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Prolog

Bei jeden Schuss erhellte sich das Dunkel für einen kurzen Augenblick, als die Kugel mit einem Feuerschwall den Lauf der Waffe verließ. Der Warrior hatte ein Auge zuegkniffen und beobachtete durch die Zieloptik seiner Waffe den Sektor vor sich. Das eigentlich pechschwarze, da dunkle Lagerhaus war durch den Restlichtverstärker auf dem Visier in einem blassen grün sichtbar. Er hatten seinen Atem völlig unter Kontrolle und die Waffe bewegte sich nur um wenige Millimeter. Angestrengt lauschte Eric. In seiner jetzigen Situation war er vor einem Hinterhalt sicher, doch er konnte nicht ewig an Ort und Stelle bleiben. Der Warrior erhob sich langsam, seine Waffe ständig im Anschlag. Schritt für Schritt wagte er sich vor. Trotz der schweren Schutzausrüstung die er trug machte er keine Geräusche. Allerdings würde ihm das nicht gegen alle möglichen Gegener helfen. Plötzlich huschte etwas hinter eine Kiste und ließ den Warrior stoppen. "Kontakt" flüsterte er in sein Mikrofon und brachte sich in eine bessere Schußposition. "Nr.3 in Stellung" hallte es in seinem Ohr, als der Funk wieder ansprang. Die Stimme gehörte Sirus. Das hieß, es gab für den Unbekannten keinen Ausweg mehr. Gerade als der Warrior die Kiste umrunden wollte hörte er von draußen das Geräusch eines Helikopters, keine Sekunde später viel ein Lichtkegel durch eines der Oberlichter der Halle. "Verdammt, was macht der hier" Fluchte Eric leise und klappte die nun nutzlose Visieroptik herunter. Trotz des Rotorlärms nahm der Warrior ein leises Geräusch hinter sich war und dreht schnell den Kopf. Ein Mann mit silbernen Haaren und schwarzer Kleidung, ähnlich der des Warriors, kniete mit gezogener Pistole in einem Abstand von ca. 5 Metern. Es war der Medic der Einheit, Simon. der neuankömmling deutete mit einer Hand zum Dach und ließ seine Hand über dem Kopf kreisen. Er meinte wahrscheinlich den Helikopter. Eric zog nur die Schultern hoch. Mit wenigen Handzeichen machte er dem Medic klar, dass sich hinter der Kistenreihe jemand versteckte. Dann deutete er noch an, dass der Medic dort warten sollte, wo er gerade war. Ein Kopfnicken war das Zeichen, dass alles verstanden wurde. Eric konzentrierte sich wieder auf die Ecke der Kisten, hinter denen sich der Unbekannte verstecken musste. Noch bevor er sich weiter auf das Ziel zubewegen konnte, wurden die Seitenfenster von blau rotem Blinklichtern erhellt. Man hört mehrere Fahrzeuge stoppen und Türen wurden zugeschlagen. "Verdammt Damon, wer hat die Bullen gerufen, das wird hier unüberschaubar?" zischte eine Frauenstimme auf dem Funkkanal. Es war die Stimme der Specialist, welche unter anderem den Einsatz koordinierte. Da keine Antwort kam, konzentrierte sich Eric wieder auf seine Aufgabe. Noch ein oder zwei Schritte, dann würde er um die Ecke sehen können. Sein Griff verfestigte sich um seine Waffe und der Finger ruhte schon erwartungsvoll auf dem Abzug. "Achtung sie kommen rein, passt auf." erklang es plötzlich von Sirus und im selben Moment flog eine Tür auf. Mehrer Lichtkegel von Taschenlampen drangen durch die entstandene Lücke in der Wand. Diesen Augenblick schien der Unbekannte nutzen zu wollen. Er stürmte auf die aufgebrochene Tür zu, dabei erklang ein schauerhaftes Gebrüll. Eric zögerte keine Sekunden und krümmte seinen Finger, während der Lauf der Waffe der enormen Geschwindigkeit des Unbekannten folgten. Mehrere