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Prolog



Träume sind Wirklichkeiten, die nicht enden wollen.
Wirklichkeiten sind Träume, die zu Ende sind

 

 Prolog: 

Mein Name ist Ashley Mason und ich bin 18 Jahre alt. Ich habe lockige, rote Haare, jedoch bin ich nicht sehr groß. Mein Leben verlief anders, als geplant. Vor 3 Jahren war ich mit meinen Eltern im Urlaub in Los Angeles. Eines Tages bin ich im Park spazieren gegangen und bin ausversehen in einen jungen Mann reingelaufen.

Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nicht, wer dieser geheimnisvolle Fremde war, doch ich habe mich sofort in ihn verliebt. Wir lernten uns besser kennen und er verriet mir seinen Namen. In den ganzen Wochen an der Westküste genoss ich jede einzelne Sekunde mit ihm und wir kamen uns immer näher.

Mein Alter erlaubte es uns nicht es offiziel zu machen, doch heute änderte sich alles. Jackson würde zu uns nach Hause kommen und mit mir meinen 18 Geburtstag feiern . 

Kapitel Eins

Am frühen Morgen schlug ich die Augen auf. Ich war so aufgeregt und wusste nicht, wie ich die nächsten zwei Stunden überleben sollte. Wir hatten erst 7 Uhr am Morgen und um 9 Uhr würde der Flieger ankommen. Ich setzte mich aufrecht hin und schaute mich in meinem Zimmer um. Es war ziemlich groß und hatte rote Wände. Naja, rot kann man sie nicht mehr nennen. Es hingen zu viele Poster daran. Ich war so froh.

Heute war mein 18 Geburtstag und es würde eine große Überraschung für meine kleine Schwester werden, wenn aufeinmal ein Star in der Tür stehen würde und mir zum Geburtstag gratuliert. Ich räumte meine schmutzigen Sachen alle ins Bad und ging zu meinem Kleiderschrank. Daraus nahm ich mir eine schwarze Röhrenjeans und ein blaues Top. Dann nahm ich mir meine schwarzen High-Heels aus dem Schuhschrank und ging ins Badezimmer. Ich ging schnell unter die Dusche und zog mich an. Dann putze ich mir die Zähne und verschwand wieder ins Schlafzimmer. Mein Zimmer war aufgeräumt, die Poster abgehangen und ich hatte mich schick angezogen.

Ich stand mitten im Zimmer und dachte nach. Wie würden meine Eltern reagieren? Könnte ich die ganzen Reporter ertragen? Würde ich es schaffen, wenn er wieder in LA ist? Alles drehte sich und ich beschloss mich noch eine halbe Stunde aufs Bett zu legen. Ich döste noch eine kurze Zeit, bevor ich aufstand und aus meinem Zimmer verschwand. Im Flur hing ein großer Spiegel und ich schaute nocheinmal hinein, ob alles in Ordnung war. Meine Frisur saß. Das Make-up auch. Was sollte jetzt noch schief gehen?

In dem Moment rannte meine kleine Schwester Lucy in mich rein. "Hey, da ist ja meine Achtzehnjährige große Schwester." Grinste sie mich an. Ich küsste sie auf die Wange. "Da ist ja meine Dreizehnjährige kleine Schwester." Lachte ich und ging die Treppe herunter. "Wusstest du, dass auf dem Flughafen sich hunderte Reporter tummeln?" Fragte Lucy, die hinter mir herging. "Nein sollte ich?!" Antwortete ich mit gespielter Unwissenheit. "Ich weiß auch warum. Jackson Rathbone kommt nach Sydney." Schrie sie durchs ganze Haus. Bei seinem Namen wurde ich rot. Meine Gefühle spielten verrückt und meine Hände fingen an zu zittern. Wenn Lucy wüsste, dass ich genau mit dem Jackson Rathbone schon seit 3 Jahren zusammen bin, dann würde sie mich umbringen. Und das wird auch passieren, denn Jackson würde in weniger als einer halben Stunde hier sein.

"Happy Birthday." Die Stimme meiner Mutter holte mich aus meinen Gedanken. Ich lächelte sie an. "Alles Gute zum Geburtstag , Kleines." Wünschte mir mein Dad und küsste mich auf die Stirn. Anscheinend war ich so in Gedanken gewesen, dass ich sie garnicht gehört hatte. Lucy lachte über meine verwunderte Miene. "Danke." Grinste ich. Meine Mom zog mich am Ärmel ins Wohnzimmer. Was ich dort sah verschlug mir die Sprache. Der Esstisch war gedeckt. Die Geschenke standen daneben. Es hingen überall Girlanden. "Das hättet ihr nicht machen müssen." Sagte ich erstaunt. "Ach Schätzchen, du bist jetzt 18 und das soll gefeiert werden." Meinte Dad lachend. "So jetzt pack die Geschenke aus." Ich ging zu den vielen Paketen und nahm das kleinste heraus. Ich riss das Geschenkpapier ab und staunte. "Das ist ein Sparbuch." Sagte ich verwirrt. Mom stellte sich neben mich. "Ja, mach es auf. Dein Dad und ich haben jeden Monat etwas draufgezahlt und wollten es dir an deine 18 Geburtstage schenken. Und heute ist dein 18 Geburtstag, also-.“ Mom beendete nicht ihren Satz.

Ich klappte die letzte Seite auf und erstarrte. Die Endsumme betrug 25.000$. "Oh Mom." Sagte ich und fiel ihr um den Hals. "Danke Dad." Bedankte ich mich auch bei ihm. "Für unsere kleine erwachsene Tochter." Flüsterte Mom mir ins Ohr. "Damit kannst du machen, was du willst." Ich war noch völlig sprachlos, als Lucy mir das nächste Päckchen gab. "Das ist von mir." Sagte sie leise und lächelte. Ich machte es auf und ich erkannte mein altes Kleid. "Das habe ich dir vor 7 Jahren geklaut und möchte es dir wiedergeben." Gab sie verlegen zu. Ich lachte. "Danke, das hatte ich mir schon gedacht."

Die nächsten Geschenke waren von Oma und Opa. Socken von Oma. Handschuhe von Opa. Ich wusste nicht, was ich mit Handschuh im Sommer anstellen sollte, aber ich nahm sie dankbar entgegen. Als ich meine Geschenke ausgepackt hatte, gingen wir an den Esszimmertisch und setzten uns. "Am frühen Morgen Kuchen... lecker." Lachte ich. Mein Blick galt der Uhr. Wir hatten 9.15 Uhr. Jackson müsste gleich da sein. "Mom, wir haben noch einen Teller vergessen." Sagte ich. Mom starrte mich verwirrt an. "Ich möchte euch heute jemanden vorstellen." Antwortete ich, auf den verwirrten Blick meiner Familie. Dad runzelte die Stirn.

Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. Meine Mom stand auf und holte noch einen Teller und Besteck aus der Küche. Die Sekunden vergingen viel zu langsam. Ich war total aufgeregt. Heute würde ich Jackson das erste Mal seit 1 1/2 Jahren wiedersehen. Es war etwas total anderes ihn immer über die Web-Cam sehen zu müssen. Plötzlich holte mich das Klingeln der Tür aus den Gedanken. Ich sprang auf und achtete nicht auf die komischen Blicke, die mir meine Familie zu warf.

In meinem Magen tobten tausende Schmetterlinge, als ich daran dachte, dass Jackson direkt hinter der Tür auf mich wartete. Ich atmete einmal aus, legte die Hand auf den Türgriff und öffnete sie. Mein Herz raste, als ich dieses wunderschöne Gesicht sah. Jackson lächelte mich an. Meine Beine gaben fast nach. Mit Mühe und Not schaffte ich es nicht weg zu knicken. Dort stand er. Der wundervollste und liebenswürdigste Mensch auf der ganzen Welt. Er lächelte immer noch. Sein schiefes Lächeln , was ich so an ihm liebte. Sein langes zerzaustes Haar fiel ihm ins Gesicht. "Hey." Begrüßte ich ihn. "Happy Birthday." Flüsterte er und beugte sich zu mir runter. Seine Hände lagen an meiner Taille.  Als sich unsere Lippen trafen konnte ich die Schmetterlinge nicht mehr halten. Sie flatterten überall in meinem Körper. Unsere Lippen spielten zusammen und keiner wollte sich in diesem Moment voneinander lösen.

Doch irgendwann mussten wir aufhören. "Ganz offiziell." Flüsterte ich, als wir uns wieder voneinander lösten. Ich nahm seine Hand und ging durch den Flur ins Wohnzimmer. Jackson hatte noch im letzten Moment die Tür zugemacht. Kurz vor dem Wohnzimmer stoppte ich. "Wir schaffen das." Flüsterte er mir beruhigend ins Ohr. In diesem Moment fühlte ich mich so sicher wie noch nie. "Denk dran, meine kleine Schwester ist ein riesen Fan von dir." Warnte ich ihn nochmal, bevor ich den Raum betrat. Jetzt gab es kein Zurück mehr. 

Kapitel Zwei

Die Köpfe meiner Familie fuhren herum und sahen uns mit großen Augen an. "Mom, Dad, Lucy, darf ich vorstellen, dass ist mein Freund Jackson." Meine Schwester ließ die Gabel fallen, als ich das sagte. "Du bist mit Jackson Rathbone zusammen?" Fragte sie fassungslos. Ich nickte. "Hallo Mr. und Mrs Mason, freut mich Sie kennenzulernen.“, "Wir freuen uns auch dich kennenzulernen, Jackson." Erwiderte Mom freundlich und zeigte Jackson, dass es sich setzten sollte. Ich überlegte kurz, setzte mich aber anschließend auf seinen Schoß. Mein Dad verschluckte sich an dem Wasser, was er gerade trank.

Lucy starrte mich immer noch vorwurfsvoll an. Die Stimmung im Raum war angespannt. Meine Mom lächelte uns an. "Mein Name ist Carrie und das ist Preston, mein Mann.“, "Und ich bin Lucy." Sagte meine Schwester verlegen. Mein Vater räusperte sich. "Entschuldige die Frage, aber habe ich dich nicht einmal in einem Film gesehen?" Lucy seufzte und ich musste lachen. Mom musste auch grinsen. Jackson lachte und blies seinen Atem in meinen Nacken. Ich hatte ihn so vermisst. "Ja Sir. Ich bin Schauspieler." Antwortete Jackson. Dad runzelte erneut die Stirn. "Und wie alt bist du?" Fragte er. "26." Sagte Jackson schlicht. "Und wann habt ihr euch kennengelernt?" Fragte diesmal meine Schwester neugierig.

Ich hatte in diesem Moment einen Kloß im Hals. Als ich Jackson kennenlernte war ich 15 und er 23 und es war verboten. "Als ich 15 war haben wir doch den Urlaub nach Los Angeles gemacht und dort hab ich Jackson getroffen." Gab ich zu. Dad wirkte ganz locker und sagte nichts weiter dazu. "Und du wohnst wirklich in L.A.?" Fragte Lucy aufgeregt. Jackson lachte und nickte stumm. "Kennst du Kellan Lutz?" , "Nein! Nein! Nein! Diese Gespräche, die du im Kopf hast,  fangen wir garnicht erst an! Und natürlich kennt Jackson Kellan Lutz, sie haben zusammen einen Film gedreht.“ Unterbrach ich ihre Fragerei, sonst ging das noch Ewig so weiter. Anscheinend war es ihr peinlich, da sie rot anlief. Die Stimmung war immer noch angespannt. Ich nahm mir ein Stück Kuchen. "Hast du Hunger?" Fragte ich Jackson. "Ja ein bisschen." Gab er zu. Ich fütterte ihn sozusagen wie ein kleines Kind. Meine kleine Schwester bekam große Augen, als sie unsere Turtelei mit ansah. Meine Eltern begannen auch zu Essen. Als wir fertig waren hatten wir insgesamt 2 Stücke Kuchen verdrückt und mussten Lachen, weil ich fast nie Jacksons Mund getroffen hatte.

Ich nahm am Ende die Serviette und wischte ihm einmal mitten übers Gesicht. Er lachte und machte das Gleiche auch bei mir. "Mom , Dad. Wir gehen hoch... Wenn Grandma und Grandpa da sind, sind wir wieder hier." Lachte ich und stand auf. Als wir im Flur ankamen, drehte mich Jackson zu sich. Dann trafen unsere Lippen aufeinander und ich vergaß alles um mich herum. Doch dann traf mich ein Gedanke. Mom, Dad und Lucy waren im Nebenzimmer. Ich löste mich von ihm. "Oben." Flüsterte ich.

Jackson begriff und folgte mir die Treppe rauf. Ich ging zielstrebig auf mein Zimmer zu und machte die Tür auf. Jackson legte seine Hände an meine Taille und schob mich ins Zimmer. "Wow... aufgeräumt." Staunte Jackson. "Und du hast gar keine Poster von mir." Fügte er traurig hinzu. Ich grinste und befreite mich aus seiner Umarmung. Dann griff ich mit der Hand unters Bett und zog einen ganzen Stapel Poster heraus. Jackson lachte. "Die sind alle von dir." Flüsterte ich verlegen. "Ich habe jede Zeitschrift gekauft, wo ein Poster oder Artikel von dir drin war. Aber das Zimmer meiner Schwester sieht tausendmal schlimmer aus. " Flüsterte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen.

Jackson lächelte schief und küsste mich. Ich erwiderte den Kuss. Mit meinen Händen wühlte ich in seinen Haaren. Da fiel mir wieder ein, dass ich jetzt Achtzehn war und tun und machen konnte, was ich wollte. "Jackson." Flüsterte ich an seine Wange. "Ich bin Volljährig und du brauchst dir keine Sorgen mehr zu machen." Ich knöpfte langsam den ersten Knopf seines Hemdes auf. "Deine Eltern sind unten." Hauchte er und hörte sich konzentriert an. Ich ging zu meiner Stereo-Anlage und schaltete sie an.

