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Bis(s) mein Herz nicht mehr schlägt




Hallo mein Name ist Amy Cullen. Ich bin 17 Jahre alt und habe blondes lockiges Haar. Mein Leben verlief nie normal, aber daran hab ich mich gewöhnt. Meine Eltern starben bei einem Autounfall, als ich 2 Jahre alt war. Keine Familie wollte mich und somit bin ich in einem Heim gelandet. Mit 7 Jahren bin ich dort weggelaufen und lebte auf der Straße. Ich war halb verhungert, als Carlisle mich fand. Er hat mich bei sich aufgenommen und festgestellt, dass ich krank bin. Ich habe Herzrhythmusstörung. Ich bin bei den Cullens großgeworden. Es war am Anfang sehr komisch, weil sie alle anders waren. Genau genommen waren sie Vampire. Mit 14 Jahren habe ich Gefühle für Emmett entwickelt. Es war sehr schwer es geheim zu halten, weil Edward sich immer über meine wirren Gedankengänge lustig machte. Emmett hatte es erfahren und erwiderte die Gefühle am Anfang nicht, doch mit der Zeit kamen wir uns immer näher. Alice hatte mir mal erzählt, dass ihre -unsere- Familie mal zu 8 war, doch Emmers Gefährtin Rosalie wurde getötet. Anscheinend hatte sie ein unsterbliches Kind erschaffen und die Volturi haben es erfahren. Sie wurde sofort getötet und das Kind auch. Emmett sprach zu der Zeit mit niemandem mehr, außer mit mir. Das ging die ganzen Jahre so und jeder machte sich Sorgen, doch er fing langsam wieder an Freude am Leben zu haben. Ich wurde älter, aber die Cullens nicht. Nun möchte ich euch meine Geschichte erzählen.



Kapitel 1

"Amy, versuch zu atmen!" Versuchte Alice mich zu beruhigen. "Ich ... kann .... nicht..." Brachte ich hervor. Ich konnte keine Luft holen. Warum konnte ich meine Familie nicht einmal in Ruhe lassen? Ich lag auf dem Boden. Gerade war ich noch duschen gewesen und jetzt liege ich auf dem Fußboden im Flur und Alice versuchte mir zu helfen. Nach sehr langer Zeit in der ich stoßweise atmen musste, damit ich überhaupt Luft bekam, verschwand der kleine Raum in meiner Lunge und ich konnte langsam wieder richtig ein- und ausatmen. Wie in Zeitlupe setzte ich mich auf und schaute Alice in die Augen. "Es tut mir Leid.... Meine Lunge -.." Ich musste nicht zu Ende reden. Sie verstand sofort. "Wo sind die Anderen?" Fragte ich lautlos. Alice half mir hoch. "Sie kommen in wenigen Sekunden von der Jagd zurück." Antwortete Alice daraufhin. "Warum?" Ich wunderte mich, weil sie eigentlich erst in 3 Stunden zurückkommen wollten. Alice sah entschuldigend zu Boden. "Oh Alice ... Warum hast du sie angerufen?“, beschwerte ich mich. Ich setzte mich langsam auf die Couch, um nicht noch einen Anfall zu bekommen. Ich legte den Kopf in den Nacken und atmete mehrere Male ein und aus. Im nächsten Moment ging die Haustür auf und aufgelöster Engel kam mir entgegen. "Amy?" Flüsterte er und setzte sich sofort neben mich. "Es ist alles in Ordnung." Erklärte ich ihm schnell und nahm seine Hand. "Amy, darf ich dich bitte nochmal untersuchen?" Fragte diesmal Carlisle. "Carlisle . Das ist nicht nötig. Es war ein ganz normaler Anfall." Entgegnete ich. Spätestens jetzt hätte ich meine Tabletten genommen. "Sie hat ihre Tabletten vergessen." Murmelte Edward aufgebracht und schaute Carlisle an. Als ich nicht versuchte mich zu verteidigen schüttelte Esme traurig den Kopf. „Es geht um dein Leben, Amy.