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Reise in die Vergangenheit

Na super! Da stand ich nun irgendwo im Nirgendwo und kam nicht weg. Ein Bus fuhr nicht mehr. Natürlich hatte mich niemand vorher darüber informiert, dass hier ab zwanzig Uhr tote Hose herrschen würde. Musste dieses blöde Klassentreffen denn ausgerechnet in einer Lokation stattfinden, von der man ohne Auto nicht mehr weg kam?

 

Naja, eigentlich war die Jahrgangsfeier gar nicht so schlecht gewesen. Man traf seine ehemaligen Mitschüler wieder und die Neugierde, was wohl aus ihnen geworden war, wurde auch befriedigt. Leider begegnete man auch den Menschen, die man vielleicht nicht unbedingt wieder sehen wollte.

Wie zum Beispiel Lenny, dem früheren Mädchenschwarm. Mich hatte er während unserer Schulzeit allerdings eher ignoriert, da ich nicht in der Liga der hübschen und begehrten Mädchen gespielt hatte.

Folglich schwärmte ich damals heimlich für den Sunnyboy unserer ehemaligen Schule.

 

Vom früheren Playboy war heute jedoch nicht mehr viel zu erkennen. Denn Lenny hatte sich derart optisch verändert, dass ich ihn im Leben nicht wieder erkannt hätte!

Die Haare waren ihm schon ziemlich ausgegangen, er trug mittlerweile eine eher unvorteilhafte Brille und hatte einiges an Gewicht zugelegt. Seine weibliche Riege an Fans tuschelte heute Abend hinter seinem Rücken, so wie er es früher ganz gern mit ihnen getan hatte.

Mir schlich sie ein Gedanke ins Hirn:

„Karma schlägt also doch zurück...“

 

Mit mir meinte es die Natur scheinbar besser als mit Lenny, denn ich hatte alle Hände voll zu tun, die interessierten Herren abzuwehren. Einige schauten mich ungläubig an, wenn ich mich vorstellte. Insbesondere aber die neidischen Damen, die mich als eher hässlich mit Sturmfrisur, Zahnspange, Sommersprossen und Brille in Erinnerung hatten.

Mittlerweile reichte mein rotes Haar bis zu den Hüften, war durch gute Pflege samt weich und glänzend. Die Zahnspange hatte einen guten Job gemacht und die Brille war Kontaktlinsen gewichen. Meine hellgrünen Augen blitzten Lenny spitzbübisch an, denn auch meine damalige Schüchternheit gehörte mittlerweile zum größten Teil der Vergangenheit an. Unser Playboy außer Dienst lächelte mich verlegen an, aber seine Augen verrieten mir, dass er hin und weg war. Ich würde lügen, wenn ich behauptete, ich hätte diesen Moment nicht absolut und vollkommen genossen.

Denn genauso war es!

 

Auch war ich sehr erstaunt, wie viele von ihnen noch Single waren oder bereits eine Scheidung hinter sich hatten.

Ich selbst war seit fast drei Jahren vergeben und zufrieden.

 

„Und wollt Ihr bald Kinder haben?“ fragte mich meine ehemalige Mitschülerin Nicole irgendwann während eines Gespräches an diesem Abend.

„Nein!“ schoss es wie aus der Pistole geschossen aus mir heraus.

Sie starrte mich erstaunt an und ich war es nicht weniger als sie. Denn erst in diesem Moment wurde mir bewusst, dass ich Kinder absolut wollte, nur scheinbar nicht mit Tobias, meinem Verlobten.

Aber warum konnte ich mir nicht vorstellen, mit ihm Kinder zu haben? Schließlich wollten wir ja auch demnächst heiraten, da würden die Kinder von ganz allein kommen...oder nicht?

 

Ich beschloss, diese Gedanken beiseite zu schieben und genehmigte mir an der Bar einen Prosecco.

„Prost“ sagte eine Männerstimme plötzlich und unsere Gläser klirrten. Ich drehte mich um und sah direkt in die schönsten braunen Augen, die ich je gesehen hatte. Sie waren nicht einfach nur braun, nein. Ihre Farbe erinnerte mich an Bernstein.

Goldglänzend...ja, es war, als strahle mich Gold aus einem männlichen Gesicht an.