Die Musik erklang und ich machte sie etwas lauter. Anschließend ging ich zur Tür und drehte den Schlüssel herum. "Abgeschlossen." Sagte ich grinsend. Jackson zögerte kurz, kam aber dann auf mich zu und küsste mich. Der Kuss war leidenschaftlicher als sonst. Ein siegreiches Grinsen stahl sich auf meine Lippen. Ich knöpfte die letzten Knöpfe des weißen Hemdes auf und warf es auf den Boden. Jacksons Hände glitten unter mein Top. Auf diesen Moment hatte ich lange gewartet und jetzt war er zum Greifen nah.

Wir genossen unsere Zweisamkeit in vollen Zügen. Eine halbe Stunde verging und wir hörten leise Schritte im Flur. Ich setzte mich langsam auf und hörte genauer hin. Jackson lachte stumm. "Es sind schon nicht deine Eltern." Flüsterte er und zog mich wieder zu sich. Ich küsste ihn erneut leidenschaftlich und drehte mich so, dass ich auf ihm lag. "Wir müssen leise sein." Lachte ich und zupfte an seinem halb geöffneten Hemd herum. 

Kapitel Drei

Ich stand vor dem Spiegel und betrachtete mich. Aufeinmal umarmten mich Arme von hinten und jemand küsste meinen Nacken. "Ich liebe dich." Hauchte ich leise. "Ich dich auch." Dieser Moment hätte noch eine Ewigkeit dauern können, doch das Klopfen an der Tür holte mich zurück in die Realität. "Ash’, Jackson kann ich reinkommen?" Fragte Lucy. Ich schaute nochmal schnell in den Spiegel um mich zu vergewissern, dass ich etwas anhatte. Ich richtete nochmal mein blaues Top und befreite mich aus Jacksons Umarmung. Schnell zog Jackson sich seine Jeans wieder an und setzte sich aufs Bett.

Ich drehte den Schlüssel im Schloss um und lies meine kleine Schwester rein. "Hey ihr Beiden." Quietschte sie vergnügt. Ich schloss kurz die Augen und atmete tief ein. Lucy setzte sich auf den Boden und schaute uns abwechselnd an. "Oh." Brachte sie heraus. "Ich hab gestört." Grinste sie frech. Ich lächelte leicht und ging wieder zu Jackson. Dieser zog mich sanft auf seinen Schoß. "Lucy, hör auf zu Grinsen." Sagte ich lachend. " Entschuldigung." Nuschelte sie verlegen. Jackson legte sanft seine Hände um meine Taille. "Sag es bitte nicht Mom und Dad." Bat ich Lucy. Sie nickte und machte mit der Hand eine kurze Bewegung über ihren Mund, was so was Ähnliches bedeuten soll wie ich sag nichts. "Danke." Sagte Jackson mit seiner Samtstimme. Lucy lief knallrot an. Ich grinste vor mich hin. Unauffällig schmiegte ich mich an Jacksons Körper. Lucy schaute sich im Zimmer um. "Wo sind denn deine ganzen Poster?" Fragte sie verwirrt. Ich lachte leise und antwortete. "Unterm Bett. Ich dachte, da ich das Original habe, brauch ich keine billigen Plakate." Jacksons Körper unter mir vibrierte. "Darf ich mir mal dein Zimmer anschauen?" Fragte er erneut mit verführerischer Stimme. Lucy errötete noch mehr. "Ähm... Klar." Nuschelte sie leise und stand vom Boden auf. Ich erhob mich auch und Jackson folgte mir.

Lucy ging den Flur entlang und dann rechts in ihr Zimmer. "Erschreck dich nicht." Flüsterte ich leise und betrat, dicht gefolgt von Jackson, den Raum. Dieser Lachte leise, als er sich umschaute. Lucys Zimmer war nicht groß. Das Bett stand in der Mitte, daneben ihr Schreibtisch. Der Kleiderschrank stand neben der Balkontür. "Wow." Brachte er heraus. Überall hangen Poster von Kellan Lutz, Robert Pattinson, Taylor Lautner, Ian Somerhalder [...] und Jackson. Lucy hatte sich in der Zwischenzeit auf ihr Bett gesetzt. "So schlimm ist es doch garnicht." Nuschelte Jackson. "Ich... Das... Also das ist mein Zimmer." Stotterte Lucy verlegen. Ich setzte mich neben das 13 Jährige Mädchen und legte meine Hand auf ihren Oberschenkel. "Du magst Kellan, oder?" Fragte Jackson mit einem leichten Grinsen auf dem Gesicht. Lucy nickte stumm. "Möchtest du vielleicht mal mit ihm telefonieren?" Fragte er. Auf ihrem Gesicht erschien ein breites Lächeln. "Wenn es ihm nichts ausmacht." Jackson nahm sein Handy aus der Hosentasche. "Er müsste es jetzt 20:00 Uhr haben." Stellte Jackson fest und wählte die Nummer. Dann drückte er auf die Laut-Taste und es erklang ein monotones Piepen.

Nach dem vierten Mal meldete sich eine raue Männerstimme. "Hey Jackson, wie ist es so in Sydney?" Fragte Kellan. Er grinste jetzt bestimmt bis über beide Ohren. "Sehr gut. Ash' sitzt gerade neben mir." Antwortete Jackson. "Hört sie mit?" Fragte die Männerstimme unsicher. "Ja." Antwortete ich lachend. "Hey Ashley, ich bin Kellan." Lachten er und ich verstanden warum. "Ja, ich weiß. Jackson hat viel von dir erzählt." Grinste ich. "Oh, hat er? Danke Jackson. Ich wollte mich doch selber vorstellen." Sagte er gespielt beleidigt. "Entschuldigung." Lachte Jackson. Lucy war schon die ganze Zeit rot wie eine Tomate. Sie hatte ihr Kopfkissen in der Hand und zerdrückte es. Scheinbar war sie von Kellans Stimme so aus dem Häuschen, dass sie es garnicht merkte. "Kellan, darf ich dir deinen größten Fan vorstellen?" Fragte Jackson grinsend.

Kellan musste lauthals anfangen zu lachen. "Klar, immer wieder gerne." Gab er lachend zu. Lucy sah hilflos zu mir. "Was soll ich jetzt sagen?" Flüsterte sie. "Wie wäre es mal mit einem "Hallo?!" Kam es von der anderen Leitung. Lucy atmete hörbar ein. "Hi." Hauchte sie und zerdrückte das Kopfkissen noch mehr. "Ihr Name ist Lucy." Stellte ich schnell fest. "Hey Lucy, wie geht es dir?" Fragte Kellan gespannt. "Gut und dir?" Lucy hatte anscheinend ihre anfängliche Schüchternheit überwunden. "Auch gut. Was machst du so?" Fragte Kellan Lucy. Bevor Lucy antworten konnte sagte Jackson schnell: "Wie ich sehe versteht ihr euch gut, also wollen wir euch nicht stören. " und stand auf. "Ja genau Jack. Geh du mal mit Ashley kuscheln, sodass wir unsere Ruhe haben." Erklang Kellans raue Stimme. Jackson zwinkerte Lucy zu, nahm meine Hand und ging mit mir aus dem Zimmer. "Die werden sich gut verstehen." Flüsterte er.

Ich musste lachen, als ich daran dachte, dass Kellan sich gut mit einer 13-Jährigen versteht. "Stimmt. Er ist ja selbst noch halb Kind." Gab ich zu. Wir gingen zurück in mein Zimmer. Auf dem Weg dorthin hörten wir Mamas Stimme sagen: "Preston, wenn Mom gleich da ist, will sie bestimmt Limonade. Geh bitte und hol etwas." Daraufhin ging leise die Haustür auf. Aber mich interessierte es in diesem Moment wenig und ich konzentrierte mich nur auf Jackson. Dieser schloss hinter sich die Tür und ich schmiss mich auf mein Bett. Jackson legte sich neben mich und mein Körper suchte automatisch nach seinem. Ich wollte seine Nähe spüren. Seine Wärme. Jackson legte behutsam einen Arm um mich und hielt mich fest.

"Ich hab dich vermisst." Wiederholte ich leise. "Ich dich auch." Erklang seine Stimme an meinem Ohr. Wir mussten viel Zeit aufholen. "Was hab ich so verpasst?" Fragte ich neugierig. "Eigentlich nichts Besonderes. Im Moment drehen wir den 4. Teil von Twilight und das ist verdammt lustig. Wenn ich eine Szene spiele und Kellan hinter der Kamera steht geht das garnicht. Ich muss sofort anfangen zu lachen." Bei dem Gedanken musste ich auch lachen. Jackson steht vor der Kamera und spielt den völlig ernsten Jasper Hale und Kellan macht hinter der Kamera irgendwelche Faxen. "Kellan hat -wie immer- Beziehungsprobleme, aber eigentlich geht es allen Recht gut." Stellte Jackson zufrieden fest.

"Wer weiß das eigentlich mit uns?" Fragte ich neugierig. Jackson atmete tief durch. "Kellan wusste es schon seit einem halben Jahr, da er ein Sms von dir gelesen hatte. Ich denke Robert, weil ich immer Nein gesagt habe, als er mich in eine "Bar" eingeladen hat und Ashley wusste es, weil ich es ihr erzählt habe." Er machte eine kurze Pause fuhr aber fort. "Und Morgen die ganze Welt." Ich erstarrte. "Es hatte Vor-und Nachteile wenn man mit einem Star zusammen ist." Gab ich leise zu. "Es tut mir leid. Ich würde alles dafür geben, dass sie dich nicht entdecken." Entschuldigte er sich. Ich war leicht verwirrt. "Wer ist sie?" Fragte ich ihn. "Die Paparazzies. „Sagte er schlicht. Ich strich ihm beruhigend über die Brust. "Für mich ist das kein Problem. Aber ich habe Angst, dass sie unsere Beziehung zerstören." Gab ich leise zu. "Nichts und niemand wird sich je zwischen uns stellen." Flüsterte Jackson mir ins Ohr. Ich grinste leicht. "Bekomme ich dann auch eine Villa?" Fragte ich ironisch. "Oh ja , sogar zwei." Lachte Jackson. Ich schmiegte mich eng an seine Brust.

Jede Stelle meines Körpers kribbelte, weil er endlich da war. Der Moment auf den ich 3 Jahre gewartet hatte. Es war ein wunderschönes Gefühl zu wissen, dass man nur zu einer Person gehörte. Früher, als Kind, hatte ich mir immer Sorgen gemacht, dass sich die Person nicht finden ließ. Ich hatte panische Angst vor der Zukunft, aber da wusste ich noch nicht was ich für ein Glück hatte. Die Person war das Wichtigste für mich und ich würde sie nie wieder hergeben. Meine Person hieß Jackson Rathbone.

 

Kapitel Vier

Wir lagen bestimmt eine ganze Stunde nur so auf dem Bett und genossen die Zweisamkeit. Jackson hatte sein Handy bis jetzt noch nicht wieder, also gingen wir davon aus, dass Lucy und Kellan sich gut verstanden. Jackson strich mir über den Rücken und küsste mein Haar. Plötzlich klopfte es an der Tür. "Jackson , Ashley. Kommt ihr runter.Großmutter und Großvater sind da." Drang Moms Stimme durch die Tür. Ich seufzte und erhob mich. "Komm wir müssen da jetzt durch." Versuchte ich uns aufzuheitern. "Ich will aber noch nicht aufstehen." Murmelte Jackson und zog mich wieder in seine Arme. Wir küssten uns leidenschaftlich, doch dann erklang wieder Moms Stimme.

"Ich stehe direkt hinter der Tür und wenn ihr jetzt nicht kommt, komm ich zu euch." Ich schnellte hoch und zog Jackson vorsichtig hoch. "Sitz meine Frisur?" Fragte ich leise und schaute ihn besorgt an. "Ja, du bist -wie immer- wunderschön." Nuschelte Jackson. Ich lachte und wuschelte einmal kurz durch seine Haare. "Hey." Lachte er und hob abwehrend seine Hände. Ich grinste und ging zur Tür. "Meine Großmutter wird Augen machen, wenn sie dich sieht." Flüsterte ich lachend und öffnete die Tür.

Mom stand davor und lächelte uns an. "Ok. Schön , dass ihr endlich gekommen seid." Die Ironie in ihrer Stimme war nicht zu überhören. Jackson legte erneut seine Hände um meine Taille. Meine Mom lächelte nur noch breiter, als sie seine Geste sah. Ich ging langsam die Treppe runter. Als ich Großmutter und Großvater sah, ging ich sofort auf sie zu. "Hallo ihr Beiden." Begrüßte ich sie. "Alles Gute zum Geburtstag meine Kleine." Hörte ich meinen Großvater sagen. Ich lächelte sie an. "Warum nennt mich jeder Kleine?!" Fragte ich lachend. "Weil du unsere Kleine bist." Antwortete Großmutter und umarmte mich erneut. "Und wer ist das?" Fragte Großmutter, als sie mir wieder direkt ins Gesicht schaute. Ich graues Haar fiel ihr vor die Augen. Ich stellte mich wieder neben Jackson. "Großmutter , Großvater. Das ist Jackson Rathbone, mein Freund." Stellte ich ihn meinen Großeltern vor. Großvater brummte leise und wandte sich wieder zu Dad. "Ist er nicht ein bisschen zu alt für Ashley?!" Fragte er, nicht gerad leise. Jackson verkrampfte sich. Ich strich ihm beruhigend über den Arm. Dad antwortete nicht und Mom sagte schnell. "Gegen die Liebe kann man nichts machen." Dabei zwinkerte sie uns zu.

