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Verbotene Leidenschaft

„Wow! Ich wusste gar nicht, dass du eine so hübsche Schwester hast, Jonas!“

Anerkennend lässt der neue Freund meines Sohnes seine Augen an mir herunter gleiten.

Es ist sein erster Besuch bei uns zuhause. Jonas und Timo haben sich in der Uni kennen gelernt und auf Anhieb verstanden. Aufgrund ähnlicher Interessen hat sich relativ zügig eine Freundschaft entwickelt.

Blitzschnell haben Timos Augen mich abgecheckt. Ich kenne diesen Blick! Männer scannen ein mögliches Objekt ihrer Begierde.

Ich fühle mich zunehmend unwohl...

Dass uns geschätzte zwanzig Jahre trennen, scheint den neuen Freund meines Sohnes jedoch nicht zu stören.

Zudem lasse ich fast das Tablett fallen, welches ich in Händen habe und der Grund meines Eintritts in die sonst verbotene Zone ist.

Jonas dagegen verfällt in schallendes Gelächter und klärt seinen neuen Freund auf. Ungläubig starrt Timo mich an.

„Sie, Du...Sie sind die Mutter von Jonas?“

Sein Gesicht nimmt eine rötliche Farbe an.

„Süß“, denke ich und fühle mich geschmeichelt. Ein leichtes Schmunzeln kann ich mir deshalb kaum verkneifen. Etwas nervös stelle ich die kleinen Köstlichkeiten auf Jonas Tisch ab.

Also hat er mich tatsächlich für jünger gehalten. Wie alt mag er wohl sein? Anfang zwanzig wie Jonas oder doch etwas älter?

Was sind denn das für Gedanken? Es ist doch egal, wie alt er ist.

Timo und Jonas sind gerade dabei, sich ernsthaft anzufreunden.

„Alter, egal ob Schwester oder Mutter, sie ist tabu für dich. Das geht gar nicht...“ Kopfschüttelnd schaut mein Sohn seinen neuen Kumpel an. „Außerdem ist sie viel zu alt dich!“

Ich werfe ihm einen bösen Blick zu, den Spruch hätte er sich auch sparen können, bis ich sein Reich verlassen habe! Für Anfang Vierzig bin ich durchaus noch ansehnlich. Ich treibe regelmäßig Sport, achte auf meine Ernährung und habe Spaß am Leben. Und Timo ist nicht der erste junge Mann, der einen Blick riskiert. Aber das sind Jungs für mich, die nehme ich nicht ernst.

Sicherlich ist das auch ein tolles Kompliment für eine Frau meines Alters, aber als mehr habe ich das nie betrachtet.

Ich bin zwar Single, aber ich suche einen Mann auf Augenhöhe und das geht mit solch jungen Männern doch gar nicht.

Als ich mich vom Tisch samt nun leerem Tablett wieder erhebe, fängt Timo meinen Blick ein.

Seine Augen blitzen neugierig auf. Nur gut, dass mein Sohn völlig in dem Game gefangen ist, das die beiden gerade auf seiner Konsole spielen.

Dieses wunderschöne, kristallklare Grün hält meinen Blick viel länger fest als nötig und bildet einen tollen Kontrast zu seinen fast schwarzen Haaren. Timo sieht wirklich gut aus und ich muss mich zwingen, seinem Blick zu entfliehen und das Zimmer meines Sohnes zu verlassen.

Nicht auszudenken, wenn Jonas das bemerkt. Seine Reaktion vorhin war mehr als deutlich...

 

Jonas und ich leben schon lange allein. Sein Vater hat uns vor zehn Jahren verlassen, damals war unser Sohn gerade zwölf Jahre alt geworden. Es folgte eine sehr schwere Zeit, die uns extrem zusammengeschweißt hat. Nach längerer Abstinenz hatte ich zwar eine mehrjährige Partnerschaft, aber sie zerbrach, weil Jonas und Stefan sich irgendwann nicht mehr verstanden haben. Bis heute weiß ich nicht, was damals vorgefallen war. Leider wurde es immer schlimmer und so kam Eines zum Anderen. Unter der Trennung habe ich lange gelitten und mich seitdem irgendwie nicht mehr verliebt. Bisher ist noch kein anderer Mann in mein Leben getreten, der mich so umhauen konnte wie Stefan damals.

