nachhause… Dort legte er mich auf das Bett und gesellte sich zu mir. Mit einem Finger strich er mir eine verklebte Strähne aus dem Gesicht. >> Es ist schon okay… wir wissen wie schwer es für dich ist… versuch doch wieder so zu schlafen wir vorher…<< sagte er und ich schloss meine Augen…
Das wars für heute… ich schreib dir morgen wieder,
bye
Sarah

Jenni:
Liebes Tagebuch..
Irgendwie glaub ich, ich war nie richtig normal. Das Schicksal wollte einfach, dass das richtige Leben jetzt beginnt. Und ich finde mein jetziges Leben verdammt gut. Die Nacht habe ich mit Jasper verbracht und Vampirsex ist echt das Beste. Jasper liegt gerade neben mir und muss lachen. Aber ich schreibe nur die Wahrheit. Heute morgen kamen wir aus dem Wald wieder. Auf dem Weg habe ich (mal eben) ein Reh getrunken. Eklig sag ich dir! Als wir die Haustür reinkamen krabbelte uns Joyce entgegen. Wie schnell die Kleine groß wird....
Ich stand einfach nur da. Jasper lächelte dem Baby zu und hob es vom Boden auf. "Hallo meine Kleine." Murmelte er und kitzelte sie. Joyce Lachen erfüllte den ganzen Raum. "Daaaaddy." Flüsterte Joyce und ich erstarrte. Sie konnte schon Mom und Dad sagen, schoss es mir durch den Kopf. In dem Moment kam Sarah die Treppe runter. "Du warst das, stimmts?" Lachte ich sie an. "Saaasaaaaa.." Brabbelte die Kleine vor sich hin. "Bitte." Beantwortete Sarah meine Frage und grinste.. Emmett kam auch die Treppe runter und grinste uns breit an. "Der Soldat wird weich..." Flüsterte Emmett zu Sarah. Meine Schwester lächelte liebevoll, doch dann rammte sie ihren Ellebogen in den Bauch ihres Verlobten, der daraufhin lachend auf Jasper zu ging und Joyce auf den Arm nahm. "Na du kleines Blutsaugerbaby." Grinste er. Ich hustete einmal kurz und Emmett verstummte. Joyce schaute ihn verwirrt an. "Sie kann dich verstehen Emmett.." Meinte Sarah ein bisschen ernster. "Super." Seufzte ich und nahm Jaspers Hand. Dieser schaute Emmett fassungslos an. Als ich an Emmett und dem Mädchen vorbei ging streckte diese die Arme aus und sagte mit Engelsstimme "Mama", Innerlich erstarrte ich, doch das ließ ich mir nicht anmerken und nahm das Mädchen. Plötzlich erinnerte ich mich an den Jagdausflug gestern.. Wie Sarah ausgerastet ist... Ich bin ganz ehrlich liebes Tagebuch. Ich hätte gerne mitgemacht. So gerne hätte ich neben Sarah gestanden und die Menschen abgeschlachtet, aber ich durfte nicht. Aber ich kann jetzt wirklich nicht mehr darüber schreiben, weil Jasper neben mir schon fast vor Anspannung platzt.
Gerade haben wir Joyce zwischen uns auf unser Bett gelegt und plötzlich hat sie sich aufgesetzt und angefangen "Maaaammy" und "Daaaddyy" zu brabbeln. Ich kann es nur wiederholen.. Selbst Esme und Sarah waren erstaunt darüber... Mom hatte immer gesagt, dass Kinder viel zu schnell groß werden. Kann ich irgendwann auch so sein wie sie? Sie liebte mich nämlich über alles..
Tagebuch, ich muss Schluss machen!
Bis Morgen
Jen

Sarah:
Liebes Tagebuch,
heute ist der 12. Mai, und Jenni und Jasper hatten sich die ganze Nacht nicht blicken lassen. Da ich Joyce nicht alleine lassen wollte, hab ich sie mit in mein Haus genommen. Emmett hatte sie in den Schlaf gewogen, während ich unter meinem Mustang lag und etwas herumgeschraubt hatte. Mitten in der Nacht wachte sie auf. >> Sarah…<< sagte Em auf einmal. >> Scht!<< fuhr ich ihn an. >> Saaaaa<< kicherte Jo erfreut und ich rollte mich unter dem Auto hervor. Sie war wach. Em sah mich vielsagend an. >> Sorry darling…<< ich zwinkerte ihm zu und wusch mir die Hände. Als ich meine Haut von dem Schmutz befreit hatte, steckte ich mir den Ring an. >> Ich fürchte mit der Hochzeit müssen wir warten…<< nuschelte Emmett. Ich nickte. >> Ich muss noch üben…<< antwortete ich und nahm Joyce. Da wir keine Blutkonserve im Haus hatten, schickte ich Emmett jagen. >> Jetzt wirst du an Tierblut gewöhnt… Mmmmmmh<< ich leckte mir über die Lippen und setzte sie auf meinen Schoß. Sie konnte schon sitzen. Ein ungewolltes lächeln breitete sich in meinem Gesicht aus. Wie schnell sie sich entwickelt. >Daddy< dachte sie. >> Daddy…<< sprach ich. >> Dadaaa<< brabbelte sie. Ich wiederholte das Wort wieder. >> Daaadiiii<< quietschte sie. >> Super Joyce!<< ich küsste sie auf die Stirn. Sie lachte erfreut und griff nach meinen Haaren. >> Nein Joyce… nicht meine Haare…<< sagte ich streng. Sie hörte auf zu lachen und begann zu schluchzen. Schnell band ich mir die Haare zusammen und tröstete das kleine Mädchen. Emmett kam zurück, in der Hand hielt er einen toten Fuchs. >> Mensch Emmett! Du solltest nur Blut bringen! Nicht ein ganzes Tier!<< fuhr ich ihn an. Er seufzte und holte sich ein Glas aus der Küche. Dann verschwand er wieder. Joyce war geschockt von meinem Tonfall. Mit großen Augen starrte sie mich an. >> Onkel Emmett war heute blöd…<< kicherte ich. Sie verstand und begann zu lachen. >> Mammmaa…<< sagte sie und streckte ihre Hand nach mir aus. Ich biss mir auf die Lippe. Zu sehr wünschte ich, ich wäre wirklich ihre Mutter. >> Nein… Sarah…<< sagte ich mit erstickter Stimme. Zu spät merkte ich, dass Emmett schon wieder hier war. Er sah mich entschuldigend an. > Wage es nicht daran zu denken, mein Engel!< brannte ich ihm ins Hirn und lächelte. Er zog die Mundwinkel hoch und reichte mir still das Glas mit Blut. Ich war erstaunt, wie hatte er das gemacht? Wortlos ging er ins andere Zimmer und schaltete den Fernseher an. Ich half Jo beim Trinken. Sie hatte das Glas in großen Zügen geleert und döste in meinen Armen. Ich ging in die Küche und wusch das Glas aus. >> Saaasaaa<< nuschelte Joyce und ich stupste meine Nase an ihre. >> Komm wir gehen zu Emmett…<< sagte ich und setzte sie auf Emmetts Schultern. Sie lachte erfreut und hielt sich an seinen Haaren fest. Wir blödelten eine Weile herum. Die Sonne ging auf und wir gingen zum Haupthaus. >> Sarah?<< Esme kam mit einer Schachtel auf mich zu. >> Ja?<< Ich blieb stehen und nahm Emmett Joyce von den Schultern. >> Die hab ich dir gekauft, damit du schon etwas üben kannst…<< sagte sie und gab mir die Schachtel. Ich hob den Deckel und erblickte ein wunderschönes Paar Pumps. Sie waren glänzend Schwarz und hatten eine kleine, rosa Schleife an der Seite. Sie waren ganz hübsch, doch als ich den Absatz sah wusste ich, dass es nicht einfach werden wird. Emmett kicherte. >> Viel Spaß…<< grinste er und ich streckte ihm die Zunge raus. Joyce imitierte mich und zeigte Emmett ebenfalls die Zunge. >> Danke, Mum…<< ich umarmte Esme und stellte die Schuhschachtel zu meinen Sneakers. Nach einer Stunde kamen dann Jenni und Jasper nach hause. Ich war gerade oben, und hatte zusammen mit Esme ein paar Brautkleid- Kataloge durchgeblättert, als ich Joyce sprechen hörte. Ich stand auf und ging runter. >> du warst das, stimmts?<< fragte sie überglücklich. >> Gerngeschehen…<< grinste ich. Emmett kam auch zu uns. >> Der Soldat wird weich…<< scherzte er und ich musste kichern. Jasper sah weich zu Joyce in seinen Armen herab. Ich boxte ihm in die Seite und er nahm Jasper Joyce ab. >> Na du kleines Blutsaugerbaby?<< lächelte er. Ich erstarrte. Das hatte er nicht wirklich gesagt, oder? Jenni hustete kurz und Joyce sah ihn verwirrt an. >> Sie versteht dich, Emmett…<< fauchte ich. >> Na, Super…<< seufzte Jen und nahm Jaspers Hand. Jasper sah Em immer noch mit diesem Blick an. Jenni ging mit Jasper an Emmett vorbei. >> mama…<<sagte Jo und streckte ihre Ärmchen nach ihr aus. Sie drehte sich auf dem Absatz um und nahm, (eigentlich riss sie Emmett Joyce fast aus den Händen!) ihre Tochter und ging wortlos hoch. Dabei schleuderte sie mir ein Bild vor die Augen. Unabsichtlich natürlich. Sie erinnerte sich an mein Austicker. Wie ich diese ganzen Menschen abgeschlachtet hatte. Ich rang nach Luft, als sie gerade die Türe hinter sich geschlossen hatten. Dann sah ich wütend zu Emmett. >> Hei, ich wusste nicht…<< er hob abwehrend die Hände und grinste. Ich schob ihn aus dem Haus und ehe ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte sprang ich ihn an. Ich bearbeitete mich meinen Fäusten seine Schulter und sagte andauernd „Wie konntest du nur“ und „du bist doch selber noch so ein Blutsaugerbaby!“
Er nahm das Ganze noch mit Humor und ich musste auch anfangen zu lachen. Emmett nach mich von seiner Schulter und küsste mich, damit ich endlich still war. >> Besser?<< fragte er. Ich holte tief Luft. >> Boah, ich töte dich! Joyce ist kein Blutsaugerbaby!<< flüsterte ich und er lachte auf. Ehe ich mich versah war er schon weg. Ich nahm seine Fährte auf und heftete mich an seine Fersen. Kaum hatte ich ihn erwischt, drückte ich ihn zu Boden. Er hielt meine Fäuste fest, und meine kleinen Hände schienen in seinen Pranken zu verschwinden. >> Es ist alles gut…<< grinste er. Ich seufzte. >> mit dir kann man einfach nicht streiten…<< kicherte ich und küsste ihn.
Wir gingen wieder zu mir nach Hause. Zusammen saßen wir auf dem Sofa und durchblätterten Zeitungen. Er hielt eine Immobilien Zeitschrift in der Hand und ich quälte mich durch den Hochzeitskatalog.
Das war es für heute, liebes Tagebuch…
Bye
Sarah


Jenni:
Liebes Tagebuch..
Ich fühl mich so komisch. Als ob in der nächsten Zeit etwas passiert. Ich denke Sarah fühlt das auch. Wir sind beide sehr angespannt in letzter Zeit, doch ich weiß nicht warum. Es ist nur so ein Gefühl.
Naja egal.. der heutige Tag war sehr schön. Jasper und ich sind heute Morgen jagen gegangen und haben Joyce bei Esme gelassen. Es ist eigentlich ganz einfach Mutter zu sein, wenn man Hilfe bekommt und das habe ich jetzt bemerkt. Joyce ist ein wunderschönes kleines Mädchen und ich liebe sie. Jasper liebt sie. Jeder liebt sie einfach.
Ich darf jetzt nicht wieder abschweifen... Heute habe ich wirklich versucht mich von Tieren zu ernähren, und es hat geklappt. Die ganze Nacht war einfach wie verzaubert. Ich geb es zu, Tagebuch, heute Mittag war ich froh Joyce im Wohnzimmer krabbeln zu sehen, weil ich sie irgendwie vermisst hatte. Aber mich hat es echt überrascht, was Sarah mit wunderschönen schwarzen Pumps versuchte. Emmett saß auf dem Sofa und kümmerte sich um das kleine Mädchen, währenddessen ging meine Schwester die ganze Zeit neben dem Piano hin und her. Emmett lachte jedes Mal, wenn Sarah mit den Schuhen umknickte. Jasper grinste seinen Bruder an und nahm Joyce auf den Arm. Dann setzte er sich zusammen mit dem kleinen Mädchen neben Emmett auf die Couch. Joyce fing an mit seinen Haaren zu spielen, was mir ein kleines Lächeln auf die Lippen brachte. "Autsch." Fluchte Sarah und zog die Schuhe aus. Anscheinend war sie fertig mit den Übungen. Meine Aufmerksamkeit galt den schwarzen Pumps. Ich lächelte und zog mir meine flachen Sneakers aus. "Ich darf doch, oder?" Fragte ich meine Schwester leise. "Natürlich. Ich schenk dir die bescheuerten Schuhe sogar." Meinte sie genervt. "Ach quatsch. Ich helf dir." Bot ich ihr an und zog mir die Pumps an. Ich war froh, das Sarah die gleiche Schuhgröße hatte wie ich. Die schwarzen Pumps waren sehr bequem und man konnte perfekt darin laufen. Ich zumindest. Jasper lachte kurz, als sich ein leichtes Lächeln auf meine Lippen schlich. "Also ich mag die Schuhe." Gab ich zu und lief einmal zur Treppe und zurück. Sarah knurrte leise. Ich stellte mich neben sie und gab ihr die Schuhe. "Zieh sie an und halt die am Piano fest." Nuschelte ich und schaute zur Couch. Jasper schaute uns gespannt zu, doch Emmett widmete sich lieber dem Fernseher. ||Für wen machte Sarah das denn? Für sich selber ganz bestimmt nicht und dann schaute ihr Verlobter noch nicht mal hin.. ||
Sarah stand unsicher in den Schuhen. "Also zuerst versuch gerade zu stehen." Meinte ich mit einem leichten Lächeln. Sarah löste ihre Hände vom Klavier und stand gerade. Ich musste lachen, als ich sah, dass Sarah fast das Gleichgewicht verlor. "Gut." Meinte ich nach langem Zögern. "Jetzt versuch zur Treppe zu gehen und zurück, aber versuch sanft zu gehen, dann hält Absatz es auch aus..." Fuhr ich fort und lehnte mich ans Klavier. Sarah ging ein paar Schritte, knickte jedoch um und fiel auf die Knie. Emmett konnte sich vor lachen nicht mehr halten, als er zu Sarah schaute. Ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. "So sollte das aber nicht aussehen." Grinste Jasper und Joyce fing auch an zu lachen, weil sie zu Emmett schaute. Sarahs Augen färbten sich kurz rot, wurden aber dann wieder blau.
"Noch einmal." Seufzte meine Schwester und stand auf. Diesmal klappte es besser, doch es war immer noch nicht perfekt. Plötzlich fing Joyce an zu weinen. "Sie hat hunger." Murmelte Sarah. Sie war immer noch zu sehr ins Laufen fixiert, dass sie nicht merkte wie Jasper sich verkrampfte und ich erstarrte. Jasper konnte es auf keinen Fall machen, genauso wenig wie ich. "Sarah, kannst du sie bitte füttern?" Fragte ich sie mit zusammengepressten Zähnen. Sarah schaute mich mit großen Augen an und nickte kurz. Dann nahm sie sich Joyce und ging in die Küche. Leicht krallte ich meine Finger in das Klavier, als ich den atemberaubenden Duft roch. Jasper bemerkte es und stand auf. "Nehmen wir Joyce gleich mit ins Nebenhaus?" Fragte er mich. Ich nickte. Sarah kam kurze Zeit später und übergab mir Joyce. Mit wackeligen Beinen stellte sie sich wieder an die Treppe und fing an zu üben. "Wir sind weg." Murmelte mein Verlobter leise und hielt mir die Haustür auf. Zu dritt gingen wir in mein altes Zimmer. Vorsichtig legte ich Joyce auf die ausgebreitete Wolldecke und ließ sie krabbeln. Jasper und ich setzten uns auf mein Bett und schauten dem kleinen Mädchen zu. Jetzt liege ich inzwischen auf meinem Bett und schreibe meine Tag zu ende, Tagebuch.
Jasper spielt gerade mit Joyce und es ist schön mit anzusehen, wie Joyce lächelt, wenn ihr Dad sie kitzelt.
Ich hör auf für heute...
Bis Morgen
Jen


Sarah:
Liebes Tagebuch,
Heute ist der 13.Mai und Jenni war schon weg, als ich ins Haupthaus kam. Emmett war auf der Jagd und ich kramte meine Pumps hervor. Ich stellte die Schuhschachtel mit den schwarzen Stöckelschuhen auf den Glastisch und musterte sie. Kaum hatte ich meine Sneakers ausgezogen hörte ich, wie Joyce oben erwachte. Ich legte die Pumps zurück und ging hoch. >> Guten Morgen, meine kleine…<< flüsterte ich und sie krabbelte ans Bettende auf mich zu. Ich hob sie hoch und nahm sie gleich mit ins Badezimmer. Dort Badete ich sie und wickelte sie. Als ich ihr den orangen Strampler anziehen wollte, stellte ich fest, dass er ihr zu klein war. Wow, wie schnell sie wuchs. >> Saiiaa…<< sagte sie und kaute auf der Bürste herum und hinterließ zahlreiche Bissspuren. Ich nahm sie auf die Hüfte und ging mit ihr ins Zimmer, um neue Sachen zu holen. Eine blaue Latzhose und ein weißes Shirt. Dazu noch gestreifte Socken. Sie sah wirklich niedlich aus. Ich föhnte ihr noch die geraden Haare und machte ihr einen Pferdeschwanz. Sie hatte schönes, glattes, kinnlanges Haar. >> Komm, wir gehen runter, Emmett kommt bald…<< sagte ich und kaum hatte ich die Türe hinter mir geschlossen, hörte ich wie Emmett gerade aus dem Wald trat. >> Sag „Hallo Emmett“<< grinste ich und ging mit ihr die Treppe hinab. Emmett öffnete gerade die Türe als Joyce >> Mjam Mjam<< sagte. Ich sah sie an und Emmett grinste. Ich wollte gerade in die Küchen gehen, als er mich an der Hand zurück hielt und mir einen Kuss auf die Lippen drückte. >> Ich liebe dich…<< hauchte er und ich sah ihn verwirrt an. Er sah zum Sofa. Die Schuhe! Ich verdrehte die Augen und ging in die Küche um Joyce zu füttern. >> So, dann krabbele mal schön…<< ich setzte Joyce auf den Boden und gab ihr ein Stofftier. Emmett hatte derweilen den Fernseher eingeschalten. Ich holte mir meine Schuhe. Wenn Jenni das konnte… nein, auch dann würde ich es nicht können. Emmett sah mich erfreut an. >> Ich kann das nicht…<< nuschelte ich. Sein lächeln erlosch. >> Mit den Schuhen laufen!<< fügte ich hinzu. Er grinste breit. >> Soll ich dir helfen…<< fragte er. Ich sah ihn erstaunt an. >> Nein… ich schaff das schon…<< kicherte ich und stieg in die Schuhe. Wow, ganz schön wackelig… >> also wenn es einen Vampir gibt, der irgendwie tollpatschig oder untalentiert... oder gleich beides, das wäre dann wohl ich…<< sagte ich. Emmett grinste. >> das stimmt…<< sagte er nur. >> Man, Schatz! Hättest du nicht was erwidern können!<< lachte ich er schüttelte nur lachend den Kopf.
Ich übte die ganze Zeit. Um Mittag kamen Jenni und Jasper von der Jagd heim. Emmett hatte sich derweilen etwas mit Joyce beschäftigt, während ich versuchte mit den Schuhen einigermaßen zu laufen. Jedes Mal wenn ich irgendwie Stolperte oder umknickte kicherte Emmett leise. Jasper grinste ihn nur an, nahm ihm Jo ab und setzte sich neben ihn. Ich war gerade von Joyce abgelenkt, dass ich stolperte und mir den Fuß umknickte. >> Autsch!<< fluchte ich und schleuderte mir die Schuhe von den Füßen. Trotzig setzte ich mich auf den Boden. Jenni kam auf mich zu und zog sich meine Sneakers, die sie sich von mir geborgt hatte, aus. >> ich darf doch, oder?<< fragte sie. >> Natürlich, ich schenk dir die bescheuerten Dinger sogar…<< schnaubte ich. Emmett sah zu mir rüber. > Das ist behindert! Das schaff ich nie!< brannte ich ihm ins Gehirn. Er seufzte leise. Jenni zog die Schuhe an und ging einmal zur Treppe und wieder zurück. >> Also ich mag die Schuhe…<< sagte Jenni. Ein leises Knurren stieg meine Kehle empor. Jenni stellte sich neben mich und gab mir wieder die Pumps. >> zieh sie an und halt dich am Piano fest…<< sagte sie. Ich stand mit wackeligen Beinen neben dem Klavier. >> Versuch geradezu stehen…<< riet sie mir mit einem Lächeln auf den Lippen. Ich löste meinen Griff von dem Klavier und versuchte ein paar Schritte zu gehen. >> Gut…<< sagte Jen fachmännisch. >> Jetzt versuch zur Treppe zu gehen… und wieder zurück… aber sanft… sonst halten das die Absätze nicht aus…<< sprach sie. Gehorsam tat ich ein paar Schritte und knickte wieder um und fiel hin. Ich fluchte leise und Emmett brüllte fast vor Lachen. >>So sollte das aber nicht aussehen…<< kommentiere Jasper leise. Ich stellte mir für einen kurzen Moment vor, wie ich zu ihm hingehen würde und ihm den Kopf abreiße, ihn an die Wand schleudere und ihn dann mit den Schuhen foltern würde. Ach was für eine tolle Fantasie. Zu spät merkte ich, wie sich meine Augen rot färbten. >> Noch einmal…<< keuchte ich und stand auf. Ich stöckelte auf das Treppengeländer zu. Plötzlich fing Joyce an zu weinen. >> Sie hat Hunger…<< flüsterte ich, immer noch voll auf das laufen konzentriert. >> Sarah, kannst du sie bitte Füttern?<< fragte Jenni beherrscht. Zuerst verstand ich nicht, dann sah ich sie mit großen Augen an. >> Natürlich…<< ich zog die Schuhe aus und nahm Joyce auf den Arm. In der Küche gab ich ihr ihre Flasche.
Dann gab ich Joyce zu Jenni und nahm Emmett an der Hand, da es dunkelte. Zusammen gingen wir zu meinem Häuschen. >> Was machen wir jetzt?<< fragte Emmett verführerisch und schloss die Türe hinter mir. Ich hatte mir schon was ausgedacht, wie ich mich für vorher rächen konnte. >> Ich kann mich ja in was richtig Unbequemes werfen…<< schnurrte ich leidenschaftlich. Er grinste. >> Aber, du musst auch was Unbequemes anziehen…<< hauchte ich, drehte mich um und zog mir das Top aus. Während ich mein Korsett aus dem Kleiderschrank suchte, brachte ich Emmett auch ein Paar High Heels von Jenni mit. Jenni hatte sie nie getragen, wir hatten sie immer als Deko im Bücherregal stehen, weil sie einfach viel zu groß waren. Im Bad zog ich mir das rot, schwarze Korsett an und bevor ich mich Emmett zeigte, streckte ich meine Hand mit den High Heels durch den Türschlitz. >> Bitte anziehen…<< kicherte ich. Emmett zog die Luft ein. >> Nein… Sarah… das ist doch voll…<< begann er. >> unbequem? Ich weiß…<< vervollständigte ich. Ohne ein weiteres Wort nahm er die Heels. Ich wartete einige Sekunden. >> und was soll ich damit machen?<< fragte er grimmig. Ich öffnete die Türe. Er starrte mich an und wollte grade auf mich zukommen als er hinfiel. Ich lachte. >> gar nicht so einfach, was?<< kicherte ich und half ihm auf. Mit den Heels war Em noch viel größer als ich. >> Darf ich sie wieder ausziehen?<< fragte er. Ich nickte und ging zum Bett. Ehe ich auf dem Bett lag spürte ich schon wie er vorsichtig meine Haare in die Hand nahm und mir einen Kuss in den Nacken hauchte. Ich zitterte unter dem schaurigen Gefühl und drehte mich um. Langsam wanderten meine Finger unter sein Shirt und ich spürte jeden einzelnen, angespannten Muskel auf seinem Oberkörper. Seine Küsse wanderten über mein Schlüsselbein, bis zu der kleinen Mulde hinter meinem Ohr. Geschickt öffnete ich seine Hose und streifte sie ihm von den Beinen. Doch irgendetwas kam mir so falsch vor. >> ich weiß, du willst, dass wir…<< begann ich. >> Halt den Mund…<< schmunzelte er und küsste mich. Ich konnte nicht anders und erwiderte den Kuss, doch es ließ mir keine Ruhe. Ein Seufzer entfuhr mir und Em setzte sich auf. Jetzt wusste ich warum ich mir so komisch vor kam, ich fühlte mich beobachtet. Ich riss meinen Blick von Emmett ab und sah zum Fenster. Da war nichts. Schade. >> Ich habs vermasselt, oder?<< nuschelte ich. Er holte tief Luft. >> Es tut mir l…<< weiter kam ich nicht, Em hielt mir seinen Finger auf die Lippen und sah mich vielsagend an. Ich grinste nur, öffnete meinen Mund etwas und biss ihm verspielt in den Finger…
Naja, das liebes Tagebuch, ist selbst für dich tabu…
Ich schreibe morgen wieder,
bye
Sarah