Ich lächelte und bedankte mich mit einem vielsagenden Blick. Meine Mom folgte den Anderen ins Wohnzimmer und wir blieben allein zurück. In diesem Moment kam meine kleine Schwester grinsend die Treppe runtergelaufen und reichte Jackson das Telefon. Dieser schaute sie verwirrt an, nahm es aber entgegen. Lucy grinste wie ein Honigkuchen-Pferd. Ich lächelte zurück und lauschte Jacksons Gespräch. "Ja Kellan, sie ist süß." Dabei zwinkerte er ihr zu. Ihre Wangen färbten sich Rosa. "Natürlich gebe ich ihr deine Nummer.... Hallo?! Sie ist 13.... Nein, Ashley war 15, als wir uns kennenlernten." Lachte er. Lucy grinste noch breiter. "Ja. Ich nehme sie mal mit nach L.A." Sagte Jackson und legte auf. "Dem hast du es aber angetan." Grinste mein Freund. "Ich weiß." Antwortete Lucy knapp und ging tanzend wieder die Treppe hoch. "Großmutter und Großvater sind da, willst du sie nicht begrüßen?" Rief ich zu ihr hoch.

Ich hörte ein leises "Nachher" und dann war es wieder ruhig. Von oben erklang leise Musik. "Wie ist das möglich?" Fragte ich Jackson verwirrt. Er zuckte nur mit den Schultern. Wir gingen zu den Anderen ins Wohnzimmer. Dort angekommen setzten wir uns neben Mom. Jackson legte behutsam einen Arm um meine Schulter und ich legte den Kopf an seine Brust. Mein Dad und Großvater betrachteten es stumm, nur das Gerede von Mom und Großmutter war zu hören, die neben uns saßen.

Nach ein paar Minuten, wo keiner Geredet hat, fing mein Großvater an. "Ich habe von Preston erfahren, dass du Schauspieler bist. Wo wohnst du?" Jackson atmete kaum hörbar aus. "Ich wohne in Los Angeles." Antwortete er. Großvater nickte und Großmutter kicherte. "Also so ist das mit dir, Ash. Du schnappst dir immer die großen und älteren Fische." Lachte sie. Meine Wangen färbten sich leicht rot und ich versteckte mein Gesicht an Jacksons Shirt. "Immer?" Fragte Jackson lachend. "Oh nein." Stöhnte ich leise. "Ja, Ashley war früher unsterblich in Johnny Depp verliebt." Gab meine Mutter grinsend zu. "Mom." Wollte ich erwidern, doch Jackson fing leise an zu lachen. "Ashley, wenn du willst, nehme ich dich auf die nächste Premiere, dann kannst du ihn sehen." Grinste Jackson. Ich schlug ihm leicht gegen die Schulter.

Großvater und Dad fingen an zu lachen. Meine Wangen bekamen - wie immer, wenn mir etwas peinlich war - einen leichten Rot-Ton. Jackson küsste mir aufs Haar. "Das ist Ok." Flüsterte er mir leise ins Ohr. Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis mir etwas einfiel. "Mom , Dad. Heute ist ja mein Geburtstag." Fing ich an und meine Eltern nickten leicht. "Dürfte ich vielleicht heute Abend ausgehen?" Fragte ich unsicher. Meine Mutter fing an zu lachen. "Schätzchen, du bist jetzt Achtzehn und kannst machen was du willst." Wiederholte sie den Satz von vorhin. Grinsend stand ich auf und nahm Jacksons Hand. Dieser folgte mir. "Was habt ihr vor?" Fragte Dad verwirrt. "Ich muss mich fertig machen." Gab ich schlicht zurück. Jackson lachte und wir gingen hoch in mein Zimmer. Dort angekommen umarmte er mich von hinten. "Du weißt doch, dass ich dort nicht reingehen kann, oder?" Fragte er. "Nein , warum?" Ich war ein wenig verwirrt. " Wenn ich erkannt werde, ist die Hölle los. Glaub mir." Gab er zu und lächelte schwach. Ich seufzte leise. "Das wird schon klappen." Flüsterte ich und schmiegte mich enger an seine Brust.

Dieser Moment war so schön, doch mir fiel eine wichtige Sache ein, die ich ganz vergessen hatte. "Was soll ich anziehen?" Fragte ich leicht hysterisch. Jackson lachte. "Ich hab mich schon gewundert, wann diese Frage wohl kommt.“ Sagte er und ging zu meinem Kleiderschrank. Er machte die Tür auf und stutzte. "Such dir etwas aus." Lachte ich und ging zu ihm. Mein Kleiderschrank war riesig. Meine Eltern hatten ihn so gebaut, dass ich auch ein Stück hineingehen konnte und somit war er riesig geworden. Ich betrat den kleinen Raum und zeigte ihm ein paar Schuhe. Ich wählte die roten High Heels, dazu eine weiße, eng anliegende Lederhose und ein schwarzes T-Shirt - mit der Aufschrift <Ich liebe Los Angeles>.

Schnell zog ich mir die Sachen an und stand später angezogen vor Jackson. Ein leises "Wow" entfloh ihm. Anschließend legte ich mir ein bisschen Make-up drauf und schon war ich fertig. "Du siehst bezaubernd aus." Stellte Jackson wenig später fest, als wir die Treppe runtergingen. "Mom, Dad. Wir sind weg." Rief ich durchs ganze Haus, doch ich bekam keine Antwort. Ich zuckte mit den Schultern, schnappte mir meine Jacke und verschwand mit Jackson durch die Tür. "Macht es dir etwas aus, wenn wir noch eben ins Hotel fahren? Mein Fahrer hat meine Sachen in das Hotel in der Nähe des Flughafens gebracht." Fragte Jackson mich. "Nein , kein Problem." Grinste ich und folgte ihm zu seinem Wagen. "Geht es noch größer?" Fragte ich ironisch, als ich das riesige Auto sah. Jackson lachte leise vor sich hin und stieg ein. Ich nahm auf dem Beifahrersitz platzt. Der Motor brummte leise und wir fuhren los. "Die wirst du brauchen." Gab Jackson zu und gab mir eine Sonnenbrille, damit die Lichter der Paparazzies nicht blendeten. "Na dann. Auf in die Öffentlichkeit." Sagte ich enthusiastisch.

Kapitel Fünf

 Wir kamen beim Hotel an. Ich sahen wir die vielen Fotographen schon von weitem. Als wir ausstiegen nahm Jackson sofort meine Hand. Ich fühlte mich trotz der Fotografen wohl. Die Sonnenbrille reflektierte die vielen Lichter der Kameras, doch ich zuckte jedes Mal ein wenig zusammen. Jackson merkte dies und legte einen Arm um meine Schulter. Wir gingen an den Fotografen vorbei und Jackson blieb plötzlich stehen. "Mr. Rathbone, ist das Ihre Freundin?" Fragte einer der Menschen in der Menge.

Jackson guckte mich kurz an und lächelte schief. "Ja das ist sie." Antwortete er. Ich lächelte schüchtern. "Sind sie glücklich?" Fragte der Fotograf mich. Meine Wangen färbten sich leicht rot. "Ja“, Gab ich leise zu. Jackson ging weiter und zog mich neben sich. Die Menschen sprachen uns öfter an, doch wir gingen einfach. Als wir endlich in Jacksons Suite ankamen, legte ich mich aufs Bett und schaute Jackson zu, wie er in dem Koffer nach einem Shirt suchte. Ich grinste ihn an, als er sich das Hemd auszog. Er schmiss sein Hemd neben sich und ging langsam auf mich zu. "Oh Nein, wir müssen los." Hauchte ich und rutschte weiter nach hinten.

"Jackson." Warnte ich ihn grinsend. Ich musste mich konzentrieren um nicht nachzugeben. Jackson beugte sich über mich und wir küssten uns leidenschaftlich. "Jackson." Nuschelte ich, als er meinen Hals küsste. "Müssen wir gehen?" Hauchte Jackson an mein Ohr. Das war's mit meiner Selbstbeherrschung. Ich gab nach. "Nein müssen wir nicht." Gab ich zu und küsste ihn. Ich strich über seine  nackte Brust und er lachte leise. Jackson zog mir das T-Shirt aus und küsste mein Schlüsselbein...

Der Morgen war angebrochen und die Sonne schien mir ins Gesicht. Ich blinzelte und schaute mich kurz um. Ein Grinsen stahl sich auf meine Lippen. "Was ist denn so lustig?" Fragte jemand neben mir. Erst jetzt merkte ich dass ich auf Jacksons Brust lag. "Die Sonne scheint." Gab ich leise zu. Der Körper unter mir vibrierte vor Lachen. Ich setzte mich auf und schaute auf die Uhr. "Wir haben 9.30Uhr." Stellte ich fassungslos fest. <Meine Eltern.> Schoss es mir durch den Kopf. 

Ich schnappte mir Jacksons Handy und tippte die Nummer ein. Nach dem vierten Piepen nahm eine fröhliche Stimme ab. "Mason." Erklang die Stimme meiner Mutter. "Hey Mom, ich bin es Ashley." Sagte ich und hörte Mom, am anderen Ende der Leitung, lachen. "Wir haben uns keine Sorgen gemacht. Wir haben gesehen, dass ihr in das Hotel gegangen und nicht mehr rausgekommen seid." Beruhigte meine Mutter mich. "Woher weißt du -.“ Sie unterbrach mich. "Schätzchen, schallt mal den Fernseher ein." Lachte sie. "Wir sehen uns dann nachher." Bevor ich etwas sagen konnte, legte sie auf. Ich hatte meine Gesichtszüge einen Moment nicht im Griff, da lachte Jackson schon los. "So schlimm?" Fragte er lachend. Ich nickte und schnappte mir die Fernbedienung. Der Flachbildfernseher ging an. In dem Moment liefen gerade die Nachrichten.

"Jackson Rathbone kam gestern Morgen am Flughafen in Sydney an. Er besuchte dort seine Freundin Ashley Mason, die gestern ihren 18. Geburtstag gefeiert hat. Am Abend haben Reporter ein kurzes Interview von dem Paar bekommen." Begann die Frau und sofort zeigten sie, wie Jackson und ich gestern Abend in das Hotel gingen.

"Oh mein Gott." Ich schnappte hörbar nach Luft. Jackson legte seine Hände um meine Taille und zog mich zu sich heran. "Es tut mir leid." Murmelte er leise. Ich schüttelte leicht den Kopf. "Alles Ok, nur in weniger als einer Minute wird Amy anrufen." Warnte ich ihn vor. Amy war meine beste Freundin und ein Twilight bzw. Jasper-Fan. Jackson küsste meinen Nacken. "Wir können uns gerne mal treffen." Hauchte er an mein Ohr. Ein Schauder lief mir über den Rücken, als sein Atem meine Haut berührte. In dem Moment ging mein Telefon. Ich grinste und nahm den Anruf entgegen.  "Hallo." Meldete ich mich. "Ashley?! Was hast du jetzt schon wieder gemacht?!" Kreischte meine beste Freundin ins Telefon. Ich lachte leise. "Amy, wie geht es dir?" Fragte ich ganz ruhig. "Ich fühle mich ein bisschen verwirrt. Du bist mit Jackson Rathbone zusammen?!" Rief sie, sodass ich das Handy einen Meter vom Ohr weghalten musste. Jackson hatte es auch gehört und schnappte sich das Telefon. "Hallo Amy." Begrüßte er sie und grinste vor sich hin.

Ich stand leise auf, schnappte mir meine Anziehsachen und verschwand im Badezimmer. Schnell putzte ich mir mit Jacksons Zahnbürste die Zähne und wusch mir das Gesicht. Nach kurzer Zeit ging ich wieder ins Schlafzimmer, wo Jackson lachend auf dem Bett lag. "Ich gib dir mal wieder Ashley." Verabschiedete er sich und reichte mir das Telefon. "Oh mein Gott , Ash. Ihr schon seit 3 Jahren zusammen?!" Fragte sie mich fassungslos. "Ja." Antwortete ich schlicht. Wir redeten noch eine ganze Weile, bis Jackson mich von hinten umarmte. "Amy, wir müssen jetzt los. Bis bald." Verabschiedete ich mich schnell und legte auf. Ich drehe mich in seinen Armen um und schlang meine Arme um Jacksons Mitte.

Plötzlich klopfte es an der Tür und ich zuckte leicht zusammen. Jackson grinste mich an und ging zur Tür. Ich hörte wie die Tür aufging und alles war ruhig. Dann erklang ein Lachen und ich schluckte kurz. Ich ging zu Jackson und umarmte ihn von hinten. Anschließend schaute ich kurz unter Jacksons Schulter hindurch und erstarrte. <Das gibt es doch nicht.>, dachte ich mir. "Hey Ashley." Begrüßte mich der Fremde an der Tür. "Oh Jackson, warum tust du mir das an?!" Fragte ich ihn ironisch. Ich starrte auf den Mann in der Tür und für kurze Zeit stockte mir der Atem.

Er sah unbeschreiblich gut aus. "Aua , Ashley. Lass meinen Arm bitte los." Lachte Jackson. Ich hatte garnicht bemerkt, dass ich ihn am Arm gefasst hatte. "Entschuldigung." Nuschelte ich. "Hey." Begrüßte ich den Mann in der Tür. <Genau DAS ist der Vorteil, wenn man mit einem Star zusammen ist.> Dachte ich mir grinsend. Der große Mann in der Tür trug eine schwarze Jeans und ein weißes Shirt, das sich perfekt an die muskulöse Brust anpasste. "Komm rein, Kellan." Sagte ich und drehte mich um.