Stefan...wie es ihm wohl geht?

Ich stehe immer noch gedankenverloren mit dem leeren Tablett in der Hand in unserer Küche, als eine Stimme mich in die Realität zurückholt.

„Tschuldigung, aber wo ist das Bad?“

Erneut nimmt Timos Gesicht eine dunklere Farbe an. Schmunzelnd führe ich ihn wieder nach oben zu unserem Gäste-WC, das neben dem Bad auf der Etage meines Sohnes zu finden ist. Etwas verlegen  räuspert Timo sich, dankt mir und verschwindet im Innern der Besuchertoilette.

Ich begebe mich wieder nach unten, ich habe noch einiges zu tun, was mir ganz gelegen kommt.

So kann ich mich etwas von der Begegnung mit dem süßen neuen Freund meines Sohnes ablenken. Er ist aber auch ein attraktiver junger Mann...

 

„Na klar gehen wir am Wochenende wieder in den neuen Club zum Tanzen!“

Meine Freundin Sasa und ich haben vor einigen Wochen zum ersten Mal einen Club besucht, der in unserem Dorf neu aufgemacht hat. Ansonsten ist hier nämlich eher tote Hose. Dementsprechend gefüllt ist diese Lokalität natürlich. Jeder Tanzwütige aus dem Umkreis scheint dort hinzugehen. Sasa und ich zappeln nach Möglichkeit jeden zweiten Samstag im „Tanzschuh“ ab.

 

Ich überlege kurz, ihr vom neuen und sehr attraktiven Freund meines Sohnes zu erzählen, lasse es dann aber doch. Wir sitzen gemütlich in der Fußgängerzone in unserem Stammcafé und schlürfen gerade an einem Cappuccino, als ich Timo entdecke, neben sich eine hübsche junge Blondine.

Ist das seine Freundin? Ich verspüre einen kleinen Stich in der Magengegend, was mich noch mehr verwirrt. Was geht mich seine Begleitung an, was ist denn los mit mir?

Timo sieht so unverschämt gut aus...und kommt direkt auf unseren Tisch zu. Ich verschlucke mich so heftig, dass Sasa mir auf den Rücken klopft, damit ich wieder zu Atem komme.

Gott, ist das peinlich! Als er fast bei uns ist, husche ich im Geiste der Umnachtung auch noch unter den Tisch. Sasa muss ja denken, ich hätte einen an der Waffel!

„Was machst du denn da unten, Anna?“

Verwundert schaut Sasa nach mir.

„Ich...äh..ich habe einen Ohrring verloren...“stammele ich und riskiere einen Blick zu Timo und seiner Begleitung. Doch sie haben unseren Tisch längst passiert und ich sehe nur noch ihre Rückansicht. Puh, Glück gehabt!

„Also weißt du Anna, was ist denn bloß los mit dir? Du trägst überhaupt keinen Ohrschmuck heute!“

 

Da hat sie mich eiskalt erwischt. Mist! Und nun? Fieberhaft suche ich nach einer Ausrede, da kommt mir der Zufall in Form von Jonas zu Hilfe.

„Hey Sasa“, begrüßt er meine beste Freundin. „Mum, kann ich mir am Wochenende dein Auto ausleihen? Ich will mit Pia und Marvin nach Holland ins Ferienhaus fahren.“

Pia und Marvin sind Zwillinge. Ihre Eltern sind ziemlich reich und haben gefühlt überall auf der Welt Ferienhäuser. Und Jonas gibt gern ein wenig mit unserem Wagen an und spielt dann den Chauffeur für die beiden.

Die drei kennen sich schon seit der Grundschule und verbringen viel Zeit miteinander.

 

Ich überlege kurz und zögere, um meinen Sohn zu ärgern. Meine Retourkutsche für das „zu alt“ von letztens. Lange halte ich aber nicht durch, sage ihm unser Auto zu und lade ihn auf sein Lieblingseis ein. Alles ist besser, als jetzt keine Antwort auf neugierige Fragen meiner besten Freundin zu haben...

„Danke Mum, du bist die Beste!“ Jonas umarmt mich stürmisch, setzt sich zu uns und bestellt sein

heißgeliebtes Bananasplit mit extra Sahne. Genervt verdreht meine Freundin die Augen.