Kugeln schossen klirrend gegen die Blechwände und hinterließen kleine Löcher darin. Aber auch das Geräusch von Metall das in Fleisch eindrang war zu hören und ein Körper fiel dumpf zu Boden. Mit schnellen Schritten war der Warrior bei dem leblosen Körper, doch noch bevor er ihn betrachten konnte wurde er von mehreren Stimmen gestoppt. "HALT! STEHEN BLEIBEN, POLIZEI! LASSEN SIE DIE WAFFE FALLEN!" Die Lichtkegel der Taschenlampen wurden auf den Warrior konzentriert. Eric hob langsam die Hände und legte seine Waffe vor sich auf den Boden. An was für Spinner war er nun schon wieder heran geraten, wusste die denn nicht wer er war, dass er zur Unit 9 gehörte. "GESICHT ZUR WAND UND HINKNIEN!" wurde nervös gerufen und der Warrior tat wie ihm geheißen wurde. Langsam näherten sich ihm mehrer Personen. Einige der Lichtkegel wanderten nun zu dem leblosen Körper am Boden und Eric konnte ihn nun auch sehen. *Verdammt, warum ein Reaper?* schoß es ihm durch den Kopf. Er war sich im Moment sehr sicher, dass das Wesen auf dem Boden längst noch nicht tot war. Nur ein Herz oder Kopftreffer war dies und bei der Geschwindigkeit war so ein Treffer ziemlich unwahrscheinlich gewesen. "Bleiben sie von ihm weg!" fuhr er die Polizisten an, worauf diese nur "MAUL HALTEN" entgegneten. Grob wurde ihm ein Arm auf den Rücken gedreht Und eine zweite hand schloß sich um das andere Handgelenk. Eric ließ es geschehen, denn sein Blick war auf den Reaper gerichtet. Ein Polizist hatte sich zu ihm herunter gebeugt und drehte ihn auf den Rücken. Der Reaper hatte anscheinend nur auf diesen Moment gewartet, sprang auf und riß den Polizisten mit sich. Der Aufschrei ihres Kollegen ließ die anderen Polizisten aufschrecken, was sich der Warrior zu nutze machte. Er spannte seinen ganzen Körper an und sprang auf die Beine. Die beiden Beamten, welche ihm gerade noch Handschellen anlegen wollten, wurde einfach umgeworfen. Er wirbelte herum und stürzte auf den Reaver zu. Dieser hielt den anderen Polizisten als Schild vor sich. Es war erstaunlich, dass der Cop noch seinen Kopf hatte und nicht zerfleischt wurde. Eric musste schnell handeln, bevor die anderen sich wieder aufrappeln konnten, daher griff er in die Innenseite seines Ledermantels. Seine Finger schlossen sich um einen mit Lederbändern umzogenen Griff. Das Katana wurde mit einer eleganten Bewegung aus seiner im Mantel integrierten Scheide herausgezogen. Der Warrior ließ den Griff in seiner Hand kreisen und stieß dann zu. Die Klinge vibrierte wenige Zentimeter neben dem Kopf des Polizisten der sämtliche Farbe aus dem Gesicht verloren hatte. Das Schwert steckte zu einem guten Drittel im Kopf des Reavers, der nun langsam nach hinten niedersackte. Da Eric noch immer seine Schwert festhielt kam nun die blutüberströmte Spitze wieder zum Vorschein. Wie aus dem Nichts waren die anderen Mitglieder der Einheit aufgetaucht und sahen sich um. Die eindeutig überforderten polizisten wurden von Damon in Empfang genommen der ihnen seinen Dienstausweis zeigte und beruhigend auf sie Einsprach. Simon kniete sich kurz zu dem Reaver und stand wieder auf. "Saubere Arbeit" meinte Sirus und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Mels Blick war eher angeekelt. Eric hingegen strich gedankenverloren seine Klinge sauber und ließ sie wieder in seinem Mantel verschwinden. "Einsatzende" knisterte es aus dem Funk und das Team zog sich zurück. Andere würden sich um das Geschehene kümmern.