Himmel, was für Gedanken! Ich setzte das Glas an und leerte es in einem Zug.

Mein Gegenüber pfiff anerkennend durch die Zähne. „Donnerwetter, Sandy, du hast ja einen Zug drauf!“

Wie peinlich! Er wusste, wer ich war, obwohl ich mich doch ziemlich verändert hatte in den letzten fünfzehn Jahren. Und ich konnte nur in diesen goldbraunen Augen versinken, ohne einen blassen Schimmer zu haben, wer da eigentlich vor mir stand.

 

„Ich bin es, Gedeon“, klärte er mich endlich auf.

 

Natürlich! Der schüchterne Gedeon, der in dem alten, kleinen Haus mit der wunderlichen alten Dame gewohnt hatte.

Irgendwie hatten früher alle ein wenig Angst vor ihm, er wirkte stets etwas neben der Spur.

 

Ich hätte es eigentlich wissen müssen, diese einzigartigen Augen hatte er ja damals schon…

 

„Hat es dir die Sprache verschlagen?“ holte mich mein ehemaliger Schulfreund in die Realität zurück.

Der musste mich ja für total bekloppt halten. Ich räusperte mich und löste mich endlich aus diesem Gold in seinem Gesicht.

„Nein, ich bin nur etwas überrascht, du hast dich sehr verändert“, sagte ich und es war sogar die Wahrheit.

„Du dich überhaupt nicht, rote Zora“, flüsterte er fast zärtlich und ließ eine Haarsträhne meiner Lockenpracht durch seine Finger gleiten. Ungläubig starrte ich ihn an.

Der musste doch nicht ganz bei Trost sein oder einen Knick in der Optik haben!

Klar hatte ich mich verändert und wie!

Dass er mich noch immer rote Zora nannte, gab mir den Rest. Empört stand ich auf, wünschte ihm noch einen schönen Abend und zog erhobenen Hauptes von Dannen.

 

„Gedeon hat ja Nerven!“ ließ ich meinem Ärger Luft und Carmen, mit der ich heute noch als einziges Mädchen von damals befreundet war, sah mich verwundert an. Mein Herz veranstaltete einen ordentlichen Aufruhr in meiner Brust und das gefiel mir gar nicht.

'Die rote Zora war doch längst Vergangenheit', dachte ich jedenfalls.

Zwei Worte von Gedeon und ich war wieder sechzehn.

Das war nicht fair!

Meine Freundin lächelte mich schelmisch an. „Ihr beide ward damals nun mal fast unzertrennlich.“

„Jetzt übertreib mal nicht, Carmen, wir haben ab und zu abgehangen, mehr nicht.“

„Sandy, Ihr habt fast täglich in dieser Baracke an „Eurem“ See herumgelungert. Er nannte dich rote Zora und du nanntest ihn...“

„Ich weiß!“ unterbrach ich meine Freundin barsch, bevor sie noch mehr alte Wunden aufreißen konnte, "ich war live dabei!"

Angesäuert ließ ich sie stehen und genehmigte mir noch einen Prosecco an der Bar. Allein.

 

Irgendwann später an diesem Abend wollte Carmen noch mal mit mir reden:

"Sandy, vielleicht solltet Ihr das endlich einmal klären, was damals passiert ist. Gib Gedeon eine Chance", schlug sie vor.

Aber ich bat sie stattdessen, mich in Ruhe zu lassen und das tat sie auch. Denn nach einigen erfolglosen Versuchen, zu mir durchzudringen, verließ meine Freundin die Feier und somit war ebenfalls meine Mitfahrgelegenheit passé.

Alle Versuche von Gedeon, mir noch mal näher zu kommen, hatte ich im Keim erstickt.

Für mich war der Abend gelaufen, denn das letzte, das ich wollte, war eine Reise in die Vergangenheit.

In die Vergangenheit von Branko und Zora

 

Ich unterhielt mich noch mit dem Ein oder Anderen, bekam unwichtige Informationen und langweilte mich. Also tanzte ich noch ein wenig zur Musik aus den Neunzigern und hielt mich an meinem Prosecco fest, bevor auch ich das Fest der Vergangenheit verließ.

Gedeon hatte ich nicht mehr gesehen, aber erfahren, dass er wohl später noch arbeiten müsse und deshalb auch keinen Alkohol getrunken hatte.