„Ihr jungen Leute mit dieser komischen Sprache! Es heißt Mama und nicht Mum!“ weist sie meinen Sohn zurecht. Aber er hört ihr gar nicht zu und genießt seine Leckerei. Mir ist das nur recht, denn jetzt bin ich nicht mehr in Erklärungsnot.

Der Rest der Woche vergeht wie im Fluge und das Wochenende steht vor der Tür. Ich bin verabredet, wie jeden zweiten Samstagabend.

Es ist kurz vor 21 Uhr, als die Klingel ertönt. Sasa ist die Pünktlichkeit in Person und als ich ihr die Tür öffne, pfeift sie anerkennend durch die Zähne. Bewundernd schaut sie an mir herunter.

„Heute hast du dich selbst übertroffen. Du siehst großartig aus!“

Von meiner besten Freundin ist das mehr als ein Kompliment. Denn sie ist in der Welt der Klamotten zuhause und gerade für Damen sehr streng und ein wenig konservativ. Es darf nicht zu sexy, aber auch nicht zu bieder sein. Also habe ich heute scheinbar genau ihren Geschmack getroffen. Das ist bei Weitem nicht immer so! Unser Abend kann also beginnen. Der Tanzschuh ist nur wenige Minuten entfernt, so dass wir auf Sasas Auto verzichten können. Meines ist bereits in Holland und kommt hoffentlich samt Inhalt heil wieder zurück. Jonas bleibt mit den Zwillingen bis Sonnabend im Ferienhaus, bis dahin habe ich also nun sturmfreie Bude. Mama allein zu Hause...

Ich bin irgendwie aufgeregt, denn heute könnte ich, wenn ich wollte. Die letzte Liebesnacht ist schon länger her und fand mit Stefan statt. Eigentlich schon viel zu lange und es wird Zeit für hautnahen Körperkontakt, wenn ich ehrlich bin. Zumindest die Sehnsucht danach keimt in mir auf.

Aber will ich das denn überhaupt...

Laute Musik dröhnt uns entgegen und wir stellen uns in die Schlange vor dem Eingang. Es wird heute ziemlich voll werden, alle Tanzlustigen aus den umliegenden Dörfern scheinen heute im Tanzschuh versammelt.

Nun denn, auf ins Getümmel!

Irgendwann, nach zwei Stunden des Tanzens und Feierns taucht dann auch endlich ein gutaussehender Typ auf und macht mir den Hof. Er ist groß, hat blonde Locken und riecht wirklich gut. Meine Nase ist meine Antenne, mein Signalgeber. Ich muss einen Mann riechen können.

Thomas stellt sich höflich vor, gibt mir einige Getränke aus und wir unterhalten uns angeregt.

Als Sasa einem natürlichen Bedürfnis nachgehen muss, ergreift er die Gelegenheit und küsst mich mitten auf den Mund. Ich bin so baff, dass ich erst mal überhaupt nicht reagiere. Doch dann kommt er ganz nah an mein Ohr und fragt, ob wir nachher noch zu mir gehen, da er verheiratet wäre und es bei ihm dann verständlicher Weise nicht zur Sache gehen könnte.

Empört stoße ich ihn von mir. „Sag mal, geht’s noch? Ist ja dein Ding, wenn du keine moralischen Vorsätze hast. Ich aber schon und jetzt geh mir ganz schnell aus den Augen!“

Da bin ich rigoros, egal, wie gut ein Mann mir auch gefällt, das ist sofort das Ende!

Verheiratete und überhaupt vergebene Männer sind von jeher für mich tabu gewesen, das ist eine eiserne Regel, die ich noch niemals wissentlich gebrochen habe.

Doch dieser Typ lässt leider nicht locker und ich überlege ernsthaft, mir von den Sicherheitsleuten im Club helfen zu lassen. Thomas wird immer zudringlicher und selbst Sasa kann gegen ihn nichts ausrichten.

Da kommt mir plötzlich jemand zu Hilfe, den ich im Tanzschuh nicht unbedingt erwartet hätte. Timo! Er packt meinen Verehrer unsanft und hält ihn mit einem Griff in Schach. Wow, ich bin beeindruckt von seinem Verhalten und ehrlicher Weise auch von seinem trainierten Körper, der sich gerade unglaublich in Szene setzt.

Schon wieder diese unerlaubten Gedanken...

