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Es war einmal eine kleine Familie, Vater und Mutter waren arbeitslos, und das Geld langte gerade für das Notwendigste. Eines Abends saßen die Eltern bei einer Tasse Tee in der kleinen gemütlichen Küche, schrieben auf einen Zettel, was sie noch alles benötigten und wie viel Geld noch übrig war. Der Vater machte sich große Sorgen, denn es war bald Weihnachten.
Die beiden Töchter, Lilli und Tara, lagen schon in ihren Betten und träumten. Heute hatten sie ihren Wunschzettel fürs Christkind gebastelt.
Ein Puppenhaus, einen Pony Hof, Bilderbücher und vieles mehr.
Die Bilder hatten sie aus einem Katalog ausgeschnitten und auf weißes Papier geklebt, den Rand mir kleinen Herzen bemalt, damit die Engelchen im Himmel auch merkten, wie sehr sie sich all die Dinge wünschten. Bevor sie ins Bett gingen, legten sie den ordentlich zusammen gefalteten Zettel, draußen auf die Fensterbank der Küche.
Während die Eltern noch ihren heißen Apfeltee tranken, streichelte die Mutter dem Vater über das kurze, dunkle Haar. Sie gab ihm einen Kuss auf die Wange und meinte: " Ach Paul, wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her." Der Vater lächelte bedrückt!
Doch was war das?
Draußen vor dem Fenster wurde es ganz hell, eine weiße kleine Gestalt griff nach dem Zettel auf der Fensterbank und – schwups- war alles vorbei.
Ja, es war einer der vielen Himmelsgeister, die wie kleine Engelchen aussahen. Sie sammelten in der Weihnachtszeit alle Wunschzettel ein, die Kinder auf der ganzen Welt liebevoll gebastelt oder geschrieben hatte. In Windeseile flogen sie zurück in ihr großes, himmlisches Schloss. Überall duftete es nach frisch gebackenen Plätzchen, nach Zimt, gebrannten Mandeln, Schokolade, Nüssen und vielem mehr. In der Schlossküche sah es aus wie im Schlaraffenland. Bunter Zucker, Streusel, Zuckerwatte in allen Farben, Pfefferkuchenhäuschen und Berge von Weihnachtsplätzchen mit und ohne Schokoladenglasur.
Nun ging es aber geschwind in die Werkstadt, da wurden Autos mit und ohne Motor hergestellt. In der Schreinerei wurde gehämmert, gesägt, genagelt geklebt und gemalt.
Puppenkleider wurden genäht, Mützen, Schale, Handschuhe und Pullover gestrickt, damit alle Kinder Weihnachten glücklich sein würden..
Ach, fast hätte ich die Druckerei vergessen, da wurden die schönsten Bilderbücher hergestellt, mit den buntesten Bildern und den wundervollsten Märchen. Unser kleiner, mit Wunschzetteln voll bepackter Himmerlsgeist, wollte gerade in das Büro vom Christkind fliegen. Da sah er in einer Ecke eine kleine, zusammengekauerte Gestalt.
"Was machst du hier und warum weinst du, du solltest dich auf Weihnachten freuen und uns helfen."
"Ich will ja", schluchzte die kleine Elfe. "Alle sagen, ich sei noch zu klein, dabei könnte ich so viele nützliche Dinge tun."
" Ja, was möchtest Du machen?"
" Oh, da habe ich eine so tolle Idee. Man könnte mich in ein Buch drucken, so käme ich auf die Erde und würde Kinder beglücken."
Das hörte der Nikolaus, fand, dass es ein guter Einfall war. Gab dem Druckermeister den Auftrag. Und es dauerte nicht lange, da verschönerte unsere kleine Elfe einen Buchumschlag.
Bald war Nikolaustag. Der weihnachtlich geschmückte Schlitten war schon gepackt, die frisch gestriegelten Rentiere waren schon ganz unruhig.
Jetzt ging sie bald los, die große Schlittenfahrt zu den Kindern auf der Erde. Alles erstrahlte im Lichterglanz, und die Glöckchen sangen ihr Lied.
In all den Leckereien, Spielen und Bilderbüchern befand sich die kleine Elfe. Mit ihrem rosarotem durchsichtigen Kleid, welches mit Perlen und Glitzersteinchen bestickt war, sah sie schöner aus wie jede Prinzessin.
"Jetzt wird es aber Zeit, dass wir aufbrechen, Knecht Ruprecht, du alter Gesell, hebe die Beine und spute dich schnell", sagte der Nikolaus und stieg auf den Schlitten. Er nahm die Zügel in die Hände, ein kleiner Ruck , los ging’s .
Ein Jauchzer, ein Freudenschrei kam aus dem roten Sack, unser Himmelskind bohrte sich ein winziges Loch in den Stoff, so das es alles sehen konnte. Auf der Milch Strasse ging es hinunter zur Erde. Zuerst sah man nur klitzekleine Lichter, die, je näher man zur Erde kam , immer größer wurden. Kirchturmspitzen, Wälder, einzelne Bäume, große sowie kleine Dächer. Überall Eiszapfen und Schnee wie in einem Wintermärchen.
Nikolausabend, jetzt war es soweit, alle Kinder bekamen ihre Stiefel mit Äpfeln, Nüssen, Lebkuchen, einem Schokoladen-Nikolaus und etwas zum Lesen oder Spielen gefüllt.
Am nächsten Morgen, Tara und Lilli rannten noch vor dem Frühstück an die Haustür, schauten, ob der Nikolaus da gewesen war. Welch eine Freude, die Augen der Kinder glänzten vor Glück. " Mama, Papa, schaut mal was uns der Nikolaus gebracht hat", riefen beide wie aus einem Mund. " Die kleine Elfe auf dem Bild, die sieht richtig lebendig aus. So ein schönes Kleid möchte ich auch haben", sagte Tara.
"Ich auch ", schloss sich Lilli sofort an.
Alle lachten von ganzem Herzen, denn klein Lilli war immer mit ihrer großen Schwester einer Meinung.
"Mama, bitte lies uns das Buch vor, bitte", flehten die Mädchen wie aus einem Mund. Die Mutter fing an:" Es war einmal eine kleine Familie", da erkannte sie, dass es ihre eigene Geschichte war, und Freudentränen liefen ihr übers Gesicht, jetzt konnte ihren Mädels nichts mehr passieren, darum würde die kleine Elfe sich liebevoll kümmern.

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Tag der Veröffentlichung: 02.12.2012

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