Jenni:
Liebes Tagebuch..
Heute ist der 14 Mai. Es war ein schöner Tag und gleich werde schlafen gehen. Ja du hast richtig gehört... "Ich werde schlafen gehen." Die ganze Geschichte fing mit heute morgen an. Wir hatten es ungefähr 5 Uhr. Joyce schlief friedlich in ihrem Kinderbettchen. Wir hatten sie gegen Mitternacht zum Haupthaus getragen und schlafen gelegt. Dann legte ich mich auf das große Bett und ein komisches Gefühl erfüllte mich. Nicht das Gefühl, was ich bekam wenn Jasper sonst meinen Nacken liebkoste, nein, es war ein Gefühl das ich sehr vermisste. Müde sein. Das tägliche aufstehen und wieder einschlafen. Jasper merkte es sofort und ließ von meinem Hals ab. Er grinste mich an. "Du vermisst das Schlafen." Stellte er leise fest und nahm meine Hand in seine. Mit beruhigenden Bewegungen spielte er damit. "Ich vermisse es ein wenig." Gab ich leicht zu und schloss die Augen. "Ich würde alles dafür geben, mich noch einmal abends hinlegen und die Augen schließen zu können." Fuhr ich fort. Jasper seufzte kurz und ich sah wie seine Augen zu strahlen anfingen. "Vertrau mir." Flüsterte er leise und küsste mich leidenschaftlich. Ich bemerkte nicht wie er mich langsam nach hinten drückte. "Jazz… wir können nicht." Murmelte ich leise und musste mich konzentrieren. "Ich weiß." Hauchte er leidenschaftlich und fuhr mein Schlüsselbein herunter, doch plötzlich ließ er von mir ab. "Leg dich hin." Nuschelte er und mein heißgeliebtes Lächeln schlich sich auf seine Lippen. Ich tat was er sagte und plötzlich überkam mich eine Müdigkeit, die ich seit langem nicht mehr hatte. "Danke." Nuschelte ich, bevor ich langsam einschlief. Es war so ein Gefühl das mich im kalten Hochschrecken ließ. Ich lag im Nebenzimmer. Alles war dunkel. Kein Atemzug war zu hören. Noch nicht mal eine Bewegung. Langsam stand ich auf. Ich trug meinen schwarzen Jogginganzug. Wie in Zeitlupe ging ich zu dem Bettchen zu Joyce. Es war leer. Mein totes Herz bekam einen Messerstich.
"Wo ist meine Familie?" Fragte ich mich lautlos. "Jen." Flüsterte die leise Stimme meiner Schwester. "Gybsy?" Fragte ich in die Dunkelheit. Ich öffnete die Tür meines Schlafzimmers und ging auf den Flur. Sarah stand am Ende des Flurs. Ein leichter Lichtstrahl traf ihr Gesicht. Die Tränen rannen ihr die Wangen herunter. "Man gewinnt, man verliert. Man kann nie richtig glücklich sein." Murmelte meine Schwester und riss die Augen auf. "Geh nicht weiter!" Sagte sie plötzlich, doch es war zu spät. Die Tür von Sarahs Zimmer wurde geöffnet. Der Vampir, der auf mich zukam, sah sehr ungepflegt aus. Er hatte blondes, langes Haar zu einem Zopf zusammengebunden. Das Letzte was ich mitbekam war wie mich ein Messer mit voller Wucht in den Bauch stach und die warme Flüssigkeit meine Hände runterlief.
Der schreckliche Schmerz holte mich ließ mich zusammenzucken und ich wachte in demselben Raum auf, wie in meinem Traum. Schnell legte ich eine Hand auf meinen Bauch und guckte ob ich verletzt war. >>Es war nur ein Traum.<< Dachte ich mir panisch. Mein Verlobter lag nicht mehr neben mir. Mit zitternden Händen und Füßen stand ich auf und lief zu Joyce Bettchen. Es war leer. Plötzlich durchfuhr mich der Schreck. Es war ein Dèja-vu. "Jasper?" Fragte ich fast lautlos. Plötzlich spürte ich einen kalten Atem an meinem Nacken. "Nein, leider nur ich." Ich schreckte zusammen und Emmetts Lachen erfüllte den Raum. "Du Mistkerl." Fauchte ich ihn an und boxte ihn mit voller Wucht gegen die Brust. Mein fast Schwager legte die Hand auf die Stelle und holte tief Luft. "Deine Kraft wird schwächer, Angsthase." Gab er zu und grinste mich breit an. Ich war im Moment so sauer auf ihn, Tagebuch, das glaubst du gar nicht. "Jen?" Fragte Jasper, der plötzlich in der Tür stand.
"Warum hast du mich hier alleine gelassen?!" Fragte ich ihn fassungslos und ging auf ihn zu. "Wie konntest du nur?" Fauchte ich. Ich erkannte Sarahs Umrisse hinter Jasper. "Du weißt es?" Fragte ich sie fast lautlos. Meine Wut war wie verflogen. Sarahs starrte mich weiterhin mit weit aufgerissenen Augen an. "Was weiß sie?" Fragte Emmett plötzlich ernst. "Ich hatte eine Vision und so wie es aussieht werden wir sterben." Hauchte ich völlig atemlos und deutete auf mich und Sarah. Jasper und Emmett erstarrten. Es dauerte eine ganze Weile bis Carlisle aus dem Krankenhaus und Esme aus der Stadt zurückkamen. Ich erzählte allen- natürlich bis auf Joyce, die im Wohnzimmer friedlich schlief- jede Einzelheit von meiner Vision. "Was wenn es gar keine Vision ist, sondern nur ein blöder Traum?" Fragte Edward. "Es ist sehr unwahrscheinlich, da Jenni die Gabe hat die fixe Zukunft zu sehen." erwiderte Sarah tonlos. Jasper streichelte mir die ganze Zeit über meinen Rücken. Kurz bevor erneut die Diskussion darüber anfing, stand ich auf. "Ich muss jagen gehen." Sagte ich völlig kalt und jeder wusste, dass es diesmal keine kleinen Kitze waren. "Wenn das wirklich passiert muss ich stark sein und Sarah sollte es auch." Gab ich zu und ging mit schnellen Schritten aus dem Wohnzimmer. Ich hatte keine Regung gezeigt als ich an dem kleinen Mädchen vorbeigelaufen bin und genau das machte mir Angst. Als ich gerade in den Wald gehen wollte berührte mich jemand am Arm und zog mich zurück. Ich erschrak und wollte gerade losschreien, als ich bemerkte das es nur mein Verlobter war. "Was machts du?" Fragte ich ihn erschöpft. "Mit dir mitkommen." Antwortete Jasper. Ich grinste ihn an und lief los. Wir liefen eine ganze Weile bis wir plötzlich vor einer etwas größeren Stadt hielten. "Ich bleibe hier." Nuschelte Jasper und lehnte sich ganz lässig gegen den nächsten Baum, doch ich wusste das er sich dazu zwingen musste.
In menschlichem Tempo rannte ich die leeren Gassen entlang und suchte mein Opfer. Plötzlich sah ich einen alten Obdachlosen neben einer Kifferbude sitzen. Er schaute mich mit großen Augen an und grinste. "Dir wird dein erbärmliches Lachen schon noch vergehen." Murmelte ich und zog ihn am Kragen seiner alten Jacke hoch. Mit einem leisen Knurren trank ich ihn so schnell leer, dass es mich selber schon erschreckte. "Da ist aber jemand hungrig." Murmelte eine tiefe Stimme neben mir und ließ mich zusammenzucken. Ein eiskalter Schauer lief meinen Rücken hinunter, als ich sah welche Gestallt sich in der Dunkelheit versteckte. Es war der dunkelblonde Mann aus meiner Vision. "Hat die frischgebackene Mutter etwa schon genug von ihrem unsterblichen Leben oder warum ist sie hier ganz alleine?" Fragte er mich unschuldig und kam auf mich zu. Ein lautes Knurren entwich mir. "Na na na... Wir wollen doch ein Aufsehen erregen..." Meinte der Vampir und kam auf mich zu. Mit voller Wucht trat ich ihn nach hinten, sodass er durch die Mauer der Kifferbude fiel. Er stand schnell wieder, lief auf mich zu und biss mir mit voller Wucht in den Hals. Es tat weh. Die Wut die sich seit meiner Vision aufgebaut hatte verdoppelte sich und ich stieß ihn mit voller Wucht von mir weg. Das Gift des Mannes brachte die Wunde an meinem Hals zum Brennen. Ich versuchte es zu ignorieren und griff den bestimmt 190cm großen Vampir erneut an. Diesmal knallte nicht er gegen die Mauer eines Hauses sondern ich. Die Luft entwich mir aus meinen Lungen und brachte mein Blut endgültig zum Erfrieren. Plötzlich sah ich wie ein anderer Vampir dazu kam und den blonden mit voller Wucht gegen einen Müllcontainer. Ich wusste nicht warum aber er verschwand. Der Vampir der mir geholfen hatte war Jasper. Verzweifelt versuchte ich den brennenden Biss an meinem Hals zu verstecken, doch Jasper spannte sich schon an. Vorsichtig half er mir hoch. "Sarah hätte ihn jetzt umgebracht… nur ich kann das nicht." Murmelte ich wie in Trance. "Geht es dir gut? Hast du Schmerzen?" Fragte mein Verlobter vorsichtig. "Mir gehts gut." Murmelte ich lautlos und ging ein paar Schritte, doch ich verlor mein Gleichgewicht und fiel fast auf den Boden, hätte Jasper mich nicht aufgefangen. Ich war zwar unsterblich, aber der Biss schwächte mich sehr. Ich bemerkte nur noch den Wind der in mein Gesicht schlug. Nichts weiter. Ich merkte noch nicht mal wie jemand die Haustür öffnete und mich auf die Couch legte. "Esme, bring Joyce hier raus." Murmelte Jasper leise und stricht meine Wange. Endlich wurde mein Blick wieder klarer und ich erkannte Umrisse. "Trink." Murmelte Sarah und hielt mir einen Blutbeutel an den Mund. Es dauerte seine Zeit bis ich wieder ganz bei Kräften war und das Erste was ich sagte war "Seht ihr, wie schnell ich verletzt werden kann".
Ein leiser Seufzer verließ Jaspers Lippen. Ich lag immer noch auf dem Sofa aus Sarah aufeinmal ankam und dich auf meinen Schoß legte, Tagebuch..
Ich werde für heute Schluss machen. Joyce krabbelt gerade ins Wohnzimmer... Naja wenn man mal davon absieht, dass ich heute fast gestorben wäre, ist alles gut…
Bis Morgen
Jen

Sarah:
Liebes Tagebuch,
Heute ist der 14. Mai, und so unscheinbar und normal dieser Tag begonnen hatte, desto ruinierender wurde er.
Aber ich beginne mal von vorne, damit du dir auch ein Bild davon machen kannst.
>> Guten Morgen…<< flüsterte eine verführerische Stimme hinter mir. Ich fuhr herum und sprang vom Ast. Die Sonne ging gerade auf, und Emmett glitzerte wie eine Weihnachtskugel. Kopfüber baumelte er am Ast und grinste. >> Morgen…<< sagte ich und kicherte, als er sich fallen ließ und einen Salto in der Luft machte, um wieder auf den Füßen zu landen. >> komm, wir gehen nach Hause…<< ich nahm seine Hand und zusammen rannten wir wieder nach Hause. Leise öffnete ich die Haustüre, denn wahrscheinlich schlief Joyce noch. Jasper saß ganz alleine unten auf dem Sofa und las ein Buch. >> Wo… Wo ist Jen?<< fragte ich leise und blieb stehen. Emmett setzte sich neben Jazz und schaltete den Fernseher ein. >> Sie schläft?<< wiederholte ich erstaunt, was Jasper gedacht hatte. Er nickte nur lächelnd und ich wollte mich gerade zu ihnen setzen, als ich bemerkte wie Joyce erwachte. Sie quengelte und ich war schon an ihrer Seite. >> Gypsy…<< nuschelte Jen und ich fuhr herum. Sie schlief und brabbelte vor sich hin. >> Schau Joyce, auch Mama schläft…<< ich drehte mich Richtung Bett, um ihr eine gute Sicht zu ermöglichen, als plötzlich Jennis Albtraum in mich einstürmte. > Man gewinnt, man verliert. Man kann nie richtig glücklich sein< hörte ich mich sagen. Es viel mir schwer, mich von Jennis Zukunftsversion loszureißen, doch ich schaffte es und ging aus dem Zimmer. Gerade als ich Joyce Jasper gegeben hatte, durchzuckte mich ein explodierender Schmerz in meinem Bauch. >> aaaaarg!<< ich drückte meine Hände darauf. Blut. Ich sah wie es durch meine Hände rann. Die Realität verfloss mit Jennis Traum. >> Sarah!<< Emmett stand neben mir und hielt mich fest. >> Nein, nicht! Jenni darf nicht sterben!<< flehte ich, als ich begriff, dass es nicht mein Körper war, der in der Zukunft aufgespießt werden wird. >> Emmett geh hoch zu Jen!<< befahl ich. >> Jasper, bitte, mach, dass das aufhört…<< bat ich und rang nach Luft.
>> Du Mistkerl!<< erklang Jennis Stimme von oben und auch Jasper und ich hetzten nach oben. >> Jen!<< Jasper stürmte auf sie zu, bleib aber in der Tür stehen. >> Wie konntest du nur!<< fauchte Jenni. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen um auch in das Zimmer zu spähen. Sie musste es mir wohl angesehen haben, wie mitgenommen ich aussah, denn sie fragte >> Du weißt es?<< Erstaunt starrte sie mich an. >> Was weiß sie?<< hakte Em nach. >> Ich hatte eine Vision… und so wie es aussieht werden wir sterben…<< ihre Stimme war tonlos, und immer noch sahen wir uns an. Emmett schaute mich an, und wieder attackierten mich die Gesamten Gefühle und Empfindungen mich und ich begann zu taumeln.
Als dann Endlich Carlisle und Esme nach Hause gekommen waren, setzten wir uns an den Tisch und berichteten was passiert war. >> Was wenn es keine Vision war… sondern nur ein blöder Traum?<< versuchte Edward die Situation zu lockern. Ich seufzte. >> Es wäre ja schön und gut, aber es ist leider sehr unwahrscheinlich, da Jenni die Gabe hat, die fixe Zukunft zu sehen…<< nuschelte ich und Emmett griff nach meiner Hand, die auf dem Tisch lag. Ich will dich nicht verlieren, nicht schon wieder… Tröstend sah ich zu ihm hoch. Er hatte recht. Gerade hatte er mich wieder, und schon musste ich wieder gehen. Zwar wussten wir nicht wann, aber ich konnte mir vorstellen, dass es bald kommen würde.
>> Ich gehe Jagen…<< sagte Jen neutral und stand auf. >> Wenn das wirklich passiert muss ich stark sein… und Sarah sollte es auch…<< ich spürte ihren Blick auf meiner Haut kribbeln, sah aber nicht auf. Einen Wimpernschlag später waren sie und Jasper verschwunden. >> Sie hat recht…<< meinte Esme und legte ihre Hand auf meine Schulter. >> ihr wisst doch alle wie das bei mir ausgeht…<< schluchzte ich und ließ meine Stirn auf die Tischplatte sinken. Edward ächzte, als ich ihn unabsichtlich mit den Bildern vom letzten Mal bombardierte. Jedoch Überredeten sie mich doch noch,, auf die Jagd zu gehen, aber diesmal sollte Emmett mitkommen. Zusammen rannten wir durch die angebrochene Nacht, und kamen zu einer kleinen Berghütte. Ich hörte wie ein paar Männer sich unterhielten. >> Soll ich mit rein, oder willst du…<< fragte Em leise. >> Nein, ich kann das… warte hier…<< sagte ich und musste schlucken. Es fühlte sich so falsch an, was ich jetzt tat, doch ich rauschte einfach zur Türe und riss sie auf. Die Gespräche verstummten sofort und alle sahn zu mir rüber. >> Na hallo…<< raunte einer mir zu und stand auf. Sein Messer, das er im Gürtel trug, blitzte kurz auf und ich konnte sein Blut pulsieren hören. Ich trat einen Schritt auf ihn zu. Sein stinkender Atem schlug mir ins Gesicht und seine rauen Hände grabschten nach meiner Hüfte. Mein Körper begann zu zittern und ich fühlte wie ich aus mir wich. Dem Tier in mir durstete es nach Blut. Ich konnte mich nur noch daran erinnern, wie ich nach dem Messer griff und dann war da das ganze Blut. >> Sarah!<< Emmetts stimme riss mich wieder zurück. Ich blickte an mir herab. Meine weiße Bluse war voller Blut, an meinen Fingernägeln hängten noch Fleischfetzen und sogar meine Haare waren blutverklebt. >> Nein… Emmett… sieh mich nicht an…<< ich hatte ihm den Rücken zugedreht und musterte die verstümmelten Leichen. >> Schon gut… wir bekommen das schon in Griff…<< versuchte er mich zu beruhigen und trat auf mich zu. >> Nein… Emmett, du… komm nicht näher…<< warnte ich ihn, doch er war zu nahe. Ich fuhr herum, schleuderte ihn zu Boden und fletschte meine Zähne. Damit hätte er nicht gerechnet, und er starrte mich erschrocken an. Ich holte tief Luft und stieg von ihm Runter. >> Du… Ich… Es tut mir leid…<< stammelte ich. Er erhob sich und nahm meine Hand. Daran zog er mich zu sich und presste mich an sich. >> Schon okay…<< flüsterte er und ich vergrub mein Gesicht an seiner Schulter. >> Küss mich… Darling… bitte…<< nuschelte ich und er küsste mich. Emmett legte seinen Mund auf meine blutverschmierten Lippen und seine Zähne knabberten verspielt daran…
Das wars für heute liebes Tagebuch, ich will dir genaueres lieber ersparen…
Bye
Sarah