„Ich glaube, die Dame will von dir nicht weiter belästigt werden. Hast du das jetzt endlich kapiert oder soll ich nachhelfen?“

Timo muss uns beobachtet haben, ohne dass ich das bemerkt habe.

„Ist ja schon gut! Lass mich endlich los!“

„Erst wenn du mir dein Wort gibst, die Dame in Ruhe zu lassen!“ fordert Timo. Trotzig willigt Thomas ein und Timo gibt ihn wieder frei. Doch das stellt sich als fataler Fehler heraus, denn Thomas nutzt die Gelegenheit und schlägt meinem Retter mit voller Wucht ins Gesicht. Ein lauter Schrei entweicht mir, ich schaue Thomas fassungslos an.

Endlich werden auch die Sicherheitsleute aufmerksam und eilen herbei.

„Ich bin gelernte Krankenschwester, ich mache das schon. Kümmern Sie sich bitte um diesen Wahnsinnigen!“ höre ich mich sagen, während ich Timos blutende Wunde erst einmal mit Papiertaschentüchern versorge. Nun kläre ich meine Freundin doch darüber auf, wer Timo ist, denn sonst denkt sie wer weiß was. Sie ist und bleibt eben typisch Dorfweib. Jonas und ich haben bislang in der Stadt gelebt und ticken daher etwas anders. Netter Weise erinnert mich Sasa daran, dass ich doch schon seit Jahren nicht mehr in meinem Beruf tätig bin. Ich strafe sie mit einem bösen Blick, denn für die Versorgung von Timo wird es wohl schon noch reichen. Zudem ist meine Freundin etwas sauer, als ich mich verabschiede, bleibt aber dennoch im Tanzschuh.

Ich nehme den blutenden Freund meines Sohnes mit zu uns, denn dort kann ich ihn besser versorgen. Alles was ich dazu benötige, finde ich in unserem Erste Hilfe Koffer.

Nur einige Minuten später sitzt Timo auf meinem Lieblingssessel und die Blutung wird langsam schwächer. Glücklicher Weise ist es nur eine kleine Platzwunde, die weder geklebt noch genäht werden muss. Warum musste Sasa ihm das auf die Nase binden? Nur weil ich jetzt seit einigen Jahren als Sekretärin in einer Verwaltung arbeite, habe ich ja nichts von dem verlernt, was eine Krankenschwester kann.

Während ich die Verletzung säubere und desinfiziere, bin ich Timo so nah wie noch nie. Zu nah...

Ein Kribbeln durchfährt meinen Körper und lässt mich zusammenzucken.

„Was ist los?“ fragt er und seine Stimme klingt dunkler als sonst. Sanft hält er meine Hand fest, nachdem ich das Pflaster platziert habe und mit der Behandlung fertig bin. Unsere Augen treffen sich und erneut versinke ich in diesem kristallklaren Grün. Dankbar lächelt Timo mich an.

Hastig streife ich die Handschuhe ab, entsorge sie in der Küche im Abfall und frage Timo, ob er etwas trinken möchte nach dem Schreck. Er bejaht und ich kehre nervös mit einem Glas Mineralwasser zurück ins Wohnzimmer. Timo lächelt immer noch.

„Danke für deine Hilfe im Club. Wenn du nicht...“

Ich kann den Satz nicht zu Ende bringen, denn sein Mund verschließt meine Lippen.

Was tut er denn da? Er kann mich doch nicht einfach küssen! Und wie er das kann!

Zu meiner Überraschung küsst Timo irrsinnig gut. Zärtlich, leidenschaftlich und fordernd zugleich. Alles in mir wehrt sich dagegen. Uns trennen zwanzig Jahre, das darf nicht sein. Er ist dabei, ein guter Freund meines Sohnes zu werden. Wir dürfen uns nicht küssen, dürfen uns nicht so gehen lassen...

 

Jonas hat sich da ganz klar ausgedrückt. Wir sind tabu füreinander. Haben tabu füreinander zu sein!

Ich löse mich schweren Herzens aus seiner Umarmung. Doch bevor ich etwas sagen kann, nimmt er mein Gesicht in seine Hände und zieht mich erneut zu sich heran. Nur einen Augenblick später fühle ich wieder seine weichen, vollen Lippen auf meinen.