Kapitel 1 - Innerer Frieden

Der Warrior war aus dem Einsatzfahrzeug ausgestiegen, ebenso wie der Rest der Einheit. Seine Waffen übergab er an der Pforte, nur das Katana blieb in dem Fach im Mantel. Eric wollte innerlich vor Wut platzen, wegen dem Bullengesindel - wie er es nannte - war der Auftrag gescheitert. Statt Informationen hatte sie nur einen toten Reaper, zwar auch nicht das Schlechteste, aber eben nicht das gewollte. Schnellen Schrittes lief er in sein Quartier. Das leise Surren seiner Tür hatte er nicht bemerkt. Er zog sein Schwert aus dem Mantel unt legte es auf das Bett, dann schmiss er den langen schwarzen Ledermantel über eine Stuhllehne. Mit schnellen geübten Handgriffen wurde die schwere Schutzweste ausgezogen und in die Ecke gestellt. Eric tänzelte ein paar Schritte, nachdem das Gewicht nicht mehr auf seinem Oberkörper lastete. *Ah gleich viel besser* schoß ihm durch den Kopf. Auf dem Gang hörte er Stimmen und Gelächter, worauf er in seiner Bewegung inne hielt und lauschte. Es waren Simon und Sam, was dem Warrior ein Grinsen aufs Gesicht zauberte. Wie gut sie doch zusammen passten. Er freute sich aufrichtig für die beiden, vorallem dass Simon sich endlich getraut hatte um Sams Hand anzuhalten. Bei ihm würde es wohl noch ewig dauern, bis er die Richtige finden würde. Nicht dass er keine Frauen um sich hatte, ganz im Gegenteil, aber es war nichts ernstes dabei. Er spielte nun mal gerne mit dem anderen Geschlecht. Dafür musste der Warrior nicht mal etwas tun, die Frauen liefen ihn von allein hinter her. Das lag zum Einen an seinem Aussehen. Neben dem muskulösen Körper, den er in Szene zu setzen wusste und den verstuppelten brauen Haaren, welche frech auf seiner Stirn hingen, konnet er mit seinen Stahlgrauen Augen die Frauenherzen zum Schmelzen bringen. Doch was die Damenwelt wirklich beeindruckte war sein Auftreten, es war stehts extrem ausdrucksvoll, gleichzeitig aber total geschmeidig und unnahbar. Die jahrelange Kampfsportausbildung seit seiner jüngsten Kindheit hatte ihn zu einem Meister der Körperbeherrschung gemacht.
Der Warrior ließ seine Hände mit kalten Wasser volllaufen und spritze es sich ins Gesicht. Ein kurzer Blick auf seine Uhr zeigte ihm, dass die Sonne gerade aufgehen musste. Eric pustete lässig ein Haar auf seiner Stirn zur Seite und ging zurück zu seinem Bett. Aus einer Schublade zog er ein weiches Tuch und nahm dann sein Katana in die Hand. Sorgsam glitt das Tuch über das Schwert und beseitigte die letzten Reste der letzten Nacht. Als er mit dem Ergebnis zufrieden war, ließ er den Griff in seiner Hand kreisen und vollführte einige Schläge und Stöße in der Luft. Eric nickte kurz, als Zeichen, dass er zufrieden war und steckte das Schwert in eine verzierte Scheide, die auf einem hölzernen Ständer vor einem kleinen asiatischen Schrein aufgebockt war. Nachdem die Schneide vollständig verschwunden war, stellte Eric sich vor den Schrein und machte ein Verbeugung, wie man es aus dem Kampfsport kannte. Er gedachte seinem alten Schwertmeister, von dem er diese Waffe erhalten hatte. "Ich danke Euch Sensei, für all Eure Lehren." flüsterte der Warrior, bevor er sich wieder gerade hinstellte und entspannte.
Was der Warrior aber am dringensten brauchte war Training, zur Entspannung. Seine Kollegen hatten immer den kopf geschüttelt, wenn er fragte ob sie ihn nicht noch begleiten wollten. Sie konnten nicht verstehen, dass sich der Warrior bei seinen Übungen total entspannen konnte. Eric schlüpfte in seine leichten Sportschuhe und zog sich nur ein frisches Shirt über. Seine Sachen waren schon im Spint bei der Trainingshalle.
