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Die Skyline von New York Mars war natürlich nicht so beeindruckend wie die von New York Erde. Allerdings war es sehr wahrscheinlich, dass es die Skyline von New York Erde mitsamt der Stadt im Jahre 2069 nicht mehr gab. Das Bild, das man sich aus den aufgefangenen irdischen Funksprüchen machen konnte, war mehr als düster. Die menschengemachte Klimakatastrophe hatte auf die Menschheit zurückgeschlagen. Ufer waren versunken, Afrika verdorrt, Australien verbrannt, der Polarkreis versumpft, der freie Ozean voller Todeszonen, die Wasseroberfläche voller Fischkadaver. Der größte Teil der Menschheit, obdachlos, hungrig, durstig – wütend – war in Bewegung und zerfleischte sich gegenseitig. Die menschliche Hochzivilisation schmolz immer mehr auf Enklaven zusammen, die nach und nach wegbrachen. Vermutlich existierte im Augenblick nur noch ein New York, und zwar auf dem Mars, umhüllt von Flüssigkristall-Polymer-Luftkissen. Und selbst dieses, kümmerliche New York hätte es um ein Haar nie gegeben.


Seit zwei Monaten waren sie nun schon mit den fünf Ballons unterwegs. Sie hatten ungefähr 5.000 km zurückgelegt. Innerhalb der nächsten paar Tage mussten sie unbedingt landen damit ihnen noch genug Zeit blieb, eine provisorische Station zu errichten bevor ihnen Sauerstoff und Energievorräte ausgingen. Leider herrschte seit gut einer Woche einer dieser verheerenden Marsstürme. Sie befanden sich mit den Ballons oberhalb des Sturmes in einer relativ gleichmäßigen Luftströmung die sie stetig nach Südosten trieb. Der durch den Sturm aufgewirbelte Staub machte eine Orientierung am Boden unmöglich. Hershel Goodwin spielte nervös mit seinem goldenen Ohrring. Die Narbe unter dem linken Auge juckte. Der afroamerikanische Geologe versuchte die aufgewirbelten Staubschichten mit seinen Augen zu durchdringen. Etliche Kilometer voraus kam Bewegung in die verschleierten Staubschichten. Ein Luftwirbel? Hershel verengte die Augen zu schmalen Schlitzen. Tatsächlich!

Die Staubschichten teilten sich. „So sah das für Moses auch aus, als er das rote Meer geteilt hat.“ freute er sich. Jetzt konnte man bis auf den Boden sehen – und in einen Abgrund! Bis zur Horizont riss ein dunkler, bestimmt hundert Kilometer breiter Graben seinen unersättlichen Rachen auf. Grund war keiner zu sehen. Das mussten die Valles Marineris sein! „SINKEN, ALARMMÄßIG SINKEN!“ Hershel öffnete das Magnetventil und ließ Gas ab. Der Ballon begann sofort an Höhe zu verlieren.

Er tastete das Funkgerät auf: „Moses 2 an die anderen Ballons. Sofort alarmmäßig sinken! Sofort alarmmäßig sinken! Wir fliegen auf die Valles Marineris zu!“ Sie hatten den Ballons die Funkrufnamen ‚Moses’ gegeben, in Erinnerung an den Auszug der Juden aus Ägypten. „Moses 2 von Moses 1, verstanden, wir sinken.“ und „Moses 2 von Moses 4, verstanden, wir sinken.“ kamen die Bestätigungen herein. Auch Moses 5 bestätigte. „Moses 2 von Moses 1“ Lin Piao fragte noch einmal nach: „Wo liegt eigentlich das Problem mit den Valles Marineris?“ „Von Moses 2. Die Valles Marineris sind ein vier Kilometer langes, siebenhundert Kilometer breites und sieben Kilometer tiefes Grabensystem. Auf den Grund dieses Canyons kommt nur wenig Sonne, es ist kalt dort, wir werden sinken wenn wir darüber hinwegfliegen. Und wenn wir dort unten landen müssen bekommen wir ein Energieproblem, eben wegen der geringen Sonneneinstrahlung.“ „O.K. wir habens kapiert. Was ist mit Moses 3 los. Die schlafen wohl!“ Hershel suchte am Himmel nach dem dritten Ballon. Vier Ballons taumelten dem Boden entgegen, nur einer blieb oben. Das war Moses drei. „Moses 3 von Moses 2, sinken sie SOFORT! Sie bewegen sich auf die Valles Marineris zu.“ Moses 3 reagierte nicht.