“, fing sie an und kniete sich vor mich. „Du kannst uns hier auf der Welt nicht einfach alleine lassen. Jeder von uns braucht dich.“ Carlisle seufzte und rannte hoch in sein Arbeitszimmer. Nach wenigen Sekunden stand er wieder vor mir und gab mir eine Tablette und ein Glas Wasser. Widerwillig nahm ich es entgegen und schluckte die Tabletten zusammen mit dem Wasser herunter. Ich hatte mich mit der Zeit an das Tabletten schlucken jeden Morgen gewöhnt. "Und was hast du dir dabei gedacht?" Fragte Esme mich fassungslos. "Ich bin aufgestanden und wollte erst duschen gehen und sie danach nehmen. Ich habe ein wenig zu lange geduscht und bin gerade fertig angezogen den Flur entlang gegangen, als ich plötzlich keine Luft mehr bekam." Gab ich leise zu. Emmett zuckte leicht zusammen. „Du musst sie vor jeder körperlichen Aktivität am Morgen nehmen. Und dann mittags 4 Stunden später die doppelte Dosis. Das muss ich dir doch nicht jeden Tag sagen. Abends-.“ Ich beendete seinen Satz ohne mit der Wimper zu zucken. „Abends muss ich die Dosierungen von morgens und mittags nehmen und zusätzlich noch die Pinken.“ Carlisle schaute an mir vorbei. Er war es mittlerweile gewöhnt, dass ich ihm das Wort abschnitt, aber ich konnte nicht einfach nur so da sitzen und warten. „Liebes, wir wissen wie schwer das für dich ist, aber versteh uns doch.“ Esme stand von dem Coach auf und lief in die Küche. Ich schloss langsam die Augen und lehnte mich gegen Emmetts Brust.
>>Edward, kannst du mich später zu Carlisle ins Krankenhaus bringen? <<, fragte ich ihn lautlos und öffnete die Augen. Seine Augen waren leicht geweitet. >>Mach dir keine Sorgen, doch sag es keinem. << Er nickte, murmelte etwas leises und verschwand. Wie sehr er mir damit immer wehtat, wenn er so lautlos sprach. Ich wurde aus den Gedanken gerissen und sah Carlisle plötzlich seine Jacke vom Haken nehmen. „Ich fahre ins Krankenhaus.“, verabschiedete er sich und küsste Esme kurz. Sie verschwand daraufhin in der Küche und ich schaute zu Emmett der neben mir saß. Seine Lieder waren gesenkt. "Du musst mehr essen." Meinte Esme und reichte mir einen Teller mit geschmiertem Brot. Alice und Jasper gingen die Treppe hoch und verschwanden in ihrem Zimmer. Sie machten sich für die Schule fertig. "Ich weiß." Nuschelte ich leise und lehnte mich an Emmetts Schulter. Seine Muskeln waren immer noch angespannt. In dem Moment wäre eine harte Steinwand bequemer als Emmetts Schulter. Ich schaute ihm ins Gesicht. "Emmett, was ist los?" Fragte ich ihn. Er schüttelte leicht den Kopf. „Deine Sorgen sind unbedenklich.“, flüsterte ich und nahm seine Hand. "Du weißt, dass das immer passieren kann. Jeder Zeit, aber höre ich dadurch für immer auf zu atmen? Nein, noch nicht. Jetzt ist es noch nicht vorbei.", sagte ich ohne nur einen Augenblick ängstlich zu klingen. Mein Engel atmete tief ein. "Du hast keine Angst." Stellte Emmett fest. "Warum hast du keine Angst?" Fragte Esme, die sich mit einem Buch in den Sessel neben dem Klavier setzte. "Wir haben panische Angst um dich, Amy." Ich setzte mich langsam auf. "Ich habe keine Angst, weil ich jeden Moment -den ich mit euch verbringe- genieße. Weil ich weiß, dass jeder Moment der Letzte sein kann." Erklärte ich ruhig und mit fester Stimme.