Ich will mich ja wehren, ich will ja...aber ich kann nicht. Es ist einfach viel zu schön, wie seine Zunge mit meiner spielt. Wo hat er so gut küssen gelernt? Seine Hände beginnen mich zu streicheln. Gleiten durch mein langes Haar, erkunden meinen Hals, wandern über meine Schultern die Arme hinab und verweilen dann auf meinen Hüften.

„Du hast einen tollen Körper“, haucht Timo erregt, bevor er weiter mit seinen heißen Küssen meinen Verstand lahmlegt. Er macht mich so unglaublich an und ich würde am liebsten auf der Stelle mit ihm schlafen. Ich spüre die Hitze zwischen meinen Schenkeln, ganz eindeutig bin ich erregt. Mein Slip wird langsam feucht. Viel zu lange schon ist dieses Gefühl in mir nicht mehr existent gewesen. Jetzt überrollt es mich wie eine warme Welle. Meine Hände wandern wie von selbst zu Timos Oberkörper, der ebenso gut trainiert ist wie der Rest von ihm. Er fühlt sich wahnsinnig gut an und es macht mir immer mehr Spaß, seinen Körper zu streicheln.

„Wir dürfen das nicht, Timo...“ höre ich mich sagen, aber es klingt nicht sehr überzeugend.

„Jonas würde uns das nie verzeihen, hörst du?“ füge ich noch hinzu.

Timo legt einen Finger auf meine Lippen. „Pssst, hör auf zu denken und fang an zu genießen, Anna...“

Die Art, wie er meinen Namen ausspricht macht mich verrückt. Selten habe ich ihn so gerne gehört, wie in diesem Moment. Trotzdem! Ein so junger Mann und ich.

„Ich bin viel zu alt für dich, Timo!“ Mein Verstand scheint wieder hellwach.

Timo seufzt hörbar. „Anna, du bist nicht zu alt für mich“, stellt er fest, während er meine Bluse öffnet und geschickt meine Brüste freilegt. Seine Augen fangen an zu strahlen, ihm gefällt, was er sieht. „Außerdem muss Jonas es ja nicht erfahren...“ fügt er heiser hinzu und widmet sich voll und ganz meinem Busen. Zu diesem Zweck setzt er alles ein, was er hat. Hände, Lippen, Zunge. Und ich schmelze einfach so dahin, denke nicht mehr an sein junges Alter, denke nicht mehr an meinen Sohn...gekonnt schält Timo mich aus meinen Klamotten und sieht mich an. Mit glänzenden Augen erkundet er jeden Zentimeter meines erhitzten Körpers. Ich genieße es wie nie zuvor, so begehrt zu werden. Die Neugier packt mich und ich entkleide Timo zügig. Endlich steht er nackt vor mir. Wir stehen nun völlig entblößt voreinander und streicheln uns gegenseitig, nur mit unseren Blicken. Die Augen des jeweils anderen wandern über unsere Körper und erfassen jedes kleinste Detail. Wir haben beide ein ähnlich geformtes Muttermal auf der Schulter und sind mehr als erstaunt über diesen Zufall. Während wir uns darüber austauschen, verliert keiner von uns beiden an Erregung, im Gegenteil. Endlich wage ich es, seinen Schwanz in meine Hände zu nehmen und es ist wie eine kleine Explosion, als ich ihn berühre. Sofort stöhnt Timo erregt auf, was mich noch mehr anmacht.

Er kniet vor mir nieder und richtet seinen Blick genau auf mein Lustzentrum. Vor Aufregung beginne ich zu zittern. Was hat er vor? Dann spüre ich seine Hände auf meinen Hüften, die mich ganz nah zu seinem Gesicht ziehen. Zärtlich streichelt er meinen flachen Bauch, für den ich sehr hart trainieren muss. „Du hast wirklich einen herrlichen Körper, Anna...“ wiederholt er und wagt einen Vorstoß zwischen meine Schenkel. Vor Aufregung halte ich die Luft an. Dann schiebt er meine Beine etwas auseinander und berührt meine Schamlippen vorsichtig. Ein lautes Stöhnen entweicht mir und durchbricht die Stille um uns herum. „Wow“, haucht Timo, „du bist herrlich feucht...ich will dich richtig fühlen...“ Nur einen Moment später schiebt er einen seiner Finger ganz tief in meine nasse Grotte. Genussvoll stöhne ich auf und werde immer lauter, je härter er mich ran nimmt. Dann verwöhne ich seinen harten Schwanz, der schon verräterisch pocht und vibriert. Es dauert nicht lange und Timo entlädt sich auf meinen Bauch. Zärtlich verreibt er sein Sperma auf meinen Brüsten. Woher weiß er, dass ich darauf total abfahre? 