Schnurstracks setzte ich mich auf das große Bett und Jackson setzte sich neben mich. Kellan machte es sich in dieser Zeit auf den Coach bequem. "Also du bist die die Jacksons Herz besitzt." Sagte Kellan und grinste mich an. Meine Wangen färbten sich leicht rot. "Jackson, sie ist heiß." Flüsterte er leise und zwinkerte meinem Freund zu. "Was soll das denn bitte?!" Fuhr Jackson ihn lachend an. "Entschuldigung Mann, es war eine Feststellung." Gab Kellan zu. "Also Kellan, was machst du hier in Sydney?" Fragte ich ihn und legte meinen Kopf an Jacksons Schulter.  "Ich wollte dich und deine Schwester mal kennenlernen." Antwortete er mir. Ich prustete los. Kellan Lutz wollte meine Schwester kennenlernen! "Sie wird ausrasten..." Lachte ich und bekam kaum noch Luft. Aufeinmal klingelte mein Handy. Langsam stand ich auf und musste versuchen nicht loszulachen. "Hallo." Meldete ich mich. "Hey Cousine." Erklang eine aufgeregte Stimme. "Sarah?!" Fragte ich leicht verwirrt. "Ja, ich bin es." Lachte sie. Meine Cousine Sarah war 2 Jahre älter als ich. "Ich hab ganz zufällig Nachrichten geguckt und dich gesehen.

An der Seite von Jackson Rathbone. Und du warst glücklich und ihr wart zusammen. Erst dachte ich, ich würde träumen, doch dann kam es auf jedem Kanal." Erklärte Sarah mir ohne Luft zu holen. Ich grinste und sagte leise: "Entschuldigung, dass ich dir nichts gesagt habe, aber ich war noch Minderjährig und Jackson hätte ins Gefängnis kommen können." Ein hysterisches Kreischen war zu hören. "Wie lange seid ihr schon zusammen?" Fragte sie mich panisch. "3 Jahre." Gab ich zu und erwartete eine Standpauke von Sarah, doch sie war ruhig. "Sarah?" Fragte ich um mich zu vergewissern, dass sie nicht ohnmächtig war. "Ich bin noch dran." Kam eine leise Stimme. "Ich habe gerade meinem Boss eine E-Mail geschickt, dass ich Urlaub brauche und mich selber eingeladen." Erklärte sie daraufhin. Ja, so ist Sarah. Sie lädt sich immer selber ein. Ich lachte leise. "Wann kommst du?" Fragte ich sie. "Also heute ist der...." Ein Rascheln war zu hören. "Ach du meine Güte, du hattest gestern Geburtstag!" Schrie sie. "Ja, schön dass du dich daran erinnerst." Gab ich zu. Sie lachte verlegen. "Na dann. Bis Morgen." Wollte sie sich gerade verabschieden, doch ich fügte noch schnell etwas hinzu. "Großvater und Großmutter sind auch da, vielleicht können wir morgen einen Familien-Tag machen!?“, "Klar doch." Lachte Sarah. "Ciao." Sagte meine Cousine.

Bevor ich etwas erwiderte hatte sie schon aufgelegt. Ich drehte mich zu den Jungs um. Kellan grinste und Jackson schaute mich verwirrt  an. "Meine Cousine kommt." War das einzige, was ich heraus brachte. Meine Cousine, Sarah, wird morgen auf zwei Schauspieler treffen, dachte ich mich und musste lachen. "So, können wir Lucy besuchen?" Fragte Kellan aufgeregt. "Kellan, was hast du denn?" Fragte ich ihn verwirrt. "Ich bin total neugierig deine kleine Schwester kennenzulernen." Antwortete er mit einen leichten Lächeln.

Ich lachte leise und ging zur Tür. "Jackson, wer fährt?" Fragte Kellan neugierig. Jackson schüttelte den Kopf. "Nein, du nicht. Das letzte Auto liegt -soweit ich weiß- immer noch im Straßengraben." Verneinte mein Freund. Ich biss mir auf die Unterlippe um nicht los zu prusten. Wir gingen zum Auto, dass in der Tiefgarage des Hotels stand und stiegen ein. Kellan durfte ausnahmsweise hinten sitzen. "Wisst ihr, ihr seht richtig süß zusammen aus." Nuschelte Kellan und lehnte sich nach vorne. Er grinste frech. "Das musst du gerade sagen." Sagte ich ein wenig zickig. Kellan hob schützend die Hände. "So war das nicht gemeint." Nuschelte er immer noch ganz benommen. Jackson fuhr gerade aus der Tiefgarage raus, da sah man schon die ganzen Reporter. Trotz der verdunkelten Scheiben, sah man das Blitzen der Kameras ganz genau. "Oh nein." Entfuhr es Kellan leise. Jackson seufzte und fuhr mit schnellem Tempo an ihnen vorbei.

Als wir bei mir Zuhause ankamen, waren keine Reporter zu sehen. Ich seufzte vor Erleichterung. Ich ging den gepflasterten Weg entlang zu Haustür und klingelte. Den Schlüssel hatte ich wie immer vergessen. Kellan stand breit grinsend neben mir. Kann der eigentlich nur grinsen? Fragte ich mich leise.

Dad machte die Tür auf. "Hey Dad." Begrüßte ich ihn und ging an ihm vorbei. "Hallo Mr. Mason." Begrüßten die Jungs ihn gleichzeitig. Als meine Schwester mich sah, stürmte sie in meine Arme. "Hallo Schwesterchen, weißt du schon das aller neuste?" Fragte sie mich leise. "Lass mich raten, Kellan Lutz ist mit dem Flieger in Sydney gelandet?" Riet ich. "Ja schon, aber ich mein etwas anderes. Cousine Sarah ist schon früher gekommen." Quietschte sie vergnügt. "Das freut mich, wo ist sie denn gerade?", "Sie duscht gerade." Antwortete Dad, der an uns vorbei ging. Das war ja klar, sie macht es sich überall sehr schnell bequem.

Meine Schwester stellte sich auf Zehenspitzen und schaute über meine Schulter. Sie bekam große Augen und wurde ganz weiß im Gesicht. Dann taumelte sie ein bisschen und fiel langsam nach hinten. So schnell wie es meine Reflexe zugelassen hatten, fing ich sie auf. Ich legte sie vorsichtig auf den Boden. Dad und Mom waren im Moment im Wohnzimmer und konnten uns wahrscheinlich nicht hören.

"Jackson." Bat ich leicht panisch. Dieser kniete sich neben mich und checkte Lucys Puls. "Alles gut, sie ist nur Ohnmächtig." Erklärte Kellan der neben mir kniete. "Das passiert öfter." Gab er zu und grinste. Der Schock wich aus meinem Gesicht und ich schlug Kellan heftig auf die Schulter. "Warum musst du nur so gut aussehen?!" Fragte ich ihn vorwurfsvoll. Jackson neben mir fing leise an zu lachen. "Welches ist Lucys Zimmer?" Fragte Kellan und nahm sie auf den Arm.

"Die zweite Tür rechts." Murmelte ich beleidigt. "Ach komm schon Ashley, das passiert Mädchen öfter." Sagte Kellan und es klang fast wie eine Entschuldigung- naja auch nur fast. Ich schaute Kellan dabei zu, wie er Lucy die Treppe hoch trug, seufzte aber dann und wandte mich an Jackson. "Gehen wir in mein Zimmer?" Fragte ich ihn leise. Er nickte und folgte mir. Als wir gerade in mein Zimmer gehen wollten, gingen zwei Türen gleichzeitig auf. Kellan kam gerade aus dem Zimmer meiner Schwester und stieß mit einer Frau zusammen, die nur mit einem Badehandtuch bekleidet aus dem Zimmer kam.

"Kannst du nicht aufpassen?" Fuhr meine Cousine ihn an. Kellan musterte die junge Frau und man sah dass er sich ein Grinsen verkneifen musste. "Hey Sarah, ich bin Kellan. Ich hab schon viel von dir gehört." Stellte er sich vor und erst da erkannte Sarah ihn. "Okay, hat mich gefreut dich kennenzulernen." Verabschiedete Sarah sich und hielt mit einer Hand das Handtuch- was nur bis zu den Oberschenkeln ging fest und mit der anderen machte sie die Tür zum Gästezimmer auf.

Kellan grinste frech und schaute zu mir. "Warum hast du mir nicht gesagt, dass du so eine heiße Cousine hast?" Ich verdrehte die Augen und schob Jackson in mein Zimmer. Kellan folgte uns. Selbst ich konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen. Sarah stand nur mit einem Handtuch bekleidet im Flur.  Ich schloss gerade die Tür als ich in meinem Zimmer etwas quietschen hörte. Ich drehte mich ruckartig um und erschrak. Auf meinem Bett saß ein braun-weißer Welpe. Er schaute mich mit seinen großen schwarzen Augen an. "Jackson, da sitzt ein Hund auf meinem Bett." Nuschelte ich wie benommen. "Ich sehe es." Kam es von einer Stimme neben mir.

Kellan, den ich bis jetzt völlig vergessen hatte, ging ganz locker auf den Welpen zu. "Hallo mein Süßer." Begrüßte er den Hund, der mit dem Schwanz wedelte. Jetzt erst merkte ich, dass ich nicht so erstarrt sein musste. Es war nur ein Welpe, dachte ich mir und ging auf das Tier zu. Jackson tat es mir gleich. Ich setzte mich neben Kellan auf das Bett und griff nach dem Hund. Ich nahm ich vorsichtig auf den Arm und kraulte seinen Bauch. An seinem Halsband wurde ein Zettel befestigt. "Happy Birthday, Ashley. Love Sarah"

"Sarah hat mir einen Hund geschenkt." Sagte ich geschockt, aber mit einem Lächeln im Gesicht. "Meine verrückte Cousine hat mir einen Hund geschenkt." Brachte ich leise hervor. Ich lächelte Jackson an und kraulte das Tier. 

Kapitel Sechs

4 Wochen später

 

Am Morgen wurde ich durch zärtliche Küsse geweckt. Ich grinste leicht und öffnete meine Augen. Sofort schaute ich in diese grünen Augen und mir wurde warm ums Herz. Ich erwiderte den Kuss und flüsterte ein leises "Gute Morgen", dann stand ich nach kurzer Zeit auf und zog mir eine blaue Röhrenjeans an und ein T-Shirt.

Es war mir zu groß, doch es störte mich nicht. Ich umfasste Jacksons Mitte und küsste ihn erneut. "Heute ist ein schrecklicher Tag..." Flüsterte ich leise und eine Träne rollte mir über die Wange. "Es sind nur 2 Monate." Versuchte die wunderbare Stimme mich zu beruhigen. Das stimmte, mein Praktikum fing in 2 Monaten an und dann musste ich nach L.A.

Ich freute mich schon aus Australien raus zu kommen, doch dazu musste ich meine Familie verlassen. Nicht zu vergessen Sarah und Kellan. Keiner wusste etwas über die Beiden. Den einen Tag stritten sie sich und Sarah kam weinend zu mir und den anderen Tag kam Sarah garnicht nach Hause. Die Presse wartete schon auf neue Schlagzeilen, doch wir boten ihnen keine.

Schnell wischte ich mir die Träne aus dem Gesicht und grinste Jackson an. Ich wollte die 2 Stunden mit ihm noch genießen, aber zuerst musste ich etwas essen. Mein Magen knurrte und verlangte nach Nahrung.

Schnell ging ich mit Jackson runter und machte mir mehrere Brote. "Wie kannst du nur so viel essen?" Fragte der Mann neben mir. Ich grinste ihn an und zuckte mit den Schultern. In dem Moment kam Sarah die Treppe runter. "Hallo Leute." Begrüßte sie uns fröhlich.

"Wo hast du denn Kellan gelassen?" Fragte Jackson lachend. "Oben." Gab Sarah kleinlaut zu. Meine Augen weiteten sich. Ich atmete laut und umarmte sie. "Ich wusste es." Flüsterte ich ihr ins Ohr. Sarah klopfte mir auf den Bauch. "Du musst weniger essen, sonst wirst du noch fett." Grinste sie und löste sich aus meiner Umarmung. Komisch, ich aß doch nicht so viel... Jackson umarmte mich von hinten und führte mich hoch ins Zimmer. Dort küssten wir uns heftig und gingen langsam auf das Bett zu. Genau das verstand ich unter "mich von Jackson verabschieden". Ich würde ihn jetzt für geschlagene 2 Monate nicht sehen. Das war unmöglich.

Die ganze Zeit über verbrachten wir in meinem Zimmer und als es an der Tür klingelte rannte ich runter und öffnete die Tür. Es war der Fahrer, der Jackson zum Flughafen bringen würde. Ich wurde traurig. Jackson stand hinter mir und umfasste meine Taille. "Es sind nur zwei Monate." Flüsterte die Stimme hinter mir und klang traurig.

"Ich weiß." Antwortete ich ihm und wurde noch trauriger. Meine Eltern und meine kleine Schwester verabschiedeten sich schnell. Sarah brauchte etwas länger, weil sie ihm etwas ins Ohr flüsterte und Kellan sagte nur einen Satz. "Wir sehen uns in 2 Wochen und seien pünktlich." Ich verstand kurze Zeit später. Kellan würde auch bald wieder wegfahren und dann wären Sarah und ich alleine. Sarah hatte ihren Job aufgegeben und lebte jetzt bei uns.

Ich küsste Jackson und mir liefen Tränen über die Wange. Ich wollte mich nicht für 2 Monate von ihm trennen. "Pass auf dich auf." Nuschelte Jackson und drückte kurz meine Hand. "Ich liebe dich." Gab ich zu und versuchte zu lächeln, doch ich war viel zu traurig. "Ich liebe dich auch. Wir sehen uns in 2 Monaten." Verabschiedete sich meine große Liebe und ging zu dem Auto. Der Fahrer nickte uns kurz zu und Teddy- mein kleiner Welpe- bellte einmal kurz neben mir. Als das Auto wegfuhr lehnte ich mich an Sarahs Schulter und fing bitterlich an zu weinen. Ich konnte mich kaum noch bewegen und Kellan trug mich hoch in mein Zimmer. Dort legte er mich auf mein Bett und Sarah legte sich neben mich.

Ich lag den ganzen Tag einfach nur so auf dem Bett und weinte. Sarah tröstete mich ab und zu, aber ich schickte sie immer weg, weil ich alleine sein wollte.