 

Langweiler! Das war er früher schon! Pah!

 

Das war also der Verlauf meines Klassentreffens und nun stand ich allein und angetrunken im Nirgendwo an einer verlassenen Bushaltestelle und wartete auf einen sogenannten Taxibus, den ich mir bestellen musste, um überhaupt hier weg zu kommen.

Die Wartezeit betrug eine halbe bis hin zu zwei Stunden. Das konnte ja heiter werden…

 

Fröstelnd ließ ich mich auf eine der Sitzbänke nieder und lief Gefahr, durch den Alkoholeinfluss langsam wegzudösen.

Meine Augen wurden immer schwerer.

Als sich jedoch plötzlich jemand neben mich setzte und mich ansprach, war ich schlagartig hellwach. Dieser unverschämte Kerl baggerte mich nicht nur einfach an, sondern kam mir auch sehr nah. Zu nah. Seine Hand legte sich ungefragt auf meinen Oberschenkel und wanderte forsch nach oben.

„Nehmen Sie die Hand da weg oder ich schreie!“ sagte ich energisch.

„Mädchen, schau dich mal um, hier ist niemand, der dich hören könnte“, erwiderte er grinsend.

„Ich würde es nicht drauf anlegen!“ riet ich ihm, „ich mache Kampfsport!“

Er brach in schallendes Gelächter aus ließ seine schmutzigen Hände weiter über meinen Körper wandern. Ich schlug seine Pranken weg und bald befanden wir uns in einem Gerangel.

 

„Gibt es hier ein Problem?“

Eine vertraute Stimme drang zwischen uns.

 

Gedeon! Wo kam der denn auf einmal her?

Ich weiß bis heute nicht warum, aber der aufdringliche Typ suchte sofort das Weite und ich atmete erleichtert auf.

 

„Was machst du hier, Gedeon?“ fragte ich erstaunt und war schlagartig nüchtern.

Er zeigte wortlos auf das Taxi. Er war mein Taxibus? Oh je, das konnte nicht gut gehen…

Ebenso wortlos und mit gemischten Gefühlen setzte ich mich auf den weichen Sitz neben meinen früheren Schulfreund.

Die ersten Minuten der Fahrt verliefen schweigend. Ab und zu schaute er zu mir, sagte jedoch nichts. Wir hatten noch einiges an Fahrt vor uns. Trotzdem sagte keiner ein Wort. Bedrückendes Schweigen schwängerte die Luft und machte die Atmopshäre unerträglich.

Die Vergangenheit packte mich gnadenlos am Kragen, ich war wieder sechzehn. Unausgesprochenes von damals holte mich ein und das war kein angenehmes Gefühl.

War ich etwa noch immer sauer auf ihn? Weil er unsere Freundschaft vor langen Jahren einfach beendet und kein Wort mehr mit mir gesprochen hatte? Kurz nach dem Abschluss war ich mit Julian, einem süßen Jungen aus der Parallelklasse, zusammen gekommen und hatte somit meinen ersten festen Freund. Ich war stolz wie Oskar, auch wenn es nur ein paar Monate hielt mit uns. Gedeon konnte Julian vom ersten Moment an nicht leiden und von einem Tag auf den anderen sprach er kein Wort mehr mit mir.

Bald darauf zog er mit seiner Familie in eine andere Stadt und ich hörte nie wieder etwas von ihm. Daran hatte ich noch einige Jahre sehr zu knabbern. Niemals gab er mir auch nur den Ansatz einer Erklärung.

Bis heute nicht.

 

„Sandy?“ fragte er plötzlich in meine Gedanken.

Wortlos blickte ich ihn an und mir fiel sofort auf, wie anders er mich ansah.

Seine wirklich wunderschönen Augen strahlten so viel Wärme aus.

 

„Ich glaube, ich bin dir eine Erklärung schuldig...“

 

War der denn bekloppt!?

 

„Da kommst du gefühlte hundert Jahre zu spät, mein Lieber!“

 

Er seufzte tief und hörbar.

 

War ich echt noch immer verletzt und sauer nach so langer Zeit?

Mir schien, als hätte ich keinerlei Kontrolle über meine Gefühle.

Und hatte ich die Vergangenheit bis zum heutigen Abend nur verdrängt?