Jenni:
Liebes Tagebuch.
Heute ist der 15 Mai. Eigentlich ein ganz normaler Tag. Naja die Betonung liegt bei 'eigentlich'.
Diese Nacht hatte ich nicht geschlafen. Jasper hatte es mir zwar angeboten, doch ich wollte nicht. Joyce hat bei jeder klitzekleinen Bewegung angefangen zu schreien. Im Großen und Ganzen haben wir - alle bis auf Sarah und Emmett- die ganze Nacht versucht Joyce ruhig zu bekommen. Und das Schlimmste ist immer noch, meine ganze Familie- diesmal wirklich alle- haben sich um mich gesorgt. Mir ging es eigentlich nicht so gut, aber ich hatte ein schlechtes Gefühl Jasper das mitempfinden zu lassen, deswegen habe ich es versteckt. Der Biss von diesem Vampir tut mir jetzt noch ein wenig weh. Es ist einfach grauenhaft, liebes Tagebuch! Ich will nicht verletzt werden. Ich will auch nicht bluten können. Ein Vampir zu sein heißt unsterblich zu sein, unmenschliche Kraft zu besitzen und einfach die Ewigkeit mit offenen Armen empfangen zu können, aber genau das kann ich nicht. Ganz tief im Inneren habe ich Angst. Angst um meine Familie. Aber auch das darf keiner erfahren. Bis auf Jasper weiß es keiner und er weiß es auch nur, weil er im Moment neben mir sitzt und meine Gefühle spürt. Ich werde jetzt auch nicht bei meinen blöden Gefühlsduseleien hängen bleiben...
Als Joyce gegen Mittag endlich ruhiger wurde und anfing einzuschlafen, konnte jeder in unserer Familie erst mal tief durchatmen. Ich war immer noch ein bisschen schwach auf den Beinen, aber das sah man mir nicht an. Hoffentlich. Ich saß gerade zusammen mit Edward am Klavier, als Sarah und Emmett rein kamen. "Du bist wieder auf den Beinen." Meinte Sarah ziemlich fröhlich und umarmte mich stürmisch, dabei kam sie kurz an meinen Hals und ließ mich innerlich zusammenzucken. Zum Glück merkte es keiner. "Wie geht es dir, Schwesterchen?" Fragte ich sie und lächelte. Seufzend lehnte sie sich gegen das Klavier und lachte kurz. "Ganz gut, denke ich... Heute Morgen habe ich zusammen mit Emmett die Spur des blonden Vampirs verfolgt. Wir sind zu der Stelle gegangen, an dem ihr eure 'kleine' Auseinandersetzung hattet." Fing Sarah an und jeder im Raum hörte Aufmerksam zu. "Wir sind seiner Spur die Küste runter gefolgt, doch irgendwann verlor sie sich im Wasser." Sarahs Miene verfinsterte sich. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass ich aufgehört habe zu spielen, bis ich wieder die sanften Töne von Edward wahrnahm. "Ich hätte ihn zu gern geschnappt." Murmelte Emmett zu Jasper. Es war ja nicht das Ende der Welt, schoss es mir durch den Kopf. "Man gewinnt, man verliert. Man kann nie richtig glücklich sein." Flüsterte Sarah, die anscheinend meinen Gedankengängen gefolgt war. Doch dieser Satz ließ mich extrem zusammenzucken. Genau den gleichen hatte sie auch in meiner Vision gesagt... "Wichtig ist nicht, wie lange man lebt. Wichtig ist was man erlebt hat." Antwortete ich ihr kalt. Jasper und meine Schwester zuckten kurz zusammen. Vielleicht taten es auch alle, ich weiß es nicht. Im Moment hatte ich nur auf sie geachtet. Für einen kurzen Moment kehrte die panische Angst wieder, doch ich konnte es nicht zulassen, dass meine Familie es mitbekam. Ich war schon das schwächste Glied der Familie, da musste ich innerlich stark bleiben. "Nein musst du nicht." Flüsterte Edward und hörte auf zu spielen. "Halt dich aus meinem Kopf raus." Zischte ich lautlos und stand auf. Jaspers Blick lag auf mir, als ich mir seine viel zu große schwarze Lederjacke anzog und mir den Motorradschlüssel schnappte. | Ja genau, du hast richtig gehört Tagebuch. Sarah hatte mir meine heißgeliebte Ducati repariert.| Ich wollte gerade zur Tür raus, doch ich konnte nicht so einfach gehen... Nicht mehr.
Mit schnellen Schritten ging ich zu Jasper und lächelte ihn leicht an. "Passt du für einen kurzen Moment auf Joyce auf? Ich bin gegen Nachmittag wieder da, ja?" Fragte ich ihn leise, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Er erwiderte den Kuss kaum, weil wir nicht alleine waren. Mein Verlobter lächelte leicht und wuschelte mir durch meine Haare. "Viel Spaß, Süße!" Nuschelte er und küsste mich erneut. Kurze Zeit später ging ich in die Garage, nahm mir meinen Helm und setzte mich auf mein schwarzes Monster. Lächelnd stand Sarah in der Tür und schaute mir zu. "Was dagegen wenn ich mitkomme? Mein roter Flitzer verrostet hier schon." Ein Lachen verließ meine Lippen. Das stimmt, Sarah ist schon lange nicht mehr mit ihrem Audi gefahren. "Nur zu." Flüsterte ich und machte den Motor an. Dieser Klang machte mich einfach wahnsinnig. Schnell fuhr ich aus der Garage raus und das Letzte was ich hörte, war das aufheulen von Sarahs Audi, dann gab es nur noch mein Motorrad, den Asphalt und ich. Mit voller Geschwindigkeit fuhr ich die Hauptstraße entlang und stoppte bei der alten Rennstrecke. Sarah kam zur selben Zeit wie ich an. "Wow.. das war toll!" Waren ihre einzigen Worte, als sie aus dem Auto ausstieg. Ihre Fröhlichkeit war ansteckend. Ich stimmte ihr zu. Sarah schlug die Autotür zu und ich setzte den Helm ab. "Was machst du?" Fragte ich sie lachend. "Wie in alten Zeiten.." Fing meine Schwester an und setzte sich auf die Tribüne. Ich folgte ihr. "Weißt du noch, als wir meinem Dad immer zugeguckt haben, wie er mit dem Porsche hier drüber gebrettert ist?" Fragte Sarah mich mit leiser Stimme. Ich schüttelte den Kopf. "Das ist schade. Bei mir kommen langsam die Erinnerungen an mein menschliches Leben zurück. Es klingt komisch, aber ich fange bei Null an und jeden Tag kommt ein Tag mehr dazu." Murmelte Sarah und ich staunte. "Ich hoffe, ich werde mich auch daran erinnern können.." Gab ich ein wenig enttäuscht zu. Sarah lachte kurz auf. "Dir geht es nicht gut... Das sieht man dir an. Jeder sieht es." Flüsterte Sarah und klang verträumt. Mein erster Gedanke darauf war >>Mist! Jenni, du musst es besser verdrängen<<, aber da hatte ich mich getäuscht. Sarah wusste was ich dachte und auch was ich fühlte. "Geht es dir eigentlich gut?" Fragte Sarah mich nach kurzer Stille. "Ja alles bestens." Log ich und lächelte sie an. "Jen, ich kenne dich jetzt viel zu lange. Ich weiß dass du lügst und ich weiß, dass du jede Gefahr für dich verdrängst." Sagte meine Schwester. Ich seufzte leise. "Ich versuche alles richtig zu machen. Niemand darf mitbekommen, dass ich eigentlich ziemlich schwach bin. Ich mein, Sarah, ich bin ein Vampir, aber ich fühle mich nicht wie einer. Ich bin sozusagen immer noch ein Mensch. Der Vampir von gestern hätte mich getötet, wäre Jasper nicht gekommen-." Bei den Worten zuckte sie zusammen, doch ich sprach einfach weiter. "Das ist nicht das Leben, was ich mir immer gewünscht habe. Vielleicht werde ich meine Meinung ändern Jasper und Joyce zu liebe, aber im Moment droht Gefahr und wenn etwas passiert dann nur meinetwegen, weil ich keinen von euch beschützen kann und das alles nur, weil ich ein sehr 'sterblicher' Vampir bin." Diese Worte waren die pure Wahrheit. Die Wahrheit, die ich die ganze Zeit versucht habe zu verdrängen und zu verheimlichen. "Ich verstehe dich. Bei mir ist es genau andersherum. Ich habe Angst meiner Familie Schaden zuzufügen." Gab sie leise zu. Uns ging es beiden nicht gut...
Sarahs plötzliche Anspannung ließ mich erstarren. Ihr Blick galt dem Wald hinter der Rennstrecke. "Jenni, lass uns hier verschwinden." Waren ihre einzigen Worte. Ihre Mimik sagte schon alles. So schnell es ging, schnappte ich mir den Helm und ließ den Motor an. Sarah tat das Gleiche. Ich konnte einen leichten Schatten im Dickicht erkennen. Sarahs Audi brauste davon. Mit Vollgas folgte ich ihr. Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Das Gefühl beobachtet zu werden. Es dauerte nicht lange da waren wir auch schon Zuhause angekommen. Mum und Dad saßen auf dem Sofa. Als Carlisle Sarah sah spannte er sich an. "Jasper." Flüsterte ich lautlos. Sarah tat das Gleiche rief aber nach Emmett. Meine Hände fingen leicht an zu zittern, als ich mich auf die Couch gegenüber von Carlisle und Esme setzte. Ihre Blicke ruhten auf mir und Sarah. Jasper kam zusammen mit Emmett und Edward die Treppe runter. >>Für einen kurzen Moment war die Welt in Ordnung.<< Dachte ich mir, doch ich wurde wieder zurück in die Realität geholt. Sarah berichtete unserer ganzen Familie, dass sie diesen blonden Vampir aus meiner Vision hinter der Rennstrecke gesehen hat. Sie hat seine Gedanken gehört und die galten Joyce, Sarah und mir.
Tut mir leid, liebes Tagebuch, ich muss jetzt wirklich gehen. Sarah wird dir die Ereignisse bestimmt noch einmal ausführlicher erklären...
Bis Morgen
Jen


Sarah:
Liebes Tagebuch,
Heute, 15.Mai, war ein wirklich sehr facettenreicher Tag, der so manche Überraschungen mit sich zog, die es in sich hatten. Naja, ich erzähls dir jetzt einfach mal… dann kannst du dir selber ein Bild davon machen…
Emmett und ich hatten die Spur des Vampirs, der Jen angegriffen hatte, aufgespürt und waren ihr bis zur Küste gefolgt. >> Es scheint nicht so, als ob er einen bestimmten Zielpunkt hatte<< meinte ich, als wir herausfanden, dass sich die Spur im Wasser verlor. >> Stimmt, so wie er auf den Bergen im Kreis gerannt ist…<< Emmett starrte ins Meer hinaus. >> Vielleicht finden wir im Wasser…<< fragte ich. Em schüttelte den Kopf. >> Das ist aussichtslos… komm wir gehen nach Hause… es ist schon Mittag…<< er nahm meine Hand und zusammen rannten wir zum Haupthaus. Er hielt mir die Tür auf und ich stürmte rein. Jenni! >> Du bist wieder auf den Beinen!<< ich schloss sie in meine Arme und drückte sie ganz fest an mich. >> Wie geht es dir, Schwesterchen?<< fragte sie und strahlte mich an. Ein kleiner Seufzer entfuhr mir, als ich mich an das Klavier lehnte und ich musste kurz lachen. >> Ganz gut, denke ich… Heute Morgen haben Em und ich die Spur von deinem Angreifer verfolgt… Wir haben ab der stelle begonnen, wo ihr eure kleine Auseinandersetzung hattet…<< begann ich >> Wir sind seiner Spur bis zur Küste runter gefolgt, doch dort verlor sie sich im Wasser…<< ich schluckte und senkte meinen Blick. Edward setzte sich ans Klavier und spielte weiter. Huch, ich hatte gar nicht bemerkt, dass Jen aufgehört hat zu spielen… >> Ich hätte ihn zu gern geschnappt…<< murmelte Emmett zu Jasper. Ich sah zu meinem Verlobten hoch und er erwiderte meinen Blick sanft. >> Man gewinnt, man verliert. Man kann nie glücklich sein…<< nuschelte ich. Erst als ich diesen Satz, der für mich so super zu dieser Situation gepasst hatte, gesagt hatte, wusste ich woher er mir so bekannt vorkam. Jennis Vision! Sie erstarrte und ich fuhr herum. >> Wichtig ist nicht, wie lange man lebt. Wichtig ist was man erlebt hat!<< fauchte sie und ich zuckte kurz zusammen. Autsch, ich musste sie wohl verletzt haben. >> Nein musst du nicht…<< sagte Edward, der wohl ihren Gedanken nachgehangen sein musste. >> Halt dich aus meinem Kopf raus!<< blaffte Jen und stand auf. Wütend schnappte sie sich den Schlüssel ihrer Ducati und schlüpfte in die Lederjacke. >> entschuldigt mich…<< sagte ich und ging ihr nach. Sie drehte nochmal um und ging zu Jasper. Als sie ihn kurz geküsst hatte, wuschelte er ihr noch kurz durch die Haare und küsste sie nochmal. Dann kam sie zurück. Gerade als sie sich auf ihre Monster 696 gesetzt hatte trat ich in die Garage, ich hatte noch schnell den Autoschlüssel geholt. >> Was dagegen wenn ich dich begleite? Mein Schätzchen verrostet hier schon fast…<< ich grinste. Sie nickte und setzte sich den Helm auf. Ich setzte mich in meinen Sportflitzer. Es war ein atemberaubendes Gefühl wieder hier zu sitzen. Meine Hände strichen über das feine Leder und meine Füße lagen auf den Pedalen. Jen startete ihr Motorrad und ich ließ den Motor aufheulen. >> Aaaah, wie in alten Zeiten…<< flüsterte ich erfreut und legte den Gang ein. Jen brauste schon davon und ich ließ den Wagen aus der Garage rollen. Emmett stand am Fenster und sah grinsend zu mir herab. Der Motor schnurrte kurz auf, ich zwinkerte Em frech zu und trat das Gaspedal bis zum Anschlag durch. Das Kies spritzte und der Sportwagen machte einen Satz nach vorne, ehe wir die enge Straße entlang rasten. >> Wohoow!<< lachte ich und hetzte hinter Jen her. Auf dem Highway schaltete ich hoch und stand aufs Gas. Innerhalb weniger Minuten waren wir bei der alten Rennbahn. >> Wow… das war toll!<< grinste ich und stieg aus. >> Was machst du?<< fragte Jen kichernd und nahm den Helm ab, als ich die Autotür wieder zuschlug und auf die Tribüne zusteuerte. >> Wie in alten Zeiten…<< begann ich und setze mich auf die Stande der Brüstung. >> Weißt du noch? Als wir meinem Dad immer zugeguckt haben, wie er mit dem roten Porsche 928 gts hier drüber gebrettert ist?<< fragte ich leise und musterte meinen Audi. Sie schüttelte kurz den Kopf. >> Das ist schade… Bei mir kommen langsam die Erinnerungen an mein menschliches Leben wieder zurück… Es mag komisch klingen, aber ich fange bei null an und Tag für Tag kommen etwas mehr dazu…<< fuhr ich fort. >> Ich hoffe, ich werde mich auch daran erinnern können<< Jennis Stimme klang belegt und ich konnte ein kurzes Lachen nicht verkneifen. >> Dir geht es nicht gut… Das sieht man dir an… Jeder sieht es…<< erklärte ich und musterte immer noch meinen Audi. > Mist, ich muss es besser verdrängen!< Jennis Gedanken stürmten in meinen Kopf. Meine Hände verkrampften sich. Ich war zu unkonzentriert! Langsam schloss ich die Augen und konzentrierte mich auf meinen Schutz. >> Geht es dir eigentlich gut?<< fragte ich um ihre Aufmerksamkeit nicht auf mich zu ziehen. >> Ja alles bestens…<< log sie. >> Jen… ich kenn dich jetzt viel zu lange, ich weiß das du Lügst… und ich weiß auch, dass du jede Gefahr für dich verdrängst<< sagte ich beherrscht. Ihre Gefühle wandelten sich von Traurigkeit in Kummer, und mir wurde übel. Wie hielt Jasper das nur aus? >> Ich versuche alles richtig zu machen. Niemand darf mitbekommen, dass ich eigentlich ziemlich schwach bin. Ich mein, Sarah, ich bin ein Vampir, aber ich fühle mich nicht wie einer. Ich bin sozusagen immer noch ein Mensch. Der Vampir von gestern hätte mich getötet, wäre Jasper nicht gekommen-.<< sie seufze kurz und ihre Worte waren wie ein Stick ins Herz. Die Erinnerungen von gestern brannten sich in meinen Kopf und ich schnappte nach Luft. >>… das ist nicht das Leben, was ich mir immer gewünscht habe. Vielleicht werde ich meine Meinung ändern Jasper und Joyce zu liebe, aber im Moment droht Gefahr und wenn etwas passiert dann nur meinetwegen, weil ich keinen von euch beschützen kann und das alles nur, weil ich ein sehr 'sterblicher' Vampir bin!<< fuhr sie fort. Es war die Wahrheit, sie war in gewissermaßen ein sterblicher Vampir. Ein schwacher, sterblicher Vampir. Es schmerzte zu sehr auf der Seele. Ich biss die Zähne zusammen, es fühlte sich so an, als ob man gerade einen Kanister Säure über meine Seele gekippt hätte. Es brannte wie Hölle, nur weil ich wusste dass es die Wahrheit war. Ich hatte es verdrängt, ich hatte diese Tatsache einfach verdrängt. Doch jetzt schien es so offensichtlich. So offensichtlich, dass es mich wach rüttelte. >> Ich verstehe dich sehr gut… nur bei mir ist es andersrum… ich habe Angst meiner Familie weh zu tun, ihnen Schaden zuzufügen…<< war das einzige was ich erwidern konnte, denn etwas anderes im Wald hatte meine Aufmerksamkeit. Vorher fiel mein Schutz und machte mich offen für alles um uns herum, auch für das was im Wald war. Bilder von Joyce flammten in meinem Kopf auf und verschwanden schon wieder, ehe ich sie irgendjemandem zuordnen konnte. Der Geruch der von einem kleinen Luftstoß zu mir geweht wurde ließ mich erstarren und für einen kurzen Augenblick färbten sich meine Augen rot. Am liebsten hätte ich mich jetzt von der Tribüne gestürzt und wäre ihm hinter her, doch zuerst musste ich Jen hier weg bringen. >> Jenni, lass uns hier verschwinden…<< presste ich hervor und zog sie am Ärmel zum Motorrad. Sie setzte gerade den Helm auf als ich ihn im Dickicht erkennen konnte. > Verschwinde!< brannte ich ihm in den Kopf und stieg in den Wagen ein, ehe Jen die Rennbahn verlassen hatte. Mit Vollgas raste ich ihr hinterher und verfolgte die wirren Gedanken unseres Verfolgers.
die Reifen rutschten im Kies, als ich bremste und hochstürmte. >> Jasper!<< rief Jenni doch ich starrte nur auf Emmett. Er eilte auf mich zu und wollte mich in die Arme nehmen, doch ich wehrte ab. Nachdem sich alle eingefunden hatten, auch Edward, erzählte ich ihnen was ich auf der Rennbahn gesehen hatte. Bis jetzt wussten wir nur, dass er es auf Jen und mich abgesehen hatte. Doch anscheinend war Joyce das Ziel, und wir waren nur die Opfer von einem Schutzversuch. Wut flammte in mir auf, als mir klarwurde, das er bekommen würde warum er hier war. >> Sarah…<< mahnte mich Carlisle vorsichtig, als ich sah, das Jen Joyce geholt hatte. Die Diskussion war schon vorbei, doch ich hing immer noch meinen Gedanken nach. Jo sah mich verstört an. Meine Augen! Ich sah hilflos zu Jen und dann begannen sie wieder zu kribbeln. Sie nickte bestätigend. Ich stand auf und ging auf sie zu. >> Darf ich…?<< fragte ich vorsichtig. Ohne zu zögern gab Jen sie mir. Sie wusste, ich würde Joyce nie etwas tun können, auch wenn ich mal nicht ich selbst war. > Sarah…< wiederholte sie meinen Namen im Kopf. Ich nickte lächelnd und ging mit ihr hoch ins Zimmer, wo ich mit ihr das Laufen übte…
Ich habe dich liebes Tagebuch auf den Nachtkästchen gesehen und gleich begonnen zu schreiben… Naja, ich werde wohl noch etwas mit Joyce üben… bis morgen!
Bye
Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch.
Ich kann gar nicht fassen, was heute geschehen ist. Ich erzähl es dir am besten von Anfang an. Die Nacht hatte ich mit Jasper verbracht. Wir sind im Mondschein einfach zur Kippe gegangen und haben uns dort hingesetzt. Wir genossen sehr die Zweisamkeit. Jasper erzählte mir die Sache, wie ich gestorben bin und das es der schwerste Augenblick in seinem Leben war, als ich runterfiel. Das Knacken meiner Knochen war einfach schrecklich für ihn. Es tat mir leid, dass ich gefragt hatte, aber die Klippe kam mir so bekannt vor. Mit sanften Bewegungen strich ich über seine Hand und küsste sie kurz. "Ich habe Angst, dass ich etwas falsch mache." Nuschelte ich, als wir zurückliefen. Mein Verlobter stoppte. "Wie meinst du das?" Seine goldenen Augen musterten mich. "Ich.. Ich bin die schwächste Stelle in der Familie und ich habe Angst, dass ich irgendetwas versaue." Fing ich leise an. "Wenn ich helfen könnte würde ich mein Leben dafür geben und das weißt du." Jasper ging noch einen Schritt auf mich zu und nahm mein Gesicht in seine Hände. "Wir schaffen das." Hauchte er und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss und öffnete langsam sein Hemd.. Tagebuch, ich springe mal zum Morgen über. Als Jasper und ich wieder ankamen warf er mir das Pokerspiel zu. Ich fing es geschickt auf und verteilte schon mal die Karten. Es machte Spaß mit ihm zu spielen. Jasper war ein richtiger Bluffer. Er konnte spielen, doch ich konnte es besser. Im Laufe des Morgens gesellten sich Sarah, Carlisle und Esme zu uns. Ich lachte leise und lehnte mich zurück. Meine Familie. Plötzlich stand Sarah auf und ging die Treppen hoch. "Sie ist eine bessere Mutter als ich." Dachte ich mir, doch ich merkte dass mich jeder anstarrte. Mist, ich hatte es laut gesagt. Jasper drückte beruhigend meine Hand. Nach kurzer Zeit kam meine Schwester wieder und hatte Joyce auf dem Arm. Meine Tochter lächelte mich an und die Beiden verschwanden in der Küche. Ich roch Milch und Speck. "Das gibt es doch nicht, sie isst Speck." Lachte Emmett, der gerade seinen Kopf aus der Tür steckte. Jasper fing an zu Lachen. "Wir gehen gleich jagen, kommst du mit?" Fragte er mich und nahm meine Hand an seine Wache. "Nein, ich bleib bei Sarah und Joyce." Murmelte ich und küsste ihn kurz. "Emmmmeeeett, Kuuuuuss." Joyce Stimme schallte im Raum. Sie war einfach wundervoll. "Bis später." Flüsterte mein Verlobter und stand auf. Alle anderen auch. "Bye." Nuschelte ich. "So Joyce, wir geh-.." Sarah stoppte als sie mich auf der Couch sah. "Huch, bist du nicht jagen?" Ihre Stimme klang erschrocken. "Nein, ich wollte bei dir und Joyce bleiben." Antwortete ich ihr leise. Ich schlug vor, dass wir raus auf die Wiese vor unserem Haus gehen und dort ein wenig mit Joyce spielen. Sarah grinste und willigte ein. Der Anfang vom Ende, würde ich jetzt sagen. Es war eine tolle Zeit. Wir saßen bestimmt 2 Stunden auf der Wiese und Joyce gähnte leicht. Aufeinmal sprang Sarah auf und schrie mich an. "Jen bring Joyce ins Haus." Ich wollte mir gerade meine Tochter schnappen, da flog ich plötzlich gegen den Bauch. Die Luft entwich mir aus den Lungen und ließ mich zusammenzucken. Der blonde Vampir stand vor Sarah und Joyce fing an zu weinen. Dann sah ich rot. Ich stand in Windeseile wieder und sprang dem Vampir an die Kehle. "Lauf Sarah! Ich mach das schon." Meinte ich und setzte meine ganze Kraft ein um ihn von den beiden wegzuzerren. Meine Schwester rannte mit der weinenden Joyce auf dem Arm in den Wald. Ich hörte ihr schluchzen noch eine ganze Weile, doch schmerzhaft wurde ich wieder in die Realität gerissen. Der blonde Vampir knallte mich gegen einen Baum. "Du bist zu schwach um gegen mich anzutreten." Murmelte er und ich wich seinem Schlag geschickt aus. "Wer bist du?" Zischte ich sauer und bückte mich erneut. "Dein Untergang." Lachte er und packte meine Schultern. Ich knurrte und fletschte die Zähne. Er hob mich hoch und mein Rücken berührte leicht den Baum. "Es tut mir wirklich leid, dass du so menschlich bist." Grinste er ironisch und knallte mich mit voller Wucht gegen den Baum. Plötzlich erstarrte ich. Er hatte mich gegen einen Ast gedrückt. Tagebuch, ich weiß nicht, wie ich das beschreiben soll, aber plötzlich durchbohrte mich der Ast und hielt mich in der Luft. Er ließ lachend meine Schulter los, doch meine Füße berührten nicht den Boden. Der Ast der 'aufspießte'. Ich fluchte leise, doch die Luft entwich mir. "Du weißt dass ich verletzlich bin. Woher?" Fragte ich ihn und meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern. "Das sieht man dir an. Du kannst dich schon mal von deinem kleinen Teufel verabschieden." Meinte er Joyce?! "Wehe du fasst sie an!" Knurrte ich, doch ich zuckte zusammen. Ich konnte nichts tun. Ich würde verbluten. Der blonde Vampir drehte sich noch einmal zu mir um, zwinkerte und rannte dann in den Wald. Ich hörte kein Geräusch mehr. Alles war still. Nach ein paar Minuten hörte ich plötzlich leise Schritte aus dem Wald. Sie waren männlich. Ich zitterte unter Schmerzen und versuchte mich panisch zu befreien. "Ich schwöre bei Gott, wenn du Joyce etwas antust, werde ich dich töten." Schrie ich in den Wald hinein. Plötzlich waren mehrere Schritte zu hören. "Jenni?" Schrie jemand neben mir. Ich war fast zu schwach neben mich zu gucken, aber da erkannte ich auch schon die Raubkatz-Ähnlichen-Bewegungen. "Edward, hilf mir." Flüsterte ich und hörte die anderen. Edward war natürlich wieder schneller als die anderen. "Ed, hol Tücher die wir auf die Wunde drücken können, sonst verblute ich." Meinte ich lautlos. Es dauerte nicht lange da kamen schon die anderen. Alle anderen rannten auf mich zu, nur Jasper ging wie in Zeitlupe. Emmett stand geschockt neben Esme. "Em, lauf zu Sarah. Ich denke nicht, dass sie die Beherrschung behält." Emmetts Augen weiteten sich und er rannte los. Carlisle gesellte sich zu Edward. "Es tut mir leid, dass ich nichts gemacht hatte." Murmelte ich und atmete nicht. "Das könnte jetzt ein bisschen wehtun." Flüsterte mein Arzt und hob mich hoch. Ich schrie als er mich sanft auf den Boden stellte. Als meine Beine wegknickten war plötzlich Jasper hinter mir und hielt mich fest. "Drück das auf ihren Rücken." Meinte Carlisle zu Jasper und reichte ihm ein Handtuch. Er drückte es sanft auf meinen Rücken. Carlisle tastete in der Zwischenzeit meinen Bauch ab. Als ich endlich wieder bei Verstand war erstarrte ich plötzlich. "Wir müssen unbedingt zu Sarah und Joyce." Ich versuchte aufzustehen, doch ich knickte weg. Ich hatte Panik. Was ist geschehen? "Komm her." Nuschelte Jasper leise und hob mich hoch, dann rannte er zusammen mit mir in den Wald. Das Erste was ich sah, war das kleine Kind auf dem Waldboden, das schluchzend zu meiner Schwester sah. Sarah knurrte und fletschte die Zähne als wir uns näherten. Plötzlich hatte Emmett seine Arme um ihren Körper geschlungen. Sie wurde ein richtiges Monster. Ich sprang ungeschickt von Jaspers Armen und rannte auf meine kleine Tochter zu. "Shhh.. alles ist gut, Joyce. Mama ist hier." Flüsterte ich und nahm sie auf den Arm. Ein leichtes Zittern erschütterte meinen Körper. "Alles gut Maus?" Fragte ich die Kleine lautlos. Sie nickte. Jasper schlang seine Arme um meine Taille um mich zu stützen. Ich merkte, dass meine Wunde langsam verheilte. Joyce kleine Hände griffen hinter mich und berührten sanft Jaspers Wange. "Daaaddy unnd Mamma." Ihre sanfte Stimme lies alle um uns herum ruhiger werden. Sarah hörte auf mit voller Wucht gegen Emmett zu schlagen und fiel zu Boden. Erst dann fiel mir auf, dass der blonde Vampir nirgends zu sehen war. Nur ein abgetrennter Arm lag neben Sarah. Ich ging Joyce Jasper und taumelte zu Sarah. "Gibsy." Nuschelte ich leise. "Nein… schon gut… geht nach Hause… es geht schon…" Die Stimme meiner Schwester klang traurig. "Okay." Ich warf Emmett einen bedeutungsvollen Blick zu und drehte mich um. Mir fiel das ganze Blut auf meinem roten Shirt gar nicht mehr auf. "Dieser blonde Vampir hat mein Lieblingsshirt zerstört." Lachte ich und griff fluchend in das Loch. Ich konnte dort meine ganze Hand durchstecken. Jaspers Blick schmerzte ein wenig, doch Joyce Lachen veränderte die Situation. Jasper und ich gingen zusammen mit Joyce langsam nach Hause. Es war ein anstrengender Tag. Sei mir nicht böse Tagebuch. Ich muss noch ein wenig mit den anderen besprechen.
Bis Morgen
Jen