"Es sind nur zwei Monate." Nuschelte ich und legte mich auf die Seite. Als es am Abend langsam dunkel wurde, fielen mir plötzlich die Augen zu. Ich wollte nicht alleine sein, doch nun war es so. In dieser Nacht träumte viel und wurde immer wieder wach, weil ich dachte jemand schreit "Mama"... Es war unheimlich und ich zog mich innerlich zusammen. Langsam stand ich auf und eine kalte Brise wehte durchs Fenster rein. Wie jeden Morgen begleitete mich ein leichtes Schwindelgefühl und mir wurde kurz übel. Ich schloss das Fenster und machte mich auf den Weg runter ins Wohnzimmer. Kellan kam mir entgegen. "Ashley, du siehst schrecklich aus." Murmelte er, als ich an ihm vorbei ging. Es war mir egal. Ich setzte mich auf die Coach und schaute in den Fernseher. Es waren gerade Nachrichten. "Nach Angaben des Flughaufens, ist Jackson Rathbone wieder in L.A. gelandet. Er war viereinhalb Wochen in Australien bei seiner Freundin Ashley Mason." Ich seufzte und schaltete um, als gerade ein Bild von mir gezeigt wurde.

Sarah setzte sich neben mich und schaute mich an. "Ich vermisse ihn so." Nuschelte ich leise und eine Träne kullerten mir über die Wange. Meine Mom, die sich gerade auf die Coach gesetzt hatte stand auch und ging wieder in die Küche.

Ich schüttete das Müsli in die Schüssel und mir wurde plötzlich schlecht. Ich ließ alles stehen und liegen und rannte ins Badezimmer. Eine Hand lag plötzlich auf meiner Schulter und hielt mir meine Haare fest, als ich mich übergab. "Ashley, ist alles okay mit dir?" Erklang die Stimme von Sarah hinter mir. "Ich weiß es nicht." Brachte ich leise hervor und fing erneut an zu würgen.

Es hatte keinen Zweck, dachte ich mir, als ich auf dem Rand der Toilette saß und auf die zwei pinke Striche guckte. "Ich bin schwanger." Murmelte ich, als ich Sarah ins Gesicht sah. Sie nickte leicht und nahm mich in den Arm. Plötzlich ging die Tür auf und Kellan kam rein. Er hatte es mitangehört. Ich konnte Kellan ansehen, dass er etwas sagen wollte, doch er tat es nicht, aus Angst das Falsche zu sagen. Sarah stand leise auf. "Wir lassen dich einen Moment alleine, Süße." Sagte sie und verließ zusammen mit Kellan den Raum. Meine Gedanken schwirrten wehrlos in meinem Kopf herum. "Ich bin 18 Jahre alt." Flüsterte ich leise vor mich hin. Wann sollte ich es ihm sagen? Wollte er ein Baby? Will er eins mit mir? Was passiert nachdem er es erfahren hat? Wird er mich verlassen oder bei mir bleiben? In dem Moment schossen mir viel zu viele Fragen durch den Kopf. Ich musste unbedingt mit ihm reden.

Vorsichtig stand ich auf, damit mir nicht schwindelig wurde und ging in mein Schlafzimmer. Dort zog ich mir meine Jacke an und ging langsam die Treppe herunter. Lautlos öffnete ich die Haustür und trat hinaus. Wir wohnten nicht direkt in Sydney, eher eine Art Vorort, ein kleines Dorf, wo jeder jeden kannte.

Ich ging mit schnellen Schritten die kleine Straße entlang, die direkt zum Wald führte. Ich ging eine ganze Weile den holprigen Weg entlang und stolperte mehrmals über einen Ast, bis mir klar wurde, dass ich es Jackson sagen musste.

Ich setzte mich auf einen umgekippten Baum und nahm mit zittrigen Händen das Handy aus meiner Jackentasche. Es dauerte eine Zeit bis ich mich überwinden konnte Jacksons Nummer zu wählen. Eine Träne kullerte über meine Wange. Nach dem dritten Piepen ging jemand ran. "Rathbone." Meldete sich eine mir allzu bekannte Stimme. "Jackson, hier ist Ashley." Entgegnete ich leise. Ich wischte mir die Träne weg und ein leichtes Lächeln schlich sich auf meine Lippen. Die Person am anderen Ende lachte herzlich.

Doch mein Lächeln verschwand schnell, jetzt wurde mir wieder bewusst, warum ich Jackson angerufen habe. Mein Herzschlag setzte einige Takte aus. Mir wurde ganz kalt. Wie wird er wohl reagieren? Ich konnte es mir nur vorstellen.

"Jackson, ich muss dir etwas sagen." Fing ich an und lauscht auf seine Reaktion. Am anderen Ende hörte ich eine weibliche Stimme. "Jackson, kommst du?" Ich kannte die Stimme. Es war Ashleys.  "Ja Ashley ich komme gleich." Erklang seine raue Stimme.

"Schieß los, Ash." Ich sagte es ihm ohne auf irgendetwas Rücksicht zu nehmen. "Ich bin schwanger." Stille. Keiner sagte etwas. Mein Herz raste. Hätte ich es ihm heute Abend sagen sollen? Hätte ich es ihm vorsichtig beibringen müssen? Fragen über Fragen schwirrten in meinem Kopf herum. Ich musste etwas sagen, sonst verlor ich noch den Verstand. "Wenn du es nicht willst, kann ich es verstehen. Wir können-." Fing ich an, doch plötzlich war die Leitung unterbrochen. Aus dem Telefon kam ein monotones Piepen.

"Ich habe alles kaputt gemacht." Wimmerte ich leise und Tränen stiegen mir in die Augen. Ich stand auf und schwankte ein wenig. Hitze stieg meinen Hals entlang zum Kopf. Ich ging einen Schritt nach vorne und stolperte über einen Ast. Ich konnte so schnell nicht gucken, da lag ich schon auf dem harten Waldboden und mein Handgelenk schmerzte. "Mist... was hab ich gemacht!?" Fluchte ich, als ich auf meine linke Hand sah. Ein Schnitt zierte mein Handgelenk und es lag merkwürdig so dort. Sofort ignorierte ich den Schmerz und war ihm sogar ein wenig dankbar, dass er mir zeigte, dass ich noch lebte.

<Ein Herz schmerzt mehr, als ein verstauchtes Handgelenk>, hatte mir mal meine Großmutter gesagt. Langsam stand ich auf und bewegte meine Beine vorwärts. "Ich muss nach Hause und die vielen Fragen, die mir im Kopf rumschwirren ignorieren." Sagte ich mir selber. Leichter gesagt, als getan. 

Es dauerte eine ganze Weile, bis ich die Straße zu meinem Haus entlang ging. Kurz vor der Haustür blieb ich stehen und atmete ein paar Mal tief durch. Aufeinmal ging die Tür auf. "Ashley, wo warst du denn?" Fragte mich Sarah verwirrt. Ich zuckte die Schultern und ging in den Flur. Dort angekommen, zog ich mir vorsichtig die Jacke aus und hielt schützend mein Handgelenk vor den Bauch. Ich hatte garnicht bemerkt dass die Schnittwunde- die das ganze zeichnete- noch blutete. Schnell drehte ich mich von Sarah weg, damit sie das Ganze nicht sah, aber zu spät. "Was hast du gemacht?" Fragte sie fassungslos und wurde bleich. "Ich bin hingefallen." Sagte ich mit verweinter Stimme und ging zum ersten Hilfe Set. Daraus nahm ich mir einen Verband und ging, an dem völlig verdatterten Kellan vorbei, rauf in mein Zimmer. Schnell schloss ich hinter mir die Tür und wickelte den Verband um mein schmerzendes Handgelenk. Wieder rollte mir eine Träne über die Wange, als ich an mein Gespräch mit Jackson dachte. Ich ging zu meinem Radiowecker und schaltete ihn ein.

Langsam und wie in Zeitlupe rutschte ich die Wand runter. Leise kriegte ich mit, wie das letzte Lied gespielt wurde und eine Stimme erklang. "Wir haben es 20:00 Uhr. Guten Abend. Im Staat Kalifornien wurde eine Unwetterwarnung rausgegeben, die in wenigen Tagen auch Sydney erreichen könnte...." Ab da an hörte ich garnicht mehr zu. Ich machte mir Gedanken darüber, wie ich ohne Jackson weiterleben sollte. Konnte ich es überhaupt?

Die Stimme im Radio wurde lauter. "Das gibt es nicht! Gerade erreicht uns eine Meldung, die Morgen in jeder Zeitung stehen wird..." Langsam wurde ich aufmerksamer und lauschte.

"Der Breaking Dawn Dreh wurde vor wenigen Stunden abgebrochen. Twilight-Star Jackson Rathbone verließ das Gelände kurz nach einem wichtigen Anruf. Sein Auto steht inzwischen bei ihm zu Hause. Vor seiner Villa tummeln sich mehrere Paparazzies. Ein Insider verriet, dass es etwas mit seiner Freundin Ashley Mason zu tun hat. Wir werden Sie auf dem Laufenden halten." Der Bericht endete hiermit. Ich hatte garnicht bemerkt, dass ich weinte und leise Schluchzer meinen Körper erschütterten.

"Ashley ist alles Ok mit dir?" Erklang Kellans besorgte Stimme neben mir. Wie ist er in mein Zimmer gekommen? Fragte ich mich tonlos, vergaß die Frage aber sofort wieder. "Ja alles Bestens. Ich bin schwanger. Mein Freund hat mitten im Gespräch aufgelegt. Und hab ich schon erwähnt, dass dieser gerade ausflippt!?" Antwortete ich ihm. Die Ironie in meiner Stimme war nicht zu überhören. "Die Telefonverbindung ist unterbrochen worden, wegen dem Sturm. Vielleicht muss er sich erstmals damit abfinden, dass er Vater wird..." Versuchte Kellan mich aufzuheitern, doch es klappte nicht. In dem Moment war ich eine leblose Hülle.

"Es wird alles wieder gut." Murmelte Kellan leise und nahm mich vorsichtig in den Arm. Ich war müde und schloss die Augen. Den Schmerz in meinem Handgelenk merkte ich kaum noch. Schließlich fiel ich in einen traumlosen Schlaf.

 

Kapitel Sieben

Langsam öffnete ich die Augen. Ich wurde durch aufgeregte Stimmen geweckt. "Wann?" Fragte Sarah. Ihre Stimme klang traurig durch meine Zimmertür. "Ziemlich bald, vielleicht sogar heute noch..." Kellans bedrückte Stimme ließ mich erschaudern. "Ich will bei dir bleiben..." Flüsterte Sarah und ich wusste, dass ihr gerade eine Träne die Wange runterrann. Ich öffnete die Tür und sah, wie Kellan die weinende Sarah im Arm hielt und ihr einen Kuss ins Haar hauchte. Das versetzte mir einen Stich ins Herz und sofort wusste ich was los war. Kellan musste zurück nach LA.

"Guten Morgen." Nuschelte ich leise. Eigentlich wollte ich die Beiden nicht stören, doch ich musste an ihnen vorbei um ins Badezimmer zu gelangen. Sarah wischte sich die Tränen weg und lächelte mich an. Sie löste sich von Kellan und umarmte mich. "Wir haben gute Neuigkeiten für dich." Meinte Kellan und zwang sich auch zu lächeln. "Die Telefonverbindung ist -wie gesagt- gestern abgebrochen, wegen dem Unwetter. Jackson hat nicht aufgelegt!" Lächelte Sarah mich an. Mir fiel ein Stein vom Herzen. Er hatte nicht aufgelegt, dachte ich mir und fing leise an zu weinen.

"Ashley, es wird alles gut. Du wirst bald wieder bei Jackson sein und vielleicht schon morgen mit ihm sprechen können." Versuchte Kellan mich zu beruhigen, doch das ging nicht. Es waren meine Gefühle, die verrücktspielten, daran konnte ich nichts machen.

Plötzlich wurde mir übel und ich löste mich von Sarah. So schnell ich konnte rannte ich ins Badezimmer und übergab mich. Ich wusste nicht wer es war, aber ich war demjenigen dankbar, dass er meine Haare hielt. Ich fühlte mich grauenhaft. Wie nach einem schlimmen Kater, doch das war nicht das Problem. Ich war schwanger. Ich trug ein Baby in meinem Bauch und wusste noch nicht mal, ob Jackson es haben wollte. Aber bei einem war ich mir sicher! Ich wollte Jackson, koste es was es wolle... "Geht es?" Fragte Kellan, als ich zusammen mit Sarah aus dem Badezimmer kam. Ich nickte leicht und ging in mein Zimmer. Schnell zog ich mir eine blaue Jeanshose an und darüber ein großes T-Shirt von Jackson. Das leichte Schwindelgefühl kehrte zurück doch ich ignorierte es. Ich war innerlich leer. Es tat weh. 

Nach kurzer Zeit ging ich runter ins Wohnzimmer. Auf dem Tisch lag ein Zettel, dass meine Eltern zusammen mit meiner Schwester einkaufen waren. "Geht es dir gut?" Fragte Sarah leise, die hinter mir stand. "Alles in Ordnung." Murmelte ich genauso leise und nahm sie in den Arm. "Warum fährt Kellan schon so früh?" Fragte ich sie. Sie atmete tief ein. "Der Dreh ging schneller als gedacht... Ash, ich glaub, ich halt das solange nicht aus." Meinte sie. "Ich auch nicht." Antwortete ich leise. Kellan betrat gerade das Wohnzimmer. "Ich muss jetzt gehen." Flüsterte Kellan und er klang sehr traurig. Sarah liefen ein paar Tränen die Wange runter. "Kellan, wir sehen uns. Komm gut nach Hause." Verabschiedete ich mich von ihm und verließ das Wohnzimmer um die Beiden allein zu lassen. Als ich in der Küche stand bekam ich Hunger. Schnell machte ich mir ein Müsli und setzte mich an den Küchentisch. Ich hatte überhaupt keinen Hunger mehr. Nach ungefähr 10 Minuten kam Sarah in die Küche. "Er ist weg." Flüsterte sie. Ich nickte. "Wann bist du hier fertig... Ich mein mit packen?" Fragte Sarah mich. Erst verstand ich nicht, doch dann war mir alles klar. "Ich bin fertig..." Fügte sie hinzu und verließ mit einem leichten Lächeln die Küche.