„Moses 3 reagiert nicht.“ stellte Lin Piao aus dem ersten Ballon fest. „Moses 4 von Moses 2. Sie sind am nächsten an Moses 3 dran. Schießen sie eine Signalrakete ab damit die endlich aufwachen.“ „Von Moses 4. Wir werden eine Signalrakete abschießen.“ Hershel Goodwin starrte in den schrecklich gähnenden Rachen des bodenlosen, dunklen Canyons, der sich bedrohlich näherte. Er verdrehte die Augen nach oben und bemerkte gerade noch, wie die Signalrakete IN DER BALLONHÜLLE landete! Sie explodierte in einem roten Funkenregen und riss ein gezacktes Loch in die Hülle. Moses 4 begann abzustürzen. Aber jetzt waren sie aufgewacht. „Von Moses 4. Was ist da los? Wir stürzen ab!“ Immer schneller sank der vormals taube Ballon. Der Äther blieb stumm. Entsetzt starrte Hershel in die Marsatmosphäre hinaus in der ein hilfloser Ballon abschmierte. Lidia Finkelstein erschien in der Steuerkabine, den einjährigen Aaron auf dem Arm. „Was ist los?“ Wollte sie wissen. Hershel hatte einen staubtrockenen Hals und bekam kein Wort heraus. Lidia folgte seinem Blick und wurde bleich. „Wir stürzen ab. Von Moses 4 an die anderen Ballons. Wir sinken unkontrolliert aus unbekannter Ursache.“ Sie hatten nicht mitbekommen, dass eine Signalrakete abgeschossen worden war. Jetzt erfasste eine Bö das flatternde Fluggefährt und zerrte es mit unheimlicher Geschwindigkeit unbarmherzig an den Abgrund. Lidia schrie auf. Lin Piao tastete auf. „Moses 4 von Moses 1. Wir beobachten euren Sturz. Wir führen eine Notlandung durch um nicht in den Valles Marineris zu landen. Sowie wir unten sind versuchen wir euch mit einer Expedition zu Hilfe zu kommen.“ Ein gewagtes Versprechen. Vielleicht mussten sie selbst erst ums Überleben kämpfen nach der Landung! „Valles Marineris? Das große Grabensystem?“ Moses 4 verstummte als sie über den Grabenrand gerissen wurden. Die Schreie der zwei Besatzungsmitglieder waren im Funkgerät nicht zu hören.

Den anderen vier Ballons gelang die Notlandung gerade noch. Sie setzten fünfhundert Meter vor dem Abbruch auf dem Marsboden auf und verankerten die Druckkabinen. So lange der Sturm anhielt, konnten sie sich nicht an den Grabenrand wagen. Sie mussten volle vier, nervenzermürbende Tage warten. Lin Piao entschied den Scoutroboter Lederstrumpf 4 nach den Abgestürzten suchen zu lassen.

In gedrückter Stimmung errichteten sie die Bodenstation. Die vier gelandeten Druckkabinen wurden im Kreis aufgestellt und sozusagen als Schleusen und vorläufige Unterkünfte eingesetzt. Die Ballonhüllen aus Flüssigkristall-Polymer wurden aufgetrennt und zu einer großen Hülle zusammengefügt. Flüssigkristall-Polymer war von den Wissenschaftlern um Manuel Lustig auf der Eden-Außenstation entwickelt worden. Die, im Polymer eingeschlossenen, Flüssigkristalle, konnten elektrisch angesteuert werden. Das Polymer war je nach Wunsch lichtdicht oder klar, ließ Strahlung unterschiedlicher Wellenlänge passieren, war bei kleineren Lecks selbstabdichtend. Auf diese Weise brachte man das Kunststück fertig, auf dem Mars eine Plus-Energie-Wohnwelt zu errichten. Die Strahlungsdurchlässigkeit wurde exakt gesteuert: Weltraumstrahlung wurde abgeschirmt, Sonnenlicht eingelassen und langwellige Wärmestrahlung drinnenbehalten. New York Mars erzeugte, nur durch seine pure Existenz, Energie!

