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Ein Tag am Badesee

Heute werden wir die 30 Grad knacken. Dachte Lena während sie ihre Badetasche packte. Die junge Frau war Anwaltsgehilfin. Freute sich über ihren ersten Urlaubstag, den sie am nahe gelegenen See verbringen wollte. Schnappte sich noch eine Decke, schmiss alles in ihren Kleinwagen und brauste gut gelaunt davon. Lena fuhr durch die nächst Kleinstadt. Überquerte noch die BRÜCKE; unter der das Wasser des Flusses Richtung Nordsee floss.Zwanzig Minuten später lag sie schon im bunt gestreiften Bikini an ihrem geliebten Badesee.

Die Sonne meinte es so richtig gut. Es war noch früher Vormittag so das die Besucherzahl zu wünschen übrig ließ. Die junge Frau nahm das mitgebrachte Buch aus der Badetasche und begann zu lesen.Eine innere Unruhe ließ sie aufschauen. Außer das die Sonne sich im kühlen Wasser spiegelte, sah sie nichts. Es rief sie doch jemand. Sie hörte deutlich ihren Namen. " Lena - Sol komm, rette die Welt."Fatamorgana, dachte sie und versuchte sich auf ihren Roman zu konzentrieren. "Hast du den GLAUBEN an die Rettung der Welt verloren? Ich, dein Bruder, der Mondgott Mani warte." Stand auf der Seite ihres Buches. Verwirrt blätterte sie diese um. Der Sonnenwagen steht schon bereit. Die Pferde Arvakr (der Frühwache) und Alsvidr (der Allgeschwinde) sind schon eingespannt. Schließe deine Augen. Sogleich wirst du wie auf FLÜGEL ins Weltall schweben.Die junge Frau zweifelte an ihrem Verstand.Sollte sie es wagen die Augen zu schließen?Was hier mit einer FEDER von GEISTerhand auf das Papier gebracht war, wollte sie nicht glauben. Sol, die Sonnengöttin, war doch eine Riesin. Wie sollte aus ihren ein Meter zweiundsechzig so eine wahnsinns große Frau werden?

Laut lachend schloß sie ihre Augen.Sie fühlte sich leicht, mit den Winden gleich. Die sich vor ihr verneigten, mit zitternder Stimme flüsterten: " Sol, du bist aus einem Funken der Sonne geboren. Du unsere Göttin, wir tragen dich zu deiner Sonnenkutsche. In der Mondkutsche wartet schon dein Bruder auf dich. Ihr werdet immer auf der Flucht sein. Verfolgt von den Wölfen Hati und Skalli. Sollten sie euch einholen, werden sie euch Beide verschlingen. Das wäre "Ragnarök," der Untergang der Welt." Es klang wie Sprechgesang, den Lena vernahm, lieblich und angsteinflößend zugleich.Schon bald gelangten sie ans Ziel. Die junge Frau sah sich vor einem Gefährt, so wie es die Winde ihr geflüstert hatten, stehen. Groß und schön wie sie es nie hätte erträumen können. Die Kutsche war mit einem Swalin, (Schutzschild) welches sie vor der Sonnenhitze schützte, ausgestattet. Es war große Eile geboten, denn das hecheln der Wölfe klang an ihr Ohr. Kaum hatte Sol in dem Gefährt ihren Platz eingenommen, bäumten sich die Pferde wiehernd auf. Im schnellen Galopp ging es durch die Galaxis.

