Wissen
Manchmal weiß man,
Was man schon lange wusste
Aber man möchte dieses Wissen
Gar nicht wissen
Denn es bedeutet
Gewusst zu haben,
Was man wusste
Und das beschäftigt das Gewissen
Sehnsucht
Schleudertrauma der Gefühle
Lähmt Vernunftgebaren
Zerberstende Glückseligkeit
Tüncht die Wände des Erkennens
Und beißender Schmerz
Zerklüftet die Seelenlandschaft
Zu tiefen Gräben
Neubeginn
Schlafwandelnd und trunken vom nachhallenden Traumgespinst
Tapsen meine Füße über den durchnässten Asphalt
Träge windet sich der Geist
ich will nicht erwachen
Nebelschwaden wabernd, schleichend,
Trüben die Sicht auf unwegsames Gelände
Schwer hängen die Lider
Ich will nicht sehen
Schwaches Licht, wächst aus der verblassten Dunkelheit
Lässt den Hoffnungssamen keimen
Ein tiefer Atemzug seufzend geboren
Erwacht ins Leben
Täuschung
Hinter dem Blitzlichtgewitter
Des Scheins
Huscht das Leben vorüber
Wirklichkeit des Seins
Enthüllt armselige Fratzen
Aufgesetzte Glückseligkeit
Tüncht die Fassadenwände,
wo bei näherer Betrachtung
bereits die Substanz bröckelt
Alles nur auf geschminkte Gaukelei
Vor der mageren Existenz
Flaneur
Umherstreifend
Gleich einem Schatten
Dem Blick der Menge verborgen
Erkennt er ohne erkannt zu werden
Beobachtend
Stolz flanierend
Über die Straßen des Lebens
Mehr sehend als ihm anzusehen ist
Unsichtbar
Der Masse scheinbar angepasst
Vermag allein sein Äquivalent
Die Passante ihn zu deuten ohne Bedeutung
Blicke
Tief versinkend
In die Seele des Gegenübers
Entfachen ohne zu verbrennen
Leidenschaft
Heiß pulsierend
Verschmolzen für den Moment
Geliebt ohne zu Lieben
Umherstreifend
Gleich einem Schatten
Dem Blick der Menge verborgen
Erkennt er ohne erkannt zu werden
Flügelschwingen
Die Wirklichkeit als Schein
Zauberhaft entdeckt
Der Morgen seine Röte
Hauchzart gibt man sich die Blöse
Erahnend
Noch des Vergangen Seins
Glitzernd Schimmernd
Zukunftsstreifen
Durch die Wälder
Streicht die Zeit
Sehnsuchtsfäden
Weben sich zu einem Bild
Kunstvoll leuchtend
In den Seelenhallen
Und am Horizont erkennt man
Die Wirklichkeit als Schein
Geliebter
Sehnsucht schnürt die Kehle zu,
Lässt Worte versickern
Herz und Seele
Dürr am Lebensbaum hängen
Er,
ist es,
der mich retten könnte,
jedoch sein Blick schweift nicht zu mir!
Alpha und Omega
Der Tod beendet,
was das Leben begonnen hat,
und doch liegt der Anfang im Ende
Demut
Die Schönheit,
die uns umgibt,
erkennt,
ihr selbst
seid ein Teil dessen
was man Natur nennt,
sie duldet uns,
wir glauben uns überlegen,
achten nicht ihre Gesetze,
zerstören das Gleichgewicht,
welches alles im Fluss des Lebens hält,
es wird Zeit,
haltet inne,
fühlt den Atem des Ganzen,
lebt im Frieden des Seins,
lernt,
in der Einfachheit
das Vollkommene zu erkennen.
Atempause
In der Zufriedenheit
unzufrieden zu sein,
beherrscht jener,
der den Augenblick
des Stillstands deutet,
als ein fehlen
von Träumen und Visionen,
stattdessen ist es
ein Luft holen des Lebens,
um Kraft zu sammeln,
damit neue Ideen
wachsen können!
Vorwärts
Die ausgediente Wirklichkeit
Paart sich
Mit frischen Ideen
Elektrisierende Impulse
Reanimieren
Die verstaubte Seele
Aufgestaute Schreie
Zerschellen am Felsen
Der atmenden Freiheit
Die wieder erwachende
Gerade geborene Kraft
Treibt die Schritte vorwärts
Nachdenken
Seine Überzeugungen konsequent zu vertreten
Erfordert Courage
Gegen den Strom zu schwimmen
Erfordert Stärke
Die eigenen Träume zu verfolgen , auch wenn der Weg dahin schwer und steinig ist
Erfordert Kraft
Sein eigenes Leben zu leben
Erfordert Charakter
Verloren
Ertrunken sind die Sinne
Im Rausch
Benebelt vom Geruch
Des nicht Fassbaren
Entgleitet die Kontrolle
Des Verstandes
Schwinden die Regeln
Der Vernunft
Sehnsucht brennt heißer
Als jede Glut
Unendliche Kraft entsteigt
Dem Inneren
Verleiht Flügel
Jeglichem Tun
Dem Tod trotzend
Siegt dies Gefühl
Wider jeder anderen Macht
Lässt Königreiche fallen
Selbst der Granit
Des Hasses schmilzt
Im Angesicht solch
Reinen Lichts
Einst vor langer Zeit
Füllte sie den Brunnen
Meiner Seele
Bevor ich sie für immer
Verlor
Diva
Alles überschauend,
gleiten ihre funkelnden Blicke,
über die Köpfe derer,
welche gebannt an ihren
Lippen hängen.
Mit festem Griff
hält sie die Zügel
in den starken Händen,
lenkt mit sicherem Gespür,
die gewünschte Richtung.
Die Welt liegt
ihr
in diesem Moment zu Füßen.
Texte: Regina Heinrichsdobler
Tag der Veröffentlichung: 31.05.2014
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