Sarah:

Liebes Tagebuch,
dieser Tag heute, steht auf Platz 3 meiner fürchterlichsten Tage, gleich nach dem Angriff der Volturi wo Emmett fast gestorben wäre und nach dem Tag wo ich Jen bei einem Experiment getötet hatte. Es begann alles damit, als ich morgens von der Jagd zurückkam. Jen saß mit Jasper auf dem Sofa und spielten Poker. Ich grinste und setzte mich zu ihnen. Innerhalb von ein paar Minuten hatte ich meinen Einsatz verdoppelt und Jenni hatte nur noch wenige Chips. Als Esme und Carlisle sich zu uns setzten schob ich Jen meine Chips zu und ging hoch, denn Joyce ist gerade wach geworden. >> Hallo Süße…<< ich nahm sie aus dem Bett. >> Saiaa… mjam mjam?<< brabbelte sie und ich setzte sie auf meine Hüfte. Zusammen gingen wir ins Bad und ich zog sie um. Als ich ihre Haare kämmte, sagte sie plötzlich >> Emmeeeeett…<< und streckte sich in Richtung Türe. >> Hallo, Darling…<< sagte ich kurz und flocht ihre blonden Haare zu einem kleinen Zöpfchen. >> Deine Nichte hört besser als du…<< lachte er und trat hinter mich. >> Tja, vielleicht hab ich dich auch nur ignoriert?<< bluffte ich. >> das glaub ich dir nicht…<< grinste er, nahm Joyce auf den Arm und ging mit ihr raus. >> Hei, gib mir meine Joyce wieder!<< rief ich und rannte ihm nach. Joyce lachte und versteckte ihr Gesicht an seiner Schulter. Emmett ging mit Joyce in die Küche und setzte sie auf die Arbeitsfläche. Ich folgte ihm, und er setzte auch mich neben Joyce. Ich setzte Joyce auf meinen Schoß und fütterte sie mit der Tierblutkonserve die mir Em gegeben hatte. Er stand vor mir, hatte seine Hände um meine Hüfte gelegt und zusammen schauten wir Joyce beim Essen zu. >> Wir könnten probieren, ob sie auch menschliches Essen zu sich nimmt…<< sagte ich und Em hauchte ein Küsschen auf meine Lippen. >> Du wärst so eine gute Mutter…<< flüsterte er und ich lächelte nur nüchtern gegenüber des Kompliments. Er ging wieder zum Kühlschrank und nahm eine Flasche Milch und eine Packung Speck heraus. >> Dann wollen wir mal probieren…<< er grinste und öffnete die Milchflasche. Ich nahm einen Schluck von dem weißen Nahrungsmittel. Es schmeckte nach gar nichts, doch ich machte trotzdem >> Mmmmmh, lecker…<< Joyce rekelte sich nach der Flasche. Ich warf Emmett noch einen kurzen Blick zu, als ich ihr die Flasche gab. Sie aber nahm einen großen Schluck, spuckte es aber gleich wieder aus. >> Hmm… dann vielleicht der Speck… mit Speck fängt man ja Mäuse…<< meine Em nur und reichte mir ein kleines Stück vom Speck. Ich gab es wieder Jo und sie begann darauf herum zu kauen. >> mjam mjam…<< sie streckte Emmett ihre Hand zu und er riss noch ein kleines Stück von dem vorgeschnittenen Speck ab und gab es ihr in die Hand. Hungrig steckte sie es sich in den Mund und schmatzte hungrig. >> Emmett? Kommst du auch mit? Wir gehen alle Jagen?<< Esme stand in der Türe und sah interessiert zu Joyce. >> Sie ist Speck…<< antwortete ich. >> Ja, klar…<< Em küsste mich Kurz und wollte schon gehen, als Joyce auch einen Schmatzer in die Luft hauchte. Er drehte sich noch einmal um. >> Willst du Onkel Em nicht auch ein Küsschen geben?<< fragte ich die Kleine. Sie nickte lachend und Em nahm sie von meinem Schoß. Sie kicherte und gab Emmett ein Kuss. Dieser gab mir seine Nichte wieder und strahlte über beide Ohren. >> Ich glaube meine Verlobte bekommt Konkurrenz…<< kicherte er und verließ die Küche. Nachdem alle gegangen waren nahm ich Jo wieder und wollte mit ihr raus in den Garten, als ich Jen auf dem Sofa sah. >> Huch, bist du nicht jagen?<< fragte ich sie. Sie schüttelte den Kopf. >> Nö ich wollte mit dir und Joyce spielen…<< sie schnappte sich Decke und Spielsachen und wir setzten uns auf die Wiese im Garten. Wir spielten eine Weile im Sonnenschein, als ein fremder Gedanke mich plötzlich in Panik versetzte. >> Jen, bring Joyce ins Haus!<< sagte ich und fuhr hoch. >> Was? Warum?<< fragte sie verwirrt, als schlagartig etwas aus dem Unterholz sprang, Jenni hochwarf und sich vor mich stellte. Ich hatte Joyce hochgerissen und fauchte den blonden Vampir vor mir an. >> Du wirst sie nie bekommen!<< knurrte ich und Jenni warf sich auf ihn. >> Lauf Sarah! Ich mach das schon!<< rief mir Jen zu und ich rannte blind in den Wald. Joyce weinte. >> Sch… nicht weinen… es wird alles gut…<< versuchte ich sie zu trösten. Doch Jo weinte immer weiter. Als ich auf einer Lichtung ankam setzte ich sie auf einen Baumstumpf und wischte ihr die Tränchen von der Wange. Ich küsste ihr auf die Stirn und begann zu summen. Ein paarmal schluchzte sie noch, doch dann beruhigte sie sich wieder. >> So ist gut… nicht weinen… es wird alles wieder gut…<< flüsterte ich. >> Achtung!<< die Stimme von Joyce schnellte in die Höhe. Doch bevor ich mich darüber freuen konnte, das sie das etwas gesagt hatte fuhr ich auch schon herum. >> So sieht man sich wieder…<< die Stimme des Vampirs fühlte sich wie Schleifpapier auf der Haut an. >> Du wirst sie nie bekommen… ich werde das nicht zulassen…<< knurrte ich und bleckte meine Zähne. >> Das hat die Mutter auch gesagt… nun, sie war kein Problem…<< er zuckte die Schultern und lehnte sich lässig an einen Baum. Jenni! Er hatte Jenni etwas angetan! >> Jetzt hast du aber ein größeres Problem!<< fauchte ich und stürzte mich auf ihn. Eine Zeitlang war es ein fairer Kampf, doch dann stieß er mich weg und ich flog hoch durch die Luft. So schnell ich konnte hetzte ich zurück zur Lichtung. Sie war leer. Ich fluchte, doch dann vernahm ich Joyce‘ weinen. Ich fetzte ihnen nach und hatte sie eingeholt, als mir auffiel, dass das Shirt von ihm mit Blut befleckt war. Mit sehr viel Blut. Jennis Blut. >> Gib mir meine Nichte wieder…<< fauchte ich und ich fühlte wie ich aus mir wich und Rot sich über das Blau meiner Augen legte…
>> Sarah! Liebling!<< ich hörte Emmetts Stimme und dann wie ich von etwas weggezerrt wurde. Joyce sah mich aus Jennis Armen geschockt an und eine letzte Träne rann ihre Wange hinab. >> Nein… nicht schon wieder…<< flüsterte ich und fiel auf den Waldboden. Dabei kullerte ein abgebrochener Arm auf die lockere Erde. >> Sarah…<< Jenni trat auf mich zu und meine Augen färbten sich wieder Blau. >> Nein… schon gut… geht nach Hause… es geht schon…<< flüsterte ich. Nach wenigen Minuten verließen alle die Lichtung. Alle bis auf Emmett, er hielt immer noch meine Hand und stützte mich als ich aufstand um auch nachhause zu gehen. Es war schon wieder passiert. Ich hatte mich schon wieder verloren. Wie sollte das nur weiter gehen?
Der Blick meiner Nichte würde mir nie wieder aus dem Kopf gehen…
Ich muss aufhören, liebes Tagebuch, es ist zu heftig für mich, mich nochmal mit den Ereignissen des Tages zu konfrontieren. Jen wird dir bestimmt mehr erzählen…
Bye
Sarah

Sarah:

Liebes Tagebuch,
>> 20. Mai? ist das nicht etwas kurzfristig? << ich sah verblüfft zwischen Esme und Jen hin und her. >> Wir schaffen das schon…<< kicherte Jenni zuversichtlich. >> Ja ihr schafft das… das weiß ich… aber ich kann doch nicht in 3 Tagen lernen mit DIESEN Schuhen zu laufen!<< ich zeigte auf die weißen High Heels mit den weißen Seidenbändern die man sich das Bein hoch schnüren konnte, doch der mörderisch hohe Absatz bereitete mir Kopfschmerzen. >> Das schaffst du schon, außerdem fällt das bei dem Kleid nicht auf wenn du stolperst…<< grinste Jen und ich funkelte sie böse an. Meine Hand strich über die weiche blütenweiße Seide des Kleides. >> Ich hatte mir mein Brautkleid eigentlich Beige vorgestellt, aber das weiß ist wunderschön…<< flüsterte ich und zupfte am aufgebauschten Rock herum. >> Du hast dir mal Gedanken über ein Brautkleid gemacht?<< lachte Esme und Jenni grinste breit. >> Tja auch ich hatte mal eine Prinzessinnenphase…<< grinste ich. >> Jenni?<< Jasper schaute zur Tür herein und Esme warf mir die Bettdecke über den Kopf. >> hei... es ist dunkel hier drin…<< murrte ich. >> Em! Verschwinde aus dem Zimmer!<< fauchte Jenni und die Tür fiel ins Schloss. Ich strampelte die Decke von mir und öffnete den Reisverschluss. >> ich will es nicht kaputtmachen…<< mit diesen Worten schlüpfte ich aus dem Kleid und zog meine Bermuda, mein schlabber Top und meine Sneakers an und ging gefolgt von Jen raus. >> Sarah, ist es okay wenn du heute Joyce übernimmst?<< fragte Jasper mich und zwinkerte frech. Ich nickte grinsend und hob Joyce vom Boden auf. >> Wir machen einen Mädels Tag…<< kicherte ich und sah Em vielsagend an. Joyce kicherte und Jen und Jazz zogen schnell Leine.
>> Warum macht ihr ein Mädelstag?<< fragte Emmett mich und Joyce lachte auf. >> Kommst du mit ins Bad, Schatz?<< flötete ich und setzte Jo auf das Waschbecken um nach der Tasche zu greifen, wo Esme und Jen ihre Schminksachen aufhoben. >> Was wird das jetzt?<< Em stand in der Tür und musterte uns. Joyce kicherte und lachte, mein Herz zersprang mir fast in der Brust so freute sie sich. >> wie machen einen Mädelstag, an dem du nur als Mädchen teilnehmen darfst…<< ich drehte den Lippenstift hoch und grinste ihn an. Nach einer halben Stunde überreden, und auch etwas von meiner Gabe, hatte er sich dann doch auf die Badewanne gesetzt und sich von mir und Joyce hübsch machen lassen. Jo machte ihm Zöpfchen aus seinen dichten schwarzen Locken und ich trug viel Rouge, Lippenstift, Mascara und Liedschatten auf. >> So fertig…<< ich holte mein Handy heraus und knipste ein Foto. >> jetzt spielen wir was!<< lachte ich und zusammen gingen wir nach unten. Dabei fiel m ein Blick auf das Schlüsselbrett. Jenni hatte meinen Audi genommen! Ein freches grinsen stahl sich auf meine Lippen als ich daran dachte wie ich ihr eine Standpauke verpassen würde. Ich und Joyce spielten gerade mit dem weichen Ball als sie auf einmal begann zu schluchzen. >> Joyce… süße…<< ich legte den Ball zur Seite und krabbelte zu ihr. Dicke Tränchen rannen ihre Wangen hinab und ich las ihre Gedanken. Jenni hatte einen Unfall! Aber wo war Jasper? >> Jo, wo ist Daddy?<< fragte ich sie. Sie sah mich mit ihren verweinten Äuglein an. Das Bild von Jasper, wie er durch den Wald rannte tauchte auf. >> Emmett du bleibst hier und holst das Verbandszeug! Ich bin sofort wieder da!<< rief ich meinem Verlobten zu, drückte Joyce an mich und sie vergrub ihr Gesicht in meiner Hand als ich mit ihr zu der Unfallstelle rannte. >> Es wird alles gut, süße…<< flüsterte ich ihr ins Ohr und ehe sie nickte waren wir auch schon dort. Jenni kletterte gerade aus dem Autowrack und ich war sofort an ihrer Seite. Kein Blut. >> Oh mein Gott! Was ist passiert? Hast du dir weh getan?<< entfuhr es mir. >> Mir ist nichts passiert…<< murrte sie. >> Ich hab nicht mit dir geredet…<< kicherte ich und streichelte mein Audi, der voll verschrottet in einem Straßengraben lag. Sie kicherte amüsiert. Natürlich wusste sie das es gelogen war. >> Mama…<< Jo rekelte sich zu ihr hinüber doch Jen trat einen Schritt zurück. Verwirrt sahen Joyce und ich sie an. >> Er ist wieder da…<< ihre Stimme war tonlos. Ich schluckte. >> Ich bringe dich nachhause, Emmett wird auf euch aufpassen… und dann mache ich mich wieder auf die Suche nach ihm…<< plante ich und wollte schon los laufen las mich meine Schwester ansah. >> du weißt wir können an der Vision nichts ändern…<< flüsterte sie. Was? Jenni gab auf? So kannte ich sie nicht! >> Wenigstens versuche ich es!<< blaffte ich, warf sie über die Schulter und rannte nach Hause. Keinen Kilometer war es mehr bis zum Haus als ich unsanft mitgerissen wurde. Jenni schrie. Joyce weinte und ich versuchte die Landung abzufedern. >> Du schon wieder!<< knurrte ich, als ich Jenni vom Boden auf half. Der blonde Vampir hatte seinen Arm wieder. Langsam wurde er immer unausstehlicher. > Sarah, nimm Joyce und lauf weg! < dachte Jen. Verwirrt sah ich zu ihr. Was sollte das schon wieder? Hatte sie eine Vision gehabt? Eine neue Vision? Ich öffnete den Mund um zu erwidern. > du bist eine gute Läuferin, und auch eine gute Mutter… wenn ich dir das Zeichen gebe läufst du weg…< sie sah mich siegessicher an. >> Aber…<< entgegnete ich, als Jen vor mich und Joyce trat und bedrohlich knurrte. Der blonde Vampir hatte während unserer stillen Unterhaltung uns einfach nur angesehen. Warum hatte er uns nicht angegriffen? >> Jetzt!<< brüllte Jenni und stürzte sich auf ihn. Wie ein gehorsamer Hund folgte ich ihrem Befehl und rannte weg. Ich bereue diese Entscheidung, liebes Tagebuch, denn jetzt ist Jenni weg, und mit ihr auch Jasper. Ich kann nicht mal ihre Gedanken finden, weder ihren Gerüchen im Wald folgen. Es ist als wären sie wie vom Erdboden verschluckt. Ich habe Joyce bei Emmett und Carlisle zuhause gelassen und bin mit Esme auf der Suche nach ihnen. Es ist jetzt schon mitten in der Nacht, fast 12 Stunden nach ihrem Verschwinden und ich habe den ganzen Wald abgesucht, jedes Blatt umgedreht, unter jeden noch so kleinen Stein geguckt. Nichts. Wäre Joyce nicht zuhause mit zwei völlig kind-behinderten Männern (ja Em, du kannst nicht mit Kindern umgehen :D) hätte ich noch die ganze Nacht weiter gesucht, doch ich musste mich um Jo kümmern. Ich lag gerade neben ihr im Bett von Jasper und Jenni und dachte über die Geschichte dieses Bettes nach. Was da schon alles Erlebt hat. Hier ist Joyce geboren…. Und hier ist sie wahrscheinlich auch gezeugt worden… langsam stand ich auf. Das war zu eklig für mich… ich schnappte mir das Tagebuch und schrieb unten weiter.
Das wars für Heute, ich werde jetzt noch eine Runde im Wald drehen um zu sehen ob ich vielleicht etwas übersehen habe… bis morgen…
Bye
Sarah

Jenni:

Liebes Blatt aus meiner Hosentasche.
Als ich heute morgen zusammen mit Jasper in unserem Bett lag überkam mich plötzlich so ein komischer Gedanke. Heute würde etwas passieren, aber ich weiß nicht was. Ich habe geschwiegen und es niemandem gesagt. Jasper hat es wahrscheindlich mitbekommen, doch ich war mir nicht sicher. Ich fang am besten mal von vorne an. Heute morgen habe ich es geschafft. Das erste Mal in meinem Leben habe ich Joyce gefüttert ohne gleich den Drang danach zu haben etwas von dem köstlichen Blut zu probieren. Anfang war Sarah ziemlich skeptisch und hat auf jede meiner Bewegungen geachtet, aber dann hatte sie doch begriffen das ich endlich soweit war. Ich war soweit Mutter zu werden, obwohl ich Mutter schon seit einiger Zeit war. Grinsend brachte ich Joyce in ihr Bettchen, dass wir so lange in Sarahs Zimmer geschoben haben, weil wir etwas wichtiges planen mussten. Sarahs und Emmetts Hochzeit. Wundervoll sag ich dir. Schlechte Gedanken waren während dieser Zeit vergessen. "Der Termin steht fest Sarah." Nuschelte ich als Sarah mir gegenüber auf ihrem Bett saß. Ihre Mimik entwich ihr einen Moment, doch ich fuhr grinsend fort. "Esme und ich haben beschlossen das deine Hochzeit am 20sten stattfindet." In dem Moment kam Esme rein. Unter ihrem Arm trug sie das in Folie eingepackte Brautkleid. "Kein wenn und aber." Sarahs Hände hatten sich in das Bett gekrallt und sie starrte uns entgeistert an. "20 Mai? Ist das nicht ein wenig kurzfristig?" Sie schaute mich vielsagend an. "Wir schaffen das schon." Meinte ich lachend. "Ja ihr schafft das… das weiß ich… aber ich kann doch nicht in 3 Tagen lernen mit DIESEN Schuhen zu laufen!?" Ich schaute auf die weißen High-Heels. Für mich war das ziemlich einfach. "Das schaffst du schon, außerdem fällt das bei dem Kleid nicht auf wenn du stolperst…" Grinste ich und Esme übergab ihr das Kleid. Wortlos öffnete sie den Reißverschluss und starrte auf das blütenweiße Kleid. "Ich hatte mir mein Brautkleid eigentlich Beige vorgestellt, aber das weiß ist wunderschön.." Murmelte sie und strich über den zarten Stoff. "DU hast dir mal Gedanken über ein Brautkleid gemacht?" Geschockt schaute Esme zwischen mir und Sarah hin und her. "Ich hatte auch einmal eine Prinzessinenphase." Gab meine Schwester lachend zu und zog sich das Kleid an. Sie war einfach wunderschön. "Jenni?" Fragte mein Verlobter vorsichtig. Die Tür öffnete sich und Emmett stand neben Jasper. Ich zuckte kurz zusammen und Esme war Sarah eine Decke über den Kopf. "Hey, es ist dunkel hier." Murrte sie, doch Esme blieb sturr. Bis ich realisiert hatte, dass Emmett das Kleid nicht sehen durfte dauerte es eine Zeit. Ich kannte mich halt nicht so mit den heutigen Traditionen aus. "Emmett verschwinde." Knurrte ich und schlug ihm die Tür vor der Nase zu. "Hast du gesehen wie heiß meine Braut aussieht, Bruder?" Fragte Emmett Jasper lachend. Ich konnte mir genau vorstellen wie seine Mimik im Moment aussah. Er hatte sein fettes Grinsen aufgesetzt und klopfte Jasper auf die Schulter. Innerlich stimmte ich Emmett zu. Sarah sah wirklich wunderschön aus. Das sah sie schon immer. "Ich will nichts kaputt machen." Murmelte Sarah und öffnete den Reißverschluss. Sie holte mich zurück in die Realität. Schnell zog sie sich ihre Bermuda, Sneakers und Top wieder an und verschwand durch die Tür. Ich folgte ihr und Jasper wartete schon an der Treppe. Er grinste mich an, doch ich konnte nicht lachen. "Sarah, wäre es ok, wenn du Joyce für eine Zeit nehmen würdest?" Fragte mein Verlobter meine Schwester. Er bemerkte, dass etwas mit mir nicht stimmte. Sarah nickte lachend und nahm Esme Joyce aus dem Arm. Jasper nahm meine Hand und wir gingen in die Garage. In dem Moment geschahen zwei Sachen. Zuerst schnappte ich mir Sarahs Audi Schlüssel von der Komode, danach warf ich Sarah, Joyce und Esme noch einen Blick zu. Ich genoss ihn und speicherte ihn ganz tief in mir drin ab. Es war einer dieser Momente die man nie vergessen darf. Jasper blickte mich komisch an. "Wir treffen uns an der Rennstrecke. Ich brauche Ablenkung." Murmelte ich und der Audi piepste beim Aufmachen. Jasper zwinkerte mir zu und verschwand blitzschnell im Wald.
Mit quietschenden Reifen fuhr ich über den Asphalt. Es machte mir richtig Spaß und ich vergaß alles, doch plötzlich wurde es schwarz und ich sah Sarah mit Joyce auf dem Arm in den Wald rennen. Sie hatte Angst und Joyce weinte bitterlich. Das Bild zerriss mir das Herz. Kurz danach erkannte ich langsam wieder die Straße. Meine Hände hatten sich an das Lenkrad gekrallt und ein paar Beulen waren zu sehen. Als ich mich kurz nicht auf die Fahrbahn konzentrierte tauchte plötzlich etwas vor mir auf. Es war dieser blonde Vampir. Ich wich aus und krachte mit 250 km/h vor eine Leitplanke am Straßenrand. Der Audi drehte sich mehrmals und überschlug sich einmal ganz. Bis er zum stehen kam dauerte es eine ganze Weile. Alles um mich herum war zerbeult. Ich merkte ein leichtes Ziehen in meinem Bauch als ich mich nach hinten lehnte und tief durchatmete. "Verdammt!" Fluchte ich und versuchte die Tür zu öffnen, doch es ging nicht. Schnell zerschlug ich die angebrochene Fensterscheibe und kletterte aus dem Fenster. Erst dann realisierte ich wirklich, dass ich gerade einen lebensgefährlichen Unfall gebaut hatte und das alles nur, weil dieser Vampir plötzlich mitten auf der Fahrbahn stand. Anscheinend wollte er gucken, ob ich sterben kann. Ich stand und plötzlich fehlte mir für einen kurzen Moment der Atem. Ich stützte meine Hände auf die Oberschenkel und atmete tief durch. Ich war nicht verletzt..
Ich zuckte ziemlich heftig zusammen als ich plötzlich vor mir Joyce sah, die in Sarahs Armen lag. Sarahs Miene verriet mir, dass sie sich sorgte. "Oh mein Gott! Was ist passiert? Hast du dir weh getan?" Fragte sie panisch. "Mir ist nichts passiert." Antwortete ich leise und mein Atem ging wieder gleichmäßiger. "Ich habe nicht mit dir geredet.."Murmelte Sarah grinsend und strich sanft über ihren verbeulten Audi. Es wäre nicht Sarah gewesen, wenn sie nicht in so einer Situation einen Witz gerissen hätte. "Mama.." Jo streckte sich zu mir hinüber, doch ich wich zurück. Mir fiel sofort wieder ihr verängstigtes Gesicht ein. Verwirrt sahen Joyce und Sarah mich an."Er ist wieder da…" Flüsterte ich kalt. "Ich bringe dich nachhause, Emmett wird auf euch aufpassen… und dann mache ich mich wieder auf die Suche nach ihm…" Plante Sarah ernst. Ich schaute sie mit großen Augen an. "Du weißt wir können an der Vision nichts ändern…"Ergab ich mich leise. Ich hatte Augegeben zu kämpfen. Das Gefühl beobachtet zu werden war stärker wie nie zu vor. Würde er uns in Ruhe lassen wenn ich mich ergeben würde? "Wenigstens versuche ich es!" Fauchte Sarah und warf mich mit einer kurzen Bewegung über die Schulter. "Nein, Sarah.. warte.." Schrie ich sie an, doch sie rannte einfach los. Plötzlich wurde sie mit voller Wucht zur Seite geschleudert und mein Rücken knallte gegen einen Baum. Es war ein Déja-vu. "Du schon wieder!" Knurrte meine Schwester wütend. Sie nahm Joyce wieder auf den Arm und half mir hoch. Anscheinend hatte der Vampir den Arm wieder, den Sarah ihm abgerissen hatte. >Sarah, nimm Joyce und lauf weg!< Rief ich Sarah in Gedanken zu. Sie schaute mich fassungslos an. Sie wollte gerade etwas erwiedern, da kam ich ihr in Gedanken zu vor. >Du bist eine gute Läuferin, und auch eine gute Mutter… wenn ich dir das Zeichen gebe läufst du weg…< Ich zwinkerte ihr nochmal zu und wieder wandte ich mich an den Vampir. Ein leises "aber" entwich ihren Lippen, doch ich ignorierte sie vollkommen und stellte mich vor meine Schwester und meine Tochter. Er schaute uns einfach nur an. Seine linke Hand zuckte und er wollte angreifen, doch ich warf mich mit voller Wucht auf ihn drauf. >Jetzt!< Schrie ich meiner geliebten Schwester in Gedanken zu und sie rannte weg. Eine Last weniger. Ich knallte ihn gegen den nächsten Baum. Seinem nächsten Schlag wich ich geschickt aus. Sein Ellebogen rammte meine Brust und ich fiel nach hinten. >Noch so ein Schlag und ich würde tot zu Boden gehen!< Schoss es mir durch den Kopf als ich mich mühsam wieder aufgestellt hatte. "Warum tust du das?" Fragte ich ihn und wich einem neuen Schlag aus. Mit voller Wucht biss ich in seinen Unterarm. Er fletschte die Zähne und ging auf mich los. Er lag voll auf mir drauf, als er meine Arme neben meinem Kopf festhielt und mich noch fester in die Kehle biss. Ich wehrte mich, doch er war einfach zu schwer. Plötzlich wurde er von mir runtergerissen und gegen einen Baum geschleudert, der auch sofort in sich zusammensackte. Ich erkannte Jasper mit wutverzehrtem Gesicht. Es fing höllisch an zu brennen, doch ich bekam es eigentlich nicht mehr mit. Ich hatte schon eine andere Narbe auf der anderen Seite und alles nur von dem blonden. Jasper berührte kurz meine Hand, stellte sich jedoch sofort vor mich. Mein Hals blutete wie verrückt und der Vampir starrte mich einfach nur an, als er aufstand. "Was willst du von uns?" Fragte Jasper und ging wieder in Angriffsstellung.
"Aro hatte mir vor langer Zeit mal gesagt, ich solle Talente suchen. Auch nach seinem Tod. Er war mein Schöpfer und ich hätte alles für ihn getan.." Seine Stimme schallte im Wald wieder, aber er nahm sein Blick nicht von mir. Verzweifelt drückte ich meine Hand auf die Wunde. Sie verheilte langsam. "Ich will Sarah, euren Bastard und.. dich!" Sagte er und ging einen Schritt auf uns zu. Jaspers Knurren wurde lauter. Meinte der Vampir etwa mich? "Ich kann aber nur in die Zukunft sehen." Gab ich leise zu und wandte den Blick von Jasper zu dem Vampir. "Nein, das stimmt nicht. Du kannst schwanger werden und wenn ich dich in die Finger bekommen könnte, würden wir zwei eine neue Ära aufbauen. Wir könnten eine neue Rasse züchten und alles nur mit deiner Hilfe." Meinte er. Ich zuckte zusammen. Mir wurde eiskalt. Jasper fletschte die Zähne. Jede Faser seines Körpers angespannt. Der blonde Vampir verschwand plötzlich im Wald. Alles war totenstill? Ich schaute mich um. "Ist er weg?" Fragte ich Jasper leise, doch in dem Moment spürte ich den steinharten Körper hinter mir. Er war anscheinend auch so schnell wie Edward, deswegen konnte er vor Sarah fliehen. Der Vampir hatte seinen Arm um meinen Oberkörper geschlungen. "Eine Bewegung und du bist tot!" Zischter er in mein Ohr. Ich gab Jasper zu verstehen, dass er ruhig bleiben sollte. "Wenn du ganz lieb bist wird dir nichts geschehen." Hauchte er in mein Ohr, dann wurde alles schwarz.
"Jenni?.. Jenni, kannst du mich hören?" Jaspers Stimme drang an mein Ohr. Ich blinzelte ein paar mal bis ich überhaupt etwas erkennen konnte. Wir waren in einem kleinen dunklen, schmalen Raum. Jasper saß mir gegenüber an die Wand gekettet. Als ich endlich wieder etwas spürte merkte ich auch, dass ich festgekettet war. "Ja, mir gehts gut." Murmelte ich noch ein wenig benommen, doch dann merkte ich, dass etwas ganz und gar nicht stimmte. Ich war hellwach. "Er hat dir das Genick gebrochen." Zischte mein Verlobter als ich versuchte mir an den Hals zu packen. Es funktionierte nicht, weil die Fesseln so stramm und kurz waren. "Kannst du dich befreien?" Fragte ich Jasper, als ich wild an meinen herumgefuchtelt hatte. "Nein, er hat kurz davor irgentein Pulver draufgetan." Gab mein Verlobter leise zurück. Die Eisentür quietschte und Jaspers Körper spannte sich erneut an. Ich zog meine Beine an und schaute zum Eingang. Der Vampir lächelte mich liebevoll an. Ein leises Knurren entwich Jazz. Der blonde Vampir hatte ein Messer in der Hand. Was wollte er verdammt nochmal damit? Er kam näher und hockte sich vor mich. "Wenn du ihr auch nur ein Haar krümmst, dann-." Der Vampir unterbrach Jasper barsch. "Dann was? Dann wirst du das wohl rächen." Meinte er und legte das Messer an meine Wange. Es war scharf. Er zog es über meine Wange. Eine warme Flüssigkeit lief runter. Jasper wehrte sich mit aller Macht gegen die Fesseln, doch sie waren zu stark. Der Vampir drückte plötzlich das Messer über meinen ganzen Arm, bis er plötzlich an meiner Pulsschlagader stoppte. "Nein!" Schrie Jasper wütend und seine Fesseln schlugen immer wieder gegen die Steinwand. Der Blonde rammte es mir plötzlich mit voller Wucht in den Magen rein. Direkt in meinen Magen. Ich schrie vor Schmerzen auf. "Na endlich, sie lebt doch noch." Mit einer flüssigen Bewegung zog er es wieder raus. Jasper fluchte und schrie den Vampir an. Ich tat das Gegenteil. Ich schwieg. Es tat höllisch weh, doch ich schwieg. Damit ich den Blonden nicht mehr sehen musste schloss ich die Augen und hörte wie die Eisentür zurück ins Schloss fiel. "Jenni? Verdammt öffne die Augen rede mit mir!" Schrie Jasper verzweifelt. Ich tat was er sagte. Er fühlte was ich fühlte und das wollte ich nicht. Ich kapselte mich ab. "Nein. Lass mich dir helfen. Verschließ dich nicht vor mir." Flehte Jasper. Ein leichtes Zittern erschütterte meinen Körper. "Später wenn es nicht mehr so weh tut." Presste ich hervor und schlug meine Hand gegen die Wand. Plötzlich zersprang die Kette und meine Hand fiel zu Boden. "Wie-?" Wollte ich fragen, doch Jasper unterbrach mich. "Schhscht." Der Vampir hatte anscheinend nicht genug Pulver drangemacht. Ich versuchte über eine halbe Stunde die andere zu öffnen, doch es ging nicht. "Jasper." Fing ich nach kurzer Zeit an. "Es tut mir leid. Es tut mir alles so schrecklich leid." Gab ich zu und schaute in seine schwarzen Augen. Er lächelte mich schief an und versicherte mir, dass alles gut gehen würde, doch da war ich mir nicht so sicher. Das war vor einer Stunde. Ich schnappte mir ein Blatt und einen Stift von dem Tisch neben mir und zog die Beine an. So liebes Blatt, oder wie ich dich auch immer nennen soll. DU kommst gleich in meine Hosentasche und wenn Sarah meine Leiche findet wird sie bestimmt wissen wie es war gelebt zu haben. Ich weiß, dass ist ein bisschen hart ausgedrückt, aber ich bezweifle das wir aus dieser Aktion lebendig rauskommen. Ich zumindest nicht.
Ich liebe euch, besonders dich Jasper!
Jenni (Hale)


Sarah:

Liebes Tagebuch,
Gestern Nacht hatte ich keine Spur gefunden, wie sollte es auch sein. Um fünf Uhr morgens hörte ich Schritte. >> Sarah, willst du nicht nach Hause kommen? Wir haben ja schon alles abgesucht…<< hörte ich Esmes Stimme, bevor sie hinter einem Baum hervor trat. >> nein, ich habe das Gefühl irgendetwas übersehen zu haben…<< nuschelte ich und fuhr über die glatte Rinde einer Buche. >> Sarah… Emmett bekommt Joyce nicht ins Bett…<< ein kleines Lächeln schlich sich auf ihre Lippen. Ich seufzte und folgte ihr nach Hause. Joyce war tatsächlich noch hellwach und spielte mit Kellan. >> Du hast nicht mal versucht sie ins Bett zu bringen, oder?<< fragte ich leicht verärgert, als ich sah, dass sie immer noch angezogen war. >> Es würde nichts bringen, wenn Jen, Jazz oder du nicht hier wären…<< nuschelte Emmett und stand auf. Auch Jo stand auf, lief auf mich zu, schlang ihre Arme um meinen Oberschenkel und fragte mit ihrer Glockenhellen Stimme >> Wo sind Mama und Papa? Ich kann sie nicht sehen…<< Ihre honigbrauen Augen musterten mich, und ich war so über ihren Fortschritt überrascht, dass ich erst kein Wort heraus bekam. Sie war wieder gewachsen. Joyce war nun kein Baby mehr… sie reichte mir schon fast bis zur Hüfte und sprach fließend. >> Mama und Papa geht es gut, Süße, sie sind auf der Jagd…<< flüsterte ich und fuhr über ihren Kopf. >> Ich hab dich lieb, Tante…<< sagte sie als ich sie hoch hob und schmiegte ihr Gesicht an meine Schulter. >> ich dich auch, Joyce… ich hab dich auch lieb…<< sagte ich tonlos, und legte sie oben ins Bett. Ihre Augen waren bereits geschlossen, als ich sie zudeckte, doch sie nuschelte >> ich freue mich schon auf die Hochzeit…<<
Ein Stich in das Leblose Ding ließ mich zusammenfahren. Wie schnell ihre Kindheit vorüber zieht. Vor 13 Tagen wurde sie geboren, und jetzt hatte sie schon die Größe einer zweijährigen, konnte gehen und sprechen. Was wenn sie nun doch sterben könnte? Sie würde nie länger als zwei Jahre haben?
Und woher wusste sie von der Hochzeit?
Ich ging runter und setzte mich auf eine Stufe. >> habt ihr ihr von der Hochzeit erzählt?<< fragte ich Esme, Carlisle und Emmett. Sie sahen mich verwundert an. >> nein, wieso?<< Esme stellte die Blumenvase auf den Tisch und Emmett warf gerade den Ball in die Spielzeugkiste. >> Ach, nur so…<< nuschelte ich und sah rüber zu Emmett, als mir der Gedanke kam. Dabei musste ich wohl gegrinst haben, denn er fing an zu lachen und fragte >> Was denkst du dir nun schon wieder aus?<< Ich zuckte die Schultern und grinste breiter. >> Es soll ja Unglück bringen, vor der Hochzeit die Braut im Brautkleid zu sehen…<< begann ich und sah ihm tief in die Augen. >> Ich hab dich auch nicht gesehen…<< wehrte er sich. Ich nickte. >> Das mag schon sein, aber ich will dich im Smoking sehen…<< beim Grinsen entblößte ich meine Zähne und Emmett schnaubte. >> Du willst heiraten… es hätte mir auch gereicht verlobt zu sein… oder einfach gar nichts… es wäre ja nicht so, dass du mich um meine Tugend bringen willst oder du mich geschwängert hast…<< erst zu spät begriff ich, was ich gerade gesagt hatte. Arschbombe ins Fettnäpfchen.
>> Egal, vergesst das mal ganz schnell wieder! Komm hopp! Umziehen! Sonst hilf ich dir dabei!<< lachte ich und schob Emmett nach oben. Das mit dem Helfen ließ er sich nicht zweimal sagen. Als die Tür hinter mir ins Schloss fiel und Emmett mich küsste, musste ich ihn einfach noch einmal fragen. >> Warum ist es dir so wichtig, mich zu heiraten?<<
Sanft strich er mir meine Haare aus dem Nacken und legte seine Lippen auf meine Haut. Dann ließ er seufzend von mir ab und sah mich an. >> Wenn du wirklich nicht willst, kann ich das Ganze auch abbrechen…<< flüsterte er. Ich nickte leicht. >> Ich mach es ein einziges Mal, auf ein zweites bringst du mich nicht in ein Kleid… und schon gar nicht in solche Schuhe! Dann musst du mich in Jeans, Top und Sneakers heiraten…<< sagte ich mit leiser aber bestimmter stimme. >> ich nehm dich beim Wort…<< grinste Emmett hob mich hoch und drückte meinen Körper an seine Brust. Für einen kurzen Moment blieb mir die Luft weg, und dann war ein knacken zu hören. Sofort ließ er mich wieder los. >> Tja, du bist immer noch ein wenig Neugeborener…<< hechelte ich, nach luftschnappend. >> Das wollte ich nicht…<< entschuldigte er sich und legte vorsichtig seine Hand um meine Hüfte. >> Weißt du, ich finde es süß, dass du versuchst mich abzulenken… hättest du jetzt nur nicht an Sex gedacht wäre das auch gar nicht aufgefallen…<< kicherte ich. >> aber jetzt hast du mich wieder auf eine Idee gebracht…<< nuschelte ich, schlang mich aus seinen Armen und verschwand nach draußen. Im Wald suchte ich nochmal alles ab, es war bereits Mittag und die Sonne stand hoch hinter der dichten Wolkendecke. Wieder begann ich alles abzusuchen, aufgeben wollte ich nicht, aber dann fand ich eine Fährte. Eine frische Fährte. Er war hier auf der Jagd gewesen, ich roch das Blut und folgte der Spur. Sie war noch ganz frisch und ich konnte schon sein Verlangen nach mehr Blut auf der Zunge spüren. Gerade als ich hinter einer Brombeerhecke hervorsprang sah ich ihn. Er hatte sich über einen alten Wanderer gebeugt und war beschäftigt. >> du elender Bastard!<< schrie ich und fiel ihn von hinten an. Mit einer einzigen Bewegung schleuderte er mich weg. Ich prallte mit dem Rücken an einen Baum und die Luft wich mir aus den Lungen. Ich rutschte zu Boden und wollte gerade aufstehen als sich seine Zähne in meinen Nacken bohrten. Ich krallte ihm meine Fingernägel in die Kopfhaut und plötzlich wurde alles schwarz und ich fiel nach hinten. Ein unhaltbarer, unendlicher Fall. Ich konnte nicht schreien, ich konnte nach nichts greifen. Ich fiel weiter und weiter…
>> NEIN! Jenni!<< Jaspers Stimme holte mich aus der Dunkelheit. Zuerst erkannte ich nur Jasper, und dann klarte sich mein Blick auf. Der widerliche Geruch von Vampirasche stieg mir in die Nase und dann sah ich Jenni zu meinen Füßen, wie sie am Boden lag und der Blonde Vampir ihr die Kleider vom Leibe riss. Nein!
Eine schwache Menschliche Erinnerung kam in mir hoch. Niklas!
Ich bekam die Kontrolle über meinen Körper wieder und riss mit voller Kraft an den Ketten, die mich an einen Felsen fesselten. Es tat sich nichts, nicht einmal der Fels wackelte. Jenni lag nun fast nackt auf dem dreckigen Betonboden und der andere Vampir riss sich gerade das Hemd auf. Ich wollte mich schützend auf sie werfen, doch leider versagten meine Versuche. Gerade als er sich die Hose auszog und sich auf meine Schwester legte, warf ich mein Bein um ihren Oberkörper und zog sie zu mir her. Der blonde Vampir fauchte wütend und wollte mich von Jenni trennen, doch diese Klammerte sich an mich, als ob ihr Leben davon abhinge. >> Lass meine Schwester in Ruhe!<< blaffte ich und zeigte ihm meine Zähne. >> Ich hätte auch dich genommen, aber du bist zu wenig Mensch!<< knurrte er, kniete sich auf den Boden und zog Jennis Hüfte an seine. In diesem Moment riss Jenni ihren Mund für einen Schrei auf und strampelte ich wollte aufstehen, doch dann erklang das beißende Geräusch von schneidendem Metall. Meine Hand fuhr hoch und ich bekam seine Kehle in die Klauen. Ich drückte mit Ganzer Kraft zu und er fuhr hoch, drehte sich um und verschwand. >> Wenn ich ihn in die Fing…<< ich knurrte und fauchte. Jenni hustete am Boden, und hatte somit auch meine Aufmerksamkeit. >> Oh, Jenni…<< schnell zog ich meine Bluse aus, unter der ich sowieso immer ein Shirt an. Ich bedeckte sie und nahm sie in meine Arme. >> Ich wollte dir das ersparen…<< flüsterte ich und nahm sie auf meinen Schoß. >> Jasper…<< krächzte sie und Tränen rannen ihre Wangen hinab. Er biss sich los und nahm sie von meinem Schoß. >> Geht nach Hause, ich werde nachkommen…<< raunte ich ihnen zu. >> Verlier dich nicht wieder selber, Sarah… du bist danach immer so zerstört… Jedes Mal ist es als ob man einen winzigen Stein in einen Spiegel wirft… irgendwann geht er dabei kaputt…<< sagte mir Jasper. Ich nickte gehorsam und schon war er verschwunden. Kaum hatte ich mich losgebissen rauschte ich nach draußen und machte mich auf die Jagd. Dabei fand ich die Fährte des Blonden Vampirs. Eine Sekunde folgte ich ihr, doch dann dachte ich daran, was Jasper gesagt hatte. „Irgendwann wird er dadurch zugrunde gehen…<<
Ich machte auf dem Absatz kehrt und rannte nach Hause. Dort setzte ich mich in meinen Mustang und brauste zur Rennstrecke. Jenni würde mit Jasper alleine sein wollen. Erst als es schon Dunkel war kam ich nach Hause. Emmett stand schon in der Garage und wartete. >> Na, abreagiert?<< fragte er und ich seufzte. >> Ich hätte da noch eine Idee…<< begann er und nahm mich in die Arme. >> Weißt du was Jen heute passiert ist?<< fragte ich, nachdem ich seine Küsse abgewehrt hatte. Er sah mich fragend an. >> Das gleiche, was mir passiert ist… mit Niklas…<< meine Stimme war brüchig. >> Du kannst dich wieder daran erinnern?<< fragte er nach. Ich nickte. >> nachdem ich das heute gesehen hatte, schon ja…<< nuschelte ich. >> und an unser erstes mal?<< seine Stimme war nur ein Flüstern. Ich überlegte kurz. Dann verneinte ich. >> okay, ich helfe deinem Gedächtnis auf die Sprünge…<< ein freches Grinsen breitet sich auf meinem Gesicht aus. Ich schmunzelte und schon küsste er mich. Ich bekam weiche Knie und wäre auf dem Boden gelandet, hätte Emmett mich nicht auf die Motorhaube meines Mustang gelegt. >> Nicht hier…<< flüsterte ich. >> Warum nicht?<< seine raue Stimme wirkte so erregt, als er das sagte. >> Ich will nicht noch ein Schätzchen verlieren…<< sanft streichelte ich über den orangen Lack des Giugiaro. >> Wenn du mich mal so behandeln würdest wie dein Auto…<< lachte Emmett. >> Kann ich machen… aber nur in meinem Schlafzimmer…<< kicherte ich und flitzte los.
So das wars, die Details will ich dir ersparen… bis Morgen
Bye
Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch.
Ich bin innerlich so gut wie tot. Ich kann das Gefühl im Moment gar nicht beschreiben. Ich erzähl es dir alles nochmal von Anfang an. Die Nacht an der ätzenden Steinwand war schwer. Jasper redete mir immer wieder gut zu und beinflusste meine Gefühle doch es brachte nichts. Die Kälte in diesem Raum war unerträglich, dazu kam noch das Gefühl der Angst. "Wer weiß was dieser Psychopat mit mir anstellen wird." Nuschelte ich und lehnte meinen Kopf gegen die Mauer. Ich zitterte so heftig, dass die Ketten wie wild klapperten. Jasper schloss die Augen. "Es tut mir leid." Gab ich leise zu und erstarrte. Ich wollte Jasper die Situation nicht noch verschlimmern. Ein leichtes Licht schien herein und leuchtete auf mich. Jasper schaute mich kurz an, doch er wandte sich sofort wieder ab. Er hatte hunger und ich blutete immer noch ein wenig. "Schon okay." Nuschelte ich leise, doch dann kam mir eine hervoragende Idee. "Jasper. Du bist zu schwach. Wenn du dich stärken könntest, würdest du es vielleicht schaffen dich irgendwie zu befreien.." Gab ich leise zu und schaute ihn mit großen Augen an. "Aber wie-.." Wollte er fragen, doch sein ganzer Körper spannte sich urplötzlich an. "Nein. Niemals." Zischte er und wandte mir seinen Kopf ab. "Jasper, schau mich an. Sieh nicht weg. Es wird später nichts mehr so sein,wie es einmal war. Du hast die Wahl." Meine Stimme zitterte. Der Vampir mir gegenüber schaute mich mit seinen rabenschwarzen Augen an, die man sogar von der Dunkelheit unterscheiden konnte. "Wenn ich mich strecke schaffst du es an mein Handgelenk dran zu kommen." Murmelte ich. Er schüttelte ernergisch den Kopf. "Tu es für Joyce und für Mom und Dad.. und für mich.. Bei der neuen Rasse werde ich nämlich sterben und dann wäre mir der Tod doch am Liebsten.." Flüsterte ich und neigte mich nach vorne. Lautlos streckte ich meine Hand Jasper entgegen. Die Kette raschelte auf dem Boden. "Du wirst dann stärker sein.." Murmelte ich und weiter zu ihm konnte ich nicht. "Für dich." Nuschelte er und ich spürte ganz kurz seine Lippen auf meiner Haut, bevor seine Zähne mein Fleisch durchbohrten. >> Es ist das Beste für ihn.<< Dachte ich. >>Unterdrück die Gefühle, sodass er sich nicht noch mehr Schuldgefühle macht. Du wirst es so oder so nicht überleben.<< Jaspers Lippen lösten sich plötzlich von meiner Hand und er knallte zurück gegen die Wand. Langsam setzte ich mich auch wieder richtig hin. Er hatte mir sein Gesicht abgewandt. Der brennende Schmerz in meinem Handgelenk fing langsam an, doch er war mir egal. "Jazz.. schau mich auch." Flehte ich ihn. Wiederwillig wandte sich mein Verlobter an mich. "Es tut mir leid." Nuschelte er und ich erkannte einen leichten roten Schimmer in seinen Augen. "Alles wird gut. Versuch es jetzt." Versuchte ich ihn aufzumuntern. Jasper riss mit voller Kraft an der Kette, doch es brachte nichts. Wir würden hier nicht so schnell rauskommen. Langsame Schritte näherten sich dem Keller und Jasper spannte sich an. Er spürte meine Angst, doch ich konnte nichts mehr tun..
"Was macht ihr hier für einen Lärm?" Zischte der blonde Vampir sauer und knallte die Tür hinter sich zu. Ich zuckte zusammen. "Mhh.. was rieche ich denn hier? Frisches Blut.. vielleicht sollte ich mal kosten." Lachte er und seine Hand legte sich um mein Handgelenk. "Du wirst mich umbringen. Ich habe durch deine Aktion von vorhin schon genug Blut verloren, noch mehr und deine Rasse wird elending zu grunde gehen." Zischte ich und spuckte ihm ins Gesicht. Er fletschte die Zähne und knallte meinen Kopf gegen die Mauer. Jasper fing an zu knurren und riss an seiner Kette, doch es brachte nichts. Urplötzlich hielt der Vampir in der Bewegung inne und stand wieder auf. "Ich sollte jagen gehen." Meinte er und zwinkerte mir kurz zu. Jasper knurrte erneut, doch ich schüttelte schnell den Kopf. "Mach ja keinen Unsinn meine Süße. Ich werde dich später fit und lebendig brauchen." Lachte er und verriegelte die Tür. Ich schloss die Augen und versuchte die Worte aus meinem Kopf zu bekommen, doch es brachte nichts. Sie hallten in meinem Gedächnis. Er würde mich vergewaltigen. Er war ein sadist und ließ Jasper bestimmt dabei noch zu gucken. Er liebte es gehasst zu werden. "Alles wird wieder gut. Joyce ist in Sicherheit. Sarah und Emmett sind in Sicherheit. Alle bis auf dich." Murmelte ich erschöpft und blinzelte meinen Verlobten an. "Ich weiß nicht, wie das mit der Fruchtbarkeit bei mir aussieht, aber er wird es ganz sicher nicht bei dem einen Mal belassen und wenn ich dann schwanger werde, dann kann Sarah mir nicht helfen." Überlegte ich laut. "Jasper, was ich damit sagen will ist-." Ich stockte, sprach aber mit zitternder Stimme weiter. "Wenn das alles passieren sollte, werde ich ruhig sein. Ich werde keinen Laut von mir geben und du wirst abschalten. Er will dich genauso gerne leiden sehen, wie wir ihn. Es wird leicht sein, dich zu foltern und du wirst nicht hingucken. Egal was kommt. Versprech es mir." Flehte ich ihn an und in seinen Augen lag purer Schmerz. Seine sonst so feinen Gesichtszüge wirkten hart und kalt. Mein Verlobter nickte leicht, würdigte mir jedoch keines Blickes. "sieh mich dabei an.. bitte." Flehte ich erneut und meine Stimme klang müde. Jaspers rubinrote Augen richteten sich auf mich und er nickte wieder. "Danke." Hauchte ich und lehnte mich zurück. Ich zog die Beine an und schlang den brennenden Arm um meine Beine. Der Blonde hatte noch nicht gemerkt, dass eine Fessel gar nicht mehr angebracht war, doch es war ihm egal. Er hatte nur noch seine neue Rasse im Kopf.
Ich zählte Jaspers Atemzüge und die beruhigten mich etwas. Er atmete unregelmäßig, also dachte er gerade über vieles nach. Bei Guten ging sein Atem normal, doch bei Schlechten gab es eine lange Pause dazwischen. Als ich nach langer Zeit wieder die Augen öffnete, hörte ich plötzlich Schritte. Es war bestimmt schon Mittag, also war der Vampir wieder da. Meine Hände fingen an zu zittern, doch ich blieb wie versprochen ruhig. "Jasper, reg dich nicht auf. Alles wird gut und denk an mein Versprechen. Ich werde immer nur dich lieben." Flüsterte ich und im selben Moment öffnete sich die Tür. Mein Magen drehte sich abrupt um. "Sarah!" Schrie ich doch der leblose Körper über seiner Schulter bewegte sich nicht. "Was hast du getan?" Knurrte Jasper und wehrte sich erneut gegen die Fesseln. "Überhaupt nichts. Sie ist einfach zusammengebrochen." Antwortete der Vampir und lachte bitter. Dann setzte er sie an die Wand. Ihr Haare lagen ihr übers Gesicht und ich konnte nicht erkennen, was mit ihr war. Der Blonde streute etwas Asche über die Fesseln und wandte sich an mich. "Jasper, die Augen schliessen und aus der Wirklichkeit ausbrechen!" Nuschelte ich leise. Das hatte meine Mutter früher immer zu mir gesagt und das wusste Jasper. Der Vampir bemerkte plötzlich das ich nicht mehr mit der Hand festgekettet war. "Wie hast du das gemacht?" Fragte er sauer. "Ich bin doch mehr Mensch, als du glaubst." Zischte ich und die Wut baute sich vor der Angst auf. Der blonde Vampir knurrte kurz und packte mir ans Handgelenk. Der Griff wurde immer fester, bis plötzlich ein Knacken zu hören war. Ich biss mir mit voller Wucht auf die Lippe und schrie fast lautlos. Ich wollte keinen Mucks sagen, liebes Tagebuch, aber es tat so weh. Zum Glück verheilten meine Brüche wieder recht schnell.. "Fahr zur Hölle." Presste ich hervor und tritt ihn wieder gegen den Bauch. Gestern knallte er noch nach hinten, doch heute war er gestärkt und gesättigt. Ich hatte keine Chance. Jaspers Knurren war bedrohlich laut, doch der Vampir lies sich davon nicht unterkriegen. Er öffnete die zweite Fessel und knallte mich auf den Boden. "Verdammte Scheiße! Ich hasse dich!" Schrie ich ihn an und der Schmerz war unerträglich. "Jenni!" Schrie Jasper und riss wie wild an seiner Kette. Ab da an schatteltete sich mein Geist ab. Ich sah Bilder die ich nie vergessen werden würde und ich hörte Sachen, die einfach keine Wirklichkeit waren. Alles drang gedämpft zu mir. Der Blonde riss mir die Bluse auf und öffnete geschickt meine Hose. Ich konnte seine Errektion spüren und die Übelkeit überkam mich. Er lag voll auf mir drauf und ich konnte mich nicht wehren. Selbst wenn ich es getan hätte, hätte es nichts gebracht. Er war einfach stärker. Plötzlich zog mich jemand unter dem Vampir weg und ich krallte mich an irgentetwas, nur um nicht mehr zu ihm zu müssen.
Ich lag auf dem Rücken und bekam so gut wie gar nichts mehr mit. Ich erkannte nur noch Sarah, wie sie plötzlich aufstand und auf den Vampir losging und ich erkannte Jaspers Gesicht. Etwas deckte mich zu und ich bekam wieder etwas mit. Das verschwommene, unsichtbare Netz war aufeinmal nicht mehr da. "Jasper." Rief ich den Namen meines Verlobten, doch es war nicht lauter als ein Flüstern. Jemand legte die Hände unter meinen Körper und hob mich hoch. Sarahs beruhigende Stimme erklang, doch ich merkte, dass es nicht Sarah war die mich hochhob, sondern Jasper. "Bring sie einfach sicher nach Hause. Ich werde mich schon um ihn kümmern." Meinte sie. "Verlier dich nicht wieder selber, Sarah… du bist danach immer so zerstört… Jedes Mal ist es als ob man einen winzigen Stein in einen Spiegel wirft… irgendwann geht er dabei kaputt…" Murmelte mein Verlobter leise. Ein leichter Windhauch war zu spüren und ich war wieder wie in Trance. Die ganze letzte halbe Stunde spielte sich noch einmal vor meinem eigenen Auge ab. "Ich werde dich beschützen.. bis in alle Ewigkeit." Murmelte jemand direkt neben mir und ich riss die Augen auf. Ich lag in meinem Bett und Jasper saß neben mir auf dem Stuhl. Das erste Mal seit gefühlten Stunden atmete ich wieder. "Und ich werde dich immer lieben, bis in alle Ewigkeit." Murmelte ich und er schaute mich an. Anscheinend hatte er gar nicht bemerkt, dass ich wach geworden bin. Ein leichtes Lächeln stahl sich auf meine Lippen. "Jenni." Seufzte er leise und stand auf. Ich rutschte leicht zur Seite, zuckte jedoch sofort zusammen. "Du hast einige starke Prellungen. carlisle sagt, in wenigen Stunden sind sie wieder verheilt. Das Gleiche gilt auch für deinen Arm." Gab Jasper leise zu und legte sich ganz vorsichtig neben mich. Behutsam legte er einen Arm um mich und ich drückte ihn an mich. Mir war es egal, wie weh es in dem Moment tat. Ich brauchte ihn. Doch ganz langsam kamen alle Erinnerungen wieder. Vom Anfang bis zum Ende. Leise Schluchzer erschütterten meinen Körper, liebes Tagebuch. Ich hörte leise Tapser auf dem Boden und spannte mich an, als die Tür geöffnet wurde. Es war keiner den ich erwartet hätte. Tagebuch, es war Joyce. Mein kleines Mädchen lief schon, wie ein 18 Monate altes Kind. Zwar noch etwas wackelig, aber sie lief. "Mamaaaa." Erklang ihre Glockenstimme und sie kletterte ganz vorsichtig in unser Bett. Ich rückte ein wenig von Jasper weg, damit sie zwischen uns konnte. Noch immer voll perplex schaute ich dieses kleine Kind an. War es wirklcih meine Joyce? Das kleine Mädchen, was gestern schlafend in Esmes Armen lag? "Geht es dir gut Mama?" Fragte mich die Kleine und schaute mich mit großen Augen an. Ich lächelte leicht und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht. "Ja, Mama ist ok." Nuschelte ich leise und drückte die Kleine sanft. Jasper musterte mich besorgt, doch ich konnte Joyce sowas nicht zu muten. Jasper und ich werden heute Nacht erstmal jagen gehen. Ich muss gucken, dass ich es wieder in den Griff bekomme. Ich kann jetzt auch nicht mehr weiterschreiben. Tut mir leid. Es war heute einfach zu viel..
Bis Morgen
Jen