Ich seufze und stöhne abwechselnd...

Es dauert nicht lange und Timos Zauberding ist wieder voll einsatzbereit. Er nimmt mich von vorne, von hinten und in der letzten Runde setze ich mich auf ihn und gebe den Ton beim Akt an. Das gefällt mir und ihm offenbar auch. So vergehen Stunden voller Leidenschaft und schmutzigem Sex, wie ich ihn noch nie erlebt habe. Völlig erschöpft schlafen wir nebeneinander ein und erst am späten Sonntagnachmittag erwache ich. Immer noch nackt trete ich vor meinen großen Spiegel und betrachte mich zufrieden. Eine schöne Frau Anfang Vierzig mit strahlenden Augen sieht mir entgegen. Alles an und in mir scheint zu strahlen heute...

Ein Geräusch lässt mich zusammenzucken. Unverkennbar der Motor unseres Sportwagens, der gerade in unsere Einfahrt biegt. Ich schaue auf die Uhr. Fast fünf. Verdammt, Jonas wollte doch erst abends hier sein. Blitzschnell suche ich Timos Klamotten zusammen und wecke ihn unsanft. „Geh nach oben in Jonas Bad und zieh dich an! Schnell!“ Wortlos folgt er meiner Aufforderung. Während Jonas noch vor der Tür steht und sich von den Zwillingen verabschiedet, schlüpfe ich in meine Klamotten und suche fieberhaft nach einer Ausrede für Timos Anwesenheit. Ich kann gerade noch meine Haare kämmen, als Jonas in der Tür steht. „Hi Mum, wir mussten früher zurück, weil die Mutter von Pia und Marvin einen leichten Autounfall hatte.“ Er umarmt mich und schaut mich dann spitzbübisch an. „Du siehst heute irgendwie anders aus. Du strahlst so...“

„Es ist doch hoffentlich nichts schlimmes passiert mit Ellen, oder?“ frage ich besorgt.

„Nein, nein, Gott sei Dank wohl nur Blechschaden, aber die beiden möchten trotzdem zu ihrer Mutter ins Krankenhaus. Sie hat zwar nur leichte Verletzungen, muss aber ein paar Tage dort bleiben“, erklärt mein Sohn. Erleichtert atme ich auf. In dem Moment erscheint Timo auf der Bildfläche. Sichtlich irritiert sieht Jonas ihn an. „Alter, was machst du denn hier?“ Doch bevor er antworten kann, ergreife ich das Wort. „Dein Freund hat mich gestern Abend im neuen Club vor einem nicht so netten Kerl gerettet und dabei eins auf die Nase bekommen. Ich habe ihn dann hier verarztet.“ Mein Sohn sieht lange zwischen uns hin und her. Ich kenne diesen Blick. Der bedeutet nichts Gutes.

„Und dann ist er direkt die ganze Nacht bei dir geblieben um auf dich aufzupassen, oder was?“

Ich räuspere mich erst und lache dann, aber es klingt künstlich. „Was du nur denkst Jonas. Er sollte

heute noch mal vorbei kommen, damit ich mir seine Verletzung anschauen kann.“

Timo nickt und wirkt fast gelassen. Ich dagegen bin innerlich in totaler Aufruhr und hoffe inständig, dass mein Sohn mir glaubt...Jonas Gesichtszüge entspannen sich und er geht auf Timo zu.

„Respekt Alter, dass du dich für meine Mum eingesetzt hast. Hätte ich genauso gemacht.“

Die beiden umarmen sich auf diese typisch männliche Art und verschwinden dann oben im Zimmer meines Sohnes, als wäre nichts gewesen. Meine Anspannung lässt etwas nach und ich gehe erst mal unter die kalte Dusche. Das brauche ich jetzt. Minutenlang lasse ich das kühle Nass einfach auf mich herunter prasseln und lehne mich gegen die Kacheln in meinem Rücken. Als ich ein Geräusch vernehme, öffne ich meine Augen. Timo steht direkt vor mir und schaut mich erregt an.