Das Trainingsgelände gehörte zur Polizeiakademie und lag etwa 2 Kilometer von der Basis entfernt. mit langen gleichmäßigen Schritten joggte der Warrior die noch wenig befahrenen Straßen entlang und zog die kühle Morgenluft in sich ein. Er genoß die ersten Sonnenstrahlen die sanft seine Haut kitzelten lauchte der sanften Musik, welche sich über die Ohrstöpsel seines Musikplayers in seinem Körper ausbreitete. Nach wenigen Minuten, ohne einen Tropfen Schweiß vergossen zu haben, erreichte Eric das Gelände. Ein kurzes Kopfnicken zu dem Pförtner und er war innerhalb der Akademie. Mit wenigen Handgriffen war das Zahlenschloss an seinem Spind geöffnet. Der Spind selber hatte etwa die 5-fache Größe der normalen Schränke für die Rekruten, doch beim Öffnen wurde auch schnell klar, warum dies so war. An der Innenseite der linken Tür hingen mehrer Trainingswaffen aus Holz und Bambus. An der Rückwand war eine Kendorüstung aufgebart. Mehrer Keikogi waren sauber zusammengelebt in den einzelnen Fächern untergebracht. Mit einem Griff hatte sich der Warrior eine schwarze 3/4 Hose gekrallt. Er schmiss seine Shirt in den Spind und auch seine Turnschuhe. Barfuß und ohne Oberteil, nur mit der schwarzen Hose, welche ihm bis knapp unter die Hüftknochen ging, bekleidet, trat er in die noch dunkle Halle. Nur an seinem rechten Oberarm war ein kleines Band mit einer Tasche, aus der ein Kabel heraushing, welches zu den ohrstöpseln führte. Dass es noch dunkel war, stört den Warrior nicht, er kannte die Abläufe blind und schloß eh regelmäßig die Augen dabei. Langsam begann Eric seine Beine im Takt zu bewegen. immer geschmeidiger wurden seine Bewegungen. Der Oberkörper führte einige Ausweichbewegungen durch. Alles sah nach einer Choreografie aus. Der Warrior fühlte sich leicht und unbeschwert. So mussten sich die Sklaven gefühlt haben, als sie diese Kampfkunst, das Capoeira, entwickelt hatten. Die Figuren wurden immer ausgefallener und Eric befand sich schon in einer Art Trance. Sein Körper machte die Bewegungen automatisch, ohne dass er nur einen Gedanken daran verschwenden musste. Der Warrior beendete seine Übung mit mehreren seitlichen Salti und einem doppelten Rückwärtssalto, indem er in der Hocke landete . Noch immer war seine Atmung erstaunlich ruhig für das eben geleistete. Sein Brustkorb hob sich nur etwas kräftiger als sonst und seine Lungen gierten förmlich nach dem Sauerstoff der Luft. Als Eric die Augen wieder öffnete, war die Halle hell erleuchtet und langsam trat Applaus an sein Ohr. Er drehte erstaunt seinen Kopf und sah eine Klasse von Kadetten der Akademie in ihrem Sportanzügen an der Wand standen und klatschten. Der Warior stand auf drehte sich zu ihnen, nahm die Ohrstöpsel heraus und verbeugte sich kurz mit einem leichten lächeln auf den Lippen. Sein mit Schweiß bedeckter Oberkörper glitzerte etwas im Licht der Hallenbeleuchtung und ließ seine Muskeln noch etwas deutlicher hervortreten. Er hatte die anderen überhaupt nicht bemerkt, so sehr hatte er sich abgeschottet und sich gehen lassen. Ein im Vergleich zu den anderen, älterer Mann kam auf ihn zu und Eric erkannte ihn sofort. Es war der Ausbilder. "Eric welch eine Freude dich mal wieder hier zu sehen, auch wenn du mich vor meinen Schülern ganz schön alt aussehen lässt." - "Du wirst es überleben, Rob." grinste der Warrior und schüttelte seinem Freund die Hand. Robert, oder kurz Rob, drehte sich zu den Kadetten und richtete seine Worte an sie. "Meine Damen, meine Herren, Eric van de Graaf. Unter anderem ehemaliger Weltmeister im Capoeira, was sie gerade bewundern durften. Und jetzt machen sie ihren Mund wieder zu und beginnen mit dem Training" lachte er. Es hagelte kurz tosenden Applaus und mit einem Grinsen stellte Eric fest, dass sich einige Mädchen ertappt fühlten und rot anliefen. Dankend verbeugte sich der Warrior nochmals vor den Kadetten und verließ dann die Halle.