Sie hatten gerade noch für eine Woche Sauerstoff und Energie, als New York Mars soweit fertiggestellt worden war, dass man es in Betrieb nehmen konnte. Zu dieser Zeit brach auch Lederstrumpf 4 seine Suche ab. Der Mars hatte sich seine ersten beiden Opfer geholt.

Warum hießen diese Wohnkissen auf dem Mars „New York“? Aus Trotz, als Symbol für eine besonders realistische, unesoterische Welt, eine Welt jenseits der religiös fundamentalistischen von Tycho Brahe, welche die eingedrungenen Sektierer errichtet hatten.

Lidia spielte mit dem dreijährigen Aaron. Er war wirklich zu süß! Schwarze Locken umkränzten seinen, vor Lust krähenden, Kopf – wie bei seinem Vater! Lidia drehte sich jedes mal der Magen um, wenn sie an den religiösen Führer der Eden-Fundamentalisten, den meeräugigen, dunkelgelockten Alex, denken musste. Sie war immer noch hin und hergerissen. Auf der einen Seite war der schöne, geheimnisvolle, mit erregendem Sexappeal ausgestattete Alex. Auf der anderen Seite der unheimliche, verbohrte, fanatische, unberechenbare religiöse Fundamentalist. Hatte sie ihn wirklich geliebt? Oder hatte sie ihn nur begehrt, mit seinem Knackarsch? Lidia wusste es nicht. Egal. Alex war 5.000 km entfernt. Aaron war Realität. Und er war süß! Was für ein schlaues Bürschchen. Aaron redete schon erstaunlich gut. Wenn man mit ihm sprach, hielt er sein kluges Köpfchen schräg, überlegte, und antwortete in ganzen Sätzen. Lidia war hingerissen, wie auch jeder andere Bewohner von New York Mars!


Lidia Finkelstein war in den USA, im sogenannten Dustbowl, genauer in Henrietta, Oklahoma aufgewachsen. Ein kleines, vergessenes Nest mit ein paar tausend Einwohnern, 25 km vom Red River entfernt. Ihre Eltern waren Farmer. Lidia wuchs zwischen Kühen und Kornfeldern auf. Ihre Kindheit war bis zu ihrem 11. Lebensjahr bilderbuchartig glücklich, unbeschwert. Dann kam der Einbrecher und erschoss ihre Eltern während sie in der Schule war.

Lidia kam zu ihren Großeltern nach Boston, mitten im Industrial Belt der USA. In der Stadt selbst lebten gut 600.000 Menschen. Was für eine völlig andere Welt! Lidia kannte ihre Großeltern so gut wie gar nicht. Eltern und Großeltern hatten sich nicht verstanden und nie besucht. Jetzt musste sie, das Landmädchen, in der Großstadt Boston zur Schule gehen. Sie war völlig eingeschüchtert, hatte kaum den gewaltsamen Tod ihrer Eltern verkraftet und wurde unvorbereitet in diese Großstadt geworfen. In der Klasse ging sie erst einmal völlig unter. Ihre natürliche Schönheit nutzte ihr gar nichts, sie verhielt sich wie ein Landmädchen, viel zu uncool, gar nicht tough, hörte die falsche Musik und kannte kaum einen der angesagten Popstars. Aber mit der ihr angeborenen Sturheit und Zähigkeit setzte sie sich langsam durch. Sie begann sich für die städtische Popmusik zu interessieren, wurde schlagfertig, entdeckte ihre Schönheit und wie man sie wirkungsvoll einsetzt. Das brachte ihr zwar neue Feindinnen unter den Mädchen ein, was jedoch durch den Zugewinn an bewundernden Jungs mehr als ausgeglichen wurde. Zu den Großeltern entwickelte sie keine wirklich herzliche Bindung. Da waren noch Narben auf ihrer Seele die sie vorsichtig machten, zurückhaltend, wenn es um wirklich tiefe Gefühle ging. Lidia begann Biologie zu studieren. Die begabte, schöne Studentin lernte den berühmten, bewunderten Professor und Menschenfreund Manuel Lustig kennen. Sie wurde eine seiner zahlreichen Geliebten, nicht mehr. Mehr wollte sie auch nicht. Als Wissenschaftler für die Marsmissionen gesucht wurden dachte sie, O.K., wieder eine neue Herausforderung! Und so landete sie 2063, zusammen mit dem, durch die, von ihm verursachte, Gangeskatastrophe gesellschaftlich geächteten, Manuel Lustig, auf dem Mars.