So sehr, dass ich Gedeon nicht mal erkannt habe, als er vor mir gestanden hatte?

Zugegeben, er hatte sich sehr verändert, jedoch definitiv zu seinem Vorteil. 

War sehr attraktiv geworden.

 

Ein warmes Kribbeln durchströmte mit einem Mal meinen Körper. Und das nur, weil er unerwartet seine Hand auf meinen Oberschenkel legte. „Bitte lass uns reden, Zora. Ich war so ein blöder Idiot!"

 

Wütend schlug ich seine Hand weg.

„Ich bin nicht mehr deine rote Zora! Das ist über fünfzehn Jahre her, Gedeon!“

 

Traurig sah er mich an und meine Worte taten mir fast leid.

 

„Du wirst immer meine rote Zora bleiben...“ flüsterte er zärtlich.

'Und du immer mein Branko', dachte ich und schämte mich sofort für meine Gedanken.

In meinem Kopf musste gerade eine Achterbahn durch meine Hirnwindungen rauschen...

 

Ich war doch verlobt und wollte demnächst heiraten! Was war nur los mit mir?

 

Weiter kam ich nicht, denn ein lauter Knall unterbrach mein Gedankenkarussell. Im nächsten Moment fand ich mich in den Armen Gedeons wieder.

War ich etwa gar nicht angeschnallt gewesen?

 

Keine Ahnung, was einige Sekunden davor passiert war. Aber plötzlich lag ich halb auf Gedeon.

 

„Zora, ist alles in Ordnung? Geht es dir gut?"

Er war ehrlich besorgt, das verriet mir der Klang seiner Stimme.  

 

Ich nickte nur. Komischerweise hatte ich keine Angst, höchstens vor meinen Gefühlen, die seine Nähe in mir auslösten.

Der Taxibus musste mit irgendetwas kollidiert sein, aber das war uns in dem Augenblick schlichtweg egal.

"Wir sind gegen eine dieser scheiß' Mini-Inseln geknallt, weil ich nicht aufgepasst habe. Aber das ist mir gerade egal..."

Gedeon fuhr den Wagen auf den Standstreifen, schaltete das Warnblinklicht ein und schaute mich dann liebevoll an.

Ich konnte mich nicht dagegen wehren, in diesem Meer von goldener Wärme zu versinken.

Seine Finger strichen verlangend über meinen Mund, bevor er sich langsam zu mir beugte und seine vollen Lippen auf meine legte.

Dieser beginnende Kuss traf mich wie ein Stromschlag. Ich hörte aus weiter Ferne ein Feuerwerk, Glocken erklangen, alles in mir bebte und schrie förmlich nach Gedeon.

Etwas Vergleichbares hatte ich bisher nicht erlebt bei einem Kuss und mir war klar, dass ich das auch niemals wieder vergessen würde.

Für einen kurzen Moment schlich sich mein Verlobter in meine Gedanken und Gewissensbisse machten sich breit. Doch als Gedeon seine Hände um meine Hüften schlang und mich so sehr an sich drückte, bis ich kaum noch atmen konnte, verblasste Tobias Bild vor meinem inneren Auge immer mehr. Dafür drohte mein Herz zu zerspringen und ich innerlich zu verbrennen.

Ich war so durcheinander wie nie in meinem Leben.

In meinem Schoß loderte ein Feuer der Leidenschaft, wie ich es nie fühlen konnte bisher, wenn ich mit einem Mann intim geworden war. Branko musste es ähnlich gehen, denn ich konnte seine Erregung deutlich spüren.

Nach fünfzehn Jahren waren wir geil aufeinander?

Oder war es auch früher schon ähnlich gewesen und es hat nur keiner von uns beiden gemerkt?

 

Allein die gegenseitige Nähe verwandelte das Gefährt, in dem wir uns noch immer befanden, in eine Sauna und eine Oase der Lust…

  

Seine Hände waren überall und doch erkundete er unglaublich zärtlich meinen Körper. Immerhin war dies ja das erste Mal, dass er in diesen Genuss kam. Ich selbst hatte niemals Angst vor ihm und verstand schon früher nicht, warum es bei den meisten meiner Mitschüler anders war.