Sarah:

Liebes Tagebuch,
Heute ist der 19 Mai. Morgen sollte eigentlich meine Hochzeit sein, aber ich bin mir nicht sicher ob sie wirklich stattfinden wird, denn zurzeit haben wir alle anderes im Kopf. Aber ich beginne mal von vorne, damit ich nachher noch zu Emmett kann.
Ich bin etwa um zwei Uhr nachts nach Hause gekommen. Jenni und Jasper hatten sich auf ihr Zimmer zurück gezogen und Joyce war bei ihnen. Ich setzte mich gerade auf das Sofa, als die Tür aufgerissen wurde. Sofort sprang ich auf und fiel in Kampfhaltung. Zu schnell für meine vampirischen Augen stürmte etwas Großes auf mich zu und hielt mich fest. >> Sarah…<< flüsterte Emmett und zerdrückte mich fast. Ich konnte mich immer noch nicht bewegen. Erst als er ich losließ sah er das Problem. Ich hatte Durst. Der plötzliche Einsturm solcher Gefühle und Gedanken lähmte mich. Zudem war ich noch wütend und meine Augen waren rot. >> Sollen wir auf die Jagd?<< fragte Em. Ich schüttelte den Kopf. >> Ich muss auf Jenni aufpassen...<< nuschelte ich. >> Jasper ist doch bei ihr, süße, ihr wird nichts mehr passieren…<< wisperte Emmett leise und strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. >> Nein! Das habt ihr alle auch gedacht als sie ein Vampir geworden ist! „Ihr wird nichts mehr passieren“ „sie ist jetzt unsterblich und unverwundbar“ Ein Scheiß ist sie! Emmett sie war schwanger! Sie ist gleich zweimal vor meinen Augen gestorben! Nur weil Jasper sie geschwängert hat!<< es brach aus mir heraus >> Hätte Jasper sich nur einmal zurück gehalten…! Hätte ich sie nicht in Gefahr gebracht, wäre sie nicht einmal ein Vampir! Hätte ich nicht den Rocky Mountain Clan zu uns nachhause gebracht… hättest du dich nicht von dieser Schlampe hypnotisieren lassen, wäre das alles gar nicht passiert!<< brüllte ich. Emmett packte meine Hand und zog mich in die Küche. >> Lass mich los! Emmett! Wenn du mich nicht los lässt kannst du alles vergessen! Diese scheiß Hochzeit, mit diesen behinderten Schuhen und dem bescheuerten Kleid! Das wird sowieso nichts mit uns! Kapierst du das…<< ich wollte gerade weiter fluchen doch er steckte mir eine Blutkonserve in den Mund. >> Besser?<< fragte er. Ich schluckte. Das Blut stillte das Tier in mir und ich war den Tränen nahe. Jedoch kam mir kein Wort über die Lippen, ehe ich die Konserve nicht ausgesaugt hatte. >> Ja…<< murmelte ich und leckte mir das Blut von den Lippen. >> Tante Sarah…<< klang eine dünne Stimme von der Treppe. Joyce. >> Ja, Schätzchen?<< ich schloss für einen kurzen Moment die Augen. Bestätigend nickte mir Em zu. Sie waren wieder strahlend Blau. >> Hast du das mit Papa ernst gemeint? Und das mit der Hochzeit?<< fragte sie leise. Sie hatte das mitbekommen? Oh nein! >> Liebes, nein… weißt du, ich war sehr, sehr wütend auf mich selber, da kann das schon mal passieren, dass ich…<< erklärte ich. >> Du warst durstig, ich weiß… ich habe deine Augen gesehen… und ich weiß, dass du Mama, Papa und Onkel Emmett nie weh tun würdest… du bist eine gute Tante…<< sagte sie und lächelte. >> Komm her…<< ich breitete meine Arme aus und drückte sie vorsichtig an meinen Körper. >> Gruppen kuscheln!<< grinste Emmett und legte seine Arme um mich und Joyce. >> geht es Mama schon besser?<< fragte ich, währen Em und ich mit Joyce ein Bilderbuch ansahen. >> Sie schläft…<< antwortete sie und studierte die Bilder. >> Sarah, warum muss Mama schlafen und ich nicht?<< erkundigte sie sich. >> Das ist so, Papa hat so eine Gabe, die auch Vampire schlafen lassen kann. Er kann auch machen das du auf der Stelle einschläfst. Und wenn es Mama nicht gut geht will sie Schlafen, das gibt ihr etwas von ihrem alten Leben zurück. Im Schlaf kann Mama auch in die Zukunft sehen, das ist ihre Gabe…<< erklärte ich und blätterte um. >> und was ist Onkel Emmetts Gabe?<< hakte sie nach. >> Er ist ganz stark, stärker als Mama, Papa, du und ich zusammen…<< antwortete ich. >> Und deine? Was kannst du?<< informierte sie sich. >> ich kann Dinge manipulieren…<< sagte ich leise. >> Was zum Beispiel?<< sie sah mich mit ihren großen honigbraunen Augen an. >> Das…<< ich deutete nach draußen, wo ein Vogel auf einem Ast saß. Ich manipulierte seine Gedanken so, dass er zu uns flog und sich auf Joyces Hand setzte, ihr etwas vorzwitscherte und dann wieder weg flog. >> Wow, ich will auch so etwas können…<< sagte sie. >> Du kannst auch etwas, irgendwann werden wir auch herausfinden was es genau ist…<< lächelte Emmett und streichelte ihr über den Kopf. Oben öffnete sich die Türe und Jasper trat heraus. Hinter ihm waren die leisen und vorsichtigen Schritte von Jenni zu hören. >> Mami ist wieder wach…<< Joyce sprang auf und flitzte zur Treppe. Ich erhob mich ebenfalls und musterte Jenni genau. Sie wirkte so verletzt und schwach. >> Jenni…<< sagte ich und sie zuckte zusammen. In ihren Augen lagen Trauer und Schmerz. >> Jen, kann ich etwas…<< begann ich und spielte nervös mit meinen Fingernägeln. Sie nickte. >> Hilfst du mir mit deiner Hochzeit?<< fragte sie mit schwacher Stimme. Was?! Ihr war vor weniger als 7 Stunden etwas Schlimmes passiert und nun wollte sie meine Hochzeit planen. >> Natürlich…<< antwortete ich sofort. Ich hätte mich selber verbrannt wenn sie es gesagt hätte. Ich hätte alles getan für sie. Joyce sah mich mit ihren klugen Augen an, dann sah sie wieder zu ihrem Vater und kuschelte sich an Jenni.
Wir hatten uns an den Tisch gesetzt und Jasper und Emmett hatten und zahlreiche Kataloge gebracht. Ich durfte mir die Blumen und alles aussuchen. Jenni gab mir immer nur die Telefonnummern, die ich anrufen sollte. Ich telefonierte mit einem Pfarrer, einem Gärtner, einem Lieferservice, einem Bäcker und einem Konditor. Zum Glück tauchte Esme auch noch auf und half uns, das Ganze zu organisieren. Natürlich lagen Jasper, Emmett, Edward und Carlisle nicht auf der faulen Haut. Wir spannten sie gehörig ein.
Im Laufe des Tages war alles da. Die Blumen für die Deko, der kleine Pavillon, die Stühle für die Gäste, der Teppich, einfach alles. >> Ich wusste gar nicht, dass man so viel Zeugs für eine Hochzeit braucht…<< raunte ich Jenni zu. Sie nickte nur stumm. >> So wie ich dich kenne wirst du es mir nur einmal erlauben deine Hochzeit zu planen…<< ein kleines Lächeln umspielte ihre Lippen. >> wo soll das hin?<< fragte Emmett. >> Der Tisch für die Torte kommt da rüber…<< sagte sie und zeigte dorthin wo heute Vormittag noch das Sofa gestanden hatte.
>> Eigentlich würde ich dich dafür hassen, das du mir das antust…<< nuschelte ich, als ich mir die High Heels an die Füße schnallte. Jenni antwortete jedoch nicht, sie stöckelte mit ihren roten mörderisch Hohen Stöckelschuhen mühelos die Treppe hinab. Ich wollte mich gerade am Geländer festhalten, als ich mit dem Absatz hängen blieb und die Treppe hinab purzelte. >> autsch…<< murrte ich. >> aber, hey, ich war vor dir unten<< grinste ich und Jenni kicherte. Es tat gut sie lachen zu sehen. Wir übten noch ein wenig mit den Schuhen zu laufen, und es funktionier jetzt schon ganz gut… ich hoffe ich werde morgen auf dem Highway zur Hölle nicht stolpern,
das wars für heute,
bye
Sarah