Ein kurzer gang unter die Dusche und der Warrior stand wieder vor seinem Spind. Das Training hatte zwar gut getan, doch Eric fühlte sich noch immer nicht ausgefüllt. Ein Blick auf die große Wanduhr ließ seine Augen leuchten, was hatte er nur wieder für ein Glück. In Windeseile schlüpfte er in seine Kendorüstung, schnappte den Helm und das Bambusschwert, bevor er in eine andere Halle eilte. Kurz vor dem Eintreten setzte er den Kopfschutz auf, welcher ein schwarzes Gesichtsgitter hatte, damit man den Träger nicht erkannte. Die Tür schwang auf und Eric sah eine Reihe von Kämpfern in einer Linie aufgestellt. Vor ihnen ein weitere Kämpfer, der Sensei, mit dem Rücken zu den anderen, der in Seburi die einzelnen Angriffe vorführte. Als der Warrior die Halle betrat unterbrach der Sensei seine Übung und schaute ihn an. Eric verbeugte sich ordentlich und hielt sich an die vorgeschriebenen Reiho (Etikette), wobei er sich auf die Knie nieder lies und mit der Meditation begann. Der Sensei hatte ihn nur kurz zugenickt und seine Übungen dann fortgesetzt. Mit Sicherheit wusste er, dass Eric der neue Kämpfer war, da seine Rüstung nicht ganz dem Akademiestandard entsprach. Die schwarze Ausrüstung des Warriors war mit dunkelroten Farbflächen handverziert. Auch die Materialien unterschieden sich etwas, da sie direkt aus Japan kamen und auch traditionell gefertigt wurden.
Nach der kurzen Meditation stellte er sich mit in die Reihe und wiederholte ebenfalls die Übungen des Senseis. Das Bambusschwert stieß kraftvoll durch die Luft und vollführte die Bewegungen in vollendeter Präzision. In seinen Augenwinkeln sah er, dass die anderen Kämpfer ihn unauffällig musterten, dabei aber ihre Übungen vernachlässigten. Kurz darauf bemerkte dies auch der Sensei und aus lautes "Konzentration!" flog durch die Halle und ließ einige zusammenschrecken.
"Gut, da sie anscheinend alle unseren Gast hier interessanter finden als das Training, gebe ich ihnen die Möglichkeit ihm zu zeigen, was sie können, aber unterschätzen sie ihn nicht. Wer möchte anfangen?" Ein Kämpfer trat einen Schritt hervor und verbeugte sich vor dem Sensei. Eric tat es ihm gleich und die beiden traten sich gegenüber. Die anderen bildeten einen Kreis. Der Warrior war auf seinen Gegner gespannt, durch die Rüstung konnte man nicht erkennen, ob es ein Mann oder eine Frau war, erst am Kampfschrei würde er es herausfinden. Eric hielt sich vorerst zurück und wich den Angriffen nur aus, er wollte die Technik seines Gegenübers erst einschätzen. Der Kämpfer stellte sich schnell, zur Enttäuschung von Eric, als Mann heraus, der seine Angriffe zwar kraftvoll und schnell vortrug, jedoch an der Genauigkeit haperte es eindeutig, sehr zum Missfallen seines Sensei. Nach wenigen Angriffen wurde es dem Warrior zu fiel und mit einem schnellen Konterschlag traf er den Kopf des Angreifers, indem er seinen Schlag wenige Milimeter vor dem Treffer abstoppte und den Gesichtschutz nur antipte. Der Sensei unterbrach den Kampf und gab Eric den Trefferpunkt. Der Warrior ließ relativ schnell weitere Treffer folgen und gewann das Duell. Nach der Endverbeugung ging der Geschlagene wieder zu seinen außenstehenden Kollegen. Anscheinend war nun der Ehrgeiz