So schnell ich konnte aß ich auf und rannte in mein Zimmer. Ich hätte es sowieso nicht mehr lange ausgehalten und bin froh, dass Sarah genauso denkt. Über Nacht ist mir eingefallen, dass ich die Arbeitsstelle nicht annehmen könnte, da ich schwanger bin und bald rund wie eine Kugel sein würde... Oder nicht... Wer weiß. Ich räumte mein Koffer ein und schaute auf die Uhr. Es hat nur 3 Stunden gedauert. Dann setzte ich mich an meinen Schreibtisch und holte ein Blatt Papier hervor. Schnell schrieb ich an Lucy und meine Eltern.

<Hallo Mom, Dad, Lucy. Wenn ihr den Brief lest werde ich wahrscheinlich schon auf dem Weg nach L.A. sein! Es tut mir schrecklich leid, dass es so plötzlich geht, aber Sarah kommt mit. Ich werde bei Jackson wohnen. Ich gebe euch die Adresse und die Telefonnummer. Solange bin ich auf dem Handy zu erreichen. Ich hab euch sehr lieb. Ash.>

Mir rollten Tränen über die Wange. Ich wusste nicht genau ob ich bei Jackson leben würde und genau das machte mich so verdammt traurig. Ein paar Tränen fielen auf das Papier. Dann nahm ich meinen Koffer und ging die Treppe runter. Den Zettel legte ich auf den Esszimmertisch, damit ihn meine Eltern sofort sahen. Sarah stand schon an der Tür. "Vergieß deinen Pass nicht." Erinnerte sie mich und ging vor die Tür. Ich nahm mir das Heft aus dem Schrank und folgte ihr. Lautlos schloss ich die Tür und sah schon das Taxi vor unserem Haus. In weniger als 15 Stunden würde ich bei ihm sein. Wir würden reden und uns wieder vertragen oder wir würden uns streiten und ich müsste mich über Abtreibung informieren.

Als Sarah und ich aus dem Taxi stiegen waren mehrere Paparazzies am Eingang und machten reichlich Fotos. Erst dachten wir, sie wären wegen Kellan dort gewesen, doch sie waren wegen uns hier. Wir waren die Freundinnen von zwei berühmten Schauspielern.

Ich nahm meine Koffer und folgte Sarah. Die Blitze blendeten und mir wurde leicht schwindelig. Ich stoppte und suchte halt an meiner Tasche, doch ich hatte keine Chance. Meine Sicht verschwamm und der Boden unter meinen Füßen bewegte sich rasend schnell. Dann wurde alles schwarz. Leise Geräusche drangen an mein Ohr und ich wurde wach. "-..Sie ist schwanger du Idiot." Das war Sarahs Stimme. "Jaja schon gut." Meinte eine unbekannte Stimme genervt. "Ich schwöre Ihnen, wenn sie nur ein Wort der Presse sagen, dann bring ich Sie vor Gericht." Zischte ihn eine männliche Stimme an. Ich kannte sie, doch es war nicht möglich. Langsam schlug ich die Augen auf. "Ashley... Kellan sie ist wach." Flüsterte eine leise Stimme erleichtert. Jemand seufzte, ich nahm an, dass es Kellan war.

"Guten Tag, liebe Fahrgäste. Ich begrüße Sie herzlich auf unserem Flug nach Los Angeles." Meinte eine männliche Stimme aus dem Lautsprecher. Ich schaute Kellan an und dann Sarah. "Mir geht's gut." Nuschelte ich leise und setzte mich auf. Ich saß auf meinem Platz im Flugzeug. "Hey Kellan." Begrüßte ich ihn und wunderte mich. "Warum bist du hier?" Fragte ich ihn. Er lachte leise. "Mein Flug hatte mehrere Stunden Verspätung und dann sah ich die Paparazzies überall... Zum Glück konnten sie nicht so viele Fotos machen!" Meinte dieser und schaute Sarah an. Ich setzte mich richtig hin und schaute mich um. "First Class?" Stellte ich leise fest. Kellan nickte und nahm Sarah beruhigend in den Arm. Sie hatte Flugangst. Als die Maschine startete schaute ich aus dem Fenster und sah die viele Fotographen. Ich seufzte leise und trank die ganze Flasche Wasser in mehreren Zügen leer. Dann schloss ich die Augen und schlief langsam ein. Von Sarah und Kellan bekam ich nichts mehr mit. Nach mehreren Stunden wachte ich auf und sah die dunkle Nacht. Wie lange hatte ich geschlafen? Schnell sah ich auf die Uhr. 3:30 am Morgen. Kellan und Sarah neben mir schliefen noch. Das Flugzeug  verlor an Höhe und landete sanft auf der Fahrbahn. Hatte ich wirklich 15 Stunden geschlafen?! Fragte ich mich lautlos und war schockiert. "Guten Morgen." Meinte Kellan verschlafen und streckte sich. "Morgen." Gab ich leise zu und ich wurde immer trauriger. Gleich würde ich bei Jackson sein und dann würde meine Zukunft geklärt werden. Vielleicht auch unsere. Der Fernseher in der Kopflehne lief und es kamen gerade Nachrichten. Es war eigentlich langweilig, bis mein Name fiel. "Ashley Mason ist gestern zusammen mit Sarah Bensen zum Flughafen gefahren. Schließlich brach sie vor Ort zusammen. Hatte es etwas mit dem Anruf den Jackson Rathbone bekommen hat zu tun?" Die Stimme verstummte. Ich schüttelte leicht den Kopf und schaute auf mein Handy. Meine Eltern haben mich nicht angerufen, aber dafür Jackson. Ich konnte es gar nicht fassen.

Als wir gerade den Parkplatz des Flughafens erreicht hatten ging langsam die Sonne auf. Kellan und Sarah stiegen in die Limousine, doch ich blieb stehen. "Ashley?" Fragte Kellan leise und stieg wieder aus. "Könnt ihr mich vielleicht zu Jackson bringen?" Fragte ich leise und eine Träne kullerte über meine Wange. "Natürlich Süße." Flüsterte sie und schob mich zum Auto. "Weißt du wo Jackson wohnt?" Fragte ich Kellan leise und er nickte. Ich war beruhigt, aber trotzdem traurig. Ich hatte Angst! Tierische Angst... Wir hatten es mittlerweile 6 Uhr, als das Auto vor seinem Haus stehen blieb. "Wir kommen so gegen Mittag wieder, ja?" Fragte Sarah mich als ich ausstieg. Ich nickte langsam und nahm meinen Koffer entgegen. Das Haus war nicht so groß, aber es war auch nicht klein. Es hatte zwei Etagen und sah von außen sehr schlicht aus. Ich ging den Weg entlang und stand vor der Tür. Meine Hand zitterte so stark, dass ich fast nicht auf die Klingel drücken konnte. Es läutete und ich hörte langsame Schritte zur Tür schlurfen. Plötzlich klingelte mein Handy und Jackson machte die Tür auf. Er hatte sein Handy am Ohr und rief mich an. "Ich bin da." Nuschelte ich leise und schaute ihn unschuldig an. Jackson hatte nur eine Boxershorts an und klappte sein Handy zu. "Ich habe dich vermis-." Meinte er daraufhin leise, aber ich ließ ihn nicht aussprechen. Ich küsste ihn einfach und schlang meine Arme um seinen Nacken. Er legte seine Hände an meine Taille und erwiderte den Kuss  zärtlich.

                                                      

 

Kapitel Acht

Wir lösten uns nicht voneinander, als wir die Treppe raufstolperten. "Hast du die Tür zugemacht?" Fragte ich lachend. "Ich denke schon." Hauchte Jackson leise und öffnete eine Tür. Ich glaube es war das Schlafzimmer, aber ich konnte es nicht erkennen, denn Jackson zog mir schon das Shirt aus. Ich lachte leise und merkte wie er mich vorsichtig aufs Bett legte. "Es tut mir so leid, dass das Telefonat beendet wurde!" Entschuldigte er sich leise. "Kein Problem." Flüsterte ich und küsste ihn erneut. Jacksons Hände wanderten zu meiner Jeanshose und öffneten sie....

Langsam stand ich auf und öffnete den Schrank. Schnell nahm ich mir eine schwarze Boxershorts und ein großes schwarzes Shirt heraus. Leise ging ich aus dem Zimmer und schaute mich um. Die Wände waren weiß und manchmal sah man ein chinesisches Zeichen drauf. Ich ging den Flur entlang und stoppte vor einer großen Tür. Leise öffnete ich sie und stutzte. Es war eine Art Tonstudio, nur kleiner. Die Wände waren schwarz und in weißer Schrift stand dort "100 Monkeys". Es hatte Stil.

Nach kurzer Zeit schloss ich die Tür wieder und ging die Treppe runter. Jackson würde mir bestimmt das Haus zeigen. Die Haustür war noch offen. "Oh Mist." Fluchte ich leise und zog meinen Koffer rein und schloss die Tür. Leise Stimmen waren aus der Küche zu hören. "Wem wohl dieser Koffer gehört?!“, "Jay hat noch nie die Tür aufgelassen." Lachte eine andere Stimme. Ich ging den Stimmen nach und kam in der Küche an. Dort stoppte ich, weil mich alle betrachteten. Ich kannte sie, wusste aber nicht genau wer es war. "Oh mein Gott." Entfuhr es einem und grinste mich an. "Jerad, so begrüßt man keinen." Meinte die andere Person. "Hallo, mein Name ist Larry." Meinte der etwas ältere Mann und reichte mir die Hand. "Das sind Ben Johnson, Jerad Anderson und Ben Graupner." Stellte er mir die Jungs vor. "Hey Süße." Grinste Jerad und winkte. Ich nickte verlegen. "Ach und bevor ich es vergesse, der alte Knacker wird immer Uncle Larry genannt." Fügte Ben lachend hinzu. "Und wer bist du?" Fragte Larry grinsend. "Ashley." Gab ich leise zu.

"Bist du die Ashley?!" Fragte Ben J. erstaunt. "Ehm.. Ich denke ja." Lachte ich und merkte plötzlich, dass ich nur in Boxershorts und T-Shirt vor den Männern stand. Meine Wangen färbten sich rot und ich zog reflexartig das Shirt weiter runter. Jerad und Ben J. lachten lauthals los. "Ich denke, ich werde mich umziehen." Meinte ich verlegen und ging aus der Küche raus. Jemand pfiff anerkennend und ich versuchte mich zu beeilen. Als ich die Tür des Schlafzimmers aufriss, wurde Jackson wach. "Ash, was ist los?" Fragte er besorgt. Ich schaute ihn mit einer geschockten Miene an.  "In deiner Küche sind vier Männer, denen ich gerade begegnet bin." Meinte ich atemlos. Jackson hob eine Augenbraue. Jackson stand auf und musste sich ein Lachen verkneifen.

 "Und so bist du da runter gegangen." Fragte er fassungslos. "Ich wusste nicht, dass du die Tür aufgelassen hast und somit deine Freunde reingekommen sind." Gab ich leise zu und versuchte ihm Vorwürfe zu machen. Mein Freund legte seine Hände an meine Taille und küsste mich kurz. Ich spielte an dem Rand seiner Boxershorts rum und er lachte leise. "Ich gehe runter zu den Jungs... Kommst du mit?" Fragte er mich und zog sich schnell ein Shirt über. "Ich komme nach." Murmelte ich leise und ging zu seinem Kleiderschrank, doch dort fiel mir ein, dass mein Koffer noch unten im Flur stand.

Mit schnellen Schritten folgte ich Jackson die Treppe runter und öffnete ihn. Daraus nahm ich mir ein hautenges T-Shirt und eine schwarze Röhrenjeans. Dazu schnappte ich mir aus einer Seitentasche weiße Ballerina. "Jetzt mal im Ernst Bruder. Du hast uns nicht gesagt, dass sie so heiß ist." Meinte Jerad. Ich lachte leise und folgte Jackson kurze Zeit später in die Küche. "Danke für das Kompliment." Grinste ich und setzte mich neben Uncle und Ben G. an den Tisch. "Kaffee?" Fragte Ben J. mich. "Bitte." Murmelte ich leise und legte meinen Kopf in meine Hände. "Da hat wohl jemand nicht viel geschlafen." Lachte Jared. "Langsam gehst du mir echt auf die Nerven." Nuschelte Jackson und setzte sich an die Theke. "Tut mir leid Bruder, aber wenn du so eine-." Dabei zeigte er auf mich und schaute mich entschuldigend an. "-.. mit nach Hause bringst und dann noch die Haustür auflässt, kann ich mir doch meine Gedanken machen, oder etwa nicht? Was ist wenn morgen tausende Fotos in der Zeitung sind, wo man euch beim Schlafen sieht..." Murmelte dieser zu seiner Verteidigung. "Ich denke das schaffen wir schon, aber ich find es toll, dass du dir so viele Gedanken darüber machst." Wehrte ich lachend ab. Jared stutzte nicht schlecht, als er mein bissigen Kommentar dazu hörte. "Oh man Bruder, da hast du dir aber einen heiße Braut geholt." Staunte Ben G. grinsend. Jackson fand diese Bemerkung jedoch nicht so toll.