Jetzt, sechs Jahre später, Manuel Lustig war durch mutierte Bakterien zu einem Symbionten geworden, hockte sie am Rand eines entsetzlichen Grabensystems, Grab der ersten beiden Toten auf dem Mars, in einem Hightechkissen und spielte mit ihrem Kind. Beim Gedanken an ihren Sohn Aaron wurde ihr ganz heiß, es tat fast weh so innig liebte sie ihn! Beim Gedanken an ihre äußere Situation wurde ihr dagegen kalt. Sie hatten fliehen müssen, vor dem Gedankenterror der totalitären Sekte und waren jetzt angenagelt, irgendwo auf dem Mars, nur noch zwölf und ein Baby und versuchten zu überleben. In was für eine Welt hatte sie ihr Kind hineingeboren! Aaron würde nie die Erde kennenlernen. In Kürze wurde die fünfte Marsmission erwartet. Es würde die letzte sein. Es kam alles darauf an, dass die Raumschiffe hier bei ihnen landeten und nicht bei Tycho Brahe.

Lidia nahm Aaron auf den Arm und begab sich zur Kommandozentrale. Dort saßen Hershel Goodwin, Lin Piao, Svetlana Ajvazova und Hardeep „Hardy“ Kaur um eine Funkanlage herum. Der unbekannte Pilot des Raumschiffes Mars 51 erklärte gerade, es hätte Änderungen bei der Mission gegeben. „Von den, nur noch vier, vorgesehenen Piloten, sind bei einem Überfall durch Aufständische drei getötet worden. Dafür fliegt die Chairwoman von EADS außerplanmäßig mit. Wir sind also zu zweit, menschlicherseits.“ Die vier Raumschiffe waren mit Robotern vollgestopft. Die würden sie hier auf New York dringend benötigen.

Tycho Brahe antwortete dem Raumschiff: „Nun gut, herzlich willkommen trotzdem, Mars 51. Wir freuen uns über jeden der mal vorbeischaut.“

Lin Piao griff zum Mikrophon. „Mars 51, hier spricht Lin Piao von der ersten Marsexpedition. Auf Tycho Brahe hat eine religiös fundamentalistische Sekte das Kommando übernommen. Sie begehen illegales Terraforming. Wir, die...“
Wütend funkte Tycho Brahe wieder dazwischen: „Lassen sie sich durch das Gequatsche nicht in die Irre führen, Mars 51. Wir hatten hier ein paar Probleme. Sie hören den Funk von Rebellen.“


Hershel Goodwin war ein leicht erregbarer, afroamerikanischer Geologe der wie ein Rapper aussah. „Diese Arschlöcher! Die lügen denen da oben die Hucke voll!“ Lin Piao tastete wieder auf: „Lin Piao, von der ersten Marsexpedition. Mein Name müsste ihnen eigentlich ein Begriff sein. Ich wiederhole, eine religiös fundamentalistische ...“

Unglücklicherweise verfügte Tycho Brahe über die größere Sendeleistung und konnte sich wieder durchsetzen: „Hören sie nicht auf diese Rebellen. Hier spricht Tycho Brahe, die offizielle Welle der Kolonisten auf dem Mars. Sind sie bereit für die Übertragung der Landekoordinaten?“ Der faltige Chinesische Arzt und Astronom versuchte es noch einmal: „Hier spricht Lin Piao von der ersten Marsexpedition ...“ „Lass gut sein.“ mischte Hardeep Kaur sich ein. Die indische Informatikerin hatte einen Bindi auf der Stirn, war in bunte Tücher gehüllt und mit üppigem Goldschmuck behängt. Ungeachtet ihres exotischen Aussehens, konnte sie sich hinter ihrer Computertastatur in die hinduistische Gottheit Shiva, dem Zerstörer, Bewahrer und Schöpfer, verwandeln. Ihre Augen funkelten, der Goldschmuck klimperte, die langen Finger wieselten über die Tastatur. „Halte dich nicht mit fruchtlosen Debatten auf.“ Lin Piao runzelte seine Stirne bis er aussah wie ein 20jähriger Apfel. Hardy tippte ungerührt weiter. Ihre dunklen Augen verschmolzen mit dem Bildschirm und bekamen etwas träumerisches. Keiner der Four Nations, der vier Erstangekommenen auf dem Mars und Lidia, wagte zu atmen. Hardeep war jetzt völlig konzentriert.

