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Hallo ihr! Ich bin Mina und Mein Leben ist einfach perfekt. Ich habe eine mich liebende Familie, einen Bruder und eine große Schwester. Die Sonne strahlt auf meine Gesicht. Ich blinzele und strecke mich. Langsam erhebe ich mich, gehe auf das Fenster zu und genieße die schöne Aussicht. Die Bäume tanzen im Wind, Blätter fallen und die Sonne lächelt mich an. Meine Mom kommt in mein Zimmer, nicht ohne ein leckeres Frühstück mitzubringen. Einen Toast mit Marmelade und sofort zieht der Geruch von Erdbeeren in meine Nase. Schnell hole ich noch ein mal tief Luft und eile dann zu meiner Mom, nehme ihr das Tablett ab und bedanke mich grinsend bei ihr. Ich warte noch bis meine Mom aus meinem Zimmer ist. Dann schmeiße ich meine Decke aus meinem Bett und setze mich mit dem Tablett drauf. Ich war noch nie ein Genießer gewesen, also schlinge ich den Toast herunter. Nach dem ich fertig war, sehe ich mich genau in meinem Raum um. Irgendetwas ist komisch, ich weiß bloß noch nicht was. Sind es die orange-gelben Wände? Die roten Gardinen mit Sonnenblumen Muster? Mein hölzernes Himmelsbett? Die Anime Motive auf meiner Bettwäsche? Die Anime Poster an meiner Wand? Nein, das alles war es nicht. Während ich mich weiter umsehe, grübele ich darüber nach. Dabei bemerke ich einen Spiegel in der Ecke. Wieso kenne ich mich eigentlich nicht in meinem eigenen Zimmer aus? Mit tapsigen Schritten laufe ich auf den Spiegel zu. Geschockt sehe ich hinein. Jetzt weiß ich was nicht stimmt. ICH stimme nicht. Dort ist ein kleines, fünf Jähriges Mädchen im Spiegel, dass so aussieht als ob sie einen Geist gesehen hätte. Bin ich das? Das kann doch nicht sein. Ich bin doch schon 16, fast 17. Dann erinnere ich mich. NICHTS stimmt hier. Ich wohne nicht hier. Ich habe nicht diese Familie. Das alles hatte ich mal, doch schon lange nicht mehr. Also fange ich am Besten noch mal von vorne an.
Mein Leben ist einfach grauenhaft. Ich habe keine mich liebende Familie, keinen Bruder und keine Schwester. Die Sonne strahlt nie auf mein Gesicht.
Erneut öffne ich meine Augen und sehe mich in meinem Zimmer um. Es ist düster, viel mehr erkenne ich nicht. Dieses Mal ist es die Realität. Ich stehe auf und versuche dabei so leise zu sein wie möglich, denn ich wohne nicht alleine in diesem Zimmer, welches eher eine Zelle ist, aber trotzdem Zimmer genannt wird. Hier bei mir wohnt noch Matt. Dieser ist mein bester Freund, aber wie sollte es auch anders sein? Wir haben uns hier kennengelernt und wir wohnen im gleichen Zimmer seitdem wir hier hergebracht wurden, was schon 11 Jahre her ist. Da freundet man sich entweder sehr stark an oder aber man fängt an sich abgrundtief zu hassen. Bei uns beiden ist zum Glück die erste der beiden Möglichkeiten eingetroffen, aber ich habe hier auch schon einige kennen gelernt, bei denen letzteres eingetroffen ist. Entweder hat dies mit dem Tod für einen geendet oder aber sie durften sogar die Zimmer mit anderen tauschen. Nachdenklich beobachte ich Matt, der oben in unserem Himmelbett liegt. Er scheint noch zu schlafen, weshalb ich das Licht nicht anmachen kann. Zögerlich klettere ich auf die ersten Sprossen der Leiter des Himmelbetts um mich zu vergewissern, dass Matt wirklich schläft. Oft tut er nämlich nur so, weil er seine Ruhe haben möchte. Doch heute sieht es so aus, als ob er wirklich schlafen würde. Enttäuscht kuschele ich mich wieder in mein Bett. Etwas anderes bleibt mir ja nicht übrig, was sollte ich schon in einem Raum machen, der stockfinster ist? Erfreulicherweise höre ich schon nach einigen Minuten ein lautes Gähnen, welches das Zeichen dafür ist, dass Matt endlich aufgewacht ist. Sofort springe ich aus meinem Bett und mache das Licht an. "Guten Morgen, Matt!", rufe ich fröhlich zu ihm nach oben. Als Antwort höre ich aber nur ein leicht genervtes und unverständliches Gemurmel.

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Tag der Veröffentlichung: 10.01.2011

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