Sicher, er war komisch, aber wenn ein Kind bereits im Grundschulalter seine Eltern durch einen Flugzeugabsturz verloren hatte und dann bei seiner wunderlichen Großmutter aufwuchs, konnte es sich schon mal anders entwickeln als erwartet.

Gedeon durchbrach meine Gedanken, als er mein Gesicht in seine Hände nahm, mir fest in die Augen schaute und mir gestand:

„Ich liebe dich, rote Zora. Ich habe dich immer geliebt und werde es wohl für den Rest meines Lebens tun.“

 

Mein Herz blieb für einen Moment stehen, ich hätte nie mit so einem Geständnis gerechnet. Mein Branko liebte mich?

Fühlte ich ebenso für ihn?

 

War ich deshalb eher unglücklich oder einfach nur zufrieden mit meiner Partnerschaft? Wollte ich deshalb keine Kinder mit Tobias?

Weil ich insgeheim wusste, dass ich ihn nicht wirklich liebte?

All meine Zweifel ergaben plötzlich einen Sinn…

 

Mein Hirn gab endlich Ruhe und meine Hände gingen neugierig auf Wanderschaft, ich wollte meinen Branko erkunden, fühlen, spüren, schmecken und hören. Zum ersten Mal. Wir küssten uns so sehr, dass unser beider Lippen schnell wund waren.

Ich liebkoste seinen Hals und er tat es mir nach. Leckte über meinen Kehlkopf und vergrub seine Nase in meinem rotem Haar. Bald zog ich ihm sein Hemd über den Kopf und streichelte und küsste seinen nackten Oberkörper. Mir gefiel sehr, was ich sah und fühlte.

Gedeon trainierte offensichtlich. Aber auch ich machte Sport und er war begeistert von meinem Körper. Anerkennend pfiff er durch die Zähne, als er mich völlig entblößt hatte.

„Zora Zora...allein damit kannst du einen Mann verrückt machen“, stieß er heiser aus und begann, meine Brüste zu liebkosen. Mein Stöhnen stachelte ihn nur noch mehr an und nicht viel später hatte ich seine harte Männlichkeit aus dem engen Gefängnis befreit und setzte mich auf seinen Schoß. 

"Wenn du nur ahnen könntest, wie oft ich mir das vorgestellt habe. Wie oft ich davon geträumt habe, dir so nah zu sein, Zora..."

 

Ich lächelte ihn zärtlich an und ließ dann genußvoll und ganz langsam seinen Schwanz in meine mittlerweile sehr feuchte Grotte gleiten. Denn ich wollte unbedingt jeden Millimeter genießen. Unser erstes Mal wollte ich mit jeder Faser meines Körpers und allen Sinnen in meinem Gedächtnis festhalten.

Quälend langsam hob und senkte ich meinen Unterleib. Gedeons Stöhnen wurde lauter und intensiver und bald würde er sich in mir entladen. Aber genau das wollte ich! Sein heißes Sperma tief in mir spüren! Er sollte all seine Leidenschaft und Lust in mich pumpen!

Es war unbeschreiblich geil und ich genoss seine warme Fontäne bis zum letzten Tropfen. 

Danach ließ ich mich erschöpft in seine Arme sinken und unsere erhitzten Körper beruhigten sich allmählich.

 

Ich fühlte mich wieder wie sechzehn, obwohl mein Branko und ich uns niemals so nah gekommen waren wie in dieser verrückten Nacht im Taxibus. Und eines war mir glasklar geworden:

Ich würde mich von Tobias trennen, umgehend. Das war ich ihm und mir schuldig.

Und dabei war es auch ganz egal, wie es mit Branko und der roten Zora weitergehen würde.

 

 

Tobias war nicht der Richtige für mich. Bisher hatte ich das höchstens geahnt, seit dieser Nacht wusste ich es.

 

Ein kleiner Unfall im Nahverkehr verhalf Gedeon und mir zu dieser unverhofften Nähe, die wir plötzlich zueinander hatten.

Viel wichtiger aber war, dass ich ihm endlich zuhören konnte. Bereit für seine Worte war, die mir sein damaliges Verhalten endlich erklärten.

 

Nun würde nichts mehr zwischen uns stehen.

 

 

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Texte: Alle Rechte bei der Autorin
Bildmaterialien: google
Tag der Veröffentlichung: 04.10.2017

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