In dem Moment als ich das sagte, war Emmett auf einmal weg. Ich stand auf und ging zum Fenster. „Er kommt gleich wieder. Er leidet jeden Moment mit dir und er leidet auch, wenn es dir gut geht.“, flüsterte Esme und ihre goldenen Augen sahen mich an. Ich wollte mich gerade wieder hinsetzen, als ich anfing stark zu husten. Sie legte das Buch zur Seite. Mit schnellen Schritten ging in die Küche und stützte meine Hände neben dem Waschbecken auf. Ich konnte einfach nicht aufhören zu husten. Ich spürte wie ich Wasser in das Spülbecken spuckte und nach Luft rang. Plötzlich war die kalte Hand auf meinem Rücken verschwunden und ich spürte eine andere. Jemand hielt mich an der Taille fest und stützte mich. Mein Hals war wegen des Hustens so gereizt gewesen, dass ich nicht nur Wasser sondern auch Blut spuckte. Ein Zittern ging durch meinen Körper und ich machte den Wasserhahn auf. Sie litten zusätzlich, wenn mir so etwas passierte. Es dauerte mal wieder etwas bis ich meinen Körper wieder unter Kontrolle hatte. Ich drehte mich um und erkannte Jasper. „Es.. es tut mir leid.“, entschuldigte ich mich. Bei ihm war es mir sehr unangenehm, weil er mit dem Tierblut noch nicht ganz klar kam. „Alles ist gut. Geht’s wieder?“, fragte er mich und spülte nochmal durch das Waschbecken. Esme hielt mir ein Glas Wasser hin. „Danke.“, murmelte ich und eine Träne kullerte über meine Wange. Ich wusch sie ganz schnell weg. Das kalte Wasser runter zu schlucken war sehr schmerzhaft, aber ich drückte die Augen zu. In dem Moment hörte ich wie die Tür aufging und Emmett plötzlich in der Küche stand. „Alles in Ordnung?“, fragte er und ich bemerkte wie nervös er war. Ich nickte, da mein Hals ziemlich wehtat. Jasper schaute ihn wütend an. Ich bemerkte ein kurzes Zucken auf Jasper’s Lippen und Emmett verließ, gefolgt von Jasper den Raum. Esme hielt mich an der Schulter fest, doch ich befreite mich. Sie packten mich nie feste an. Eigentlich nur als wäre ich zerbrechliches Glas. Ich ging durch das Wohnzimmer und blieb vor der geschlossenen Tür stehen. „Wie konntest du nur einfach so abhauen? Meinst du nicht für sie ist es schwieriger als für dich?“, schrie Jasper ihn wütend an. Emmett schnaubte. „Ich konnte ja nicht ahnen, dass so etwas passiert. Es war ja nicht so schlimm.“, meinte Emmett, aber ich bemerkte wie verzweifelt er war. Jemand tritt wütend in den Boden. „Sie hat Blut gespuckt.“, erwiderte Jasper daraufhin. Emmett war stumm. „Ihr Herzschlag ist ziemlich im Keller. Ganz zu schweigen von ihrem Blutdruck. Sie sieht aus wie eine Leiche.“, Jasper atmete wütend aus. „Genieß jede verdammte Sekunde mit ihr. Nicht so wie bei Rosalie.“ Ab da an hörte ich nicht mehr hin. Ich ging hoch in mein Zimmer und setzte mich auf das Bett. Der Ausblick war gewaltig. Als ich einmal krank im Bett gelegen habe, haben Edward und Emmett die Wand eingehauen und ein riesiges Fenster eingesetzt. Innerhalb von 30 Minuten – in denen ich auf der Couch gelegen und gewartet hatte- haben die beiden das geschafft. Ich musste immer grinsen, wenn ich rausschaute- nur heute nicht. Heute war einfach nicht mein Tag.
Ich lehnte mich an die Lehne meines Bettes und sank auf den Boden. Es war ziemlich eindeutig, dass noch etwas mit mir nicht stimmte. Meine Konzentration war ziemlich unter null und ich hatte schreckliche Kopfschmerzen. Als die dumpfen Laute von unten verstummten hörte ich wie eine Treppenstufe knirschte und meine Zimmertür aufging. „Amy?“, fragte die Stimme meines Engels. Er setzte sich neben mich und strich mir sanft über die Wange. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich angefangen habe zu weinen. „Psssch... alles ist gut.“, versuchte Emmett mich zu beruhigen. „Was meinte Jasper damit, nicht so wie bei Rosalie?“, fragte ich ihn und rutschte von ihm weg. Sein Atem stockte. Warum habe ich das nur gefragt? Ich musste auch immer den Moment versauen. „Ich..“, er stockte. „Ich habe sie damals alleine gelassen.“, antwortete er und schaute mich mit seinen dunklen Augen an. „Womit?“, fragte ich leise und drückte seine Hand. „Als sie Melinda gebissen hat. Sie brauchte meine Hilfe, doch ich habe sie alleine gelassen.“ Stille.