Jenni:
Liebes Tagebuch.
Wenn man die Umstände nicht betrachtet das ich gestern fast vergewaltigt worden wäre und eine neue Rasse erschaffen hätte geht es mir eigentlich ganz gut. Die Hochzeit von Sarah und Emmett lenkt mich ab. In dieser Hinsicht bin ich Sarah verdammt dankbar. Ich hoffe das weiß sie irgentwann mal. Heute Nacht schloss ich einfach die Augen. Mein Körper fühlte sich ziemlich erschöpft. Jasper nickte leicht und das war seine Art mir zu helfen die Dinge zu verarbeiten. In dem Moment hätte ich alles von Jasper verlangen können und er hätte es gemacht. Er war nur froh das es mir gut ging. Naja, was man unter "gut" verstehen kann.
Heute morgen hatte ich geschlafen und die Hochzeit von Sarah und Emmett gesehen. Sie war wunderschön und ich hatte mir alles gut eingeprägt, was Sarah und ich bestellen mussten. Ich würde als Brautjungfer die Hochzeit für sie ausrichten, dass war klar. Mit einem leichten Lächeln im Gesicht öffnete ich die Augen, weil ich merkte wie sich der Körper neben mir verkrampfte. "Jasper?" Fragte ich ihn vorsichtig und sofort wurden seine Gesichtszüge weich. Eine leise aufgeregte Stimme drang an mein Ohr. "Ein Scheiß ist sie! Emmett sie war schwanger! Sie ist gleich zweimal vor meinen Augen gestorben! Nur weil Jasper sie geschwängert hat.." Weiter hörte ich nicht zu. Sarah war wütend auf sich selbst, dass hätte selbst ein Fremder gemerkt. "Alles wird gut." Murmelte ich leise und küsste Jasper kurz. "Eigentlich müsste ich das sagen.." Gab der Vampir mit seinem unwiederstellichen Lächeln zu. "Ich werd schon wieder.. Gib mir ein wenig Zeit." Nuschelte ich leise und stand auf. Schnell zog ich den Jogginganzug aus und erstarrte. In der Ecke lagen noch meine zerfetzten Sachen von gestern. Ein eiskalter Schauer lief mir über den Rücken. Plötzlich berührte Jasper mich leicht an der Schulter und ich zuckte heftig zusammen. "Tut mir leid. Ich dachte Esme hätte sie schon längst weggeräumt." Entschuldigte er sich und stopfte die Sachen in den Mülleimer im Badezimmer. "Schon gut." Nuschelte ich und zeigte extra keine Emotionen, weil ich innerlich zitterte. Schnell nahm ich mir die Jeans und eine Bluse aus dem Schrank und zog sie an. Ich kombinierte die Sachen mit meinen roten High-Heels. Es sah eigentlich gut aus, doch ich kam mir falsch vor. Mein ganzer Körper wollte die Sache von gestern vergessen. Wollte die schrecklichen Qualen und den höllen Schmerz vergessen. Ich schaute in den Spiegel. >>Jenni, du schaffst das. Bloß nichts anmerken lassen. Es geht schon vorbei!<< Dachte ich und zwang mich zu Lächeln. Mit leisen Schritten folgte ich Jasper nach draußen und die Treppe runter. Sarah und Emmett standen neben Joyce im Wohnzimmer. Sarahs aufmerksamer Blick entging mir keineswegs. "Mami ist wieder wach.." Murmelte Joyce und sprang mir entgegen. Die Kleine kuschelte sich an mein Bein und mit einer sanften Bewegung nahm ich sie auf den Arm. "Jenni." Sagte Sarah sanft und lies mich erneut zusammen zucken. Der blonde Vampir sprach seine Worte auch immer gedämpft.. ging es mir durch den Kopf. "Jen, kann ich etwas.." Sie sprach den Satz nicht zu ende. >>..tun<< Beendete ich ihn in Gedanken. "Ja, du könntest mir bei der Hochzeit helfen." Murmelte ich und versuchte zu Lächeln. Joyce klatschte aufgeregt in die Hände. "Und Mama, hast du etwas geträumt?" Fragte sie mich und schaute mich mit ihren grünen Augen an. "Ja natürlich mein Schatz. Tante Sarahs Hochzeit." Gab ich zu und küsste sie auf die Wange. >>Wie konnte dieses kleine Wesen einen so aufmuntern?<< Fragte ich mich lautlos und lächelte. Diesmal ein echtes Lächeln, weil ich die Vision vor meinem inneren Augen abspielen lief. Panisch schaute ich zu Sarah, doch die hatte meine Gedanken zum Glück nicht gelesen. "Jasper, Emmett und Edward-." Fing ich an. Edward kam gerade die Tür rein. "Ihr fahrt nach Seattle und kauft Stühle, Bänke und eine Torte." Dabei schaute ich Edward an und zeigte ihm in Gedanken Sarahs Hochzeitstorte aus meiner Vision. "Ist gut." Jubelte Emmett und küsste Sarah kurz. Jasper stand mit und Joyce gegenüber. "Geht es dir gut?" Fragte er mich plötzlich. "Ja alles gut." Log ich und Joyce strahlte. Jasper jedoch, wusste das es eine Lüge war. "Tante Sasa, das wird toll." Grinste die Kleine und ich lies sie von meinem Arm. Sarah und meine Tochter gingen zusammen in die Küche. Ich blieb einen kurzen Moment bei Jasper stehen und legte meinen Kopf an seine Schulter. "Ich liebe dich." Nuschelte er und küsste mein Haar. "Danke." Flüsterte ich und schlang meine Arme um seine Mitte. "Bitte sag niemandem wie es mir geht, ja? Ich möchte Sarah wirklich nicht den Spaß verderben." Bat ich ihn leise. "Es zu verdrängen ist nicht gut.." Antwortete er, doch ich blieb sturr. "Bitte, versau Emmett und Sarah nicht die Hochzeit nur weil ich das einzige Mittel bin eine neue Rasse zu züchten." Sagte ich etwas patzig und erstarrte. Ich verletzte Jasper durch diese Worte genauso wie mich. "Tut mir leid, ich wollte nich-" Fing ich an, doch Jasper flüsterte nur: "Ist schon okay.." Durch mich litt er so viel.. "Kommst du jetzt oder was?" Aufeinmal stand Emmett neben uns und lies mich zusammen zucken. Er merkte zum Glück nichts. "Er kommt schon." Beantwortete ich Emmetts Frage und küsste Jasper kurz. "Bis später." Hauchte er.
Als die Jungs weg waren ging ich mit einem gespielten Lächeln zu Sarah und Joyce, die ganz fleißig im Telefonbuch blätterten. "Ich sag die die Nummern an und du rufst an, ja?" Fragte ich Sarah mit einem Lächeln und sie nickte. Es lenkte mich ab und es machte auch ein wenig Spaß. Sarah stellte sich am Telefon immer so ungeschickt an. So gegen Nachmittag räumten wir die ganzen Möbel in den Keller und bauten die Stühle, Tische etc. auf. Ich erschrak richtig, als Sarah plötzlich mit ihren wunderschönen High-Heels die Treppe runterkam. "Jen, wir müssen üben." Sagte sie beinahe panisch. "Schwesterherz.. das du das immer noch nicht kannst.." Lachte ich und ging geschickt die Treppe hoch. Sarah folgte mir etwas wackelig. "Und jetzt wieder runter, aber sei vorsichtig." Warnte ich sie, doch es war zu spät. Sie stolperte mal wieder über ihre eigenen Füße und viel die Treppe runter. Joyce, die auf dem großen Klavierhocker saß, fing schallend an zu lachen. "Autsch.." Murmelte meine Schwester und rieb sich den Kopf. "Aber hey, ich war vor dir unten." Stellte sie stolz fest. Emmett fing an zu lachen und antwortete: "das zählt nicht." Daraufhin fingen alle an zu Lachen.
Liebes Tagebuch. Ich arbeite mich durch den Tag und versuche, dass ich den ganzen Mist ganz schnell vergesse. Morgen ist Sarahs großer Tag und ich muss ihr helfen, dass der Tag etwas ganz besonderes in ihrem ewigen Leben wird.
Bis Morgen
Jen

Jenni:

Liebes Tagebuch.
Manchmal wirkt ein Mensch glücklich, obwohl er es nicht ist.. Aber ich habe mein Bestes gegeben heute. Jasper und ich haben unser bestes gegeben. Ich erzähl dir am besten den Tag nochmal ganz...
Heute Mittag liefen mein Verlobter und ich gerade nach Hause als Sarah uns entgegen kommt. "Mensch Jenni, wo warst du verdammt? Ich brauche deine Hilfe." Gab sie patzig zu und zog mich am Arm hinter sich her. "Jagen.." Murmelte ich und guckte Jasper entschuldigen an. Dieser lachte nur leicht und verschwand in den Bäumen. "Sag mal hast du ein Tier mit Jasper verwechselt oder warum ist deine Bluse falsch zu geknöpft?" Fragte Sarah mich mit einem fetten Grinsen. "Tut mir leid das ich zu spät bin. Komm wir müssen dich fertig machen." Nuschelte ich und lief zusammen mit Sarah durchs Wohnzimmer hoch in ihr Zimmer. Joyce schlief friedlich neben Esme auf der Couch. "Wann genau ist die Hochzeit?" Fragte Sarah und spielte nervös mit dem Reißverschluss ihrer Jacke herum. "Keine Sorge Sas, wir haben noch knapp 4 Stunden Zeit." Murmelte ich und nahm ihre Hand, dabei schaute ich ihr in die Augen. "Es wird alles super werden und keine Sorge du wirst die Hochzeit nicht versauen! Das habe ich gesehen.." Gab ich zu und ihr Gesicht erhellte sich sofort. "Danke fü-.." Ich unterbrach sie rasch. "Dank mir nicht so früh.." Grinste ich zurück. "Was heißt hier 'nicht so früh' was hast du vor Jenni Hale?" Fragte sie mich panisch. "Wir haben noch exakt 4 Stunden Zeit und in den 4 Stunden habe ich das Komando." Erkärte ich ihr und ihre Augen weiteten sich. "Brautjungfernsachen?" Fragte sie ängstlich. "Ohhhh ja." Antwortete ich ihr und lachte. In der Zwischenzeit spaßten Sarah und ich herum während ich ihre Haare machte. "Wer hätte gedacht, dass du mal vor mir heiratest.." Gab ich leise zu und grinste. Mit einer sanften Bewegung zog ich den Verschluss des Kleides zu. "Ich weiß." Grinste ich, doch dieser Satz versetzte mir einen Stich ins Herz. "Tante Sasa, bereit zum heiraten?" Joyce tapste in das Zimmer. Ich staunte nicht schlecht als ich die Kleine sah. Sie trug ein dunkelrotes Kleidchen mit schwarzen Ballerinas. Sie sah einfach wunderschön aus. "Das haben Jasper und du richtig gut hinbekommen." Flüsterte Sarah und nahm Joyce vorsichtig auf den Arm. "Ohh... gib mir 5 Minuten." Nuschelte ich. Mit Vampirgeschwindigkeit raste ich in mein Zimmer und zog mir das dunkelrote Brautjungfernkleid an. Ich ging ins Badezimmer und schnappte mir meinen Lockenstab. Es dauerte knapp eine Minute bis meine Haare perfekt lagen und die Schminke nicht mehr verschmierte. Ich zuckte kurz zusammen, als ich den Lockenstab berührte der neben dem Waschbecken lag. "Nicht so hektisch." Lachte Sarah und stand in der Tür. Sie sah wunderschön aus. Ich musste mich kurz vergewissern, dass es überhaupt MEINE Sarah war. Die Sarah, die immer unter dem Auto gelegen hat und von oben bis unten mit Ölflecken voll war. Ich zog mir schnell meine schwarzen High-Heels mit der ebenso schwarzen Schleife obendrauf an. "Du siehst hübsch aus. Emmett wird sich freuen." Murmelte ich und umarmte sie kurz. Ihr Körper wirkte ziemlich angespannt. "Sas, dort unten wartet unsere Familie. Zwar noch ein paar andere Vampire, wie den Denali-Clan, doch mehr nicht. Keiner wird sich über die Lustig machen oder sonst was tun." Versuchte ich sie zu beruhigen. Ich zuckte heftig zusammen als jemand sich an mein Bein klammerte. >>Es war nur Joyce<<, dachte ich mir und nahm die Kleine auf den Arm. "Ihr seit so hübsch. Ich will auch so hübsch sein, wie ihr." Beschwerte sie sich und schmollte. "Du sieht wunderschön aus, Süße." Gab ich leise zu und Sarah lächelte liebevoll. "Komm.. jetzt wird geheiratet." Meinte ich zu Sarah und zwang mich zu lächeln. "Wenn du gleich unten bist Joyce, gehst du dann zu Daddy, ja?" Fragte ich sie und ihre großen, grünen Augen schauten mich an. "Ok Mama." Antwortete sie und lächelte. >>Oh man.. sie war doch erst ein paar Wochen alt. Sie konnte doch noch nicht so erwachsen sein.<<, dachte ich mir und öffnete die Tür. "Gybsy, alles gut?" Fragte ich sie vorsichtig, weil ich ihre ängstliche Miene sah. "Steht Emmett denn dort? Nicht das er kneift." Die Frage meiner Schwester war überflüssig. "Edward." Flüsterte ich leise, weil ich wusste er würde uns hören. Eine Sekunde später spürte ich einen Windhauch neben mir und zwang mich mich nicht zu erschrecken, da es nur Edward war. Eine halbe Sekunde schaltete mein Körper auf Angriffsmodus, weil mir durch den Kopf ging, dass der blonde Vampir immer noch irgendwo dort draußen war. "Ja?" Fragte die mir bekannte Stimme. "Emmett steht am Traualtar, oder?" Fragte Sarah ihn panisch. "Na-.." Der Gedankenleser stockte als er Sarah sah. "Natürlich steht er dort." Beendete ich seinen Satz, weil Edward aus dem Staunen nicht mehr rauskam. Mit einer schnellen Bewegung folgte ich Edward, doch ich wartete noch bis er weg war. Als Sarah hinter mich trat drückte ich kurz ihre Hand und ging langsam runter.
Als ich die hälfte der Treppe geschafft hatte, hört ich hinter mir wie Sarah umknickte und nach vorne viel. So schnell ich konnte drehte ich mich um und ihr Körper prallte gegen meinen. Meine Schwester richtete sich auf und schaute panisch zu mir und dann zu ihrem Kleid. "Nochmal gut gegangen.. Das wäre es jetzt auch gewesen.." Stellte sie erleichert fest. Ich lachte kurz und ging die letzten Treppen runter. Vorsichtig nahm ich den Blumstrauß von der Anrichte und reichte ihn Sarah. Joyce stand vor der Anrichte und hielt meinen. "Mama, da sind so viele Leute." Murmelte die Kleine und zitterte leicht. "Wir gehen zusammen rein." Nuschelte ich und lächelte meine Tochter an. Sofort erhellte ihr Gesicht und ich nahm ihre kleine Hand. Ich musste mich zwar ein wenig Bücken, doch das war es wert. Joyce und ich gingen den Flur entlang in den Raum wo die Zeremonie sein sollte. Als wir den Raum betraten fing langsam die Musik an. Edward spielte Klavier, doch plötzlich verstummte er und machte den Cd-Player an. >>Das hast du jetzt nicht wirklich gemacht, oder?<< Fragte ich ihn in Gedanken, als plötzlich das Lied 'Highway to hell' ertönte. Emmett, der in seinem schwarzen Smoking vorne stand, fing schallend an zu Lachen. Die anderen Gäste taten das selbe. Ich erkannte Tanya und Kate die in der ersten Reihe standen direkt daneben Bella. Jasper stand neben Emmett und lächelte uns liebevoll an. Es war einfach ein schönes Gefühl, davon abgesehen, dass uns jeder im Raum anschaute. Mit einem leichten Lächeln ging ich an meinen Platz und schaute Sarah zu, wie sie zusammen mit Carlisle reinkam. Man konnte erkennen, wie panisch sie sich an seinen Arm klammerte um nicht hinzufallen.
Mit einem Lächeln übergab sie mir ihren Blumenstrauß und stellte sich neben Emmett. "Du siehst echt scharf aus." Nuschelte er leise und grinste. Mir lief es kalt den Rücken runter, als ich zu Kate schaute. Sie war blond, doch ich schaute wieder zu Sarah und versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Edward und Jasper starrten mich jedoch an und Jasper versuchte mich zu beruhigen. Es funktionierte langsam. Die Zeit verging wie im Flug und plötzlich sagte der Pfarrer: "Sie dürfen die Braut jetzt küssen!" Und alle finden an zu Klatschen. Es war einfach wundervoll Sarah und Emmett so glücklich zu sehen. Kurz bevor Sarah und Emmett zusammen rausgingen zog Sarah sich die Schuhe aus und gab sie mir. "Danke Schwesterherz. Ich hab dich lieb." Nuschelte sie und umarmte mich. "Ich hab dich auch lieb." Antwortete ich ihr und erwiderte die Umarmung. Die Gäste verließen den Raum zusammen mit dem Pärchen und gingen nach draußen. Edward und Carlisle hatten dort ein Festzelt aufgebaut, wo wir dann feiern konnten. Joyce folgte Esme, die zusammen mit Carlisle in den Garten ging. Jasper war anscheinend auch schon draußen. Mit langsamen Schritten stieg ich die Treppe hoch und ging in mein Zimmer. Dort schmiss ich Sarahs Schuhe in die Ecke und schlug die Tür zu. Meine Hände zitterten leicht, als ich normale Sneakers, die man unter Sarahs Kleid nicht sah, rausholte. Plötzlich wurde die Tür hinter mir wieder zu gemacht und ich erschrak, bleckte die Zähne und drehte mich ruckartig um. "Tut mir leid.. Ich wollte dich nicht erschrecken." Nuschelte Jasper und hatte die Hände leicht erhoben. "Schon okay." Gab ich leise zu und setzte mich auf das Bett. "Du bist der Einzige, der weiß wie ich mich wirklich fühle." Murmelte ich und schaute auf den Boden. Jaspers Blick durchbohrte mich fast schon. "Meinst du Sarah hat was gemerkt?" Fragte ich ihn leise und er setzte sich neben mich. Vorsichtig legte ich meinen Kopf an seine Schulter. "Zwischendurch, wenn sie sich ganz auf dich konzentriert merkt sie ein wenig, aber dann schweifen ihre Gefühle wieder ab." Gab mein Verlobter leise zu. "Sie ist so glücklich, weißt du? Ich möchte ihr nicht ihre Hochzeit versauen." Mein Körper fing leicht an zu zittern. "Wir überstehen das." Flüsterte Jasper und küsste mein Haar. Ich genoss den Augenblick und das wusste Jasper ganz genau. Plötzlich öffnete sich die Tür ruckartig. "Mami und Daddy sind hier Tante Sarah." Antwortete Joyce leise und ging zu uns. Mein verstummtes Herz raste... oder es schien als würde es rasen. Joyce nahm mit ihrer kleinen Hand meine und versuchte mich hoch zu ziehen. Ich verstellte mich sofort, da ich sie nicht beunruhigen wollte, doch Jaspers besorgter Blick haftete auf mir. "Komm Kleine, wir gehen runter zu den anderen Gästen." Nuschelte ich und nahm sie auf den Arm. Ihr leichter Körper war schlaff. "Möchtest du nicht erst ein bisschen schlafen?" Fragte ich meine kleine Tochter. Jaspers Hände legten sich auf meine Taille und ich zuckte leicht zusammen. Ein leichter Druck bestätigte mir, dass er es nicht extra gemacht hat.
Kurze Zeit später standen wir draußen bei den Hochzeitsgästen. Es war warm, doch die Sonne sah man nicht. Zum Glück, zwar waren alle eingeweiht, doch es wäre unangenehm für Jasper gewesen, da seine vielen Narben auf der Haut nicht glitzerten. Ich unterhielt mich ziemlich viel mit anderen Vampiren und als Sarah und Emmett die unnötige Torte anschnitten fingen wir alle an zu jubeln. Ich habe Sarah lange Zeit nicht mehr SO glücklich gesehen. Ihr Gesicht strahlte, genau wie das von Emmett. Ich freute mich für sie und versuchte es auch zu zeigen. Manchmal mit Erfolg und manchmal ohne. Plötzlich kam ein wunderschönes, ruhiges Lied und Emmett zerrte Sarah wiederwillig auf die Tanzfläche. Man sah ihr an,dass sie in ihren Sneakers zwar besser laufen konnte, doch Tanzen konnte sie immer noch nicht. Jasper hielt mir auffordernd seine Hand hin. "Darf ich um diesen Tanz bitten, Ma'am?" Fragte er ganz gentlelike. Ich grinste und ergriff sie. Wir tanzten Walzer zu den etwas ruhigerem Lied. Sarah erblickte uns als einzige auf der Tanzfläche, wo jeder uns anschaute. Ein fettes Grinsen und ein 'Danke' formten ihr Gesicht. Wir tanzten bestimmt 5 Lieder lang und sahen dabei zu wie Edward Bella und Carlisle Esme auf die Tanzfläche zog. Emmett hatte- als Sarah eine kleine 'Pause' brauchte- Joyce aufgefordert zu tanzen und sie grinste. Zwar konnte sie nicht tanzen, doch Emmett zeigte es ihr. Es sah verdammt witzig aus, als er sich fast ganz auf den Boden strecken musste um an sie ranzukommen. Jeder der das Schauspiel mitansah musste Lachen, aber Joyce lächeln dabei war so unglaublich schön. Jasper und ich hörten nach dem bestimmt 8ten Lied auf und gingen an die Torte. Ich wollte Joyce gleich von Emmett wegzerren, weil die Kleine etwas essen musste. Ich schaute zu den Beiden auf der Tanzfläche und erstarrte. Im Wald dahinter, erkannte ich einen leichten Schatten. Der Schatten trat ins Licht und ich erkannte den Blonden Pferdeschwanz, das kaputte Hemd und die schwarze Jeans. Der Teller in meiner Hand zerbrach und lenkte die Blicke auf mich, doch ich schaute einfach zu dem Vampir. Er war zwar weg, aber er lächelte so komisch und ich fing an zu zittern. Dann schaute er Joyce und wieder zu mir. "Jenni?" Fragte Sarah und berührte meine Schulter. Ich zuckte heftig zusammen und schaute wieder in den Wald. Dort war nichts. "Er....er.. er... war da." Meine Stimme zitterte so sehr und mein Körper war zum zerreißen angespannt. Alle aus meiner Familie hörten plötzlich auf zu tanzen und kamen zu uns. Ich schloss die Augen und atmete tief ein und aus. "Am Besten wir bitten alle zu geh-.." Ich ließ Sarah nicht aussprechen. "Auf keinen Fall!" Stieß ich hervor und schaute zu dem Paar. "Edward, Carlisle.. Ihr passt auf Joyce gut auf, ja? Und wir feiern einfach weiter." Schlug ich vor, doch es war kein Vorschlag, sondern eine Aussage. "Heute ist euer Tag! Es gibt immer noch einen morgen und dann werden wir gucken.." Gab ich leise zu und Carlisle nickte. "Jenni hat recht.. Wenn der nächste Tag beginnt werden wir schauen, was wir machen können." Flüsterte er leise und Jasper erstarrte. Vorsichtig berührte ich seine Hand. Ich musste mich ablenken und durfte Sarah nicht zu sehr spühren lassen, was ich hatte.
Tagebuch, sei mir nicht böse, aber ich muss leider aufhören. Sarah wird dir den Rest erklären.. später. Ich muss jetzt ins Haupthaus zurück gehen und gucken was wir weiter machen. Ich habe mich nämlich gerade davongeschlichen, als Jasper duschen war. Den Eintrag wollte ich einfach alleine schreiben.
Bis Morgen
Jen

Sarah:

Liebes Tagebuch,
heute ist der 20. Mai… der Tag vordem ich mich am meisten gefürchtet hatte ist gekommen, aber so schlimm war es eigentlich gar nicht… zumindest ist Emmett, mein Ehemann, glücklich. Uh es ist noch so fremd. „Ehemann“. Kaum hatte ich mich an das Wort „Verlobter“ gewohnt, schon war ich seine „Ehefrau“. Verrückt.
Damit du dir selber ein Bild des Tages machen kannst, schreib ich schnell mal alles auf, bevor Em und ich gehen müssen. Ich frage mich wo hin es geht, Em und ich waren ja schon fast überall. Aber er tut so geheimnisvoll…
Heute Morgen hatte saß ich auf meinem Bett und überlegte mir, wie ich wohl am besten fliehen konnte ohne Em das Herz zu brechen oder Jen mit Joyce im Stich zu lassen. Es klopfte leise an der Zimmertür. >> Ja?<< sagte ich leise und zupfte nervös an meiner Socke herum. >> Sarah?<< Esme kam herein. >> Was ist Mum?<< fragte ich vorsichtig. Sie setzte sich neben mich und legte mir die Hand um die Schulter. Sanft schmiegte ich mich an sie, wie früher, als sie mich getröstet hat, nachdem ich ausversehen etwas kaputtgemacht hatte. >> Bist du sehr aufgeregt?<< erkundigte sie sich. Ich sah sie an. Meine Augenfarbe wechselte im Sekundentakt. Sie lachte auf. >> Keine Sorge, liebes, Jenni hat gesehen, dass alles glatt laufen wird… außerdem hat sie dich voll verplant… dir bleiben ab Mittag keine freien Sekunden mehr…<< sie küsste mir kurz ins Haar und seufzte leise >Meine große< mit einem kleinen Lächeln verschwand sie wieder. Ich ließ mich zurück ins Bett fallen, vergrub mein Gesicht in der Bettdecke und versuchte mich mit dem Gedanken abzufinden, dass ich heute heiraten würde. Nach dem ich ein paar Sekunden in dieser Haltung verbracht hatte fuhr ich hoch. Wie eine Furie raste ich nach unten und holte mir den Autoschlüssel. Mein wunderschöner, oranger Ford Mustang Giugiaro. >> Dich muss ich gar nicht heiraten, damit du glücklich bist…<< ich strich mit den Fingern über den glatten Lack und musterte meine Spiegelung. Was fand Emmett nur an diesem Gesicht?
Es war so rund, mit großen blau oder roten Augen und einer kleinen Nase. Die vollen Lippen erinnerten mich irgendwie an eine Kirsche und die rotbraunen Haare, welche kaum zu bändigen waren und im Moment wie ein
wirrer Strohhaufen aussahen. >> Na, kleine, alles in Ordnung?<< fragte eine Stimme hinter mir. Ich fuhr mir mit den Fingern durch die Haare und drehte mich um. >> Natürlich…<< log ich und sah Emmett an. >> Und du? Bist du noch nicht nervös?<< mit langen Schritten ging ich auf ihn zu und sah ihn von unten an. >> Nein…<< grinste er. > Aber du schon< dachte er. > >Nur weil sich meine Augen nicht entscheiden können…<< nuschelte ich und ging wieder zum Auto. >> Man sieht sich am Altar… Sir…<< ich salutierte grinsend und stieg in den Sportwagen ein. Emmett blieb in der Tür stehen, bis der Mustang aus der Garage gerollt war, dann verschwand auch er.
Geschlagene zwei Stunden fuhr ich herum, und ich fühlte wie ich ruhiger wurde. >> Mrs. Sarah McCarty Cullen… wie so eine alte Schachtel… Mrs. Cullen… Ich muss da immer an Esme denken, nicht an mich!<< fluchte ich und lenkte den Wagen wieder in die Einfahrt. In wenigen Stunden werde ich so heißen. Wiederwillig stieg ich aus dem Auto aus und tappte die Treppe hoch. >> Jenni?<< rief ich. Niemand da. Ich bestaunte den blütenweißen Teppich der von der oberen Etage, über die Treppe, durch die Stuhlreihen bis hin zu dem kleinen Podest floss. Am Rand zierten ihn blasslila, hellblaue und rosafarbene Blumen und Blumenblätter. Die Stühle waren alle weiß gestrichen und jeder von ihnen mit einer kleinen Wiesenblume besteckt. Der Altar war nur ein kleines Podium das ebenfalls von Wiesenblumen umrahmt wurde. Nur waren vereinzelt auch rote Rosen hinein gesetzt worden. >> Wow…<< staunte ich. Die großen Marmorvasen, die rechts und links des Podiums standen waren mit einer roten Schleife verziert und zahlreiche Blumen ergossen sich aus ihnen. Wie schön Jen das alles gemacht hatte. Ich liebte es. Der Geruch der vielen Wiesenblumen beruhigte mich schlagartig, und plötzlich wollte ich es. Ich wollte nichts anderes mehr. Ich wollte heiraten. Ich wollte von ganzem Herzen heiraten. >> Jenni!<< rief ich und rannte nach draußen. Endlich hatte ich sie gefunden. >> Wie lange haben wir noch?<< fragte ich nachdem mir Jenni gezeigt hatte, was noch alles zu tun ist.
>> vier Stunden…<< antwortete sie und holte mein Brautkleid aus dem Schrank. >> Danke, Jen, fü-<< begann ich. >> Dank mir nicht zu früh…<< sagte sie und drückte mir das Kleid in die Hand. Wieder wurde ich unsicher. >> Was heißt hier „nicht zu früh“? Was hast du vor mit mir, Jenni Hale?<< in meiner Stimme schwankte Panik. >> Wir haben noch exakt vier Stunden Zeit… und in den vier Stunden hab ich das Kommando<< trichterte sie mir ein. >> Brautjungfernsachen?<< hörte ich mich sagen. >> Oh jaa!<< lachte sie und zog mir meine Jacke aus. >> Ausziehen kann ich mich aber noch selber…<< grinste ich. kichernd ließ Jenni von mir ab und warf meine Jacke auf das Bett und verschwand zur Tür hinaus. Kaum hatte ich das Kleid an, schon kam sie mit dem halben Badezimmer in mein Zimmer zurück. >> du hast die Möbel vergessen…<< scherzte ich und sie lud das ganze Kosmetikzeug auf dem Bett ab.
>> Wer hätte gedacht, dass du mal vor mir Heiratest?<< seufzte sie leise, als sie mir die Haare machte. >> Wer hätte gedacht, dass ich überhaupt mal heiraten werde…<< nuschelte ich tonlos. Die Tür ging aus und Joyce kam herein. >> Tante Sasa, bereit zum Heiraten?<< fragte sie und nestelte an dem rosenroten Kleidchen herum. Wie wunderhübsch sie aussah. >> Das haben Jazz und du richtig toll hinbekommen…<< flüsterte ich Jen zu. >> Komm mal her…<< ich setzte sie auf meinen Schoß. >> Ich will auch so hübsch sein wie du, Tante Sasa…<< sagte sie und spielte mit einer meiner Locken, wie sie es als Baby getan hatte. >> Du wirst noch viel hübscher sein…<< flüsterte ich und strich ihr eine Strähne aus dem so perfekten Gesicht. >> Ich will auch so einen tollen Ehemann haben…<< sprach sie weiter. Ich musste lächeln. >> der muss zuerst mal an mir vorbei, du gehörst mir, nur mir…<< ich drückte sie an mich und kitzelte sie. Erfreut quiekte sie auf und lachte. >> Ich geh mich auch noch schnell fertig machen…<< sagte Jen und schon war sie verschwunden. >> bald bin ich verheiratet…<< ich stellte Jo wieder auf den Boden und sah mich im Spiegel an. Die Kleine nahm meine Hand und zusammen gingen wir zu Jen, die sich im Badezimmer Locken machte. Sie zuckte zusammen, als ich in die Tür trat. >> Nicht so hektisch…<< kicherte ich. Sie sah mich einen Moment durch den Spiegel an und dachte an mich, wie ich mich gerade unter dem Audi hervorrollte. Ölverschmiert. Schmutzig. Menschlich. Ein Stich in das leblose Ding in meiner Brust. >> Du siehst hübsch aus… Emmett wird sich sicher freuen…<< murmelte sie und umarmte mich. Sie drückte mich an sich und tief in ihrem Innern konnte ich die Unruhe auf der Zunge schmecken. >> Süße, da unten wartet unsere Familie. Zwar noch ein paar andere Vampire, wie den Denali-Clan doch mehr nicht. Niemand wird sich über dich lustig machen, oder sonst was…<< versuchte sie mich zu ermutigen, während sie mir half die High Heels an zu ziehen.
>> Gypsy, alles okay?<< fragte mich Jen vorsichtig. >> Steht Em schon dort? Nicht das er doch noch kneift…<< ich war den Tränen nahe. >> Edward…<< nuschelte Jen. Binnen weniger Sekunden war er da. >> ja?<< er stand neben Jenni, die ihren Körper angespannt hatte. Sie war noch nicht darüber hinweg. Wie auch hätte sie es verarbeiten können in dem ganzen Trouble? >> Em steht am Traualtar…oder?<< fragte ich panisch. >> Na-…<< er stockte einen Moment und musterte mich in dem Kleid. >> Natürlich steht er dort<< antwortete Jen für ihn, weil er mich bestaunte. Hätte er jetzt gelogen, hätte ich ihn getötet.
>> Komm, jetzt wird geheiratet…<< Jenni nahm Joyce‘ Hand, gab ihr ihr kleinen Sträußchen und ging mit ihrer Tochter in der einen und einem Strauß aus Wiesenblumen hinunter. Ich stöckelte zur Treppe und dann passierte es. Ich knickte um und fiel. Dünne Arme stoppten mich und stellten mich wieder auf die Füße. >> So, das wars… jetzt kann nichts mehr schief gehen…<< sagte ich erleichtert. Jedesmal, wenn ich im Rampenlicht stand machte ich einen Patzer. Nun war dieser endlich vorüber, und die Gäste hatten ihn Teilweise nicht mal bemerkt. Jen lächelte und gab mir meinen großen Brautstrauß. >> So Sarah…<< Carlisle kam auf mich zu und lächelte aufmunternd. Ich krallte mich an seinem Arm fest, um nicht wieder zu stolpern. Erst spielte Edward auf dem Klavier, doch dann erklangen die bekannten Töne von ACDC. >Highway to Hell< Die Gäste lachten und auch ich musste kichern. Carlisle hatte mich sicher bis zum Traualtar geleitet, wo Em schon auf mich wartete. Mit einem sanften lächeln hielt er meine Hand fest und der Pfarrer begann mit seiner Rede.
>> Sie dürfen die Braut nun Küssen…<< die Worte des Pfarrers hallten in meinem Kopf wieder. Ich drehte mich zu Emmett, und versuchte mich auf die Zehenspitzen zu stellen, was mir nicht gelang, den ich stand ja schon fast auf den Zehen. Er legte seine Hand um meine Taille und küsste mich, sodass meine Knie weich wie Butter wurden.
Ehe ich mich versah befanden wir uns im Garten und die Gäste beglückwünschten uns. Dann setzte ich mich hin und zog mir die Schuhe aus. Die versteckte ich unter der langen Tischdecke. Doch ich konnte nicht einmal eine Sekunde sitzenbleiben, schon zog mich Em auf die Tanzfläche. >> Darling… ich… du weißt ich kann nicht tanzen…<< nuschelte ich, als ich barfuß auf das Parkett tappte. >> Aber ich…<< flüsterte er >> Mrs. McCarty Cullen…<< er stellte mich auf seine Füße und langsam bewegten wir uns zu der langsamen Melodie.
Als dann der Moment kam, an dem Emmett mir das Strumpfband mit den Zähnen abziehen sollte, fing ich von Jen einen Vorwurfsvollen Blick ein. Ich hatte meine Schuhe ausgezogen.
Der Abend ging weiter, als ich dann Emmett endlich erklären konnte, dass ich wirklich nicht mehr tanzen wollte, nahm er Joyce und schwang sie übers Parkett. Ich unterhielt mich gerade mit Irene, von den Denalis, als plötzlich das Klirren von Porzellan ertönte. Jenni! Ich war schon bei ihr und sammelte die Scherben ein. Sie jedoch starrte perplex in den Wald. In ihren Gedanken tauchte der blonde Vampir auf. >> jenni…<< fragte ich vorsichtig und berührte sie an der Schulter. Ich wusste, dass sie zucken würde, jedoch schockte es mich trotzdem, als sie vor meiner Berührung zusammen fuhr. >> Er… er… er… war da…<< ihre Stimme war tonlos. Ich wollte jagd auf ihn machen. Ich wollte ihn hier und jetzt zur strecke bringen. >> Am besten wir bitten alle zu geh-<< begann ich doch Jen fuhr mich. >> Auf keinen Fall!<< ihre Stimme überschlug sich fast. >> Edward, Carlisle, ihr passt gut auf Joyce auf, ja? Und wir feiern einfach weiter…<< schlug sie vor. >> Heute ist euer Tag, es gibt immer noch ein Morgen, und dann werden wir weiter sehen<<
Nach diesem Ereignis war sie verschwunden. Hatte sich wahrscheinlich zurückgezogen. Em und ich warteten noch bis alle Gäste gingen, dann setzten wir uns in mein Häuschen. Wir beschlossen morgen Abend unsere Hochzeitsreise anzutreten, ich will zuerst nach Jen sehen…
Das wars für heute
Bye
Sarah


Jenni:

Liebes Tagebuch.
Den heutigen Tag kann ich nicht einfach so abschließen. Er ist etwas ganz besonderes und ich darf ihn nie wieder vergessen. Leider muss ich mich kurz fassen, doch ich mache mir damit keinen Stress.
Heute morgen lag ich neben Joyce auf unserem Bett. Jasper war jagen gegangen, was mich nicht erfreute. Seit dem blonden Vampir war ich nicht gerne alleine, doch ich hatte meinen kleinen Engel bei mir. Sie spielte mit meinen mittellangen Haaren und redete die ganze Zeit vor sich hin. "Mama, erschreck dich nicht, Papa wird gleich reinkommen." Nuschelte die Kleine und ich erstarrte. Dabei vergaß ich ihre wundervolle Gabe. Plötzlich spürte ich einen kalten Atem im Nacken und zuckte leicht zusammen. Meine Kleine lachte herzlich. "Mama, ich hab doch gesagt, Daddy kommt gleich." Lachte Joyce und streckte die Arme nach mir aus. Mein Verlobter legte sanft seine Arme um meinen Körper und legte sich hinter mich. Ich spürte seinen kühlen Atem an meinem Nacken. "Guten Morgen." Hauchte der Vampir hinter mir. "Morgen Daddy." Nuschelte unsere Kleine und ich war immer noch ziemlich erstaunt. Sie wuchs sehr schnell. "Ich liebe euch." Gab Jasper leise zu und nahm sanft Joyce kleine Hand von meinem Bauch. "Wir lieben dich auch." Antwortete ich und schmiegte mich an seine steinharte Brust. Ich erstarrte plötzlich, als ich komische Geräusche aus dem Nebenhaus hörte. Jasper tat dasselbe. "Ehm.. wir gehen spazieren." Stellte ich schnell fest und hörte Sarahs Stimme. Tagebuch, ich weiß nicht, was oder besser gesagt wie sie es dort getrieben haben, aber es klang ganz und gar nicht schön und auf keinen Fall waren es Sachen für ein kleines Mädchen. Ich versuchte sie sogar jetzt schon soweit es ginge, von allem Möglichen fernzuhalten.
Jasper nahm die kleine Joyce auf den Arm und sprang mit ihr aus dem Fenster. Ich kam hinterher, doch ich ging lieber die Treppe runter, sonst brach ich mir noch etwas. Zusammen als kleine Familie rannten wir durch die Bäume auf die Klippe, wo Jasper und ich früher runtergesprungen sind. Dort hatten wir noch nicht so viele Sorgen. Dort war ich noch ein Mensch. Dort war ich noch ein Mensch der verletztbar war und jetzt war ich ein Vampir der auch verletztbar war. Schon komisch, wie sich alles verändert hatte. So lange war es doch nicht her. Jasper und ich setzten uns wie früher wieder an den Rand der Klippe, doch diesmal mussten wir Joyce in unsere Mitte nehmen und sie festhalten. Sie wackelte mit den Beinen und schaute runter. Mir lief ein kalter Schauer über den Rücken, als sie sich nach vorne lehnte und nach unten schaute. "Mama, Papa. Irgendwann verspricht ihr mir, dass wir hier mal runterspringen, ja?" Fragte die Kleine und Jasper fing an zu lachen. "Versprochen, aber erst wenn du älter bist." Nuschelte er und schaute mich bedeutungsvoll an. Er dachte auch an unseren Sprung und an die schöne Zeit, die wir hier zusammen verbracht haben. Genau wie ich.
Joyce legte den Kopf an meine Schulter und gähnte. "Bin ich genauso schnell wie ihr?" Fragte sie und schaute ihren Vater mit großen Augen an. "Das weiß ich nicht Schätzchen, aber ich glaube nicht, da du das meiste von deiner Mutter geerbt hast." Ich boxte dem Vampir in die Seite. "Lass ihr noch ein wenig Kindheit.." Sagte ich fast lautlos. "Ist schon gut Mami. Wir machen das später." Flüsterte Joyce, die meine lautlose Unterhaltung anscheinend mitgehört hatte.
Es dauerte ziemlich lange bis wir wieder zurückgingen. Jasper nahm Joyce erneut auf den Arm, doch diesmal gingen wir zu Fuß. Die Kleine schloss langsam ihre Augen und ihr Körper entspannte sich. "Wir haben eine wundervolle Tochter." Hauchte ich und nahm Jaspers Hand. Ein leichtes Kribbeln erfüllte meinen Bauch. Es war so, als ob wir uns erst gestern frisch verliebt hatten. Als wir ins Haupthaus kamen kam mir Sarah entgegen. "Kannst du mir deinen Koffer leihen? Emmett und ich hatten meinen vor Monaten mal kaputt gemacht." Fragte sie mich und zog mich von Jasper und Joyce weg, die Treppe raus. Wir gingen in mein und Jaspers Zimmer. Dort kniete ich mich hin und griff unters Bett. Eine dicke Staubschicht war drauf zu sehen. "Den habe ich schon seit 6 1/2 nicht mehr angefasst." Lächelte ich Sarah an und sie nickte auch. Vor 6 1/2 Jahren kamen wir nämlich hier hin und seitdem haben wir eine wunderbare Familie gefunden und gegründet. Mit dem Koffer unterm Arm folgte ich Sarah in ihr Zimmer. Dort nahm sie eine volle Hand Kleidung aus dem Schrank und stopfte sie unsanft in den Koffer. Daraufhin öffnete sie noch die Seitentasche und wollte gerade ihre Schuhe in den grauen Koffer packen, doch sie stoppte. "Jen?" Fragte sie lachend und nahm die Zigaretten aus der Seite. Ich find daraufhin auch an zu lachen. "Oh mein Gott, Gibsy.. Weißt du noch, als wir hier ankamen und ich mit dir eine Rauchen wollte, doch du dich um deine Gesundheit gesorgt hast?" Fragte ich sie ein wenig fassungslos. "Genau.. Du hast vor 6 Jahren geraucht wie eine Erwachsene.." Gab sie lachend zu. "Wie jung ich da war..." Nuschelte ich und nahm ihre die Packung mit dem Feuerzeug aus der Hand. "Eine Abschluss-Zigarette?" Fragte ich sie und grinste. "Ach was solls.. wir sind sowieso schon tot.." Grinste sie und nahm die Zigarette aus der Schachtel. Wir hart sich der Satz anhörte.. Vor 6 Jahren wussten wir noch nicht mal, was die Cullens waren, geschweige denn wie das Leben uns verändern würde, aber das war es uns wert. Zwar waren wir jetzt 'tot', aber wir würden 'weiterleben' bis in alle Ewigkeit. Mit einer leichten Bewegung zündete sie sich die Zigarette an und gab mir die Schachtel. Ich tat dasselbe, doch ich hustete mir die Seele aus dem Leib, als ich an der Zigarette zog. Sarah musste lachen, als sie meine Mimik sah. "Ich brauche sowieso keine Kippen mehr." Hustete ich und schmiss die Schachtel einfach in den Mülleimer. Sarah drückte die Zigarette aus und schmiss sie hinterher.. "Rauchen ist nicht mehr so wie früher.." Stellte ich lachend fest, nahm ihre Schuhe, die vor dem Schrank standen und stopfte sie in die andere Seite. Wenn man das so sah, war ich früher schon ein ziemliches Problemkind gewesen, doch ich habe mich sehr verändert. Alles hat sich einfach verändert und nun sitze ich hier neben Sarah in ihrem alten Zimmer im Nebenhaus. "Hier hat alles angefangen und hier muss alles enden." Hatte sie gerade gesagt. Gleich werden wir das frisch getraute Paar verabschieden und dann werden wir sie lange nicht mehr sehen. Es ist ein wenig traurig zu schreiben und auch zu verstehen, aber Sarah wird bald auf einem anderen Kontinent sein, Tagebuch, und dann kann sie nicht mehr schreiben. Aber wir sprechen dir, sobald wir wieder vereint sind schreiben wir dir wieder! Du wirst bald alles wieder erfahren und glaub mir Tagebuch, wir werden noch so lange leben, da hast du uns noch an der Seite.. Joyce und Jasper stehen zusammen mit Emmett an der Zimmertür und warten darauf, dass wir endlich aufhören zu schreiben und dich ins Regal legen.
Wir haben zusammen angefangen in dir zu schreiben und jetzt hören wir zusammen auf.
Bis dann
Jen

Sarah:
Geliebtes Tagebuch,
Ich habe die ehre auf die letzte Seite zu schreiben. Ja, liebes Tagebuch, deine letzte Seite. Du hast mich und Jenni in den vergangenen Monaten durch die wahrscheinlich schwerste und verworrenste Zeit unseres Lebens begleitet und uns immer Trost gespendet. Ob wir nun wussten wer wir sind, wir gerade in einem Verließ oder in einer Höhle saßen oder auch gerade gestorben, ein Kind geboren oder geheiratet haben. Am Ende des Tages musste alles in mehr oder wenigen Details festgehalten werden.
Nun zum heutigen, den letzten Tag für dich, liebes Tagebuch.
Wir feierten fast die halbe Nacht durch, und als sich dann auch die Letzten Gäste verabschiedet hatten, bat Emmett noch um den letzten Tanz. Er zog mich an sich und ich lehnte meine Wange an seine Brust, während er mich mit langsamen Schritten über dii Tanzfläche führte. >> nun hast du alles was du willst…<< flüsterte ich leise und er seufzte glücklich. Da ich hin und wieder auf mein Kleid trat, hob er mich auf seine Arme und trug mich durch den Garten in den Wald hinein. Genüsslich schloss ich die Augen, und als wir bei unserem Haus waren öffnete er mit dem Fuß vorsichtig die Türe. >> Ich wusste gar nicht, dass du die Klischees bedienen willst…<< grinste ich und schlug mir den Kopf an dem Türrahmen an, als er gerade eintreten wollte. >> au! War das Absicht?<< kicherte ich und Emmett lachte schallend. >> Wer weiß…<< grinste er und stellet mich in meinem Zimmer ab. Ich zupfte den Schleier aus meinem Haar und nahm die Haarnadeln raus, sodass meine mahagonifarbenen Haare sich bis zu meiner Hüfte lockten. Emmett hatte schon die Krawatte ausgezogen und knöpfte sich gerade das Hemd auf. >> Kannst du mir mit dem Verschluss helfen?<< fragte ich leise und hielt mir die Haare fest. Emmetts Hände zogen mich an ihn und mit flinken Fingern die circa 70 Knöpfe an meinem Rücken aufmachte. Sanft strich er mir die weiche, weiße Seide von den Schultern…
Als die Sonne dann aufging begann ich zu packen. Auf der Suche nach meinem Koffer machte ich ganz schön viel krach, wie Emmett brummelte. >> Hast du nen Kater?<< grinste ich, als er um 9 immer noch im Bett lag und mich zusah wie ich das Haus auf den Kopf stellte. Daraufhin war er nicht mehr zu stoppen, er packte mich, warf mich über die Schulter und rannte los. Ich hatte schon längst die Orientierung verloren als ich plötzlich durch die Luft segelte und mit einem >Platsch< im Meer landete. >> Emmett!<< brüllte ich und guckte belustigt zu dem Halbnackten Vampir der sich am Strand kaputtlachte. Er sah so unglaublich sexy in der schwarzen Smokinghose.
Wir spielten noch eine Weile am Strand, bis wir uns dann auf den Weg nach Hause begaben waren wir voller Sand.
Jenni und Jasper waren anscheinend mit Joyce weg, also duschten Em und ich und nacheinander und guckten noch etwas Football. Als dann endlich Jenni und ihre kleine Familie zurückkehrten sprang ich sofort auf und nahm Jen in beschlag. >> Kann ich mir deinen Koffer borgen?<< fragte ich sie.
Sie zog den roten Hartschalen Koffer unterm Bett hervor und wischte mit der Hand die Staubschicht mit der Hand runter. >> Den hab ich seit 6 ½ Jahren nicht mehr gebraucht…<< sie blickte etwas verträumt drein, was mich darauf schließen lässt, dass sie mit den Gedanken in der Vergangenheit herumschweifte.
Als ich meine Sachen packte, saß sie auf meinem Bett und erzählte mir etwas. Ich öffnete gerade die Seitentasche um meine Sneakers einzustecken, als mir eine kleine Schachtel ins Auge stach. >> Jenni…<< ich lachte und holte die Zigarettenpackung raus. >> jaa… die kommt noch von früher… weißt du noch, ich wollte dich überreden, doch du hast dir immer Sorgen um deine Gesundheit gemacht…<< kicherte sie und kletterte vom Bett. >> Willst du eine?<< ich bat ihr eine an. >> wir sind ja e schon tot…<< ich grinste und steckte mir eine an. Meine erste Zigarette in meinem ewigen „Leben“. Jenni nahm auch eine in den Mund und machte sie an. Wir husteten nach den erstem Zug. Dann drückte ich sie aus und warf sie in den Müll. Die Schachtel und Jen Jens wanderte mit den Worten >Ich brauch sowieso keine Kippen mehr


Epilog




Wir möchten uns für die vielen Herzen und Kommentare bedanken, die ihr uns in den vielen Monaten hinterlassen habt.

Hiermit ist das Buch beendet. Sarah und mir hat es sehr viel Spaß gemacht es zu schreiben. Nach langen Überlegungen haben wir beschlossen das Buch zu beenden, da wir uns anderen Ideen widmen möchten. Ich kann euch beruhigen.. ein anderes Tagebuch ist schon in Arbeit.

Ich hoffe, ihr habt genauso mitgefiebert wie ich. Es war immer eine große Herausforderung für uns den Eintrag 'perfekt' zu gestalten.

Nochmal vielen, vielen Dank für die vielen Herzen!

Eure
Sarah & Jenni

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 12.07.2011

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