der anderen geweckt worden, da sofort ein neuer Kämpfer hervortrat. Doch das gleiche Spiel wiederholte sich noch einige Male. Keiner der Kämpfer konnte auch nur einen Treffer landen. Nun stand ein etwas kleiner Kämpfer vor dem Warrior und bereits bei der ersten Bewegung war ihm klar, dass es sich hierbei um eine Frau handeln musste. Die Angriffe wurde geschmeidiger und mit einer sehr guten Präzision vorgetragen. Die Bambusschwerter schlugen gegeneinander und es entwickelte sich ein schöner Kampf. Abwechselnd wurde die Angriffe vorgetragen, doch stets fand der Verteidiger eine passende Parade. Endlich konnte Eric einen Treffer auf dem Handschutz landen und er hört ein leises "Schei**" von seiner Gegnerin. Ein kurzes Lächlen huschte über sein Gesicht, welcehs jedoch von der Maske verborgen blieb. Der zweite treffer gelang dem Warrior kurz darauf, durch eine Unachtsamkeit seiner Gegenüber. Der bann schien gebrochen, da Eric kurz darauf eine Lücke in der Verteidigung fand, den Schritt nach vorne Machte und sein Bambusschwert auf den Kopf seiner Gegnering zuraste. Zu spät erkannte er die Finte und die Frau wich dem Schlag aus, um ihrerseits einen Angriff auf seinen Rumpfschutz zu vollführen. Sie würde ihn voll treffen. Der Warrior erkannte, dass es ein harter Schlag werden würden und das Schwert nicht mehr früh genug abgestoppt werden konnte, so konzentrierte er sich auf seine Bauchmuskeln und spannte sie an. Nur einen Augeblick später traf die Waffe mit voller Wucht, doch Eric bewegte sich nicht einen Zentimeter nach hinten, stattdessen zerbarste das Schwert und Bambussplitter regneten auf den Hallenboden. Der Sensei unterbrach sofort den Kampf und die anderen drängten in die Mitte. "Kira, das war viel zu doll, wie konntest du nur?" brachen Vorwürfe von allen Seiten auf die Frau herein, die ungläubig ihre zersörte Waffe anblickte. Langsam nahm sie ihren Kopfschutz ab und ein Paar braune Kulleraugen, sowie ein brünetter Haarschopf, der zu einem Zopf gebunden war, kamen zum Vorschein. Das Entsetzen über sich selbst stand in ihren Blicken geschrieben. Eric hatte mit einem kurzem Nicken dem Sensei signalisiert, dass es ihm gut ging. Gerade wollte die junge Frau, sie mochte knapp über 20 sein, sich entschuldigen, als sich Eric vor ihr verbeugte, wie es nach einem Kampf üblich war. Noch immer hatte er seine kompletre Rüstung an. "Vielen Dank für diesen erfrischenden Kampf" sagte er und ließ die anderen dann verdutzt stehen. Bevor er aus der Halle trat, drehte er sich nochmals um und verbeugte sich erneut.


Kapitel 2 - Die Bar

Gut gelaunt ging Eric zu seinem Spind und legte nun die Rüstung ab. "Ich wollte mich entschuldigen" erklang eine zarte unsichere Stimme hinter ihm. Der Warrior drehte sich um und schaute direkt in das Gesicht von Kira.
"Entschuldigen?" fragte er und zog eine Augenbraue nach oben. Sein Blick musterte die junge Frau kurz. Sie hatte ebenfalls keine Rüstung mehr an und ihr femininer Körper kam zur Geltung. Alles in allem ein schöner Anblick, wie Eric fand. "Ja, ich habe etwas zu stark zugeschlagen, das wollte ich nicht."
"Dafür brauchst du dich doch nicht entschuldigen. Ich habs ja überlebt" lachte der Warrior.
"Hast du keine Schmerzen?"