„Jasper hat Angst, dass ich dich auch alleine lasse. Er möchte nicht das du genauso qualvoll und alleine stirbst, wie sie.“ Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Er war nicht für sie da, als sie für ihn und sich eine Familie schuf, weil sie nicht mehr alleine sein wollte. „Em.. so bist du jetzt nicht mehr. Du hast dich verändert. Hab keine Angst.“, ich rückte wieder zu ihm und schlang meine Arme und ihn. „Ich habe dich vorhin alleine gelassen und das tut mir so leid.“, er bereute es. „Es gibt nichts wofür du dich entschuldigen musst. Es war nur ein kleiner Anfall. Und ich war nicht alleine. Du brauchst Zeit für dich und ich weiß, ich bin sehr oft ziemlich taktlos.“ Eine weitere Träne kullerte über meine Wange und ich schaute nach draußen.
"Ich wollte nie, dass irgendjemand wegen mir leidet." Stellte ich leise fest. Jeder normale Mensch hätte es bei dem Satz belassen, aber Emmett war nicht normal. "Wie meinst du das?" Fragte er nach. "Am Anfang von meiner Krankheit habe ich mir geschworen niemanden zu nahe zu kommen, aber es ist mir nicht gelungen. Und jetzt sitzt du mir gegenüber und machst dir große Sorgen um mich. Und du leidest meinetwegen. Ich weiß, dass du mich am liebsten auf der Stelle umbringen willst, weil deine Natur es von dir verlangt, aber du tust es nicht. Du solltest aber all das nicht durchleben und schon gar nicht wegen mir." Erklärte ich ihm. Er wandte sein Gesicht von mir ab und schaute –wie ich- aus dem Fenster. Die Sonne versteckte sich hinter einer riesigen Wolkendecke. Emmett schwieg. Nach kurzer Zeit sah ich etwas in seinen Augen funkeln. "Was soll ich denn machen?" Fragte er mich und drehte seinen Kopf zu mir. "Soll ich dich jetzt auf der Stelle umbringen? Ist es das, was du willst ... Den Tod? Meinst du, ich könnte dich einfach so töten?!" Emmetts Stimme war aufgebracht. Eine Träne kullerte mir über die Wange. Emmett bemerkte es und flüsterte: "Ich könnte dir nie etwas antun!"
Ich schloss meine Augen und legte meinen Kopf an seine Schulter. "Es tut mir leid." Flüsterte ich erneut leise und bemerkte, wie er seine Arme um meinen Körper schlang.
In dem Moment bemerkte ich, wie müde ich war und meine Kopfschmerzen hatten sich verschlimmert. Jemand klopfte. „Ich muss jetzt in die Stadt, Amy du wolltest mitkommen.“ Es war Edward. „Ja, gerne. Gib mir 5 Minuten.“, antwortete ich leise und sah Emmett an. Ich stand auf und ging zu meinem Kleiderschrank. Daraus nahm ich mir einen dunkelblauen Mantel. Er passte zu meiner weißen Jeans. „Amy, ich komme mit.“, meinte mein Engel, doch ich schüttelte lächelnd den Kopf. „Edward ist dabei und es soll eine Überraschung werden.“, versuchte ich mich munter rauszureden. Ich küsste ihn kurz und ging mit leisen Schritten in Richtung Tür. Emmett tauchte plötzlich vor mir auf und küsste mich sanft. „Mach aber keinen Quatsch.“, bat er. Ich lächelte leicht und ging zu Edward, der an der Treppe auf mich wartete. Seit ich mit 8 Jahren während eines Anfalls die Treppe runtergefiel, lies mich keiner so recht aus den Augen, wenn ich die Stufen betrat. Ich merkte Edward an, dass er ziemlich beunruhigt ist, doch ich versuchte es größtenteils zu ignorieren. „Bis später Esme“, verabschiedete ich mich von ihr und küsste ihre Wange.
Edward schlug die Autotür zu und startete den Motor. Als wir den Highway erreichten und außer Hörweite waren, fing Edward an Fragen zu stellen. „Was genau fehlt dir?“ Ich dachte an die heftigen Kopfschmerzen, die Konzentrationsschwäche, die Übelkeit und die Müdigkeit. Er sog stark Luft ein. Schnell versuchte ich es herunterzuspielen. „Aber es geht mir gut.“ – Lüge. Etwas zu schnell nahm er eine Kurve, doch das interessierte ihn nicht. Ich war ja die einzige die sterben konnte und bald sterben würde. „Warum hast du Carlisle nichts gesagt, als er vorhin im Wohnzimmer saß?“ Ich schüttelte den Kopf. „Emmett war dort und.. und alle anderen, die ich nicht verletzen wollte auch. Du konntest meine Gedanken hören, das war etwas anderes.“ Ich schaute auf das Ortsschild, an der Landstraße. Bengleburry, Minnesota. Eine kleine Stadt mit 15,000 Einwohnern. Edward verstummte, als wir auf den Krankenhausparkplatz fuhren.