Neben ihr hatte Mani in der Mondkutsche Mühe, sich ihrem Tempo anzupassen.Unheimliche Sille beherrschte das Weltall. Mani sprach zu Sol: " Komm lass uns zu den Saturnmonden fahren, da sind Freunde. Die Pferde können ausruhen. Auf Titan sind wir gut beschützt. Hati und Skalli können uns dort nichts anhaben." Sie nickte zustimmend und trieb ihre Pferde an. Beide spürten ihre Verfolger die ihnen gefährlich näher kamen. Vor ihnen tauchte ein unbekanntes Gefährt auf. Nicht wissend ob es Feund oder Feind war, näherte sie sich dem unbekannten Objekt. Dieses buntglitzernde, mondähnliche Etwas, hatte ihre Richtung eingeschlagen. Fast wären sie zusammengeprallt.Im allerletzten Augenblick riss das Geschwisterpaar gleichzeitig die Zügel nach rechts. Geschafft, die Gefahr war gebannt. Weiter trabten die Schimmel mit ausserordentlicher Geschwindigkeit durch das All.Sie sahen den Saturn, eingekreist von 18 Monden, ein fantastisches Bild.Bis Titan war es nicht mehr weit. Arvakr lahmte, Mani verlangsamte sein Tempo nicht. Sol sah wie Hati an ihr vorbei rannte. Er folgte dem Mondgott bis vor die Tore Titans. Hier bezog er Wachposten und wirkte wie versteinert.Die Sonnenkutsche näherte sich dem rettenden Ziel. Dicht verfolgt von Skalli. Vor den Toren saß Hati mit glühenden Augen. Unbeirrt fuhr Sol auf Titan, ihren Zufluchtsort.

Freudestrahlend empfing sie ihr Bruder schloß sie in die Arme, mit den Worten:" Komm wir gehen uns stärken,"führte er sie in eine der gläsernen höhlenartigen Hütten. Die aus Eis bestanden.Sie funkelten wie Kristall und sahen sehr luxuriös aus. Im Raum befand sich eine riesige Tafel an der noch zwei Plätze frei waren. Ihr Gatte Glenr war überrascht sie zu sehen. Sie begrüßten sich überschwenglich. Als alle ihre Plätze eingenommen hatten, stand Wodan auf. Wodan, der SCHIRMHERR des Titan, hielt eine Begrüßungsrede. Da sich unter ihnen ausschließlich Götter der Vergänglichkeit aufhielten, galt es ihr Leben zu bewahren. Er lobte die Erschaffung eines neuen Gefährtes. Dieses mondähnliche Etwas, das ihnen mehr Sicherheit vor ihren Feinden bot. Nachdem die Rede beendet war, klatschten alle und ein Raunen, Geflüster und Gelächter war zu hören.

Köstliche Speisen und Getränke wurden von Wesen, die aussahen wie Schmetterlinge serviert. Elfengleiche Puppengesichter, einen kaum wahrnehmbaren Körper. An diesem befanden sich vier größe bunte Flügel, die gleichzeitig ihr Kleidung darstellten. Arme und Beine die dem Betrachter Bewunderung abverlangten. Den ersten Kelch Wein leerte Mani in einem ZUG. Das Wort SPAREN kannte hier keiner. Es gab alles in reichlichem Überfluß. Essen und Trinken galt der Unterhaltung die stundenlang Anhielt. Sol sprach von ihrer gefählichen Reise, den Verfolgern und dem lahmenden Schimmel. Bei diesen Worten wurde Wodan hellhörig. Ging zu Arvakr und heilte ihn mit den Worten:"BEIN ZU BEIN, BLUT ZU BLUT, GLIED ZU GLIED; ALS OB SIE GELEIMT WÄREN:"

So ging eine wunderschöne Zeit dem Ende entgegen. Die Sonnengöttin, überglücklich blieb bei ihrem Gatten.Mani verabschiedete sich von Sol mit den Worten:"Ich werde durch die Sphären gleiten, der Musik lauschen um meinen inneren Frieden zu finden."Kaum verließ er den schützenden Planeten , verfolgte ihn auch schon Hati. Der Mondgott lauschte den sphärischen Klängen.Nicht achtend seines Verfolgers ließ er sich von der geisterhaften, seltsam äthrischen Musik betören. Diesen Augenblick nutzte der Wolf, sprang in den Wagen und biss Mani in den Hals. Das Blut spritzte bis auf die Sonne die sich verdunkelte. Es herrschte Augenblicklich Sonnenfinsternis

.Lena spürte die kalten, nassen Spritzer in ihrem Gesicht. Sie schlug die Augen auf, sah das es regnete. Packte benommen ihre Badesachen ein und fuhr nach Hause. Sie dachte an Goethes "Faust", seine sphärischen Klänge, wo es heißt: „Die Sonne tönt nach alter Weise, in Brudersphären Wettgesang, und ihre vorgeschriebne Reise, vollendet sie mit Donnergang.“

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Tag der Veröffentlichung: 13.10.2013

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