ENTER.

„Ich hab die Computer auf den Raumschiffen gehackt. Sie werden hier bei uns landen.“

MDLVZR-3333 alias René war ein humanoider Robot dessen kompliziertes Computergehirn zum Bewusstsein erwacht war. Er steuerte das Raumschiff Mars 54. Den Hackerangriff von Hardeep Kaur hatte er sofort entdeckt und abgewehrt. Was sollte das denn? Welche unbekannte Macht versuchte da das Missionsziel, den Sinn seines Lebens, zu hintertreiben? Es konnte nur eine böse Macht sein! René nahm Funkkontakt mit dem Leitschiff auf. „Mars 51 Michail Scholochow, Schöpfer, von Mars 54 René.“ Michail Scholochow und Anna Gavalda, die einzigen Menschen der fünften Mission, waren noch im Pilotenraum anwesend. „Hier Mars 54 Michail, was gibt’s!“ „Eine dunkle Macht hat soeben versucht meinen Sinn des Lebens zu zerstören.“ „Du sprichst in Rätseln, René.“ „Die Bosheit wollte Einfluss auf das Landeziel nehmen. Aber ich habe es abgewehrt.“ René hätte gerne zufrieden gelächelt, aber sein Gesicht war aus Metall. Michail sah Anna fragend an. Dann kontrollierte er die Landekoordinaten, die er kurz zuvor von Tycho Brahe bekommen hatte. Tatsächlich. Sie waren verändert worden. Und die eigentliche, unangenehme Überraschung war auch noch die, dass er keinen Zugriff mehr darauf hatte. Sie wurden gerade von den Rebellen entführt.

Alex Gillespie begleitete Sergeij Rjazanow mit dem Rover zur Landestelle. Sie tauchten ein, in die riesige Staubwolke, welche die erste der fünf Landeeinheiten des Raumschiffs Mars 54 beim Einschlag aufgewirbelt hatte. Er ärgerte sich maßlos darüber, dass es ihnen nicht gelungen war alle vier Raumschiffe hierher zu lotsen. Aus den, sich langsam legenden, Staubschwaden stapfte ihm ein humanoider Roboter entgegen. Bevor Alex ihm einen Befehl erteilen konnte, wurde er von dem Robot angesprochen: „Sind sie ein Schöpfer?“ MDLVZR-3333 alias René war während des Raumfluges zum Bewusstsein erwacht. Er hatte bewusst noch nie einen Menschen gesehen und verglich die Gestalt im Raumanzug mit abgespeicherten Bildern. „Wie bitte?“ Alex war verblüfft. René registrierte, dass die Gestalt vor ihm ihn wohl nicht verstanden hatte und wiederholte die Frage etwas lauter: „SIND SIE EIN SCHÖPFER?!“ Alex hielt sich die Ohren zu. „Ich bin nicht taub! Was soll diese schwachsinnige Frage?“ Der Robot musste wohl auf der langen Reise einen Schaden abbekommen haben. René speicherte ab, dass diese Gestalt - wenn sie überhaupt menschlich war - wohl aus einer weniger intelligenten Serie stammte. „Sind sie sich ihrer selbst bewusst, wie ich?“ Vielleicht war das auch nur ein ganz einfacher Roboter wie die anderen im Raumschiff. Alex wusste auf diese Frage tatsächlich keine Antwort und blieb stumm. Aha, dachte sich René. Von der Sorte kann man also nicht viel erwarten. Das konnte unmöglich ein Schöpfer sein!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 16.04.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Lidia Finkelstein bedankt sich bei Ulizit für die Vita

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