Ich lachte lautlos und trank meinen Kaffee. "Was hast du heute vor Jay?" Fragte Uncle ihn. Ich seufzte leise und ging zum Kühlschrank. "Hatten wir nicht gestern irgendwas von einem neuen Song gesagt?" Fragte mein Freund ziemlich verwirrt. "Deswegen ja.. Und gegen Abend wollten wir eine kleine Poolparty schmeißen. Zu Ehren von Ashley." Gab Ben J. leise zu. Mir blieb der Mund offen stehen. "Das ist nicht dein Ernst! Es ist immer noch Jacksons Haus.“ Entgegnete ich und sah Jackson belustigt an. „Außerdem habe ich nichts anzuziehen.“ Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen, als ich Schritte aus dem Flur mitbekam. "Oh doch und deswegen bin ich hier." Erklang plötzlich eine Stimme von der Tür und ließ mich zusammenzucken. "Du wusstest davon, gib‘s zu!" Ich ging ein paar Schritte auf Jackson zu. "Als du noch geschlafen hast, haben mich die Jungs angerufen." Fing er leise an und legte seine Hände an meine Taille. "Ich hab Sarah gefragt, ob sie heute zusammen mit Kellan auch kommen möchte und ja." Ich kniff die Augen zusammen und sah Sarah an. Sie strahlte wie ein Honigkuchenpferd, als Kellan sie von hinten umarmte. "Du gehst gleich mit Sarah shoppen und in der Zeit nehmen wir den neuen Song auf." Nuschelte Jackson und küsste mich. "Oh nein Bruder! Wir haben Zeit. Du kannst Kellan doch nicht zusammen mit den zwei Weibern alleine lassen." Lachte Jerad.

Ich löste mich von ihm und grinste Sarah an. "Du kannst uns später danken." Meinte Uncle mit einem verschmitzten Lächeln. "Das kann ja heiter werden." Sagte Jackson mit meinem heißgeliebten schiefen Lächeln. Ich schnappte mir einen Apfel und ging in den Flur. "Ash, hier." Murmelte Jared leise und zwinkerte mir zu. Ich nahm etwas verwirrt die Sonnenbrille entgegen und küsste Jackson kurz und innig. "Jetzt komm Ashley, wir müssen los." Meinte Sarah mit voller Ironie. Sie hasste Shoppen. "Bis später." Verabschiedete ich mich von den Jungs und folgte Sarah und Kellan. "Setzt die Sonnenbrille auf." Meinte Kellan. Ich wiedersprach nicht und tat es einfach. Kellan öffnete die Tür und schon fingen die Blitzlichter der Paparazzi an. Mit schnellen Schritten ging ich zu Kellans Geländewagen und stieg auf der Rückbank ein. "Sasa, hast du dich etwa schon an die Presse gewöhnt?" Fragte ich sie lachend. Die Scheiben waren abgedunkelt und so hörten die vielen Fotografen endgültig auf. "Ich hatte mir eigentlich vorgestellt, dass du einen Porsche oder einen Lamborghini fährst, Kellan." Nuschelte ich und schnallte mich an. „Die stehen in der Garage." Antwortete er mir lachend. Ich wusste nicht ob es ein Witz oder purer Ernst war. Ich verkniff mir ein fieses Kommentar und schaute nach draußen. Ich träumte vor mich hin.

In 9 Monaten würde die Welt völlig anders aussehen. Ich würde unfreiwillig eine Familie bekommen. Als plötzlich eine Tür zu schlug merkte ich ein wenig benommen, dass wir angekommen waren. Sarah lächelte mir aufmunternd zu, als ich die Sonnenbrille aufsetzte. Bis jetzt hatten uns noch keine Paparazzies entdeckt, was mich sehr wunderte, da Kellan eigentlich nicht zu übersehen war. Mit schnellen Schritten steckte Kellan sich seine Brieftasche in die Hose und nahm grinsend Sarahs Hand. Ich erschrak. "Ich habe mein Geld zu Hause-.“ Meine Stimme stockte. "Bei Jackson vergessen." Mein Blick ging zu Boden. "Ach kein Problem, Kleine." Zwinkerte Kellan mir zu und küsste Sarah auf einmal innig. Sarah jedoch wandte sich schnell wieder von Kellan ab. So war sie halt, wenn sie nicht alleine waren, dann würde es nichts bringen sie zu küssen.  Nach kurzer Zeit nahm Sarah meine Hand und zog mich zum Eingang. Kellan folgte uns lautlos. Sarah steuerte direkt als wir reinkamen auf das nächst beste Geschäft zu.

Ein leiser Seufzer kam von ihrem Freund, doch mit einem fetten Grinsen im Gesicht boxte sie ihm leicht in die Seite. Sarah find an wie wild in den Regalen zu wühlen. Schnell schaute ich zu Kellan der ganz gelassen in dem  Sessel vor den Kabinen saß und lachte. Ein Shirt erregte meine Aufmerksamkeit. Ich wollte gerade schon die passende Größe raussuchen, da stach mir der Preis ins Auge. Ich stutzte. Es war doch nur ein Shirt. "Ach das ist kein Problem. geht alles auf Kellan‘s Konto." Grinste Sarah die plötzlich hinter mir stand. Konnte sie mal aufhören die ganze Zeit so zu Grinsen? Anscheinend nicht, dachte ich erstaunt. "Das kann ja etwas werden." Murmelte Kellan eher zu sich selbst, als er unseren Smalltalk mitbekam. "Wer bist du und was hast du mit Sarah gemacht?" Fragte ich meine Cousine lachend. Sie schüttelte nur den Kopf und zog mich zur Kasse.

"Komm Ash. Da hinten gibt es Bikinis." Meinte sie mit großen Augen und zeigte auf das Regal neben der Kasse. "Ich dachte du hast shoppen." Murmelte ich und folgte ihr. "Ja schon, aber das hier ist etwas anderes." Antwortete Sarah mir leise. Ich nickte ein wenig verwirrt. Sarah war wie ausgewechselt. Wir suchten uns je drei verschiedene Bikinis aus und gingen wieder zu Kellan der ungeduldig an der Kasse stand. Als er ohne eine Wimper zu zucken den hohen Betrag mit seiner Kreditkarte zahlte, blieb mir der Mund offen stehen.

"Ash? Kommst du? Wir brauchen noch schöne Schuhe!", rief Sarah und ging nach draußen. Es tat mir in der Seele leid, dass Kellan so viel Geld ausgab, doch anscheinend machte es ihm nichts aus. Mit langsamen Schritten folgte ich Sarah in das Schuhgeschäft. Ich entdeckte sie sofort in der Kinderabteilung wieder. Bei Schuhgröße 34 konnte sie ja wohl schlecht in die Damenabteilung gehen. "Kann ich Ihnen helfen?", fragte uns eine nette Verkäuferin. Sarah beachtete sie nicht und nahm sich ihre grünen Turnschuhe aus dem Regal. "Ich denke, wir kommen schon zu Recht.", antwortete Kellan und lachte als er Sarah erblickte. Der Verkäuferin blieb kurz der Mund offen stehen, doch als ich sie ansah ging sie peinlich berührt weg. So war es eben mit jemandem gutaussehenden Shoppen zu gehen. Jackson würde man nicht sofort erkennen, doch manche Paparazzies waren einfach unberechenbar und schrien seinen Namen ganz laut, sodass die Aufmerksamkeit plötzlich auf ihm lag. Kellan wechselte schnell seinen Pullover und nahm sich einen Kapuzenpullover aus seiner neu gekauften Tasche. Erst jetzt bemerkte ich, dass er sich auf etwas gekauft hat.

Sarah hätte schlecht darauf achten können, sie wollte nur schnell aus dem Laden heraus.  "Passt wie angegossen.", lachte Sarah und betrachtet ihre Schuhe im Spiegel. "Mehr brauch ich auch nicht." Ein 'oh' huschte mir über die Lippen. Sie kaufte sich nur ein paar Schuhe. Unmöglich. Aber ich war nicht so begeistert vom Shoppen. Zumindest heute nicht. Jackson und ich hatten noch nicht richtig über das Baby gesprochen. Ich war innerlich traurig, dass ich so weit gegangen wäre, wenn er es nicht gewollt hätte. Denn ein Leben ohne ihn wäre nicht möglich gewesen. Ich brauchte ihn und ich hätte wohl oder übel auch abgetrieben.  Ein lautes Kinderlachen holte mich zurück in die Gegenwart und plötzlich huschten ein kleines Mädchen und ein kleiner Junge neben mir vorbei. Sie lachten und rannten sich gegenseitig hinterher. Wunderschön. Die Kleine hatte kurze, wellige Haare und ein strahlendes Lächeln. Der andere Junge hatte große braune Augen. Man konnte auf an hieb das Strahlen da drin erkennen.

Ein zuckendes Licht erschien und ich blinzelte. Kellan seufzte und reichte Sarah seinen Pullover, den er gerade angehabt hatte. "So fällst du ganz bestimmt nicht auf.", lachte er und Sarah schaute etwas gestört. "Das ist ein Kleid?", ihre Stimme war voller Ironie. Ich lachte und ging in den nächsten Gang. Größe 38. Meine Augen glitten suchend über das prall gefüllte Regal. Dann entdeckte ich sie. Schwarze High-Heels. Sie hatten einen Pfennigabsatz und eine rote Schleife hinten. Ohne nachzudenken schnappte ich mir den Karton in der richtigen Größe und setzte mich auf den Anprobe Stuhl. Sie passten. Nichts drückte. Mein allererster Gedanke war 'die nehme ich'. Sarah kam mir mit einem Lächeln entgegen und betrachtete argwöhnisch die Schuhe. "Autsch, stell dir mal vor, ich würde damit hinfallen." Ich lachte und packte sie zurück. "Jetzt schauten wir beide Kellan an, der gerade in den Gang kam. Plötzlich blieb er stehen und schaute uns erschrocken an. "Bitte tut mir nichts. Hier.", meinte er mit purem Ernst und warf uns die Kreditkarte zu. Sarah fing an zu Lachen und umarmte ihn. Er schlang seine Arme um sie und küsste sie auf den Kopf.

Der Größenunterschied war gewaltig. Ich lächelte und nahm Sarahs und meine Schuhe mit zur Kasse. Ich bezahlte den Betrag und versuchte ruhig zu bleiben, aber anscheinend interessierte es keinen, dass man so viel für zwei Paar Schuhe bezahlte. Ich musste noch viel lernen.  Als wir aus dem Laden gingen meinte ich leise: "Ich habe alles, braucht ihr noch irgendetwas?" In meinem Kopf strich ich meine To-Do-Liste durch. Bikini. Schuhe. Hot Pants. Zwei neue Shirts. Eigentlich war es recht wenig, wenn man bedachte, dass ich sonst immer 5 oder 6 Tüten mit mir rumschleppte. "Nein, ich bin auch fertig.", antwortete Sarah und wir betrachteten Kellan. Dieser nickte und wir gingen an den Fotografen vorbei zum Auto. Ich bekam von den vielen Blitzlichtern zum Auto kaum etwas mit.  Kellan startete den Motor und wir fuhren los. Ich liebte Los Angeles. Alles war schön gebaut. Es hatte Stil. Nicht so wie in Sydney, dort war nur ein Gebäude lieblos an das andere drangebaut. "Vermisst du Zuhause?", fragte ich Sarah. Ihre Augen strahlten. "Nein, eigentlich nicht. Hier fühle ich mich wohler, obwohl ich erst kurz hier bin.", antwortete sie gelassen. "Haben sich Preston und Carrie eigentlich bei dir gemeldet?", fragte sie beunruhigt. Ich schüttelte den Kopf.

Im selben Moment reichte Sarah mir ihr Handy. "Danke.", murmelte ich leise und gab unsere Nummer ein. Jemand musste ja Zuhause sein. Es piepte genau 6 Mal bis sich meine kleine Schwester meldete. "Mason, hallo?" Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Hallo Lucy, hier ist Ashley.", begrüßte ich sie. Sie kreischte lachend in das Telefon hinein. "Du Verrückte bist einfach abgehauen.", lachte sie. "Es tut mir leid, dass wollte ich nicht, aber es musste sein.", entschuldigte ich mich und ein Lachen ertönte. "Ist doch nicht schlimm, warte ich gebe dir Mom.", verabschiedete sie sich und reichte mich weiter. "Ashley?", meldete sich die Stimme meiner Mutter und ich bemerkte einen beunruhigenden Ton. "Mom, ich wollte kurz Bescheid geben, dass ich gut angekommen bin.", meinte ich. Meine Hände zitterten leicht.

Sie dürften noch keinen Verdacht schöpfen. "Ist schon in Ordnung, Liebes. Aber du hättest uns wenigstens Bescheid geben können und dich bei deiner kleinen Schwester verabschieden können.", sagte Mom und ich hörte die liebevolle Art in ihrer Stimme. "Wie lange bleibst du denn?", ich erstarrte und rieb mir unsicher die Hände an meiner Hose. "Ich weiß nicht. Eine Weile. Vielleicht werde ich mir hier auch einen kleinen Job suchen.", antwortete ich gedankenverloren und meine Mutter seufzte leise. "Ok meine Kleine. Lieben Gruß von deinem Papa und du rufst uns nochmal an, ja?", und genau dafür liebte ich sie. Sie ging so locker damit um und machte einem immer ein tolles Gefühl.

Sie erinnerte einen daran das Richtige getan zu haben. "Natürlich. Ich verspreche es dir. Hab euch lieb.", verabschiedete ich mich und legte auf. Einen Moment betrachtete ich das Telefon in meiner Hand und erinnerte mich daran, als ich mit 15 das erste Mal alleine in den Urlaub gefahren bin. Nach Adelaide. Ich war so nervös gewesen, dass ich mich bei meinen Eltern fast jede Stunde gemeldet hatte. Ich lächelte. Es war eine sehr schöne Zeit mit Sarah. Da sie dort schon bekannt war, mussten wir vor keiner Disco lange warten und dort war ich das erste Mal richtig betrunken. Ein düsterer Gedanke schlich sich noch in meine Erinnerungen. Als ich mich mit ein paar Mädels an der Bar unterhalten habe, reichte mir eine der 5 eine Pille. Ich schluckte sie ohne zu wissen, was es war oder wo es herkam. Am Ende stellte sich heraus das es LSD war und es war ein Höllentrip. Ich bekam schreckliche Halluzinationen und verletzte mich selber. Sarah half mir es zu vertuschen und nahm es mir auch nicht übel. Aber es war meine Schuld gewesen, dass ich sie einfach so geschluckt hatte. Zu dem Zeitpunkt war ich noch ein ziemlich dummer, unreifer Teenager. In den letzten 3 Jahren hatte ich mich so sehr geändert, dass man mich kaum wiedererkannte. Selbst Sarah hatte sich gewundert wie erwachsen ich geworden bin. Es war ein tolles Gefühl. 