"Nein, man sieht doch nicht mal was, schau selbst" Eric hob sein Shirt etwas an und ließ so ein Blick auf seine Bauchmuskeln zu. Kiras Wangen röteten sich etwas, doch sie schaute nicht weg. tatsächlich war nicht mal ein Striemen des Schlages auf der Haut zu sehen. "Ja aber die Waffe ist zerbrochen, dashabe ich noch nie gesehen, sie war ganz neu?!" Verzweiflung und Nervosität schwang in ihrer Stimme mit. "Kann schon mal passieren, nicht jeder Bambus ist geeignet für ein Kendoschwert." versuchte der Warrior ihr zu erklären, doch Eric wusste dass dies keine ausreichende Antwort war, da wahrscheinlich jedes Schwert bei diesem Schlag geplatzt wäre. Durch seine direkte Kontrolle über die Muskeln, hatte er sie so stark angespannt, dass sie so hart wurden und dem Schlag nicht nachgaben. Eric spürte ein leichtes Kitzeln auf dem Bauch und sah wie Kiras Finger über die Stelle strichen, wo vorher ihr Schwert getroffen hatte. Anscheinend über sich selbst erschrocken zuckten die Hände wieder zurück. "Oh Entschuldigung, ich weiß nicht was in mich gefahren ist." Ihre Wangen waren nun deutlich gerötet, die Pupillen huschten wild umher und vermieden den Blickkontakt. "Ich hab dir doch schon gesagt, dass du dich nicht entschuldigen musst, Kira, so ist doch dein Name?" lächelte der Warrior. Sie nickte nur verlegen. "Oh wie unhöflich, jetzt hast du mich schon verhauen und kensnt noch nicht mal meinen Namen, ich bin Eric." Bei dem Wort 'verhauen' zuckte Kira merklich zusammen und brachte dann nur ein "Tut mir leid" heraus. Anscheinend war sie noch immer über sich selbst geschockt. "Na, was habe ich gerade über das Entschuldigen gesagt. Scheint als hörts du mir gar nicht zu" grinste er. "Entsch..." Jetzt konte sich Eric nicht mehr zurückhalten und fing an herzhaft zu lachen, was Kira noch ein wenig roter werden ließ, das alles war ihr eindeutig peinlich. Der Warrior fing sich wieder und schaute die Frau interessiert an. Sachte fuhr er mit seiner Hand zu ihrem Kinn und hob es leicht an, so dass sie ihn ansehen musste. "Das Rot sieht ja echt süß aus, aber vorhin hast du mir noch mehr gefallen. Wo ist denn die wilde Kämpferin hin?" Seine Stahlgrauen Augen sahen direkt in ihre und verfehlten ihre Wirkung nicht. Kira antwortete unsicher.
"Du machst mich einfach nervös."
"Ist das so"
"Ja"
"Aber, ich mach doch gar nichts."
"Doch, deine Verhalten, deine Geheimnskrämerei, einfach alles."
"Dann muss du dich wohl daran gewöhnen."
"Wieso das denn?
"Ich würde dich nämlich gern wiedersehen." Überrumpelte er sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Die junge Frau sagte kein Wort, sondern starrte Eric nur an. "Ich hol dich um 6 vor der Akademie ab, ja nicht vergessen" lächlete er und verschwand in die Dusche.

Den Rückweg führte ihn durch Chinatown und in einem kleinen Nudelrestaurant ließ er sich ein köstliche Suppe schmecken. Er war oft hier, allein schon durch seine koreanischen Wurzeln, liebte er das asiatische Essen. Sein Vater hatte eine niederländische Reederei, doch der Firmensitz war in Seoul, wo Eric auch geboern wurde und aufwuchs. So kam er auch sehr früh mit dem Kampfsport in Verbindung, da dies an den dortigen Schulen selbstverständlich war. Ab und an vermisste er seine alte Heimat, wobei er auch Europa vermisste. Als er 14 Jahre alt wurde, waren seine Eltern mit ihm zurück in die Niederlande gezogen. Der Warrior schlürfte die Schale aus und hielt noch einen kurzen plausch mit dem Koch. Er war Vietnamese und erzählte immer lustige kleine Geschichten aus der Heimat. Eric verstand sich gut mit ihm, was sicher auch daran lag, dass er hier Stammkunde war. Es war aber auch schwer hier gutes Essen zu finden, wie der Warrior fand.