Wie ist er ins Bad gelangt? Habe ich etwa in meiner Verwirrtheit vergessen, die Tür zu verriegeln? Offensichtlich. Ich schließe sonst ja auch nicht ab, da Jonas oben sein eigenes Bad hat und es nicht nötig ist. Oh je, das ist ja wie eine Einladung für Timo gewesen.

„Was machst du hier und wo ist Jonas?“ Lüstern blickt Timo mich an und leckt sich seine vollen Lippen. „Er ist zum Italiener gefahren, Pizza für uns besorgen. Hat Hunger bekommen...“ Flink verschließt er die Badezimmertür, schlüpft aus Jeans und Shirt und steigt zu mir in die Dusche. Inzwischen ist das Wasser angenehm warm. Timo nimmt etwas von meinem Duschgel und fängt an, meinen Körper einzuseifen. „Wir haben ungefähr eine dreiviertel Stunde, bis er wieder zurück ist“, stelle ich fest und küsse den Freund meines Sohnes voller Leidenschaft und Begehren.

Sofort richtet sich sein Schwanz auf. Ich kann ihm einfach nicht widerstehen, warum auch immer...

Bald seifen wir uns gegenseitig ein, intensiv stöhnend ob unserer Geilheit. Ich gehe auf die Knie und Timos Schwanz ist nun auf mich gerichtet. Es überkommt mich eine unbändige Lust, sein pralles Glied in den Mund zu nehmen. Wie lange habe ich keinen Schwanz mehr geblasen? Zu lange und deshalb tue ich es ohne nachzudenken und offenbar so leidenschaftlich und intensiv, dass es nur eine Minute dauert, bis mein Geliebter sich mit lautem Stöhnen in meinem Mund entlädt...dann bin ich dran, Timo bringt mich mit einer Leichtigkeit zum Orgasmus, die ich so nicht kenne. In vollen Zügen genieße ich sein Finger - und Zungenspiel. Meine Lust hat ihn so angestachelt, dass sein bestes Stück erneut hart geworden ist und er mich hier in der Dusche von hinten nimmt. Erst sanfte Stöße, dann dringt er wieder mit Zartheit und langsam in mich ein. Er macht es mir genau so, wie ich es liebe. Mein abwechselndes schreien und stöhnen machen ihn noch verrückter. Woher weiß er so genau, wie ich ticke? So langsam macht dieser junge Kerl mir ein wenig Angst. Beim Sex harmonieren wir jedenfalls perfekt, fast schon zu perfekt...

Irgendwann sehe ich auf die kleine Uhr im Bad und erschrecke. Jonas müsste bald zurück sein und darf uns nicht erwischen. „Du musst dich abtrocknen und wieder anziehen, Timo. Jonas wird gleich zurück sein...“ Schweren Herzens löse ich mich von ihm. Zügig reibt er seinen Körper trocken und ist schnell wieder in seinen Klamotten. Ich schlüpfe in meinen flauschigen Bademantel, der immer an einem Haken an der Innenseite meiner Badezimmertür bereit hängt. Denn in spätestens zehn Minuten wird Jonas samt Pizza auftauchen. 

Ich bemerke, dass Timo noch ganz feuchtes Haar hat und auch Jonas würde dieser Umstand nicht verborgen bleiben.

„Hier“, sage ich und halte meinem Geliebten den Fön hin. Glücklicher Weise ist sein kurzes Haar schnell trocken und uns bleibt noch Zeit für einen sehnsuchtsvollen und leidenschaftlichen Kuss.

In mir wächst ein fast vergessenes Gefühl von Verlangen.

Obwohl ich gerade in seinen Armen liege und Timos Lippen, seine Zunge und seinen Körper spüre, vermisse ich ihn. Ich weiß, er sitzt gleich eine Etage über mir bei meinem Sohn und ich kann trotzdem nicht mit ihm zusammen sein.

Dieser Gedanke tut weh...

 

 

Fortsetzung folgt...

 

 

Impressum

Texte: Alle Rechte am Text bei der Autorin
Bildmaterialien: by google
Tag der Veröffentlichung: 27.05.2016

Alle Rechte vorbehalten

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