Ich atmete tief ein und öffnete die Autotür. Etwas benebelt, ging ich durch die große Eingangstür zum Empfang. „Guten Tag, was kann ich für Sie tun?“, fragte mich die nette Krankenschwester. „Mein Name ist Amy Cullen, ich würde gerne einen Termin bei Dr. Cullen haben.“, meldete ich mich an und sah in das Wartezimmer des Krankenhauses und der Notaufnahme. „Bitte nehmen Sie einen Moment Platz, Dr. Cullen wird gleich aus dem OP kommen und wird Sie dann untersuchen.“ Ich bedankte mich höflich bei der molligen Frau und setzte mich neben Edward auf einen Wartestuhl. Ich betrachtete Edward missmutig. „Du musst nicht mitkommen, du kannst auch draußen warten.“, versicherte ich ihm und schaute in Richtung Blutspende und dem Mädchen neben mir, was sich das Knie ganz heftig aufgeschlagen hatte. „Nein, ist schon in Ordnung.“ Und somit war unser Gespräch beendet. Ich hatte Edward verletzt indem ich meine Gedanken vor ihm verborgen hatte, doch er musste verstehen, dass er nicht immer alles wissen durfte. „Ich hätte es aber gerne gewusst, Amy.“, beschwerte sich Edward, der meine Gedankengänge gespannt verfolgte. „Vielleicht ist es etwas ernstes, aber wer weiß das schon. Edward, du bist mein Bruder und nicht mein persönlicher Therapeut. Es ist nicht deine Aufgabe-“ Ich verstummte als ich Carlisle sah- der mit schnellen Schritten auf uns zukam. Er sah ziemlich besorgt aus, was ich auch verstehen konnte, wenn seine todkranke Tochter in einem Krankenhaus auftauchte.
Ich stand auf und Carlisle packte mich behutsam an der Schulter und führte uns in sein Arbeitszimmer. Lautlos und fast zu schnell für das menschliche Auge schloss er die Tür und schon merkte ich wieder, diese vor Besorgnis brennenden Augen- die ich so sehr hasste.
„Alles in Ordnung, Amy? Was ist passiert?“, fragte er mich und Edward verzog das Gesicht. „Ich habe oft schreckliche Kopfschmerzen, dazu kommt die Konzentrationsschwäche. Ich bin tagsüber ziemlich müde, was aber auch von den Tabletten kommen kann, aber die meiste Zeit ist mir Übel.“ Carlisle blinzelte mehrmals. „Was? Seit wann?“, fragte er etwas perplex. Ich hustete kurz. „Seit ungefähr 6 oder 7 Wochen.“, nuschelte ich und schaute verlegen zum Boden. Edward stand ganz hastig auf und stellte sich an das Fenster. Er bestrafte sich anscheinend. Carlisle hatte immer noch die Augen geschlossen. „Warum Amy, warum hast du uns nichts gesagt? Wie kannst du nur?“ Ich hatte Carlisle noch nie so angespannt und sauer gesehen. „Es.. Es tut mir leid. Ich dachte es wäre nicht wichtig gewesen.“ Das war eine ganz schön lahme Entschuldigung, schoss es mir durch den Kopf. „Nicht wichtig? Es geht um dein Leben!“ Edward mischte sich ein. „Ja, da hast du Recht. Mein verdammtes Leben. Das es noch kein Ende gefunden hat wundert mich!“, schrie ich die Beiden an und eine Träne floss über meine Wange. Ich blinzelte die restlichen Weg. Plötzlich saß Edward wieder vor mir. „Sag so etwas nicht Amy, bitte.“ Seine Stimme klang traurig und er wischte mir die Tränen weg. „Was ist mit Emmett? Er braucht dich.“ Ich schluckte schwer. „Er wusste, dass ich schwer krank bin und hat mich trotzdem gewählt. Er hat mich gewählt und kann mich auch wieder verlieren.“ Alle Wege sind offen, nur die Hoffnung ist geschlossen. Edward blieb still. Dann sah ich zu Carlisle, der auf eine Akte starrte. Meine Akte.


Impressum

Tag der Veröffentlichung: 08.06.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
An meine beste Freundin... Ich hab dich lieb :*

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