Nach einem kurzen Abstecher im Hauptquartier, stand er nun in der Tiefgarage des Gebäudes. Eric hatte einen schwarzen Helm mit verdunkeltem Visier auf und setzte sich auf seine mattschwarze Triumph Street Tripple R. Der Motor sprang an und mit einem kleinen Wheely setzte sich der Warrior auf seiner Streetfighter in Bewegung. Er schlängelte sich lässig durch den dichten Verkehr der Hauptstraßen. Nach einer guten halben Stunde hielt er in einer Seitengasse an und ein Garagentor öffnete sich automatisch. Die aggressiven Fronten seiner beiden Sportwagen grinsten ihn an, als er das Motorrad hinein schob. Welches seiner 'Babys' er für den Abend nehmen würde, wusste er noch nicht. Prinzipiell entschied er sich meistens für das Motorrad, da die Frauen sich dann notgedrungen an ihn klammern mussten. Ein Grinsen huschte ihm übers Gesicht, als er den Gedanken beendet hatte. Eric betrat eine schicke Eingangshalle und schritt auf einen Aufzug zu. Mit einem leisen 'Ding' öffnete sich die Türen nach beiden Seietn. Er zog einen Schlüssel aus der Tasche und steckte ihn in das Schloss im Aufzug, dann drückte er den knopf für die oberste Etage und die Türen schlossen sich wieder. Nach kurzer Zeit war er am Ziel und verließ den Aufzug. Nun stand er im Eingangsbereich seiner Wohnung, wobei das eine eindeutige Untertreibung war. Es war ein 2stöckiges Penthouse Anwesen. Das untere Stockwerk war die Wohnfläche, mit einer komplett verglasten Süd- und Ostseite, einer offenen Küchenzeile mit freistehender Kochfläche. Auf der Westseite war eine Sonnenterasse mit Pool eingelassen. Über eine verspiegelte Tür kam man vom Pool noch in eine Sauna. Das zweite Stockwerk hatte nur etwa 3/4 der Fläche des unteren Stockwerkes, so dass eine freihängede Treppe im Wohnbereich, die beiden Stockwerke verband. Oben waren das Schlafzimmer mit Ankleideraum, ein Gästezimmer, 2 Bäder und ein Trainingsraum.
Auf Grund des warmen Wetters beschloß der Warrior noch ein wenig in den Pool zu liegen. So döste er einige Zeit, dann ließ er sich auf dem Ledersofa nieder und nach einem Knopfdruck öffnete sich eine Wandvertäfelung und die dort integrierte Musikanlage begann zu spielen. Kurz darauf war der Warrior eingenickt.
Kurz nach 5 Uhr öffnete Eric wieder seine Augen und ein blick auf seine Uhr ließ in leise fluchen. Er musste sich beeilen, um Kira noch rechtzeitg zu treffen. Mit großen Schritten und 2 Stufen auf einmal nehmend, sprang er die Treppe hinauf. Er fand ein elegantes silbneres Hemd mit schwarzen Ornamenten darauf. Eine schwarze Hose und eine elegante dunkle Lederjacke. Ein Bündel Geldscheine schob er sich in die Innenseite der Jacke. Kurz die Haare frisiert und ein herb, männliches Eau de Toilette aufgetragen, schon war er fertig. Es war auch höchste Zeit.
Kurz darauf öffnete sich wieder die Garage. Sein Blick glitt kurz zu seinem Motorrad, doch eigentlich passte es für den kommenden Abend nicht. Der Warrior entschied sich für den dunkelblauen 1967er Ford Mustang Shelby GT 500s. Mit einem dumpfen Grollen regte sich der 8 Zylinder Motor und die freiwerden Pferdestärken ließen sich nur langsam zähmen. Der Wagen war ein richtiges Biest, doch Eric liebte ihn. Langsam rollte der Wagen auf die Straße und zog sofort die Blicke der Passanten auf sich.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 19.10.2009

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
ich weiß das erste Buch ist noch nicht fertig, aber kreative soll man ja nicht aufhalten. Werde an beiden Büchern weiterschreiben. Versprochen

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