Kapitel Neun

Während der Autofahrt schaute ich die vorbeirauschenden Häuser an und die Nachmittagssonne schien durch die verdunkelten Fenster. "Ist es schlimm, wenn wir eben bei mir vorbeifahren würden?", fragte Kellan und schaute mich durch den Rückspiegel an. Ich schüttelte den Kopf und ohrfeigte ihn dafür, dass er mich sozusagen immer um Erlaubnis fragte. Ich war doch nur die Cousine seiner Freundin und die Freundin seines Kumpels. Mehr nicht. Sarah grinste die ganze Fahrt über und als wir die steinerne Einfahrt hochfuhren, erblickte ich das schlicht gehaltene Haus. "Wow.", brachte ich leise heraus und betrachtete das Haus. Es wurde im spanischen Stil gehalten und ein wunderschöner, holzender Balkon zierte das Ganze.

Jacksons Haus ähnelte Kellans ein wenig, nur dass es nicht so sehr nach einer Finca aussah. Kellan stoppte seinen Wagen in der Einfahrt und Sarah stieg aus und ging ihm hinterher. Als Kellan merkte, dass sie ihm folgte blieb er stehen und nahm- als sie neben ihm war- liebevoll ihre Hand. Er küsste ihre Stirn und sie warf mir einen verstohlenen Blick zu. 'Ich verspreche dir, deswegen werde ich dich nicht ärgern. Ich glaube das erwartest du von mir, dass ich es tue, doch so bin ich nicht.', dachte ich leise nach. 'Wie könnte ich.' Mit einem leisen Seufzer, legte ich meinen Kopf an die Scheibe und schloss die Augen. Sie wollten wirklich heute eine kleine Feier im Rahmen der Freunde veranstalten. Das müssen Amerikaner sein, sie feiern zu jeden Anlass- hat meine Mutter immer gesagt.

Ich wusste nicht, wie lange ich so halb an der Fensterscheibe döste, doch es entspannte mich sichtlich. Plötzlich klopfte Sarah mit einem fetten Grinsen an die Fensterscheibe und ich zuckte ertappt zusammen. Manchmal konnte meine sonst so nette Cousine auch richtig fies sein. Kurze Zeit später saßen Kellan und Sarah wieder im Auto und er startete den Motor. Lächelnd drehte ich mich um und schaute die vielen Einkaufstüten im Kofferraum an. Es hatte sehr viel Spaß gemacht und die Zeit ist wie verflogen, doch jetzt musste ich zu ihm. Er war der einzige Grund wozu es sich zu leben lohnt. "Freust du dich auf später?", fragte Sarah mich. Ich schnallte mich ab und rutschte in die Mitte, dann lehnte ich mich nach vorne und nickte. "Das wird bestimmt lustig mit den Jungs ein wenig Spaß zu haben.", gab ich zu und stupste Kellan an. Wachsam betrachtete ich den Highway. Los Angeles war etwas vollkommen anderes als Sydney.

Ich entdeckte ein großes Schild auf dem "Strand" stand. Wie auf Kommando schauten Sarah und ich uns an. "Morgen?", fragte sie und grinste. "Natürlich. Ein bisschen Bräune schadet nie.", flüsterte ich und zupfte aufgeregt an meinem Shirt herum. Bestimmt wird es heute Abend peinlich werden. Sarah bemerkte meine Unsicherheit. "Tzze, hör auf dir etwas vorzumachen du siehst toll aus! Außerdem bist du schwanger. Mehr nicht. Es ist in Ordnung." Diese 'Motivation' hatte ich nicht verdient. Warum sollte ich mir auch Sorgen machen? Ich bin wie ich bin.  Etwas zu heftig schlug ich die Tür des Autos zu und ging die Einfahrt hinauf. Es waren keine Fotografen mehr zu sehen, was mich innerlich sehr beruhigte. Kellan bestand darauf alle Taschen von mir zu tragen. von Sarahs ganz zu Schweigen, doch die gehörten in Kellans Finca.

Im Flur wurden leise, gleichmäßige Takte einer Gitarre und eines Keyboarders gespielt. Lachend rannte ich hoch- gefolgt von Sarah- in den Raum mit den Instrumenten und den Aufnahmegeräten. Lautlos rutschte ich an der Wand im Flur entlang und lauschte der Musik. Ganz leise hörte ich die Stimme von Jared. Kurz darauf sang Jackson. Ein Lächeln schlich sich auf meine Lippen. "Es hört sich gut an.", flüsterte Sarah und ich unterbrach sie mit einem Zischen. "Sei still", lachte ich und schloss genussvoll die Augen. Plötzlich verstummte ich und schreckte ertappt hoch, als die Tür aufging. Uncle fing an zu lachen, als er mich sah, wie ich mich mit rötlich gefärbten Wangen zu Sarah drehte. "Du bist mir eine, Ashley", sagte Uncle und ging die Treppe herunter. Kurz danach folgten ihm Ben J. und Jared, später noch Ben G.

Neugierig streckte ich den Kopf durch die Tür. Hinter mir schloss ich leise die Tür und Jackson schaute hoch. Er lächelte schief. "Wir sind wieder da", begrüßte ich ihn und er zog mich auf seinen Schoß. Seine Lippen strichen sanft über meine. "Wie war es?" Ich seufzte. Abgesehen davon, dass ich ihn vermisste. "Schön, wir haben Kellan arm gemacht", grinste ich und küsste ihn erneut. "Das kann ich mir nicht vorstellen", gab er zu und hob eine Augenbraue. "Vielleicht nicht ganz arm, aber wir haben seine Karte ganz schön in die Mangel genommen." Lachend schaute er mir in die Augen und küsste meine Wange. "Na los, du musst dich umziehen, Jared macht gerade den Grill an", meine Augen weiteten sich.  "Jetzt schon? Ich hab überhaupt keinen Hunger.", schockiert betrachtete ich ihn, doch sein Griff an meiner Taille ließ nicht locker. "Lass mich los, ich muss noch duschen." Jackson lachte und ließ mich endlich los. Lächelnd stand ich auf und ging zu Tür. Dann warf ich Jackson noch einen Luftkuss zu und verschwand durch die Tür. Sofort ging ich in mein Zimmer, wo Kellan meine Taschen verstaut hat und schmiss sie auf das Bett. Ich durchwühlte die Sachen und nahm mir eine blaue, kurze Hose heraus und ein trägerloses schwarzes Top. Dazu die neue Ballerina. Aber bevor ich die Sachen anzog, sprang ich schnell unter die Dusche.

Ich ließ mir Zeit, bis plötzlich jemand an die Badezimmertür klopfte. "Ash?", es war Jackson. "Bin gleich fertig", rief ich und stellte das Wasser aus. Rasch nahm ich mir das Handtuch und öffnete die Tür. "Ja?", fragte ich ihn. "Du bist schon seit einer halben Stunde im Badezimmer, ist alles in Ordnung?", fragte er mich und schaute mir tief in die Augen. "Natürlich", versicherte ich ihn. "In 10 Minuten komme ich runter", meinte ich kurz und schloss lächelnd die Tür.  Schnell zog ich mir den pechschwarzen Bikini an und darüber das ausgewählte Outfit. Schnell schaute ich nochmal in den großen Spiegel neben dem Bett und grinste. Es war ein Traum, den ich hatte als ich 16 war. Und er wurde real.  Kurze Zeit später ging ich die Treppenstufen herunter und öffnete die große Verandatür. Jared stand am Grill, der neben der Sitzgelegenheit stand. Jackson saß mit einem Bier in der Hand auf einer Liege und lachte über Ben G., der versuchte seine Sonnenbrille aus dem Wasser zu fischen. Sarah nahm Anlauf und sprang in den Pool, kurz danach Kellan. Das Wasser spritzte so sehr, dass Jared böse zu den beiden schaute. Mühsam pustete er gegen die nicht vorhandene Flamme. Die Sonne brannte auf der Haut. Schüchtern ging ich an Ben J. und Uncle vorbei und setzte mich neben Jackson.

„Da bist du ja endlich, Schöne.“, küsste Jackson mich und grinste frech. Sarah schwamm im Wasser- wie es aussah- um ihr Leben. Kellan tauchte nämlich gerade in das Wasser ein und ‚bekämpfte‘ sie von unten. Meine Cousine schrie als Kellan ihren Fuß zu fassen bekam und sie Unterwasser zog. Halb keuchend, halb sauer tauchte sie kurze Zeit später auf. „Ich sterbe!“, rief sie. In diesem Moment lachte jemand direkt neben ihr und ihre Augen wurden verspielt groß. „Sarah, schwimm! Der große, böse Hai wird dich fressen.“, rief ich und bekam Bauchschmerzen vor Lachen. „Und wie ich sie fressen werde.“, grinste Kellan, holte tief Luft und tauchte unter. Sarah plantschte wie ein kleines Kind um ihr Leben. Es erinnerte mich an eine Stelle in ‚der weißen Hais‘.  Denn Sarah atmete hektisch und schaute immer wieder unter sich, doch Kellan tauchte nicht auf. Plötzlich sah ich wie Kellan hinter Sarah lautlos auftauchte und sie dann mit einem Siegesschrei Unterwasser drückte. Nach langem hin und her und mehreren Flüchen ging Sarah trotzig aus dem Wasser und quetschte sich neben mir auf die Liege. „Dieser Kerl wird einfach nie erwachsen.“, motzte sie und verschränkte ihre Arme. Ihr Anblick war göttlich. Ich konnte einfach nicht aufhören zu lachen. „Hast du irgendetwas genommen Ashley?“, fragte Uncle als er mich beobachtete. Langsam wurde ich wieder ruhiger und versuchte regelmäßig ein und aus zu atmen. „Nein, tut mir leid. Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist.“, grinste ich und musste kurze Zeit wieder anfangen. „Sind die Hormone.“, meinte Sarah leise und ich sah sie – so gut es ging- böse an, dass sie leise sein sollte.

Mit einem Male packte mich jemand an der Taille und hob mich hoch. So schnell konnte ich noch nicht mal gucken, da flog ich schon in einem hohen Bogen durch die Luft ins lauwarme Wasser. Ich tauchte mit einer vollen Lunge unter und grinste in mich hinein. Das war bestimmt Jackson. In Gedanken beschloss ihnen einen kleinen Streich zu spielen und blieb unter Wasser. Gemütlich legte ich mich auf den Boden und öffnete gespannt die Augen. Ich hatte genug Luft. Kleine Luftbläschen stiegen auf also ich kurz lachte. Im nächsten Moment sah ich schon wie jemand ins Wasser sprang und mich ansah. Es war Jackson. Immer noch grinsend fing ich an wieder an die Oberfläche zu schwimmen. Dann nahm ich einen tiefen Atemzug und schaute Jackson amüsiert an. Als Sarah kurz danach bemerkte, dass alles nur ein fieser Streich war boxte sie Kellan in die Seite, denn so wie ich das mitbekam war er es der mich ins Wasser geschmissen hatte.

Ich schwamm auf Jackson zu, der mich noch immer anschaute, als hätte er einen Geist gesehen. „Es war ein Witz.“, versuchte ich ihn aufzumuntern. „Manchmal passiert es nun mal, dass ich gute Laune habe.“ Jackson atmete entrüstet aus. In dem Moment in dem er zu mir sagte „du bist verrückt“, duckte er mich unter und ich stieß vor Schreck die Luft aus. Dann griff ich nach seinen Füßen und hielt mich daran fest. Ich ließ ihn erst los, wenn er kommen würde und das begriff er schnell. Daraufhin ließ ich seinen Fuß los und er tauchte unter. Wir schauten uns direkt in die Augen. Ich wollte den wunderbaren Moment nicht zerstören, aber ich zeigte ein wenig hilflos auf meine Lunge und er verstand das mir langsam die Luft ausging. Mit einem schiefen Lächeln schaute er mich an und nahm meinen Kopf in seine Hände. Sanft küsste er mich und teilte die Hälfte seiner Luft mit mir, die aber nicht lange anhielt, denn ich erwiderte den Kuss. Jackson beendete in zärtlich und formte mit den Lippen „ich liebe dich“. Ich tat dasselbe. Und aus Erfahrung wusste ich, dass man den Moment genießen sollte- egal, wo oder was man gerade tat- einfach genießen und hoffen das es immer so bleiben würde und nicht schlimmer kommt. 

Epilog

Es war nicht immer einfach sich in eine neue Welt einzuleben, doch ich schaffte es. Ich besaß das Glück mich mit dem Schicksal auseinander setzen zu können und mir ein wundervolles Leben mit einem ebenso wundervollen Mann wählen zu können. 

Ich habe wundervolle Freunde und eine tolle Familie, die mich jeder Zeit unterstützen, wenn ich mal Hilfe brauchen würde. Natürlich waren viele Situationen im Erwachsen werden nicht einfach, doch man muss einfach versuchen damit umzugehen und das Beste aus einem geschenkten Leben zu machen. Egal, wie endlos die Situation wirkt oder wie sie im Kopf ausgeht, es liegt immer an einem selbst das Schicksal zu bestimmen. 

Ich bin jede einzelne Sekunde dankbar dafür, dass ich eine wundervolle Familie habe und ich den Rest meines Lebens mit einem Mann verbringen darf, den ich liebe und für immer lieben werde. 

- Ashley Mason. 

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 04.03.2011

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